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TIPPS ZU IHRER SICHERHEIT

TIPPS ZU IHRER SICHERHEIT - vde.com€¦ · viele hilfreiche Tipps, beispielsweise worauf Sie beim Kauf von Elektroprodukten achten sollten wie Sie Elektrogeräte sicher in Haus und

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TIPPS ZU IHRER SICHERHEIT

Vorwort2

3

S

trom gehört ganz selbstverständlich zu unserem Alltag. Ohne Strom läuft (fast) nichts. Aber Strom kann auch gefährlich sein. Wer nicht weiß, wie man richtig mit Elektrogeräten umgeht, der

setzt sich Gefahren aus – egal, ob im Haushalt, auf Reisen oder im Garten.

Die Zahl der tödlichen Unfälle mit Strom ist zwar seit den 1970er-Jahren in Deutschland deutlich zurückgegangen, aber es sterben immer wieder Menschen durch elektrischen Strom. Hinzu kommen weitere Gefahren, die durch elektrische Geräte ausgelöst werden können – beispielsweise Brände. Wir möchten, dass Sie mögliche Gefahrenquellen kennen – dafür haben wir diese Broschüre erstellt. Auf den folgenden Seiten finden Sie viele hilfreiche Tipps, beispielsweise■■ worauf Sie beim Kauf von Elektroprodukten achten sollten■■ wie Sie Elektrogeräte sicher in Haus und Garten verwenden■■ wie Sie Ihr intelligent vernetztes Zuhause vor Hackern und

Datendieben schützen■■ wie Sie Kinder vor den Gefahren durch elektrischen Strom schützen

können.In unserem Zeichenlexikon sagen wir Ihnen, welche Sicherheits- und Gütesiegel Sie bei der Auswahl sicherer und hochwertiger Produkte unterstützen. Außerdem finden Sie hier nützliche Links und Adressen rund um die Themen Sicherheit und Verbraucherschutz.

Kauf von Elektro-

produkten

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Tipps zum Kauf von Elektroprodukten.

I n der Hektik des Alltags bleibt manchmal wenig Zeit, um sich vor dem Kauf ausreichend über die Eigenschaften von Elektroprodukten zu informieren. Der Einkauf muss schnell und unkompliziert sein.

Bestellungen werden zudem oft per Smartphone oder Tablet von unter-wegs durchgeführt. Entscheidend sollte nicht nur der Preis sein. Gerade bei Elektroprodukten sollte man sich immer gründlich informieren, sich beraten lassen und das Gerät auch mal „in der Hand gehalten“ haben. Denn die angegebene Qualität ungeprüfter Elektroprodukte kann sich leicht als unwahr erweisen. Vergleichsportale oder Shops im Internet versprechen schnelle Bewer-tungs ergebnisse. Leider steht hier oft die Preisfrage im Vorder grund und nicht Qualität, funktionale Sicherheit oder Gebrauchstauglich keit. Dazu gibt es meist keine Angaben.

Dasselbe gilt für Billigwaren-Geschäfte, in denen oft minderwertige Elektroprodukte verkauft werden. Bei der Auswahl von „guten“ und lang-lebigen Elektroprodukten spielen ausreichende Informationen über die neuen Produkte eine große Rolle.

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Wer beim Kauf eines neuen Elektrogerätes Wert auf Sicherheit legt, sollte einige Dinge beachten:

Planung: Welche Erwartungen habe ich an das Gerät? Wie oft, wo und von wem soll es genutzt werden?Informieren: Welche Bewertungen hat das Gerät bekommen? Was sagen Experten, z. B. von der Stiftung Warentest? Was berichten Verbraucher in Foren und Bewertungsportalen? Welche Eigenschaften hat das Gerät (Stromverbrauch, Wasserverbrauch, Energieeffizienz, Lautstärke, Erwärmung usw.)Ausprobieren: Wie liegt das Gerät in der Hand oder wie ist die Standfestigkeit? Wie ist das Material verarbeitet? Wie riecht das Gerät? Unangenehme Gerüche können auf giftige Weichmacher hindeuten. Siehe auch „Woran erkenne ich ein sicheres Produkt?“Prüfzeichen: Befinden sich unabhängige Prüfzeichen auf dem Typenschild? Nur dann ist auch das komplette Gerät geprüft worden. Ein Zeichen auf Kabel und/oder Stecker sagt nur aus, dass diese speziellen Komponenten geprüft wurden. Herstellerangaben: Stehen auf dem Typenschild und/oder auf der Verpackung Name und Adresse des Herstellers, Bevollmächtigten oder Importeurs? Sind alle sonstigen erforderlichen Kennzeichen auf dem Typenschild und/oder der Verpackung vorhanden?

