SPANIENEL SABOR DE LA VIDA„Der Geschmack des Lebens“ – eine passende Umschreibung, wenn es um das Rei-seland Spanien geht, denn „España“ präsentiert sich nicht nur als beeindruckende und facettenreiche Iberische Halbinsel im Südwesten von Europa, sondern hat auch noch zahlreiche große und kleine Inselparadise in petto, die es zu entdecken gilt.

TEXT ANGELA SCHULZ FOTOS TURESPAÑA-FRANKFURT

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Spanien bietet insgesamt eine Fläche von mehr als 500.000 km² – mehr als ge-nug für Städtereisen, Wander-, Reit- und Radferien und sicherlich auch ausrei-chend Küstenkilometer für den näch-sten Strandurlaub. Daher stellt sich schnell die Frage, wo man mit der Ent-deckung der stolzen Spanierin beginnen soll. Mit einer Städtereise nach Madrid? Bei Barcelona und den Werken von An-toni Gaudí? Mit einer Erkundung der Si-erra Nevada oder dem Besuch von San-tiago de Compostela? Soll ein Strandur-laub – etwa an der Costa del Azahar – ganz oben auf der Agenda stehen? Oder doch vielleicht eine Höhenwanderung auf dem Pico del Teide?

SCHMELZTIEGEL DER MÖGLICHKEITENDie Iberische Halbinsel sowie die vor-gelagerten Inselgruppen der Balearen und Kanaren sind nur maximal vier Flugstunden von Deutschland entfernt. Daher hat sich das mit reichlich Sonne verwöhnte Land schnell als deutsches Top-Urlaubsziel etabliert. Die bekann-testen Städte Spaniens sind sicherlich Madrid und Barcelona. Sie sind Kunst- und Kulturmetropolen, begehrte Rei-seziele für Fashionistas und liefern un-zählige Gründe dafür, hier nicht nur einen einzigen Urlaub zu verbringen. Madrid ist die Hauptstadt von Spanien und gleichzeitig eine der größten euro-päischen Metropolen. Sie ist Residenz-stadt, beheimatet weltbekannte Uni-versitäten und Hochschulen und liefert auch mit der Almudena-Kathedrale und der „Puerta del Sol“ eindrucksvolle Bei-spiele großartiger Architektur. Barce-lona ist dagegen geprägt von den Ideen des Jugendstilmeisters Antoni Gaudí, der dafür sorgte, dass Bauwerke wie „La Sagrada Familia“, „Casa Milà“ oder „Palau Güell“ in die Annalen der Bau-kunst eingingen. Gleichzeitig liegen hier mit der Costa Brava und – etwas wei-ter südlich – mit der Costa Blanca die wohl bekanntesten der insgesamt sieb-zehn Küstenregionen Spaniens. Weitere schöne Strände und viel Sehenswertes bieten die vom milden Mittelmeerklima begünstigten Baleareninseln Mallorca, Ibiza, Formentera und Menorca. Die ka-narischen Inseln, zu denen Gran Cana-ria, Fuerteventura und Teneriffa zählen, kann man dagegen als eher raue Perlen

mit afrikanisch-maurischem Architektu-reinfluss beschreiben, denn großartige Strandregionen und interessante Städte wechseln sich ab mit schroffen Klippen, Vulkangestein und einer einzigartigen Fauna und Flora.

Jugendstilmeister Antoni Gaudí hinterließ Spuren in Spaniens Hauptstadt Madrid.

Gutes essen und guter Wein: Die Hauptmahl-zeit wird in Spanien traditionell abends einge-nommen.

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WEINTIPP von Claudia Straeten

� Ein echter Rioja-Wein, sensationell im Preis � 2012er Hazana Rioja� Rebsorte: 100 Prozent Tempranillo� Erzeuger Abfüllung: Familie Burgo,

Viejo, Alfaro

Nur 13 Kilometer von der Hauptstadt der Rioja, Lagrono, in Albelda de Inseua, liegt diese neue Bodega in einer Höhe von 550 m ü.M. Auf Lehm und kalkhaltigen Böden wird ausschließlich Tempranillo angebaut. Die Reben weisen ein beacht-liches Alter von bis zu 50 Jahren auf. Geerntet wird in der letzten September-woche, wenn die Reife der Reben ihren Höhepunkt erreicht hat. Alle Weine der Bodega werden in neuen französischen und amerikanischen Barriques ausge-baut. Sowohl die 100 Prozent Tempranillo im sechsmonatigen Barriqueausbau als auch die Beerenfrucht und ein dezenter Vanilleausdruck prägen diesen extrem süffigen Rotwein aus der Rioja. Weinbe-schreibung: Dieser Rotwein wurde sechs Monate in französischer und amerikani-scher Eiche ausgebaut und zeigt Röst- und Vanille-Aromen, ist fruchtig-trocken mit excellenter Struktur. Ein typischer und attraktiver Rioja!

