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FAKI-OR FUNF lrt oR,

Todeshang- Faktor Fünf Deutsch A2-B1.pdf

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FAKI-OR FUNFlrt oR,In die FerienEs hort auf zu schneien. Doris,MarkundLarsblickenausdem Busfenster.Allesist wei8. AufdenBdumen liegt Schnee.,,So mu8 es in denWolkenaussehen",sagtDoris.,,Oder in einer Wattefabrik",lachtLars.Siefahrenimmer hoher in die Berge.EssindCsterferien,und die drei Freunde machenUrlaubin Osterreich.Sie wollen zweiWochenlang Ski fahren.Freundevon MarksEltern haben ein Haus inler N;ihe derSchweizer Grenze. Es liegthoch.n den Bergen.Bis Ende April,manchmalbisznm Mai,liegt dortSchnee.Und jetzt schneites auchschon wieder. Esst derachte April.,,Jetzt sind wir hier, und vor zweiTagen','aren wir noch in der Schule.",,Ungiaublich!" sagt Lars.,,Ja, aber die Fahrt hat ja nun auchlangege--,-re gedauert",antwortet Doris, die froh ist,,:a13sie nun bald da sind.N{it dem Zr-rs srn.'l sie von HamburgnachMr-rncirerr geiahrcrr.D.,rshatte die ganze Nachtgedauert.Am \ltrrg.rr trarrkensiein Mrinchenauf demBahnl,li eirren Kaffee.Der schmecktefurchtbar.Auf demBairnhof\\.aler-ir.ieleMenschenmitSkiern. In ganz Der-rtschlandhattendie Oster-ferienangefangen. Aberes \{arenauchvieleDdnen, Schwedenund Holldnderda. Siemu8ten in einenZug nach Innsbruck umstei-gen. Und vonInsbruckging es drei Stundenlangmit demBus weiternach Linzl.LinzI ist ein kleiner Ort. Es gibt dort eineKirchemit einem Turm.Die Hduser sind kleinund haben Steind;icher.Eigentlich gibt es nureineeinzigeStra8edurchden Ort. Sie fahrengerade auf dieser Stra8e.Essind nichtmehrsoviele Menschenim Bus. Der Bus hdlt. Sie sindl^Ltd.Als sie daraufwarten, daBder Busfahrerihnenihre Rucks;icke gibt, bewerfen sich Markund Larsmit Schneeb;illen. Sie sind albernwieKinder. Sie freuensichauf den Urlaub.,,Mark, Lars, seid ihr nichtzu alt fr.ir solcheKinderspiele?"rttft Doris. ,,Ich glaube,ich mu8euchstoppen!"Und sie beginntwie wild, Schneebtilleaufdie beiden Jungen zu werfen.Dannlduft sierveg,bevor die beidensie treffenkonnen.Dann bekommensie ihre Rucksdcke vomBusfahrer. Sie sindganzschwer. SiehabenvielProviant mit. Es ist teuerhier in den Bergen,deshalbhabensie vieie Dinge mitgebracht.,,Es ist wirklichgut, da8 wir Rucksdcke stattKoffer haben",sagt Lars.,,Ja, das stimmt!"gibt Markihm recht.,,Schonauf dem Hauptbahnhof beimUmstei-gen war es ein Vorteil.",,Au8erdem konnen wir, wennes taut, mitdenRucksdcken sogarwandern", sagt Doris.Aberda bestehtkeineGefahr. Der Schnee istsehr hoch, undallesist weiB.Ihre FlutteIhre Hr,itte ist ganz.rr-rsHolz. Sie besteht auseinemeinzigenRaum. In einerEckesteht einHolzofen,in der anderengibt es eine kleineKtiche. Unddannstehennoch zwei gro8eBet-ten in dem Haus.,,Meine Gr.ite,so gro8e Bettenhabe ich janoch niegesehen", sagt Mark r.iberrascht.,,Vielleicht wohntja sonst der Yetil1ier",machtsichLars tiber Mark lustig.,,Nein, frtiher hat hierbestimmt eine ganzeFamiliegewohnt,und die haben zu mehrerenin einem Bett geschlafert",sagt Doris.,,Ja, das mtissenwir wohl auch, wasMark?"und Lars schliigtseinemFreunddabei auf dieSchulter.,,Mit dir? Ichsoll mit dir in einemBett schla-fen?O nein,Doris,nichtmit Lars! SeineFti8estinken, under schnarcht!Bitte,Doris, dannliebermit dir!"Aber Doris lachtnur:,,Nein, meineFtiBestinken nochviel mehr.Das wird keinervon euchaushalten."Also schlafendie beiden Jungen in einemBettundDorisin demanderen. Sowar es auchgeplant.Die dreikennen sich seit vielen Jahren. Schonseit immer,hat Doris das Geftihl. Eigentlichkommt Dorisaus Kiel, und Marks Elternhaben,als er sechs Jahre alt war, einmaleinlahr im Ausland gearbeitet.Aber dannkamensie wiederzurtick nachHamburg.Jetzt, ll'trtachtzehn Jahren, sind die drei sogute Freunde,da8 siesichnicht vorstellen kon-nen, ohne einanderzu leben.Heute ist es schwieriger,etwas zusammen zumachen.Die Leute, die die drei zusammensehen, wollen immerwissen, werder FreundrronDoris ist. UndwennMark undLars beidezusammen ,,ich" sagen, halten das alleftir sehrunmoralisch.,,Aberwir sind dochbeide Doris'Freunde",sagendannMark undLars.Die Leutewollenaberwissen,wer denn mitDoriszusammen ist. Mark drgert sich dartibersehr:,,Als ob man immer gleichheiraten mu8,\vennein Junge und ein MddchenFreundesind.",,Zwer Jungen und ein Mddchen",verbessertDoris.,,Eben", sagt Mark.Eigentlichverstehter selbst nicht,warumernicht in Dorisverliebtist. Sieist mit ihremdunklen, kurzenIlaar sehr htibsch. Das findetLars auch.Aber aucher ist nicht in Doris ver-liebt. Aucher verstehtdasnicht. DieBedin-gungen sindideal.Dorishatgerade mit ihremFreundSchlu8gemacht.Und Lars' Freundinist eineSpanierin, die er im Uriaubkennenge-lernt hat. Er siehtsie nur zweimalim Jahr. Dasist auf die Dauerdoof,findeter. Doris sieht erfast jedenTag. Aber weder Mark noch Larskonnen sichvorstellen,mit ihr zusammenzusein.Und deshalb schlafendie beiden Jungenin einem Bett.Sie richtensichschnellim Hausein. Markschmei8talleseine Sachen kreuz und querdurchden Raum.NachzwanzigMinutensiehtdas