Achten Sie unbedingt auf Qualitätssiegel wie zum Beispiel das VDE-Zeichen. Es bestätigt Ihnen, dass ein Produkt von unserem unabhängigen Institut geprüft wurde. Die Prüfungen durch das VDE-Institut sind freiwillig, denn es besteht keinerlei Prüfpflicht in Deutschland. Der Hersteller der Produkte entscheidet also selbst, ob die Qualität und die Sicherheit seiner Produkte vom VDE getestet und bestätigt werden sollen.

Produkte können viele Zeichen tragen, auch die anderer Länder. Aber wenn ein Produkt das VDE-Zeichen trägt, können Sie sich darauf verlassen, dass das Produkt sicher ist.

Warum ist Strom

gefährlich?8

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Wichtiges auf einen Blick

J

eder Mensch weiß, dass der direkte Kontakt mit Strom lebens-gefährlich sein kann. Doch was passiert dabei eigentlich im Körper?

Der Herzmuskel, der die Hauptaufgabe hat, den Blutkreislauf aufrecht zu erhalten, reagiert auf sehr feine Impulse. Kommt der Mensch nun in Kontakt mit einer Stromquelle, fließt in der Regel Wechselstrom durch den Körper und durch das Herz. Das Herz versucht diesen Impulsen zu folgen und verkrampft. Dies kann zu Herzrhythmusstörungen und Herzkammerflimmern und in der Folge zum Herzkreislaufstillstand und zur Unterbrechung der Sauerstoffversorgung führen. Die Folgen können Gehirnschäden oder sogar der Tod sein.

Die Gefahr eines Stromschlags besteht nicht nur, wenn man in Kontakt mit der Steckdose kommt. Alle Elektrogeräte können gefährlich sein, wenn sie nicht ausreichend isoliert und stromführende Teile nicht ausrei-chend vor Berührung geschützt sind. Wenn entsprechende Fehler vorlie-gen, kann eventuell das ganze Gehäuse des Gerätes unter Strom stehen.

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Im VDE-Institut wird bei der Prüfung der elektrischen Sicherheit

ganz genau „nachgefühlt“, ob der Nutzer auf irgend eine Weise

stromführende Teile berühren kann. Wichtigstes Utensil dabei

ist der „Prüffinger“ – das Abbild eines Zeigefingers aus Metall,

der in Verbindung mit einem Messgerät den Stromfluss messen

kann. Mit seiner Hilfe wird an den Geräten nach gefährlichen

Sicherheitslücken gesucht.

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Auch wenn das Gehäuse nicht richtig verschlossen ist und man dadurch an stromführende Teile kommt, ist das eine potenzielle Gefahrenquelle. Beispiel hierfür sind zu große Lücken in Schutzgittern, beispielweise an der Rückseite des Föhns. Hinzu kommen andere mechanische Mängel wie scharfe Kanten, die dazu führen können, dass Leitungen beschädigt und dadurch berührbare Metallteile unter Spannung gesetzt werden können.

Diese Beispiele von Gefahrenquellen zeigen: Zum Schutz des Verbrauchers ist es wichtig, dass der Hersteller bei der Produktkonstruktion die norma-tiven Sicherheitsanforderungen berücksichtigt und neutrale Institute wie der VDE die Sicherheit des Produktes attestieren.

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Woran erkenne ich ein sicheres Produkt?

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A

uf diese Punkte sollten Sie achten – sowohl beim Kauf neuer Elektrogeräte als auch bei Geräten, die Sie bereits besitzen:

■■ Sicherheitszeichen von unabhängigen Prüfinstituten sind der beste Hinweis darauf, dass es sich bei dem Elektrogerät um ein sicheres Produkt handelt.

■■ Die Bedienungsanleitung muss klar und verständlich formuliert und übersichtlich gestaltet sein. Die Benutzerinformation muss den Verwendungszweck deutlich definieren und alle notwendigen Angaben enthalten, die den sicheren und einwandfreien Gebrauch des Gerätes ermöglichen. Der Benutzer muss über Risiken informiert werden, beispielsweise solche, die durch die Konstruktion nicht ver-mieden oder ausreichend reduziert werden konnten und gegen die Schutzeinrichtungen nicht oder nicht vollständig wirksam sind.

■■ Rotierende Teile müssen vor Berührung geschützt sein.

■■ Küchenmaschinen dürfen sich während des Betriebes nicht öffnen lassen. Ist das Gerät geöffnet, darf es sich nicht einschalten lassen.

■■ Toaster, Fritteusen oder ähnliche Geräte, die sich stark erhitzen, sollten einen Wärmeschutzmantel besitzen. Wir empfehlen Geräte,

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bei denen man den eingeschalteten Zustand erkennt und die über eine optische Temperatur- bzw. Restwärmeanzeige verfügen.

