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mHealth Grundlagen Prof. Rüdiger Zarnekow | Fachgebiet Informations- und Kommunikationsmanagement

TITEL DER PRÄSENTATION ODER THEMA - mig.tu-berlin.de · Der zweite Gesundheitsmarkt Seite 6 Momentan geht die Digitalisierung der Gesundheitsbranche vom Verbraucher aus und findet

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mHealth Grundlagen

Prof. Rüdiger Zarnekow | Fachgebiet Informations- und Kommunikationsmanagement

Agenda

1. mHealth & Markttrends

2. Grundlegende Konzepte

3. Enabling Technologies

Seite 2

1. mHealth & Markttrends

Übersicht

1. mHealth & Markttrends

1.1 Definition mHealth

1.2 Der zweite Gesundheitsmarkt

1.3 Markttrends

Seite 4

Was ist mHealth?

Seite 5

eHealth: (engl. „Electronic Health“) umfasst alle gesundheitsnahen

Dienstleistungen, die mittels moderner Informations- und

Telekommunikationstechnologien erbracht werden

Telehealth: Überbrückung einer räumlichen oder zeitlichen Distanz

zwischen medizinischem Fachpersonal und Betroffenen mittels

Telekommunikation

mHealth: erweitert das Spektrum um eine mobile Komponente,

Gesundheitsversorgung wird über jegliche Art mobiler Endgeräte

geleistet, die unter Zuhilfenahme von einfachen Mobiltelefonen über

Smartphones, Tablets, Wearables etc. angeboten wird

Typischerweise

getrieben

durch Richtlinien,

systemzentriert

und kontrolliert

Typischerweise

getrieben

durch Konsumenten,

nutzerzentriert

und weniger

kontrolliert

[WHO, 2005. Fifty-eight world health assembly, Geneva.]

Der zweite Gesundheitsmarkt

Seite 6

Momentan geht die

Digitalisierung der

Gesundheitsbranche

vom Verbraucher aus

und findet größtenteils

auf dem zweiten

Gesundheitsmarkt

statt

1. Gesundheitsmarkt

klassische Gesundheitsversorgung,

getragen durch die gesetzliche und private

Krankenversicherung

Innerhalb des ersten Gesundheitsmarktes

stellen IT-gestützte Verwaltungs- und

Unterstützungsprozesse sowie Telemedizin-

Anwendungen die größte Gruppe dar.

2. Gesundheitsmarkt

umfasst alle direkt privat finanzierten Produkte

und Dienstleistungen rund um

Gesundheit/Krankheit

Im zweiten Gesundheitsmarkt befinden sich

vor allem mHealth-Produkte, insbesondere

Quantified Self-Angebote, individuelle

Gesundheitsleistungen, Fitness und

Wellness sowie teilweise Sport/Freizeit,

Ernährung und Wohnen.

[Bundesministerium für Gesundheit 2016]

mHealth im globalen Digital Health Markt

Seite 7

6,4

24,2

55,9

0

50

100

150

200

250

2013 2017 2020

Mill

iard

en

US

-Dolla

r

Telehealth mHealth EHR/EMR Wireless health Other Total

[Statista 2014]

mHealth in Europa/Deutschland & Berliner Startups

Seite 8

neue

Wachstumsfelder

in der Berliner

Startup-Szene

9071220

1578

1994

2491

2967

0

500

1000

1500

2000

2500

3000

3500

2012 2013 2014 2015 2016 2017

Mill

ionen €

Wachstum des deutschen mHealth Marktes

[A.T. Kearney 2013]

[Statista 2015]

55%

41%

23% 23%18% 16% 15%

11%6% 6%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

Ante

il an m

Health

App

Verö

ffentlic

hern

Führende Länder bezüglich der Veröffentlichung von mHealth Apps

https://flyinghealth.com/wp-

content/uploads/

2016/07/FlyingHealth_Incubator_Logo.png

https://www.project-

a.com/public/images/logo-4.svg

mHealth-Apps

Seite 9

Mobile Anwendungen, die es zum Ziel haben, das körperliche, seelische

und soziale Wohlbefinden positiv und nachhaltig auf Basis

wissenschaftlicher Erkenntnisse zu beeinflussen.