Zimmer aus wie bei ihm zu Hause. UndLars bestehtdarauf,da8Mark gleich wiederaufrdumtundseine Socken,UnterhosenundBticherwiedervomFu8bodenaufhebt.,,Was hastdu denn da frir ein Buch?"fragtDoris.,,Einen Reiseftihrer",arltw ortetLars.,,Wozu brauchst du dennder.t?" will Markwissen.,,Es ist keinrichtigerReisefuhrer, eher einCeschichtsbuch.Da steht viel tiber diesenOrthier drin."Dannpacken sieihre Skier aus und fahrenlos.Lars ist ein bi8chenunsicher. Esist vier Jahreher, da8 er zum letzten Mal Ski gelaufenist.Lars ist gro8 und dtinn. Alles, was er tut, siehtetwasunsicher aus. Nicht nur dasSkilaufen.Mit seinen kurzenHaarenund der kleinenBrillesiehter wie einProfessor aus. Aberer istsehr ausdauernd.,,Komm, Professor,oder soll ich dich schie-ben?" ruft Mark, der hinterDoris hersaust.,,Schieb dich selbst" , rLrftLarshinterherundclenkt:Na warte, dich hole ich nochein.Esdauertnichtlange, da hat er sichwiederan alles erinnert und fiihrt lachend hinter denanderen her. Die sind auchin den letztenTahrenSki gefahren. Au8erdemkann Doris fastalleSportartensehrgut. Sie ist zwei Kopfe klei-ner als der gro8eLars.Und es sieht sehr ko-rnisch aus,wenndie beidenzusammenSportmachenodertanzen. Lars ist Doris' Tanzoart-r-rer. Sie tanzen Flamenco.,,Und wennwir zunickkommen, danntanztthr bestimmt nur noch Schuhplattler odereinenanderenosterreichischenVolkstanz mitBlasmusik!"hatte Mark sievor der Abfahrtgeiirgert.Mark kannzwarauchnicht besser Ski laufenals Lars,aber er riskiert einfach,direkt hinterDorisherzufahren.Nach zweihundertMeternliegt er im Schnee.,,Na, du alte Ente",sagt Lars, ,,so11 ich einAbschleppseilhoien?"Die Sonnescheint ietzt.Es ist Urlaubswetter.Siefahrenzu einem Lift. Dort sehen sie einSchild,auf dem ein Skikurs angebotenwird.Lars schliigtvor, diesenKurs mitzumachen.Markwill nur, wennDoriswill. Und Doriswill,weil siewei8, da8 Lars will.DerKurs istnicht sehrteuer.Teuerist dagegen dieFahrkar-te fur den Lift. Aberwenn man sie kauft,bekommtmanden Kurs billiger.Larsgehtin das kleine Haus,wo die Fahr-kartenverkauftwerden.EinMannmit OberlippenbartundGoldketteverkauftihm die Liftkarten und sagt,da8 siemorgen um zehn hier zumKurssein sollen.Lars nickt.DerMannist ihm sehrunsympathisch. Er istso,wie die Skilehrer in allen Btichernbeschrie-benwerden. Ein Macho.l/llll)';,,'"//'tnt-a)'t':41'^rtLzDann denkter aber auch nicht ldnger an denSkilehrer. Sie steigen in den Lift. Mark machtWitze.Dannfahrensie los. Und als sie in der Luftsind.merkt Mark,da8 er nichtschwindelfreiist. Dasist der beste Wrtz, findenLars undDoris.Sie fahren den Restdes Tages Ski.Immer wie-derfahrensie mit dem Lift nach obenund imSlalomwiederhinunter.Es macht so viel SpaB,da8 Mark ganzvergi8t,da8 er nicht schwin-delfreiist.Er will nur wiedernachoben, umwiederabfahrenzu konnen.Vollig na8 vor Schwei8kommensie abendszuihrem Haus.Mark gehtmit seinendicken SkistiefelninsHaus.Er wirft seine Jacke in eineEcke undsichselbst mit seinenStiefelnaufs Bett.,,Du bist doch ein echtesSchr.n'ein", sagtLars,,,zur Strafemu8tdu heute kochen."Aber das ist keine Strafeftir Mark. Er kochtgerne undgut.Nach einerStunde gibt es einleckeresEssen aus Konservendosen.Unddop-pelte Portionftir alle. Die ist auch notig,weilMark die Hiilfteselbstaufi8t.Dannkochensie Tee. Sie ztindenKerzen an.Doris n'dschtdie Teller und das Besteckab,Larsrdumt MarksZeug zttrt'tzwerten Malauf,r,rnd Mark suchtin seiner TaschenachSchoko-1ade.Es wird ein sehrschonerAbend. SieredenLrislange in die Nachtund spielenKarten.Doris gewinnt beim Skatund Pokern. Siekochen wieder Tee und essenMarksSchokola-.le. Undsiefreuen sich, daBsienochzehnsol-cher Abendevor sichhaben.Der KursEs sind herrlicheTage. In den Neichten schneites, und amTagscheint meistens die Sonne'Al1e drei werdenimmer besser im Skifahren'Am Vormittagnehmensie am Skikurs teil'Aber der Kurs gefeilltihnennicht'Lars glaubtseinen Augennicht, als ausge-rechnet der unsympathische Mann,der ihnendie Kartenverkauft hat, ihr Skilehrer ist' Erprdsentiert sich als ,,det FtanzI" ' Und Dorissagt leisezu Mark:,,Er hat gemeine Augen'"Tatsiichlich hat Franzl sehrkleineAugen',,Das stimmt", fltistert Mark zurick,,,es sinddieAugen von einem Schwein'"Sie mussen sich alle in einerReihe aufstellenund danndurchzdhlen, obwohl sie nur zehnLeutein der GruPPe sind.,,Wirsind dochnichtbei den Soldaten", sagtMark.,,Oder im Gefeingnis", gibt Lars zurlick'AberFranzl denkt wohl,da8 sie bei den Sol-daten sind.Er befiehlt und kommandiert sieherum.Und immerwiedermtissen sie sich ineiner Reihe aufstellen. Lars ;irgertsich sehrdartiber. Und als sie nacheiner Slalom-Ubungwieder ,,antreten"mtissen, sagt er:,,Warumstellenwir uns nicht auchnochderCroBenachauf?"Franz| blickt ihn bose an.Dannwendetersichab undfragt in die Runde:,,Was hat der Deutschegesagt? Kommt hier-her und will mir Vorschriften machen? Sagtmir,was ich tun soll?Daslohnt sichnicht. Hierbestimmeich."Sie mrisseneinernach demanderenhinun-terfahren. Der erste mu13stehen bleiben,dannf:ihrt derzweite umihn herum und bleibtauchstehen.Dann