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© Thommen/Achleitner | Allgemeine Betriebswirtschaftslehre (Folien von Gilbert/Schedel, Universität Erlangen-Nürnberg) GablerPLUS Zusatzinformationen zu Medien des Gabler Verlags Gabler Verlag | Wiesbaden 2009 www.gabler.de Thommen/Achleitner Allgemeine Betriebswirtschaftslehre Teil 3: Materialwirtschaft Umfassende Einführung aus managementorientierter Sicht 6., überarb. u. erw. Auflage 2009 Foliensätze von Prof. Dr. Dr. Ann-Kristin Achleitner und Prof. Dr. Dirk Ulrich Gilbert

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Thommen/Achleitner

Allgemeine Betriebswirtschaftslehre

Teil 3: Materialwirtschaft

Umfassende Einführung aus

managementorientierter Sicht

6., überarb. u. erw. Auflage 2009

Foliensätze von Prof. Dr. Dr. Ann-Kristin Achleitner und Prof. Dr. Dirk Ulrich Gilbert

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Materialwirtschaft

1. Grundlagen

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Begriffliche Grundlegung

Unter Materialwirtschaft wird jener Funktionsbereich des Unternehmens verstanden, der

� Beschaffung (Bezug),

� Lagerhaltung und

� Transport (Verteilung) der zur Produktion (Leistungserstellung) notwendigen

Güter umfasst.

Materialwirtschaft beschafft verschiedene Güter

Rohstoffe

Beschaffungsgüter

Hilfsstoffe Betriebsstoffe Halbfabrikate Handelswaren

Materialwirtschaft1. Grundlagen

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Entscheidungstatbestände der Materialwirtschaft

Transport

Gütertransport

� Transportmittel

� Transportmenge

� Verteilung der Transport-menge

� Transportwege

Lagerhaltung

Lagerausstattung

� Lagerart

� Lagereinrichtung

� Lagerkapazität

� Lagerstandort

Lagerprogramm

� gelagerte Güterarten

� Lagermengen

� Sicherheitsbestände

� Lagerorte

Lagerprozess

� Güterannahme

� Qualitätsprüfung

� Auslagerung & Verwaltung

Beschaffungsprogramm

� Beschaffungsgüterart

� Beschaffungsgüterqualität

� Bestellmenge

� Bestellzeitpunkt

Beschaffungsmarketing

� Beschafftungsmarkt-forschung

� Beschaffungsprodukt-politik

� Beschaffungsmethoden-politik

� Beschaffungskonditionen-politik

� Beschaffungskommunika-tionspolitik

Beschaffung

Materialwirtschaft1. Grundlagen

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Ziele der Materialwirtschaft

Formalziel (Erfolgsziel)

z.B. Wirtschaftlichkeit

Sachziele

SpezielleLeistungsziele

FinanzzieleFührungs- und

Organisationsziele

Minimierung der Kosten für � Beschaffung� Lagerhaltung � Transport� Fehlmengen

� Liquidität� Rentabilität

� Sicherheit(Lieferbereitschaftsgrad)

� Flexibilität(Anpassungsfähigkeit)

� lang andauerndeLieferantenbeziehung

Betriebliche Tätigkeiten

z.T. konfliktär

z.T. konfliktär

Materialwirtschaft1. Grundlagen

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Materialwirtschaft

2. Beschaffungsmarketing

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Begriffliche Grundlegung

Beschaffungsmarketing

Beschaffungsmarkt-forschung

BeschaffungspolitischeInstrumente

Unter Beschaffungsmarketing versteht man

� die systematische Beobachtung und Analyse von Beschaffungsmärkten, umEntscheidungsunterlagen zur Verfügung zu stellen (Beschaffungsmarktforschung) sowie

� die Gestaltung von Marktbeziehungen, um die optimale Zielerreichung desUnternehmens zu unterstützen (beschaffungspolitische Instrumente).

Materialwirtschaft2. Beschaffungsmarketing

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Beschaffungsmarktforschung

� Die Beschaffungsmarktforschung dient, wie die Marktforschung im Bereich Marketing, derErhebung, Systematisierung und Auswertung, der für die Materialwirtschaft relevantenInformationen des Beschaffungsmarktes.

