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gen nacli Amplitude und zeitlichem Verlauf mit einer Ge- nauigkeit von f 10% nachzubilden. Da die p, V-Sbweichung des Athylens besonders gro13 ist, uberrascht die erreichte Genauigkeit. Kolbenmanometer Dr. W . Waraninger, Pli,,.llsikalisch-Techiaisclie Bundesanstalt, Braunscliweig Die in der Wirkungsweise und im Aufbau ainfachen Iiolben- manometer werden in verschiedenen Ausfuhrungsformen zur Messung von niedrigen bis zu liohen Drucken verwendet. Bei dem Kolbenmanometer wirkt der zu messende Druck auf einen Kolben, der in einem Zylinder frei beweglich ist. Bei der Anwendung als NormaldruckmelJgerat mu13 voraus- gesetzt werden, da13 die Spaltweite zwischen Iiolben und Zylinder kleiner als 2 pm ist, damit der Flussigkeitsaustritt wahrend der Messung vernacliliissigbar klein ist . Infolge der Dcformation des Materials unter Druck verandert sicli die Spaltweite, wodurch die Voraussetzung des vernachliissig- baren Fliissigkeit.sa.ustritt,es bei einfachen Kolben/Zylinder- Syst,emen niclit melir gultig ist. Deshalb varwendet man fur hohere Driicke Systeme, bei denen die Spa.lt,weite durch variablen Gegendruck eingestellt werden kann. Ein wesentlicher Punlit der Disk II ssi o n waren Fragen der MeBgenauigkeit, die niit den gescliilderten Metlioden 2 . win kann. Die Frage, welclie ini Handel erhiiltliclien Geriite welche Genauiglteiten erwarten lassen; wurde dahin beant- wortet, da13 Genauigkeiten besser als 1 . siclier mog- lich seien. Bei diesen MelJgenauigkeiten sind Einfliisse durch unterschiedliche Temperaturen, Viskositatsiinde- rungen u. a. selbstverstandlicli nicht mahr zu vernach- lassigen. Der Vortrag behandelte ausfuhrlich die verschie- denen konstruktiven Moglichkeiten, die zur Erzielung der geforderten, moglichst engen Spahveiten notwendig sind. Der kontinuierliche Obergang vom Isolator zum lonenleiter am Beispiel des Wismutchlorids Dr. G. Treiber und Dr. K . Todlaeide (I'ortragender), Institut fur Physikalische Cliemie wid Elektrochemie der Uniuersitcit Karlsruhe Viele geschmolzene Salze, z. B. die Alkalihalogenide, sind giite Ionenleiter, wahrend die mit ihnen im Gleichgewicht stelienden Dampfe aus Molekulen oder deren Assoziaten auf- gebaut und daher Isolatoren sind. Im uberkritisclien Tem- peraturbereich, wo die Dichte einer Substanz stetig von der eines verdunnten Dampfes auf die einer Flussigkeit erholit werden kann, sollte ein Salz einen lrontinuierlichen ubergang vom Isolator zum Ionenleiter vollziehen. Experimentell kann dieser Ubergang durch die Messung von elektrischer Leitfahigkeit und P, T7,T-Dat.en bei iiberkriti- schen Temperaturen bis zii Drucken von einigen Kilobar verfolgt werden. Solche Messungen lassen sich an den Alkali- halogeniden hider nicht ausfuhren, da ihre kritisclien Tem- peraturen oberhalb 3000 K liegen. Ails diesem Grunde wurde als erstes Beispiel Wismutchlorid (BiC13)gewahlt, das in der flussigen Phase selir gut leitet uncl eine kritische Temperatur von 905°C hat. Die Experimenh wurden bis 1200°C und 4 kbar in einem innenbeheizten HochdruckgefiilJ ausgefuhrt, wobei sicli das Salz in Mel3zellen ails Quarz befand. Im ausgemessenen ZII- standsbereich steigt die molare Leitfahigkeit des BiC13 niit wachsender Dichte urn funf GroBenorclnungen an, fallt je- doch bei den hochsten erreicliten Dichtcn wieder ab. Hie, ist das Salz fast vollstandig dissoziiert,, so da13 der DichteeinfluB auf die Ionenbeweglichkeiten das Verhalten der molaren Leitfahigkeit bestimmt. Aus den Messungen kann der Disso- ziationsgrad des Salzes als Funktion von Dichte und Tein- peratur abgeschatzt werden. Dabei zeigt sich, da.13 am krit,i- schen Punkt nur weniger als ein Prozent der Molekule zu Ionen dissoziiert ist. [VB 1504 Buchbesprechungen The Liquid State. Von F. Kokler. Bd. 1 der Rcihe Mono- graphs in Modern Chemistry. Verlag Chemie GmbH, Wein- heim/Bergstr. 1972. 1. Aufl., XII, 256 S., 96 Abb., 32 Tab., Ln. DM 84, -. Das Buch von F. Kohler bringt in einem einfuhrenden Kapi- tel (mit J. Fischer) eine qualitative Charakterisierung des flussigen Zustands und gewisse Grundlagen. In waiteren Kapiteln werden die Modelle des flussigen Zustands (mit F. Weissenbock) und die fur die Gleichgewichtseigenschaften mit modernen Computer-Methoden gewonnenen Ergebnisse (mit J. Fischer) behandelt. Es folgen Darstellungen von Paar-Verteilungsfunlrtion (mit J. Fischer), Paar-Potential (mit F. Weisseizbock) und thermodynamischen Eigenschaften der Flussigkeiten (teilweise mit H. Posch), ferner Kapitel uber die Gleichgewichtseigenschaften des flussigen Zustands (mit J. Fischer), uber die Nichtgleichgewichtseigenscliaften, d. h. Transportkoeffizienten und Flussigkeitsdynamik (mit H. Posck), und uber die praktisch wichtigen vielatoniigen Molekeln (mit G. H. Findenegg). Ausfuhrungen uber .die molekulare Reorientierung in Flussigkeiten (mit G. H. Firidenegg und H. Posch) und iiber assoziierte Flussigkeit,en (mit G. H. F,vndenegg) sowie ein kurzer mathematischer An- hang bescliliefien das Buch. Jedem Kapit,el ist eine kurze Einfuhrung mit den erforderlichen Definitionen und der Aufzeichnung des beschrittenen Wegs vorangestellt. Es er- gibt sich hierdurch sowie durch die pragnante Form der Darstellung nicht nur ein qualitatives, sondern auch ein quantitatives Bild der modernen Vorstellungen vom flussigen Zustand. Als Zusammenfassung dieser Vorstellungen ist das Lesen des Buches auch fur den rnit der mathematisch-physi- kalischen Betrachtungsweise weniger vertrauten ein Gewinn. [BB 17573 H. Wolfl, Heidelberg Entstaubungstechnik. Grundlagen, Verfahren, Meawesen. Von W. Batel. Springer-Verlag, Berlin -Heidelberg -New York 1972. 1. Ad., XV, 276 S., 198 Abb., geb. DM 58,-, Das Buch enthalt im wesentlichen eine durch weitgehende Gliederung iibersichtliche und durch zahlreiclie Abbildungen anschauliche Beschreibung der Verfahren zur Staubabschei- Chemie-lng.-Techn. 45. lahrg. 1973 I Nr. 18 1139

