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TECHNISCHER LEITFADEN WDVS #3 VERARBEITUNGSRICHTLINIEN #4 VORBEREITENDE MASSNAHMEN

TECHNISCHER LEITFADEN WD VS - KEIM · ein Verseifungstest gibt in der egel auf r einfache art und Weise aufschluss über die Qualität der bestandsbeschichtung. Für die Verklebung

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TECHNISCHER LEITFADEN WDVS #3 Verarbeitungsrichtlinien #4 Vorbereitende MassnahMen

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Verarbeitungsrichtlinien

– das vorgesehene WdV-system muss hinsichtlich des Wärmeschutzes und der dampfdiffusion grundsätzlich geeignet sein (z. b. dämmstoffdicke, leibungs-dämmung, standsicherheit, usw.) – bei der errichtung von WdVs muss die Planung der anschlussdetails so erfolgen, dass die angrenzenden oder einbindenden bauteile auf die vorgese-hene systemdicke abgestimmt werden.– brandschutzbestimmungen nach lan-desbauordnung (lbo) müssen eingehal-ten sein.– angaben zur ausführung des systems (geklebt/geklebt und gedübelt) müssen vollständig sein, insbesondere müssen angaben zur Verdübelung von WdVs vollständig vorliegen.– der Verlauf der geländeoberkante (goK) muss vor beginn der arbeiten eindeutig festgelegt sein.

3.1.Grundsätze

der Planung und Ausführung

– auf die baustelle gelieferte Produkte sind auf ihre systemzugehörigkeit zu kontrollieren. KeiMFarben kennzeich-net die systemkomponenten eindeutig. diese Kennzeichnung ist am bauprodukt selbst, an dessen Verpackung, auf der Palettenfolierung oder den begleitpa-pieren angebracht. – WdV-systeme sind, wenn vom system-halter nicht anders angegeben, gemäß dem stand der technik zu verarbeiten. abweichungen in der ausführung sind mit dem systemhersteller abzustimmen.– alle nicht zu beschichtenden Flächen wie glas, holz, aluminium, Fensterbän-ke, usw. müssen durch entsprechende abdeckungen geschützt sein.

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hinsichtlich der erfordernis an die ge-rüststellung informiert die aktuelle aus-gabe der „handlungsanleitung für den umgang mit arbeits- und schutzgerüsten (bgi/guV-i 663)“ der deutschen ge-setzlichen unfallversicherung sowie die

3.2.Gerüststellung

werden. hier sind zusätzliche Maßnah-men, z. b. schutz vor direkter sonne, Wind und regen durch geeignete gerüstnetze, zu treffen. im sommer darf z. b. kein im Wasserschlauch aufgeheiztes Wasser ver-wendet werden. temperiertes Wasser bei herbst- oder Frühjahrsbaustellen ist zulässig (max. 30°c). bei der Verwendung von Wasser, z. b. beim anmischen von Pulverma-terial, ist auf trinkwasserqualität zu achten.

luft-, umgebungs-, Material- und unter-grundtemperatur dürfen +5°c während der Verarbeitungs-, erhärtungs- und/oder trocknungsphase nicht unterschreiten (bei bestimmten Produkten sogar mindestens+8°c, vgl. tM, KeiM stucasol). ebenso können ungünstige Witterungseinflüsse, wie z. b. temperaturen über +30°c, Wind und direkte sonneneinstrahlung die Verarbei-tungseigenschaften verändern. bei direkter sonneneinstrahlung oder auf sonnenaufge-heizten untergründen dürfen armierungs-mörtel, Putze und anstriche nicht verarbeitet

3.3.Verarbeitungs-

bedingungen

bei erhöhter Feuchtelast aus dem innen-raum/untergrund kann es zu dübelab-zeichnungen, zu Festigkeitsverlusten der Klebemörtel und/oder sogar zu anstrich-mängeln kommen.

innenputz und estrich sollten vor der an-bringung der dämmplatten eingebracht und weitestgehend getrocknet sein. ist dies im bauablauf nicht möglich (z. b. auch bei altbausanierungen) sind geeignete Maß-nahmen zur bautrocknung einzurichten.