der dritteum die beiden anderen- undso weiter.Wie lebendeSlalomstangen,ich bin dochkein ,,Hindernis", denktLars, der dieseLrbungauchdoof findet. Er tiberlegt sich sogar, ob eramndchsten Tag tiberhauptnochzu dem Kursgehensoll. Abernachdem sie am Nachmittagrr.iederalleinegefahrensind und es so vielSpaBgemacht hat, vergi8ter seinenArger.loEineKneipengeschichteAm anderenEndeder Stra8evon Linzl liegteine Kneipe.Es gibt auch eineandereKneipein der Mitte des Ortes,aber dort sind nur Tou-risten.Lars schliigtvor:,,Wollen wir heuteabend ausgehen?",,Ausgehen? " fragtDoris.,,Ja, rn die Kneipe",antwortetLars.,,Au ja" , ruft Mark, ,,17rrd dann trinken wirdieganzeNacht durch."Alle lachen.UndMark fdllt wieder auf, wiehochDorislachenkann.Wiedertiberlegt er,warum er nichtin sie verliebtist.Sieziehensichwarman und gehen durchden Ort.Doris sagt:,,Wenn es dunkel ist und Schnee liegt, ist esimmerwie Weihnachten.",,Das stimmt", findenauch Mark und Lars.Sie gehenan derKirchevorbei.Von den Hiiu-sern f;illtLicht auf den Platzvor der Kirche. Esgibt nurwenigeLaternen.LtnzIsiehtan diesem Abendaus wie einOrtaus einem Skikatalog.Das Rathaussteht derKirche gegenuber.Aber das Rathausist nichtgro8erals eine Autogarage,findetLars.Sie kommenbei derKneipean, undMarkoff-net die Trir. Warme Luft,ZigarettenrauchundMdnnerstimmenschlagenihnen entgegen.Sietreteneinund setzensich an einenTisch in derEcke. Lars bestellt drei Bier. Wdhrender an derBarwartet,sieht er sichum.Es sind vielleichtzwanzigLeutein derKnei-pe. Alles Mdnner. Und es kommtihm vor, alsob sie alle einen Bart hdtten.Sie spielenKarten,rauchen und trinken. Eigentlichist es ganzgemritlich.Er weiB nicht, warumer sichnichtlvohl frihlt. Irgend etwas stort ihn.DasBier wirdin gro8e Gldsergefillt. Markkommt,um Lars zu helfen.,,Wie findest du es hier?"fragt Lars ihn.,,Cut eigentlich.AberDorisfrihltsich nichtwohl", antwortetMark. ,,Sie meint,alle Miin-ner wtirdensieanschauen.",,Weil sie die einzigeFrau ist?" fragt Lars.Sie setzensich.,,Cefiillt es dir hier nicht?" fragt Lars Doris.,,Nicht besonders",antwortetsie.,,Sollen wir gehen?"fragt Mark.,,Nein, ach was, jetzt trinken wir erstmaldasBier."Wdhrend sie das Bier trinken,erzdhlt Lars,waser in seinem Reiseftihrertiber Linzl gele-sen hat.,,Im Zweiten Weltkrieg wurdehier ganzvielgeschmuggelt.Osterreichgehorteja zu Deutsch-land. Undhinterden Bergen,auf denenwirheute Ski gefahrensind,liegtdie Schweiz."..Und dannsindsie hier mit Skierntiber dieGrenzegefahren?" fragt Doris.,,Ja ger1aLr.",,Was wollten die dennschmuggeln?Schwei-zer Schokolade?"fragt Mark.,,Dummkopf, Waffennaturlich", gibt Larszurtick.,,Waffen?",,Denk dochmalnach.",,Waffen hatten die doch in DeutschlandunterdenNazis genug.",,Ja, abet dieFalschen...",,Die falschen Waffen?"Mark verstehtimmernoch nicht.,,Nein, die falschen Leute",antwortetLars,..die Nazis.",,Du meinst,riber die SchweizwurdenWaf-fen ftirden deutschenWiderstandeinge-schmuggelt?",,Na endlich!Genauso war es. Unddeshalbhabendie Nazis die Grenzewie verrticktbewacht. Uberallwaren hier Soldaten.Aberweil die Berge so schwerzu bewachensind,habenes die Widerstandskdmpferimmer wie-der versucht.",,Aber nichtmit viel Erfolg", meint Doris.,,Nein, wohl nicht", gtbtLatszu.Alle drei schweigen,trinken an ihrem Bier.Alssiefertigsind,sagt Mark:,,5o, jetztgehenwir nach Hause,dort ist eslustiger.",,Cerral7", sagtDorisund stehtschon auf, a1sder Wirt von der Kneipemit drei Bier kommt.,,Wir habennichtsmehrbestellt",sagt Lars.,,Nein", antwortet der Wirt, ,,sie sind vondem Herrn dahinten."Die dreisehensich um. An der Bar stehtderSkilehrer und hebt sein Bierglas.Er trinktihnenzu.,,Mist", sagt Mark, ,,das Schweinsauge.",,Jetzt kommter tiber",sagt Doris.,,Gehen wir",schldgt Mark vor. Aberda istder Skilehrerschonheran.,,Hallo", sagter, ,,ihr seid doch in meinemKurs."Larsdenkt: Wieso ist er dennnun so freund-lich?DerSkilehrersagt:,,Du bistdoch der jungeFreund,der nichtgernein einerReihe steht."Er lacht undschldgt Lars auf die Schulter.Auch Mark undDoris denken, da8 derSki-lehrer sich verstellt. Weil er so nett tut, ist esschwierigzu gehen.Sie setzensich wieder.Und ohne zu fragensetzt sichder Skilehrerauch.Waswill dernur? fragt Lars sich,wiesogibt er uns ein Bier aus?,,Danke ftir das Bier" , sagt Doris.Lars blickt Dorisan. Und dannkommtihmein Gedanke:Vielleicht will derSkilehrer ja wasvon Doris... Wenn er schonso aussieht,wie einMacho,dannist er ja vielleichtaucheiner.",,Brtte, bitte! Ichhabe gesehen,da8 ihr schongehen wolltet. Da habe ich gedacht,dasistkein gutes Zeichen. Vielleichtgefiilltes ihnennicht. Und - jetzt bleibt ihr!" Der Skilehrerfreut sich.Und es gefiillt unsimmernoch nicht, denktLars.,,Ja, dankenochmals",sagtDoris noch mal.,,Das freut mich besonders,da8 es dirgefallt",sagtder Skilehrerund blickt Doriswiederlange an. Viel zu lange fur Lars.,,Wie gefdllteuch denn Linzl?"will er nunwissen.-)(ri\I)I--"-...