� Sie bildet die Grundlage für die Planung, Organisation, Entscheidung und Kontrolle desEinsatzes beschaffungspolitischer Instrumente.

Bereiche der Beschaffungsmarktforschung

Lieferanten

Beschaffungsmarkt-forschung

Angebots- undNachfrage-

strukturPreisentwicklung

Produkt-entwicklung

Lager- undTransport-techniken

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Bereiche der Beschaffungsmarktforschung I

� Qualität, Sortiment, Kundendienst, Produktentwicklung (FuE)4. Produkt

� Marktstellung (Marktanteil), Belieferung der Konkurrenz, Zugehörigkeit zueinem Unternehmenszusammenschluss (z.B. Konzern), finanzielleVerhältnisse, Qualität des Managements (insbesondere bezüglichInnovationen)

6. AllgemeineSituation undMerkmale desLieferanten

� Transportbedingungen, politische Sicherheit im Beschaffungsland,Wechselkursstabilität

5. GeografischeLage

� gleich bleibende Qualität, fristgerechte Lieferung, Einhaltung vonServiceversprechen

1. Zuverlässigkeit

KonkretisierungKriterien

� Preis, Liefer- und Zahlungsbedingungen, Lieferfristen, Garantieleistungen3. Konditionen

� Produktionskapazität des Lieferanten, Qualitätsniveau, Flexibilität beiSonderanfertigungen oder schwankenden Bestell- bzw.Beschaffungsmengen

2. Fertigungs-möglichkeiten

Merkmale im Rahmen der Analyse von Lieferanten

Materialwirtschaft2. Beschaffungsmarketing

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Bereiche der Beschaffungsmarktforschung II

� neue Fertigungsverfahren sowie Lager- und Transporttechniken

� neue Produkte (Materialien), die Substitutionsmöglichkeit darstellen

�müssen frühzeitig erkannt werden, um Wettbewerbsnachteilegegenüber der Konkurrenz zu vermeiden

�dann müssen Fertigungseinrichtungen angepasst werden sowiealte Lagerbestände frühzeitig abgeschmolzen werden

Produktentwicklung

� Anzahl und Größe der in Frage kommenden Lieferanten

� Anzahl und Größe der Konkurrenten, welche die gleichenpotentiellen Lieferanten haben

Angebots- undNachfragestruktur

zu ermittelnde GrößenBereiche

� vorhandene Lagerkapazitäten, mögliche Optionen und Kosten vonLagerhaltungsmethoden

� technische und wirtschaftliche Aspekte adäquaterTransporttechniken sowie Substitutionsmöglichkeiten

Lager- undTransporttechniken

� Ermittlung des gegenwärtigen Preisniveaus

� Prognosen über zukünftige Preise (Preiselastizität, Preisabsprachen,Preisbindung, Preisführerschaft etc.)

Preisentwicklung

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Bereiche der Beschaffungsmarktforschung III

Beschaffungspolitische Instrumente

Beschaffungs-methodenpolitik

Beschaffungs-produktpolitik

Beschaffungskom-munikationspolitk

Beschaffungs-konditionenpolitik

� Produktausführung

� Sortiment

� Produkt-entwicklung

� Beschaffungsweg

� Lieferantenstruktur

� Beschaffungs-organe

� Preis

� Lieferzeiten

� Zahlungs-bedingungen

� Beschaffungs-werbung

� Lieferanten-förderung

� Public Relations

Materialwirtschaft2. Beschaffungsmarketing

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Materialwirtschaft

3. Beschaffungs- und Lagerplanung

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Ausgangsüberlegungen

Ziele:

� Optimale, d.h. wirtschaftliche Beschaffung von Materialien� Analyse möglicher Beschaffungsarten, denn in der Beschaffung

liegen große Gewinnpotentiale

Merke:

Die Entscheidung für eine Beschaffungsart wird beeinflusst von

� Menge des zu beschaffenden Materials� Wert der bestellten Güter (Preisniveau, Preisschwankungen)� Zeitlicher Anfall des Materialbedarfs� Eigenschaften des Materials (Lagerfähigkeit, Erhältlichkeit)� Beurteilung der Lieferanten (Lieferbereitschaft, Zuverlässigkeit)

Materialwirtschaft3. Beschaffungs- und Lagerplanung

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Beschaffungsarten

Überblick über verschiedene Beschaffungsarten

Beschaffungsarten

1.Prinzip der fallweisen

Beschaffung

3.Prinzip der

Vorratsbeschaffung

2.Prinzip der

fertigungssynchronenBeschaffung

Materialwirtschaft3. Beschaffungs- und Lagerplanung

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Überblick über verschiedene Beschaffungsarten I

• Prinzip der fallweisen Beschaffung:

Beschaffungsvorgang wird ausgelöst,

� wenn Bedarf entsteht,

� wenn Material jederzeit beschaffbar oder nicht für längere Zeit planbar ist.

