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Buch

Yogaübungen (Asanas) verhelfen zu mehr Beweglichkeit, tiefer Entspan-

nung, Ausgeglichenheit, mehr Kraft und Koordinationsfähigkeit. Doch auch

wenn jeder weiß, wie gut es tut: Im hektischen Alltag findet sich oft keine Zeit

für konzentriertes Üben oder gar den regelmäßigen Besuch der Yogastunde.

Das hat auch Edward Vilga immer wieder von seinen Schülern erfahren. Sein

Buch »Yoga im Bett« löst dieses Problem, denn alle Übungen lassen sich

mühelos in den Alltag integrieren. Die sanften Dehnungsübungen und kur-

zen Meditationen werden nämlich nach dem Aufwachen und vor dem Ein-

schlafen ausgeführt, ganz bequem im Bett. Zehn Minuten reichen völlig aus.

Die Morgenübungen helfen beim Aufwachen, bringen den Kreislauf in Gang

und geben frischen Schwung. Die Abendübungen lassen zur Ruhe kommen,

helfen beim Abschalten und sorgen für gesunden Schlaf.

Autor

Edward Vilga ist ein erfahrener Yoga-Lehrer. Er unterrichtet in New York,

unter anderem im Laughing Lotus Center, und ist als Autor und Filme-

macher tätig.

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Edward Vilga

Yoga im BettAsana im Pyjama

Aus dem Amerikanischenvon Susanne Lötscher

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Die Ratschläge in diesem Buch wurden vom Autor und vom Verlag

sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht

übernommen werden. Eine Haftung des Autors bzw. des Verlags

und seiner Beauftragten für Personen-, Sach-und Vermögensschä-

den ist ausgeschlossen.

Verlagsgruppe Random House FSC-DEU-0100

Das für dieses Buch verwendete FSC-zertifizierte Papier Munken Print

liefert Arctic Paper Munkedals AB, Schweden.

1. Auflage

Deutsche Erstausgabe Juni 2006

© 2006 der deutschsprachigen Ausgabe

Wilhelm Goldmann Verlag, München,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH

© 2005 der englischsprachigen Originalausgabe Edward Vilga

Originaltitel: Yoga in Bed

Originalverlag: Running Press

Umschlaggestaltung: Design Team München

Umschlagfoto: David Plakke

Fotos: David Plakke (www.davidplakke.com), außer S. 80: Corbis Royalty-Free

Satz: Uhl + Massopust, Aalen

Redaktion: Karin Schanzenbach

Druck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck

CH · Herstellung: Han

Printed in Germany

ISBN 10: 3-442-16800-7

ISBN 13: 978-3-442-16800-2

www.goldmann-verlag.de

SGS-COC-1940

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Für alle Lehrer und Schüler,

die mich auf meinem Weg inspiriert haben

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Inhalt

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

Morgenübungen: Gestärkt in den Tag . . . . . . . . . . . 25

Langsam in Schwung kommen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Dehnungsübung »Sonnenaufgang« . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Drehen und seufzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

Füße und Beine fit für den Tag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

Rückenschaukel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Schaukelübung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

Kopfkreisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

Loslassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

Schulterkreisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

Herzöffner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

Rumpfspirale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

Sanft in den Tag gleiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

Dehnungsübung »Ballerina« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

Rumpfkreisen im Schneidersitz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

Die Sonne begrüßen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

Grimmiger Löwe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64

Feueratem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

Kaffeetassen-Meditation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68

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Mit Power-Napping ins Nirwana . . . . . . . . . . . . . . . . . 71

Tipps für die Schlummerminuten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74

Abendübungen: Träumen Sie sich in den Schlaf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79

Schalten Sie in den Schlafmodus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79

Drehübung zum Tagesausklang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82

Entspannen und Kräfte sammeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84

Embryostellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85

Ins Land der Träume schweben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88

Dehnungsübung »Nachtgöttin« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

Entspannungsübung »Beine nach oben« . . . . . . . . . . . . . 93

Vorwärtsbeuge – kurz vor dem Einschlafen . . . . . . . . . . . 96

Einen klaren Kopf bekommen: 3 einfache Übungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98