--l" \-:\r\\ -'l/,/-^--ry\\\.tnI'I,,Danke, es ist ein typischer Skiort", glbtMark krihl zurtick.,,Nein, durchausnicht",widersprichtnunder Skilehrer. ,,LfutzI siehtzwar so aus, wie dieanderenOrte hier, aberes ist ein besondererOrt. Viele Ceschichtensindhier passiert."Die uns alle gar nicht interessieren, denktLars, aber er traut sichnicht, das zu sagen.,,Ich will euch eineGeschichteerzdhlen. Undes ist eine besondere,extra ftir euch.,,Es ist schon eineganze Zeit het", beginntder Skilehrer nunseineGeschichte,,,da warenauchdreijunge Deutschehier.",,Das ist doch nichtsBesonderes",antwortetDoris, ,,hier ist dochalles voll Deutscher.",,Ja, begrnnt der Skilehrer nochmal, ,,aberdamalswar es etwas Besonderes.Es warwdhrend des Krieges,wi8t ihr. Undda warhier keinMensch."Schon wieder der Krieg,als ob er uns zuge-horthat, denkt Lars.,,Es gab eigentlich gar keineTouristenhier.Als dann docheinmaldrei jungeDeutschekamen, fiel dassehr auf.Sie warenreich. Dassahen alle Leutesofort. Es warenauch zweiJungen und ein M;idchen. Das Miidchensahbestimmtso gut aus wie du",sagt er zu Doris.Doris rtickt von ihm weg,alser ihr dieHandauf den Arm legt. Lars zucktzusammen. Er istjetzt sicher, da8 der Skilehrer etwasvon Dorisu'ill. Die Geschichte ist nur ein Tiick. Am lieb_sten wtirde er sofort aufstehen.Aber derSkilehrer redet einfachweiter:,,Sie liehensichSkier undfuhrenam Morgenin die Berge. Mittags kamenzwei polizrsten.Sie fragtennach dendreien. Und dannsagtensie, da8 es Juden wdren. Sie wollten tiber dieCrenzein die Schweizfliehen. Im Ort wurdenMdnner gesucht, die sie fangen sollten.Diedrei kannten sichin denBergen ja nichtaus.Unddie Mdnnerausdem Ort wtirden siebestimmt schnellfinden. Eine Gruppevon sie_benMdnnern fuhr ihnen nach.AmNachmittag wurdedas Wetter schlecht.Es begann wiederzu schneien. Noch hattendieMdnnersienichtgefunden. Und die Sichtwur_de nun schlechter. Deshalb wollten sie nachHause fahren. Nur einer wollte weiternachihnen suchen. Er lie8 sich nichtbremsen. Erfand die Frausehrhtibsch.Die anderen sechsManner kamenins Dorf zurick.,,,,LJndwasgeschah mit den drei Fh_icht_lingen?"fragt Doris.,,WeiB mannicht. Auch von dem siebtenMannhat man nie wieder etwasgehort,,,antwortet der Skilehrer, ,,aberam ndchsten Thgstartete noch einmalein Suchtrupp.Und derstelltefest, da8 am Hang, der in die Schweizftihrt, eine Lawineabgebrochen war. LagwohlamNeuschnee.",,Wurden sievom Schneebegraben?"willMarkwissen...Manwei8 es nicht. Aber seitdemhei8t derHang zur Schweiz hin,,Todeshang"."Der PlanMark, Lars undDorisgehenschweigenddurchdas DorfnachHause.Sie spielenauch nichtmehr,als sie zu Hausesind.Doris undMark legen sich gleichins Bett,Lars liest nochein wenig.Am Morgenkommt ihnen der letzteAbendunwirklich vor.Abergleichhaben sie ja wiederSkikurs.DerSkilehrer nickt ihnen ztt, als sie kom-men. Dannbrtillt er wieder:,,A11ein einerReihe aufstellen! Durchzdhlenl"Larskann es nicht verhindern,daB er an diedrei Juden denkenmu8. Er kommt sich genau-so gejagtvor.Im Laufe der Woche passiertvielNeues.Siemachen viele schoneAbfahrten,und dieAben-de sind sehrgemtitlich.In dieKneipe gehensienichtwieder. Mark hat daftireinenKasten Biergekauft.UndLars sagt amMorgen:,,Doris, ich glaube,ich mu8doch bei dir imBettschlafen.Markstinkt wie ein altes BierfaB."26Aber das will Marknunwiedernicht, daBLarsbei Dorisschldft.Deshalb trinkter nichtmehrso viel Bier. Oder nur, wennLars auchtrinkt.Die Tage sind sehr schon.Aberdie dreiden-ken oft r.iberdie Geschichte mit dendrei Judennach.Die ist fast noch wichtigerals alles, wassie sonstmachen.Undso wundernsichdiebeidenanderenauchnicht,als Lars am vorletz-ten Abendfragt:,,Wollen wir dbermorgenzum Todeshangfahren?"Sie liegenim Bett, es ist schondunkel, undMarkundDoris sind schonfast eingeschlafen.Aber Lars'Fragemachtsie wiederwach.,,Ja", sagenbeide fast gleichzettrg. Ohne esden andererlzLL sagen, hat jeder von ihnendieganzeZeit an die Ceschichtegedacht.Lars muBimmer an die Ceschichte und an den AbendinderKneipedenken,weil er seit demKneipen-abend ein wenigAngst hat, da8 der Skilehrersichan Dorisranmacht.Mark, weil er es span-nend findet.Und Doris, weiles damalszweiJungen und ein Miidchen waren,genauwie sie.Sie haben alle dieGeschichtenicht vergessenkonnen.,,Wei8t du, wo der Todeshangist?" fragtDoris Lars.,,Nein, wei8ich nicht. Er stehtnichtunterdem Namenim Reiseftihrer.,,,,Dannmtissen wir morgen den Skilehrernoch einmal nach dem W"g fragert,,,sagtMark.,,MuB das sein?" fragt Lars.,,Ja, tch glaube schon,,,antwortet Mark.,,Ich kann ihn ja fragen,, , sagt Doris , ,,zLr mirist er nett.",,ZLrnett", findetMark.Der ndchsteTag ist ihr IetzterKurstag. Siefahren jetzt schonsehrgut undsicher Ski.,,Ich glaube, wir sind so gut,da8 wir eswagenkcinnen!" meintDoris.,,Ja, vor allem unser professor hatganz tolleFortschritte gemacht ", lobtMarkLars.Nur an den Skilehrer haben siesichtrotzallemnoch nichtgewohnt.,,Aberheuteist ja das letzte Mal,,, trostetsichLars.DerSkilehrer ist dieses Malbesonders doof.Vor a1lemfeilltden beiden Jungen auf, wie ersichan Doris heranmacht.Einmal,alsDoris nacheiner Slalomfahrt dasZiel passiert,fdhrt er ihr mit Absichtin denWeg.Doris