12
393 trug das Sinken des Quecksilbers nur cin Centimeter. Hicrauf IicfS ich die game Kaiitschucktafel zwei Stunden lnng in heifsem Leiniil maceriren und miederholte daun den Versucli. Diek Ma1 betrug die Senkung des Queck- silbers nach Ablauf dreier Tage hijchstens Om,O01. X. Eudlich will ich noch einen Versuch aufuhren, mobei ich die Durclidringlichkeit des Kautschucks mit- telst eines elektrischen Stroms nachwies. Als eine Ta- fci aus diescr Substanz statt dcr Blase zu einem kleinen galvanoplastischen Apparat genommen wurde, ward das Kupferoxyd des Sulfats reducirt, obwohl in sehr gcrin- ger Menge. Eiu Galvanometer mit dickem Draht gab cine Ablenkuiig vdn /lo bis so; bei einem GaIvanoine- ter init 1300 Windungen diiunen Drahts betrug sie 400. VIII. Thermo - chemische Untersuchungen ; con H. Hefs. (Sclilufs ron Scite 179.) 'r Ir e r m o - ell cnr isclr e C n n s t it u t i on d es s clr w c fe 1 s a u r e n Z i n ks 12 1 ) Es ist ohnc Zweifel von grofseni Interesse, die bei l3ildung irgend eixies Salzes entwickelte Warme zu keunen. Fur den hugenblick halte ich keiu Salz fur geeignetcr hiezu, als das schwefelsaure Zink. Diefs hat inicli vcranlafst, es 211 studiren. Dick Salz besteht im krystallisirten Zustnnd atis %IS+- 7 fi. Seit langcr Zeit weirs man, dafs es a11 eineiii trockncu Ort verwittert rind S€€ vcrliert; nllein (Ins letzte Atom Wasser halt es mit zicinlicher Kraft zuriick, weslialb mau es, iiach den scharf- sinnigen Bemerkungen von G r a h n in, Zn S fi + 6k schreibt. l'oggcndorll's Annal. Ed. LYl. 38

Thermo-chemische Untersuchungen

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393

trug das Sinken des Quecksilbers nur cin Centimeter. Hicrauf IicfS ich die game Kaiitschucktafel zwei Stunden lnng in heifsem Leiniil maceriren und miederholte daun den Versucli. Diek Ma1 betrug die Senkung des Queck- silbers nach Ablauf dreier Tage hijchstens Om,O01.

X. Eudlich will ich noch einen Versuch aufuhren, mobei ich die Durclidringlichkeit des Kautschucks mit- telst eines elektrischen Stroms nachwies. Als eine Ta- fci aus diescr Substanz statt dcr Blase zu einem kleinen galvanoplastischen Apparat genommen wurde, ward das Kupferoxyd des Sulfats reducirt, obwohl in sehr gcrin- ger Menge. Eiu Galvanometer mit dickem Draht gab cine Ablenkuiig vdn /lo bis so; bei einem GaIvanoine- ter init 1300 Windungen diiunen Drahts betrug sie 400.

VIII. Thermo - chemische Untersuchungen ; con H. Hefs.

( S c l i l u f s r o n Sc i te 179.)

'r Ir e r m o - ell cnr isclr e C n n s t i t u t i o n d e s s clr w c fe 1 s a u r e n Z i n ks

12 1 ) Es ist ohnc Zweifel von grofseni Interesse, die bei l3ildung irgend eixies Salzes entwickelte Warme zu keunen. Fur den hugenblick halte ich keiu Salz fur geeignetcr hiezu, als das schwefelsaure Zink. Diefs hat inicli vcranlafst, es 211 studiren. Dick Salz besteht im krystallisirten Zustnnd atis %IS+- 7 fi. Seit langcr Zeit weirs man, dafs es a11 eineiii trockncu Ort verwittert rind S€€ vcrliert; nllein (Ins letzte Atom Wasser halt es mit zicinlicher Kraft zuriick, weslialb mau es, iiach den scharf- sinnigen Bemerkungen von G r a h n in, Zn S fi + 6k schreibt.