0,75l Flasche 6,95 Euro

WEINHAUS STRAETENStudentenacker 17Ecke Petersstraße 47906 KempenFon 0 21 52-5 37 33

STRAETEN´S WEINGALERIEIm ’Haus Erholung’Abteistraße 1141061 MönchengladbachFon 0 21 61-160 13

BALSAM FÜR DIE SEELEMöchte man auf ganz besondere Art und Weise dem oftmals hektischen All-tag den Rücken zukehren, begibt man sich auf eine Reise durch das spanische Hinterland, denn es ist einfach perfekt für ausgedehnte Wanderungen, an-spruchsvolle Radtouren oder schwung-volle Fahrten mit einer Enduro. Hier erwarten die Besucher kleine Bergdör-

fer, einsam gelegene Fincas, heiße Ther-malquellen und unglaubliche Ausblicke. Wenn andernorts noch darüber gerät-selt wird, was denn wohl „Slow Food“ bedeuten mag, ist man in Spanien be-reits in Sachen „Slow Travel“ unterwegs. Tausende Rad- und Wanderkilometer führen über „cañadas reales“, also al-te Viehdriften, oder über „vias verdes“, jene „grünen Wege“, die Beschaulich-

keit mit großartigen Panoramen ver-binden und motorisierte Fahrzeuge ver-bieten. Darüber hinaus stehen weitere, mehr als 7.600 Kilometer stillgelegter Bahntrassen zur Verfügung, die ein au-ßergewöhnliches Rad- und Wanderer-lebnis versprechen. Zu den schönsten Routen zählt die „Route des Olivenöls“, die auf 55 Kilometer durch Andalusien und die Provinz Jaén führt. Hier rollte im Jahr 1893 der erste „Ölzug“ von Li-nares Richtung Málaga. Heute erleben die Genussradler endlos erscheinende Olivenhaine, mittelalterliche Brücken-konstruktionen, trutzige Burgen und die „Arabischen Bäder von Jaén“ im Palast Villadompardo, der im 16. Jahrhundert errichtet wurde.

AUF DEM RÜCKEN SPANISCHER PFERDEAndalusien ist die südlichste der spa-nischen Provinzen und zählt zu den be-kanntesten Ferienregionen des Landes. Neben Málaga, Almeria und Marbella bietet Andalusien noch ein weiteres Highlight, denn es ist die Heimat jener stolzen Pferderasse, die zur „Pura Raza Española“ und der „Puro Sangue Lusi-tano“ zählt. Besucher, die ihr Glück auf dem Rücken der Pferde finden, sind hier also in ihrem ganz persönlichen Eldo-rado angekommen und unternehmen ausgedehnte Reitausflüge. So bietet sich etwa jene Tour an, die in Bergregionen führt, über die Weißkopfgeier und Stein-adler kreisen. Schmale Bergwege füh-ren auf die Hochebene von Ronda und hinab nach Arcos de la Frontera. Im Na-turpark Grazalema erwarten mehr als 200 Vogelarten und eine eindrucksvolle Landschaft mit Blick auf den El Gastor-Stausee die Zwei- und Vierbeiner. Ei-ne andere außergewöhnliche Reittour startet in Málaga und führt am Atlantik vorbei nach Jerez. Weiße Sandstrände, wunderbar duftende Pinienwälder und Weiden bis zum Horizont säumen den Weg. Wunderbares Highlight dieser ebenfalls achttägigen Tour ist die „Feria del Caballo“, die alljährlich in Spaniens Pferdemetropole Jerez stattfindet.

MAÑANA, ODER DIE KUNST, DAS LEBEN ZU GENIESSENDer Begriff „Siesta“ ist weltberühmt und beschreibt jenen Zustand köstlicher Entspannung, für den vor allem die

Spanien auf dem Rücken eines Pferdes zu erleben ist

eine abwechslungsreiche und beglückende Erfahrung.

Wie hier auf Fuerteventura, bietet Spanien auf dem Festland und den Inseln

unzählige Küstenkilometer mit beeindurckenden Stränden.

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Spanier bekannt sind. Denn wer kennt nicht den ausgedehnten Mittagsschlaf, der dem traditionellen Essen folgt und in südlichen Gefilden bei hohen Tempe-raturen an der Tagesordnung ist? Eigent-lich auch kein Wunder, denn die köst-liche spanische Küche ist wirklich ver-führerisch. Aufgrund unterschiedlicher Regionen und klimatischer Bedingungen präsentieren sich die leckeren Gaumen-schmeichler sehr vielfältig. Während das Frühstück recht karg ist und meist aus ein paar Keksen und Kaffee besteht, sind Mittag- und Abendessen wesentlich voluminöser. Tapas wie Oliven, Chori-zo, Salzmandeln und Schinken kommen

als Vorspeise auf den Tisch, gefolgt von leckeren Eintöpfen, Gemüsesorten und Salaten. Fisch- und Fleischgerichte wie das „Filete de Ternera“ oder „Merluza a la Gallega“ bilden ebenso ein Hauptge-richt wie die aus Valencia stammende Paella oder eine Zarzuela, zubereitet aus Langusten, Tintenfischen, Muscheln und Garnelen; dazu ein köstlicher Rotwein aus Rioja oder ein Sherry aus Jerez. Und wer anschließend gerne auch in Sachen Musik die andalusische Lebensart ge-nießt, unternimmt einen Abstecher in eine Flamenco-Bar, schließlich stammt dieser aufregende Tanz ebenfalls aus der südlichsten Provinz Spaniens.

TOP REISE-TIPPIch empfehle eine Mietwagen-Rundreise in Andalusien. Nach individuellem Wunsch und im persönlichen Tempo können Sie so auf eigene Faust die Kulturschätze Andalusiens entdecken. Tapas, Sherry und andalusische Pferde vereinen sich mit majestätischen Pa-lästen und malerischen Landschaften zu ei-ner unvergesslichen Woche.

Mein Highlight war die beeindruckende Stadt Sevilla und ein Besuch des Flamenco-Museums.

Als Abschluss empfehle ich einen Badeauf-enthalt an den kilometerlangen Sandsträn-den der Costa de la Luz. www.reise-esser.de

Lisa Esser vom Reisebüro Esser, Krefeld

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