Versorgungs-Apps

Datenzugriff auf oder Einspeisung in das

Versorgungssystem z. B. Zugriff auf elektronische

Gesundheits-Akte oder Einspeisung von selbst

generierten Vitaldaten, die sie mit Therapeuten

oder Versicherern teilen

Medizin-Apps

Anwendungen für Heilberufsgruppen, die deren

Berufsalltag unterstützen, sowie Apps für

Patienten zur besseren Bewältigung meist

chronischer Krankheiten

Gesundheits-Apps

Wellness und Fitness Angebote, die durch

gesundheitsfördernde Maßnahmen auf die

Stärkung des Wohlbefindens abzielen

[Lucht et al. 2013]

https://accu-chek.at/microsites/connect

/images/connect_logo.svg

http://logos-download.com/wp-content/

uploads/2016/06/MyFitnessPal_logo.png

https://play.google.com/store/apps/details?

id=de.barmer_gek.geschafft&hl=de

http://www.mdgadvertising.com/blog/wp-content/uploads/2015/07/blog5.jpg

Überblick über den deutschen App-Markt (HealthOn)

Seite 10

Unabhängige Informations- und Bewertungsplattform, die Verbraucher und interessierte

Fachöffentlichkeit über Trends und Entwicklungen auf dem Gebiet mHealth informiert und die in

Deutschland und Europa umfangreichste Datenbank mit getesteten, deutschsprachigen

Gesundheits-Apps bietet. Die digitale Gesundheitsförderung wird unabhängig, qualitätsgesichert,

verbraucherorientiert und patientennah weiterentwickelt. HealthOn ist unabhängig von

Drittunternehmen und wird durch die Bloggerin selber finanziert.

https://www.healthon.de/

[HealthOn 2016, abgerufen am 01.12.2016]

Funktionsumfang und Qualität von mHealth-Apps

Seite 11

Bereitstellen von Lerninhalten

Benachrichtigung von Patienten

Anzeigen von Informationen, die durch

den Nutzer eingegeben werden

Unterstützung durch das soziale

Netzwerk

Kommunikation mit der Familie oder

Arzt/Klinik

Aufnehmen und Verfolgen von

Informationen

Beratung anhand vom Nutzer

eingegebener Informationen

Belohnung von Verhaltensänderungen

Funktionen von mHealth Apps Qualität von mHealth Apps

[Singh et al. 2016]

mHealth Funding

Seite 12

https://rockhealth.com/reports/digital-health-funding-2016-midyear-review/#dollars-and-deals

2. Grundlegende Konzepte

Übersicht

2. Grundlegende Konzepte

2.1 Plattformbasierte Ökosysteme

2.2 Geschäftsmodell

2.3 Konvergenz

2.4 Digitale Innovationen

2.5 Value Co-Creation

Seite 14

Definition plattformbasierte Ökosysteme

Seite 15

Plattformbasierte Ökosysteme

Plattform Ökosystem

Menge technologischer Bausteine und

komplementärer Güter, die für Produkt-,

Technologie- und Serviceentwicklungen genutzt

werden und deren Zusammenhalt durch

gleichbleibende Faktoren wie

Betriebssystemsoftware, Standards oder physische

Komponenten ermöglicht wird.

Kooperatives Netzwerk aus Käufern, Zulieferern,

etc. von in Zusammenhang stehenden Produkten

oder Dienstleistungen, das sowohl die

sozioökonomische Umwelt als auch institutionelle

und regulatorische Rahmenbedingungen

beinhaltet.

Plattform ist das Interaktionsinterface des Business Ökosystems

Hauptfunktionalität liegt in der gemeinsamen Wertschöpfung durch Ökosystempartner und Gestaltung einer den

Konkurrenten überlegenen Netzwerkstruktur

Inhaber einer Plattformtechnologie erschaffen gemeinsam mit anderen Unternehmen innerhalb des Ökosystems

einen Geschäftswert, indem sie komplementäre Innovationen fördern und interne Netzwerkeffekte ausnutzen

[Muegge 2011; Boudreau 2010] [Moore 1996]

[Rong et al. 2013; Ceccagnoli, Forman, Huang und Wu 2012]

Definition Geschäftsmodell

Seite 16

Ein Geschäftsmodell beschreibt im Kern, wie ein Unternehmen Produkte oder Dienstleistungen erzeugt,

bereitstellt und vertreibt, und insbesondere die konkrete Art und Weise, wie es Gewinne erwirtschaftet.

