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Thüringer Kataster- und Vermessungsverwaltung Mitteilungsheft Nr. 38 (2015) www.thueringen.de/vermessung

Thüringer Kataster- und Vermessungsverwaltung · vorhandenen Technik im Bergbau. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist natürlich auch die Arbeitssicher - heit, die vor allem im Abbau

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Thüringer Kataster-und VermessungsverwaltungMitteilungsheft Nr. 38 (2015)

www.thueringen.de/vermessung

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Inhaltsverzeichnis

Fachartikel

Peter Weiß Das Markscheidewesen – Die etwas andere Vermessung Seite 6

Philipp Curth Untersuchungen zur Verbesserung der Lagegenauigkeit von Grenzpunkten des Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystems – Thüringen Seite 11

Stefanie Brandau Dorferneuerung – Erfolgreich durch gemeinsames Handeln Seite 17

Michael Poley Vermessungsarbeiten im Rahmen eines Projektaufenthaltes in Kurozwęki, Polen Seite 20

Rückblicke & Ausblicke Seite 26

Pressespiegel Seite 41

Nachgefragt Seite 45

Forum Seite 48

Rezension Seite 52

Durchgeblättert Seite 53

Personalien Seite 55

Gefunden & erfunden Seite 56

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Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

wir befinden uns (mal wieder) mitten in den Diskussionen zu Verwaltungs-, Funktional- und Gebietsreformen. Es ist daher umso erfreulicher, dass der Kataster- und Vermessungsver-waltung mit ihren Geobasisdaten inzwischen auch im politischen Raum ein immer höherer fachlicher Stellenwert eingeräumt wird. So haben beispielsweise die Themen „Verbesse-rung der Lagegenauigkeit“, „inhaltliche Weiterentwicklung der Geobasisdaten“ und der weitere Aufbau der „dritten Dimension“ unter der Überschrift „Gute Geodaten für Bürger, Wirtschaft und Verwaltung“ ihre Berücksichtigung im Arbeitsprogramm der Thüringer Lan-desregierung für die 6. Legislaturperiode (2015 bis 2019) gefunden.

In diesem Arbeitsprogramm der Landesregierung finden wir auch das Projekt „Offene Geo-daten“ sowie den Ausbau der Thüringer Geodateninfrastruktur (GDI-Th).

Am 17. September 2015 fand im Augustinerkloster Erfurt der BTB-Gewerkschaftstag statt. Unser Staatssekretär Dr. Klaus Sühl überbrachte hier seine Grußworte, in denen er u. a. auch sehr konkret auf unsere Verwaltung einging:

„.… Unser großes gemeinsames Anliegen ist es, einen leistungsfähigen öffentlichen Dienst in Thüringen zu erhalten und weiter zukunfts-fähig zu gestalten. …. Wir dürften uns einig sein, dass die Zukunft der Vermessungsverwal-tung im Geoinformationswesen liegt. Neben der Eigentumssicherung durch die Führung des Liegenschaftskatasters ist die Bereitstel-lung aktueller, genauer und aussagefähiger Geobasisdaten die Kernaufgabe der Vermes-sungsverwaltung. …. Das Kataster- und Ver-messungswesen nimmt eine Schlüsselrolle im Geoinformationswesen ein. Keine Flurbereini-gung könnte durchgeführt, kein Bebauungsplan ausgewiesen werden, ohne auf Geoba-sisdaten zurückzugreifen. …. Entscheidungsprozesse – insbesondere auch politischer Art – können auf der Grundlage von Geobasisdaten gegenüber den Bürgern und der Wirt-schaft transparenter gemacht werden und die Teilhabe an den Entscheidungsprozessen befördern. …. Das Vermessungswesen steht nun vor neuen Herausforderungen: Zum einen wollen wir die Kataster- und Vermessungsverwaltung zu einer endverbraucherfreundlichen Geoinformationsverwaltung weiterentwickeln. Wir denken beispielsweise darüber nach, die Geobasisdaten zukünftig zu Open-Data-Bedingungen bereitzustellen. Zum anderen muss sich die Vermessungsverwaltung in den kommenden Jahren um die „Ertüchtigung“ der Geobasisdaten kümmern, denn die Anforderungen werden qualitativ und quantitativ weiter steigen. ….“

„…. Bei der Personalausstattung der Vermessungsverwaltung ist es Ziel der Landesre-gierung, für eine nachhaltige Fachkräftesicherung einzutreten. Deshalb sind wir im TMIL

bestrebt, trotz bestehender Stellenabbauverpflichtungen weiterhin gezielt Einstellung und Ausbildung junger Fachkräfte zu ermöglichen. Wir wollen durch eine ausreichende Anzahl von Auszubildenden, Anwärtern und Referendaren Nachwuchsproblemen rechtzeitig entgegen-wirken. Denn eine optimal gestaltete Berufsausbildung ist wichtig für die Zukunft der Geoin-formationsverwaltung. Ich denke, dies ist ein Schritt in die richtige Richtung, um jungen Men-schen eine berufliche Perspektive in Thüringen zu bieten und Fachkräfte im Lande zu halten. ….“

Im Bereich der Ausbildung und Neueinstellung junger Fachkräfte haben wir in diesem Jahr bereits einige Erfolge zu verzeichnen. So konnten wir zum 1. September zwölf Auszubilden-de einstellen, die bei uns zum Geomatiker ausgebildet werden. Des Weiteren haben zwei Anwärter und zwei Referendare am 1. Juli 2015 ihre Ausbildung im TLVermGeo begonnen. Wir sind stets bemüht, den von uns gut Ausgebildeten Übernahmemöglichkeiten in unse-rer Verwaltung anbieten zu können. So ist es uns beispielsweise in diesem Jahr gelungen, drei Anwärter(innen) und drei Vermessungstechniker(innen) unmittelbar nach Abschluss ihrer Ausbildung in eine Festeinstellung zu übernehmen. Derzeit laufen noch die Ausschrei-bungsverfahren für sechs weitere (externe) Neueinstellungen.

Fachlich arbeiten wir derzeit an der Erstellung einer Konzeption zur „Aktualisierung der Informationen zur Tatsächlichen Nutzung“ im Amtlichen Liegenschaftskataster-Informati-onssystem (ALKIS®). Der Nachweis der Tatsächlichen Nutzung (TN) im Liegenschaftskata-ster liegt zwar landesweit flächendeckend vor, aber er entspricht hinsichtlich der Aktuali-tät nicht den Anforderungen der amtlichen Flächenstatistik und der weiteren Nutzer des Liegenschaftskatasters. Zukünftig soll auf der Grundlage des derzeit im Amtlichen Topo-graphisch-Kartographischen Informationssystem (ATKIS®) geführten TN-Nachweises eine gemeinsame Erfassung und Fortführung der Datenbestände abgesichert werden. Diese soll sich primär auf die Auswertung der im 2-Jahreszyklus erstellten Orthophotos stützen. Aus-gehend von unserem Befliegungszyklus ergibt sich dann eine Aktualisierung der TN-Nach-weise in ALKIS® und ATKIS® in einem Zeitraum von ebenfalls zwei Jahren.

Unabhängig von der Sicherstellung der Spitzenaktualität erfolgt derzeit die zyklische Ak-tualisierung des Basis-DLM im ATKIS® in einem Zeitraum von drei bis vier Jahren. Wenn wir nun die TN alle zwei Jahre aktualisieren, dann müssen wir deshalb diesen verkürzten Zyklus auch in allen anderen Inhalten des Basis-DLM absichern. Somit stehen wir in den Bereichen ALKIS® und ATKIS® in den nächsten Jahren vor großen fachlichen Herausforderungen, an deren Ende jedoch eine deutliche Verbesserung der Qualität unserer Geobasisdaten hin-sichtlich der Aktualität steht.

Bezüglich der Verbesserung der Lagegenauigkeit des Liegenschaftsnachweises im ALKIS® erfolgen derzeit ebenfalls konzeptionelle Vorbereitungen. In Anbetracht der Ausgangssi-tuation sind zur flächendeckenden Verbesserung der Qualität des Liegenschaftskatasters anlassbezogene Maßnahmen nicht ausreichend. Aus diesem Grund sollen zusätzliche Maßnahmen zur strukturierten Qualitätsverbesserung des Liegenschaftskatasters durch-geführt werden. Dabei muss auf wirtschaftliche Weise eine geometrische Verbesserung des Nachweises der Flurstücksgeometrie und der Flächenangaben im Liegenschaftskataster erreicht werden.

Bezüglich der Bereitstellung unserer Geobasisdatenbestände zu Open-Data-Bedingungen laufen bereits Abstimmungsgespräche zwischen dem TLVermGeo und unserem Ministerium bezüglich Art und Umfang der „geeigneten“ Datenbestände sowie der noch zu realisieren-den technischen Download-Möglichkeiten.

An meinen Ausführungen können sie erkennen, dass der Qualität unserer Geobasisdaten (Aktualität, Vollständigkeit, Genauigkeit) ein sehr hoher Stellenwert eingeräumt wird, den wir durch unsere Arbeit, flankiert von geeigneten Qualitätssicherungsmaßnahmen, absi-chern können und werden.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen eine besinnliche Advents- und Weihnachtszeit sowie privat und beruflich alles Gute für das Jahr 2016.

Ihr Uwe KöhlerPräsident des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation

Vorwort

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Im folgenden Artikel soll das Markscheidewesen als eine Art Randdisziplin der Geo-däsie vorgestellt werden. Hierfür sollen gesetzliche Grundlagen einen ersten Einblick geben, bevor auf die einzelnen Aufgabengebiete eingegangen wird.

„Das Markscheidewesen oder die Markscheidekunde ist eine Ingenieurdisziplin, die etwa in der Mitte zwischen Geodäsie, Bergbau und Geologie angesiedelt ist. Das Fach-gebiet umfasst ursprünglich die mit dem Bergbau zusammenhängende planerische und vermessende Tätigkeit, hat sich aber im 20. Jahrhundert auch auf die Rohstoff-Prospek-tion und auf Teile der Geophysik ausgeweitet.“1

Die gesetzlichen Grundlagen für das Markscheidewesen sind zum einen auf Bundes-ebene, aber auch auf Landesebene zu finden. Das Bundesberggesetz2 umschreibt in kurzen Passagen das Aufgabengebiet, die Aufsicht und die Befugnisse der Markschei-der. Weiterhin wird festgelegt, dass auf Landesebene weitere Vorschriften über die Berufung mit den dazugehörigen Voraussetzungen der Markscheider erlassen werden können.

§ 64 Markscheider(1) Das für untertägige Aufsuchungs- oder Gewinnungsbetriebe vorgeschriebene

Risswerk muss von einem von der zuständigen Behörde anerkannten Mark- scheider angefertigt und nachgetragen werden …

(2) … Der Markscheider ist befugt, innerhalb seines Geschäftskreises Tatsachen mit öffentlichem Glauben zu beurkunden.

(3) Die Länder können Vorschriften über die Voraussetzungen erlassen, unter denen eine Person als Markscheider tätig werden kann.

§ 69 Allgemeine Aufsicht(3) Der Aufsicht der zuständigen Behörde unterliegen die Markscheider und die Aus-

führung der markscheiderischen Arbeiten im Sinne des § 64 Abs.1

Auf Landesebene hat der Freistaat Thüringen das Thüringer Markscheidergesetz3 (Thür-MarkscheiderG) erlassen, was in einigen Bereichen dem uns bekannten Thüringer Ge-setz über die Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure (ThürGÖbVI) gleicht. Hier möchte ich auf einige Parallelen eingehen, die zwischen den zwei Gesetzestexten vor-handen sind.

In § 1 Absatz 1 ThürMarkscheiderG heißt es, dass nur derjenige diese Tätigkeiten aus-üben darf, der durch das Landesbergamt als Markscheider anerkannt ist. In § 1 Absatz 1 ThürGÖbVI wird festgelegt, dass das zuständige Ministerium den Öffentlich bestellen Vermessungsingenieur zu bestellen hat.

1 https://de.wikipedia.org/wiki/Markscheidewesen

2 http://www.gesetze-im-internet.de/bbergg/

3 https://www.umwelt-online.de/recht/berg/th/marksch_ges.htm

Das Markscheide-wesen – Die etwas andere VermessungPeter Weiß, Vermessungsoberinspektoranwärter

Abbildung1

Im zweiten Paragrafen des Thüringer Markscheidergesetzes wird als Voraussetzung verlangt, dass die Person für den höheren Staatsdienst im Markscheidefach befähigt sein muss, um die Anerkennung zu erhalten. Auf die Voraussetzungen des ÖbVI wird im Paragrafen 14 der Gesetzesgrundlage eingegangen.

Sowohl im § 15 ThürGÖbVI als auch im § 8 ThürMarkscheiderG ist von Ordnungswidrigkeiten die Rede, wenn Tätigkeiten ohne ausreichende Qualifikation ausgeübt werden.

Zu den Aufgabengebieten des Markscheidewesens gehört vor al-lem das Lagerstättenmanagement im Bergbau, sei es unter oder über Tage. Viele wichtige Aufgaben, wie das Geodatenmanage-ment und die Kartografie, die Bergschadenkunde, das eigent-liche Erfassen und Vermessen (Abbildung 1) und das Einholen von Genehmigungen werden von Markscheidern übernommen. Damit haben sie großen Einfluss in der Rohstoffgewinnung, beim Stilllegen von Altbergbauten, in der Renaturierung und bei vielen anderen Themengebieten rund um den Bergbau (Abbildung 2).

Auch die Steuerung von Maschinen, wie wir es vielleicht schon aus dem Straßenbau kennen, übernehmen Markscheider mit der vorhandenen Technik im Bergbau.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist natürlich auch die Arbeitssicher-heit, die vor allem im Abbau von Rohstoffen eine sehr große Rol-le spielt, und womit natürlich auch die Markscheider, sei es bei Absicherungsarbeiten oder bei Deformationsmessungen (Abbil-dung 3), vertraut gemacht werden.

Geodaten-management

und Kartographie

Lagerstätten-bearbeitung

Genehmigungs-verfahren

markscheidisch/ geotechnische

Vermessung

Bergschadenkunde

Kern

kompetenzen

Spei

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, Ent

sorgu

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Rohstoffgewinnung Nutzung erneuerbarer Energien Stillegungen Altbergbau Rekultivierung/Renautierung

Renaturierung: Wiederherstellung von naturnahen Lebensräumen

Abbildung 2

Fachartikel

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Ein Spezialgebiet des Markscheidewesens ist die Erfassung von Strecken unter Tage mit Hilfe photogrammetrischer Aufnahmeme-thoden und Laserscannern.

Die Firma K+S AG lässt für Schulungs- und Weiterbildungs-zwecke Simula-toren entwickeln. Ein großes Au-genmerk wird da-bei auf die Reali-tätsnähe gelegt (Abbildung 4). Und hier kommt die Aufnahme der Strecken unter Tage ins Spiel.

Am Anfang stand eine große Her-ausforderung, die zur Erreichung des gewünschten Ergebnisses von enormer Bedeu-tung war. Da man unter Tage kein natürliches Licht vorfindet, musste man überlegen, wie man die Stre-cken ausleuchtet, da bei allen Verfahren Fotos mittels Digitalkamera gemacht wurden. In den ersten Aufnahmesessionen wurden Halo-genscheinwerfer eingesetzt, die allerdings nicht das gewünschte Ergebnis lieferten. Bei den darauf folgenden Aufnahmen wurde das THW zu Hilfe gezogen, welches Lichtquellen aufbieten konnte, die vor allem bei Gefahrenbeseitigung nach Unfällen oder Katastrophen zum Einsatz kommen. Diese Scheinwerfer kamen dem natürlichen Tageslicht schon sehr nahe und waren damit die beste Alternative.