kannnichtmehrbremsen. Uncl bei_de sttirzen. Doris fiillt auf den Skilehrer drauf.Der hdlt siefest undruft:,,Hoppla, nichtso strirmisch, schoneFrau!"Dann kommen Markund Lars heran.,,Lassen Sie sie los!" ruft Mark schonvonweitem.,,Ja, wasdenn,was denn", sagtderSkilehrer,,,wenneine schoneFrau einemMann so in dieArme fdthrt..."Dareichtes Lars:,,Sie altes, ekelhaftes Macho-Schwein.Sielassen siesofort los!"Dastut er nun auch endlich. AberLarsredetimmerweiter:,,Wirhaben uns IhreSoldatenbefehleschonviel zu lange angehort.",,Oho, der Deutsche ...", aber Lars unter-bricht den Skilehrer:,,Der Deutsche ist viel wenigerdeutschalsSie,verdammterOsterreicher."Und dabeischubst er mit dem Skistockdie HandschuhedesLehrersden Berg hinunter.Doris ist aufgestanden.Und nun ziehtMarkLarsfort. Zu drittfahren sieweg, rnrdhrend derSkilehrerseinenHandschuhennachliiuft.,,Das hastdu gut gemachtl" loben DorisundMark Lars.,v.>frl /ar}J,,Ach, sagtdas nicht. Ichhzitte dasschonvielfriher machen sollen", wehrt Lars ab.,,Nein, nein, wie du ihm auch noch dieHandschuheweggeschubsthast, also Profes-sor!" sagt Doris.UndLars wirdganz stolz.,,Nur haben wir ihn jetzt nicht nachdemWeg zum Todeshanggefragt",sagt Mark.,,Doch", antwortetDoris, ,,ich habe ihnschondavor gefragt.Sehtihr den Gipfel?"Undsie zeigtnachWesten.,,Ja", sagenbeide.,,Darunter ist einWaldsttick,und da mtissenwir durch.",,Da gibtes keinenLift",sagt Mark.,,Aberdu bist dochsowieso nichtschwindel-frei, das hast du wohl ganz vergessen",antwortetLars.Alle lachen.,,Wie kommenwir dennden Hanghinauf?"fragt Mark.,,Ja, das stimmt",sagtDoris, ,,einen Lift gibtes da nicht.",,Nein, da mr.issenwirdie Skier wohlhochtragen",sagtLars.,,Ich bin dochnicht doof!"ruft Markemportaus. ,,Ne, nee,wei8tdu, wie weit das ist? Dasdauert eineStunde, mindestens.Dasmacheichnicht.Nur wegen einerblodenGeschichte vonvor50 Jahren.",,Ach Mensch,komm doch." Doris ist ent-t;iuschttiber Marks Reaktion.Lars riberiegt.Dann sagt er:,,Vielleichtgibt es docheine Losung,da8 wirhochsteigenund Mark mitkornmt.Ich habeeinmal davon gehort,da8mansicheine ,,Steig-haut" umdie Skier machen kann,mit der kannman bergaufsteigen.",,lJnd wo sollen wir die herbekommen?,,fragt Mark.,,Franzl konnteunsbestimmthelfen,,,s.lgtLars, ,,aber das ist wohl keine guteIdee.,,,,Allerdings",sagtDoris, ,,aber vielleichtkonnenwir unsja irgendwo im Ort welchekaufen.",,Okay",sagtLars, ,,ich gehe morgen ganzfnih los und versuche,welchezu bekommen.Wennich aber keine kriege, dann tragen wirdie Skier.Auch Markl Okav?Es ist doch einAbenteuer.",,Na, dann mrissenwir wohl,was? Wir kon-nen doch ein Abenteuernichtaus1assen,,,machtMark sichlustig.,,Ich weiBnicht", sagt Doris, ,,vielleichtsoll-ten wir es doch auslassen.Ich habe kein gutesGefrihl bei der ganzen Sache.",,Hast du Angst?"fuagtLars.,,Ein biBchet:r, ja" , gibt Doris zu.,,Wovor?" will Markwissen.,,Vor dem Skilehrer.Er hat michso heftigfestgehalten, und nun wei8er doch,da8 wirmorgendorthin wollen ...",,Ja, rnir ist auch ein bi8chenkomisch",grbtLars ztt.,,Ich verstehe euch nicht",sagt Mark,,,nattirlich hat manvor einem Abenteuer einbi8chen Angst. Der einzigeGrund, nicht zugehen,ist, da8 ich keineLust habe,meineSkierzwei Stundenden Berg raufzuschleppen.",,Das ist gar kein GrLrnd",sagt Lars, derMark drgern will.,,Au8erdemmochteich doch einmaldahinfahren,wo die drei anderen damalsverun-glr"icktsind. ich denkeso viel an die Geschich-te", sagtDoris.,,Ja, alsodannmotgen!"sagt Mark.Der HangAbends packensie ihre Sachen zusammen.Denn am ndchstenAbend mr.issen sie schonabfahren.Sie wollen vor der Dunkelheitzurtick sein,aber es ist gut, sich durch das Packenabzulen-ken. Sie sindnervos. Aber sie wissennicht,warum. Eigentlichgibt es keinenGrund.Trotz-demdenkensiedie ganzeZeit an morgen.Undnichtnur mit Freude...In der Nachtschlafensie unruhig.Morgensstehensie frr-ih auf. Nochfriher aber Lars.W2ihrendMark und DorisBrote schmieren,iduft er in den Ort hinunter.,,Hoffentlich findeter diese Steigh;iute,oderwasdassind, ich habe echtkeineLust, die Ski-er denBerg hochzuschleppen",fangtMarkwiederan.Aber Doris sagt:,,Jetzt hor aber auf, immer schlechteLaunezu verbreiten.LaB mal den Professormachen.Der schafft das schon."Thtsdchlich kommt Larsbalddanach zurtick.,,Na, alle Brote geschmiert? Dannkannes jalosgehen",lachter.,,Hast du sie bekommen?"fragen DorisundMark fast gleichzeitrg..,Nattirlich! Ihr kennt mich doch!"sagt Lars',,Wo denn?" wollendie beiden anderenwis-sen.,,Na, ich habe dochmeinenReiseftihrer' ImNachbarort gibt es ein Skigeschdft",,lJnd wie bist du dahin gekommen?Soschnell?"fragt Doris.,,Getrampt.Wat ganzleicht", antwortetLars',,Dann geht's los!",,Der Professortrdgt den Rucksackmit denBroten. Er ist ja so gut im Tiaining", sagtMark,um Lars zu Jrgern.Der Aufstregzu dem Waldstrick ist anstren-gend.Der Schnee ist hoch unddas Laufen mitden Steighduten ist schwer.,,Wenn das so weitergeht, schaffenwir dasnrcht",sagtMarkund die beidenanderengebenihm recht. Aber es geht nichtso weiter'Der Schnee unterhalbdesWaldstr"icksist nichtso