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2/15 1 Themen: Bellenkopf Südumfahrung Hagsfeld Güterzugkorridor 2/15 Juli – Oktober 2015 ISSN 1612-2283 13. Jg.

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Themen: Bellenkopf Südumfahrung Hagsfeld

Güterzugkorridor

2/15 Juli – Oktober 2015 ISSN 1612-2283 13. Jg.

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Redaktion: Mari Däschner, Uwe Haack, Johannes Hertel, Heiko Jacobs, Johannes Meister, E-Mail: [email protected] Web: www.umverka.debzw. jeweils: verein@umverka verein.umverka.de Herausgeber: Bürgeraktion Umweltschutz Zentrales Oberrheingebiet e.V. (BUZO);Fahrgastverband PRO BAHN, Regionalverband Mittlerer Oberrhein;Verkehrsclub Deutschland (VCD), Kreisverband Karlsruhe, alle Heraus-geber: Kronenstraße 9, 76133 Karlsruhe, Tel. 0721 / 38 05 75, Spenden:

ImpressumFür die Artikel sind die jeweiligen Vereine verantwortlich außer bei Gastbeiträgen. umwelt&verkehr erscheint 3x im Jahr, Bezugspreisim Beitrag enthalten. Abo f. Nicht-mitglieder 10,– €/Jahr. ISSN: 1612 - 2283, Auflage: 2000, hochweißes Bilderdruckpapier, 100% Altpapier. Druck: Druckcooperative, Steinstr. 23, 76133 Karlsruhe. Layout Papier & online: Heiko Jacobs.

Verein: 0721/ SEPA/IBAN=DE XX+BLZ+Kontonr. (BIC)

BUZO 38 05 75 DE 74 6605 0101 0009 2423 55 KARSDE66

Pro Bahn 38 05 75 DE 07 3701 0050 0310 5485 00 PBNKDEF370

VCD 38 06 48 DE 29 6009 0800 0000 9536 95 GENODEF1S02

IM UMWELTZENTRUM KÖNNEN SIE …

• Korken abgeben• Laubsäcke kaufen• CDs und Druckerpatronen entsorgen• Messgeräte ausleihen

(Schallpegel, Energie, Elektrosmog)• Fahrradkarten kaufen• unsere kleine Umweltbibliothek nutzen• Zeitschriften lesen, z. B. Öko-Test• alte Mobiltelefone abgeben• Infobroschüren mitnehmen,

z. B. über Ökostromanbieter• bei Projekten mitmachen• eine Klimakiste ausleihen• CARLO-Regionalgeld tauschen• in Umweltfragen beraten werden• Aufkleber, Buttons und Fahnen

gegen Atomkraft kaufen• Aufkleber gegen Werbung und

Falschparker erwerben• (Förder-)Mitglied in einem Verein werden

Inhalt:Vorwort............................................................................3Neues von den Fächergärten...................................4Tour de Natur, bunt und selbst organisiert.........5Kinder als Klimabotschafter – Akademie jetzt auch in Karlsruhe!..........................5Warum geht es beim Vorhaben Bellenkopf-Rappenwört nicht zügig voran?........6Zweite Trans-PAMINA-Fahrt nach Landau..........7Skandal: EU finanziert AKW-Neubau(ten)............7Korridorstudie Mittelrhein und der Güterzugkorridor Molzau–Karlsruhe..............8Warum kümmert sich ein Fahrgastverband um Güterzüge?.........................10Verzögerungen bei Südumfahrung Hagsfeld. .11CDU will Bürgerentscheid zur Nordtangente...13Bundesrechnungshof I: Die Rheinbrücke...........13Bundesrechnungshof II: Die Kombilösung........14VCD vor Ort – Einladung Graben-Neudorf.......15Mit der Gästekarte KONUS in KA unterwegs.. .15Termine..........................................................................16Fotos: M. Däschner, H. Jacobs, W. PastoriniTitelbild: Sommer beim Marstallgarten inder Oststadt. Das Fächergärtner-Projekt lebtund blüht nun schon seit drei Jahren und hatsich positiv weiterentwickelt. Foto: Mari DäschnerBeschwerde gegen die Subventionierung ei-nes neuen englischen Atomkraftwerks unter

www.ews-schoenau.de/kampagne

Hier durchschneidet die Rheinbrückenzufahrt einhochwertiges Wörther Vogelschutzgebiet; F.: H. Jacobs

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Vorwort

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Liebe Leserinnen und Leser,wieder liegt eine neue Ausgabe unserer Zei-tung „umwelt&verkehr“ vor Ihnen/euch mitvielen interessanten Themen. Es ist übrigensdas 38. Heft, seitdem die drei Verbände ko-operieren.Verkehrspolitisch waren die letzten Wocheneine „abwechslungsreiche“ Zeit bei Großpro-jekten. Beim Straßenbau ist die „Angsthasen-variante“ („nur keine schlafenden Juristenhun-de wecken“) der großen Lösung der Umfah-rung zwischen „Sandhasen“ (Rintheim) und„Hasepelz“ (Hagsfeld) woran gescheitert?Genau: an juristischen Problemen, die einGutachten bei der Beleuchtung der juristi-schen Unwägbarkeiten fand. Wir haben schonvor einem Jahr im u&v 2/14 gesagt: Plant lie-ber die kleine Lösung! Auch am anderenEnde der (Ex?-)Nordtangente droht derRheinbrücke Ungemach durch eine nieder-schmetternde Kritik des Bundesrechnungsho-fes (unnütz, unwirtschaftlich, illegalfinanziert). Dieser malte auch bei der Kombi-lösung den Teufel an die Wand: Der Nutzen-Kosten-Faktor drohe unter 1 zu sinken, wasdie Rückzahlung aller Zuschüsse bedeutenkönnte! Ein paar Politiker, die bei der erstenKritik noch applaudierten, riefen dann Zeterund Mordio … Hmmm … Ein ganz andererRuf kam bzgl. Südumfahrung und Rhein-brücke und der „unbedeutenden“ Lücke da-zwischen von der CDU, diese wollen einenBürgerentscheid für eine wohl durchgehen-de Nordtangente. Wer hat einen solchen1980 trotz 38.000 Unterschriften vehementabgelehnt? Richtig! Die CDU! Auch bei dergroßen Bahn droht Aufruhr. Zuerst war es die