3.4.Innenputz/

Estrich

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Fachinformation „gerüste für arbeiten an Fassaden mit Wärmedämm-Verbund-systemen (WdVs), november 2012“ des bundesverbands Farbe gestaltung und bautenschutz. hier finden sich auch hinweise über gerüstdaueranker.

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Vorbereitende Maßnahmen

auf welchen untergründen ein WdVs angewendet werden darf, ist in der je-weils zugrundeliegenden Zulassung geregelt. hauptsächlich sind Wände aus Mauerwerk oder beton, mit und ohne Putz als untergrund zugelassen. im bedarfsfall, z.b. bei mehrschaligem Mauerwerk, ist die standsicherheit der Wandkonstruktion selbst durch einen statiker zu beurteilen. Z-33.47-727 re-gelt die Verwendung auf Plattenwerk-stoffen im holzständerbau. geklebte und gedübelte systeme nach Z-33.43-185 dürfen nach Maßgabe der Zulas-sung Z-33.49-1505 des Fachverbandes WdVs als aufdopplung auf vorhande-ne bestandssysteme ausgeführt werden.die dämmung von untersichten (z. b. balkone, hofdurchfahrten, decken von loggien, usw.) sind durch die system-zulassungen nicht geregelt. hierzu sind ggf. baubehördliche Zustimmungen ein-zuholen. untergründe sind anhand der üblichen anforderungen auf eignung zur Verklebung von WdV-systemen zu über-prüfen. sie müssen mindestens trocken,

4.1.Untergründe

sauber und frei von haftungsvermindern-den bestandteilen sein. der untergrund darf keine durch augen-schein feststellbaren durchfeuchtungen aufweisen. aber auch nicht sichtbare durchfeuchtungen können die haftung des WdVs am untergrund beeinträch-tigen. Zur bestimmung der trockenheit des untergrundes gibt es verschiede-ne Messgeräte mit unterschiedlichsten skalen. es wird empfohlen, jeweils das richtige Messgerät nach dessen eignung für den entsprechenden untergrund aus-zuwählen (Mauerfeuchte, holzfeuchte, usw.). ergebnisse verschiedener Mess-geräte bzw. -methoden lassen sich nicht immer aussagekräftig vergleichen. bei aufsteigender Feuchtigkeit bzw. salzbelastungen sind die ursachen zu klären und gegebenenfalls geeignete Maßnahmen zur bauwerksabdichtung bzw. horizontalabdichtung durchzufüh-ren. baudynamische risse können nur nach völligem abklingen der setzungen überarbeitet werden.

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die bewertung sowie die erforderliche Freigabe zur ausführung eines gekleb-ten systems obliegt dem Planer bzw. bauherren. sind die Planungsaufgaben auf den Fachhandwerker übertragen, sollte ein statiker mit der beurteilung be-auftragt werden. bei bestandsbau-untergründen ist die bewertung ermittelter haftzugsmessun-gen nach din 18555-6 nur bedingt auf das gesamte gebäude zu übertragen. Wir empfehlen bei verputzten und/oder gestrichenen bestandsuntergründen da-her grundsätzlich die ausführung ge-klebter und statisch relevant gedübelter WdV-systeme.

die anforderungen an die untergrund-beschaffenheit für nur geklebte WdV-systeme sind in den systemzulassungen wie folgt definiert: „die oberfläche der Wand muss eben, trocken, fett- und staubfrei sein und mindestens eine ab-reißfestigkeit von 0,08 n/mm² aufwei-sen. bei neubaugleichen untergründen aus Mauerwerk nach din 1053 ohne Putz sowie beton nach din 1045 ohne Putz kann diese abreißfestigkeit ohne weitere nachweise vorausgesetzt wer-den. die Prüfung der abreißfestigkeit muss – falls erforderlich – nach din 18555-6 erfolgen.“eine untergrundprüfung auf seine eig-nung hinsichtlich einer dauerhaft stand-sicheren anbringung eines WdVs ist durch den Fachhandwerker durchzufüh-ren und in der anlage der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung „Überein-stimmungsnachweis für das WdVs“ zu dokumentieren. gegebenenfalls sind erforderliche, nicht ausgeschriebene Maßnahmen nach-träglich schriftlich mit dem bauherren zu vereinbaren.