Stirnreiben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98

Gedankenmassage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100

Beruhigende Atemübung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102

Der letzte Dreh . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104

Abendschaukel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106

Meditation zum Abschalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108

OM! Yoga im Schlaf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112

Anhang: Das Yoga des guten Schlafs . . . . . . . . . . . . . 113

Hilfe bei Schlaflosigkeit und anderen Schlafstörungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121

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Hinweis

Die Yogaübungen in diesem Buch sind sanft und daher für fast

jeden geeignet. Dennoch empfehlen Autor und Verlag den Lesern

und Leserinnen, auf ihre körperlichen Grenzen zu achten und die

volle Verantwortung für ihr Wohlbefinden zu übernehmen. Vor

Beginn sollten Sie – wie bei jedem Übungsprogramm – den Rat

Ihres Arztes einholen.

Bei Beschwerden im Lendenbereich sollten Sie Ihren Hausarzt

oder einen zertifizierten Yoga-Lehrer fragen, bevor Sie zu Hause

mit den Übungen beginnen. Wenn er/sie grünes Licht gibt und

Sie sich entscheiden, die vorgestellten Übungen auszuprobieren,

achten Sie besonders auf Ihre Wirbelsäule. Hilfreich bei allen

Übungen im Liegen ist es, wenn Sie zusätzlich eine zusammenge-

rollte Decke oder mehrere Kissen unter die Knie legen.

Viele der hier gezeigten Übungen sind für Schwangere ungeeig-

net. Es würde jedoch den Rahmen des Buches sprengen, zusätz-

liche Übungsvarianten für Schwangere aufzuführen. Yoga wäh-

rend der Schwangerschaft ist allerdings durchaus ein gutes Work-

out, und es gibt zu diesem Thema viele andere hervorragende

Yogabücher.

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Vorwort

Ich werde oft gefragt, wie das Buch Yoga im Bett entstand.

Nach meiner Ausbildung zum Yogalehrer begann ich, in großen

Gruppen zu unterrichten, konzentrierte mich jedoch auf Privat-

schüler. Ich mache gern Einzelarbeit, weil ich mich dann wirklich

auf einen Menschen einlassen und ihm etwas beibringen kann. In

einer Gruppe mit 60 Schülern, die unterschiedliches Niveau

haben und von denen die Hälfte sowieso nur mal eben reinschaut,

weil im Aerobic-Kurs kein Platz mehr war, ist das schwierig.

Im Laughing Lotus Yoga Center in New York City unterrichte

ich Vinyasa-Yoga (ein harmonisches Zusammenspiel von Atem

und Bewegung, bei dem sich wie im Leben ständig etwas verän-

dert und das immer eine Herausforderung ist) in einer offenen

Gruppe, in der die Teilnehmer unterschiedliche Vorkenntnisse

haben. Vinyasa-Yoga macht viel Freude und ist sehr intensiv.

Auch hartgesottene Yoga-Athleten kommen dabei ordentlich ins

Schwitzen.

Als Privatlehrer hatte ich es jedoch mit Menschen zu tun, die sehr

ungelenkig waren und nur davon träumen konnten, einmal mit

den Fingerspitzen ihre Zehen zu berühren. Sie gaben offen zu, dass

sie wohl eher mit einem Raumschiff auf dem Mars landen als mit

den Fingerspitzen bis zum Boden kommen würden. Sie waren

nicht das erlesene, kleine Publikum für meine Vinyasa-Gruppe,

sondern stellten eher den Durchschnittsamerikaner dar: bereit-

willige, lernbegierige, aber total unbewegliche Menschen.