eigentlich bei Oberreut liegende „Dammer-stockkurve“ (u&v 1/15), dann wurde diesedurch die „viel bessere“ Maßnahme „vierglei-siger Ausbau der Rheintalbahn bis Karlsru-he“ ersetzt, mitten durch Hagsfeld durch, wo-für dort aber eigentlich kein Platz ist (ebensonicht in anderen Orten). Hier präsentiert ProBahn einen Alternativkorridor entlang der Au-tobahn, deutlich weiter von Bebauung weg.Über alle diese Aufregerverkehrsthemen be-richten wir in dieser Ausgabe. Für die leiserenpositiven Verkehrsthemen vertrösten wir aufdie nächste Ausgabe.Etwas „ruhiger“ geht es bei den Umweltthe-men dieser Ausgabe zu. Lediglich der Hoch-wasserschutzpolder „Bellenkopf-Rappen-wört“ hat lokales Potential zum Aufregen,wenn die Offenlage (19.6. bis 20.7.) beginnt.Europaweiter Aufreger ist dagegen der ge-plante Bau eines AKW in England, vor allem,weil er durch EU-Gelder gefördert werdensoll, statt dass diese Gelder in regenerativeEnergien fließen, wo sie sinnvoller wären. Werwas für Gesundheit und Umwelt tun möchte,kann beim Reparaturcafé mitmachen oderbei der „Tour de Natur“ mitradeln, diesmalaber nicht „um die Ecke“. „Plant fot the Pla-net“ ist im Oktober mit einer „Akademie“ inKarlsruhe vertreten, Ansonsten gibt's auch beiden Fächergärtnern Positives zu berichten,es blüht, wächst und gedeiht immer mehr.Apropos „alles so schön bunt hier“ oder fastalles: Wir wollen den u&v „zum Mitnehmen“interessanter machen (die Hälfte der Auflagelegen wir an Infoständen und an diversenStellen wie in KVV-Kundenzentren als Wer-bung für unsere Anliegen aus) und haben dieAußenseite nun farbig gestaltet, damit er zwi-schen all den „bunten Blümchen“ nicht als„hässliches Entlein“ liegenbleibt. Wäre dochschade, weil es im Innenteil doch viel Inter-essantes zu lesen gibt! Die Mehrkosten dafürsind überschaubar. Wir sind gespannt, ob diegedruckten Farben so werden, wie wir sie unsvorstellen … Farbdruck ist kniffliger. Der In-nenteil ist weiterhin schwarz-weiß, aber alsPDF zum Runterladen wird es ihn wohl auchkomplett farbig geben. In diesem Sinne wünschen wir ab sofort eineangenehm teilbunte Lektüre!

Fächergärtner lassen schon zwei Stellen in Karlsruhe bunter wer-den: Beim Marstall (links, nahe Schloss Gottesau) und beim Bu-doclub (rechts, im Grünzug Hildapromenade); Fotos: H. Jacobs

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Neues von den FächergärtenDrei Jahre nachdem das Karlsruher UrbanGardening-Projekt Fächergärtner gestartet ist,grünt und blüht es weiterhin beim Marstall-garten in der Oststadt und in den Beetenbeim Budo-Club in der Weststadt. Wenn esSchnecken, Wühlmäuse und allzu gierigePassanten zulassen, werden die „Marstallgärt-ner“ und die „Budogärtner“ auch regelmäßigmit der Ernte von Kräutern, Gemüsen undObst für ihr Tun belohnt. Wie schon in frühe-ren Ausgaben der „umwelt&verkehr“ berich-tet, sind es bislang diese beiden Gruppen ak-tiver Fächergärtner, die das Projekt dauerhaftprägen. In diesem Frühling ist auf Initiativedes Gartenbauamts ein weiterer Standort hin-zugekommen, an dem sich ebenfalls ein paarFächergärtner um Pflanzen in der Stadt küm-mern: Mitten auf dem Berliner Platz wurdenEnde April von initial e. V. aus Holz gebauteHochbeete aufgestellt, mit Erde befüllt undteilweise bepflanzt. Wenigstens auf ein paarQuadratmetern ist seitdem etwas Grün zu se-hen auf einem ansonsten völlig trostlosenund großflächig versiegelten Platz. Besondersviele Studenten und Mitarbeiter des KIT pas-sieren die kleine Reihe Holzkisten vor derPost täglich auf dem Weg von und zu ihrenArbeitsorten, natürlich auch zahlreiche andereMenschen. Ähnlich wie bei der Aktion in derKaiserstraße 2013, bei der während der halb-jährigen Sperrung des Straßenbahnverkehrszwischen Kronenplatz und Marktplatz Gemü-se und Blumen in sogenannten Big Bagswachsen durften, werden auch die Hochbeeteauf dem Berliner Platz nur vorübergehendstehen und müssen voraussichtlich schon imHerbst diesen Jahres wieder verschwinden.Und wieder sind die Reaktionen der Passan-ten sehr wohlwollend, zum Teil richtig be-geistert. Manche wollen gleich aktiv mitgärt-nern, spenden Pflanzen oder versprechen,sich ab und zu beim Bewässern zu beteiligen,was bei den herrschenden Bedingungen inden Kisten an diesem Ort ein besonderswichtiger Beitrag ist! Ursprünglich ist geplant,nach dem Auf- und Wiederabbau einer Bau-stelleneinrichtung der KASIG weitere Kisten-beete aufzustellen, Platz genug ist hier auf je-den Fall. Doch zum Zeitpunkt des Redakti-

onsschlusses war von dieser eigentlich fürMai angekündigten Baustelle noch nichts zusehen. Wir müssen also abwarten und hoffen,dass dann das Pflanzen von Gewächsen jah-reszeitlich bedingt und für einen solch kurzenZeitraum überhaupt noch Sinn macht. Selbst-verständlich sind AnwohnerInnen und sonsti-ge Interessierte immer willkommen, sich beider Aktion zu beteiligen. Dafür dient auch dasBUZO-Umweltzentrum als Anlaufstelle undzur Kontaktaufnahme.

Auch aus anderen Stadtteilen kündigen sichderzeit Initiativen an, die im öffentlichenRaum für Wachstum sorgen wollen: EineGruppe in Grötzingen will an zentraler Stelleim Ort Beete anlegen. Unter dem Namen„Neue Allmende“ möchte sie gemeinschaft-lich in der Öffentlichkeit gärtnern, einen Ortder Begegnung schaffen und die vorhandeneGrünfläche vielfältiger gestalten. Die BUZO

arbeitet mit der Initiative zusammen. Für eineBelebung in Neureut-Kirchfeld könnte eineeine weitere Gruppierung künftig sorgen, je-denfalls gibt es hier ebenfalls erste Vorberei-tungen für urbanes Gärtnern. Wir werden alsoganz im Sinne des ursprünglichen Fächer-gärtner-Konzeptes eine Ausweitung auf wei-tere Stadtteile fördern und sich neu bildendeGärtnergruppen nach unseren Möglichkeitenunterstützen.

Mari Däschner

Kräuter, Gemüse und Blumen auf dem Berliner Platz – Men-schen und Insekten freuen sich! Foto: Mari Däschner

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Die Tour de Natur, bunt und selbst organisiert, vom 25. Juli bis 8. August 2015Seit 24 Jahren fährt die Tour de Natur jedenSommer quer durch Deutschland, jedes malauf einer anderen Strecke. Und widerborstigstellt sie sich seitdem Jahr für Jahr an die Sei-te von Umweltaktivisten und nimmt Themenaus der Verkehrs-, Energie- und Friedens-politik auf. Organisiert wird die zweiwöchigeDemoradtour komplett ehrenamtlich, basis-demokratisch und mit einem gewissen Maßan kreativem Chaos. Es läuft nicht alles per-fekt, aber es macht immer wieder großenSpaß – dabei zu sein und mitzumischen!

Am 25. Juli ist es wieder soweit – die Tour deNatur startet in Braunschweig Richtung Os-ten. Sie führt über Helmstedt, Stendal, Pots-dam, Cottbus und endet in Kerkwitz in derLausitz. Die rund 100 bis 120 Radlerinnen undRadler engagieren sich zusammen mit akti-ven Menschen aus der Region für eine ver-antwortungsvolle und sozialverträgliche Um-welt- und Verkehrspolitik.