Nun konnte man mit der Aufnahme mittels terrestrischer Laserscan-ner (RIEGL LMS-Z420i, Abbildung 5, FARO Focus3D, Abbildung 6) bzw. der Trimble VX Spatial Station (Abbildung 7) beginnen. Hier-für wurden Standpunkte festgelegt und die jeweiligen Passpunkte entlang der Strecke verteilt. Sowohl die Ergebnisse als auch die einzelnen Aufnahmen der jeweiligen Systeme waren sehr unter-schiedlich. Im Bezug auf den Zeitaufwand konnte der Scanner von FARO punkten, welcher jedoch im Ergebnis ein überaus großes Datenvolumen erzeugte (lediglich Punktwolke und noch keine Bil-der), mit dem man nur sehr mühsam weiterarbeiten konnte. Der RIEGL-Scanner war eigentlich in allen Belangen (Zeitaufwand, Er-gebnis) gutes Mittelmaß, ist jedoch durch sein schweres Handling sehr unpraktisch. Dies liegt zum einen an seinem Gewicht und zum anderen an der externen Kamera, die immer neu kalibriert werden musste. Die VX Station lieferte ordentliche Ergebnisse, ist allerdings durch den enormen Zeitaufwand während der Messung nicht prakti-kabel für den täglichen Gebrauch.

Abbildung 5

Die photogrammetrische Methode wurde mittels handelsüblicher Spiegelreflexkameras durchge-führt. Hier war natürlich wieder die Beleuchtung wichtig, jedoch war der Aufwand für die Vorberei-tungen deutlich geringer und dadurch viel weniger zeitaufwendig als noch bei den Laserscannern. Es mussten keine Passpunkte verteilt werden oder Standpunkte festgelegt werden. Lediglich ein Maßstab zur späteren Orientierung wurde mittels einer Nivellierlatte festgelegt. Worauf allerdings geachtet werden musste, war, dass jeder Punkt der Oberfläche auf mindestens drei Fotos zu erkennen war. Das hatte natürlich zur Folge, dass sehr viele Bilder gemacht wurden, die im Nachgang alle in die Auswertesoftware übertragen werden muss-ten. Das Ergebnis (Abbildung 8) allerdings war viel versprechend und man konnte somit bei den Ver-antwortlichen punkten.

Am Ende steht, dass jede Methode bzw. jedes Ge-rät seine Vor- und Nachteile hat. Überzeugen konn-ten vor allem die photogrammetrische Methode und der Scanner der Firma FARO.

Abbildung 7

Abbildung 6

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Abbildung 8

Quellenangaben

Abbildung 1: http://www.taberg-isb.de/geschaeftsfelder-vermessungAbbildung 2: TLVermGeoAbbildung 3: http://www.spiegel.de/panorama/krater-von-schmalkalden-exper-ten-tuefteln-an-loch-stopf-plan-a-726666.htmlAbbildung 4: Anlagen S. XXIV, Diplomarbeit „Die dreidimensionale Rekonstruktion im Bergbau für die 3D-Simulation“ von Peter WeißAbbildung 5: http://img.edilportale.com/products/prodotti-74803-rel1dbe-46a9af7a42e3855b958cd515d874.jpgAbbildung 6: http://planungsbuero-kellner.de/media/PSC1211_SE_099.jpgAbbildung 7: http://www.infoera.lt/uploads/imgresizer/w640_Trimble-VX-spati-al-station_src_2.jpgAbbildung 8: S. 49, Diplomarbeit „Die dreidimensionale Rekonstruktion im Berg-bau für die 3D-Simulation“ von Peter Weiß

Im Jahre 2014 wurden in der Thüringer Kataster- und Vermessungsverwaltung die Ar-beiten an der Zusammenführung des Automatisierten Liegenschaftsbuches (ALB) mit der Automatisierten Liegenschaftskarte (ALK) und der Punktdatei beendet und das da-durch entstandene Amtliche Liegenschaftskatasterinformationssystem (ALKIS) flächen-deckend in Thüringen eingeführt. Die Aufgabe in den Katasterbereichen des Thüringer Landesamtes für Vermessung und Geoinformation muss es nun sein, diesen Datenbe-stand unter anderem in Bezug auf die Lagegenauigkeit der Grenzpunktkoordinaten der amtlichen Liegenschaftskarte zu verbessern.

Die Bestimmung der Grenzpunktkoordinaten durch Liegenschaftsvermessungen un-ter Beachtung der Anweisungen der Thüringer Vermessungsvorschrift für das Liegen-schaftskataster (ThürVV-Lika) erfordert in diesem Umfang einen hohen Einsatz an fi-nanziellen und personellen Ressourcen. Deshalb muss abgewogen werden, inwiefern dieser Aufwand gerechtfertigt ist oder durch ressourcenschonendere Maßnahmen, bei-spielsweise durch die Verwendung von Messzahlen aus der Uraufnahme ersetzt werden kann.

In einer Bachelorarbeit vom Frühjahr 2014 wurde untersucht, ob eine preußische Urauf-nahme aus dem Jahre 1886 die Grundlage für die Berechnung von Grenzpunktkoordina-ten im aktuellen Landessystem sein kann, um die Lagegenauigkeit der Koordinaten der amtlichen Liegenschaftskarte gemäß den Anforderung aus § 1 Abs. 2 ThürVermGeoG verbessern zu können.

In dem folgenden Artikel soll ein Überblick über die Vorgehensweise zur Untersuchung der Uraufnahme gegeben werden.

Das Bearbeitungsgebiet beschränkte sich auf die Ortslage der Gemarkung Witterda im Landkreis Sömmerda. Sie gehört zum Katasterbereich Erfurt und liegt in den ehemals preußischen Landesteilen. Die Ortslage wurde jedoch im Gegensatz zu zahlreichen anderen Orten 1886 vollständig vermessen. Dadurch gehört der Ort nicht zu den ehe-maligen Anteilen an ungetrennten Hofräumen, die in den letzten Jahren durch das ver-einfachte Verfahren im Rahmen des § 16 Abs. 2 ThürVermGeoG aufgelöst worden sind (Müller 2012: 5ff.).

Die Uraufnahme aus dem Jahr 1886 unterlag der Anweisung vom 25. Oktober 1881 für die trigonometrischen und polygonometrischen Arbeiten bei Erneuerung der Karten und der Bücher des Grundsteuerkatasters. Aufgrund dieser Anweisung wurde zuerst ein Polygonnetz angelegt, welches aus 75 Polygonhauptpunkten bestand. Alle Richtungs- und Streckenmessungen dieses Netzes sowie die berechneten lokalen Koordinaten der Hauptpunkte liegen in einem Winkelbuch vor. Anschließend wurde das Polygonnetz durch Hilfspunkte verdichtet. Diese Messwerte, sowie die der Liegenschaftsvermessung wurden in Rissen dokumentiert.

Der § 37 der Anweisung vom 25. Oktober 1881 gab vor, dass das Polygonnetz und so-mit die komplette Ortsaufnahme an das Preußische Landesnetz angeschlossen werden musste. Da die für die Transformation vorgesehenen trigonometrischen Punkte im Jahre 1886 noch nicht im Landeskoordinatensystem bestimmt waren, konnte die Überfüh-rung nicht stattfinden. Daraufhin wurde zur Genauigkeitsuntersuchung ein Ablaufplan (Abbildung 1) erstellt.

Untersuchungen zur Verbesserung der Lagegenauigkeit von Grenzpunkten des Amtlichen Liegenschaftskataster-informationssystems – Thüringen

Vorbereitung der historischen Messwerte

Ausgleichung des Polygonnetzes

Vorläufige Georeferenzierung

Passpunktbestimmung

Georeferenzierung

Berechnung der Kontrollpunkte

Aufmessung der Kontrollpunkte

Koordinatenvergleich

Philipp Curth, Vermessungsoberinspektoranwärter

Einleitung

Bearbeitungsgebiet

Abbildung 1

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Software

Für die Umsetzung des Themas stand die mathematisch technische Software VermCad der Firma VermCad GmbH zur Verfügung. VermCad ist eine Vermessungssoftware mit integ-riertem CAD (computer aided design). Bei dieser Software werden lediglich Berechnungs-vorschriften und Messelemente, aber keine berechneten Koordinaten gespeichert. Diese Eigenschaft der Stapelverarbeitung hat sich bei der Arbeit mit VermCad als großer Vorteil erwiesen, da sich bei der Änderung von Eingangsdaten alle Ergebnisse selbständig aktu-alisieren. Zudem führt das Programm die Überprüfung des Quelltextes der Berechnungen selbstständig durch und weist auf Eingabefehler hin (VermCad 2012).

GenauigkeitsvorbetrachtungDas Polygonnetz dient zum Übergang vom trigono-metrischen Netz zur speziellen Liegenschaftsver-messung. Um eine Einschätzung der Genauigkeit des Polygonnetzes geben zu können, war es für die anschließende Ausgleichung notwendig, alle zur Verfügung stehenden Richtungs- und Streckenmessungen aus dem Winkelbuch in die Software VermCad zu überneh-men. VermCad bietet hier die Möglichkeit einer verketteten Transformation an. Zum einen können alle Spannmaße und Richtungen getrennt voneinander eingegeben werden. Zum anderen ist es möglich, die Polarelemente getrennt nach Standpunkten einzugeben.

Bei 75 Stand- bzw. Polygonpunkten, aus denen das vorlie-gende Netz bestand, mussten dementsprechend 75 ein-zelne Systeme mit deren Beobachtungen angelegt werden. Der Vorteil hierbei lag darin, dass sich die Systeme einzeln deaktivieren ließen, um somit fehlerhafte Standpunkte eli-minieren zu können.

Die lokalen Koordinaten der 75 Polygonpunkte wurden in VermCad eingegeben und die Punkte 1 und 2 als Festpunkte für die Transformation festge-legt, da der Polygonpunkt 1 bei der historischen Berechnung den Koordinatenursprung und der Punkt 2 die Nullrichtung vorgab.

Bei der anschließenden verketteten Transformation konnte bei der Richtungsmessung eine Standardabweichung von 0,008 Gon und eine relative Standardabweichung der Strecken-messungen von 190 ppm für die Ausgleichung des Netzes ermittelt werden. Bei einzelnen Messungen musste die Standardabweichung angepasst werden, was über die Bearbei-tungsmaske der verketteten Transformation im VermCad möglich war.

Der Unterschied zwischen den historisch berechneten Koordinaten aus dem Winkelbuch und den mit VermCad transformierten Koordinaten beträgt bis zu 22 Zentimeter. In der Ab-bildung 2 ist zu erkennen, dass die Abweichungen mit wachsendem Abstand zum Koor-dinatenursprung zunehmen. Die Farbe der Kreise zeigt die Größe der Abweichung, wobei dunkelgrün für einen Koordinatenunterschied geringer als zehn Zentimeter, hellgrün für zehn bis 14 Zentimeter, gelb für 15 bis 19 Zentimeter und rot für größer gleich 20 Zentime-ter steht.

Abweichungendunkelgrün: unter 10 cmhellgrün: 10 - 14 cmgelb: 15 - 19 cmrot: über 20 cm

Passpunkt-bestimmungDie Polygonhauptpunkte wurden nach den Anforderungen von § 30 der An-weisung vom 25. Oktober 1881 ver-markt. Dieser Paragraf sieht vor, dass zur Vermarkung im Durchmesser 4,5 Zentimeter dicke und etwa 30, aber mindestens 20 Zentimeter lange Drainrohre verwendet werden muss-ten. Die Tiefe sollte dabei mindestens 30 Zentimeter betragen.

Um die Polygonpunkte im Außen-dienst abstecken zu können, musste ein vorläufiger Raumbezug hergestellt werden. Dies erfolgte über identische Punkte, die einerseits durch vorange-gangene Vermessungen, zum Beispiel durch einen ÖbVI, mit Koordinaten im ETRS89/UTM vorlagen und anderer-seits in den Rissen der Uraufnahme erkennbar waren. Vier Punktwolken wurden festgestellt, die für die Trans-formation aufgrund ihrer Lage im Be-arbeitungsgebiet geeignet waren. Die Punkte in den Punktwolken wurden durch separate Transformationen der einzelnen Punktwolken auf ihre Lagegenauigkeit untersucht, um somit einzelne Punkte aus den Punktwolken für die vorläufige Georeferenzierung zu bestimmen (Dreesmann, Giels-dorf, Scheu 2001: 5).

Die lokalen, durch die verkettete Transformation berechneten Koordinaten des Polygonnet-zes wurden anschließend durch zehn identische Punkte in das Landessystem ETRS89/UTM überführt. Die Standardabweichung der Passpunkte beträgt etwa 15 Zentimeter. Die mittle-re Lageunsicherheit eines Passpunktes beträgt etwa 22 Zentimeter und die Standardabwei-chung der Neupunkte etwa 20 Zentimeter.

Durch die erlangten Koordinaten der Polygonhauptpunkte im Landessystem konnte mithil-fe von Orthophotos eine Vorauswahl der nach Möglichkeit noch vorhandenen Drainrohre der Netzpunkte getroffen werden, um den Aufwand im Außendienst einzugrenzen. Ausge-schlossen werden konnten Punkte, die unter Straßen oder an der Stelle von in den letzten 127 Jahren gebauten Häusern liegen. Ein weiteres Kriterium war die freie Zugänglichkeit der Punkte.

Somit kamen für die Absteckung im Außendienst 19 Polygonhauptpunkte in Frage. Letzt-endlich konnten zwölf Koordinaten abgesteckt und elf Drainrohre (Abbildung 3) aufgefun-den werden.

Die gefundenen Drainrohre wurden zentrisch unter Beachtung des Punktes 3.9 der Thür-VV-Lika mit dem zulässigen GNSS-Verfahren Real-Time-Kinematic (RTK) doppelt aufgemes-sen. Somit lagen nun elf Passpunktkoordinaten im Landessystem mit einer Lagegenauig-keit von unter drei Zentimetern vor (siehe Abbildung 4).

Georeferenzierung Wie bereits erwähnt, wurde das lokale System der Uraufnahme nicht an das preußische Landessystem angeschlossen. Um den Raumbezug zum Landessystem im ETRS89/UTM herzustellen, mussten Passpunkte festgelegt und in ihrer Lage bestimmt werden. Hierbei wurde sich auf die Suche der 75 Polygonhauptpunkte beschränkt.

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Dreesmann, Gielsdorf und Scheu (2001: 5) beschreiben, wie die Verteilung der Pass-punkte zu erfolgen hat. So wird verlangt, nur so viele Passpunkte aus einer Punktwolke heranzuziehen, dass eine gegenseitige Kontrolle existiert. Die Berücksichtigung aller zur Verfügung stehender Passpunkte bewirkt dabei keinen Genauigkeitsgewinn bei der Berechnung der Transformationsparameter. Des Weiteren sollten die Passpunkte gleichmäßig im Verfahrensgebiet verteilt sein und es soweit umspannen, dass mög-lichst keine Punkte außerhalb des Punktfeldes und somit relativ zum Radius liegen, weshalb ein Faktor je nach Größe des Abstandes zur Berechnung angesetzt werden wür-de (Extrapolation).

Um grobe Fehler in der Lage der Passpunkte ausschließen zu können, wurden zuerst alle elf Passpunkte ohne die Berechnung von Neupunkten transformiert. Wieder bot die Quelltexteingabe in VermCad einen Vorteil, da der Berechnungsblock der Transforma-tion ausgeklammert und somit deaktiviert werden konnte, aber nicht unwiderruflich verloren ging.