Das Geschäftsmodell beschreibt das Grundprinzip, nach dem eine Organisation Werte schafft, vermittelt

und erfasst. Geschäftsmodelle helfen dabei, die Schlüsselfaktoren des Unternehmenserfolges zu

analysieren und zu kommunizieren.

Nutzer

Geschäfts-

strategieGeschäfts-

modellGeschäfts-

prozesse

Überschneidungspunkte

Informationssystem

Geschäfts-

modell

Technologie-

orientierte

Ansätze

Organisations-

orientierte

Ansätze

Strategie-

orientierte

Ansätze

[Wirtz 2011, S. 20 & S. 26] [Al-Debei 2010]

Digital Health Geschäftsmodell

Seite 17

Zielgruppen und Einsatzzwecke

Unterscheidung zwischen „Gesundheitsorientierten“ und „Erkrankten“ bei den Nutzern der App

Gesundheitsorientierte möchten eine gesunde Lebensweise fördern und damit die App zur

Prävention von Krankheiten einsetzen (gesunde Ernährung, persönliche Fitness etc.)

Erkrankte priorisieren vor allem das Management der eigenen Krankheit

Förderung

gesunder

Lebensweise

Vermeidung von

Krankheiten

Unterstützung von

Entscheidungen

Identifikation von

Krankheiten

Mobiles Monitoring

Medikamenten-

Management

Beobachtung

Krankheitsverlauf

Früherkennung

Gesunde

ErnährungSehtest MS Tagebuch

Adipositas

Nachfrage

Zie

leB

eis

pie

l A

pp

Prävention TherapieDiagnose Nachfrage

„Gesundheitsorientierte“

„Erkrankte“

„Goldminers“Diese Strategie bezieht vertikal integrierte

Akteure (z.B. Krankenhäuser und Versicherer)

mit ein, die durch ein besseres Management der

Gesundheitsversorgung von Patienten mit

schwierigen Bedingungen einen medizinischen

Mehrwert schaffen. Dies geschieht vor allem

durch mobile Kommunikation und entfernte

Überwachung der Patienten.

„Bartenders“Neue Unternehmen (nicht aus dem

Gesundheitsbereich) betreten den Markt und

konzentrieren sich darauf ein verbessertes

Nutzererlebnis durch die Bereitstellung von

detaillierten und personalisierten

Gesundheitsinformationen zu schaffen. Dieser

disruptive Ansatz umgeht dabei die Patienten-

Arzt Beziehung.

Zwei wesentliche Geschäftsmodelle:

[Subramanian et al. 2015]

[Sexauer 2013]

mHealth Geschäftsmodell – Best practices & Erlösmodelle

Seite 18

Erlösmodelle

Nutzerfokussiert - Das Freemium-ModelDas Unternehmen entwickelt eine Anwendung und stellt eine

kostenlose Testversion zur Verfügung, um eine entsprechend

große Nutzerbasis zu generieren.

Lizenzvergabe – der Legacy-ApproachPatienten und Ärzte tragen Patientendaten in die App ein und

teilen diese Informationen, sodass eine bessere

Patientenversorgung gewährleistet wird. Ab einer bestimmten

Nutzeranzahl, muss der Arzt eine Gebühr für die Nutzung der

Koordinationsplattform zur Patientenbetreuung zahlen.

Krankenversicherung – die neue ChanceHealth-Apps generieren Umsatz durch Rückerstattungen der

Krankenversicherung, indem sie diagnostische Tests

durchführen, die zur Zeit durch traditionelle Geräte

vorgenommen werden.

Erfolgsfaktoren für mHealth Geschäftsmodelle

Best practices zur Geschäftsmodellinnovation

Ausrichtung des Angebots auf bestehende Verhaltensweisen

Verbinden mehrerer Angebote in eine einzelne, integrierte

Nutzererfahrung

Entwurf von Anwendungen, die zielgerichtet Veränderungen im

Verhalten der Nutzer verursachen

Interoperabilität mit Sensoren und anderen

(mobilen) Geräten

Integration in den natürlichen

Arbeitsablauf zwischen

Arzt und Patient

Intelligenz im Bezug auf

datenbezogene

Problemlösungsfähigkeit

Sozialisierungdurch die Schaffung einer

vertrauenswürdigen Community

zum Informationsaustausch

Zielorientierungdurch den Fokus auf Kosten,

Zugänglichkeit und Qualität

Engagementdurch Offenheit gegenüber

dem Mitwirken von Patienten

und deren Feedback

[BCG – Mobile Health Business Model Innovation]

[PwC – Building mHealth business models that work] [Goldman & Duffy 2013]

The "(Personal) Data Economy"

Seite 19

Daten oder Metadaten, die von Personen oder über diese

erstellt wurden.