Die Frage, wie wir uns nachhaltig – also kli-mafreundlich und ohne Atomkraft – mitEnergie versorgen können, begleitet die Tourvon Braunschweig bis in die Lausitz. Braun-schweig ist ein Standort der ErneuerbarenEnergien, doch liegt die Stadt auch im Brenn-punkt der ungelösten Atommüllentsorgung –geografisch zwischen Asse, Schacht Konradund Morsleben. Auch Gorleben liegt praktischum die Ecke. Brandenburg, das die Tour von

West nach Ost durchquert, ist ebenfalls eineHochburg der Erneuerbaren Energien. Dochin der Lausitz setzt die Landespolitik weiterauf besonders klimaschädliche Braunkohle. Natürlich kann man auch nur einzelne Etap-pen mitradeln. Für weitere Infos lohnt einBlick in www.tourdenatur.net, dort findet manauch Fotos der letzten Touren. Zum Schlussnoch ein Warnhinweis: Die Tour de Naturmacht süchtig. Schon ein einmaliger Genusskann zur Abhängigkeit führen und jedes Jahrerneut zur Teilnahme verleiten!

Curt Schmidt

Kinder als Klimabotschafter – Akademie jetzt auch in Karlsruhe!„Plant fot the Planet“ heißt eine von Kinderngegründete und geleitete Klimaschutzorgani-sation, die weltweit Bäume gegen den Klima-wandel anbaut (s. umwelt&verkehr 2/2014).Kinder können sich in Akademien als Bot-schafter für Klimagerechtigkeit ausbilden las-sen, indem andere Kinder ihre Erfahrungen indieser Funktion weitergeben. Auf der Akade-mie beschäftigen sich 9-12-Jährige mit denUrsachen und Folgen der Klimakrise. Eine sol-che Akademie gibt es jetzt auch in Karlsruhe.Die Teilnahme an der Akademie ist kosten-frei. Meldet Euch an und kommt vorbei. Ihr

erfahrt, was jeder tun kann, lernt Vorträge zuhalten, pflanzt Bäume und plant erste eigeneAktionen. Zum Abschluss der Akademie wer-det ihr zu Botschaftern für Klimagerechtigkeiternannt und erhaltet ein großes Informati-onspaket.Termin: 17. Oktober 2015, 9:00 - 17:30 UhrOrt: Waldzentrum im Karlsruher Hardtwald Ab 16:30 Uhr sind alle Eltern, Freunde, Ver-wandte und Interessierte herzlich eingeladen.Anmeldung, Flyer und weitere Infos unter www.plant-for-the-planet.org/de/mitmachen/akademien/20151017-karlsruhe/details

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Warum geht es beim Hochwasserschutz mit dem Vorhaben Bellenkopf-Rappenwört nicht zügig voran?Der Hochwasserraum Bellenkopf-Rappenwörterstreckt sich von Rheinstetten-Neuburgweierbis zum Karlsruher Rheinhafendampfkraft-werk. Er umfasst eine Fläche von 510 ha undsoll ein Rückhaltevolumen von 14 Mio. m³ er-bringen. Schon in der „umwelt&verkehr“ 3/04und 3/06 wurde darüber berichtet. Nach denWorten des Rheinstettener Oberbürgermeis-ters Sebastian Schrempp handelt es sich umein Jahrhundertbauwerk – groß und gewaltig.Der für den Hochwasserschutz zuständigeMinister Franz Untersteller schreibt in derBroschüre „Das Integrierte Rheinprogramm“,dass die Umsetzung des für den Hochwasser-schutz vorgesehenen Integrierten Rheinpro-gramms nur gelingt, wenn der Ausgleich zwi-schen den unterschiedlichsten Interessendurch einen breiten Konsens in Gesellschaftund Politik erreicht wird. Diesen Konsens gibtes aber derzeit nicht.Um die Auenlandschaft zu erhalten und zurenaturieren, sind beim Bau eines Polders„ökologische Flutungen“ erforderlich. Durchsie soll die Dynamik wechselnder Rheinwas-serstände im Retentionsraum zurückkehrenund die Entwicklung hochwassertoleranterLebensgemeinschaften gefördert werden.Solche ökologischen Flutungen, die gesetz-lich vorgeschrieben sind, werden von man-chen Bürgern kritisch gesehen, unter ande-rem aus Angst vor einem größeren Stech-mückenproblem.Im Faltblatt zum HochwasserrückhalteraumBellenkopf-Rappenwört schreibt das Regie-rungspräsidium, dass der Hochwasserschutzim Einklang mit der Natur und der Mithilfeund Akzeptanz ihrer Partner, insbesondereden betroffenen Kommunen und ihren Bür-gern verwirklicht werden soll.Darin liegt begründet, warum es mit demVorhaben nicht zügig voran geht. Man gibtden Naturschutzverbänden die Schuld an derVerzögerung. Es hat sich herausgestellt, dassderen Einwendungen aber berechtigt waren.Die Planer mussten die Naturschutzthemennacharbeiten. Das hat eine Verzögerung voneinem Jahr bedeutet.

Klar ist, dass der Großteil der Bevölkerungkeine Ahnung von den Planungen eines sogigantischen Projektes und ihren Auswirkun-gen hat, und die Informationsveranstaltungenin Neuburgweier und Daxlanden nicht geradeder Aufklärung dienten.Die BNN berichtet über die Bürgerinformati-onsveranstaltung in Daxlanden (BNN vom23.5.15):„Eine Diskussion über die vorgestellten Pla-nungen kam nicht recht in Gang. Das lagauch an dem vom Regierungspräsidium be-stellten Diskussionsleiter Peter Henigin voneinem Karlsruher Ingenieurbüro. Er blockteinhaltliche Rückfragen ab und verwies statt-dessen auf Kleingruppendiskussion an Stell-wänden.“ Mit der Art der Präsentation versu-che man, „eine inhaltliche Diskussion zu ver-hindern“, so ein fachkundiger Zuhörer derVeranstaltung.

Grenzen des geplanten Retentionsraums Bellenkopf-Rappenwört incl. hochgelegter Straße; Grafik: H. Jacobs

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2/15 7Ähnlich war es bei der Informationsveranstal-tung in Neuburgweier. Nach den Impulsvor-trägen der Fachbüros zur Grundwassersituati-on, der aktualisierten Planung und der Um-weltverträglichkeit durften nur „Verständnis-fragen“ gestellt werden.Das Auen-Institut kam nicht zu Wort, obwohl

von dort Herr Harms im Zuschauerraum saß.Auch in der Infoveranstaltung in Daxlandenmusste der Auenexperte Professor Emil Dis-ter, lange Leiter des WWF-Instituts, laut BNNauf dem Podium eher als „Staffage“ herhal-ten. Sebastian Naswasser(Offenlage 19.6.–20.7. in KA, Rheinstetten, Au)

Hoffnung ReparaturcafésDie leider heutzutage sichimmer schneller drehen-de Lebenszyklusspiraleunserer Haushalts- undUnterhaltungsgeräte, diemeinen erlernten Berufdes Radio-Fernsehtechni-kers fast zum Aussterbengebracht hat, führt zuimmer größeren Abfall-bergen auf unserenWertstoffstationen undRecyclinghöfen.Dies wollen immer mehrMenschen nicht mehr sohinnehmen, und so ent-stand 2009 in Hollanddie Idee, dass sich Fach-leute und Laien mit ihrendefekten Geräten oderauch Möbeln, Kleidungund Fahrrädern bei Kaf-fee und Kuchen treffen,

um zusammen die Kunst des Re-parierens gegen die Wegwerf-gesellschaft auszuüben.In größeren Städten Deutsch-lands finden seit mehreren Jah-ren regelmäßige Treffen statt,und seit 2013 gibt es auch inKarlsruhe erste Initiativen. Ichhabe inzwischen an den bisherzweimal pro Jahr stattfindendenTreffen teilnehmen dürfen undkonnte mehrere defekte „Schätz-chen“ wieder zum Leben erwe-cken – u. a. ein portables Spulen-Tonbandgerät aus den 70erndes letzten Jahrhunderts. DasProjekt wird vom Quartier Zu-kunft und vom ITAS am KIT be-gleitet. Aktuelle Termine sindmir leider momentan nicht be-kannt, unter quartierzukunft.dewerden sie aber angekündigt.