Da ich regelmäßig unterrichtete, hatte ich oft keine Zeit, um

selbst ausgiebig zu üben. Es kam so weit, dass mein Leben bei

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meinem verzweifelten Versuch, als Lehrer Fuß zu fassen, völlig

hektisch wurde – so ergeht es vielen Menschen, die eine Karriere

anstreben. Wochenlang wachte ich jeden Morgen um 5 Uhr früh

auf, unterrichtete um 9 Uhr zwei Leute, kurz darauf einen Drit-

ten, dann raste ich zum Gruppenunterricht, und später kamen

noch die ganzen Abendschüler. Ich hatte kaum noch Zeit, zu

duschen und rauszugehen, und abends plumpste ich dann

(glücklich) ins Bett und war, verglichen mit meiner früheren

strengen Yogapraxis, überhaupt nicht mehr in Form. Manchmal

reichte es noch für ein paar Dehnungsübungen im Bett – nicht

mal mehr für den »Hund« –, und dann musste ich schon wieder

los.

Immer deutlicher wurde mir die Diskrepanz zwischen meinem

Unterricht und dem, was die Leute tatsächlich tun konnten, be-

wusst. Eine Hand voll Yoga-Begeisterter wollten wirklich lernen,

in welche Position sie ihr Steißbein bei Übungen mit extrem

durchgedrücktem Rücken wie dem »Skorpion« nun genau brin-

gen sollten. Aber im »wirklichen Leben« sah es so aus, dass ich

sechzigjährigen Redakteuren vom New Yorker beibrachte, wie sie

bei gestreckten Beinen Rumpfbeugen machen können, oder

preisgekrönten Bühnenautoren zeigte, wie man sich bei Übungen

auf dem Rücken ein paar Kissen unter die Knie legt, um die Be-

lastung zu reduzieren.

Ich selbst machte in den zehn Minuten zwischen zwei schrillen

Weckertönen beim Aufstehen (oder beim Nachmittagsschläf-

chen) schnell ein paar Dehnungsübungen im Bett, bevor ich

dann wieder zum Unterricht lossprintete.

Gemeinsam mit Dana Flynn – der wunderbaren Gründerin des

Laughing Lotus Yoga Center in Manhattan, wo ich meine Aus-

bildung machte und jetzt unterrichte, dachte ich das Thema

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Bücher einmal an, und so kamen wir auf den etwas simplen Titel

Yoga im Bett. Wir fanden diesen Titel lustig und sehr eingängig,

stellten aber auch fest, dass darin wirklich Potenzial lag.

Mir wurde klar, dass diese Art, Yoga zu praktizieren, tatsächlich

für viele Menschen geeignet sein könnte.

Ich brauchte nur an meine eigenen morgendlichen Schnellübun-

gen zu denken, und schon hatte ich den denkbar einfachsten

Yoga-Einstieg gefunden: Man konnte die Übungen alle im Bett

machen. Ich fühlte mich danach wirklich richtig gut, und zu

mehr reichte meine Zeit offen gestanden auch gar nicht. Außer-

dem war dieses Yoga für praktisch jedermann körperlich durch-

führbar, und gleichzeitig vermittelte das Ganze obendrein noch

etwas vom Humor des Laughing Lotus. Und so entstand sozusa-

gen im Bett eines überarbeiteten Yogalehrers das Buch Yoga im

Bett.

Je mehr Menschen ich diese Übungen vermittle, desto deutlicher

zeichnet sich ab, was Yoga im Bett wert ist.

Erstens ist es der Gipfel der BEQUEMLICHKEIT. Die meisten

Menschen haben irre viel zu tun, sind gestresst und haben volle

Terminkalender. »Yogakurs besuchen« ist dann nur ein zusätz-

licher Pflichtpunkt auf der »To-do-Liste«, und wenn es dann hart

auf hart kommt, bleibt dieser Vorsatz vermutlich sowieso auf der

Strecke.

In Yoga im Bett finden Sie ein paar sanfte Dehnungsübungen und

geführte Meditationen, die sich ganz bestimmt mühelos in Ihren

Tagesablauf integrieren lassen. Die Fahrt zum Unterricht entfällt.

Sie können diese einfachen Übungen und Meditationen bequem

und in aller Ruhe zu Hause machen, und das, ohne Ihr Bett ver-

lassen zu müssen.

