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MONTAG, 9. DEZEMBER 2013 NUMMER 284 3 FA extra Die Nacht der Sterne in Friedberg Teelichter in Tüten leuchten den Besuchern den Weg. Fotos: Sascha Geldermann Tänzerin Korona legt einen temperamentvollen Flamenco hin. Constanze Becher am Klavier. Das Friedberger Kammerorchester übernimmt den Auftakt in der Kirche. Die Baarer Alphornbläser stellen ihre großen Instrumente in der Stadtpfarrkirche auf. Das Publikum lauscht der Renaissancemusik vom Ensemble Rothenberg. Die Techniker bauen das Feuerwerk zwar auf – später sagen die Veranstalter es aber ab. Theresia Kreppold erzählt im Rathaus Märchen für Erwachsene. Die Men in Blech haben einen der letzten Auftritte in der Nacht der Sterne. Claudia Berchtold und Manfred Bret- schneider tanzen Tango im Friseursalon. Bei der Ausstellung der Kunstspechte zeigt auch Ingrid Warnatz einige ihrer Bilder. Wetterfeste Männer: Die Jagdhornbläser spielen trotz Kälte und Wind im Schlosshof auf.

Temperamentvoller Flamenco aus Augsburg - FA extra · 2019-01-16 · MONTAG, 9. DEZEMBER 2013 NUMMER 284 FA extra 3 Die Nacht der Sterne in Friedberg Teelichter in Tüten leuchten

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Page 1: Temperamentvoller Flamenco aus Augsburg - FA extra · 2019-01-16 · MONTAG, 9. DEZEMBER 2013 NUMMER 284 FA extra 3 Die Nacht der Sterne in Friedberg Teelichter in Tüten leuchten

MONTAG, 9. DEZEMBER 2013 NUMMER 284 3FA extra

Die Nacht der Sterne in Friedberg

Teelichter in Tüten leuchten den Besuchern den Weg. Fotos: Sascha Geldermann

Tänzerin Korona legt einen temperamentvollen Flamenco hin.

Constanze Becher am Klavier.

Das Friedberger Kammerorchester übernimmt den Auftakt in der Kirche.

Die Baarer Alphornbläser stellen ihre großen Instrumente in der Stadtpfarrkirche auf. Das Publikum lauscht der Renaissancemusik vom Ensemble Rothenberg.

Die Techniker bauen das Feuerwerk zwar auf – später sagen die Veranstalter es aber

ab.

Theresia Kreppold erzählt im Rathaus

Märchen für Erwachsene.

Die Men in Blech haben einen der letzten Auftritte in der Nacht der Sterne.

Claudia Berchtold und Manfred Bret-

schneider tanzen Tango im Friseursalon.

Bei der Ausstellung der Kunstspechte zeigt auch Ingrid Warnatz einige ihrer Bilder.

Wetterfeste Männer: Die Jagdhornbläser spielen trotz Kälte und Wind im Schlosshof

auf.

Page 2: Temperamentvoller Flamenco aus Augsburg - FA extra · 2019-01-16 · MONTAG, 9. DEZEMBER 2013 NUMMER 284 FA extra 3 Die Nacht der Sterne in Friedberg Teelichter in Tüten leuchten

M E R I N G | K I S S I N G | D A S I N G | M E R C H I N G | S C H M I E C H E N | E U R A S B U R G | S T E I N D O R F | R I E D

Friedberg

www.friedberger-allgemeine.deMONTAG, 9. DEZEMBER 2013 NR. 284 1

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GymnasiumAlle drücken Luis die

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Zahlreiche Besucher begrüßte derHofhegnenberger Schlossherrbeim karitativen Kipferlmarkt. Dieganze Gemeinde half zusammen

Morgen in Ihrer Zeitung

Nicht beiUnwetter zündeln

Die Kinder sahen besonders ent-täuscht aus, als das Feuerwerk

in der Nacht der Sterne ausfiel. Fürdie Veranstalter war es sicherlichschmerzlich, den Höhepunkt desAbends absagen zu müssen. Dochdie Entscheidung war richtig. Wer70 Kilogramm Feuerwerk mittenin einer Stadt zündet, sollte das nichtbei Sturm tun. Nur eine außerKontrolle geratene Rakete hätteschlimme Folgen gehabt.