hoch.Und im Wald gibt es einenkleinenPfad. Sie folgen dem Pfadeine Zeit auf dergleichenHohe.,,Ich habeoft r.iberlegt,ob die drei wohlauchin derKneipe warert", sagt Doris.,,Komischer Gedanke",meint Mark.,,Nicht komischer,als da8wir hier aufihrenSpurensind",sagt Lars.Der Wald rst zu Ende. Tetzt sind sie fastoben.,,Ist dahinterder Todeshang?"wllI Larswis-sen.,,Nein", antwortetDoris, ,,jetzt kommt erstein Tal. Das mrissenwir umfahren.Der Todes-hangist nochdahinter. Der Todeshangist ganzsteii. Aber hier solles noch nichtso steilsein.",,Da kcinnen wir doch Ski faI-ren?"fragtLars.,,,\ha, war wohl dochzu anstrengend..:',zirgert ihn Mark wieder.,,Ja, tch denke,wir konnen da Ski fahret:.",antwortetDoris.,,Seht ihr die Wolken?" fragt Mark.,,Das muBte ja kommen!"ruft Doris.,,Was meinst du?"fragt Lars.,,Wie in derCeschichte. Eswundert mich garnicht,wenn es gleich zu schneien beginnt",antwortetDoris.,,Cleich wohl nochnicht,aber es ist besser,wenn wir heute nachmittagschonzu Hausesind",meint Mark.Oben bleibensie stehen. Vor ihnen liegt einJ/weites Tal.Sie konnentatsdchlich die Steighduteabmachenund in ihre Rucksdckestecken.Dannpackt Larsseinen Rucksackmit denBroten aus.,,Komm", sagter zu Mark, ,,damit du nichtvor Schwdcheumfdllst. ",,Ich? Hortihn euchan ...",,Hdrt auf, euchzu streiten", sagt Doris,,,sonst mu8 ich euchbeide verpnigeln!" drohtsielachend.,,Wir streiten unsnicht.Ich versuchenur,nett zu Lats zu sein",sagt Mark.Da beginntes zu schneien.,,Jetzt mu8 ich doch streiten",sagt Lars,,,wer hat denngesagt,es fdngt erstnachmittagsanzuschneien?",,Also los, fahren wir los und sehenzu, daBwir zum Todeshangkommen."DieAbfahrtist nicht sehr steil.Sie dr.irfenau8erdemnicht durch das Talhindurchfahren,weil sie sonst auf der anderenSeite wiederhochmtissen.Denn der Todeshang liegt ja erstim ndchstenTal.Also fahren siein gro8enSla-lomsamHang entlang.,,Wie weit sind wir wohl?" fragt Doris nacheiniger Zeit.,,Weit, denke ich. Das Waldstrickliegt schonweit hinter 17ns",sagt Mark.,,.\ber da unten ist es doch", sagt Lars undzeigtin die Tiefe.,,Das kannnichtsein",glbt Mark zurick, ,,esmuB ein andererWaldsein.",,Es gibt hier keinen anderenWald. Wir sindim Kreisgefahren",stellt Lars fest.,,Das kannnichtsein",meint Mark.Sie hal-tennunan.,,Schau dochzunick, dies ist diePassage,aufder wir gekommensind. Dort hintengehtsieaus dem Wald,undda ..."Jetzt sieht Mark, da8 sie doch im Kreisgefahrensind. Zwar haben sie denWegnichtverloren,aber der Weg selbstgehtim Kreis.Sosind sieeinen weiten Umweggefahren.,,Seht ihr", sagter, ,,der Wegselbst ist einUmweg.Wir hiitten auchvon dort direkthier-her kommen konnen",Lrnd er zetgt ins Talhinab.,,Du meinst, der Skilehrerhat unsmit Ab-sicht den falschen Weggezeigt?"fragtDoris.,,Ja, das glaubeich.",,Aber wieso?" fragt Doris.,,Weil er unshierin die Fallelockenwollte",antwortetMark.,,Aber was kanner von uns wollen?"fragtDoris noch einmal.,,Na, dich,Mensch!"sagtLars ganz aufge-regt. ,,Ich habe es mir die ganzeZeit gedacht.Hast du nichtbemerkt,da8 er dichimmerschon so gierig angeguckthat? Und danngestern der Zusammensto8.Aber solange duimmer mit unszusammenbist, dachte ich,bistdu sicher.Und im Ort bistdu ia immermit unszusammen.",,Meinst du, er hat uns hier rausgelockt?",,Na klar! Und vielleicht hat er uns auch nurdeshalbdie Geschichteerzdhlt,damit wir hierherausfahren."Lars wird jetzt allesklar.,,Und dannhat er unseinen falschen Weggesagt,einen LJmweg",frigtMarkhinzu.,,Weil er uns den Wegabschneidenwill,hater uns hierher gelockt.",,Nein, das glaubeich nicht", sagt Doris,"vielleicht ist derandereWegzu schwierig.",,Bestimmt hat er uns hierhergebracht. Undjetzt versteheich auch die Geschichtemit denJuden, die habensie ja auchden falschenWeggeschickt."Alledrei denkenan die Geschichte.Plotzlichfr.ihlensie sich wiedie drei von damals. Jetztsind sie in Cefahr. Was sollen sie tun? DasAbenteuer ist nun Wirklichkeit.,,Dann solltenwir schnell von hier fort", sagtnun Doris.,,Ja, aber wohin?" fragt Mark, ,,sollen wirzr:.r:'j.ck?",,Ich frage mich, ...", doch Mark unterbrichtLars:,,LinzI muBdochdirekt unteruns liegen.Ichschlage vor, wir fahren jetzt einfach ab, dendirektenWeg nach unten.",,lJnd wo liegt der Todeshang?" fragt Lars.,,Weiter das Tal Iartg",antwortetDoris.Sie hat Angst wie die anderenauch.Dorisbeginnt, abzufahren.WiihrendMarkundLars hinterDorisherfah-ren, riberlegtLars, ob wohl auchdie Fltichtlingevon damalshier gemerkt haben,da8 sie aufden falschenWeggeschicktwordensind.Ja, bestimmt haben sie das.Und dann sindsie zurtickgefahren,wiewir. Die Miinner ausdem Dorf habensieverfolgt. Unddannhabensie ihnen den Wegabgeschnitten.Und dann,was passierte dann?Dorisist ungefeihrzwanzigMeter vor MarkundLars. Es schneit immerdichter.Dableibtsie plotzlichstehen.Mark und Larskommenheran.,,Was ist?" will Markwissen.,,Ich habe ihn gesehen, da vorne,obenaufdemHang",sagtDoris.,,Wo?" fragenLars und Mark gleichzeitig.1It'..