4.2.Haftzugwerte

die üblichen am bau befindlichen untergründe werden je nach baustoff in fünf Kategorien unterteilt. an untergründen, die aus baustoffen bestehen, die nicht in diese Kategorien eingestuft werden können, sind entsprechende dübelausziehversuche am bauwerk auszuführen. dies gilt beispielsweise für lochbausteine mit einer rohdichte unter 1,2 kg/m³.

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erstellen, das stichmaß bei Überprüfung mit einer 1 m langen richtlatte ist übli-cherweise auf 5 mm/m zu begrenzen. besondere ansprüche an die ebenheit der fertigen oberfläche sind im Vorfeld schriftlich, z. b. im leistungsverzeichnis zu fixieren. das stichmaß kann so auf 3 mm/m reduziert werden. Werden erhöhte anforderungen an die eben-heit gestellt, z. b. insbesondere bei der Verwendung von glattputzen, so ist die erforderliche ebenheit bereits beim schleifen der dämmstoffoberfläche mit einer entsprechenden richtlatte zu über-prüfen. die erhöhte anforderung an die ebenheit stellt eine besondere leistung dar und ist bereits vor dem Verkleben der dämmplatten vertraglich festzuhal-ten bzw. dem Fachhandwerker schrift-lich mitzuteilen.

die ebenheit des untergrundes, so-fern nichts anderes vereinbart wurde, muss der din 18202 entsprechen. die ebenheiten an Fassaden sind auf ver-schiedenste Weisen nach din 18202 ermittelbar. der einfachste und gän-gigste Weg ist die Überprüfung des stichmaßes anhand einer z. b. 1 m lan-gen richtlatte, die an zwei Punkten an die Fassade gelegt wird. das stichmaß darf bei geklebten WdV-systemen 10 mm/m, bei geklebten und gedübelten systemen 20 mm/m nicht überschreiten.geringe untergrundunebenheiten kön-nen je nach systemzulassung mit dem Klebemörtel bzw. der Klebemasse aus-geglichen werden. größere uneben-heiten sind mechanisch durch Fräsen oder mittels ausgleichsputz zu egali-sieren. bei fertigen oberflächen ist die ebenheit ebenfalls nach din 18202 zu

4.4.Ebenheits-toleranzen

in den allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen heißt es: „die dauerhafte Verträglichkeit eventuell vorhandener be-schichtungen (Putze, anstriche) mit dem Klebemörtel ist sachkundig zu prüfen.“der untergrund darf demnach nicht verseifbar sein; ein entsprechender Ver-seifungstest ist im Zweifel, z. b. bei orga-nischen altbeschichtungen zur rissüber-brückung, dringend zu empfehlen. ein Verseifungstest gibt in der regel auf einfache art und Weise aufschluss über die Qualität der bestandsbeschichtung. Für die Verklebung von mineralischen WdV-systemen ist ein nicht verseifbarer untergrund zwingende Voraussetzung.

4.3. Verseifungstest

Verseifungstestauf eine Fläche von ca. 50 x 50

cm wird mineralischer Klebemörtel in 1 cm dicke aufgezogen, eine gittermatte

eingelegt und das schichtenpaket mit einer Folie luftdicht abgeklebt. nach 7 tagen wird ruck-artig an der gittermatte gezogen. bei verseifbarem untergrund kann das Putzstück in der regel leicht

abgezogen werden, untergrund und Kontaktschicht zum schichtenpaket weisen eine seifige schicht auf. bei unverseifbarem untergrund ist das schichten-

paket in der regel nicht vom untergrund zu entfernen. bei nicht eindeutigem ergebnis

ist der untergrund als „verseifbar“ einzustufen.

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Bezug

0,1 m 1,0 m 4,0 m 10,0 m 15,0 m

Nichtflächenfertige Wände und Unterseiten von Rohdecken 5 10 15 25 30

Flächenfertige Wände und Unterseiten von Decken, z. B. geputzte Wände

3 5 10 20 25

Flächenfertige Wände und Unterseiten von Decken mit erhöhten Anforderungen an die Ebenheit

2 3 8 15 20

Prüfung auf Prüfmethode Erkennung Technische Hinweise und Maßnahmen

Oberflächenfestigkeit Kratzprobe mit festem,kantigen gegenstand

oberfläche wird bei mäßi-gem druck beschädigt

lose, lockere oder mürbe teile maschinell oder manuell entfernen. Weiche teile sind kein trag-fähiger untergrund für WdVs.