Selbst die Feuerwerkstechnikerhatten noch lange auf Windstillegehofft. Daher war auf dem Marien-platz schon alles aufgebaut. VollerVorfreude warfen die vorbeigehen-den Menschen Blicke auf die Ra-keten. Doch als der Wind dann im-mer kräftiger wehte, war die Absa-ge die einzige richtige Konsequenz.

Die Veranstalter hatten die Situa-tion im Griff. Sie informiertenüber Lautsprecher und eine Bea-mer-Projektion über die Verschie-bung des Feuerwerks. Die Men-schen mussten daher nicht verge-bens am Marienplatz warten undkonnten die Nacht der Sterne ge-nießen. Gut war auch, dass die Ver-anstalter mit dem kommendenFreitag direkt einen Ersatzterminnannten – und damit wieder einenGrund für Vorfreude lieferten.

KommentarVON SASCHA GELDERMANN

Feuerwerk in der Nacht der Sterne

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Region Augsburg

Mit Freundschaft gegen Vorurteile kämpfenJubiläum Friedberger und Franzosen füllen die Städtepartnerschaft seit 20 Jahren mit Leben

VON SASCHA GELDERMANN

Friedberg Der Wunsch nach Ver-söhnung stand am Anfang der Städ-tepartnerschaft. Als Friedbergs da-maliger Bürgermeister Albert Klingvor mehr als 20 Jahren zum erstenMal ins französische Bressuire reis-

te, standen noch die Geschichte,Klischees und Vorurteile deutlichzwischen den beiden Ländern. Dochnach dem herzlichen Empfang inFrankreich entwickelte sich eineFreundschaft zwischen den Städten.Dass die bis heute besteht, feiertenam Samstag Menschen aus beiden

Ländern mit einem Festabend inFriedberg.

Vor über 20 Jahren setzten sich inBressuire vor allem drei ehemaligeZwangsarbeiter für die Städtepart-nerschaft ein. Trotz ihrer Gefangen-schaft im Zweiten Weltkrieg such-ten sie die Freundschaft mit denFriedbergern. Diese Männer sindmittlerweile tot. Die vielen Gästebei der Jubiläumsfeier bewiesenaber, dass der Austausch noch im-mer lebendig ist.

Die hiesige Vorsitzende des Part-nerschaftskomitees, Helen Obern-dorfer, sagte: „Es ist mir ein Anlie-gen, Vorurteile abzubauen.“ Daherreisen jedes Jahr auch Jugendlicheaus Friedberg und Bressuire in diejeweils andere Stadt – darunter dieJugendkapelle, deren Blechbläser-quintett „abgebrasst“ beim Fest-abend spielte. Zu ihren Zuhörerngehörten am Samstag auch viele Po-litiker und Vertreter von Schulen.

Aus Bressuire reisten mehr als 40Franzosen an. Der dortige Partner-schaftspräsident Christian Desbois

bezeichnete die Adventszeit als Hö-hepunkt in Friedberg. Er fühle sichhier wie zu Hause. „Die Ehe zwi-schen unseren beiden Städten hat alsFrucht eine Freundschaft hervorge-bracht“, sagte er. Als Geschenküberreichte er eine ganze ReiheWeinflaschen – aus jedem Jahr derPartnerschaft eine. Das Etikett von1993 war schon etwas verblasst.