Um die Passpunkte für die Transformation mit Berechnung der Neupunkte auszuwählen, wurden zwei verschiedene Punktwolken einzeln betrachtet. Es fiel auf, dass die nördli-che Punktwolke eine höhere Genauigkeit erreicht. Dies ist damit zu erklären, dass die Gemeinde Witterda am Fuße der Fahnerschen Höhe liegt und ein starkes Süd-Nord-Ge-fälle aufweist, wobei die Ortschaft im Norden wieder abflacht. An dieser Stelle soll auf die Messmethoden und die Genauigkeitsanforderungen an die damaligen Strecken-messungen des § 33 Abs. 4 der Anweisung vom 25. Oktober 1881 verwiesen werden.

Für die Transformation des vollständigen Polygonnetzes wurden fünf Punkte ausge-wählt. Vier Punkte umschließen das Bearbeitungsgebiet am besten, so dass keine Extrapolationen entstehen. Ein zentral gelegener Punkt dient als Stützpunkt. Somit wur-de letztendlich eine Standardabweichung der Passpunkte von etwa sieben Zentimeter, eine mittlere Lageabweichung eines Passpunktes von etwa zehn Zentimeter und eine Standardabweichung der Neupunkte von etwa acht Zentimeter erreicht.

Transformation Die Ermittlung von Kontrollpunkten sollte sich auf verschiedene Regionen konzentrieren, die gleichmäßig über das Bearbeitungsgebiet verteilt sind. Hierfür mussten die Gebiete bestimmte Kriterien erfüllen. Zuerst wurden Bereiche mit einer geringen Abschattung gesucht, um so eine schnelle Anbindung an das Landessystem durch GNSS-Messver-fahren zu ermöglichen. Die Orthophotos dieser Bereiche wurden anschließend mit der Urkarte verglichen, damit vorab die Veränderung der Bebauung festgestellt werden konnte. Denn nur durch unverändertes Mauerwerk lassen sich Kontrollpunkte eindeutig festlegen. Ein weiteres Kriterium war, dass diese Bereiche eine möglichst hohe Anzahl an unveränderten, in der Urkarte aufgemessener Punkte besitzen, um somit eine gegen-seitige Kontrolle zu gewähren. Nach diesen Kriterien ausgewählt fiel die Wahl auf vier Gebiete. Diese sind in Abbildung 5 grün markiert.

Die Aufnahme der Kontrollpunkte in diesen Gebieten ist nach Vorgabe der ThürVV-Lika in der Genauigkeitstufe „GST 2100“ durchgeführt worden.

Die historischen lokalen Koordinaten der ausgewählten Gebäudeecken/Kontroll-punkte wurden anschließend im Innendienst durch die Berechnung der Messungslinien und Eingabe der Orthogonalmaße aus der Urkarte ermittelt. Dieser Berechnungsblock wurde dem historischen lokalen Koordinatensystem zugewiesen und im Quelltext der Georeferenzierung vorangestellt, um somit die historischen Koordinaten der Gebäude-ecken mittels der bereits beschrieben Transformation in das Landessystem ETRS89/UTM zu überführen.

Der Vergleich zwischen den Koordinaten der Gebäudeecken, die nach der ThürVV-Lika vermessen worden sind, und den Koordinaten der Gebäudeecken, die durch die his-torischen Messzahlen berechnet, durch eine verkettete Transformation ausgeglichen und über fünf Passpunkte georeferenziert worden sind, zeigt einen durchschnittlichen Koordinatenunterschied von etwa 18 Zentimeter.

Der Koordinatenunterschied zwischen den berechneten und gemessenen Kontrollpunk-ten beträgt bei den Punkten, die sich im unebenen Gelände befinden, etwa 21 Zenti-meter, somit durchschnittlich sechs Zentimeter mehr als bei den Punkten, die sich im ebenen Gelände befinden.

Kontrollpunkte

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Das untersuchte Verfahren zur Verbesserung der Lagegenauigkeit von Grenzpunktkoor-dinaten bietet eine effiziente Möglichkeit, die aktuelle amtliche Liegenschaftskarte in Bezug auf Homogenität und Vollständigkeit zu optimieren. Da die Genauigkeitsvorbe-trachtung mit Hilfe von modernster Software erfolgt, kann ein eingearbeiteter Mitar-beiter innerhalb kurzer Zeit das Polygonnetz durch eine verkettete Transformation aus-gleichen und somit eine Aussage über die Genauigkeit des Netzes treffen. Wenn das betrachtete Polygonnetzes an das damalige preußische Landessystem angeschlossen wäre, dann wäre auch eine schnellere Georeferenzierung über die identischen trigono-metrischen Punkte möglich.

Durch die Einarbeitung der Spannmaße kann eine hohe geometrische Genauigkeit der Liegenschaften erreicht werden. Um eventuell die Lagegenauigkeit der Grenzpunktkoor-dinaten weiterhin zu verbessern, könnte das Polygonnetz durch Einbeziehung der Poly-gonhilfspunkte weiter verdichtet werden. Hierbei sollte jedoch die Lagegenauigkeit der Hilfspunkte vorab untersucht werden.

Ein großer Nachteil des in der vorliegenden Arbeit untersuchten Verfahrens ist, dass sich die Ortschaften seit der Uraufnahme weiterentwickelt haben. Somit stimmen die heuti-gen Gebäudeecken oft nicht mit denen der Uraufnahme überein und viele Netzpunkte sind überbaut. Zudem liegt nicht in jeder Gemarkung, in der eine Qualitätsverbesserung notwendig ist, auch eine vergleichbare Uraufnahme vor. Die Qualität der Vermessung hängt stark vom Zeitpunkt der Aufnahme ab. So müssen für eine Uraufnahme, die vor dem Inkrafttreten der Anweisung von 1881 stattgefunden hat, eine umfangreichere Ge-nauigkeitsuntersuchung und ein Mehraufwand an Messarbeiten eingeplant werden.

Literaturverzeichnis

Anweisung vom 25. Oktober 1881 für das Verfahren bei der Erneuerung der Karten und Bücher des Grund-steuerkatasters (1881)Dreesmann, Michael; Gielsdorf, Frank; Scheu, Martin (2001): Verkettete Transformation. Internet: www.geobasis-bb.de/GeoPortal1/produkte/verm_bb/.../101_s15-30.pdf (17.06.2014)Müller, Gerd (2012): Die notwendige Auflösung Ungetrennter Hofräume und Hausgärten in den ehemaligen preußischen Ortslagen. In: Informations-broschüre „Thüringer Kataster- und Vermessungsver-waltung – Mitteilungsheft Nr. 34 (2012)“, S. 5-14.Thüringer Vermessungs- und Geoinformationsgesetz (ThürVermGeoG) (2008) - Gesetz zur Zusammenfas-sung der Rechtsgrundlagen und zur Neuausrichtung des Vermessungs- und Geoinformationswesens vom 16. Dezember 2008 (GVBl. S. 574), mehrfach geändert durch Artikel 1 und Artikel 3 des Gesetzes vom 30. Juli 2012 (GVBl. S. 355) (http://landesrecht.thueringen.de/jportal/;jsessionid=8807F7264E1E-FE9B011EDF57EC14037D.jp74?quelle=jlink&-query=VermGeoInfG+TH&psml=bsthueprod.psml&max=true&aiz=true#jlr-VermGeoInfGTHpP1) (23.04.2014)VermCad GmbH (Hrsg.) (2012) – Übersicht VermCad. Internet: http://vermcad.de/vermcad/uebersicht (14.06.2014)

Quellenangaben

Abbildung 1: Ablaufplan – Eigene DarstellungAbbildung 2: Visualisierung des Ergebnisses der ver-ketteten Transformation – Eigene Darstellung, Verm-Cad ScreenshotAbbildung 3: Drainrohr – Eigene DarstellungAbbildung 4: Polygonnetz mit Passpunkten und Or-thophoto – Eigene Darstellung, Orthophoto TLVerm-GeoAbbildung 5: Übersicht der Kontrollgebiete – Eigene Darstellung, Orthophoto TLVermGeo

Schlussfolgerung Die Dorferneuerung ist ein staatlich gefördertes Programm, das bauliche, kulturelle und verkehrstechnische Verhältnisse in Dörfern verbessern soll.

Sie hat das Ziel, siedlungsstrukturelle Mängel zu beseitigen und die Wohn-, Arbeits- und Lebensverhältnisse zu verbessern. Gleichzeitig ist es wichtig die dörflichen Strukturen und die historische Bausubstanz zu erhalten. Es sollen Lösungen für ökologische, öko-nomische und soziale Probleme aufgezeigt und die Vielfalt der Region gestärkt werden.

Alle diese Aspekte werden in einem ortsspezifischen Entwicklungskonzept erarbeitet und zusammengefasst1.

Jede Dorferneuerung beginnt mit der Aufnahme in das Förderprogramm. Gleichzeitig beginnt auch die etwa 18-monatige Informations-, Beratungs- und Motivationsphase, (IBM-Phase). Zu diesem Zeitpunkt werden die Bürger allgemein über das Programm so-wie über Ziele und den Ablauf informiert. Außerdem werden sie zur aktiven Mitarbeit angeregt. Sie setzen sich intensiv mit ihrem Dorf auseinander und verschaffen sich ei-nen Überblick über Stärken und Schwächen des Dorfes. Etwa zeitgleich entsteht das Dorfentwicklungskonzept. Hierzu sucht sich die Gemeinde ein Planungsbüro, was bei der Planung fachlich und beratend zur Seite steht. Gemeinsam werden für die aufge-zeigten Probleme Lösungsansätze entwickelt, die in relativ kurzer und absehbarer Zeit realisiert werden können.

Das Planungsbüro fungiert auch als Moderator, sodass z.B. thematische Arbeitsgrup-pen gebildet werden, die jeweils ein konkretes Projekt erarbeiten. Beispielsweise kön-nen engagierte Eltern die Gestaltung des Spielplatzes planen oder die Dorfjugend erar-beitet ein Konzept zur Einrichtung eines neuen Jugendzentrums. Ideen, Wünsche und Anregungen von allen Beteiligten sollen bei der Erstellung des Dorfentwicklungskon-zeptes Berücksichtigung finden. Aus diesem Grund müssen Gemeinde, Bürger und Pla-nungsbüro eng zusammenarbeiten. Dieser Zusammenhalt stärkt das Gemeinschafts-leben und führt dazu, dass sich die Bürger mit dem Vorhaben und mit ihrem Dorf neu identifizieren und die Dorferneuerungsmaßnahmen akzeptieren.

Die nachfolgenden 5 Jahre sind der eigentliche Förderzeitraum. Hier werden die priva-ten und kommunalen Maßnahmen bewilligt und umgesetzt. Dies ist die eigentliche Re-alisierungsphase. Der gesamte Zeitraum wird nun in sinnvolle Abschnitte eingeteilt. Sie dienen der Erfolgs-, aber auch der Selbstkontrolle aller Beteiligten. Für weitere 2 Jahre können Verpflichtungsermächtigungen erteilt werden, so dass sich der eigentliche För-derzeitraum über 7 Jahre erstreckt.2

1 http://www.dorfplanerin.de/dorferneuerung.htm

2 BGM2013.ppt „Dorferneuerung in Thüringen“ Folie 12 ALF Gotha

Dorfentwicklungsplanung

Förderzeitraum

Ermächtigungszeitraum

Dorferneuerung - Erfolgreich durch gemeinsames HandelnStefanie Brandau, Vermessungsoberinspektor-anwärterin

Aufnahme in dasFörderprogramm

Informations-, Beratungs- und Motivationsphase

Bewilligung und Umsetzung von privaten und kommunalen Maßnahmen

Umsetzung von privaten und kommunalen Maßnahmen

Ablauf einer Dorferneuerung

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Bei der Ausgestaltung von Straßen, Wegen und Plätzen ist auf eine dorfgemäße Gestal-tung zu achten. Es sollten möglichst dorftypische Materialien verwendet werden. Eben-falls wichtig ist es den Versiegelungsgrad so gering wie möglich zu halten. Durch eine großzügige Begrünung mit einheimischen Pflanzen und Gehölzen wirkt das Straßenbild zunehmend aufgelockert.3

In Klettbach im Weimarer Land sind bei der Sanierung der Straße unterschiedliche Ma-terialien zum Einsatz gekommen. Bewusst wurde auf eine geschlossene Straßendecke verzichtet. Verschiedenfarbiges Pflaster wird von Granitsteinpflaster begrenzt. Freund-lich angelegte Grünflächen lockern das Straßenbild auf.

Beispiele zu möglichen Fördermaßnahmen

3 BGM2013.ppt „Dorferneuerung in Thüringen“ Folie 16 ALF Gotha4 BGM2013.ppt „Dorferneuerung in Thüringen“ Folie 32 ALF Gotha

Gestaltung von Straßen, Wegen und Plätzen

5 BGM2013.ppt „Dorferneuerung in Thüringen“ Folie 49 ALF Gotha6 BGM2013.ppt „Dorferneuerung in Thüringen“ Folie 65 ALF Gotha7 http://www.thueringen.de/th9/tmil/laendlicherraum/entwicklung/

dorferneuerung/index.aspx

Einen immer größeren Stellenwert bei der Dorferneuerung nimmt die Dorfökologie ein. Neben den ökonomischen und sozialen sollten auch die ökologischen Potenziale ge-stärkt werden. Dies kann unter anderem durch Maßnahmen zur Schaffung von Lebens-räumen für die heimische Tier- und Pflanzenwelt geschehen. Weiterhin sind ein natur-naher Ausbau von Bachläufen und Dorfteichen sowie das Freilegen verrohrter Bachläufe von Bedeutung. Auch Renaturierungen, Maßnahmen zur Entschlammung und Uferbe-festigungen tragen zum Ergebnis bei.5

In Eischleben im Ilmkreis wurde ein Bach renaturiert, welcher vorher mit schweren Be-tonringen eingefasst war und sich nicht richtig ausbreiten konnte. Bei einem höheren Wasserstand stellte er eine Gefahrenquelle dar. Mit der Renaturierung wurde das natür-liche Bachbett wieder hergestellt. Begrenzt wird der Bach nun von großen Natursteinen, die das Ufer festigen. Der Bach kann nun auch größere Wassermengen aufnehmen ohne zu einer Gefahr zu werden. Außerdem fügt er sich in das typische Ortsbild ein.

Dorferneuerung

Umbau und Sanie-rung von Gemein-schaftseinrichtun-gen

Dorfstraße in Klettbach, Weimarer Land

Durch das Integrieren geeigneter Aus-stattungselemente in Form von Mobiliar, Leuchten oder Spielgeräten laden Dorf-plätze zum verweilen ein. In Wiegleben im Unstrut-Hainich-Kreis wurde dies bei der Gestaltung einer Freifläche im Ort be-achtet. Große Natursteinplatten und eine großzügige Begrünung mit einheimischen Pflanzen und Gehölzen lädt die Bürger zum Treffen und Verweilen ein.

Jeder Ort verfügt über Gemeinschaftseinrichtungen. Hierzu zählen Bürgerhäuser, Dorf-gasthöfe, Mehrzweckgebäude, Jugendclubs, Vereinsgebäude und viele mehr. Bei Sa-nierungs- oder Umbaumaßnahmen ist darauf zu achten, dass eine umweltfreundliche Bauweise und die Verwendung nachwachsender Rohstoffe eine Fördervoraussetzung darstellen. Holz, Holzwerkstoffe, Lehm, Ziegel etc. sind nach Möglichkeit sorgfältig ab-zubauen und wiederzuverwenden. 4

In der Gemeinde Schloßvippach im Landkreis Sömmerda wurde das »Haus zur Sonne« wieder hergerichtet bzw. umgenutzt. Ursprünglich wurde es als Gasthof mit Veranstal-tungssaal erbaut. Zwischenzeitlich drohte es jedoch durch Leerstand zu verfallen. Der alte Putz aus DDR-Zeiten wurde entfernt und das ursprüngliche Fachwerk wieder aufge-arbeitet und saniert. Die Fenster und das Dach wurden ebenfalls erneuert. Das Gebäu-de fügt sich so in das Gesamtbild des Ortes ein und dient heute als Begegnungsstätte für ältere Bürger.