-*'- (aG6)oa,,Da oben, Jetzt konnt ihr ihn nicht mehrsehen. Er fdhrtaber hinunter,zu unsl",,Also schnell weiter",sagt Mark.Dasist es also,denktLars,wdhrenddie dreidamals den Hangzuruckfuhren, haben sieihnen von obenden Wegabgeschnitten.Markwill sofortweiter.AberLarsstoppt ihn. Jetzt wei8 er, was sietunmussen:,,Wir mlissen in RichtungSchweiz.Hierlau-fen wir ihmja direktin dieArme."Mark undDoris uberlegen.Dann sagt Doris:,,Ich glaube,du hastrecht.Aber dort ist dasLawinengebiet, der Todeshang.",,Den wolltenwir ja sowiesoabfahren",sagtMark.,,Nein, eben nicht",antwortetLars, ,,wirmtissen obenam Hang bleiben.Wir dr"irfennicht hinunter, denn dann kanner uns denWegabschneiden.",,Ich verstehe",sagt Mark, ,,du meinst,wirmrissen einen zweitenUmweglaufen,umdemSkilehrerdenWegabzuschneiden?",,Genau. Wenn wir weiterin Richtung Todes-hangfahren,aberoben am Hang bleiben,dannfeihrt er vielleichtan uns vorbei. Und dannsindwir uberihm.",,Dann aberlos!"'aa/c" .$*o; ae ",., r-'-'ec6e./a a *d',t 'd t o '.At'2" q'&1@". ..t g ?e.tne':';.' &t2r../:r-z'(:;+,(?.4.. -.f,42,., I\r/,Dorissieht sichnoch einmal nach demSkilehrerum. Aber sie sieht ihn nicht. Trotz-demweiBsie,da8 er da ist. Sie feihrtmit denanderen los.Der Schnee ist jetzt so dicht, da8 sie dichtzusammenfahrenmtissen,um sich nicht zuverlieren.Alle habenAngst,da13 siedie Orien-tierungverlieren.Larslduft vorne. Er denkt,daBsie sich nichtverlaufen kcinnen,solangeder Berg links vonihnen ist.Nun schneites immerheftiger.Sie bekom-men noch mehr Angst. Ob er sie sehenkann?Vielleichthat er ein Cewehr.Sie schwitzen.Das Laufenwird anstren-gend. Und dannruft Doris:,,Da obenist er wieder."Die beiden anderensehenhoch und sehenihn auch. Esist einSkifahrer.Dasist klar. Aberist es der Lehrer?,,Wenn er etwasvonuns will, dannmu8erzu uns runterkommen",sagt Mark, ,,und wirsind immerhinzu dritt.",,Wenn er etwas will, ist er bestimmtbewaff-net",sagt Lars.,,Weiter, weiterl"Und sie laufen weiter.,,Wie weit warer weg?" fragt Doris...Nichtsehrr,r'eit.",,Schnell r,r'eiter,wenner uns auchgesehtr-rhat, dannr,r.irder jetzt versuchen,unsden \\-esabzuschneiden.Wir mtissen schnellersein alser" , rLrft Mark.Sie laufen,laufen,laufen.Und dann,plotzlich, rauscht es. Sie seheneinenschwarzenSchatten durchden Schneerasen. Sie glauben, die dunkle Jacke ihres Ski-lehrers zu erkennen. Und dann ist er ver-schwunden.Sie bleibenstehen.Sehensichan.,,IJnd rlnn?" fragt Mark als erster.,,Nun ist er unter rlns",antwortetLats, ,,jetzIist dieGefahrerstmalvorbei.",,Wollte deruns rammen?" fragt Doris.,,Ich wei8 nicht, er hatbestimmt eine Waffegeltabt",gibt Mark zurtick, ,,auf jedenFallkonnte er uns auch nicht sehen.Er hat sichgemerkt,wo wir waren.Und dannhat er unsverpaGt,weil wir zu schnell waren. Jetzt wirder versuchen,wiederhochzukommen."in diesemMomentkommtdasGerduschwieder.45 41VerdachtDie dreiblicken sich an. Dannblicken sie denHang hinunter.,,Das ist eineLawine",sagtMark.Das Gerdusch,das ebenein Rauschenwar,wird lauter undlauter.lJnten,am Hangunter ihnen, lost sich derNeuschnee. Er rutschtdenHanghinunter.DasGerdusch w.r.dzu einem Donnern.Gro8er und gro8er wird die Lawine,andereStr.icke brechenab,der ganze Hangkommt insRutschen.Die Lawinedonnertden Berg hinun-ter. Dann ist es still.,,Mein Gott, da ist der Skilehrer",sagt Doris.,,Ob er die Lawine ausgelosthat?" ftagtMark.,,Wir mtissen ihmhelfen!"sagt Lars..,Ihm helfen? Der wollte uns vielleichtumbringen",sagl Mark.,,Das wei8tdu nicht, das war nur ein Ver-dacht."Die drei blickenin dasTalhinunter.Schlie8-lich sagt Mark:,,Wenn dasden Juden auch passiert ist, dannhattensie danach freie Fahrtin die Schrr ciz,,Los, wir mussen gucken,ob wir den Skiie:--rer finden!"sagt nun auchDoris.,,Aber vorsichtig,wenn ihm nichts pas>ier:ist ...", warnt Marknoch mal.Siefahrenin das Tal hinunter.Der Schnee,der liegengeblieben ist, ist wie Eis. Sie fal'rrerrlangsamim Slalom.,,Ich sehe nichts. Und ich wei8auchnichtwie wir etwassehenkonnen",sagt Mark. Esschneit immernoch.Sie sind jetzt dort, wo die Lawine aufgehtrrthat. Sie hat ein kleines Thl ganz voll Sciureegeftillt.,,Hier mu8 der Skilehrer liegen", sagt Doris,,,wir mtissen ihn suchen."Die beidenanderen nicken.Sieschnallen ihre Skierab undgehen r-ibr'rden Lawinenschnee. Tief brechensie ein. Sierufen.,,Das ich mir um den Skilehrernochma1Sor-genmachen wlirde, heitte ich nichtgedacht",sagt Lars.,,Vielleicht ist er ja schneller als die Lan-inegewesen.",,Claube ich nicht."Wiederrufensie.,,Vielleichtsollten wir besser weiterfahren47undHilfe holen",sagt Doris.,,Oder nur einer, und die anderen suchenweiter", schliigt Markvor.,,Ich fahre nichtallein",sagtDoris.,,Stimmt", sagtLars, ,,wir sindunsimmernochnicht sicher, da8 der Skilehrer nichtimmernocheineGefahrist."Wiederrufensie,und wieder.,,Da war doch was, seid mal still!" sagtMark.Alle lauschen.,,Tatsdchlich. Da ruft jemand.Aber von wo?"sagt Doris.Sie versuchendurch den Schneezu gucken.Aberman kann nichts sehen. Wieder hort manetwas...Hallo!"rufenalle drei.,,Hallol" kommt es zurtick. ]etzt kann manes deutlichhoren.,.Daskommt aus dem Tal.Das kommt l'onunten. Dasist nichthier beiunsauf demLawi-nenfeld",sagt Lars.Siegehen in die Richtung,ausder das ,,Hal-1o" kommt.Wiederhoren sie es. Und wiederrufen sie. Dann sehen sieauchetwas.Men-schenkommenauf sie zu. Dannsind sie beiihnen angekommen.Ganz vorne ist der Ski-lehrer.,,Cott sei Dank, euchist nichts p.rS:,;r:Auch dir nicht, jungeFrau?"fragt er DolisDieist genarl so r.iberraschtwie die andercr-.,,Sie, Sie sindnicht ...?",,Was bin ich nicht?"fragt derSkilehrer.,,Wir dachten, wir hdtten Sie oben auf der-r.,Berggesehen", antwortetMark ftir Dolis.,,Nein, unmoglich. Erstensbin ich, gleichnachdem die Lawineruntergekommenist, 1os,um im Dorf den LeutenzLr sagen, daB ihr ar.rtdem Todeshangseid. Und zweitensn'ird derHangseit damals nicht mehr befahren.