Die Gäste aus Frankreich nahmenebenfalls ein Geschenk mit. Bürger-meister Peter Bergmair überreichteihnen eine Glocke für den deutsch-französischen Stammtisch in Bres-suire. Laut Desbois gehe es dort vorallem um die deut- scheSprache. Dolmet- sch-er Gabriel Liégeoisfügte noch hinzu:„Und umBier.“

Zu wel-chenProble-men Al-koholfür sie in

Bressuire führte, berichtete dieDeutsche Gabi Scholz den Gästen.„Ich mag keinen Wein“, sagte sie.Das habe ihre Gastfamilie in Frank-reich so schockiert, dass diese dreiTage nach einem passenden such-ten. Mit Erfolg: Am Ende fanden dieGastgeber einen Wein, der auchScholz schmeckte.

Die Französin Blandine Pluchet-Castro erzählte von ihrem Schüler-austausch vor vielen Jahren inFriedberg und von ihrem heutigenStudium in Deutschland. Hier ver-misse sie Frankreich, in ihrer Hei-mat sehne sie sich dagegen nachDeutschland. Sie sagte: „Mein Herzpendelt zwischen diesen beiden

Ländern.“ Da wurde es ganz ruhigim Saal und viele Zuhörer nicktenzustimmend.

Vor der Gruppe „abgebrasst“ stehen die vielen Weine, die ein Geschenk der Angereis-

ten sind. Fotos: Sascha Geldermann

Der französische Partnerschafts-

präsident Christian Desbois und

die hiesige Komiteevorsitzende

Helen Oberndorfer zeigen die

Glocke für den neuen Stammtisch

in Bressuire.

Pianistin Constanze Becher oder inder Kirche dem Friedberger Kam-merorchester zu lauschen. GroßenAndrang gibt es auch im Rathaus,wo Theresia Kreppold Märchen fürErwachsene erzählt. Abseits vonMusik und Märchen stehen mehrereAusstellungen offen.

Unter anderem zeigen die Kunst-spechte ihre Werke. „Die Motive,Techniken und Farben der Bildersind völlig unterschiedlich“, sagtKünstlerin Maike Mensing. Dashabe die Zusammenstellung schwie-rig gemacht, da sie nicht wie einChaos wirken sollte.

Bis zum Ende der Kulturnachtsind alle Ausstellungen und Konzer-te gut besucht. Die Musiker wirkennoch nicht müde. Sie lassen mit be-sinnlichen Liedern den langenAbend ausklingen, der auch ohneFeuerwerk die Gemüter sichtlicherhellen konnte.

»Kommentar, mehr Bilder Seite 3

Alphornbläser die Stadtpfarrkirchemit ihrem Klang erfüllen, spielt dasEnsemble Rothenberg im Pfarrzen-trum Renaissance-Musik. Ihnenfolgt eine besonders temperament-volle Show auf die Bühne: TänzerinKorona wirbelt und stampft beimFlamenco voller Energie.

Zwei Tänzer legen einenTango im Friseursalon hin

Eine richtige Bühne brauchen dieTänzer Claudia Berchtold und Man-fred Bretschneider nicht. Sie legenihren Tango in einem Friseursalonzwischen Stühlen und Waschbeckenhin. „Wir haben diesen Ort wegenseiner großen Schaufenster ge-wählt“, sagt Bretschneider. Undtatsächlich: Auf der Ludwigstraßebleiben die Menschen stehen undschauen den Tänzern zu.

Doch lange verharrt das Publi-kum bei dem Sturm nicht draußen.Es zieht weiter, um im Schloss der

Draußen im Hof lauscht HubertDörr von den Jagdhornbläsern die-sem Konzert geduldig. „Wir wartenbesser noch ab, um die Musikerdrinnen nicht zu stören“, sagt er.Als aus dem Schloss nur noch Ap-plaus zu hören ist, setzen die Jagd-hornbläser ihre Instrumente an.Hier draußen ignorieren sie die Käl-te und den starken Wind.

Auch die Zuhörer lassen sich vomschlechten Wetter am Freitagabendnicht beeindrucken. „Wir gehen je-des Jahr zu der Nacht der Sterneund sie ist immer wieder schön“,sagt Margit Braunbarth. Auch die-ses Mal genieße sie es. Nach derMusik bräuchte sie aber erst einmaleinen Glühwein zum Aufwärmen.