Volunteered Data | Observed Data | Inferred Data

Personal Data – Definition und Arten

Withings Smart Body Analyzer

Withings Aura Sleep System

HAPIfork Bluetooth-enabled Smart Fork

MUSE Brain Sensing Headband

Steigende Anzahl an Tracking Devices und Plattformen

Sind die Geräte zuverlässig und präzise?

Können solche Daten mit traditionell erstellten Krankenakten kombiniert

werden, um eine verbesserte Behandlung und Forschung zu

ermöglichen?

Können die Daten eindeutig zu einer einzigen Person zugeordnet

werden?

Können Krankenversicherungen diese Daten zur Entscheidungsfindung

über den Versicherungsschutz verwenden?

Herausforderungen

Regulatory Environment

Communication Standards

Personal Data Creation

Devices Software

Storage,

AggregationAnalysis,

ProductisationConsumptionPersonal Data

Personal Data Value Chain

[World Economic Forum & BCG 2013]

[World Economic Forum 2010; World Economic Forum 2013]

[1] [2]

[3] [4]

[1] https://www-assets-cdn.withings.com/front/products/aura-jp//media/aura-compo.jpg,

[2] http://storage.googleapis.com/ix_choosemuse/uploads/2015/05/muse-headband.png

[3] https://www.housecontrollers.de/wp-content/uploads/2013/04/withings-wlan-waage.png,

[4] http://bitchinlifestyle.tv/wp-content/uploads/2013/03/hapifork.jpg

Konvergenz

Seite 20

Integration von Verbraucher-Apps und -Geräten in ein allumfassendes Gesundheits- und Wellness-

Informationssystem, das es medizinischen Fachkräften ermöglicht, ihre Patienten zu unterstützen. Der

Haupttreiber dieser Entwicklung liegt in der Allgegenwärtigkeit von Smartphones und Tablets, allerdings

stehen diesem noch Hürden im regulatorischen Bereich gegenüber.

Zukünftige

Konvergenz

des

Gesundheits-

marktes

Dienste

Transaktion

Kommunikation

Information/

Entertainment

Inha

lte

Infrastruktur

En

dge

rät

Digitale Wertschöpfungskette

Technologische Konvergenz

Bezeichnet den Prozess des qualitativen Wandels, der mehrere

bestehende, jedoch zuvor getrennte Märkte miteinander verbindet.

Während der Konvergenzprozess häufig auf das Zusammenwachsen der

Branchen Telekommunikation, Informationstechnologie und Medien

bezogen wird, kann er differenzierter auf verschiedenen Ebenen betrachtet

werden, z.B. Infrastrukturen, Diensten oder Endgeräten.

Konvergenz wir durch die Integration oder Weiterentwicklung verschiedener

Technologien vorangetrieben, welche die Entwicklung neuer

Funktionalitäten auf den verschiedenen Ebenen ermöglichen.

[Techonomy 2014]

[Deutsche Bank Research 2006]

[Stobbe & Just 2006]

Digitale Innovationen und Dematerialisierung

Seite 21

Dematerialisierung

Alltägliche Gegenstände verlieren ihre physischen

Dimensionen und werden zur Technologie, d.h. sie

verlieren Begrenzungen wie Zeit oder Gewicht und

werden in eine Software oder App transformiert.

1. Reprogrammierbarkeit

2. Homogenisierung von Daten

3. Selbstreferentielle Natur von Digitalen Technologien

Um Digitale Innovationen zu verstehen, muss betrachtet

werden, wie sich digitale Technologien von früheren

Entwicklungen unterscheiden:

Definition Digitaler Innovationen

Bisher unbekannte Kombinationen von digitalen und

physischen Komponenten werden durchgeführt, um neuartige

Produkte herzustellen

Der Schwerpunkt liegt auf Produktinnovationen, um die

Abgrenzung zu IT-Innovationen vorzunehmen, welche sich

hauptsächlich mit Prozessinnovationen befassen

Neue Kombinationen basieren auf der Digitalisierung

Digitale Innovationen erfordern von einem Unternehmen das

Überdenken seiner Organisationslogik und Nutzung der IT-

Infrastruktur

[Yoo et al. 2010]

https://onlinemarketing.de/wp-content/uploads/

2015/12/sitecore_dematerialisierung1.jpg

[Karl-Heinz Land, T-Systems Interview]

Value Co-Creation

Seite 22

Dialog

Interaktion

zwischen den

Kunden

Zugang

Kunden wird

Zugriff auf

relevante Daten

gewährt

Transparenz

Informationen

über das

Unternehmen

sind zugänglich

Risiko

Einschätzen von

Risiken und

Diskrepanzen

zwischen Kunden

und Unternehmen

Kollaboratives Modell aus den Bereichen Marketing und Innovation, in welchem der Konsument eine wesentliche Rolle

übernimmt und der Wertgenerierungsprozess entsprechend vom Unternehmen und seinen Kunden gemeinsam

durchgeführt wird. Der heutige Markt besteht aus internetaffinen, globalisierten Verbrauchern die gewillt sind Zeit und

Aufwand in die Vermittlung ihrer genauen Bedürfnisse zu investieren.

Grundbausteine

Mass

customization

Crowd

sourcing

Peer to peer

network

Shared

resources

Open

innovation

Experience

centersJoint ideation

Product as a

service

Arten von Co-Creation

[Prahalad & Ramaswamy 2004]

[Bhalla 2010]

https://image.slidesharecdn.com/fromselligntococreatingfinal-

140531112226-phpapp02/95/sales-cocreation-37-

638.jpg?cb=1402539901

Enabling Technologies

Übersicht

Seite 24

3.1 Quantified Self

3.2 Wearables

3.3 Body Area Network &

Telemonitoring

3.4 Cloud Computing

3.5 IoMT

3.6 Big Data

3.7 Gamification

3. Enabling Technologies

Quantified

Self

Internet of

Medical Things

Wearables/Body

Area Network

Big Data

Gamification

Cloud

Computing

Exp

ecta

tio

ns

TimeInnovation

Trigger

Peak of

Inflated

Expectations

Trough of

Disillusionment

Slope of

Enlightenment

Plateau of

Productivity

Hype Cycle of Emerging Technologies 2014

Connected

Home

[Gartner Inc. 2014]

Brain-Computer

Interface

Augmented

Reality

Biochips

Prescriptive

Analytics

Mobile Health

Monitoring

Virtual

Reality

Gesture

Control

3D

Scanners

Consumer

Telematics

Quantified Self

Bei der »Quantified-Self«-Bewegung geht es im Kern um die Selbsterkenntnis und Selbstoptimierung

durch Self-Tracking, d. h. die Sammlung von biologischen, physikalischen, verhaltensbezogenen oder

umweltbezogenen Informationen („Self-knowledge through numbers“). Ein weiteres Merkmal ist der

Austausch der gesammelten Daten in der Gemeinschaft von Self-Trackern und das Verändern des

Lebensstils im Kontext der gesammelten Daten.

Antriebsfaktoren der Quantified Self Bewegung:

• Gesundheitsbewusstsein

• Selbstbestimmungswille

• Belohnungsanreize durch Krankenkassen oder Arbeitgeber

• Soziale Netzwerke

• Innovative Wearable Technologien

Beispiel: Chinesisches Startup iCarbonX

• Big Data Plattform, um aus der DNA sowie phänotypischen, psychologischen und

umweltbezogenen Daten eine individuelle Gesundheitsanalyse zu erstellen und bspw.

Empfehlungen für Sport, Ernährung und Medikamente zu geben.