Zurzeit (2015) sind 169 Dörfer als Förderschwerpunkt anerkannt. Bisher wurden bereits 1.858 Dörfer im Rahmen der Dorferneuerung gefördert. Zwischen den Jahren 1991 und 2014 wurden von der EU, dem Bund und dem Land insgesamt ca. 905 Mio. Euro Förder-mittel bereitgestellt. Die damit einhergehenden öffentlichen und privaten Investitionen liegen in einem Bereich von 1,5 bis 2 Milliarden Euro.7

Private Baumaßnahmen

Einige Zahlen zurFörderung derDorferneuerung

Bei privaten Baumaßnahmen handelt es sich überwiegend um Erhaltungs- und Sa-nierungsmaßnahmen an ehemals landwirtschaftlich genutzter und ortsbildprägender Bausubstanz. Häufig werden auch Nebengebäude zu Wohn-, Handels- oder Gewerbe-zwecken umgenutzt. Zu beachten ist ebenfalls die Verwendung von dorfgerechten Ma-terialien, wie z.B. Holz, Ton, Naturstein oder Schiefer. Weiterhin wird Augenmerk auf die Einhaltung von Maßstäblichkeit und überlieferte Formen und Farben gerichtet.6

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Vermessungsarbeiten im Rahmen eines Projektaufenthaltes in Kurozwęki, Polen

Kurozwęki ist ein Dorf in der Woiwodschaft Heiligkreuz (polnisch Województwo świę-tokrzyskie) im südlichen Zentralpolen. Die nächste Kreisstadt (Powiat) ist Staszów und liegt in süd-östlicher Richtung ca. 7 Kilometer entfernt. Im Jahr 2009 lebten 767 Ein-wohner im Ort. Die größte Sehenswürdigkeit des Ortes ist der gleichnamige Palast Ku-rozwęki.

Der Palast wird heute als Hotel und Restaurant genutzt. Zusätzlich können die Räum-lichkeiten des Palastes von jedermann zu Veranstaltungen oder Feierlichkeiten ver-schiedenster Art, wie z.B. Firmenveranstaltungen, Seminaren, aber auch zu Hochzeiten und anderen Familienfeierlichkeiten, genutzt werden.

Außerdem werden im Palast und dem dazugehörenden weitläufigen Anwesen unter-schiedliche Aktivitäten und Attraktionen angeboten. Dazu gehören Palastführungen, Bisonsafari (Anm.: zum Palast gehört eine der größten Bisonherden in Europa), das Fa-milienmuseum des Eigentümers Martin Popiel, die Besichtigung eines Maislabyrinthes sowie diverse Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen.

Der Palast und sein umgebendes Anwesen mit seinen vielfältigen Betätigungsmöglich-keiten steigern die Attraktivität der Umgebung bei Einheimischen und Besuchern er-heblich und schaffen bzw. sichern Arbeitsplätze. Um die Attraktivität der Gegend durch eine Erweiterung der Betätigungsangebote zu erhöhen, wurde u.a. auch das Projekt Kurozwęki gestartet.

Die ersten vermessungstechnischen Aufnahmen für das Projekt erfolgten im Jahr 2003 durch die FH Frankfurt am Main (heute Frankfurt University of Applied Sciences) in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Krakau (polnisch Politechnika Kra-kowska). Diese Aufnahmen bestanden hauptsächlich darin, ein lokales Festpunktnetz anzulegen, die Profile der umgebenden Wasserläufe (das Flüsschen Czarna und ein Mühlkanal) zu erfassen sowie eine Detailaufnahme des Palastes anzufertigen. Das lo-kale Festpunktnetz wurde 2004 erweitert und an das polnische Landessystem 2000 angeschlossen.

Michael Poley, Vermessungsoberinspektoranwärter

Kurozwęki – ein kurzer Überblick

Das Projekt Kurozwęki

Abbildung 1: Palast Kurozwęki

Im Jahr 2009 wurde das Projekt der HTW Dresden übertragen, da in Frankfurt die Ausbil-dung von Ingenieuren der Fachrichtung Vermessungswesen eingestellt wurde.

Im Jahr 2010 erfolgten die ersten Aufnahmen durch die HTW Dresden. Jedoch unter-stützen die FH Frankfurt und die Technische Universität Krakau noch heute die HTW Dresden. Grund dafür ist, dass in Frankfurt und Kraków Ingenieure in der Fachrichtung Wasserbau / Wasserwirtschaft ausgebildet werden und dieses spezielle Fachwissen für die Erfüllung der Aufgaben im Rahmen der Weiterführung des Projektes Kurozwęki be-nötigt wird.

Zur Weiterführung des Projektes finden jährlich 14-tägige Exkursionen statt. Zusätzlich werden dafür auch Betriebspraktika und Aufgabenstellungen für Abschlussarbeiten an-geboten. Dadurch wird es möglich, auch Vermessungsarbeiten durchführen zu können, die den knappen Rahmen einer zweiwöchigen Exkursion übersteigen.

Vermessungsaufgaben der Exkursion 2012 Die Festlegung der jeweiligen Vermessungsaufgaben erfolgt überwiegend vor Ort in enger Abstimmung mit dem Eigentümer der Palastanlage. In diesem Zusammenhang erfolgte auch eine erste Besichtigung des Geländes. Zu den wichtigsten Aufgaben der Exkursion 2012 gehörten:

• eine Geländeaufnahme in den Bereichen von zwei Überführungen, • eine Geländeaufnahme für ein zukünftiges Wasserbecken, • die Profilaufnahme eines ehemaligen Grabens, • die Absteckung von Grenzpunkten an den Gebietsgrenzen und • die Aufnahme der Nutzungsartengrenzen.

Zu den vordringlichsten Aufgaben gehörte jedoch die Profilaufnahme des Grabens, die Aufnahme der Nutzungsartengrenze und der Grenzpunkte. Nachfolgend werden die o. g. Aufgaben kurz umrissen.

Technische GrundlagenFür die vermessungstechnische Umsetzung des Projektes wird das Bezugssystem ETRS89 verwendet und es wird im Koordinatensystem Gauß-Krüger 2000 (polnisches Landessys-tem) gemessen. Das verwendete Höhensys-tem ist Höhennull H86 mit dem Pegel Kron-stadt.

Da in der unmittelbaren Nähe keine Fest-punkte vorlagen, wurde wie oben erwähnt zu Beginn der Arbeiten des Projektes ein Festpunktnetz angelegt. Dies wurde durch Studenten der FH Frankfurt im Rahmen ihrer Abschlussarbeiten durchgeführt. Somit wur-den die Grundlagen für alle weiteren Vermes-sungen gelegt.

Abbildung 2:Übersicht des Aufnahmenetzes

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Eine der ersten Aufgaben der Exkursionsteilnehmer war, eine Geländeaufnahme im Be-reich von Überführungen anzufertigen. Der Zweck bestand darin, später Aussagen zur maximalen Stauhöhe des Grabens, der durch die Überführung verlief, treffen zu können, um dann die Möglichkeit der Bewässerung der angrenzenden Bisonweiden zu prüfen.

In Form eines digitalen Geländemodells (DGM) wurden der Grundriss der Überfüh-rungen und deren Durchlässe sowie das umliegende Gelände aufgenommen. Die Mes-sungen erfolgten mit Hilfe des einfachen Bautachymeters Trimble M3. Das Instrument wurde mit einem Feldcomputer der Marke colibri X5 gekoppelt. Der Feldcomputer er-möglichte vor Ort die grafische Anzeige des Geländes. Dies war erforderlich, um fest-stellen zu können, ob die wichtigsten Geländepunkte, wie z.B. der Graben und dessen Böschung, aufgenommen wurden. Für die Messungen wurden pro Überführung ca. 90 Punkte aufgenommen.

Die Ergebnisse der Vermessungsarbeiten wurden in ein interdisziplinäres Forschungs-projekt eingebunden und sollten u.a. für hydraulische Berechnungen zur Erstellung ei-nes Hochwassermodells dienen, dass von der Frankfurt University of Applied Sciences ausgewertet wurde.

Eine geplante Attraktion zur touristischen Aufwertung des Besitzes waren Kanufahrten, die auf neu anzulegenden Wasserflächen des Palastgeländes stattfinden sollen. Dazu war eine Aufnahme des vorgesehenen Geländes, das später als Wasserbecken dienen soll, durchzuführen.

Die Messung erfolgte ebenfalls mit dem Bautachymeter Trimble M3 und dem Feldcom-puter colibri X5. Aufgenommen wurden ca. 300 Punkte. Probleme bei der Vermessung bereitete der Bewuchs des Geländes. Sichtbehinderungen zwischen Tachymeter und Reflektor erschwerten die Vermessung.

Ergebnis der Vermessung und Computerauswertung war wiederum eine Konstruktion eines digitalen Geländemodells (DGM). Ziel dieses Geländemodells war es, erste Schät-zungen vornehmen zu können, ob das Fassungsvermögen des Beckens für geplante Kanufahrten ausreicht. Weitere Messungen sollen in den nachfolgenden Exkursionen vorgenommen werden.

Geländeaufnahmen im Bereich von Überführungen

Geländeaufnahmen für ein zukünftiges Wasserbecken

3D-Ansicht der Überführung (oben) und des Grabenverlaufes

Ein weiterer Exkursionsauftrag war, einen teilweise verschütteten Bewässerungsgraben vermessungstechnisch aufzunehmen. Es war geplant, den Bewässerungsgraben wie-derherzustellen und zu reaktivieren, um den zum Zeitpunkt der Exkursion trockenlie-genden Schlossgraben wieder mit Wasser zu füllen.

Beginnend vom Schlossgraben aus wurden entlang des ehemaligen Grabens alle 25 Meter Punkte abgesteckt und durch Pflöcke markiert. Die Messungen wurden mithilfe eines Maßbandes durchgeführt. Die Markierungen am ehemaligen Bachverlauf dienten der Profilmessung als Trassenpunkte. Aufgenommen wurden die Grabensohle und die Grabenoberkanten. Die Gesamtlänge des Grabens beträgt ca. 800 Meter.

Im Rahmen des Innendienstes wurden aus den aufgenommenen Punkten mithilfe der Software GEOsamos Längsprofile erstellt. Das Profil der Grabensohle zeigt den Ist-Zu-stand der Sohle bzw. deren Gefälle. Das wies an einigen Stellen kein gleichmäßiges bzw. ein sehr flaches Gefälle auf. Die Profile der Oberkanten sollten zeigen, ob die Höhendifferenz zwischen Sohle und Oberkante ausreicht, um den Graben mit so viel Wasser wie möglich zu füllen. Diese Profile zeigten jedoch, dass an einigen Stellen die Oberkante aufgeschichtet werden musste, da diese im Laufe der Zeit abgerutscht war.

Mithilfe dieser Werte ermittelten Professoren aus Frankfurt den Wert des Soll-Gefälles, das der Graben aufweisen muss, um ein gleichmäßiges Fließen des Wassers zu gewähr-leisten. Zudem wurden mit diesem Wert die Soll-Höhen der Grabensohle berechnet und tabellarisch erfasst.

Zusätzlich wurde die Differenz zwischen Ist- und Soll-Höhe berechnet, um herauszufin-den, an welchen Stellen das Erdreich aufgetragen bzw. abgetragen werden muss. Die Differenzen lagen im Durchschnitt bei 20 bis 30 Zentimeter. Der Spitzenwert lag bei ca. einem Meter.

Der nachfolgende Arbeitsschritt im Rahmen dieser Teilaufgaben war, mittels Höhenab-steckung den Bau des Grabens zu überwachen und anzuleiten.

Profilaufnahme eines ehemaligen Grabens

Abbildung 4: Ausschnitt des Längsprofils der Grabensohle (Ist-Zustand)

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Eine weitere wichtige Aufgabe war die Absteckung von Grenzpunkten an den Gebiets-grenzen und Aufnahme der Nutzungsartengrenzen. Da man zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, wo die äußeren Grenzen des Geländes liegen, mussten die Grenzpunkte abge-steckt und gesucht werden.

Die Ausgangsdaten der Absteckung, d.h. die Koordinaten und die Punktnummern der Grenzpunkte, wurden von einem öffentlich bestellten Vermessungsingenieur bereitge-stellt. Mit diesen Daten wurden die Punkte abgesteckt, gesucht und mit Holzpflöcken markiert.

Des Weiteren wurden die aktuellen Nutzungsartengrenzen der Weiden sowie des nahe-liegenden Waldes aufgenommen. Die Grenzen der beiden Nutzungsarten waren meis-tens nicht identisch, sondern es traten Flächen auf, die keiner dieser zwei Nutzungs-arten zugehörig waren. Das Ziel war es die Flächen, die keiner dieser Nutzungsarten zugehörig sind, wieder einer dieser Nutzungsarten zu zuweisen.

Eine erste Auswertung aller gesammelter Daten und Vermessungsergebnisse erfolgte im Rahmen einer vor Ort durchgeführten Abschlusspräsentation. Alle Ergebnisse der Abschlusspräsentation wurden dem Eigentümer der Palastanlage, Herrn Popiel, vor-gestellt. Die endgültige Auswertung der Daten und Ergebnisse erfolgte an der HTW Dresden. Diese wurden in das vorhandene Gesamtprojekt, welches bereits in einer Bachelorarbeit beschrieben wurde, eingeführt. Die endgültige Auswertung dient als Grundlage für weitere Vermessungsaufgaben bzw. zur Vorbereitung und Durchführung weiterer Planungen am Gesamtkonzept der Palastanlage.

Absteckung von Grenzpunkten an den Gebietsgrenzen und Aufnahme der Nutzungsartengrenze

Ergebnis

Abbildung 5: Aushebung des Grabens

Die Erfüllung der im Projekt gestellten Aufgaben ermöglichte im Studium erlangtes Wis-sen zu vertiefen und in der Praxis anzuwenden. Insbesondere die Durchführung aller Arbeitsschritte ohne Anleitung und spezielle Vorgaben bewirkte ein selbstständiges Problemlösen. Erschwernisse und Hindernisse mussten erkannt und entsprechende Lösungsansätze gefunden und umgesetzt werden. Somit wird ein eigenständiges Arbei-ten der Projektteilnehmer gefördert. Insbesondere wurde für eine effektive und schnelle Problemlösung eine gut organisierte Zusammenarbeit aller Projektbeteiligten, also gute Teamarbeit, gefördert. Auch wurde durch die gemeinsame „Arbeitssprache“ Englisch der fachbezogene und allgemeine Sprachschatz der Fremdsprache erweitert.

Der fachbezogene Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen den Studierenden der verschiedensten Länder birgt einen erheblichen Erfahrungsschatz.

Neben der Festigung eigener Kenntnisse und Fertigkeiten in der praktischen Tätigkeit wird auch die Erfahrung vermittelt, dass die eigene Tätigkeit dazu beitragen kann, Vor-haben und Visionen (z.B. des Herrn Popiel) in die Praxis umzusetzen. Und nicht zuletzt lernt man auch Land und Leute kennen und schätzen.