Teelichter in Papiertüten leuch-ten den Menschen den Weg, wäh-rend Lautsprecheransagen auf dasProgramm hinweisen. An vielen Or-ten der Stadt treten gleichzeitigKünstler auf. Während die Baarer

VON SASCHA GELDERMANN

Friedberg Der Sturm treibt das Feu-erwerk in die Menschenmenge –dieses Szenario wollen die Techni-ker nicht riskieren. Die Nacht derSterne findet damit erstmals in zwölfJahren ohne das Lichtspektakelstatt, das ihr den Namen gegebenhat. Nun erhellt das Feuerwerk amkommenden Freitag um 20.30 Uhrden Marienplatz. Und die vielenKonzerte und Ausstellungen habentrotz der Windböen für eine gelun-gene Kulturnacht gesorgt.

Im Schloss singt ein mexikani-scher Mozart zusammen mit demItaliener Vivaldi Weihnachtsliederaus aller Welt. Die beiden Musikervom DuoSolemio nehmen ihre Rol-len aber nicht besonders ernst undlachen ständig los. Die gute Launespringt auf das Publikum über, dasdie beiden zu mehreren Zugabentreibt.

Sturm und KlangNacht der Sterne Viele Menschen trotzen für Musik, Kunst und Märchen dem starken Wind.

Die Böen verhindern allerdings das Feuerwerk, für das bereits ein Nachholtermin feststeht

Der Italiener Giampiero Lucchini (links) und der Mexikaner David Bermudez singen als Mozart und Vivaldi Weihnachtslieder aus aller Welt. Foto: Sascha Geldermann

FRIEDBERG

Auto überschlägt sich,Fahrerin bleibt unverletztAusgesprochenes Glück hatte eine19-jährige Autofahrerin am Frei-tag. Sie kam von der Straße ab undder Wagen überschlug sich, sieselbst blieb unverletzt. Der Unfallereignete sich, als die 19-Jährigegegen 16.18 Uhr auf der Ortsver-bindung von Friedberg nach Wul-fertshausen unterwegs war. LautPolizei kam die Fahrerin kurz vorOrtsbeginn wohl wegen Straßen-glätte ins Schleudern, wodurch sienach rechts von der Fahrbahn ab-kam. Das Auto überschlug sichund kam in einem Feld zum Liegen.Am Fahrzeug entstand zwar To-talschaden, jedoch blieb die Fahre-rin unverletzt. Die Polizei bedanktsich in diesem Zusammenhang beizwei Helfern, die sofort Hilfe leis-teten.

Ottmaring Dunkel blieb der Ottma-ringer Christbaum an diesem zwei-ten Adventswochenende. Norma-lerweise leuchtet abends der ge-schmückte Baum am Kriegerdenk-mal.

Doch wie die Freiwillige Feuer-wehr informiert, hatten unbekannteTäter am Nikolaustag einige Lich-terketten vom Baum gerissen, an-schließend beschädigt und zerstört.Die rund sechs Meter hohe Fichte,welche traditionell von der Ottma-ringer Wehr besorgt und ge-schmückt wird, musste nach demVorfall abgeschaltet werden. DerVorsitzende und Organisator Wer-ner Hofgärtner findet die Zerstö-rung nicht lustig und meint, manbrauche sich nicht wundern, wennnach solchen Vorfällen die Men-schen, die sich noch für die Öffent-lichkeit einsetzen, immer wenigerwerden. Trotzdem verspricht dieOttmaringer Feuerwehr, den Baumbis zum 3. Adventswochenendewieder zu schmücken und zu be-leuchten. (FA)

Lichter amChristbaum

zerstörtVandalen in Ottmaring

am Werk

Polizeireport

Advent: Bräuche und FesteIn der Archivgalerie in Friedberg findetvon 17 bis 20.30 Uhr eine Ausstellung„Bräuche und Feste im Advent“ statt.

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