■■ Geräte, die beim Kippen Verletzungen und Schäden verursachen können, müssen eine gute Standsicherheit gewährleisten, auch zum besonderen Schutz kleiner Kinder.

■■ Um mechanische Verletzungen zu verhindern, darf das Gerät keine scharfen Ecken und Kanten haben.

■■ Das Stromkabel muss einen ausreichenden Leitungsquerschnitt haben. Ein zu dünnes Kabel kann sich leicht erhitzen. Außerdem soll-te es eine Zugentlastung und Biegeschutzhüllen an Übergangsstellen geben.

■■ Die Anschlussleitung ortsveränderlicher Geräte muss ausreichend flexibel sein. Die Isolierung darf sich nicht mit dem Fingernagel eindrücken lassen.

■■ Sichere Mehrfachsteckdosen erkennt man an einem robusten Gehäuse und Sicherheitszeichen wie zum Beispiel VDE-GS. Schräg zur Achse angeordnete Steckplätze zum leichteren Einstecken von Winkelsteckern sind zu empfehlen.

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■■ Kontakte an Steckern dürfen nicht zu dünn sein. Bei Eurosteckern ohne Schutzkontakt müssen die Kontakte zur Hälfte isoliert sein.

■■ Machen Sie auch den „Riechtest“. Unangenehme Gerüche können auf giftige Weichmacher oder Lackierungen hindeuten.

Überprüfen Sie regelmäßig

die Anschlussleitungen

Ihrer Geräte und lassen Sie

diese bei Beschädigungen

unbedingt von einem

Fachmann austauschen.

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Weltweit anerkanntes Sicherheitszeichen für elektrotechnische Erzeugnisse

Weltweit anerkanntes EMV-Prüfzeichen für elektrotechnische Erzeugnisse

Sicherheitszeichen für verwendungsfertige Produkte nach dem Produktsicherheitsgesetz

Sicherheitszeichen für elektrotech-nische Erzeugnisse nach europäischen Zertifizierungsverfahren

Unsere Sicherheitszeichen

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HARmonisierungs-Kennzeichnung für Kabel und isolierte Leitungen nach europäischen Zertifizierungsverfahren

VDE „Quality Tested“ ist die VDE-Marke für die Gebrauchstauglichkeit elektrotechnischer Produkte

Nachweis spezieller Produkteigenschaften (Sonderzertifikat)

Im Haushalt

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or allem in der Küche sind wir umgeben von vielen elektrischen Helfern, die für uns Kaffee, Toast oder Saft zubereiten. Wenn sich unter den Geräten auch ungeprüfte Produkte befinden,

dann können damit Gefahren verbunden sein. Was sich für Großgeräte wie Tiefkühltruhe, Herd, Waschmaschine oder Trockner fast von selbst versteht, gilt auch für kleinere Haushaltsgeräte wie Mixer, Entsafter, Dosenöffner oder Elektro-Messer: Prüfzeichen geben Sicherheit.

Achten Sie auf das Typenschild und entsprechende Prüfzeichen und natürlich auf Sicherheitshinweise auf dem Gerät und in der Gebrauchsanleitung.

Hinweis zur CE-KennzeichnungBei der CE-Kennzeichnung handelt es sich um ein

Verwaltungszeichen, das vom Hersteller selbst

angebracht wird, um damit die Einhaltung der

EU-Richtlinienkonformität des jeweiligen Produktes

in eigener Verantwortung zu bekunden. Eine Überprüfung

durch eine neutrale Stelle ist dabei nicht erforderlich.

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Über welche Eigenschaften Küchengeräte verfügen müs-sen, um eine unabhängige Sicherheitsprüfung erfolgreich zu bestehen, zeigen die folgenden Beispiele:

Kaffeemaschine

Sie muss zusätzlich zum Tempera-turregler eine Temperatursicherung besitzen, die das Gerät bei einem Fehler abschaltet, sonst

besteht Brandgefahr. Und die Kaffeemaschine muss auch noch sicher sein, wenn beim Befüllen versehentlich Wasser über den Schalter läuft.

Mikrowelle

Wie dicht ist die Tür nach 100.000-maligem Öffnen und Schließen noch? Auch bei die-ser Beanspruchung darf keine Mikrowellenstrahlung austreten.

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Toaster

Größte Gefahrenquelle ist die Hitze, die ein Toaster verurs-acht. Die Seitenwände müssen daher gut isoliert sein. Und der Brötchenaufsatz muss so konstru-iert sein, dass das Toastergehäuse durch die abgestrahlte Hitze nicht schmilzt.

Lesen Sie immer erst die

Bedienungsanleitung,

bevor Sie ein Gerät zum

ersten Mal benutzen.

Informieren Sie sich dabei

auch genau über die

Vorgaben zur Reinigung.