Hans Seiler

Skandal: EU finanziert AKW-Neubau(ten)Der Energiekonzern Electricité de France(EdF) will im englischen Hinkley Point einesder größten Atomkraftwerke der Welt bauen.Finanzierbar ist das Projekt aber nur mit mas-siven Subventionen durch die britische Regie-rung, die klar gegen EU-Wettbewerbsrechtverstoßen. Die vorhergehende EU-Kommissi-on hat in ihrer vorletzten Sitzung diese Atom-beihilfen genehmigt.

Diese Förderung beträgt im letzten Förder-jahr (2058) umgerechnet auf die Kilowatt-stunde 35 Cent. (Für eine Solaranlage werdenmomentan nur noch gerade mal 9 Cent ver-gütet.)

Diese skandalöse Entscheidung öffnet dem

Bau neuer Atomkraftwerke in Europa Tür undTor. Die österreichische Regierung will beimEuropäischen Gerichtshof dagegen klagen,Wir in Deutschland sind mit zähen Fortschrit-ten bei der Verwirklichung des beschlossenenAtomausstiegs und die EG subventioniert inganz Europa den Neubau von Atomanlagen. Geht bitte auf die Seite der Kampagne www.ews-schoenau.de/kampagne.html und fülltdort das vorbereitete Schreiben aus. JedeStimme ist wichtig! Denn nur wenn der Druckder Bürgerinnen und Bürger höher wird alsder Einfluss der Atomlobby, können wir dieneu ernannte EU-Kommission dazu bewegen,diese Fehlentscheidung zurückzunehmen.

Hans Seiler

Elektrogeräte- und Nähwerkstatt des Repa-raturcafés Feb. 2015; Fotos: Mari Däschner

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Korridorstudie Mittelrhein und der GüterzugkorridorMolzau–KarlsruheDie im März veröffentlichte Korri-dorstudie Mittelrhein, welche sichentsprechend ihrem Titel primärmit den Problemen des Güterver-kehrs zwischen Köln/Rhein-Ruhrund dem Rhein-Main-Gebiet be-fasst, strahlt über diesen engerenUntersuchungsraum im Süden nichtnur bis in den Rhein-Neckar-Raum,sondern sogar bis Karlsruhe bzw.Rastatt aus. Erst mit Erreichen desQuerschnitts Rastatt ist durch denviergleisigen Ausbau Karlsruhe–Basel ausreichende Streckenkapa-zität verfügbar, um die langfristigeGüterverkehrsnachfrage in Rich-tung Schweiz und Italien sicher be-friedigen zu können.

Konkret bedeutet dies für unserenRaum, dass Güterverkehrsströmeaus Richtung Bingen über dieAlsenzbahn, Neustadt (W), Landauund Wörth („Große Pfalzlösung“),aus Richtung Ludwigshafen überGermersheim und Wörth („KleinePfalzlösung“) oder direkt vonMannheim über Schwetzigen aufKarlsruhe zulaufen werden, diezur Weiterfahrt nach Sü-den auch noch einen ver-gleichsweise bescheidenenInfrastrukturmehrbedarf inRichtung Rastatt auslösen,bevor der eigentliche Be-ginn der NeubaustreckeKarlsruhe–Basel beider künftigen Ab-zweigstelle (Abzw) Bashaide nördlich Durmersheimerreicht wird.

Aus Gründen, dieaußerhalb unsererRegion liegen, istdie Große Pfalzlösung aus der Betrachtungausgeschieden. Auch die noch vor wenigen

Monaten in derengeren Wahl zuliegen scheinen-de Kleine Pfalz-

lösung – beide hätten beiKarlsruhe die Dammerstock-kurve erforderlich gemachtsowie auf der Strecke Wörth–Karlsruhe Hbf den Nahver-kehr vermutlich spürbar be-einträchtigt – konnte sich

nicht gegen die Idee einer ABSMolzau–Karlsruhe durchsetzen. ABS(Ausbaustrecke) meint hier den Aus-bau zwischen Molzau und Karlsruheauf 4 Gleise. Die Präferenz für dieseVariante dürfte darin begründet sein,dass sie zusammen mit der Neubau-strecke Frankfurt-Zeppelinheim–

Mannheim-Waldhof entlang von A5, A67 undA6 sowie der von Mannheim-Waldhof bisMolzau verfügbaren großen Kapazitätsreser-ve diejenige Variante bildet, die sowohl einenhinreichenden Nutzen-Kosten-Faktor als auchüberhaupt ein den Anforderungen gerechtwerdendes Ergebnis erzielen kann.

Grafik:WillyPastorini

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2/15 9Dass diese Ausbauvorstellung angesichts derörtlichen Gegebenheiten entlang der Streckegroße Widerstände hervorrufen würde,braucht nicht zu überraschen. Der PROBAHN-Regionalverband Mittlerer Oberrheinund Südpfalz erkennt jedoch die Bedeutungdieses Ausbaus an, keineswegs nur, um denBedürfnissen des Güterverkehrs Raum zu ge-ben, sondern genauso, um dem teilweiseebenfalls noch ausbaubedürftigen Personen-verkehr auf den vorhandenen Gleisen sowohlauf der Strecke nach Mannheim als auch aufder Strecke nach Heidelberg Entfaltungsmög-lichkeiten zu sichern. Er hat deshalb in seinerProjektliste einem „GüterverkehrskorridorKarlsruhe–Graben-Neudorf/Wiesental“ schonvor Bekanntwerden der Mittelrheinstudie ne-ben wenigen anderen Projekten die höchstePriorität gegeben.