l'oggcndorll's Annal. Ed. L Y l . 38

5!Jl

1.23) Weiiii iiiau das hrystallisitte Salz in Wasser liist, so findet einc Wiirinc-Absorption stntt. Da die AIeuge derselbeii sehr klcin ist, so konote der Verstich, der dcreu Bestiininung zuin Zweck liatte, iiur auf dem Wege der Mcngung geinacht werden. Die folgeiide To- fel giebt an: 1 ) das Gccvicht tles GlasgchCscs, bericlitigt wegen seiner specifisclien ‘Wsrme. oder desseil W e r i h io Wasser, ausgedruckt i n (;ranimen, 2 ) die Menge des aufgeldsten Wassers, 3) die Menge des zu seiner Atif la-

sung angewaudten Snlzes, 4) die specifischc Wlirine des entstnndeiien G c i n c n p , w i k sie der d i iw tc Vetsoch gab, 5 ) die bcobnchtcte Scnkuiig des Thermometers, 6) endlich das fur ein .4equivalent Snlz berecbuetc Resultat; O= 1.

65 43 65 63 65 65

0,96 1 1 0,907-1 0,9 136 0,9 1 36 4 J,9 I36 0,sl:lti

-1” 250,S - I ,C, 251,h - 1 ,6 253,:s -1 ,(i 232,7 --I ,5 236.9

Rlittcl 254, I. -1 ,6 -233.7

123) Zur Bcstiininuug dcr \+~8niicineiige, die sicli bei der Verbindung von Z n S G init 6 # entbindet, liistc ich, wie beiiii voi hergehendea Versucli, tliis Salz. wel- ches nur noch eiu Atom W a s s f r eulliiell. Uin midi iiidefs zii versichern, d a b das Salz wirklich nur ein Atom Wasser ciithalte, gliilitc icli eiiiige Grainmen. Uer Rucksland bctrug S9,56 Proc. Sach B e r z c 1 i u s’s To- fel h;itlen es h9,9 scyn solleii. Dns eftlorescirte Salz ent- hiell also in der That iiiir eiii Atoin Wasser.

Wancr- werth d u Glasge- mcs.

Geldstu Salr.

tingewand. es Wasse1

Tempera- lur-Erh8- hung.

2 O , 1 3 3 ,75 3 ,8 3 ,7 3 ,2

800 4 00 837,7 837,7 837.7 837,7

1 Atom

Z o S S ent- wickelt

Wirme.

. ... .

614,4 5s9,4 592,2 6042 5843 5993

Specifischi W i r m e

der Lljsuog.

65 45 63 65 65

0,9s 0,9335 0,9136 0.9 136 0,9136 0,92

3derm,0i 23 $19 62 ,3 62 ,3 62 ,3

70,6 J ,6 7 ,55 7 ,4

124) Urn die von dem wasserfreien Salz mit dem ersten Atoine Wasser entwickelte Wlrmemenge zu er-

~

1208 1177 1194 1200

halten, loste ich

Wasscr- wcrth dc: Glasge- firsc5.

63 65 65 65

- Gewicht

des Salret.

anch dieses.

Spccifische Gewicht des 1 y:r

Wasrers. L3ru,,g.

816 i 0,9136 800 ' 0,9611 844 I 0,9136 602,4 1 0,9136

Tcmpera- 1 At. wasser- freier Salt

Warme.

123) Urn zu erfahren, wie vie1 W3rme bei Ver- bindung der Schwefelslure mit Zinkoxyd entwickelt werde, bcreitete man dieses Oxyd diirch Verbrennung des Me- t a l k Das Oxyd erwies sich nicht ganz rein; es hinter- lieis einen unloslichen Riickstand VOII 1,S6 Proc. Die unten angefiilirten Mengen dieses Oxydes sind hienach berichtigt. Der Versuch wurde im Calorimeter angestellt. Man kann nicht concentrirte Schwefe1s:iure zu diesen Untersuchungen anwenden. Selbst wenn man mit schwa- cher Siiure operirt, d a d man dns trockne Oxyd nicht darauf schiitten, denn es wurde sich fast augenblicklich eine feste Masse bilden, die sich nur sehr langsam liistc. Am besten ist es, dns Oxyd zuvor itn Calorimeter mit