The Liquid State. Von F. Kohler. Bd. 1 der Reihe Monographs in Modern Chemistry. Verlag Chemie GmbH, Weinheim/Bergstr. 1972. 1. Aufl., XII, 256 S., 96 Abb., 32 Tab., Ln. DM 84,–

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Page 1: The Liquid State. Von F. Kohler. Bd. 1 der Reihe Monographs in Modern Chemistry. Verlag Chemie GmbH, Weinheim/Bergstr. 1972. 1. Aufl., XII, 256 S., 96 Abb., 32 Tab., Ln. DM 84,–

gen nacli Amplitude und zeitlichem Verlauf mit einer Ge- nauigkeit von f 10% nachzubilden. Da die p , V-Sbweichung des Athylens besonders gro13 ist, uberrascht die erreichte Genauigkeit.

Kolbenmanometer

Dr. W . Waraninger, Pli,,.llsikalisch-Techiaisclie Bundesanstalt, Braunscliweig

Die in der Wirkungsweise und im Aufbau ainfachen Iiolben- manometer werden in verschiedenen Ausfuhrungsformen zur Messung von niedrigen bis zu liohen Drucken verwendet. Bei dem Kolbenmanometer wirkt der zu messende Druck auf einen Kolben, der in einem Zylinder frei beweglich ist. Bei der Anwendung als NormaldruckmelJgerat mu13 voraus- gesetzt werden, da13 die Spaltweite zwischen Iiolben und Zylinder kleiner als 2 pm ist, damit der Flussigkeitsaustritt wahrend der Messung vernacliliissigbar klein ist . Infolge der Dcformation des Materials unter Druck verandert sicli die Spaltweite, wodurch die Voraussetzung des vernachliissig- baren Fliissigkeit.sa.ustritt,es bei einfachen Kolben/Zylinder- Syst,emen niclit melir gultig ist. Deshalb varwendet man fur hohere Driicke Systeme, bei denen die Spa.lt,weite durch variablen Gegendruck eingestellt werden kann.

Ein wesentlicher Punlit der D i sk II ss i o n waren Fragen der MeBgenauigkeit, die niit den gescliilderten Metlioden 2 . win kann. Die Frage, welclie ini Handel erhiiltliclien Geriite welche Genauiglteiten erwarten lassen; wurde dahin beant- wortet, da13 Genauigkeiten besser als 1 . siclier mog- lich seien. Bei diesen MelJgenauigkeiten sind Einfliisse durch unterschiedliche Temperaturen, Viskositatsiinde- rungen u. a. selbstverstandlicli nicht mahr z u vernach- lassigen. Der Vortrag behandelte ausfuhrlich die verschie- denen konstruktiven Moglichkeiten, die zur Erzielung der geforderten, moglichst engen Spahveiten notwendig sind.