Seite 25

[Bertelsmann Stiftung (Hrsgb.): Digital-Health-Anwendungen für Bürger]

Wearables

Antriebsfaktoren:

• Sinkende Kosten/ Miniaturisierung der Sensoren

• Wearables nutzen Display, Internetverbindung und Rechenkapazität von Smartphones

• Komfortable Datenerfassung (automatisch und passiv)

• Innovationen wie Conductive Thread, flexible Sensoren, Nanosensoren, Augmented/Virtual

Reality

Seite 26

Biosensoren wandeln Biofeedback

und physiologische Daten in

Ausgangssignale um

Wearables werden am oder im

Körper getragen und sollen die User

Experience verbessern

https://techcrunch.com/2015/06/10/a-periodic-table-of-wearable-

technology/

Wearables: Anwendungsbereiche

Seite 27

Medizin:

• Tragbare EKG-Geräte

• UV-Sensor Armband

• „Intelligente Implantate“:

Sensoren diagnostizieren bei einem Epileptiker einen

bevorstehenden Anfall und lösen eine Tiefenhirnstimulation

aus, um den Anfall zu verhindern

Blutzuckermessung durch Sensoren an oder unter der

Haut

Wellness:

• Armbänder für Schlaf/Stress-Tracking, Gewichtskontrolle

• Gesundheitscoaching

Fitness:

• Armbänder für Aktivitätstracking, Trainingsoptimierung, GPS-

Tracking

• Smart Clothes http://reign23.com/sensoria-socks/

http://www.diabetes-ratgeber.net/Blutzucker/Pikst-du-

noch-oder-scannst-du-schon-510375.html

http://www.vpatchmedical.com/

Body Area Network (BAN) & Telemonitoring

Patient trägt Sensoren und Aktoren am Körper, welche Daten an medizinisches Fachpersonal senden

wie Puls, Blutdruck, Blutsauerstoff, Glukosegehalt des Blutes etc.

Anwendungsbereiche:

• Langzeitüberwachung (Störungen im EKG treten oft nicht bei Momentaufnahmen während

des Arztbesuches auf Auswertung von Langzeit-Monitoring-Daten oft aufschlussreicher)

• Kabellose Messung der Körperfunktionen von Nachsorgepatienten und chronisch Kranken

zu Hause (mehr Bewegungsfreiheit und Verbesserung der Lebensqualität)

• Einsatzgebiet Krankenhaus: kontinuierliche medizinische Datenerhebung von der

Einlieferung bis zum Abschluss der Behandlung zu Hause

Anforderungen:

• Übertragung der Daten über sichere Verbindung

• Zulassung als Medizinprodukt

• Energieverbrauch

• Elektromagnetische Verträglichkeit

• Integrierbarkeit

Seite 28http://www.aerzteblatt.de/archiv/31948

Cloud Computing

Cloud Computing beschreibt die Bereitstellung von IT-Infrastruktur und IT-Leistungen wie

beispielsweise Speicherplatz, Rechenleistung oder Anwendungssoftware als Service über das

Internet.

Cloud Computing im Gesundheitswesen:

• Schaffung einer digitalen Infrastruktur, durch die Krankenhäuser, Ärzte, Krankenversicherungen

und Forschungseinrichtungen Zugriff auf bessere Rechenressourcen zu niedrigeren Kosten haben

• Vereinfachte Erfassung und Analyse von Daten

• Speicherung von großen Datensätzen wie bspw. EHR, radiologische Bilder und genomische Daten

• Ärzte und Krankenhäuser können Daten weltweit untereinander teilen

• Mehr Möglichkeiten für Innovationen und Modernisierung von HIT-Systemen und -Anwendungen

Seite 29

https://www.novadex.com/de/glossar-artikel/definition-cloud-computing-was-ist-cloud-computing/

Cloud Computing

Seite 30

https://gigaom.com/2012/07/15/better-medicine-brought-to-you-by-big-data/

Internet of (Medical) Things

Seite 31

https://rctom.hbs.org/submission/philips-lightbulb-maker-or-healthcare-internet-of-things-iot-

pioneer/

Internet of (Medical) Things

Das IoMT besteht aus medizinischen Geräten und Anwendungen (z.B. Wearables), die über

das Internet of Things (IoT) mit einer Cloud oder mit IT-Systemen für das Gesundheitswesen

verbunden sind und mittels Maschine-zu-Maschine-Kommunikation (M2M) miteinander

kommunizieren.

Anwendungsbeispiele:

• Philips Automated Medication Dispensing Service

Erinnert Patienten automatisch an die Medikamenteneinnahme

und gibt das richtige Medikament in der voreingestellten Dosis aus

• Airfinder

Echtzeit-Lokalisierungssystem

für Krankenhausinventar

Seite 32

https://www.lifeline.philips.com/health-solutions/health-mdp.html

http://www.airfinder.com/use-cases/

Big Data & Künstliche Intelligenz

Big Data:

• große Menge von komplexen und schnell veränderlichen Daten (3 Vs: Volume, Variety and

Velocity)

• Benötigt hochentwickelte Techniken und Technologien

• Ermöglicht die Erfassung, Speicherung, Verteilung, Verwaltung und Analyse der enthaltenen

Information

• Datenquellen: Wearables, Smartphones, Apps, EHR, Forschung & Entwicklung, Krankenhäuser,

Pharmakonzerne etc.