Wasserkocher

Wie bei der Kaffeemaschine darf auslaufendes Wasser keinen Einfluss auf die elektrische Sicherheit haben. Wichtig sind außerdem ein Überhitzungsschutz – für den Fall, dass der Kocher ohne Wasser angeschaltet wird – und die Abschaltautomatik, die das Überkochen verhindert.

Tipps für den Heim -

werker

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Selber machen – aber sicher.

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o it yourself – Heimwerker machen fast alles selbst und kein Projekt ist zu schwer. Unterstützt werden sie dabei von vielen Elektro-Helfern. Von der Bohrmaschine über die Kreissäge

bis zum Winkelschleifer ist in deutschen Hobbywerkstätten alles zu finden. Professionell sollen die Werkzeuge sein, aber auch leicht zu hand haben. Aber was ist mit der Sicherheit? Das billige Gerät ohne Sicherheitszeichen sieht auf den ersten Blick vielleicht ganz gut aus. Aber wie sicher und zuverlässig ist es im Gebrauch? Da kann schnell was ins Auge gehen.

Im VDE-Institut werden Elektrowerkzeuge streng geprüft. Zur Prüfung der elektrischen Sicherheit kommen Gebrauchstauglichkeitstests und Simula-tionen hinzu, die das Verhalten der Werkzeuge im Fehlerfall kontrollieren.

Die Prüfungen des VDE-

Instituts nach den aktuellen

Normen sind streng. Das

VDE-Zeichen nach bestan-

dener Prüfung gewährleistet

Ihre Sicherheit.

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Genauso wichtig wie die Auswahl des richtigen und sicheren Werkzeugs ist die realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten. Wir empfehlen Ihnen:■■ Führen Sie Arbeiten nur aus, wenn Sie ausreichende Kenntnisse über

die Materie haben und wenn Sie in angemessen guter körperlicher Verfassung sind.

■■ Planen Sie sich genügend Zeit ein. Legen Sie bei anstrengenden Arbeiten auch Pausen ein.

■■ Nutzen Sie Elektrowerkzeuge nur, wenn Sie mit deren Umgang gut genug vertraut sind. Lesen Sie die Bedienungsanleitung und eignen Sie sich gegebenenfalls weitere benötigte Kenntnisse an.

■■ Achten Sie auf die richtige Kleidung und Schutzausrüstung (je nach Art der Tätigkeit beispielsweise Schutzbrille, Arbeitsschuhe, Ohrenschützer, Feinstaubmaske).

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■■ Beachten Sie die entsprechenden Sicherheitshinweise.■■ Verwenden Sie Elektrowerkzeuge nie bei Regen, Nässe oder in

feuchter Umgebung.■■ Prüfen Sie Ihr Elektrowerkzeug vor der Nutzung auf eventuelle

Schäden.■■ Pflegen Sie Ihr Elektrowerkzeug sorgfältig. Auch dazu finden Sie

wichtige Informationen in der Bedienungsanleitung. Ziehen Sie vor dem Reinigen immer den Netzstecker.

■■ Bewahren Sie Ihre Geräte trocken und staubgeschützt auf.■■ Arbeiten an elektrischen Anlagen dürfen generell nur vom

Fachmann durchgeführt werden. Dasselbe gilt für die Reparatur von Elektrowerkzeugen.

Im Garten

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ngefähr 190.000 Unfälle ereignen sich jährlich in Haus- und Kleingärten. Falsch angewendete oder fehlerhafte Elektrogeräte können hier eine große Gefahrenquelle sein.

Unsere Sicherheitstipps zum richtigen Umgang mit Gartengeräten: ■■ Lassen Sie Gartengeräte nicht herumliegen, auch wenn Sie nur

eine kurze Pause machen. Sägeblätter, Messer und andere scharfe Geräteteile gehören in die Schutzhülle.

■■ Ziehen Sie vor der Reinigung, bei der Nichtbenutzung oder dem Reparieren immer den Stecker der Geräte.

■■ Nutzen Sie die an den Geräten angebrachten Kabelhalterungen, um den Zug an den Kabeln zu reduzieren.

■■ Benutzen Sie Geräte in Verbindung mit transportablem Fehlerstrom-Schutzschalter. Er unterbricht im Falle von Beschädigungen der Isolierung stromführender Teile (z. B. beim Zerschneiden des Kabels mit dem Rasenmäher) den Stromkreis innerhalb weniger Sekunden.

■■ Verwenden Sie nur Kabeltrommeln oder Verlängerungskabel, die für den Außenbereich geeignet sind. Sie tragen die Kennzeichnung „Schutzklasse IP44“.

■■ Setzen Sie Kabel und Geräte nicht extremen Temperaturen aus: Lagern Sie die Geräte im Winter drinnen, lassen Sie die Geräte im Sommer nicht in der prallen Sonne liegen.