abreiben mit der hand bei geringem abrieb:

bei starkem abrieb:

Mit putzfestigendem grundbeschichtungsstoff behandeln

Zusätzliche dübelungen oder schienenmontageder dämmplatten wählen

annässen bis sättigung mit Wasser und Kratzprobe

bei benetzungsprobe erweicht die oberfläche

nicht tragfähigen Putz entfernen

Tragfähigkeit vorhande-ner Altbeschichtung

Kratzprobe mit festem,kantigen gegenstand

beschichtungsteile splittern bereits bei mäßigem druck ab. Kratzspur ist gezackt oder ausgewölbt.

altbeschichtung/-putz entfernen, gegebenenfalls zusätzliche mechanische befestigung.

Verträglichkeit mit vor-handener Altbeschichtung

abrissprobe Feuchte Flächen, Was-serränder, Verfärbungen zeichnen sich ab.

bautechnische/bauphysikalische ursachen sind bauseits zu beseitigen. danach abtrocknen lassen und salz entfernen.

Moos-, Algen-, Pilzbefall augenschein grüner bzw. dunkler bewuchs

Mechanisch oder durch hochdruck-heißwasser-reinigung entfernen, desinfektion der befallenen stellen erforderlich.

Sonstige Verschmutzungen augenschein, haptik (Fühlprobe)

Farbe, schmiereffekt, Klebrigkeit

entfernen

Saugfähigkeit benetzungsprobe bei starker saugfähigkeit rasche Wasseraufnahme und schnelle dunkelfärbung

stark bzw. unterschiedlich saugende untergründe sind durch grundbeschichtung zu egalisieren.

Quelle: BFS Merkblatt Nr. 21, Technische Richtlinien für die Planung und Verarbeitung von WDVS, Stand Mai 2012

stark saugende und leicht sandende oberflächen sind mit KeiM indulaqua, einer wässrigen spezialgrundierung, vor-zubehandeln. die Prüfung obliegt dem Fachhandwerker.

4.5.Grundierung

Ebenheitstoleranzen gemäß DIN 18202

Stichmaß als Grenzwert in mm bei Maßpunktabständen bis

insbesondere bei glattputzen und/oder beim anschluss an oberflächenbündige Metall-Fassaden oder Fensterrahmen kann die ebenheit von 3 mm/m nicht ausreichend sein, um den erhöhten anspruch zu befriedigen. aus diesem grunde ist bei einem geplanten oberflächenbündigen anschluss von WdVs an angrenzende bauteile eine bedenkenanzeige gemäß Vob/b § 4, nr.: 3 schriftlich gegenüber dem auftraggeber durch den Fachhand-werker anzuraten.

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dehnfugen im gebäude oder auch ge-bäudebewegungsfugen sind auch im WdVs auszuführen. hierfür stehen ver-schiedene Variationen zur Verfügung:– einsatz von dehnfugenprofilen mit in-nenliegender schlaufe für die Fläche (e) sowie für die innenecke (V)– einsatz beidseitiger alu-sockelprofil-leisten mit eingebrachtem Fugendicht-band z.b. typ 40/13-24– einsatz beidseitiger PVc-sockelgrund- und -einsteckprofile mit eingebrachtem Fugendichtband z.b. typ 40/13-24

4.6.Dehnfugen,

Bauwerksfugen

– ausbildung eines gleitlagers mit gleit-lagerprofilen W 58die Überbrückung von dehnungsfugen bis zu einem abstand von maximal 6,20 m, z. b. der Fugen in den außen-wandflächen von Plattenbauten bei der Verwendung von dreischichtplatten, ist unter bestimmten bedingungen möglich. hier ist auf die Verwendung von KeiM Pulverkleber-90 als armierungsmörtel zu achten.