38 *

eiiier liinreiclieudcii Meiigc Wnsser zti iuengcn. Es eut- wickclt sicli dabci kcine Wiirlne. D a m bcobachtct mau das Tlrerinoiiietcr, und nuii erst fiigt man die SSurc hiuzu; icli nahm dic mit 6 Atomen Wasse r =k6 S. Bci Be- recbnung diescr Vcrsuchc uahln'ich, nach R c g n a t i l t's Untersuchuogcn , die specifiscbe Wjlrinc dcs Zinkoxpds =1),12-18, die der aiigewandten Schwefelsaurc =0,6157: Endlich sctztc ich voraus, dafs. innerhalb der. Dichtig- heitsgranzen der cntstandcocn Fliissigkeit, dic specitische W i r u i c dieser aus clcn specitkchen WSrinen ihrer Ele- incritc zusamnicngeselzt scy. Es ldfst sicli fiir jetzt nicht behauplen , dafs diese Voraussetzung ganz riclitig sey; a k i n , es ist wcuigstens gewifs, dafs sic in vorlicgendciii Fall nur wcnig voii der Wahrheit abweichen kaou.

...

Hier dic Data des Versucbs: 1. 11. 111.

Temper. d. uingebcnd. Luft 19" C. 1 9 O C. 17O C. di to d.Flussigrh.uord.Vcrs. 17 , I 13 ,O 12 ,2 dito dito dito nach dito 120 20 ,3 17 ,i

Teinperntur -Zuiiahinc 2 99 .L 5 ,6 Angewandtcs Zinkoxyd 86 ,7 131 ,8 166 LVasser, inwctidig zugcfiigt 300 300 500 Angewandte S h r e k6 S 21 1 ,5 423 423

Apparnt uud Wnsser 10427 10427 10427 WBrme, von 1 AI. i n

cntwickclt 1Si9 18S3 1822.

- --

Es ist wcscntlicli zu bciiicrkeu, dafs tlicse Zahl nocli a l l dic WSrine enlhiilt, welch6 die S;iure H 6 S mit V\'as- ser cntwickelt haben wurde. Man wird auch bemerkeii, dafs, nachdein alles Zinkoxjd geliist ist, ciu lnebr oder weniger betrachtlicher Ueberschufs an Siiurc zuruckbleibt, uiid dafs die Ton diesem cntwickelte War inc gar nichts mit dcin Zweck unscrcr Cnlcrsuchtuig 211 sctrnffcii tiat. Mni i muls sic also iii Kechuiing zielicn, uiid die erlial-

59i tene War inc auf sollstiindig mit Wasser verdlinnte Schwc- felsYurc zuriickfuhren. Man erhiilt alsdann :

1. I I . 111. hlhel. 1683,5 1630,8 1563,O 1609,I.

126 ) Um daraus die zwisclieii Zn und S entwickeltc Siiurc abzuleiten, fiigeu wir allc von Wasser uud Sgure catwickclte Warme hinzu.

So llabeii wir 1609,l M’zrmc, VOIO Wasscr (3 . 105)

W i r i n c , VOIU ZUS’ niif 7~ (9. 124)

Also fur Z n - t S 2962,l.

2566

41i5,I 1193

--

. .

127) Anlangend die durch Oxydation des Zinks cirt- wickelte WSnne, so .hat D u Ion g drei Versuche geinacht, clic gabcu:

fur ein Liter Saucrstoff 7599 ; 7375 ; 7733 - - Gramin - 5307 ; 5153 : 5111.

IcL glaubc das Mittel dieser Zahlen anuehmen zu iiiiis-

sen. Dasselbe ist 5291. 129) Die bei Bitdung dcs sclrwefelsaurcu Ziuholyds

cntwickelte WSrinc ist also:

Z n t O 529 I s to’ 6391 i n t 2962,l i n 3 3- il 596,l Zn‘S k + 6 fi 805,6

-- 161 11,3.

Von dicser Mense werdeti 251,-L bci Losui i~ dcs Salzcs vcrschluckt. - Die Zahl, welcbe dic entwickeltc Wi r ine ausdruckt, bezieht sich auf die Stellc, ~ e l c l r c das Zeichcn + in dcr Formcl eiunimmt.