■■ Benutzen Sie brüchige oder veraltete Verlängerungskabel nicht mehr.■■ Im Freien betriebene Anlagen sollten von innen aus- und einschaltbar

sein.■■ Geräte mit VDE-Zeichen sind auf Alltagstauglichkeit geprüft und

bestätigen dem Nutzer Sicherheit beim Gebrauch.

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Muster eines Typenschildes für einen Rasenmäher

Typenbezeichnung

Seriennummer

Bemessungsdrehzahl

Leistungsaufnahme

Bemessungspannung, Frequenz

Herstellungsdatum

IP-Schutzart

Schutzklasse II

VDE-GS-Zeichen

Gewicht des Geräts (optional)

CE-Kennzeichnung nach EU-Maschinenrichtlinie

WEEE Entsorgungsrichtlinie

Schallleistung (Outdoorrichtlinie)

Adresse des Inverkehrbringers

Auf Reisen30

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W enn man in andere Länder reist, dann hat man meistens einen Haartrockner, Rasierer oder eine elektrische Zahnbürste dabei.

Damit diese Geräte problemlos genutzt werden können, sollten Sie sich schon vor der Reise über die landes-übliche Stromversorgung informieren.

Wer viel auf Reisen geht, sollte Geräte kaufen, die sich von den gewohnten 230 Volt auf weitere Spannungen wie beispielsweise 110 oder 120 Volt umstellen lassen oder die durch ihre eingebaute Elektronik weltweit ver-wendet werden können. Bei Geräten mit Elektronik sollten Sie auch die Frequenz überprüfen. Sie wird in Hertz angegeben. In Deutschland sind es zum Beispiel 50 Hz, in den USA 60 Hz. Verwenden Sie auf keinen Fall 230 Volt-Geräte, wenn die Versorgungsspannung im Reiseland davon abweicht.

Mit einem Reisestecker, Reiseadapter oder Steckdosenadapter kön-nen Sie die Unterschiede der verschiedenen Steckersysteme (zwischen Stecker und Steckdose) überbrücken und das angeschlossene elek-trische Gerät betreiben. Häufig sind aber die angebotenen Adapter im Handel nicht ausreichend sicher. Deshalb unbedingt auf Prüfzeichen wie das VDE-Zeichen achten, damit Sie im Reiseland keine gefährlichen Überraschungen erleben.

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Wir empfehlen Ihnen:■■ Schalten Sie vor der Abreise die Sicherungen im Haus aus, wo dies

möglich ist.■■ Zum Schutz bei Gewitter sollten Sie den Fernseher, den Kabel-

und Satellitenanschluss, Zusatzgeräte und Computer vom Strom trennen und den Stecker rausziehen. Zusätzliche Sicherheit bietet ein Überspannungsschutz, z. B. durch entsprechende Zwischen-stecker oder Steckdosenleisten, in denen der entsprechende Schutz eingebaut ist.

■■ Wenn Sie Elektroprodukte im Ausland kaufen, achten Sie auch hier unbedingt auf Sicherheitszeichen. Nur dann ist gewährleistet, dass das Gerät einen hohen Sicherheitsstandard erfüllt.

■■ Kaufen Sie keine Geräte, bei denen die Dokumente unvollständig sind (unverständliche Bedienungsanleitung, fehlender Garantieschein). Achten Sie auf die jeweiligen Zollvorschriften.

Energiespartipps

Energiesparen ist ganz einfach und lohnt sich. Schon mit wenigen Maßnahmen können Sie Ihren Stromverbrauch deutlich reduzieren: ■■ Achten Sie beim Kauf auf die Energieeffizienz-

kennzeichnung. Neben der in Balken darge- stellten Einordnung in die Energieeffizienz- klassen finden Sie darauf wichtige Informationen wie den Kilowattstunden-verbrauch pro Jahr sowie Wasserverbrauch oder Geräuschemission.

■■ Wenn Sie ganz sichergehen wollen, dass Geräte im ungenutzten Zustand keinen Strom verbrauchen, ziehen Sie den Stecker. Oder nutzen Sie abschaltbare Steckdosenleisten.

■■ Platzieren Sie Kühlgeräte nicht direkt neben Ofen oder Heizung. Denn je wärmer die Umgebung ist, umso mehr Energie verbrauchen Kühl- oder Gefrierschrank.

■■ Tauen Sie Ihre Gefriergeräte regelmäßig ab.■■ Ladegeräte für Handys und andere Geräte sollten nach Ende des

Ladevorgangs ausgesteckt werden. Denn sie ziehen sonst weiterhin Strom, auch wenn das Gerät schon voll geladen ist.