\rr.-mandaus der Gegendfdhrthier",sagtder Ski-lehrer.,,Aber wir habenoben bestimmtjemandr.rrgesehen.Dann mu8es jemand anderesge\\-e-sensein", gibt Lars nicht nach.,,Ihr mri8t euch getduscht haben.Das ir-arwohleurePhantasie.",,Es lvar jemand oben.Cleich nacirdemrr-irihn gesehenhaben, ist die Lawineabgebro-chen",sagt Doris.DerSkilehrerschrittelt den Kopf. Lacht.,,Wieso lachen Sie denn?"fragtMark.,,Ihr Deutschenhabt verdammtes Giilckgehabt. Das war die Lawine,die ihr geseirenhabt!"..Sie meinen..."4948,,Wdret ihr nur etwas schnellergefahren,hatteich euchhier ausgrabenmrissen.",,Sind Sie nur gekommen/ um uns 21)suchen?" fragt Lars.,,Ja, rc}:. wuGte ja nicht, da8 ihr tatsiichlichden Todeshangabfahren wolltet, als mich diejunge Dame fragte. Und ich habeeuchdochdiese Geschichteerzdhlt.Leuteaus Linzl habeneuch aufsteigensehen.Ich hdtteeuch ja fastumgebracht.DieLawine...",,Ja, also,dann vielen Dank, da8 Sie sich Sor-gen um uns gemachthaben", bedankensichMark,Doris und Lars.,,Es ist ja CottseiDanknichtspassiert."Der Skilehrer fiihrt sie nach Linzlzurr-ick.Plotzlichfinden die drei ihn ganznett. Dorissagt:,,Wissen Sie,wir wolltenSie ndmlichauchretten!"DerSkilehrerlacht.,,Ich habenocheine Bitte" , sagtLars, ,,kcinn-ten Sie ftir uns die Steighdutebei dem Skige-schiiftim Nachbarort abgeben?",,Steighaute ..., meineGute, ihr habtviel-leicht Ideen..." lacht FranzI. Die dreisind einbi8chenstolz.Noch vor demDunkelwerdensind siein L-:-:-Und um zehn sitzensie im Bus nachl:.-r'.-bruck.,,Ja, Mensch,da haben wir mit unseren \ c:-dachteinen echtenFehler gemacht",sagt Lars,,Wir habenuns mit dem Verdachtr-erdacl..:konnte mansagen.",,Wie so eineGeschichteeinen durcheurar-r-derbringt. Wiemansienichtmehrr-orrderWirklichkeitunterscheidenkannl"sagt DorisDie beidenanderen schweigen.Die Laternenam Strafienrand r,r.erfene-r-gelbesLichtauf den Schnee.,,Findest du immernoch, da8 es anssiehi.wiein den Wolken?" fragt MarkDoris. Dcrnsschaut aus demFenster.,,Ja, aberes wird Zeit, daBder \\'inc-l .itwegbldstund manden Himmel wiedersieht 'Wegvonhier (FAKTOR FUNF1. Niveau1)WillisntFloueIn denUSAleben ireuteca. 100.000AmischedeutscherAbstammung.Siespre,,l'en deutschund lebenirr einerstrengen und qesclrlossenen Gesellschaftol-ne moderne---..b--'Technologieund Bequemlichkeiten.Selbstallt:iglicheHand-lungen n'erdenvcxr religiosenVorschriften bestimmt.EinesschonenT;rges n.irdes dem TeenaS;erAbrahamzuviel. Er will nichtlAnger so leben r,r,'ieseineElternundr,r.ehrtsich gegensie undihre \{ertr.orstellungen.Der Freispieler(FAKTOR FUNF2. Niveau1)RobertHobecl:entdecker-r,dass sie schrvangerist. Wiesollesn,e.rte.rgeirenlDieSucl-rer-rachLosungerr beginnt.DieFalle (FAKTOR FUNF22.Niveau2)Cttdrun GieseJeanetteist fmstriert:Ihr Freundhat Schlussmit rhr :enr,.;ht.Damitnichtgenug,sie wei8 nicht, obsie .ach clt,. Ftr.r.ir.iruSchulefortsetzen odereineAr-rsbilclung Lresrnr.,er_,.oll.AuGerdemriitilrr derHanclballtrainer ar-rchnoch,.rusclcrHandballrnannschaft auszusteigen. Alles liir_rft schieilAlssieanfeiner Esoteriknresse Anna_Mariekenncr.r lc.rnt,scheintdiese eineVerbcsserung herbeizufr-ihren. Dochkannsie mit schr,l.arzerMagie Jeanettes probleme kjsenlMit il-rrer:nenenFreundin Melaniekommt JcanettcclemHokuspokr,rs aufdieSpur.FAKTOR FUNFln den Osterferien fahrenDoris,MarkundLars ausHamburglirrnOitttiriih, umSkizufahrenSie genieBendieFerienundhabenviel SPaB.-;'r;; irg; erziihltFranzl,derunsvmpathische Skilehrer'einemystischeGeschichte vom 'Todeshangu'- Oiesee escfrichtekdnnensienichtvergessen'und sie mus-sensie genauer untersucnen.FAKORFUNFisteineReihevon f iktiven,unterhaltsamen un0spannenden Texten,dieleichtzu lesensind'-' Die TextebehandelnaktuelleThemen, die zur Diskussionund zumNachdenken anregenunddas landeskundliche Wis-sendesLeserserwetternFAKORFUNF richtet sichan Jugendliche' diemindestensseit einemJahrDeutschlernen'FAKORFUNFkannsowohlim Unterricht mitder ganzenKlas-rr"ul,iuJ iut inoiuior,llen Lesen verwendetwerden' Diegijrhriirol. dreiNiveaustufen gestafielt. AlsBegleitmate-;;li;; ,i;d Leirrerhandbuch und Kassetten mit den Textenerhiiltlich.DanischeISBN:87-00-17958-2DeutscheISBN:3-12-676341 -3FinnischeISBN:95.1 - 1 -1 3541 -4GriechischeISBN:960-7159-xx-xlslandischeISBN:9979-3-071 3-7SchwedischeISBN:91-27-63247-4 $scnrnouuO@OTAVAI@JlNaturochKultur&Met M og menningI(ALEIDOSCOPE