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? Kupper, 2003, alle Rechte vorbehalten Training sozialer Fertigkeiten Manual einer verhaltenstherapeutischen Gruppe S. Kupper 2003 www.drkupper.de

Training sozialer Fertigkeiten  · Training sozialer Fertigkeiten KUPPER 4 2. Rahmenbedingungen Die Gruppe wird als halboffe ne Gruppe themen - und leiterzentriert geführt. Das Training

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? Kupper, 2003, alle Rechte vorbehalten

Training sozialer Fertigkeiten

Manual einer verhaltenstherapeutischen Gruppe

S. Kupper

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Training sozialer Fertigkeiten

KUPPER 2

Aufbau des Manuals

1.) Ziele und Inhalte

2.) Beschreibung der Rahmenbedingungen

3.) Thematischer Überblick über alle Gruppensitzungen

4.) Ausführungen zur inhalt lichen und methodischen Gestaltung der einzelnen Gruppenstunden

5.) Anhang (Folien, Arbeitsblätter)

6.) Basisbibliographie

7.) Grundlagen für die Gruppenleiter und Gruppenleiterinnen

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KUPPER 3

1. Ziele und Inhalte des Manuals

Die Kommunikationsgruppe vermittelt die Basistechniken der Kom munikation als

Training sozialer Fertigkeiten. Der Trainingseffekt wird durch Rollen spiele in den

einzelnen Gruppensitzungen gefördert und durch das Anleiten zu therapeutischen

Hausaufgaben zwischen den Trainingsitzungen auf den Auf bau von

Selbstmanagementstrategien im Sinne von Kanfer, Reinecker & Schmelzer (1996)

ausgedehnt.

Abgrenzungsschwierigkeiten und Überforderungsproblematiken spielen bei

psychischen Erkrankungen eine zentrale Rolle.

Trainingsziel ist es, hilfreiche kommun ikative Fertigkeiten aufzubauen. Die Übungsschritte des Trainings schließen als Teilbereiche sowohl den Aufbau von

Abgrenzungsverhalten, das Erreichen eines angemessenen Umgangs mit dem Äußern und Empfangen von Kritik und Lob als auch das Erreichen eines angemessenen, verantwortungsvollen Umgangs mit eigenen Bedürfnissen und

Interessen zur Förderung eines ausgewogenen Lebensstils mit ein. Das Programm basiert auf den Überlegungen von Burtscheidt (2001).

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KUPPER 4

2. Rahmenbedingungen

Die Gruppe wird als halboffe ne Gruppe themen - und leiterzentriert geführt.

Das Training sozialer Kompetenzen ist modular aufgebaut und setzt sich aus 6

Einheiten (zu jeweils 45 Minuten) zusammen. Es folgt theoretischen und

therapeutischen Überlegungen. Durch eine anfängliche kurze B egrüßung

(„Befindlichkeitsrunde“), wird ein angstfreies Arbeitsklima geschaffen. Unterstützt

wird dies auch durch den Sitzungsaufbau, indem zunächst die theoretischen

Grundlagen gemeinsam erarbeitet werden bevor praktische Übungen erfolgen. Die

Haltung des Therapeuten sollte dazu führen, dass die lösungsorientierte

Beschäftigung mit den konkreten Situationen von den Patienten als hilfreich und

zielführend erlebt werden kann.

Die Teilnehmerzahl umfasst 8 bis 12 Patienten

Teilnehmen können alle gruppenfähig en Patienten.

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KUPPER 5

3. Thematischer Überblick über alle Gruppensitzungen

Gruppenstunde 1: Positive Rückmeldung geben und erhalten

Gruppenstunde 2: Die Rolle der nonverbalen Kommunikation

Gruppenstunde 3: Vertretung eigener Interessen

Gruppenstunde 4: Kritik äußern

Gruppenstunde 5: Kritik entgegennehmen

Gruppenstunde 6: Anforderungen zurückweisen

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4. Ausführungen zur inhaltlichen und

methodischen Gestaltung der einzelnen

Gruppenstunden

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KUPPER 7

Gruppenstunde 1 Thema: Positive Rückmeldung (Lob) geben und erhalten

Zeit Ablauf Material 5 Min. Der Gruppenleiter eröffnet die Runde und bittet alle Patienten um

eine kurze Schilderung ihrer Befindlichkeit. Er geht wertschätzend und verständnisvoll, die Emotionen benennend, aber nicht zu lang darauf ein.