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Zweitens möchte ich mit diesem Buch Yoga für jedermann ZU-

GÄNGLICH machen. Ich habe Stellungen und Übungen ausge-

wählt, die praktisch fast alle gesunden Menschen durchführen

können. Im Gegensatz zu anderen Yogabüchern werden Sie hier

keine »Verrenkungen« wie »Führen Sie den Fuß hinter den Kopf«

finden. Die hier vorgestellten Übungen kann jeder machen und

genießen.

Drittens geht es bei Yoga um ENGAGEMENT. Ich würde mich

freuen, wenn durch Yoga im Bett der Grundstein zu stetigem le-

benslangem Üben gelegt wird. Da man im Bett üben kann, fällt es

viel leichter, dabei zu bleiben, denn nur Regelmäßigkeit hilft dem

Körper, sich zu öffnen.

Morgens und abends sind Sie automatisch an einem Ort, der

ohne Anstrengung zweimal täglich Yoga ermöglicht. Da fällt es

doch leicht, ein paar Augenblicke für Atem- und Bewegungs-

übungen zu erübrigen, oder? Es dauert eine Zeit lang, bis sich der

Körper öffnet – schließlich sind auch die Verspannungen durch

jahrelangen Stress entstanden! Da Sie wissen, dass Sie jeden

Abend sowieso in Ihrem Bett landen und jeden Morgen darin

aufwachen, ist das schon die halbe Miete fürs Üben.

Man kann die Sache auch anders betrachten: Es fällt leichter, bei

der Stange zu bleiben, weil Yoga im Bett ganz NATÜRLICH ist.

Auch Tiere machen es so. Sie brauchen nur einmal zu beobach-

ten, was Ihr Hund oder Ihre Katze vor oder nach einem Schläf-

chen tun: Sie werden sich unweigerlich ein paar Mal genüsslich

dehnen, bevor sie sich anderen Dingen zuwenden.

Für uns Menschen sind die Dehnungsübungen aus diesem Buch

eine ganz natürliche Vorbereitung darauf, morgens aufzuwachen

oder abends einzuschlafen. Sie müssen tagsüber nicht extra Zeit

erübrigen, um etwa zum Yogaunterricht zu gehen und sich skla-

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visch an einen Zeitplan zu halten, sondern machen ganz unge-

zwungen ein paar Übungen wie die hier gezeigten, bevor Sie auf-

stehen oder sich schlafen legen.

Vermutlich führen Sie sowieso schon ein paar grundlegende Stre-

ckungen aus, und wenn Sie das auf zehn Minuten oder länger

ausdehnen, kommt dies Ihrer Gesundheit und Ausgeglichenheit

sehr zugute.

Außerdem ist Yoga im Bett auch deshalb sinnvoll, weil es ein

schönes Gefühl ist, wenn Ihr Zuhause – besonders Ihre Privat-

sphäre – dadurch den Touch des HEILIGEN bekommt. Wenn Sie

Ihrem Schlaf in Form von ein paar Atem- und Bewegungsübun-

gen sowie Meditationen einen Rahmen geben, können Sie diese

lebenswichtigen Verbindungen in Ihrem Inneren stärken.

Sie werden verblüfft sein, wie Geist, Körper und Herz sich öffnen

und Ihr ganzes Leben durch die regelmäßigen, sanften, vergnüg-

lichen Übungen dieses Buchs bereichert wird.

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Einführung:Yoga im Bett?

Alles, was Sie schon immer über Yoga wissen wollten,aber nie zu fragen wagten

In diesem neuen Jahrtausend hat jeder schon mal etwas von Yoga

gehört, aber trotzdem sind viele Menschen immer noch verwirrt.

Manche grübeln allen Ernstes über den Zusammenhang zwi-

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schen Yoga und Yoghurt nach (es gibt keinen, beide Wörter be-

ginnen nur zufällig mit »Yo«).

Bevor ich also erläutere, was das Besondere an Yoga im Bett ist,

gebe ich vorab ein paar grundlegende Informationen darüber,

was Yoga ist und wie es Ihr Leben verbessern kann.