Quellenangaben

Abbildung 1: Foto Prof. Zimmermann, HTW DresdenAbbildung 2: Darstellung aus Handakte Stand 2007Abbildung 3: eigene Darstellung aus Programm AutoCADAbbildung 4: eigene Darstellung aus Programm GEOsamosAbbildung 5: Foto Prof. Zimmermann, HTW DresdenAbbildung 6: Darstellung aus Bachelorarbeit Leipold und Treuner aus Programm AutoCAD

Literaturverzeichnis

Wikipedia Kurozwękihttps://en.wikipedia.org/wiki/Kurozweki, zuletzt aufgerufen am 05.05.2015Palast der Kurozwękihttp://www.kurozweki.com/deutsch, zuletzt aufgeru-fen am 05.05.2015Frankfurt University of Applied Scienceshttps://www.frankfurt-university.de/fachbereiche/fb1/internationalesfb1/internationale-aktivitaeten/ingenieurprojekt-kurozweki-polen.htmlDas Aufnahme- und Kontrollnetz in Kurozweki - Handakte Stand 2007 (interne Unterlage der HTW Dresden)

Fazit

Abbildung 6: Ausschnitt des Gesamtprojektes

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Am 7. Januar 2015 unterzeichneten der Präsident des Landesamts für Vermessung und Geoinformation, Uwe Köhler, und der Geschäftsführer des Thüringer Verbands für Jagd-genossenschaften und Eigenjagdbezirkinhaber e.V. (TVJE), Detlef Sommer, eine Lizenz-vereinbarung über die Nutzung von Geobasis- und Geofachdaten des TLVermGeo.

Das TLVermGeo räumt hierin die Bereitstellung der Daten des Liegenschaftskatasters sowie die der digitalen Orthophotos (entzerrte Luftbilder) zusammen mit den entspre-chenden Nutzungsrechten ein.

Die Rechte gelten thüringenweit für alle bejagbaren Flächen als Grundlage für die Erstel-lung und Führung des Jagdkatasters.

Bei der Datennutzung und Verarbeitung werden selbstverständlich die datenschutz-rechtlichen Bestimmungen eingehalten.

Die erste derartige Vereinbarung wurde zwischen den Vereinbarungspartnern bereits im Jahr 2006 unterzeichnet. Sie wurde nun zum zweiten Mal aktualisiert und fortgeschrie-ben.

Unterzeichnung der Lizenzvereinbarung mit der Jagdgenossenschaft

Geschäftsführer des Thüringer Verbandes der Jagdgenossenschaften, Detlef Sommer und Prä-sident Peter Leicht mit dem Präsdenten des TLVermGeo, Uwe Köhler (v.l.n.r.) im Januar 2015.

Rückblicke & Ausblicke

Am 13. und 14. Januar 2015 besuchten Kolleginnen und Kollegen des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen aus Hannover das TLVermGeo. Die Führungskräfte aus dem Bereich der Geotopographie hatten einen Gedankenaus-tausch mit dem TLVermGeo angeregt, um aktuelle Fragestellungen länderübergreifend zu diskutieren. In dem daraufhin vereinbarten zweitägigen Workshop wurde intensiv über die Rahmenbedingungen in den Vermessungsverwaltungen der beiden Länder sowie über die neuesten Entwicklungen bei den Produkten der Geotopographie ge-sprochen. Für die jeweiligen Produktgruppen von Luftbildern und Orthophotos, Gelän-de- und Landschaftsmodellen sowie Topographischen Karten nahmen vonseiten des TLVermGeo die Verantwortlichen aus den Dezernaten 31 bis 33 und 35 an der Beratung teil.

Es wurde deutlich, dass in beiden Ländern, auch bedingt durch Beschlüsse und wei-tere Festlegungen der AdV, die Entwicklungen in sehr ähnliche Richtungen laufen, die Herangehensweise an die Lösung der auftretenden Fragen aber auch Unterschiede auf-weist, nicht zuletzt durch differierende Rahmenbedingungen und früher einmal festge-legte Verfahrenstechniken.

Für beide Seiten eröffnete dies aber auch die hervorragende Chance, neue Sichtweisen und Möglichkeiten für das Bearbeiten anstehender Probleme zu entdecken. In einigen Fällen war es auch schon hilfreich festzustellen, dass man mit seinen Sorgen in der Län-dergemeinschaft nicht alleine ist und andere Verwaltungen auch nur Ideen, aber noch keine Lösungen haben.

Die Beratung fand in einer äußerst offenen und kollegialen Atmosphäre statt. Am Ende der Veranstaltung stand der Wille, die Einzelthemen auf der jeweiligen Zuständigkeits-ebene zu vertiefen und die – eigentlich nicht neue – Erkenntnis, dass auch in Zeiten modernster Kommunikationsmethoden das persönliche Gespräch für einen größtmög-lichen Erkenntniszuwachs nicht zu ersetzen ist.

Fachlicher Gedankenaustausch mit niedersächsischem Landesamt

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Die Fachhochschule Erfurt führte in Ergänzung des Vorlesungsbetriebs am 22. Januar 2015 eine Exkursion zum Landesamt für Vermessung und Geoinformation durch. Etwa 15 Studierende des Studienganges Landschaftsarchitektur informierten sich darüber, welche Geobasisdaten es gibt, wie diese erstellt und geführt werden und wie man mit diesen arbeiten kann. Der Dozent des Fachs „Grundlagen der Vermessungstechnik“, Michael Gust, begleitete die Teilnehmer/innen der Exkursion. Betreut wurde die Veran-staltung durch die Dezernate 34 (Geoinformationszentrum - GIZ) und 31 (Photogram-metrie).

Im ersten Vortrag gab Dr. Andreas Richter vom GIZ einen Überblick über die Aufgaben unseres Landesamtes. Speziell zeigte er auf, welche Daten, Dienste und Produkte das TLVermGeo bereitstellt und wie diese den Kunden zur Verfügung gestellt werden. Die zu-künftigen Landschaftsarchitekten erfuhren so nicht nur, welche Geobasisdaten es gibt und woher Sie diese erhalten, sondern auch, wie sie diese Daten für ihre Arbeit nutzen können.

Nachdem die Studierenden einen ersten Überblick über die Arbeiten des TLVermGeo ge-wonnen hatten, wurden sie in Gruppen aufgeteilt. An Computerarbeitsplätzen konnten Sachbearbeiterinnen des Dezernates Photogrammetrie ihren Arbeitsbereich vorstellen. Es war eine wichtige Erkenntnis, die durch die vielen Rückfragen seitens der Exkursions-teilnehmer gewonnen werden konnte, dass Geodaten eben nicht vom Himmel fallen, sondern erst durch mehrere aufwändige Bearbeitungsschritte in die Form und Qualität gebracht werden, die unsere Kunden schätzen.

In einem zweiten Vortrag stellten Wolfgang Dietl und Jens Fischer vom GIZ die Digitalen Topographischen Karten (DTK) und die Digitalen Landschaftsmodelle (DLM) vor. Gerade die DTK bilden die Arbeitsgrundlagen für Landschaftsarchitekten, welche zum Beispiel die Renaturierung von Braunkohletagebauen zu planen haben.

Den Abschluss der Exkursion bildete die Vorstellung des Geoclients des Geoproxy durch Dirk Majewski, ebenfalls aus dem GIZ. Diese Webanwendung kann ortsunabhängig ge-nutzt werden, es werden lediglich ein leistungsstarker Internetanschluss und ein In-ternetbrowser benötigt. Neben einer kurzen Vorstellung der Theorie wurde den Studie-renden auch die Möglichkeit gegeben, sich das Programm mit praktischen Übungen zu erschließen.

Am 11. Juni 2015 wurde die Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Erfurt durch eine Folgeexkursion mit 30 Teilnehmern fortgesetzt. Der Schwerpunkt lag hierbei neben dem Überblick zu Geobasisdaten auf dem in Thüringen 2014 eingeführten Amtlichen Liegen-schaftskatasterinformationssystem ALKIS.

Informationsbesuch von Studenten der FH Erfurt

Fotos vom Bahnhof, dem Rathaus, dem Augustinerkloster in Gotha und weiteren be-kannten Gebäuden stellten Susann Reif vom Katasterbereich Gotha und Anke Timmer-mann, Öffentlichkeitsarbeit des TLVermGeo, Luftbildaufnahmen gegenüber. Die Grund-schüler der 3. und 4. Klasse der Evangelischen Grundschule in Gotha ordneten diese Senkrechtaufnahmen den Fotos zu.

In der Broschüre »Tipps zum Kartenlesen« wurden dann Fotos, Luftbilder und die ent-sprechenden Signaturen in der Karte verglichen.

Karten in unterschiedlichen Maßstäben von Gotha und Zeichenerklärungen standen an-schließend im Focus der Doppelstunde.

Außerdem lasen die SchülerInnen den Sonderdruck des Pixi-Heftchens »Ich habe eine Freundin, die ist Geodätin«. Von der Planung des Hauses, der Vermessung bis zur Dar-stellung im Liegenschaftskataster konnte die Arbeit eines Geodäten sehr anschaulich erklärt werden.

Vielleicht werden sich doch einige der Jungen und Mädchen später bei der Berufswahl daran erinnern, was diese Leute mit dem Tachymeter alles vermessen, ob sie dann eine Ausbildung zum/zur GeomatikerIn wählen, wissen wir jetzt noch nicht. Einen komple-xen Arbeitsbereich Kindern vorzustellen, ist jedenfalls immer eine spannende Heraus-forderung und die Fotos zeigen: es hat den Kindern Spaß gemacht.

Das TLVermGeomacht SchuleSchulbesuche 2015

Vom Luftbild zur KarteHochheim - Eisenach - Gotha

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Pressekonferenz Neuauflage der Karte Parks & Gärten

In Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie wurde die Thüringer Übersichtskarte „Parks und Gärten in Thüringen“ aktualisiert und vom Lan-desamt für Vermessung und Geoinformation (TLVermGeo) im April neu herausgegeben.

Dr. Klaus Sühl, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirt-schaft, informierte die Medienvertreter über diese kleine Park- und Gartenkunde des Freistaates Thüringen:

„Aufgrund der Kleinstaaterei ist Thüringen reich an fürstlichen Parkanlagen. Ende des 19. Jahrhunderts bis Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden auch Villengärten und Villenparks durch das vermögende Bürgertum und bemerkenswerte städtische Grün- und Kuranlagen. Dieses Erbe ist auch eine touristische Attraktion, die sowohl für die Thüringer als auch für alle Gartenfreunde interessant ist. Mit der Neuauflage wollen wir diese touristischen Sehenswürdigkeiten in den Focus der Öffentlichkeit rücken.“

Die aktualisierte Karte weist mit 90 Signaturen auf sehenswerte Park- und Grünanlagen sowie auf Gärten hin. Die Kartenrückseite bietet nach Landkreisen sortiert Informatio-nen in Schrift und Bild zu den Signaturen.

„Am 25. April wird die Landesgartenschau in Schmalkalden eröffnet“, sagte Präsident Uwe Köhler in Erfurt. „Wir möchten mit dieser Neuauflage auch dortige Besucher er-reichen und ihnen aufzeigen, welche kulturellen Schätze Thüringen zu bieten hat. Die Neuauflage der Karte möge ein Anreiz sein, das Thema Parks und Gärten in Thüringen ausführlich zu erkunden.

Präsident Uwe Köhler, Kartographieingenieu-rin Nicole Köllmer und Staatssekretär Dr. Klaus Sühl mit der Neuauflage der touristischen Übersichtskarte »Parks und Gärten«.

Zum 12. Mal präsentierte sich das Landesamt für Vermessung und Geoinformation auf der Leipziger Buchmesse. Unter dem Motto »Geodaten, analog und digital« wurden amtliche topographische Karten, Wanderkarten und Geodienste vorgestellt.

Erläuterungen zu den Thüringer Geodiensten fanden große Beachtung. Informationen zum Geoproxy und zum Bodenrichtwert-Informationssystem BORIS-TH wurden wie in den Jahren zuvor interessiert aufgenommen.

Leipziger Buchmesse

Interessierte Bürgerinnen und Bürger konnten sich am 24. April2015 einen Einblick in die vielseitigen Aufgaben des Landesamtes verschaffen. Die Darstellung der komplexen Arbeitsvorgänge stand dabei im Mittelpunkt der vielfältigen Führungen und Präsentati-onen.

Im Rahmen einer Festveranstaltung wies Ministerin Birgit Keller auf die wichtigen Aufga-ben und Dienste des Landesamtes hin. Präsident Uwe Köhler bilanzierte die Aufgaben der letzten Jahre und gab einen Ausblick auf die bevorstehenden Jahre. Der Vortrag »Das amtliche Vermessungswesen in Deutschland« des AdV-Vorsitzenden Andreas Schleyer gab Einblicke in die große Bedeutung der Geodaten für die digitale Welt. Im Anschluss folgte Ministerin Birgit Keller mit großem Interesse einer Führung durch das Haus.

Zahlreiche Besucher nahmen an den Führungen durch die Bereiche Photogrammetrie und Kartographie sowie durch die Druckerei teil. Der Verkauf aktueller und historischer Karten hat sich ebenfalls gelohnt. Auch die Vorführung von GPS-Messungen und histo-rischen Vermessungsinstrumenten stand in der Gunst der Besucher.

Kinder und Jugendliche konnten den Kinderatlas anschauen, die »amtliche« Körpergrö-ße messen lassen und Informationen zu den Berufen rund um Vermessung und Geoin-formation erhalten.

Jahre TLVermGeo

Tag der offenen Tür

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Unter der Schirmherrschaft des DVW Thüringen erstellten das TLVermGeo und das Amt für Landentwicklung und Flurneuordnung Gotha eine Ausstellung über Molsdorf, die Pfingsten eröffnet wurde. Alte Katasterunterlagen des 19. und 20. Jahrhunderts wurden im Turmzimmer des Schlosses gezeigt. Anhand von Luftbildern konnte man die Auswir-kungen der Kollektivierung der Landwirtschaft sehen: die kleinen Parzellen sind großen Ackerflächen gewichen.

Und immer wieder hat man Molsdorf in topographischen Karten dargestellt, z.B. als Müfflingsche Eilaufnahme 1820 - 1823, in den Reprints preußischer Kartierung aus dem Jahren 1853, 1873, 1905 und 1936. Die Orginale befinden sich in der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz.

Gruß- und Dankesworte vom Vorsitzenden des DVW, Dirk Mesch, vom Präsidenten Uwe Köhler und dem Leiter des ALF Gotha Mathias Geßner standen am Beginn der Eröffnung der Sonderausstellung im Schloss Molsdorf. Prof. Dr. Kai Uwe Schierz, Direktor des An-germuseums, informierte die Besucher über die Entwicklung des Schlosses, das ganz maßgeblich durch seinen Besitzer Graf Gotter im 18. Jahrhundert zu einem barocken Kleinod in Thüringen entwickelte wurde. Bereits damals, erfährt der Zuhörer, spielten Eigentumsgrenzen eine wichtige Rolle und schon ist man mitten im Thema.

Dazu kommen die Informationen aus dem Flurneuordnungsverfahren, die die Bürgerin-nen und Bürger vor Ort sicher sehr interessieren werden.

Die Ausstellung in Schloss Mols-dorf, das in diesem Jahr Schloss des Jahres ist, besuchten über 2000 Gäste. Die große Besucher-zahl war sicher auch den hohen Besucherzahlen am Pfingstwo-chenende zu verdanken.

»Graf von Gotter �s Erdenwinkel - eine geodätische Spurensuche in Molsdorf und Umgebung«

Das TLVermGeo präsentierte sich mit einem eigenen Stand beim Tag der offenen Tür im Thüringer Landtag. Auch in diesem Jahr war der Andrang sehr groß. Viele Besucher bekamen einen Einblick in die Welt der Geodaten.