598

129) Es haben so vie1 Zahlen und Versuche zur Bildung dieser Tafel beigetragen, dafs es unmdglich ist, ihr volles Vertraueu zu schenken. Der Experimentator, der in einem solchen Falle nicht Anstofs fande, wurde sich wahrscheinlich bald irren. Man mufs also ein Prii- fuugsmittel aufsuchen, und dieses bietet sich von selbst dar: die Erzeugung derselbeii Verbindung auf anderein Wege. Im gegenwartigen Fall bietet uns die Lbsung des Zinks in Saure das Mittel dar; und cben deshalh wablte icb eigetids das scbwefelsaure Zinkoryd.

Von der L b s u n g des Z i n k s in SBuren .

130) Mag man Wasserstoff darstcllen, oder deu Vor- gang in der Saule studiren wolleii, so hat iiian Zink iu Saure zu h e n . Diese Liisung wird von einer Wiirme- Entwicklung begleitet, die genau zu keniien voii Nutzen ist. Vor zwei Jahrcn hatte ich versucht, sie zu bcstim- men: allein, eines Ausgangspunkls eiitbelircnd, wufste ich nicht, worauf die erhnltenen Zahlen zu beziehen seyen.

Als Mittel aus 15 Versuchen fAnd ich, dafs ein Atom Saure w 6 S ail Warme 513 entwickelt ( “ = I ) : auf O = I bezogen, giebt diels :

fur eiu Atom Zink Warme, von der Siiure 233

2498.

2i31 O

Ich wiederholte den Versuch, urn zu sehen, ob ich noch jetzt dieselbe Zahl findcn wurde, und erhielt, nach vollzogener Berichtigung 2529 und 2531.

131) Man mag Ziukoxjd oder Zink in Schwefcl- saure Ifisen, so ist das Product in beiden Fiillen das namliche, obwohl der Procefs verschieden ist. V i r kbn- nen also die in beiden Fallcn verausgabten Warmeinen- geii vergleichen. Sic werden eine Gleichung darstellen, deren beide Seiten ein und dasselbe Glied enlhalten und

5’39

diek ist die bei Bildung der Schwefelsliare entbuudene WYrme , welche wir vernachlassigeu.

Die erste Zahl’ besteht offenbar aus dcr bei Oxyda- tioti des Zinks und der bei Liisung des Oxyds eatwik- kelten Warnic. Dic zweile Zahl besteht natiirlich aus der bei LGsuug des Metalls eutbundeuen W a r m e plus ciner gewissen uubekannten GrilCsc. F u r diese finden wir 4371, was beinahc die bei Oxgdation des Wnsser- stoffs entbundene Waritte ist. Offeubar wird, bei Bil- tluiig des scliwefelsaureii Zinkoxpds durcli Lijsung des %inks, das RIetall nicht durch freien Sauerstoff oxydirt, souderu durch den Snucrstoff, der bei seiner Verbindung init Wasserstoff einen Tlicil seiner W i r t n c cntwickelt hat. Uin also die game Wiirtnestimine zit erhalten, mEs iiinn alle bei Bildiiug des Wassers entbundene W a r m e hinzufugen und den Wasserstoff iu Frcilieit setzeu. Uiek bewirkt sich von selbst; inan braucht nur die angedeu- tete Addition zu vollziehen.

Zu+O 5291 urid H 2 + 0 4350 Z n 4 S A q 1609 - Z n + g A q 2529

6900 6979

W i r haben also:

Der Uuterscliied beider Zahleii, 2 I , uberschreitet in keiner Wcise die Grlnzen der Beobachtutigsfeliler. Es jst selbst niclit wahrscheinlicfi, dak sich die Fehler blols auf der einen Seite befinden. Unter allen tliesen ZahLen scheiut niir die weuigst zweifelhafte die zu s e p , welche der Losung dcs Zinkoxyds in cler Siiure entspricht, dilllii dic, welclte der Losuni; dcs iFletalls ii i der Siiurc zukorninf.