Was genau ist Yoga? Ist es eine Religion?

Zunächst einmal ist Yoga eine Philosophie, keine Religion. Man

muss sich dazu keiner neuen Glaubensrichtung anschließen, son-

dern sich nur mit den Grundideen – dem Loslassen, Annehmen

und dem In-der-Gegenwart-Bleiben – vertraut machen. Das Ziel

von Yoga – so steht es zumindest in den ältesten Schriften – ist,

»die Stürme des Verstandes zu beruhigen«. Mit anderen Worten:

einen gewissen Frieden und Glück im Leben zu finden. Gegen

dieses Ziel lässt sich nur schwer etwas einwenden, und jeder kann

davon enorm profitieren.

Bedeutet Yoga also, dass man so etwas Ähnlicheswie Gymnastikübungen macht?

Nein, Yoga besteht aus viel mehr als nur Körperübungen. Sie ge-

hören zwar dazu, doch Yoga praktizieren heißt nicht nur Deh-

nungsübungen machen, sondern während der Atem- und zent-

rierenden Meditationsübungen auch einen höchst ethischen Weg

zu beschreiten.

Für viele Menschen sind die Körperübungen ein erster und wich-

tiger Schritt. Der Körper öffnet sich, Verspannungen in Muskeln

und Seele lassen nach. Dehnungsübungen allein sind zwar schon

eine gute Sache, doch die Welt des Yoga – besonders die Möglich-

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keit, dadurch zu mehr Lebensfreude zu gelangen – hat noch viel

mehr zu bieten.

Was bezwecken die Yogaübungen?

Die Körperübungen sollen die Gesundheit fördern und Span-

nungen im Körper abbauen, damit Sie gedanklich entspannen

und ein glückliches Leben führen können. Sie wurden von vielen

verschiedenen Yogameistern im Lauf der Jahrhunderte perfektio-

niert und so adaptiert, dass sie praktisch jeder durchführen und

gesundheitlich davon profitieren kann.

Was ist der Unterschied zu einem Workout?

Yoga ist nicht einfach eine andere Art von »Workout«. Für Yoga-

übungen genügt die übliche Workout-Einstellung nicht. Yogaleh-

rer versuchen, neben den Körperübungen auch die philosophi-

schen Gedanken – Beruhigen, Zentrieren – zu vermitteln. Guter

Yogaunterricht zeichnet sich dadurch aus, dass er die Lernenden

dazu ermutigt, sich selbst zu akzeptieren, Konkurrenzdenken ab-

zulegen und die Übungen sanft durchzuführen, statt etwas er-

zwingen zu wollen und aggressiv zu werden.

Ein weiterer wesentlicher Unterschied ist, dass uns bei der Durch-

führung einer Übung fast mehr interessiert, was in unserem

Kopf – und nicht im Körper – vorgeht.

Wichtig ist dabei eine korrekte Ausrichtung, damit die Körper-

Geist-Verbindung ganz natürlich zum Stressabbau führen kann.

Doch noch wichtiger ist es, dass Sie einen langsameren Gang ein-

legen und darauf achten, wie Ihre Atmung Ihnen zu einer ande-

ren, besseren Beziehung zu Ihren Gedanken und Gefühlen ver-

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hilft. Mit anderen Worten: Es handelt sich um einen inneren und

äußeren, körperlichen und geistigen Workout.

Für wen ist Yoga geeignet?

Für jeden, unabhängig vom Alter und der Fitness. Ich habe schon

Grundschüler und Rentner in Yoga unterrichtet. Wichtig ist nur

Ihre Bereitschaft, etwas zu lernen (und Spaß daran zu haben!).

Muss man alle Übungen durchführen können?

Natürlich kann nicht jeder alles. Sie sollten Ihre Grenzen kennen.

Bei ernsten gesundheitlichen Beschwerden oder Problemen im

Lendenbereich, aber auch, wenn Sie gesund sind und ein Kind er-

warten, ist dieses Buch mit seinen Übungen nicht unbedingt das

richtige für Sie. Aber sprechen Sie einmal mit Ihrem Arzt und

suchen Sie nach dem geeigneten Yogalehrer; es gibt ganz be-

stimmt eine Yogavariante, die Sie durchführen können.