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Schöne neue

Wohnwelt

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ie Heizung regeln wir von unterwegs, in unsere Wohnung kommen wir mit dem Fingerabdruck und über den Fernseher schalten wir das Licht im Flur aus: Die immer weiter fortschrei-

tende Entwicklung der digitalen Welt hat unser Zuhause erreicht. Künftig werden immer mehr Geräte die Fähigkeit haben, miteinander zu „sprechen“ - damit ist ein neuer Grad an Vernetzung erreicht.

Durch die Vernetzung im Haus erhöht der Bewohner seinen Komfort und spart Energiekosten. Doch im schlimmsten Fall verschafft er Datendieben Zugang zum Haus oder Hackern die Möglichkeit, Einstellungen des Systems zu ändern. Um hier auf der sicheren Seite zu sein, muss die Daten- und Informationssicherheit im vernetzten Zuhause gewährleistet sein.

Das VDE-Institut prüft Informa tionssicherheit,

Interoperabilität und Gerätesicherheit sowie

Gebrauchstauglichkeit von Produkten für die

intelligente Heimvernetzung.

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Wir empfehlen Ihnen:

■■ Ihr W-LAN sollte mit den aktuellsten Schutzstandards betrie-ben werden, beispielsweise WPA2. Alte Standards können leicht geknackt oder umgangen werden. Ein komplexes und möglichst langes W-LAN-Passwort sollte implementiert sein.

■■ Auch Passwörter zu den Smart Home-Systemen (lokal oder im Internet) sollten hinreichend lang und nicht über Lexikon-Angriffe zu erraten sein. Dazu gibt es verschiedene Anleitungen, um geeignete und komplizierte Passwörter zu erstellen (Gross- und Kleinschreibung, Sonderzeichen, Buchstaben und Zahlen).

■■ Passwörter sollten nur für jeweils ein System verwendet werden, um nicht mit einem Passwort andere Internet-Accounts öffnen zu können.

■■ Es sollten regelmäßige Sicherheits-Updates der Smart Home-Komponenten durchgeführt werden. Einige Systeme führen auto-matische Updates durch, andere müssen manuell gestartet werden.

■■ Die Internetrouter (DSL-Router, LTE-Gateways) sollten ebenfalls auf dem neuesten Update-Level und durch ein geeignetes Passwort gesichert sein.

■■ Der Fernzugriff (Zugriff über das Internet) zu einem Smart Home-System sollte speziell geschützt und verschlüsselt sein (beim Hersteller bestätigen lassen).

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■■ Die Datenschutz-erklärung der Anbieter muss darauf hinweisen, welche persönlichen Daten verarbeitet werden und wie diese behandelt werden. Deshalb ist es wichtig, diese Erklärung genau zu lesen.

■■ Handys und Tablets, mit denen das Smart Home gesteuert wird, sollten nicht „gerooted“ (jailbreak) und auch immer auf dem neusten Update-Stand sein.

■■ Apps zur Fernsteuerung des Smart Home sollten nur von vertrauens-würdigen Quellen installiert werden und möglichst von einer unabhän-gigen Stelle geprüft sein.

■■ Smart Home-Systeme und -Komponenten sollten möglichst von unabhängigen Stellen in Bezug auf Informationssicherheit und Datenschutz geprüft sein.

Mit Kindern durch den Alltag

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amit Sie sich auch bei „verdächtiger Ruhe“ im Kinderzimmer keine Sorgen machen müssen, sollten Sie bei der elektri-schen Installation in Ihrer Wohnung auf das VDE-Zeichen und

Kinderschutz achten. Der Forschungsdrang der Kleinen kann schnell lebensgefährlich sein, wenn Büroklammer, Kuli oder Nagel in die ver-lockenden Löcher der Steckdose gesteckt werden. Durch den Einbau oder die Nachrüstung der Schuko-Steckdosen mit einem Kinderschutz schaffen Sie einen effektiven Schutz. Steckdosen sind allerdings nicht die einzige mögliche Gefahrenquelle für Kinder.

Wir empfehlen Ihnen, auch die folgenden Hinweise unbedingt zu beachten:■■ Verlegen Sie Kabel immer so, dass Kinder sich nicht daran

hochziehen bzw. Geräte herunterziehen können.■■ Achten Sie schon beim Kauf von Elektrogeräten auf Kindersicherheit. ■■ Ein Beispiel: Die Scheibe des Backofens sollte nicht wärmer als ca.

85°C werden.■■ Nutzen Sie Schutzgitter für den Herd.■■ Lassen Sie keine Elektrogeräte unbeaufsichtigt herumliegen.