Unsere Webdienste GEOPROXY und BORIS-TH wurden sehr interessiert aufgenommen. Aber auch die analogen Produkten, wie z.B. historische Karten, Luftbilder und Sonder-karten, kamen gut an.

Die Neuauflage der Übersichtskarte »Parks und Gärten in Thüringen«, die kurz vor der Eröffnung der Landesgartenschau der Öffentlichkeit vorgestellt wurde und dort bewor-ben wurde, stieß ebenfalls auf ein interessiertes Publikum.

Tag der offenen Tür im Thüringer Landtag

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BBiA Berufsbildungs-ausschuss

Am 29. Juni 2015 fand im Landesamt für Vermessung und Geoinformation die letzte Sitzung des Berufsbildungsausschusses für die Ausbildungsberufe Geomatiker/in und Vermessungstechniker/in im öffentlichen Dienst in Thüringen für die Berufungsperio-de 2011 bis 2015 statt. Der Berufsbildungsausschuss ist das zentrale Beratungs- und Beschlussgremium der Zuständigen Stelle. Der Berufsbildungsausschuss hat in dieser Funktion über Rechtsvorschriften für die Durchführung der Berufsausbildung zu be-schließen und ist in allen wichtigen Angelegenheiten der beruflichen Bildung zu unter-richten und zu hören. Der Berufsbildungsausschuss setzt sich aus jeweils sechs Beauf-tragten der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer sowie sechs Lehrern an berufsbildenden Schulen (mit beratender Stimme) zusammen. Mit dem Ablauf der Berufungsperiode und der letzten Sitzung endet die ehrenamtliche Arbeit des Berufsbildungsausschusses.

Durch die Einführung des neuen Berufsbildes des/der Geomatikers/in und die Neuord-nung des Berufsbildes des/der Vermessungstechnikers/in im August des Jahres 2010 mussten durch den Berufsbildungsausschuss vielfältige Entscheidungen getroffen wer-den. Er hatte die neuen Berufsbilder in der Praxis zu begleiten und hierzu über nahezu alle vorhandenen Verordnungen und Richtlinien zu beraten und zu entscheiden. Insbe-sondere wurden folgende Vorschriften beschlossen:

• Geschäftsordnung des Berufsbildungsausschusses, • Prüfungsordnung für die Berufsausbildung in der Geoinformationstechnologie, • Grundsätze für die Zwischenprüfung, • Entschädigungsregeln, • Regelung für die vorzeitige Zulassung zur Abschlussprüfung.

Ohne das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder hätten die im Rahmen der Neuord-nung der Berufe aufzustellenden Regelungen nicht in der Qualität und dem wegen der anstehenden Prüfungen bestehenden engen Zeitrahmen umgesetzt werden können.

Für die Bereitschaft der ehrenamtlichen Tätigkeit im Berufsbildungsausschuss bedankt sich das TLVermGeo recht herzlich bei allen Mitgliedern und deren Stellvertretern.

Am Dienstag, 30. Juni 2015, war es wieder soweit, mit Überreichen der Abschlusszeug-nisse endete die dreijährige Ausbildung für zwei Vermessungstechnikerinnen und 14 Vermessungstechniker der Fachrichtung Vermessung. Sie sind der dritte Jahrgang, der nach der neuen Ausbildungsordnung für Ausbildungsberufe in der Geoinformations-technologie aus dem Jahr 2010 das Ausbildungsziel erreicht hatte, unter ihnen auch acht Auszubildende des TLVermGeo. Weiterhin nahmen drei externe Kandidaten erfolg-reich an der Prüfung teil.

Mit durchschnittlich 78 Punkten konnte das Ergebnis aus dem letzten Jahr deutlich übertroffen werden. Erstmalig erreichten drei Auszubildende das Gesamtprädikat sehr gut. Mit insgesamt 97 von 100 Punkten wurde Herr Oliver Schröder, Auszubildender im TLVermGeo, Katasterbereich Schmalkalden, als Jahrgangsbester mit einem Büchergut-schein über 30 € ausgezeichnet.

Bei der feierlichen Zeugnisübergabe ist es mittlerweile Tradition, dass Vertreter des für das Kataster- und Vermessungswesen zuständigen Ministeriums (Thüringer Ministeri-um für Infrastruktur und Landwirtschaft - TMIL), des Bundes der Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure (BDVI), des TLVermGeo und der Berufsschule jeweils ein paar Worte an die neuen Berufskollegen richten. Obwohl das TMIL für die Auszubildenden fern scheint, zeigte Herr Püß in seiner Ansprache auf, dass es auf mehreren Ebenen Berührungspunkte gibt, z.B. über die durch das Ministerium zu erlassenden oder zu ge-nehmigenden Ausbildungsvorschriften, wie die Prüfungsordnung, aber auch in der in-terministeriellen Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium. Diese Beteiligungen er-folgen im Wesentlichen im Hintergrund, beeinflussen die Ausbildung jedoch erheblich. Herr Hentschel als Vorsitzender des BDVI, Herr Rotthaus als Vertreter des TLVermGeo und Herr Liese von der Berufsschule beglückwünschten die frisch gebackenen Techni-ker und Technikerinnen. Ein Anliegen aller drei Redner war es, den Absolventen auf den Weg zu geben, dass mit dem Bestehen der Prüfung zwar ein Lebensabschnitt endet, aber das persönliche und berufliche Leben durch weitere Veränderungen geprägt sein wird und damit das Lernen nicht aufhört. Der sinnvolle Umgang mit den sogenannten „neuen“ Medien wie Facebook, Twitter oder WhatsApp wurde thematisiert, auch da-hingehend, dass der Berufsnachwuchs hier einen deutlichen Wissensvorsprung gegen-über den „älteren“ Vermessern hat und hier einen eigenen Bildungsauftrag wahrneh-men soll.

Dank gilt den Berufsverbänden DVW Thüringen e.V., BDVI Landesgruppe Thüringen und VDV Landesverband Thüringen, welche die Veranstaltung zur Zeugnisübergabe finan-ziell unterstützten. Hierdurch konnte der feierliche Charakter mit einer musikalischen Umrahmung aufgewertet werden.

Aufgrund der Vereinbarung mit den IHK in Erfurt, Gera und Suhl, einen gemeinsamen Prüfungsausschuss beim TLVermGeo einzurichten, hat auch in diesem Jahr ein Auszu-bildender der IHK die Prüfung abgelegt. Bereits im nächsten Jahr wird die Anzahl wieder deutlich steigen. Zusammen mit den Auszubildenden des TLVermGeo werden erstmals Prüfungen im Ausbildungsberuf Geomatiker/in in Thüringen abgenommen. Eine große Herausforderung für den neu zu berufenden Prüfungsausschuss.

Sieben Absolventen konnten direkt im Anschluss an ihre Ausbildung einen Ar-beitsvertrag unterzeichnen. Dies zeigt, dass gut ausgebildete Vermessungstech-niker vom Arbeitsmarkt nachgefragt wer-den. Unter ihnen sind vier Auszubildende des TLVermGeo, denen ein unbefriste-tes Arbeitsverhältnis angeboten werden konnte. So wird einer das Dezernat 31 „Photogrammetrie“ und zwei die Katas-terbereiche personell verstärken. Einem weiteren Auszubildenden des TLVermGeo konnte ein Arbeitsverhältnis im ALF Gera angeboten werden.

Zeugnisübergabe

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Eindrücke der diesjährigen Personalversammlung

Neue Wanderkarte vom Grabfeld und Henneberger Land des TLVermGeo erschienen

Das Landesamt für Vermessung und Geoinformation (TLVermGeo) veröffentlicht Wan-derkarten im Maßstab 1:50 000 und strebt eine flächendeckende Abbildung des Freistaats in diesem Maßstab an. Bisher wurden bereits 13 Wanderkarten – ohne die Rennsteig-Karte, die im Sonderblattschnitt herausgegeben wird – im Maßstab 1:50 000 veröffentlicht. Nun erscheint vom TLVermGeo das 14. Kartenblatt „Grabfeld, Henneber-ger Land“.

Die Bürgermeisterin von Bad Colberg-Heldburg, Anita Schwarz, eröffnete die Medien-konferenz: »Der Tourismus ist für uns ein wichtiges Standbein, deshalb freuen wir uns auch sehr, dass das Landesamt in enger Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Hild-burghausen für unsere Region eine Wanderkarte aufgelegt hat.«

Ministerin Keller betonte: „Mit unserem Wanderkartenkonzept für ganz Thüringen stre-ben wir ein flächendeckendes Angebot von Karten für den Freistaat an und fördern da-mit auch Wanderregionen, die bisher als „Geheimtipp“ galten. Entsprechend dem Kon-zept erstellt das TLVermGeo hierfür 17 Kartenblätter im Maßstab 1:50.000, von denen wir heute das 14. Kartenblatt vorstellen können.“

Präsident Uwe Köhler führte aus: „Die Flächendeckung wollen wir im Jahr 2017 errei-chen. Diese Karten entstehen bei uns im Landesamt auf der Grundlage der von uns geführten Landeskartenwerke. Ich möchte heute diese Veranstaltung nutzen, um mich bei den Tourismusstellen für die gute Zusammenarbeit zu bedanken, da diese sich an der Bearbeitung der Rückseiten sehr aktiv beteiligt haben.“

Die Darstellung der Landschaft auf der neuen Wanderkarte reicht im Norden von Hen-neberg über Kloster Veßra bis nach Waffenrod. Am östlichen Rand des Kartenblattes befinden sich Eisfeld und Coburg. Sowohl das Grabfeld als auch das Henneberger Land reichen weit in den Freistaat Bayern hinein, so dass die Orte Bad Königshofen im Grab-feld und Bad Rodach ebenfalls auf dem Kartenblatt abgebildet sind.

Das dargestellte Gebiet enthält neben örtlichen Wander- und Radwanderwegen auch europäische Wanderwege und Fernwanderwege, wie beispielsweise den Werra-Bur-gensteig, der von der Quelle in Fehrenbach bis zum Zusammenfluss der Weser führt, den Kelten-Erlebnisweg von Meiningen bis Bad Windsheim und das Grüne Band, den Grenzwanderweg entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze.

»Gerade mit dem Deutschen Burgen-museum, welches im nächsten Jahr eröffnet werden soll«, sagte Bürger-meisterin Schwarz, »erwarten wir ei-nen Zuwachs von Touristen, die diese Karte sicher sehr schätzen werden.«

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Pressetermin zur Vorstellung des Begleitheftes »Straßen überwinden Grenzen«

Thüringens Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft, Birgit Keller, stellte ge-meinsam mit dem Präsidenten des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (TLVermGeo), Uwe Köhler, das Begleitheft zur Ausstellung vor und informierte sich im Archiv über deren Grundlagen.

„Die Straßen, die Grenzen überwinden, sind sichtbare Belege für ein zusammenwach-sendes Europa“, sagte Ministerin Keller im Landesamt. „Vor dem Hintergrund der Flücht-lingsströme in Europa erhält das Begleitheft zur Ausstellung eine brisante Aktualität. Wir sollten aus unserer eigenen Geschichte lernen. Die Außengrenzen Europas müssen wir human gestalten. Die Broschüre zur Wanderausstellung kann dabei Erinnerung und Mahnung zugleich sein.“

„Wir haben den Inhalt der Ausstellungstafeln in diesem Begleitheft noch einmal zusam-mengefasst“, erläuterte Präsident Köhler. „Ich freue mich sehr, dass Ministerin Keller heute hier im Landesamt diese kleine Broschüre mit uns der Öffentlichkeit vorstellt. Vie-le Besucher haben die Ausstellung gesehen und die Broschüre hält die Informationen nun für alle Interessierten bereit.“

Am 13. November 2014 wurde die Wanderausstellung des Landesamtes für Vermes-sung und Geoinformation (TLVermGeo) eröffnet.

Die Ausstellung wurde 2015 im Innenministerium, im Grenzmuseum in Geisa und im Theater Erfurt zum Staatsakt »25 Jahre Deutsche Einheit« gezeigt und macht im Novem-ber Station in Brüssel.

Das Heft enthält zahlreiches Kartenmaterial des Landesamtes, Fotos und Informatio-nen, um den Verlauf der innerdeutschen Grenze nachzuvollziehen. Die Mauer in Möd-lareuth, die topographischen Karten und geschleifte Dörfer sind nur einige Themen, die gezeigt werden.

Die AgA ist eine Arbeitsgruppe der Deutschen Geodätischen Kommission (DGK) und der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder (AdV), die sich mit aktuellen Entwicklungen in der Automation raumbezogener Informationsverarbeitung beschäftigt.

Die Leitung der Arbeitsgruppe haben Prof. Dr.-Ing. habil. Monika Sester am Institut für Kartographie und Geoinformatik, Leibniz Universität Hannover und das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie, Abteilung Geoinformationswesen, in Frankfurt am Main.

Die jährlich stattfindende AgA-Tagung hat sich zu einer festen Institution und Infor-mationsbörse entwickelt, in der Kommunal-, Landes- und Bundesbehörden, Lehr- und Forschungsinstitutionen, Softwareentwickler sowie weitere Interessierte über Neuent-wicklungen und Probleme raumbezogener Informationsverarbeitung übergreifend in Photogrammetrie, GIS und Kartographie informieren.

Es wurden 12 Fachvorträge u.a. mit Forschungsverfahren zur Erhöhung des Automationsgrades unterschiedlicher Fachgebiete gehalten, die von der AgA-Home-page heruntergeladen werden können.

Die ca. 40 Teilnehmer profitierten vom informellen Charakter der Veranstaltung. Zwi-schen den Vorträgen war ausreichend Zeit für Diskussionen und Erfahrungsaustausch zu aktuellen Themen. Am Nachmittag des zweiten Tages wurden zwei Führungen ange-boten:

• Aktuelle Arbeiten am Basis-DLM • Generalisierung und Herstellung DTK25 nach der Umstellung auf das AAA-Modell

Im Ergebnis der zweitägigen Veranstaltung konnten alle Teilnehmer wichtige Impulse und Anregungen für ihre eigene Arbeit mit nach Hause nehmen.

52. AgA-Tagung »Arbeitsgruppe Au-tomation in Karto-graphie, Photogrammetrie und GIS« 21.- 22. September 2015 im TLVermGeo

www.ikg.uni-hannover.de/aga/

Präsident Uwe Köhler begrüßt die Teilneh-mer der AgA Tagung

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Am 23. September 2015 fand in den Räumlichkeiten des TLVermGeo ein Erfahrungs-austausch der Bundesländer zum Thema „Fortführung in der ALKIS®-EQK“ statt. Der Einladung des TLVermGeo waren 7 Bundesländer (Baden-Württemberg, Brandenburg, Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt) mit insge-samt 42 Teilnehmern gefolgt.

Nachdem ALKIS® in den Bundesländern eingeführt ist und über einen längeren Zeitraum praktische Erfahrungen mit dem Umgang mit der ALKIS®-EQK gesammelt wurden, war der Schwerpunkt dieses Erfahrungsaustausches die gewonnenen Erkenntnisse und die länderspezifischen Besonderheiten anhand eines Ablaufes einer Fortführungsvermes-sung der einzelnen Bundesländer vorzustellen.

Die unterschiedlichen Verfahrensweisen und die intensiven Diskussionen bzw. Gesprä-che nach jedem Vortrag zeigten, dass alle Teilnehmer durch diese Veranstaltung neue Anregungen und Erkenntnisse gewonnen und mitgenommen haben. Für die zukünftige Entwicklung im Bereich der ALKIS®-EQK ist ein länderübergreifender Erfahrungsaus-tausch sinnvoll und notwendig.