Damit muss keine Parallellage zu einer derbestehenden Eisenbahnstrecken verbundensein. Da schon deren 3-gleisiger Ausbau (wasohnehin nur suboptimale Lösungen darstellt)auf größte Schwierigkeiten stoßen würde, be-vorzugt PRO BAHN eine eigenständige Tras-se, die zunächst ebenfalls nur schwer reali-sierbar erscheint. Es wurde jedoch ein Korri-dor gefunden, dessen längster Abschnitt inunmittelbarer Parallellage zur A5 verläuft,dies kann sowohl östlich wie westlich sein. Erist aus Karlsruhe Güterbahnhof in beiden Fäl-len günstig zu erreichen. Eine Trasse in West-lage der Autobahn könnte zwischenNeuthard und Karlsdorf hindurch die Parallel-lage zur B35/B36 erreichen und nördlich Gra-ben-Neudorf in die Strecke nach Schwetzin-

gen einmünden. Aus der Ostlage entlang derAutobahn müsste diese und der Ostrand vonKarlsdorf unterquert werden, in Richtung derSaalbachniederung wäre auch noch dieSchnellfahrstrecke Mannheim–Stuttgart zuqueren. Die Strecke nach Schwetzingen wür-de in diesem Falle im Südwesten von Wiesen-tal erreicht. Die Anbindung an diese Streckesollte in beiden Fällen niveaufrei erfolgen.Der Korridor kann allerdings nicht nur aufdiesen beiden beschriebenen Wegen genutztwerden, ebenso sind abschnittsweise Kombi-nationen und Trassenführungen innerhalboder u. U. auch außerhalb des beschriebenenRaumes denkbar. Grundsätzlich ist eine rele-vante Siedlungsferne möglich, die bei einemAusbau bestehender Strecken gar nicht gege-ben ist. So ist der ohnehin mit jeder Planungverbundene Schallschutz durch Lärmschutz-wände oder -wälle, Tieflagen, Galerien oderauch Tunnelabschnitte wesentlich leichterrealisierbar. Je nach Wahl der Trasse kann fer-ner – mit Ausnahme der engen Bündelungmit der A5 – die Beeinträchtigung vonSchutzgebieten fast vollständig vermiedenwerden. Vorteilhaft für die Nutzer der vorhandenenBahnstrecken ist, dass fernab von diesen ge-baut werden kann, langwierige Beeinträchti-gungen durch Umbauten entfallen zum größ-ten Teil. Ein kleiner Nachteil des vorge-schlagenen Güterverkehrskorridors soll nichtverschwiegen werden: der Weg von Mann-heim nach Karlsruhe ist für die Güterzüge da-durch etwas länger als über Graben-Neudorf,aber immer noch kürzer als über Heidelberg. Inzwischen gibt es Hinweise darauf, dass dieRealisierungsüberlegungen für den Güterver-kehrskorridor Molzau–Karlsruhe auf möglicheTrassenalternativen erweitert werden sollen,PRO BAHN hält die eigenständige Linienfüh-rung für die gebotene Lösung.Die Lösung für den Bereich südlich von Karls-ruhe ist in u&v Heft 1/14 bereits ausführlichdargestellt. Sie besteht aus einem relativ kur-zen Stück 2-gleisiger Neubaustrecke vonKarlsruhe Hbf bis zur Abzw Bashaide für denSPNV in unmittelbarer Parallellage zur Be-standsstrecke. Dies sichert für SPNV, Fern-und Güterverkehr ausreichende KapazitätenSchon vier Gleise in Hagsfeld, eigentlich zu eng für wei-

tere zwei Gleise; Foto Dez. 2012: Heiko Jacobs

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und entflicht auch hier Verkehre unterschied-licher Anforderungen. Die Betroffenheit be-nachbarter Wohnbebauung ist gering,Schutzgebiete werden ebenfalls nur im Rah-men unmittelbarer Parallellagen tangiert.

Das damals zurückhaltende Echo aufgrund

zunächst geringerer Nachfrage wird durch dieErgebnisse der Korridorstudie Mittelrhein so-wie auch durch die 5-fache Anmeldung einesdreigleisigen Ausbaus Karlsruhe Hbf–AbzwBashaide relativiert. PRO BAHN fordert hierauch weiterhin den viergleisigen Ausbau.

Willy Pastorini

Warum kümmert sich ein Fahrgastverband um Güterzüge?Nein, PRO BAHN vertritt nicht neuerdings dieverladende Wirtschaft und propagiert nichtden Güterzug mit Personenbeförderung,selbst wenn Vergleichbares im Omnibussek-tor in dünn besiedelten Gebieten schon alsletzte Rettung von öffentlichem Verkehr ansich und einem bisschen Lebensqualität,nämlich der Sicherstellung der Versorgungmit Gütern, wo speditioneller Distributions-verkehr kein gewinnbringendes Betätigungs-feld mehr sieht, ernsthaft erwogen und getes-tet wird. Es geht vielmehr um die Zugriffs-rechte auf vorhandene und zukünftige Eisen-bahninfrastruktur, bei der hohe Nachfragebesteht. Je nach Lage im Netz befahren Fern-, Nah-und Güterverkehr Eisenbahnstrecken gemein-sam, in vielen Fällen sind nur eine oder zweidieser Sparten stark vertreten. In Ballungsräu-men gibt es oft separate Strecken, sowohl fürden SPNV, als auch für den Güterverkehr. Fürden Fernverkehr wurden vor allem dortHochgeschwindigkeitsstrecken gebaut, wodas Bestandsnetz weniger schnell befahrbarist. Sie können allenfalls nachts zusätzlichenGüterverkehr aufnehmen. Wenn jedoch alleSparten zusammen eine Strecke intensiv nut-zen wollen oder müssen, lassen sich wedersehr hohe Leistungsfähigkeiten erzielen nochbeste Betriebsqualität sicher stellen. Die frü-here Hierarchie Fernverkehr – Nahverkehr –Güterverkehr, die zumindest erstgenanntem„freie Bahn“ verschafft hatte, existiert aus an-deren guten Gründen auch nicht mehr. Vor allem die EU sieht auf klassischen Misch-verkehrsstrecken sogar eine Vorrangstellungdes Güterverkehrs vor dem SPNV ebenso wiedem FV. Nur mit einigem Aufwand konntebisher eine ernsthafte Beschädigung mühsamaufgebauter Taktverkehre dieser beiden Spar-ten verhindert werden. Eine Intensivierung,Ausweitung oder Komplettierung gegenüber

dem status quo ist jedoch nur selten zu reali-sieren, und dass das Thema dauerhaft ad actagelegt wurde, muss bezweifelt werden. Des-halb kann es genau so sinnvoll sein, sich überneue, eigenständige GüterverkehrsstreckenGedanken zu machen und solche zu bauenwie dies in anderen Fällen für den SPNV oderden FV gilt. Wichtig ist die Separation, dennsie sichert gegenseitige Unabhängigkeit undhohe Leistungsfähigkeiten, wobei sich Perso-nennah- und Fernverkehr trotz des maxima-len Unterschieds in der Reisegeschwindigkeitzuweilen günstiger kombinieren lassen alsmit dem Güterverkehr.Bestandsstrecken haben eine gute Erschlie-ßungswirkung, weil sie oft mitten durch dieBebauung führen. Der Abstand zu dieser isthäufig minimal, eine Verbreiterung der Tras-sen kaum möglich. Der Güterverkehrslärmerweist sich problematischer als derjenigeschnell fahrender Reisezüge. Diese Gründesprechen ebenfalls dafür, dass der siedlungs-ferne Neubau einer Güterverkehrsstrecke denBelangen des Reiseverkehrs oder von Anwoh-nern in gleicher Weise und manchmal besserdienen kann als der gebündelte Ausbau vor-handener Strecken. Letzterer kann überdieswährend langer Bauzeiten leicht mit vielerleiBeeinträchtigungen von deren Nutzern ein-hergehen. Willy Pastorini

Neben der A5 links und rechts in Höhe GewerbegebietHagsfeld wäre dagegen noch viel Platz bis zu den Ge-bäuden, selbst wenn man noch zwei Autospuren ab-zieht für den im Bundesverkehrswegeplan angemelde-ten achtspurigen Ausbau; Foto: Heiko Jacobs