Für sämtliche an-, bzw. abschlüsse, durchdringungen sowie detailausbil-dungen müssen klare ausführungsan-gaben vorhanden und baupraktisch umsetzbar sein.die anschlüsse an angrenzende bau-teile bzw. durchdringungen sind grund-sätzlich mit Fugendichtband bzw. geeig-neten anputzleisten auszuführen.hiermit kann die erforderliche schlag-regendichtheit sichergestellt werden. offene Fugen bzw. zu weit aufgegan-gene Fugendichtbänder können keine schlagregensicherheit garantieren. es wird empfohlen, die anputzleisten nicht zu stoßen. ist ein stoßen der anputzleis-ten erforderlich, so ist im stoßbereich ein zusätzliches Fugendichtband ein-zubringen. ein schließen der Fuge bei-spielsweise mit spritzbaren dichtstoffen ist nicht fachgerecht und hat in der regel ein Verkleben des Mechanismus und da-mit eine Funktionsbeeinträchtigung der anputzleisten zur Folge.die baulichen Voraussetzungen, sowohl im gebäudebestand als auch beim neubau, müssen auf die erfordernisse eines WdV-systems abgestimmt sein. die Koordination erforderlicher bauli-cher Vorleistungen ist mit der bauleitung bzw. dem bauherren zu klären (Verlän-gerung des dachüberstands, Verlegung der regenfallrohre, umrüstung von ho-rizontalabdeckung, Prüfung der standsi-cherheit des Wandbildners, u. dgl. m.).

4.7.Konstruktive

Gegebenheiten

alle installationen müssen im unter-grund verlegt und die dadurch entstan-denen durchbrüche sowie alle Fugen und schlitze im untergrund sorgfältig verschlossen sein, gegebenenfalls sind brandschutzvorschriften zu beachten. eine Verlegung von installationen im WdVs ist nicht gestattet, ausgenommen notwendige durchdringungen (z. b. lei-tungen zu außenleuchten). die durchleitung von leitungsschächten (elektro-, lüftungs-, abwasserleitungen) birgt ein risiko in der geschossüber-greifenden brandweiterleitung und ist zwingend objektbezogen durch einen brandschutzgutachter abzuklären.

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gegebenenfalls ist für die sicherstel-lung des schlagregenschutzes während der bauphase ein Fugendichtband im anschluss an die unterkonstruktion ein-zusetzen (siehe detailplanung, detail 5.1.1, 5.2.1).die dachüberstände sind nach der je-weils gültigen Fassung gemäß der din 55699 sowie der din en 13914-1 zu planen und auszuführen. bei einer un-terschreitung der dachüberstände von mind. 40 mm ist mit besonderer Ver-schmutzung der Fassaden zu rechnen. insbesondere in den stoßbereichen von z. b. attikaabdeckungen ist auf regen-dichtheit zu achten.

sämtliche horizontalabdeckungen, z. b. dachabschlüsse, müssen in der regel vor beginn der WdVs-arbeiten mon-tiert sein. Fensterbänke können auch nachträglich eingebaut werden (10.6. nachträglicher einbau von Metallfens-terbänken; detail siehe Foto unten).die unterkonstruktionen von horizon-talabdeckungen sind in der regel vor der erstellung des WdVs zu errichten. ein fachgerechter anschluss des WdVs an die unterkonstruktion ist zu gewähr-leisten. die abdichtung ist auf das fer-tige WdVs (inkl. anstrich) zu führen. erst nach Fertigstellung der abdichtung ist die blechabdeckung zu montieren.

4.8.Horizontal-

abdeckungen

ein einfacher anschluss des WdVs an die attika-bohle mit Fugendichtband wird, unter beachtung der fachgerech-ten ausführung, ausdrücklich nicht abge-lehnt. Vielmehr zeigt sich in der Praxis, dass der attikaanschluss besonderes au-genmerk und Präzision in der Verarbei-tung erfordert. der zuvor beschriebene und empfohlene anschluss stellt das auf einfache art sicher.

insbesondere bei der errichtung eines schlagregendichten attikaanschlusses ist es von entscheidender bedeutung, dass die beteiligten gewerke miteinander ei-nen sinnvollen bauablauf festlegen. der einfache anschluss mit Fugendichtband scheitert oft genug aufgrund falscher bauabläufe. aus diesem grund empfeh-len wir, die abdichtung der attika vor der Fertigstellung der Verblechung auf das fertige WdVs zu führen und somit den schlagregenschutz sicherzustellen. der einsatz eines Fugendichtbandes im dachanschluss kann auch zum tempo-rären schutz im bauablauf erforderlich sein.

4.9.Attikaanschluss

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Stan

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