132) Es scheiut inir von Iuteresse fur die W-isscn. d a f t , bei dieser Priifungsweist! zu verweileu. Vereiu- zelte Versyclre liefern keine Gewv;ihr. Am schwierigsten ist ge\viCs, sich sclbst vor Irrtltiitiierii zii huten. Eei ei- 1iet11 so schwierigeu Gcgenstaiidc katin m u sich riiclrt + ~ o , R ; ; c ’ p i sciti eigciics ljrtlieil vcrwnhrcll, 1 t 0 0 dcshnl tj

600

wird diese Priifiing, welche gYuzlicli auf deli Safz uan der Besilindigkeit der Surnmen bcruht, kiistlich. Auch war er mir im gegenwartigen Fa11 voii grofser H u l k . Ich gelangte nicht soglcich zu reclit iibereiiistiminendcn Zah- len; ich begann zii glaaben, die aus der Liisung des Zink- oxyds in Schwcfelsiiure entspringendc WBrine scy 1852, Allein, da bei dieser Annaliine die Bestiindigkeit der Suni- men nur ziemlich angenahert stattfand, ward icli gen& thigt alle meine Rcchnungeu wieder durchzusehen, und da fand ich, d a k , wcil die SBure im Uebcrschufs ange. wandt worden war, ein Tlieil der entwickelten Wiirine von ihr Iierruhrte. Nach Abzug dieser Meiige fand icli nun, dafs die Zahl 1654 sey. I)ic Uebereinstiinqong ist ziemlich geniigend, da die Abweichung niclit inehr als 66 n u f 6!l(t0 bctrlgt. R’acbdcm ich jcdoch ZII eiiiem an- deren , eben erwahnten Priifungsinittel gefuhrt worden war, fand icli, d a h die clurcli Liisung des Zinkoxyds in Schwefelsaiire entstehende Warme iiiir 161)ti bis 1610 betrug. Beim Aufsuchen der Ursaclie dieser Mifsstiui- mung fand ich, dafs die Bcrichtigung, wegen der aus der Ssure herruhrenden WSrnie, nach der fruher fur dic Scliwefelslure nugenolnlnenen Zalil gemaclit worden war, tind dafs, von der iin 3. 105 angenominenen Zahl ausge- gangen, das berichtigte Resultat, wie angegeben, 1609 wurde.

133) Urn Rectificationen zu erhalten, suchte icli zu bestiminen, welche Wiirmeincnge sich bei Lbsung des Zinkonyds in Schwefel-, Salpeter- und Clilorwasserstpff- siiure entwickle. Alle diese Versuche wurden nach der Blethode der Mengung, also obne Hiilfc des Calorime- ters gcmacht. Wolil verstanden, war die Siiure voIIstYn- dig init Wasser verdiinnt, so d a k sich die erbaltene Wiirme nur auf das Zinkoxyd bczieht. Fur ein Aequi- valent Zink crliielt ich

Scliwefelslure : 1605 ; 1998 ; 1636 ; Mittcl 1610

601

SnIpclers2uw: 1476 ; 1454 ; 1469 ; Mittcl 1472

Chlorwasscrstofrsiiurc : 1231 ; 1253 : 1300 ; Mittrl 1275,3.

131) Zu gleicher. Zeit, da ich die bei 1,iisung drs Ziuhs in Scliwefclsiiure entwickeltc Warme zu bestiiniiicu suchte, machte ich auch iihnliclic Versuchc mit Sa1zs;iure. Ich fand, dafs ein Aequivalent Zinli entwickelte 2185

Ilimint inan aus 9. 133 die bei Lbsung des Zink- oxyds in dersclbeii Saure entwickclte WSrme, so hat man:

Z n + O =5291 Zil+HCI =2183 Zn+€ICI =1273 €€?to =‘J350

6366 6533. 133) Ich habe nocli einc Zahl zii priifen, die, im

3. 118 fur die Verbiiidung der Schwcfelsaurc mit dem Bleioryd erbaltene. Sie mar 1454. Urn sie zu priifen, giag ich voin Satz dcr ThermoueutraliLit aus (9, 69), und suclite, zwci Salze, welche vollkolnmen ihermo: neufrul scyen, d. h. sich, zusammeugemeugt, ohne alle Tempera- turauderung gegenseitig zersetzen. Da icli mich ZUVOI’

uberzeugt, dnfs dicl‘s der Fa11 sey, wenn inan Lbsungen von schwefelsaurern Zink und von salpetersaurcm Blei ver- mische, suchte ich filr diese die thermischeu Elemente auf.