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Verzögerungen bei Südumfahrung Hagsfeld In der u&v-Ausgabe 2/14 von vor einem Jahrberichteten wir ausführlich darüber, dass derGemeinderat beschlossen hat, die Südumfah-rung in der Variante 1b in Anlehnung an denBebauungsplan von 1994 zu bauen, d. h. miteiner Unterführung nicht nur unter der Eisen-bahnstrecke, sondern auch unter der Haid-und-Neu-Straße. Ein nicht nur sehr teurer Irr-sinn, sondern auch ein verkehrlicher, weilman die so unterquerte Straßenbahnstreckezur Weiterfahrt sofort wieder ebenerdig que-ren müsste. Es war, nach Signalen aus demLandesverkehrsministerium, absehbar, dassman für diese teuerste Variante keine Zu-schüsse bekommen könne.Warum wollte man sich diese Klimmzüge an-tun? Weil der Bau angeblich so ohne die Hür-de einer Änderung des Bebauungsplans undsomit ohne langwierige Klagerisiken erfolgenkönnte. So meinte man … Diese Seifenblaseist aber nun, ein Jahr später, geplatzt. Unteranderem das Land hat dringend empfohlen,ein Gutachten über die Anwendbarkeit desbestehenden Bebauungsplans einzuholen,und dies fiel nun diesbezüglich negativ aus.Die verkehrlich einfachere, deutlich preis-wertere, daher schneller finanzierbare, abernur von den Grünen unterstützte Var. 2, dieohne Unterführung an der Haid-und-Neu-Str.enden würde, wollte man nicht wegen der an-geblichen juristischen Risiken. Ich hatte mirdie Unterschiede zwischen Bebauungsplanund Var. 1b im u&v 3/14 angeschaut, diverseAbweichungen festgestellt und mich gefragt,warum nicht auch westlich der Bahn ähnlichgroße Abweichungen möglich wären, um dieeinfachere Var. 2 zu ermöglichen.Nun stellte sich heraus, dass auch bei der Va-riante 1b die Planabweichungen relevantsind. Aber selbst, wenn man die Nordtangen-te 1:1 wie im Plan bauen würde, müsste mandiverse Anpassungen an neue Rechtslagenund Verkehrsmengen vornehmen.Das Gutachten stellt zunächst fest, dass derBebauungsplan nicht dadurch ungültig(„funktionslos“) wurde, dass die Nordtangen-te gar nicht mehr realisiert werden soll. DerPlan besteht weiter, denn man hat ja bereits

im Osten mit der Tangente angefangen, undauch die Weiterführung zur Theodor-Heuss-Allee wäre möglich und alles hätte eine vonder durchgehenden Nordtangente unabhän-gige eigene Verkehrsbedeutung.Danach beleuchtet es die Frage, ob die Ände-rungen zwischen Var. 1b und Bebauungsplanwesentlich sind. Dies wäre der Fall, wenn Be-lange Anderer durch die Änderung betroffenoder nun Öffentlichkeitsbeteiligungen oderUmweltverträglichkeitsprüfungen nötig wä-ren. Im Bereich des Kreisels Elfmorgenbruch-straße (anstelle einer Unterführung, dort hieltman den Verzicht auf eine solche interessan-terweise für möglich) sollen Flächen bebautwerden, die im Plan als Verkehrsgrün- odergar Ausgleichsflächen vorgesehen waren. Un-ter der Bahn käme ein sinnvoller Radweg hin-zu, den der autogerechte (*seufz*) Nordtan-gentenplan bisher nicht enthielt und der teilsüber Privatgrund läuft, und im Bereich der

Var. 1b (heller dicker Strich) im 2005er Luftbild (PD, F.Ramm) samt Bahnverlegung (dunkler Strich) und evtl.Erweiterung zur 4-spur. Nordtangente (dünne Striche),Var. 2 endet am rechten Bildrand; Grafik: Heiko Jacobs

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Haid-und-Neu-Straße gibt es Änderungenam Lärmschutzwall. Bei alledem sieht dasGutachten wesentliche Abweichungen. Einweiterer Haken ist der gegenüber dem „End-ausbau“ geänderte Verkehrsfluss insbesonde-re auf der Haid-und-Neu-Straße, wo es zumehr Verkehr käme als bei einer komplettenNordtangente-Ost. Lärmschutz und Immis-sionen sind daher zu prüfen. Hinzu kommt,dass die notwendige Verlegung der Straßen-bahntrasse damals nicht ausreichend genaumitgeplant wurde, hier ersetzt der alte Be-bauungsplan also keine Planfeststellung, einesolche o. ä. wäre daher nötig. Dass „zunächst“nur zwei statt vier Spuren gebaut würden, seidagegen kein Problem, weil der Bebauungs-plan schon nur teilweise Realisierungen alsZwischenzustand vorsehe. Da noch nicht alleFlächen im Eigentum der Stadt sind, sind vie-le der angesprochenen Haken durchaus rele-vante Stolpersteine in eventuellen Enteig-nungsverfahren.Kommt man um die „Probleme“ irgendwiedrumrum? Eventuell, indem man die Nord-tangente durchgehend baut? Unterführungstatt Kreisel macht eine „kleine“ Lösung end-

gültig unbezahlbar, es sei denn, der Bund be-zahlt durchgehend. Der Rest gilt aber auchfür die ganze NT: Das Problem der Bahnverle-gung ist nicht durch Verschieben der Straßelösbar, weil man dann auf der anderen Seitedie Verfahrensgrenze sprengt mit allen Kon-sequenzen, Abbiegespuren etc. braucheneben Platz. Auch der veraltete Stand bei Lärmund Schadstoffen bleibt ein Problem. DenRadweg könnte man weglassen, sinnvoll wäredas heutzutage aber nicht mehr …Wie weiter? Die CDU sieht die Lösung, wenwundert's, ausschließlich in der durchgehen-den Nordtangente, s. u., die genannten, auchda auftretenden Probleme ignorierend. DerRest sagt noch nicht viel dazu außer den Grü-nen, die schon vor einem Jahr davor warnten,dass diese Lösung scheitern wird und für einekleine Lösung eintraten. Diese gilt es nun zü-gig zu planen, am besten mit vernünftigenLösungen bis zum auch nicht gerade optima-len Knoten Hirtenweg und für den Technolo-giepark. Das halten wir für machbar und fi-nanzierbar und dauert vermutlich nicht längerals das vergebliche Hoffen auf Geld für diegroße Lösung. Heiko Jacobs

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CDU will Bürgerentscheid zur NordtangenteDie Probleme bei der Südumfahrung Hags-feld nahm nun die CDU zum Anlass, einenBürgerentscheid zur ganzen Nordtangente zufordern, also incl. Ostteil bis Theodor-Heuss-Allee, der Rheinbrücke samt Anschluss an dieB36 und darüber hinaus dem Mittelteil, ohneletzteres genauer auszuführen. Oft genug ha-ben sich CDU-Politiker aber schon positiv zueinem Hardtwalddurchstich oder -tunnel po-sitioniert. Und diese durchgehende Nordtan-gente müsse umgehend zum Bundesver-kehrswegeplan nachgemeldet werden, damitalles, insbesondere die Südumfahrung Hags-feld in ihrer teuersten Variante, vom Bund fi-nanziert wird. Wie aber jeder wissen sollte, istdieser Bundesverkehrswegeplan hoffnungslosüberzeichnet und damit alles andere als eineGewähr für eine schnelle Finanzierung …Wie wäre der Ausgang eines Bürgerent-scheids, wenn es zu einem solchen käme?Wer sich mit der Materie beschäftigt, derweiß, dass einige unhaltbare Versprechungenim Zusammenhang mit der Nordtangente imUmlauf sind. Angefangen beim Stau „auf“ derRheinbrücke, die dafür aber gar nichts kann,weil die Ursache im nachfolgenden Straßen-netz liegt, über diverse lärmgeplagte Bürger,darunter neben den Hagsfeldern sicher auchKnielinger, die an Straßen Richtung B36 woh-nen, und Anlieger der Südtangente, die mitderen Entlastung geködert werden, wobei je-des Verkehrsgutachten bei genauerem Blickaussagt, dass das nicht zu einer hörbarenLärmminderung führt. Demgegenüber stehen