Alle Teilnehmer haben sich, schon aufgrund der offen gebliebenen Tagesordnungspunk-te, für den Fortbestand dieser Veranstaltung in einem solchen Rahmen ausgesprochen.

Fortführung in der ALKIS®-EQK

Pressespiegel

OTZ, 23.02.2015

Ausstellung zum Staatsakt der Landesregierung 25 Jahre Deutsche Einheit im Theater Erfurt

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OTZ, 16.04.2015

Homepage TMIL, 13.06.2015

TLZ, 23.04.2015

OTZ, 22.09.2015

Homepage TMIL

Kurzeitung Bad Colberg-Heldburg, September 2015

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Rodachtal Kurier,Ausgabe 1, Oktober 2015

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Sehr geehrte Frau Dr. Weigel, Sie sind jetzt seit mehreren Jahren in Gotha mit der Ord-nung der Perthes-Sammlung beschäftigt. Mit der Eröffnung des PERTHESFORUMS am 7. November 2015 ist doch nun sicher erst einmal ein riesiger Schritt geschafft?

Ja, das stimmt. Mit dem Perthes-Forum, das durch Sanierung und Umbau der histori-schen Verlagsgebäude des Verlages Justus Perthes Gotha bzw. des VEB Hermann Haack Geographisch-Kartographische Anstalt Gotha zu einem modernen Depotgebäudekom-plex entstand, ist ein großer Schritt für die Zukunft der Sammlung Perthes getan, die zu den drei großen profilbildenden Sammlungen der Forschungsbibliothek Gotha gehört. Die Sammlung ist an den Ort ihrer Entstehung zurückgekehrt und dieser Ort hat sich in den vergangenen Jahren der Rekonstruktionsphase tiefgreifend verändert. Der Gebäu-dekomplex verfügt nun mit seinen hohen klima- und sicherheitstechnischen Standards über alle Möglichkeiten, die Sammlung Perthes ihrem kulturhistorischen Wert ange-messen zu bewahren und zu präsentieren.

Welchen Zugang zum Thema Kartographie in Gotha würden Sie empfehlen? Wie nähert man sich dem neuen Gebäudekomplex am besten?

Der einfachste Weg ist natürlich immer, einen der historischen Atlanten des Verlages in die Hand zu nehmen. Da das zunehmend schwerer wird, denn die Atlanten des Jus-tus Perthes Verlages sind begehrte Sammlerobjekte, ist ein Besuch in der Sammlung Perthes der beste Zugang zur Gothaer Kartographie. Die Sammlung kann auf Anfrage genutzt werden, ebenso bieten wir auf Anmeldung hin Führungen zur Geschichte des Verlages, seiner Gebäude und der Sammlung Perthes als dem wichtigsten Zeugnis der kartographischen Traditionen Gothas an. Ein herausragender Teil der Führung ist der rekonstruierte historische Ahnensaal. Dieser ist als Erinnerungsort der über 200jäh-rigen Geschichte der Gothaer Kartographie das Herzstück der Sammlung Perthes. Im Ahnensaal ist die Gothaer kartographische Tradition in einmaliger Form konzentriert – mit der historischen Einrichtung insbesondere den Kartenschränken mit der Karten-sammlung, mit der Folge der Porträts bedeutender Kartographen des Perthes Verlages über den Kartenschränken und mit den Ölgemälden des Verlagsgründers Johann Georg Justus Perthes und des Kartographen Hermann Haack.

Zum sechsten Mal organisierten Sie die Gothaer Kartenwochen 2015. Das diesjährige Motto „Die Welt in der Hand – 12 Kapitel aus der Geschichte des Stieler Hand-Atlas“ lässt die Herzen der Kartographen und Kartographinnen höher schlagen. Was ist Ihr Highlight im diesjährigen Programm?

Nachgefragt

TLZ, 16.04.2015

TLZ, 16.04.2015

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Die von Forschungsbibliothek und Forschungszentrum Gotha gemeinsam veranstalteten Gothaer Kartenwochen, die in das 6. Jahr gehen und damit auch schon Tradition sind, präsentieren jährlich im Herbst die Sammlung Perthes. Sie möchten den Reichtum und das Potenzial der Sammlung, neueste Ergebnisse ihrer konservatorischen Betreuung, ihrer bibliothekarisch-archivarischen Erschließung und ihrer Erforschung einer wissen-schaftlich und kulturell interessierten Öffentlichkeit nahe bringen. Kern der Kartenwo-chen ist eine Ausstellung, während deren sechswöchiger Laufzeit mindestens einmal wöchentlich eine Veranstaltung stattfindet – wissenschaftliche Vorträge, internationale Workshops, Lesungen, Filmaufführungen. So hat das Programm der Kartenwochen je-des Mal mehrere Highlights. In diesem Jahr sind es aber vor allem zwei Veranstaltungen, die im engsten Zusammenhang mit dem Rückzug der Sammlung Perthes in ihr neues altes Domizil stehen. Dies ist die Präsentation des restaurierten Porträts von Hermann Haack im Ahnensaal am 28. Oktober. Die Restaurierung konnte dank der Unterstützung des Freundeskreises der Forschungsbibliothek Gotha e.V. durch die Spenden privater Stifter, unter ihnen Stephan Justus Perthes, realisiert werden. Weiterhin ist es der von der Stadt Gotha als Eigentümerin des Perthes-Forums initiierte Tag der offenen Tür, zu dem das Perthes-Forum und mithin auch die Räume der Forschungsbibliothek am 7. November der Öffentlichkeit vorgestellt werden. An diesem Tag werden in regelmäßigen Abständen Führungen durch das gesamte Gebäude angeboten und damit seltene Ein-blicke hinter die Kulissen eines modernen Depotgebäudekomplexes möglich.

Wer das „Wunderkammerregal“ der Künstlerin Christine Bergmann an der Südfassade des neuen Forums sieht, bekommt Einblicke, was alles zum barocken Universum Gotha gehört: in den 23 Nischen, die goldfarben hinterlegt sind, befinden sich Exponate vom Theodolit über Erdglobus, Putten mit Globus, Zirkel und Feder bis zur Abbildung des Elefanten „Miss Baba“ aus der Naturkundlichen Sammlung der Stiftung Schloss Frie-denstein. Welches ist Ihr Lieblingssymbol, Frau Dr. Weigel?

Natürlich wäre zu erwarten, dass die Referentin einer kartographischen Sammlung, ein Symbol der Kartographie oder Geodäsie wählt, oder zumindest die Bücher, die auf die Bestände der Forschungsbibliothek, zu der die Sammlung Perthes gehört, verweisen. Ich entscheide mich aber für ein Objekt, das für mehrere Facetten des Barocken Uni-versums Gotha steht, zu dessen Fundament das Perthes-Forum, wie der Gothaer Ober-bürgermeister Knut Kreuch kürzlich sagte, einer der wichtigsten Bausteine bildet. Es ist ein Motiv in der oberen Reihe, das zwei Vögel zeigt. Es geht auf eine brillante Zeich-nung Georg Forsters zurück, die die Forschungsbibliothek bewahrt. Entstanden ist sie während Cooks Weltumsegelung, die die letzte Phase der großen Entdecklungen und damit zugleich die wissenschaftliche Kartographie des 19. Jahrhundert einleitet, wie sie in der Sammlung Perthes verkörpert ist. Zugleich stehen die Vögel, es handelt sich um zwei südpazifische Norfolk-Schnäpper, für die phantastischen naturkundlichen Samm-lungen der Stiftung Schloss Friedenstein. Die von Christine Bergmann in Email gestal-teten Vögel verweisen damit auf den einzigartigen, zusammengehörigen historischen Überlieferungskomplex der Sammlungen des Schlosses Friedenstein, die heute von drei Institutionen bewahrt werden. Man wird das Barocke Universum Gotha nur zum strahlen bringen, wenn man die Sammlungen des Schlosses Friedenstein zukünftig im Zusam-menhang erforscht und präsentiert.

Wie ist die Resonanz? Welche Pläne gibt es für 2016?

Sofort mit dem Einzug der Sammlung Perthes in das Perthes-Forum gab es erste Anfra-gen – Wünsche, die neuen Räume zu sehen, Nachfragen, die Sammlung Perthes und ihre Spitzenstücke kennenzulernen bzw. wiederzuentdecken, Erwartungen von Wissen-schaftlern, mit den Beständen der Sammlung zu forschen. Diesen wachsenden Anfra-gen werden wir durch Führungsangebote und intensive Benutzerbetreuung gerecht. Zugleich gilt es, die strategisch ausgerichtete Bewahrung und Erschließung der Samm-lung Perthes in die Zukunft fortzuführen. Es wird nunmehr darum gehen, die Sammlung weiter in ihren wertvollen Buchbeständen, Karten und Archivalien für die Forschung und breiter interessierte Öffentlichkeit in hoher Qualität bibliothekarisch und archivarisch zu erschließen und zu präsentieren. Die Bibliothek wird im nächsten Jahr Vorhaben zur Er-schließung der 185.000 Einzelblätter angehen, zur Tiefenerschließung von Archivteilen, insbesondere der Schriftleitung von „Petermanns Geographische Mitteilungen“ und sie wird die festen Veranstaltungsformate weiter führen. Die 7. „Gothaer Kartenwochen“

werden sich in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum Gotha und der Mekelle University in Nordäthiopien dem Thema „Äthiopien in Gotha“ widmen. Fortgesetzt wird mit jährlich vier Veranstaltungen die Reihe „Perthes im Gespräch“, die seit September 2015 im Ahnensaal im Perthes-Forum stattfindet. Zudem wird in Zusammenarbeit mit den Museen der Stadt Erfurt von Mitte April bis Ende Juni 2016 eine Ausstellung zur „Landkartenherstellung im Verlages Justus Perthes“ im Druckereimuseum und Schau-depot im Benary-Speicher in Erfurt gezeigt.

Sitzen Sie noch am Schreibtisch von Hermann Haack?

Nein, an dem Tisch habe ich noch nie gesessen, schon weil das Möbel heutigen ergo-nomischen Anforderungen an Büroarbeitsplätze nicht mehr entspricht. Die Sammlung Perthes bewahrt jedoch das Mobiliar des Büros von Hermann Haack als historisches Zeugnis, zeigt es bei Führungen und nutzt es zur Präsentation vor allem von großforma-tigen Kartenbeständen. Es ist bis heute von der Aura der kartographischen Verlagsar-beit im Verlag Justus Perthes umgeben.

Vielen Dank!

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Die Meridiansäule in Hammerfest ist ein bescheidenes Denkmal für eine der großen Leistungen der Wissenschaft, nämlich die Vermessung des Pla-neten. Hier beginnt ein 2.820 km langer Bogen, der am Schwarzen Meer endet.Der deutsche Geophysiker Friedrich Georg Wilhelm von Struve (1793–1864) war Direktor der Sternwarte an der Universität in Dorpat in Russland, dem heutigen Tartu in Estland.Er begann 1816 mit der Arbeit an der Vermessung der exakten Form und Größe der Erde. Im Verlauf der Arbeit verwendete von Struve 265 Vermes-sungspunkte, Trigonometrische Punkte, die einen 2.820 km langen Bogen von der Finnmark bis ins Donaudelta bilden.

Indem man so viele Vermessungspunkte entlang eines Meridians (die senkrechten Linien auf einer Weltkarte) hatte, war es möglich, die genaue Größe und Form des Planeten auszurechnen, und damit konnte man ge-nauere Landkarten herstellen. Das war ein wichtiger wissenschaftlicher Schritt und zugleich ein frühes Beispiel für wissenschaftliche Zusammen-arbeit über Landesgrenzen hinweg.

2005 wurden 34 der Trigonometrischen Punkte, diejenigen, die eine Art von Kennzeichnung haben, unter Denkmalschutz gestellt und als Kulturer-be in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.

Im 19. Jahrhundert waren zwei Länder involviert, nämlich Russland und Schweden-Norwegen. Heute kreuzt Struves Meridianbogen 10 Länder; Norwegen, Schweden, Finnland, Russland, Estland, Lettland, Litauen, Weißrussland, Moldawien und die Ukraine.

Hammerfest, die nördlichste Stadt der Welt und zu jenem Zeitpunkt der nördlichste Ort, an den zu reisen für Wissenschaftler vernünftig war, bildet das nördliche Ende des Bogens. Hier wurde 1854 die Meridiansäule aufge-stellt, und der folgende Text ist auf ihr zu lesen:

Der nördlichste Endpunkt eines Meridianbogens über 25° 20 � vom nörd-lichen Ozean bis zur Donau – durch Norwegen, Schweden und Russland. Auf Veranlassung I. M. Oskar I. und der Kaiser Alexander I. und Nikolaus I. vermessen von den Geometern aus den drei Nationen. Breite 70°40 �11,3 � �.

Die Meridiansäule in Hammerfest- ein Reisebericht von Bärbel Burdusa

Forum

Der Umzug der DDR-KartenAnke Schienmann

Bereits im Jahr 2011 haben Gespräche zur Abstimmung zwischen unserem Amt und dem Hauptstaatsarchiv stattgefunden. Doch nach einer Besichtigung seitens des Haupt-staatsarchivs war klar, dass für die große Menge an Kartenmappen damals kein Platz im Archiv vorhanden war. So mussten die Karten darauf warten, dass der Magazinneubau des Hauptstaatsarchivs fertig gestellt wurde, was sich jedoch mehrfach verzögerte. In dieser Wartezeit mussten die Karten im TLVermGeo mehrfach umziehen. Der Keller in der Hohenwindenstraße 14, in dem die Karten gut untergebracht waren, musste geräumt werden, weil der Katasterbereich mehr Archivplatz benötigte. Der geplante Umzug in das Kartenlager in der Hohenwindenstraße 13 a war nicht möglich, da dort zu diesem Zeitpunkt der neue Serverraum des Amtes geplant war und das Kartenlager verkleinert werden sollte. Eine Umzugsfirma brachte die Karten dann in Räume bei der Druckerei. Dabei wurden die gut sortierten Kartenmappen völlig durcheinander gebracht. Doch entgegen den ersten Planungen sollte nun der Serverraum in diesen Bereich. Somit soll-ten die Karten auch von dort wieder umziehen. Letztlich musste nur ein Raum wieder geräumt werden, sodass nur ein Teil der Karten dann in Archivräume im Erdgeschoss der Hohenwindenstraße 13 a untergebracht werden musste. Dazu mussten auch hier Umräumarbeiten durchgeführt werden, wobei alle Kartenmappen von Mitarbeitern des Dezernats 33 gewissenhaft sortiert wurden. Bei den Bauarbeiten für den Serverraum in der Halle der Druckerei entstand so viel Staub und Dreck, dass trotz Abdeckung die Kartenmappen sehr verschmutzt wurden. Während nun das Hauptstaatsarchiv meldete, dass der Ausbau fast fertig sei und die Karten nach Weimar gebracht werden könnten, waren die Bauarbeiten im TLVermGeo noch voll im Gange, sodass an Umzug nicht zu denken war. Nach mehreren Absprachen mit dem Hauptstaatsarchiv und der Umzugs-firma begann der Umzug dann Anfang März 2015. Die letzte Wagenladung wurde am 11. März 2015 abgeholt.

An dieser Stelle herzlichen Dank an die vielen Mitwirkenden, die beim Umzug und des-sen Planung beteiligt waren. Insbesondere möchte ich denjenigen Mitarbeitern dan-ken, die für die Aufbereitung für die Abgabe an das Archiv gesorgt haben und u. a. die Mappen mehrmals umsortiert, nummeriert, registriert und ein Aussonderungsverzeich-nis erstellt haben.