Anwendungsbereiche:

� Einzelfertigung

� oftmals Spezialteile

� Commodities

Materialwirtschaft3. Beschaffungs- und Lagerplanung

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Überblick über verschiedene Beschaffungsarten II

Beschaffungsvorgang wird langfristig mit der Produktionsplanung synchronisiert,

� wenn Sicherheit der Beschaffungsdaten groß ist und

� Produktionsprogramm in Bezug auf Art, Menge und Zeitraumbestimmbar ist (deterministische Bedarfstrukturen vorliegen).

Vorteile:

� reduziert Notwendigkeit, große Mengen an Material/Vorprodukten zulagern

� aus langfristigen Beziehungen zu Lieferanten entsteht zumeist höhereQualität und/oder niedrigere Preise

� oftmals gemeinsame Entwicklung von Teilen/Prozessen mit Lieferanten

� Notwendigkeit, eigene Qualitätskontrollen durchzuführen wird reduziert

2. Prinzip der fertigungssynchronen Beschaffung (Just-in-time Beschaffung) (I)

Materialwirtschaft3. Beschaffungs- und Lagerplanung

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Überblick über verschiedene Beschaffungsarten III

2. Prinzip der fertigungssynchronen Beschaffung (Just-in-time Beschaffung) (II)

Voraussetzungen:

� reduzierte Anzahl vonLieferanten

� funktionierende Kommunikationmit Lieferanten

� Ansiedlung von Lieferanten inNähe der Produktionsstätte

� Vermeidung von zu großerAbhängigkeit zu einzelnenLieferanten

Beispiel: Produktion des Smart

Materialwirtschaft3. Beschaffungs- und Lagerplanung

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Überblick über verschiedene Beschaffungsarten IV

3. Prinzip der Vorratsbeschaffung

Für verschiedene Materialien werden Eingangslager aufgebaut,

� wenn die Beschaffungsplanung nicht mehr unmittelbar/exaktmit der Produktionsplanung abstimmbar ist

� wenn es zufallsbedingte (stochastische) Bedarfsverläufe gebenkann (z.B. bei Rohstoffen)

Lagerhaltungsmotive im Rahmen der Vorratsbeschaffung

Sicherheits-oder

Reservelager

Lagerhaltungsmotive

spekulativeLagerhaltung

antizipativeLagerhaltung

Lagerhaltungals

Produktivfunktion

rechtlicheVorschriften

Materialwirtschaft3. Beschaffungs- und Lagerplanung

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Lagerhaltungsmotive im Rahmen der Vorratsbeschaffung

Sicherheits- oderReservelager1.1.

� wenn Unsicherheiten auf dem Beschaffungsmarkt bestehen

� Ziel: Ausgleich zwischen Beschaffung und Fertigung schaffen;Sicherstellung kontinuierlicher Produktionsabläufe

spekulativeLagerhaltung2.2.

� wenn Preisschwankungen auf dem Beschaffungsmarkt bestehen

� Ziel: Kosten bzw. Endpreis des Produkts möglichst konstant halten

antizipativeLagerhaltung3.3.

� wenn Materialien nicht jederzeit zur Verfügung stehen (nur zubestimmten Zeitpunkten anfallen oder geliefert werden können= saisonale Lagerhaltung)

� Ziel: Beschaffungssicherheit erhöhen

Lagerhaltungals Produktivfunktion4.4.

� wenn die Lagerhaltung selbst Teil des Produktionsprozesses ist(z.B. bei der Produktion von Wein oder Käse)

� Ziel: Qualitätsverbesserung, Reifung der Produkte

rechtlicheVorschriften5.5.