zum einen künftige Anlieger einer Nordtan-gente in Knielingen, Neureut, Nordwest- undWaldstadt als Gegner, zum anderen Bewoh-ner vieler Stadtteile, die von alledem gar nichtdirekt betroffen sind, bspw. in den Bergdör-fern, und die evtl. nur die schnellere Erreich-barkeit von Zielen im Norden im Blick haben.Keine Seite kann sich sicher sein, wie das aus-geht. Im Unterschied zur Kombilösung hätteman bei der Propagandaschlacht wenigstensStadt und Gemeinderatsmehrheit auf der Sei-te der Tangentengegner.Dabei war die Nordtangente schon mal The-ma eines Bürgerbegehrens mit 38.000 Unter-schriften, davon über 30.000 gültig, somit eine1980 ausreichende Anzahl. Die Stadtjuristenund die CDU, die damals noch eine absoluteMehrheit im Gemeinderat hatte, lehnten diesaber als unzulässig ab: „Das Planfeststel-lungsverfahren Nordtangente betreffe wedereine öffentliche Einrichtung im Sinne dieserVorschrift [Gemeindeordnung] noch handelees sich bei dieser Maßnahme des Bundes umeine Gemeindeeinrichtung, wenngleich dieStellungnahme der Stadt im Rahmen derPlanfeststellung eine bedeutende Gemeinde-angelegenheit sei.“ Das erste Gegenargumentbesteht in der aktuellen Gemeindeordnungnicht mehr, das zweite immer noch, da dieCDU sie als durchgehende Bundesstraßemöchte. Leider wird erst nach Druck klar wer-den, wie die CDU etwas als zulässig erklärenwill, was sie 1980 noch als unzulässig sah,und wie die Stadt dies sieht. Heiko Jacobs

Bundesrechnungshof I: Die RheinbrückeBeim Gesamtthema Nordtangente sollte na-türlich auch die Bundesrechnungshofkritik ander zweiten (Auto-) Rheinbrücke nicht uner-wähnt bleiben. Dieser stellte im April (wiedermal) fest, dass die jetzige Planung nichtstaugt. Die Brücke könne in ihrer jetzigen Di-mensionierung allen bis 2025 prognostizier-ten Verkehr aufnehmen. Der Stau habe denEngpass „Knielinger Pförtner“ zur Ursache,nicht die Brücke. Eine zweite Brücke würdeden Stau sogar verschärfen. Und der Brückefehle die Fernverkehrsrelevanz, der Bund dür-fe sie daher gar nicht finanzieren. Das Gut-

achten prognostiziert für 2025 23.500 Fahr-zeuge/Tag, davon 1.151 Fzg/Tag Fernverkehr,laut Gutachten wären 1.000 Kfz/Tag für eineFernverkehrsrelevanz nötig, haarscharf erfüllt.Der Bundesrechnungshof bezeichnet dage-gen bei 5 % Fernverkehrsanteil die Fernver-kehrsrelevanz als nicht erfüllt. Die CDUspricht in einer Reaktion darauf dem Bundes-rechnungshof die Kompetenz ab, über nichtgebaute Projekte zu urteilen, und hat sich in-zwischen vom Rechnungsprüfungsausschussdes Bundestages bestätigen lassen, dass allespaletti sei, sofern nur bis zur B36 weiterge-

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baut würde. Laut einem Faktencheck-Gutach-ten liegt der Fernverkehrsanteil der KnielingerUmfahrung aber auch nur bei 1.162 Fzg/Tag.

Mit 5.000 Fzg/Tag wesentlich größer wird derAnteil erst mit durchgehender Nordtangenteincl. Hardtwalddurchstich. Heiko Jacobs

Bundesrechnungshof II: Die KombilösungNicht nur die Rheinbrücke wurde vom Bun-desrechnungshof kritisiert, auch die Kombilö-sung fiel dort in Ungnade. Die StuttgarterZeitung berichtete als Erste, dass der BRH be-zweifle, dass nach vorläufigen Prüfungen allder bisherigen Kostensteigerungen der Nut-zen-Kosten-Faktor noch über 1 liege. Wenndies nicht mehr der Fall wäre, müssten wo-möglich die Zuschüsse zurückgezahlt werden.Der BRH fordert nun einen aktualisierten po-sitiven Nachweis der Wirtschaftlichkeit ein.Der BRH hat keine Entscheidungsgewalt undkann nur Empfehlungen geben, aber offenbarfielen diese beim Bundesverkehrsministeriumauf fruchtbaren Boden, denn in den Badi-schen Neuesten Nachrichten war schon zu le-sen, dass man mit Verzögerungen bei derVergabe der Bauarbeiten für die Kriegsstraßerechne, weil das Ministerium eine „Gesamtbe-trachtung der Kosten im umfangreichen Rah-men“ angefordert habe.

Die Politik reagierte größtenteils ablehnend.Die SPD, die gerade noch die BRH-Kritik ander Rheinbrücke begrüßte, sprach von einem„Stück aus dem Tollhaus“ und dass „Förder-bescheide dann nicht mehr das Papier wertwären, auf dem sie stehen“ und fordert „Pactasunt servanda“ (Verträge sind einzuhalten).Im Förderbescheid von 2008 steht aber „Ichweise vorsorglich darauf hin, dass bei gravie-render Kostenerhöhung die Gefahr besteht,dass dem Vorhaben angesichts des knappenNutzen-Kosten-Indikators die Fördervoraus-setzungen entzogen werden.“ Auch der Bundist an diesen „Vertrag“ gebunden und auchan diese Passage! Und auch die Kritik, wäh-rend des Baus die Förderung in Frage zu stel-len, ist unpassend: Wann sonst? Am Endeerst, wenn die ganze Summe in Frage steht?

Ob es je bei einem Projekt dieser Größe zueinem Rückruf der ganzen Förderung kam, istuns nicht bekannt. Bekannt ist aber, dass dieFörderung des Nord-Süd-Tunnels in Köln mitähnlich knappem Faktor auf der Kippe stand,einmal, als aus Kostengründen auf einen Teil

verzichtet werden sollte, dabei aber der Nut-zen zu gering geworden wäre, und einmal, alsman eine zusätzliche Unterführung wollte.Beides ging nicht. Das Risiko ist also durch-aus vorhanden und es war den Politikern be-kannt bzw. sie hätten es kennen müssen.Käme es so, wäre es ein Fiasko für Stadtfinan-zen, ÖV und mehr in dieser Stadt. Oder esblieben noch mehr Kosten an uns hängen.