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Bei elektrischem Spielzeug sollten Sie ganz besonders auf Sicherheit achten. Vor allem, wenn Sie es gebraucht kaufen, kann es sein, dass es nicht den gültigen Bestimmungen der europäischen Spielzeugrichtlinie entspricht. Nach dieser Richtlinie darf Spielzeug beispielsweise nur mit Batterien

betrieben werden, und das Batteriefach darf sich ohne Werkzeug nicht öffnen lassen.

Unsere Tipps: Vermeiden Sie Spielzeug mit■■ hohem Geräuschpegel, da dadurch Hörschäden entstehen können■■ scharfen Ecken und Kanten■■ Teilen, die sich leicht lösen und verschlucken lassen■■ Scharnieren, in denen Kinder ihre Finger quetschen können■■ gesundheitsgefährdenden Lösungsmitteln oder Weichmachern■■ langen Kordeln, Schnüren oder Bändern, da sich Kinder daran stran-

gulieren können■■ Batteriefächern, die ohne Hilfe von Werkzeug leicht zu öffnen sind

Auch ein wichtiges Thema: Wohin mit alten Geräten?

Altgeräte, die noch funktionieren, aber nicht mehr verwendet werden, können noch auf verschiedene Weise von Nutzen sein. Handys können als Ersatzgerät für den Notfall in der Schublade bleiben, Haushaltsgeräte und Unterhaltungselektronik können Sie im Internet oder auf Flohmärkten verkaufen. Außerdem werden die Geräte als Spende von gemeinnützigen Organisationen gerne angenommen.

Ist das Gerät beschädigt und nicht mehr brauchbar, darf es auf gar keinen Fall im Hausmüll entsorgt werden. Elektroschrott muss auf dem kommunalen Wertstoffhof abgegeben werden. In manchen Städten gibt es auch entsprechende Container für Kleinelektroschrott. Nach europäischer Gesetzgebung

sind Händler außerdem verpflichtet, kaputte Altgeräte zur Entsorgung anzunehmen. Handy-Anbieter müssen alte Handys zurücknehmen.

Generell gilt:■■ Reparaturen nur dem Fachmann überlassen■■ Beschädigte Leitungen und Kabel nicht flicken, sondern entsorgen

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Sichere Weihnachten

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amit es an Weihnachten Lichterglanz ohne böse Überraschungen gibt, sollten Sie beim Kauf Ihrer Weihnachtsbeleuchtung immer auf Sicherheit achten. Sichere Weihnachtsbeleuchtung erkennt

man in Deutschland an diesen Kennzeichen und Hinweisen:■■ Prüfzeichen (GS-Zeichen mit Prüfstelle)■■ Vollständige, deutschsprachige Bedienungsanleitung■■ Klare Angaben zum Hersteller■■ Für die Nutzung im Außenbereich sind das Piktogramm „regenwas-

sergeschützt“ oder „spritzwassergeschützt“ sowie das Kürzel IP44 für die Schutzart unbedingt erforderlich.

■■ Besondere Sorgfalt ist wichtig beim Anbringen der Lichterkette im Kinderzimmer. Möglichst nur Lichterketten mit Sicherheits-kleinspannung (bis 24 Volt) oder Batteriebetrieb verwenden.

■■ Das Haussymbol zeigt an, dass die Lichterkette ausschließlich für die Nutzung im Haus zugelassen ist.

■■ Kaufen Sie keine Lichterketten mit dünner oder brüchiger Isolierung oder fehlerhaften Lampenfassungen!

Unser Tipp: Lichterketten mit Leuchtdioden verbrauchen weniger Strom und entwickeln weniger Hitze. Generell gilt: Verschenken oder betreiben Sie keine unsicheren Produkte.

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Darauf sollten Sie

achten

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Unsere zehn wichtigsten Tipps für mehr Sicherheit zu Hause.

1. Föhnen Sie sich nicht in der Badewanne.

Das ist lebensgefährlich. Wenn der Föhn ins Wasser fällt, können Sie tot sein.

2. Stecken Sie Mehrfachsteckdosen nicht wahllos hintereinander.

Durch die Reihenschaltung entsteht eine Überlastung und es kann zu Überhitzungen und Bränden in der Steckerleiste kommen.

3. Mehrfachsteckdosen sind auf eine bestimmte Wattzahl begrenzt.

Schließen Sie Geräte mit hoher Leistungsaufnahme wie Waschmaschine, Trockner oder Herd nur über die Wandsteckdose an.

4. Achten Sie auf die Sicherheitshinweise der Hersteller. Lesen Sie

die Bedienungsanleitungen durch.

Gehen Sie beispielsweise nicht aus dem Haus, wenn Elektroprodukte wie Waschmaschine, Herd oder Spülmaschine in Betrieb sind – es sei denn, sie sind mit einem erhöhten Schutz zum unbeaufsichtigten Betrieb, z. B. im Smart Home, vorgesehen.