� wenn Gesetze die Lagerhaltung vorschreiben, müssen sog.Pflichtlager eingerichtet werden (z.B. Öl, Lebensmittel, Antibiotika)

� Bund schließt i.d.R. Verträge mit Unternehmen über die Einrichtungdieser Pflichtlager ab

� Ziel: Überbrückung von Mangelsituationen

Materialwirtschaft3. Beschaffungs- und Lagerplanung

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Bestellplanung: Ermittlung der optimalen Bestellmenge I

Zwischen den relevanten Kostenvariablenbestehen teilweise interdependente Beziehungen

Beschaffungskosten

(unmittelbare sowie mittelbare Beschaffungskosten)

Lagerkosten

(Raumkosten, Unterhaltskosten, Zinskosten, Versicherungen, Lagerrisiko)

Fehlmengenkosten

(Preisdifferenzen, Konventionalstrafen, Auftragsverluste, Goodwill-Verluste)

+

+

Materialwirtschaft3. Beschaffungs- und Lagerplanung

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Bestellplanung: Ermittlung der optimalen Bestellmenge II

Zur vereinfachten Berechnung werden folgende Annahmen getroffen:

� Die Beschaffungsmenge wird in gleich bleibende Bestellmengen während derPlanungsperiode aufgeteilt

� Die Lagerabgangsraten bleiben gleich

� Die Einstandspreise sind weder von Bestellmenge noch -zeitpunkt abhängig

� Die fixen Bestellkosten sowie Zins- und Lagerkostensatz sind genau bestimmbar undverändern sich während der Planungsperiode nicht

Bei der mathematischen Ermittlung der optimalen Bestellmenge wird diejenigeBestellmenge ermittelt, bei der die Summe aus Beschaffungs- und

Lagerhaltungskosten pro Stück am geringsten ist.

Diese restriktiven Annahmen stellen die wesentlichen Ansatzpunktefür Kritik an dem Modell dar

Materialwirtschaft3. Beschaffungs- und Lagerplanung

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Bestellplanung: Ermittlung der optimalen Bestellmenge III

x: Bestellmenge

M: gesamte Beschaffungsmenge pro Jahr

a: auftragsfixe Kosten

p: Einstandspreis

q: Zins- und Lagerkostensatz/Jahr (in Prozent)

qp

aMxopt

×

××=

200

Ermittlung der optimalen Bestellmenge

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Bestellplanung: Ermittlung der optimalen Bestellmenge IV

Mqp

a

M

xt

opt

opt××

×==

200

Nach der Ermittlung der optimalen Bestellmenge lassen sich unter der Annahme eineskonstanten Lagerabgangs die optimale Lagerzeit topt und die optimale Bestellhäufigkeit nopt

berechnen.

a

Mqp

x

M

tn

optopt

opt×

××===

2001

Materialwirtschaft3. Beschaffungs- und Lagerplanung

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Bestellplanung: Einsatz der ABC-Analyse I

� Die ABC-Analyse kann auch in der Materialwirtschaft angewendet werden, um denPlanungsaufwand in Abhängigkeit von der Güterklasse (A, B oder C) festzulegen.

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

A B C

Mengenanteil in %

Wertanteil in %

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Bestellplanung: Einsatz der ABC-Analyse II

Typische Verteilung von A, B und C Gütern

70 – 80%5 – 15%C

20 – 30%10 – 25%B

10%60 – 85%A

MengenanteilWertanteilKlasse

Implikationen aus der ABC-Analyse am Beispiel von Automobilherstellern

� A-Güter: z.B. komplexere Module oder Systeme wie Sitzsysteme, Motoren, etc.

- exakte Disposition bezüglich Menge und Termin (evtl. Just-in-Time Beschaffung)

- aufwendige Beschaffungsmarktforschung, intensive Preisverhandlungen

� B-Güter: z.B. einfachere Kunststoffteile, Scheibenwischer, etc.

- meist Vorratsbeschaffung mit komplexeren Dispositionsverfahren und Festlegungvon konkreten Sicherheitsbeständen

� C-Güter: z.B. Klebstoffe, Normteile wie Schrauben, Unterlegscheiben, etc.

- meist Vorratsbeschaffung mit einfachen Dispositionsverfahren

Materialwirtschaft3. Beschaffungs- und Lagerplanung