Der kontinuierliche Obergang vom Isolator zum lonenleiter am Beispiel des Wismutchlorids

Dr. G . Treiber und Dr. K . Todlaeide (I'ortragender), Institut fur Physikalische Cliemie w i d Elektrochemie der Uniuersitcit Karlsruhe

Viele geschmolzene Salze, z. B. die Alkalihalogenide, sind giite Ionenleiter, wahrend die mit ihnen im Gleichgewicht stelienden Dampfe aus Molekulen oder deren Assoziaten auf- gebaut und daher Isolatoren sind. Im uberkritisclien Tem- peraturbereich, wo die Dichte einer Substanz stetig von der eines verdunnten Dampfes auf die einer Flussigkeit erholit werden kann, sollte ein Salz einen lrontinuierlichen ubergang vom Isolator zum Ionenleiter vollziehen.

Experimentell kann dieser Ubergang durch die Messung von elektrischer Leitfahigkeit und P , T7,T-Dat.en bei iiberkriti- schen Temperaturen bis zii Drucken von einigen Kilobar verfolgt werden. Solche Messungen lassen sich an den Alkali- halogeniden hider nicht ausfuhren, da ihre kritisclien Tem- peraturen oberhalb 3000 K liegen. Ails diesem Grunde wurde als erstes Beispiel Wismutchlorid (BiC13) gewahlt, das in der flussigen Phase selir gut leitet uncl eine kritische Temperatur von 905°C hat.

Die Experimenh wurden bis 1200°C und 4 kbar in einem innenbeheizten HochdruckgefiilJ ausgefuhrt, wobei sicli das Salz in Mel3zellen ails Quarz befand. Im ausgemessenen ZII- standsbereich steigt die molare Leitfahigkeit des BiC13 niit wachsender Dichte urn funf GroBenorclnungen an, fallt je- doch bei den hochsten erreicliten Dichtcn wieder ab. Hie, ist das Salz fast vollstandig dissoziiert,, so da13 der DichteeinfluB auf die Ionenbeweglichkeiten das Verhalten der molaren Leitfahigkeit bestimmt. Aus den Messungen kann der Disso- ziationsgrad des Salzes als Funktion von Dichte und Tein- peratur abgeschatzt werden. Dabei zeigt sich, da.13 am krit,i- schen Punkt nur weniger als ein Prozent der Molekule zu Ionen dissoziiert ist. [VB 1504

Buch besprechungen

The Liquid State. Von F . Kokler. Bd. 1 der Rcihe Mono- graphs in Modern Chemistry. Verlag Chemie GmbH, Wein- heim/Bergstr. 1972. 1 . Aufl., XII, 256 S., 96 Abb., 32 Tab., Ln. DM 84, -. Das Buch von F . Kohler bringt in einem einfuhrenden Kapi- tel (mit J . Fischer) eine qualitative Charakterisierung des flussigen Zustands und gewisse Grundlagen. In waiteren Kapiteln werden die Modelle des flussigen Zustands (mit F . Weissenbock) und die fur die Gleichgewichtseigenschaften mit modernen Computer-Methoden gewonnenen Ergebnisse (mit J . Fischer) behandelt. Es folgen Darstellungen von Paar-Verteilungsfunlrtion (mit J . Fischer), Paar-Potential (mit F . Weisseizbock) und thermodynamischen Eigenschaften der Flussigkeiten (teilweise mit H . Posch), ferner Kapitel uber die Gleichgewichtseigenschaften des flussigen Zustands (mit J . Fischer), uber die Nichtgleichgewichtseigenscliaften, d. h. Transportkoeffizienten und Flussigkeitsdynamik (mit H . Posck), und uber die praktisch wichtigen vielatoniigen Molekeln (mit G . H . Findenegg). Ausfuhrungen uber .die molekulare Reorientierung in Flussigkeiten (mit G. H .

Firidenegg und H . Posch) und iiber assoziierte Flussigkeit,en (mit G . H . F,vndenegg) sowie ein kurzer mathematischer An- hang bescliliefien das Buch. Jedem Kapit,el ist eine kurze Einfuhrung mit den erforderlichen Definitionen und der Aufzeichnung des beschrittenen Wegs vorangestellt. Es er- gibt sich hierdurch sowie durch die pragnante Form der Darstellung nicht nur ein qualitatives, sondern auch ein quantitatives Bild der modernen Vorstellungen vom flussigen Zustand. Als Zusammenfassung dieser Vorstellungen ist das Lesen des Buches auch fur den rnit der mathematisch-physi- kalischen Betrachtungsweise weniger vertrauten ein Gewinn.

[BB 17573 H . Wolfl, Heidelberg

Entstaubungstechnik. Grundlagen, Verfahren, Meawesen. Von W . Batel. Springer-Verlag, Berlin -Heidelberg -New York 1972. 1. A d . , XV, 276 S., 198 Abb., geb. DM 58,-,

Das Buch enthalt im wesentlichen eine durch weitgehende Gliederung iibersichtliche und durch zahlreiclie Abbildungen anschauliche Beschreibung der Verfahren zur Staubabschei-

Chemie-lng.-Techn. 45. lahrg. 1973 I Nr. 18 1139