136) Immer die Saure als vollstsndig rnit Wassc r verdiinnt, und &her keine Wannc entwickelnd, voraus- gesetzt, rand ich inittclst Meugung :

Bleioxyd und Salpeterssure 1320. W i r haben also:

i n ’ s =I616 und Z n s =1472 p b & =I320 also P b S =1438

2930 2930. \Ycr iiber diescs Resiiltat nachdenht , wird sogleicli

bemcrkeu, dars alle dicse Zahlcu einc uns unbekannte Griifse cnthnltcn, nsmlich die WBrme, welchc, wic wir an-

uchmeii inussen bciiii Ucbergnng des Ziiik - und dcs Blei- oxyds in den Auflbsungszusland verschluckt wird. Ua- gegen wiirde das schwefelsaure Bleioxyd, indein es sich niederschlligt , Warnie entwickeln miissen, und doch fin- det Tlicrrno - n’eutralitat statt.

W a s die Lbsung des Zinkoxyds betrifft, so begreift inan leicht, dafs sie das Hesultat uicht truben kaiiii, da sie auf bciden Seiten stntthat. Aiiders vcrliiilt es sicb ini t dcr Lasung des Bleioxyds, die nur i i i dem einen Fall uiid iiiclit in deiii andereii geschieht. Es sclieint also, dak , wcnn inan, trotz dcr Unliislichkeit des schwe- felsauren Bleioxgds, kciiie TemperalurrerRnderung be- merkt, eiiic Temperatur- Coinpensation stattfiiiden iniissr, und dicse kirnnte wolil in der Wasserinenge liegeu, die sich in beiden FYlleii tnit den Salzen vcrhiiidct. Diese Menge ist niclit gleicb. Dns sdiwelelsaure Zinkoxyd ent- halt 7 Atoiiie Wasser, das salpetersaure dagcgen niir 6; cin Atom wird also in Freilieit gesetzt und iiiuis Warme entwickelii. Es bedarf inithin einer besoiidcren Unter- suchung, iiin dicsen Punkt aufzukl8ren.

137) Kcuerdings 1st die Aufrnerksaiiikeit der Physi- ker, die sicb rnit der Volta’sclien Saule bescliartigen, arif die \WSriiie- Erscheinungen bci derselbcn hiiigelcnkt wor. den. Ich erinnere nur an die interessante Abhandlung, die Hr. d ou I e im Octoberhelt 1841 tles Philosophical Magazine ( On the heat evolved by metallic conducfors of Electricify and in the Cells of u Baffery) verilffentliclit hat. Hr. J o u l e bcinerkt, dals man, uin sich eine richtigc Idee vou der in der Zelle erzeugtcn Waritie zu inaclieii, nlle aus ciiier nicht elektrolytischen Quelle elitspringelide W % m e eliiniiiiren miisse. Uiid da e r es nls bewiesen msieht, daCs die Verbindring eines OxFds mit einer Szure xu dieser Klassc gehiirt, so liiilt e r es fur nothwendi;; die bcobachtete Warme zii berichtigen urn die gnnzc Wsrniemenge, die bei 1.iisung des Zinlioxyds in der SQure

GO3 eutsteht. Uer Verfasser hat mehrc Versuche gemacht, diese Menge zit bestimiiieu, uod im Mittel gefunden, d a t 100 Gran Zinkoxyd bei L6sung in Schwefelsaure eine Warmelnenge liefern, die zwei Pfuod Wasser urn 3 O , 4 4 F, in der Temperatur erhfihen. Each Reduction mit diesen Zalilen findet man, dafs die bei Losung eines Atoms Zink entstehende Warme, Hru. J o u le zufolge, 1108 ist. W i r haben gesehen, dafs sie 1660 betrggt. Mithin ist die von ihni gefundene Zalil im Verlialtnifs 11 : 16 zu kleio.