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5. Falls Sie in einem Altbau woh-

nen: Lassen Sie die elektrische

Installation prüfen.

Häufig besteht die Möglichkeit, die elektrische Installation kostengünstig mit einem FI-Schutzschalter nachrü-sten zu lassen. Veraltete Steckdosen können gegen neue Steckdosen mit integrierter Kindersicherung ausge-tauscht werden.

6. Arbeiten Sie als Laie niemals selbst an Elektroinstallationen.

Überlassen Sie Elektro-Arbeiten immer dem Fachmann. Führen Sie Änderungen oder Reparaturen an elektrischen Geräten oder Teilen nie selbst aus. Verwenden Sie defekte Geräte nicht mehr.

7. Lassen Sie einen Überspannungsschutz in Ihrem Haus einbauen –

für mehr Sicherheit bei Blitzschlag.

Die Geräte können auch direkt in spezielle Steckerleisten eingesteckt werden. Dadurch werden die gefährlichen Spannungsspitzen verhindert, wenn es blitzt, und Ihre Geräte sind beim Gewitter geschützt.

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8. Trennen Sie bei starken Unwettern elektrische und elektronische

Geräte von der Stromversorgung.

Wenn Sie keinen Überspannungsschutz haben, gilt bei Gewitter immer: Stecker raus! Auch wenn der Blitz Ihr Haus nicht direkt trifft, können Ihre elektrischen und elektronischen Geräte beschädigt werden. Ziehen Sie zumindest bei Fernseher und Computer den Stecker.

9. Finger weg von unschlagbar

billigen Elektroprodukten.

Bei der Billigware bleibt oft die Sicherheit auf der Strecke. So kann die Schnäppchenjagd schlimme Folgen haben, denn unsichere Geräte bergen Gefahren, die aufgrund schlechter Isolation und mangelhafter Gehäusekonstruktion bis hin zum elektrischen Schlag führen können.

10. Achten Sie beim Kauf von Elektroprodukten immer

auf das VDE-Zeichen.

Damit sind Sie auf der sicheren Seite.

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Über uns

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D

as VDE-Zeichen, das 67 Prozent der Bundesbürger kennen, gilt als Synonym für höchste Sicherheitsstandards. Mehr als 100.000 Geräte pro Jahr unterziehen die unabhängigen

Prüfingenieure der VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH einem Härtetest, bevor sie das VDE-Prüfzeichen erhalten. Rund um den Globus überwachen die VDE-Experten mehr als 7.000 Fertigungsstätten. Kooperationsvereinbarungen mit mehr als 50 Ländern sorgen dafür, dass die vom VDE-Institut durchgeführten Prüfungen international anerkannt sind. Weltweit tragen 200.000 Produkttypen mit einer Million Modellvarianten das VDE-Zeichen. Sicherheit, Qualität und Verbraucherschutz sind zentrale Themen, die das VDE-Institut konsequent verfolgt und fördert. Die gemeinnützige VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH beschäftigt in Offenbach rund 550 Mitarbeiter.

Mehr unter www.vde.com und www.vde.com/institut

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Produktsicherheit

www.produktrueckrufe.de Rückruf-Portal für Deutschland

www.baua.de Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin mit Auflistung gefährlicher Produkte

www.rapex.eu Wöchentlicher Report der von den europäischen Marktaufsichten entdeckten unsicheren Produkte

(in Englisch)

www.cleankids.de Produktwarnungen speziell für Eltern und Familien

Hilfreiche Links

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Energieeffizienz/Beratung

www.stromeffizienz.de Informationsportal der Deutschen Energie-Agentur (dena)

www.hausgeraete-plus.de Kriterien für den Neukauf, Tipps und Informationen rund um Hausgeräte

Sicherheitstipps

www.test.de Die Stiftung Warentest veröffentlicht neben Tests und Bewertungen auch Sicherheitstipps

für den Haushalt

www.das-sichere-haus.de Deutsches Kuratorium für Sicherheit in Heim und Freizeit e.V. (DSH)

Verbraucherschutz

www.verbraucherzentrale.de Portal zu den Landesverbraucherzentralen

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Prüf- und Zertifizierungs-

institut GmbH Merianstraße 2863069 Offenbach / MainTelefon: +49 69 8306-0Telefax: +49 69 [email protected] www.vde.com/institut

Trotz sorgfältiger Recherche kann diese Broschüre Fehler enthalten. Für daraus entstehende Schäden an Personen oder Gegenständen übernehmen die Herausgeber keine Haftung.

© 2016 VDE-Institut

Bildquellen: ArGe Medien im ZVEH, fotolia, P. Seidel, shutter-stock, Henrik Sorensen, S. Mümpfer, Thinkstock, VDE-Archiv, H. Wolfraum

Grafik: S. Mümpfer, Frankfurt