Data Mining:

• Anwendung von Methoden und Algorithmen,

um Muster und Regelmäßigkeiten in großen

Datensätzen zu finden

Machine Learning:

• Maschinelle Generierung von Wissen aus Erfahrung ohne explizite Programmierung

• “Künstliche Intelligenz”

• Bsp. Spam-Filter, Warenkorbempfehlung

Seite 33http://www.data-mining-forum.de/complementarities_and_differences_between_machine_learning_and_data.pdf

Big Data & Künstliche Intelligenz

Anwendungsgebiete Big Data:

• Evidenzbasierte Medizin: Behandlung auf Grundlage der besten zur Verfügung stehenden

Wissensquellen bzw. Daten

• 4P Medizin

Personalized: Es liegen individuelle Patientendaten vor, die ausgewertet werden können

Participatory: Die Daten werden vom Patienten aktiv zur Verfügung gestellt

Predictive: Mithilfe von Predictive Analytics werden Vorhersagen zu möglichen

Krankheitsverläufen getroffen

Preventive: Frühzeitiges einleiten von Gegenmaßnahmen

• Apps, mit denen jeder Patient sein Alltagsleben besser analysieren und so Prävention und

Heilung schneller und effektiver für sich gestalten kann (z.B. Glow, Arya, xbird).

Anwendungsgebiete Künstliche Intelligenz:

• Neuronale Netze, die Ärzte bei Diagnose und Behandlung unterstützen sollen (z.B. IBM Watson,

Google DeepMind Health)

Seite 34

http://winfwiki.wi-fom.de/index.php/Big_Data_im_Gesundheitswesen

http://medicalfuturist.com/artificial-intelligence-will-redesign-healthcare/

Ginger.io

• Remote Mental Health App

für psychisch kranke

Anwender

• Analysiert das Smartphone-

Verhalten des Nutzers

• Werden Anomalien

festgestellt, kontaktiert ein

Psychotherapeut den

Nutzer

Seite 35

https://www.cbinsights.com/blog/artificial-intelligence-startups-healthcare/

Gamification

Gamification bezeichnet den Einsatz von Spiel-Elementen und ‚Experience Design‘ in digitalen

Tätigkeitsbereichen außerhalb von Spielen.

Ziel: Verhaltensänderung, Nutzerbindung und Motivationssteigerung

Elemente:

• Einbindung der Aufgaben in eine Geschichte

und Verknüpfung mit einem Ziel

• Punkte (Erfahrungspunkte, Einlösbare Punkte,

Karma-/Reputationspunkte)

• Levels

• Ranglisten

• Belohnungen (Status, Access, Power, Stuff)

• Auszeichnungen („Badges“)

Seite 36

https://elearningindustry.com/gamification-game-based-learning-two-different-

things

http://blogs.gartner.com/brian_burke/2014/04/04/gartner-redefines-gamification/

Gamification

Beispiel: Pain Squad App

• Hilft krebskranken Kindern Intensität, Länge und Ort ihrer Schmerzen zu dokumentieren

• Die Kinder sind Teil des „Pain Squad“, einer Spezialeinheit der Polizei, und erstellen zwei mal

am Tag einen „pain report“. Wenn sie dies regelmäßig tun, erhöht sich ihr Rang und sie

erhalten motivierende Videos von Schauspielern aus Polizeiserien.

• Die Compliance-Rate konnte von 11% mit papierbasierten Tagebüchern auf 90% mit der App

gesteigert werden.

Beispiel: Pokémon Go

• 100 Mio. Downloads

• Lange Spaziergänge, um die Pokémon-

Eier auszubrüten (bis zu 10km)

• Motivierende und zur Bewegung

anstiftende Wirkung des Spiels, kann

dabei helfen leichte Depressionen oder

Sozialphobien zu überwinden

Seite 37

https://www.fastcocreate.com/1680653/pain-squad-mobile-app-

gamifies-cancer-treatment-for-sick-kids