Als Wirkung der Saule erhielt Hr. J o u l e eiiie Tein- peralor-Erhohuog von 4O,6 F. in zwei Pfund Wasser. Die wegen der aus dcm Ziukoxyd rnlspringende W a r m e zu inachende Berichfigung ist, bczogen ouf die gel6ste Metallmengc, 2O,5. E r sagt uns also, dars d0,6-2”,5 =2”, 1 die Warme aus der Volla’scheii , Wirkung (!he correcl uollnic heal) vorslelle. Ich I d s indefs bemer- ken, dafs die Berichtigung, die er aogebraclit, im Ver- haltnifs I 1 :. 16 zu gering.ist. Sie ist also 3,63, und es blicbe folglich our Oo,9i fur die WArrnc aus der Volts'- schen Wirkung.

Unter thermo- cheiiiischcin Gesichtspunkt erleidet of- fenbar dieser Versucli cine ga in andcre Auslegung. In der That ist es das Ziak, welches gclikt wird; und die aus dieser L6sung eutspringende WSrme ist 2529, d. h. sic steht zit dcr vom Verfasser angegebenen Berichtigung im Verhaltnifs I1 : 25, und diefs giebt 5’,69. Der Ver- such des I-lrn. J o 11 1 e giebt niclit cinmal Recheiischaft von aller entwickelten W a r m e , und das mufste gcsche- hen, da scin Apparat iiicht von der Art war so vie1 Waniie zu sammelo.

Wesentlich scheint a i r , festziistcllen , o b der Vol- ta’sche Stroin an sich eine M’armequelle s e j . Zu dem Eodc ist es nothwendig, alle bei Liisung des Metalls in SSrirc entsteliende Warme in Recliiiung zii nehoien. Diese 11len.g~ ist riiiabhSiigig \on der Nolur des Gefafscs, in

GO1

welchein die Auflasung geschieht ; icli Ilabe durcliaus die- selbe %ah1 erhaltcn, ich iiiochte eiii Gfusgefhys oder ei- nen Kupfer- Apparal anwenden.

( W i r J vorn Vrrfasscr n 3 c l l s t e n s fortgcscrzt . )

~

IX. Ausstrahlung des Schnees.

B o u s s i n g a u l t hat im Ictztcii Wiutcr einige Bcobach- tungen gemacht, uni zii erfahrcn, ob der Schriec, wel- cher bcsleten Boden bedeckt, gleich einein Schirin wirke, denselben gegeu die nYchtlictie Ausstralilung schiilzc. Er bediente sich dazu dreier Thermometer. Das crstc lag auf den1 Sclinee, aber seine Kugel war wlhrend dcr Sacht init ciuer etwa 2 bis 3 Milliineter dicken Scliiclit von pulvcrigcm Sclince bedeckt. Das zweite lag unter dcr Schneedecke, mit der einen Seite seiner Kiigel den Erdboden beriihrend. Das drittc hing iu freier Luft, 12 Meter iiber dem Boden. im Norden eines Gcbaudes, und geschiilzt vor zu grofser Ausstrahlung. Die Scbncedecke war Om,L dick, uiid lag auf cinein mit Winterkorii be- saetern Felde. Die S o m e schien an den Tagen der Beob- achtungen mit voller Kraft auf das Schiieefeld.

Thermometer untcr d. Schoee. aufd.Schnec. iod.Luli.

1 ) 11. Febr. sb; Ab. 00 - 1°,5 +2",5

1842.

2) 12. - 7" Morg. - - 3 O , 5 -12 $1 - 303 3) - - 5"; Ab. 0'' - 10,d + 3 O , O 4 ) 13. - 7b Morg. -2",0 - S0,2 - 30,s 5) - - sb;. Ab. 00 - 1",0 +40,3 6 ) 14. - 7h Morg. Oo + 0°,5 + 2O,O

Beinerkungcn. - 1) Sonne seit einer halbcn Stunde hinter Bergen; Himmel wolkenlos; Lult sehr ruliig. - 2) Nacht sehr schdn, keine Wolken , windstill; uui 7b noch keiu Sonneuschein aiif dem' Fcld. - 3) Souiie schon hinter Bergen. - 4 ) Luft etwas unruhig, Himinel grau. - 5 ) Luft ruhig, Hilnmcl bedeckt, Sonnc hinter Bergen. - 6 ) Westwind, feiner Rcgen. - (Compl. rcnd. T. XIV p. 405.)

---