Um ein Beispiel zu nennen: Der Kopfstand ist eine wunderbare

Yogaübung, doch nicht für jeden geeignet. Die meisten Men-

schen können aber die Entspannungsübung »Beine nach oben«

(Seite 93) machen, mit der sich praktisch dieselbe Wirkung er-

zielen lässt, und das mit weniger Aufwand. Es sieht zwar so aus,

als bestünde zwischen den beiden Übungen kein Zusammen-

hang, doch beides sind Umkehrübungen, die Ihrem Körpersys-

tem neuen Schwung geben.

Mit etwas Einfallsreichtum und den richtigen Informationen fin-

den Sie sicher eine Möglichkeit, jede Übung genau an Ihr Können

anzupassen.

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Woher kommt Yoga?

Die Wurzeln des Yoga reichen 5000 Jahre nach Indien zurück. Die

ältesten Schriften – die Yogasutren und die Upanishaden – stam-

men aus dieser Zeit.

Doch Yoga ist nicht starr, sondern wächst und entwickelt sich be-

ständig weiter, so dass es heute viele verschiedene Yogarichtungen

gibt – in dem Maß, wie die Praktiken ständig weiterentwickelt

und erprobt werden.

Gibt es also verschiedene Arten von Yoga?

Ja, es gibt viele verschiedene Richtungen und Arten. Sie haben

zwar alle Gemeinsamkeiten, und die Übungen überschneiden

sich in vielen Fällen, doch der Unterricht kann ganz unterschied-

lich aussehen.

Beim Ashtanga- oder Vinyasa-Yoga beispielsweise sind die Bewe-

gungen eher fließend. Es wird mehr Wert darauf gelegt, den Atem

während der Übergänge zwischen den Übungen zu koordinieren.

Manchmal wird auch Iyengar-Yoga unterrichtet, das heißt, man

nimmt nur einige wenige Stehhaltungen ein, bei denen man sich

auf die genaue Ausrichtung konzentriert und äußerst spezifisch

arbeitet.

Das regenerierende Yoga (sanftes Yoga, ebenfalls nach B.K.S.

Iyengar) benutzt Übungen und Hilfsmittel, bei denen der Körper

in einer Form verharren und sich sehr weit und langsam öffnen

kann. Viele der Abendübungen in diesem Buch sind dem rege-

nerativen Yoga entnommen, so dass Sie auch diese Art des Los-

lassens im Yoga einmal ausprobieren können.

Es gibt Yoga-Praktiken wie Kundalini, bei denen bestimmte Tech-

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niken zur kräftigen Atmung und einfache Wiederholungsbewe-

gungen im Vordergrund stehen. Heutzutage gibt es sogar noch

moderneren Yogaunterricht (etwa Bikram), der in geheizten

Räumen stattfindet, weil manche Leute meinen, dies lockere die

Muskeln.

Und natürlich gibt es Yoga für Mütter, Yoga für Senioren und

Yoga, das auf bestimmte gesundheitliche Bedürfnisse zugeschnit-

ten ist.

Das Schöne an Yoga ist, dass es sich so gut anpassen lässt. Probie-

ren Sie ein bisschen herum, dann finden Sie sicher die Praktiken,

die Sie am ehesten ansprechen.

Warum soll ich Yoga machen?

Yoga verhilft zu:

• Beweglichkeit

• tiefer Entspannung

• dem Gefühl, »in seiner Mitte« zu sein

• zum Aufbau von Kraft

• zu Gleichgewicht und Koordinationsvermögen

• zur Heilung

• zu Glück und Wohlbefinden

Von diesen Vorzügen kann wirklich jeder profitieren.

Yogaübungen helfen, besonders mit zunehmendem Alter, die Be-

weglichkeit zu erhalten und zu steigern, und das ohne die bis-

weilen unerwünschten Nebenwirkungen anderer Workouts.

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