In Frage gestellt wird vorrangig die bisher nurmit Vorarbeiten begonnene Kriegsstraße. Ineinem hat die SPD Recht: Wenn es die Kriegs-straße als „Herzstück des Stadtumbaus“ träfe,der Projektteil mit der breitesten Unterstüt-zung in der Bevölkerung, wäre es tragisch.Und es würde die politische Glaubwürdigkeituntergraben. Aber dieses Risiko war gewollt,ansonsten hätte man den wichtigen Projekt-teil mit einer anderen Reihenfolgenentschei-dung besser abgesichert. Heiko Jacobs

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VCD vor Ort – Einladung nach Graben-NeudorfGelegentlich geht der Karlsruher VCD aufTour. Denn der KV ist neben der Stadt Karls-ruhe auch für die Landkreise Karlsruhe undRastatt und die Stadt Baden-Baden zuständig.Für einen Verband mit einer überschaubarenAnzahl ausschließlich ehrenamtlich Aktiver istes recht schwierig, diesen großen Einzugsbe-reich abzudecken. Vieles hängt von Orts-kenntnis vor Ort ab und davon, dass sich einAktiver findet, der sich des Themas annimmt.In der Südhälfte unseres Einzugsbereichs istes uns in der jüngeren Zeit noch am ehestenim Bereich des Öffentlichen Verkehrs gelun-gen, Flagge zu zeigen. Schwerpunkte warendabei neben der Mitgründung des Regional-verkehrsforums Trans-PAMINA, das sich Ver-besserungen im grenzüberschreitenden Ver-kehr zu Ziel gesetzt hat, die Verkehrsanbin-dung des neuen Nationalparks Schwarzwald. Im Landkreis Karlsruhe war der VCD schonwiederholt vor Ort, um die Infrastruktur fürden Radverkehr zu begutachten. So haben„Außentermine“ etwa bereits nach Ettlingenund Bretten geführt oder zuletzt nach

Waghäusel, wo die Stadt 2014 eine wichtigeStraßenverbindung zwischen zwei Ortsteilenvon heute auf morgen und ohne akzeptableAlternative für nicht motorisierte Zweirädergesperrt hatte. Auch dank der starken Reso-nanz aus der Bevölkerung auf unseren Vor-Ort-Termin hat die Stadt Waghäusel mittler-weile eingelenkt und Schutzstreifen auf derStraße markiert bei nur noch 50 km/h.Das Monatstreffen im Juli führt nun erneut inden Landkreis Karlsruhe. Der BUND Graben-Neudorf hat uns angefragt, um dort die In-frastruktur für den Radverkehr in Augen-schein zu nehmen. Alle Mitglieder und Inter-essierte sind dazu eingeladen. Start der Ver-anstaltung vor Ort ist am 7.7. um 19:00 Uhram Bahnhof Graben-Neudorf. Ab KarlsruheHbf beginnt die Fahrt um 18:25 Uhr mit demRegionalexpress. Geplant ist eine Radtour vorOrt mit Besichtigung neuralgischer Punkteunter Einladung von Presse, Bevölkerung undStadtverwaltung, anschließend Einkehr in einenoch festzulegende Kneipe und/oder Restau-rant. Reiner Neises

Mit der Gästekarte KONUS in Karlsruhe unterwegs „KONUS“ bedeutet „kostenlose Nutzung desÖPNV für Schwarzwaldurlauber“. In 142Schwarzwälder Ferienorten gibt es für Urlau-ber die KONUS-Gästekarte. Die Karte berech-

tigt zur Fahrt im Nahverkehr im gesamtenSchwarzwald bis einschließlich dem Abreise-tag. Die Heimfahrt kann also innerhalb desGeltungsbereichs gemacht werden. Die Fi-nanzierung erfolgt durch fünfzig Cent Zu-schlag pro Übernachtung.

Vor nicht allzu langer Zeit hatte diese Fahr-karte nur bis Durmersheim Gültigkeit. Neuer-dings gilt sie auch im Stadtgebiet von Karls-ruhe. Für Forchheim ergibt sich aber eineSkurrilität: Im Silberstreifen kann die Fahrkar-te benutzt werden, weil der Ortsteil an der Ei-senbahnstrecke liegt. Die Buslinie 222, dievon Rastatt über Durmersheim und Rhein-stetten bis zur Endhaltestelle Entenfang, alsoauch nach Karlsruhe, fährt, darf laut Auskunftdes KVV aber nicht benutzt werden! Vielleichtlässt es sich in Karlsruhe noch mal darübernachdenken, ob im KVV-Bereich nicht nach-gesteuert werden kann, damit die UrlauberKONUS in ganz Rheinstetten nutzen können.Ebenso gilt sie auch im Albtal und nach Pforz-heim nur in der Bahn. Joachim Schröder

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TERMINE16 2/15

16.-19. Juli Karlsruher AtomtageVorträge, Streitgespräche, Diskussionen, Lesung und Exkursion rund um das Thema Atomkraft. Ziegler-Saal. Anmeldung erforderlich, www.atomtage.de

25.-26. Juli Das FESTOpen-Air-Spektakel in der Günter-Klotz-An-lage, wieder mit Infostand von BUZO/VCD.

20. SeptemberMarkt der Möglichkeitenwieder mit Infostand von BUZO/VCD. Durla-cher Marktplatz und Saumarkt, 13-18 Uhr.

26. SeptemberKarlsruher Geburtstagstour und PicknickZwei Wandergruppen zu Fuß oder per Rad aus Knielingen und Grötzingen treffen sich vor dem Schloss Karlsruhe und feiern bei einem Picknick. Treffpunkt 12 Uhr Platz der Grundrechte. Infos zu den Wanderungen unter www.umweltzentrum-karlsruhe.de

17. OktoberAkademie der Botschafter für Klimage-rechtigkeit, Waldzentrum im Karlsruher Hardtwald, 9:00 - 17:30 Uhr. Anmeldung un-ter www.plant-for-the-planet.org/de s.S. 5

31. Juli, 28. Aug. 25. Sept., 30. Okt., Critical Mass Fahrradtour, jeweils 18 Uhr Kronenplatz.

Ü

UmweltzentrumKronenstraße 9,76133 Karlsruhe

Öffnungszeiten:Di. 9-12 BUZO 14-17 NABU

Mi. 9-13 BUZO/NABU 17-20 ADFC

Do. 9-13 BUZO/NABU 14-19 B/A

Abs.: Umweltzentrum KarlsruheKronenstraße 9, 76133 Karlsruhe

Regelmäßige Treffenim Umweltzentrum:Montag: BUZO-AG Verkehrin der Regel jeden Montag ab 20 UhrInfos über Ort unter 0721 / 38 05 75, Treff oft im UZ, danach meist Pizzeria nebenan

Dienstag: VCD-MonatstreffenZumeist am 1. Dienstag im Monat, 19.30 Uhr:7.7. in G.-N., s.S.15!, 4.8., 1.9., 6.10., 3.11., 1.12.

VCD-Stammtisch:zusammen mit der BUZO-AG Verkehr, s. o.

Mittwoch/Donnerstag: ADFC-Fahrradbüromittwochs 17–20 Uhr,donnerstags 16–19 Uhr, weitere Terminesiehe adfc-bw.de/karlsruhe oder Aushang

Donnerstag: Fahrgastverband PRO BAHNjeden zweiten Donnerstag im Monat,19.30 Uhr (Infos unter 0721 / 38 05 75)

Unterstützen Sie uns doch als Mitglied!

BUZO 30,– €, PRO BAHN 42,– €, VCD 56,– €

Termine

online: www.umverka.de [email protected]