Seit dem 12. März 2015 liegen nun insgesamt 1.497 Mappen mit Karten und Unterlagen sicher im Hauptstaatsarchiv. Dabei handelt es sich um die Topographischen Kartenwer-ke der DDR in den Maßstäben 1 : 10 000, 1 : 25 000, 1 : 50 000, 1 : 100 000 und 1 : 200 000 sowie einzelne Stadtkarten im Maßstab 1 : 5 000.

Es wurden alle Ausgaben Volkswirtschaft (AV) und Ausgaben Staat (AS), größtenteils vom Ende der 80er-Jahre, teilweise jedoch auch aus älteren Jahrgängen der 50er-, 60er- und 70er-Jahre, abgegeben. Neben den Kartendrucken der verschiedenen Aus-gabejahre sind in den Mappen auch Filme, Folien und weitere für die damalige Kar-tenherstellung notwendige Arbeitsunterlagen und Zwischenergebnisse enthalten, so z. B. der Entstehungsnachweis, das topographische Laufendhaltungsoriginal (TopLO), die Druckkopiervorlage (DKV) und die Mehrfarbenzusammenkopie (MZK). Die Kartenmap-pen wurden vor der Übergabe ans Hauptstaatsarchiv von Hand durchnummeriert und es wurden Tabellen über alle enthaltenen Kartenblätter und Unterlagen angelegt.

Doch ganz ohne die Informationen aus den alten Kartenwerken müssen wir im Amt nun auch nicht auskommen. Alle Kartenblätter wurden gescannt und liegen im Digitalen Kar-tenarchiv vor.

Im März 2015 war es nun soweit. Die Topographischen Karten der DDR waren auf dem Weg nach Weimar ins Hauptstaatsarchiv, wo sie eine gute Unterbringung gefunden haben.

Doch bis es soweit war, ist einiges geschehen. Beide Seiten, sowohl das Landesamt für Vermessung und Geoinformation als auch das Haupt-staatsarchiv, waren gewillt, die Kar-ten an einem sicheren Platz unter-zubringen, an dem sie die nächsten Jahrzehnte (oder Jahrhunderte?) ver-bringen sollen, und Interessierten, insbesondere Historikern, für Re-cherchen zur Verfügung stehen. Und trotzdem haben die Umstände bis es soweit war, allen Beteiligten manch-mal einiges an Geduld abgefordert.

2 Kolleginnen (Frau Engelhardt und Frau Heunemann) aus der Kartographie beim Umsortieren der Kartenmappen

Ausschnitt TK10 (AS), Druck von 1963

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Job-Shadowing in Krakau Anke Timmermann

Meine Woche im Marschallamt in Krakau

Von den zwei Wochen verbrachten wir zwei Tage in Bus und Bahn, hatten zwei Wochenen-den für kulturelle und kulinarische Erkundun-gen und als Ausklang ein intensives Gespräch mit dem deutschen Botschafter. Der Kontakt mit den Kollegen war sehr intensiv. Bei meiner nächsten Reise nach Krakau, werde ich mich bei Ihnen melden. Dass man diese Stadt wie-der aufsucht, steht außer Frage.

• 24.04.2015 Besuch mit Herrn Maciej Antosiewics und seiner Mitarbeiterin Paulina Szymiuek in Tarnow bei MBGiTR, einem privaten Geodäsiebüro mit über 20 Angestellten, und Information durch Herrn Tomasz Dragun über die Probleme der Flurbereinigung mit Exkursion

Die Arbeitsweise der Kollegen im Marschallamt Kleinpolen, z.B. im Hinblick auf den Vertrieb topographischer Karten und Geodaten, ist ähnlich organisiert wie im Landesamt für Vermessung und Geoinformation. Das Liegenschaftskataster wird in Kleinpolen allerdings von den Landkreisen und Städten geführt. Daher erhielt ich nur die mündliche Information, dass ein automatisiertes Liegenschaftskataster im Aufbau sei. Die Flurbereinigung ist ein sehr wichtiges Thema in Kleinpolen und gehörte ebenfalls zum Referat des Marschallamtes, welches mich betreute. Es gibt im Süden Polens nur sehr kleine Felder (z.B. 3 m x 200 m groß). Mit EU-Mitteln ver-sucht man kontinuierlich hier Fortschritte zu erzielen. Es gab vor 10 Jahren bereits ein gemeinsames Projekt mit der Flurbereinigung Thüringen unter der Leitung von Prof. Thöne. Es werden sicher noch Jahrzehnte benötigt, um hier landwirtschaftlich geeignete Grundstücke zu schaffen. Für Thüringen schien mir ein Projekt, welches mir vorgestellt wurde, interessant zu sein: Culinary Heritage Europe. Dem TMIL wur-de vorgeschlagen, sich hieran zu beteiligen.

Persönlich bleiben natürlich neben den beruflichen Inhalten auch Eindrücke der Stadt und Kultur sowie Begegnungen und Besichtigungen im Gedächtnis. Mit der deutsch-polnischen Geschichte wird man ständig konfrontiert. Die Burg Wawel, der Stammsitz polnischer Könige, ist heute ein großer Museumskomplex.

Dort kann man sich z.B. ein berühmtes Bild von Leonardo da Vinci im Original an-schauen: die Dame mit dem Hermelin. Ein Kunstwerk, das mit der Mona Lisa ver-gleichbar ist. Ich stand ganz allein vor dem Gemälde, abgesehen vom Museums-wächter in der Ecke des Raumes. Im Louvre ist das unvorstellbar.

Auf dem Wawel residierte seit 1939 Hans Frank als „Generalgouverneur“ von Po-len. Im Sommer 1940 ließ er 7000 politische Gegner, Widerstandskämpfer, Intel-lektuelle und Kriminelle liquidieren. Seit dieser Aktion nannte ihn die polnische Bevölkerung den „Schlächter von Polen“. In Schindlers Fabrik wird in einer sehr einführsamen Ausstellung daran erinnert, wie man in Krakau in den 30-er und 40-er Jahren des 20. Jahrhunderts lebte. Den Besuch des ehemaligen Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau kann man nicht so recht in Worte fassen. Das anschließende Gespräch mit dem Leiter der Internationalen Begegnungsstätte Leszek Szuster be-eindruckte sehr durch seine engagierte und feinfühlige Gesprächsleitung. In diese Begegnungsstätte kommen manchmal Jugendliche, die an die „Auschwitz-Lüge“ glauben. Nach den Gesprächen mit Überlebenden und dem Besuch des ehema-ligen Vernichtungslagers werden diese Haltungen auch überwunden. Der Ort des Schreckens wirkt aufklärend.

Fazit

Das Thüringer Innenministerium hat in den letzten zwei Jahren drei ressortübergreifende Fortbildungsveranstaltungen in Krakau organisiert. Die Maßnahmen wurden durch die EU gefördert, was den zeitlichen Rahmen vorgab, denn EU-Fortbildungen dürfen zwei Wochen nicht unterschreiten. Das Programm hieß Job-Shadowing (Job-Schatten). Für jeden Teilnehmer wurde ein Kollege mit vergleichbaren Arbeitsinhalten gesucht. Eine Woche sollte man dann als „Schatten“ dem polnischen Kollegen über die Schulter se-hen und die Arbeitsweise, Aufgaben und Strukturen kennenlernen und vergleichen. Ich durfte an den letzten dieser Fortbildungsveranstaltungen teilnehmen. Es wurden von den Teilnehmern umfangreiche Dossiers eingereicht, in denen der eigene Aufgaben-bereich beschrieben wurde. Im Marschallamt hat man sich bemüht, einen geeigneten Arbeitsbereich für jeden der 12 Teilnehmer zu finden. Da die Strukturen unterschied-lich sind, konnte das nicht immer gelingen. Die Geodäsie ist direkt im Marschallamt angesiedelt. Die Öffentlichkeitsarbeit gehörte aber zum Bereich Tourismus. Es gibt ein Corporate Design für das gesamte Marschallamt, aber mehr erfuhr ich nicht über die Öffentlichkeitsarbeit. Mein Kollege war der Referatsleiter der Geodäten, der bereits ein komplettes Wochenprogramm für mich organisiert hatte, als wir im Marschallamt vom Vizemarschall begrüßt wurden.

• 20.04.2015 Referat Landwirtschaft und Geodäsie - Teil Geodäsie, Einführung durch Herrn Maciej Antosiewics, Vorstellung des Vertriebs durch Herrn Artur Apry-jas und Frau Ewelina Hnat (in Deutsch), Vorstellung des Geoportals durch Frau Justyna Bachowska,

• http://www.geomalopolska.pl/

• 21.04.2015 Referat Landwirtschaft und Geodäsie - Teil Landwirtschaft, Vorstellung des Projektes »Culinary Heritage Europe« durch Frau Beata Chadzinska, Vorstel-lung der Probleme der Flurbereinigung und der natürlichen Ressourcen durch Frau Aneta Helak-Swiechowska

• 22.04.2015 Information über Wassermanagement in Kleinpolen durch Herrn Antoni Lach und Vorführung der Projekte »Wasserrückhaltebecken für den Fluss Serafa« im Distrikt Biezanow in Krakau, Modernisierung der Ufer der Weichsel an der Przewoz Straße und Wanda Brücke und Talsperre Zeslawice im Norden von Krakau

• 23.04.2015 Information im Krakowskie Biuro Geodezji durch Herrn Jaroslaw Taszakowski und Herrn Gustaw Korta über Probleme der Flurbereinigung im Süden von Kleinpolen

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Auch dieser interessanten Frage geht Simon Garfield in seinem unterhaltsamen Sach-buch „Karten! Ein Buch über Entdecker, geniale Kartografen und Berge, die es nie gab“, welches 2012 in London erschien und bereits 2014 in der deutschen Übersetzung her-ausgegeben wurde, nach. In 22 Kapiteln parliert er im besten Sinn über die Geschichte der Kartografie. Beginnend mit den Ursprüngen in der Antike, die Spiegel des jewei-ligen Weltbildes sind, stellt er neben den Informationen über die ersten Karten (viele schwarz-weiß Abbildungen) auch immer aktuelle Anekdoten aus nahezu allen Lebens-bereichen in bemerkenswerter Tiefe zusammen. In den Untertiteln der Kapitel wird das deutlich. Einige Beispiele, die Ihre Leselust anfeuern sollen, folgen.

Kapitel 2 „Männer, die die Welt verkaufen“, Der Tag an dem Großbritanniens größter kartografischer Schatz – die mittelalterliche Mappa Mundi – an ein Auktionshaus ging, damit ein undichtes Dach repariert werden konnte.

Kapitel 14 „Die schlimmste Reise der Welt zum letzten noch nicht kartierten Ort“, Wie Entdecker den Südpol ohne jede Karte fanden und die Region nach ihren Familien, Freunden und Feinden benannten.

Kapitel 17 „Casablanca, Harry Potter und die Adresse von Jennifer Aniston“, Die Mup-pets reisen hier wunderbar auf der Landkarte, und wir sind den Stars auf den Fersen.

Kapitel 19 „Der weltgrößte Kartenhändler, der weltgrößte Kartendieb“, Wie verlockend sind Karten – und welche Art von Händlern und Dieben locken sie an? – Frauen können keine Karten lesen. Ach, wirklich?

Garfield weist darauf hin, dass Frauen und Männer die Welt durch ihre Funktion in der Lebenswelt im Laufe der Evolution unterschiedlich wahrnehmen. In der afrikanischen Steppe gingen die Männer jagen und die Frauen auf Nahrungssuche im nahen Umfeld. Dies kann eine Erklärung für die Belege sein, nach denen sich Frauen eher an Orientie-rungspunkten denn an Himmelsrichtung und Streckenlängen orientieren.

Das Buch kann jedermann bei mir in Erfurt einsehen. Kommen Sie vorbei und lassen sich anstecken von Garfields unterhaltsamer Lektüre, die sowohl unsere Arbeit als auch unsere Wirklichkeit immer wieder berührt.

Anke Timmermann

Können Männer wirklich besser Karten lesen als Frauen?

Rezension

6. Gothaer Kartenwochen„Die Welt in der Hand - 12 Kapitel aus der Geschichte des Stieler Handatlas“

Der Stieler Handatlas blickt nunmehr auf eine 200 jährige Tradition zurück. Im Jahre 1814/15 entstand die Idee eines Handatlan-ten des Gothaer Hofbeamten Adolf Stieler mit dem Verleger Johann Georg Justus Perthes. Die insgesamt 11 Auflagen von 1817 bis 1945 unter dem Markennamen »Der Stieler« bilden den Grundstein zu einem der bedeu-tendsten und einflussreichsten Weltatlanten des 19. und 20. Jahrhunderts. Er motivierte dazu, die letzten „weißen Flecken“ der Erde – die der Handatlas sichtbar machte – zu erforschen. »Der Stieler« ist eine Innovation der Kartenproduktion des 19. und 20. Jh. und setzte neue Maßstäbe in der Kartographie.

Unter dem thematischen Schwerpunkt »Die Welt in der Hand - 12 Kapitel aus der Geschichte des Stieler Handatlas« der Perthes Sammlung finden vom 12. Okto-ber bis 22. November 2015 die 6. Gotha-er Kartenwochen statt. Das Forschungs-zentrum Gotha und die Universität Erfurt würdigen die kartographische Tradition Gothas und führen seit 2010 jährlich Kar-tenwochen im Herbst durch.

Durchgeblättert

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International Map Year- Internationales Jahr der Karte

Das Internationale Jahr der Karte ist eine Initiative der Internationalen Kartographischen Vereinigung (IKV/ICA) mit Unterstützung der Expertenkommission für Geoin-formation der Vereinten Nationen (UN-GGIM).

Die Bedeutung der Karte in unserer Gesellschaft, die historische Entwicklung und die Rolle der Karte in der Zukunft werden auf weltweiten Veranstaltungen präsen-tiert.

Das Internationale Jahr der Karte wurde im August 2015 eröffnet und findet bis Dezember 2016 statt. Nähere In-formationen findet man auf der offieziellen Homepage www.mapyear.org.

Porto Cervo, Costa Smeralda, Sardinien

Hoch hinaus auf dem Burj Khalifa, Dubai, dem höchsten Gebäude der Welt

ganz nah beim dem, „was die Welt im Innersten zusammenhält“, Cern, Large Hadron Collider;Europäische Organisation für Kern-forschung

Ein Beutel geht um die Welt ...

an der tiefsten Landstelle der Bundesrepublik Deutschland

Gefunden & erfunden

... auf der Balleareninsel Mallorca

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Platz für Interpretationen (682580-5636730)

Materiallager der Erdgaspipeline STEGAL-Loop zwischen Maua und Dürrengleina(Gemarkung: Dürrengleina - 679700/5636800)

ein knapp 19h großes Solarfeld(Gemarkung: Breitungen/Werra)

»Gemarkung des Tages«

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Von Kornkreisen und Heiratsanträgen ...

Unser »Retro-Fahrzeugmäppchen«

JETZT NEU: auch 5x Am BerggartenDie Verkaufsstände der Dealer auch in der TK10

Ein TLVermGeo Kind

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HerausgeberLandesamt für Vermessung und Geoinformation (TLVermGeo)

DruckLandesamt für Vermessung und Geoinformation (TLVermGeo), Erfurt

SchriftleitungUwe Köhler

RedaktionAnke Timmermann, Susanne Göpfert

Redaktionsschluss 31.10.2015

Für den Inhalt namentlich gekennzeichneter Beiträge übernimmt die Redaktion keine Verantwortung.Das Mitteilungsheft ist für die Beschäftigten der TKVV bestimmt.

www.thueringen.de/vermessung

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