-

5 Min. Die Inhalte der vergangenen Stunde werden kurz resümiert. Dazu befragt der Gruppenleiter die Gruppenteilnehmer nach ihren Erinnerungen an die Themen letzten Stunde. Die Hausaufgabe wird besprochen, die Patienten werden diesbezüglich befragt (ca. 2 -3 Patienten) und der Thera peut benennt kurz die wesentlichen Ziele der heutigen Stunde und verbind et dies mit einer kurzen Einführung (siehe Anlage: positive Rückmeldungen zum Erhalt von Beziehungen, Komplimente verteilen versus entgegennehmen).

Flip-Chart

5 Min. Danach werden die Patienten gebeten, aus ihrem jetzigen Verständnis heraus, ihre Gedanken und Ansichten zum Thema Lob geben und Lob erhalten aufzuschreiben. Dazu wird das Arbeitsblatt 1 verteilt, das Satzanfänge als Hilfe anbietet (Wenn ich ein Lob erhalte, dann ..., Wenn ich andere lobe, dann...).

Arbeitsblatt 1

10 Min. Die verschiedenen An sichten werden ausgetauscht und gesammelt. Das Modell der Patienten dient als Ausgangspunkt für die weitere Gruppenarbeit in dieser Stunde. Es wird durch den Gruppenleiter ergänzt, erweitert, korrigiert und in unser therapeutisches Modell eingebunden (anhand der Patientenäußerungen werden die Inhalte von Folie 1 entwickelt und in Kopie ausgegeben).

Flip-Chart, Folie 1

15 Min. Praktische Übung: Der Therapeut demonstriert die Auswirkung von positiver Rückmeldung an zwei Bespielen, zunächst lobt er als Gast überschwenglich, aber offensichtlich unehrlich das gute Essen des Gastgebers, im zweiten Beispiel – als anzustrebende Variante – lobt er die Gastgeberin nur für Bestandteile des Menüs, die er wirklich gerne gegessen hat. Der Rollenspiel -Partner wird kurz nach seinem Erleben gefragt. Im Anschluss daran, werden durch die Patienten Rollenspiele mit persönlich relevanten Themen durchgeführt mit dem Ziel eine angemessene Haltung für das Geben und auch für das Entgegennehmen von Lob zu trainieren.

-

5 Min. Es wird den Patienten der Stundenbeurteilungsbogen ausgeteilt und gebeten, auf einer 3stufigen Skala einzuschätzen, inwieweit sie die heutige Stunde heute als hilfreich erlebt haben.

Beurteilungs-bogen 1

Hausaufgabe 1: Die Patienten werden abschließend geb eten, das Arbeitsblatt 2 (jemanden loben) zur nächsten Stunde ausgefüllt mitzubringen.

Arbeitsblatt 2

Ziel von Stunde 1: Fertigkeitsaufbau „Angemessen Lob geben/Lob nehmen“

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KUPPER 8

Gruppenstunde 2 Thema: Die Rolle der Nonverbalen Kommunikation

Zeit Ablauf Material

5 Min. Der Gruppenleiter eröffnet die Runde und bittet alle Patienten um eine kurze Schilderung ihrer Befindlichkeit. Er geht wertschätzend und verständnisvoll, die Emotionen benennend, aber nicht zu lang darauf ein.

-

5 Min. Die Inhalte der vergangenen Stunde werden kurz resümiert. Dazu befragt der Gruppenleiter die Gruppenteilnehmer nach ihren Erinnerungen an die Themen letzten Stunde. Das zentrale Ergebnis der letzten Stunde bezüglich des angemessenen Umgangs mit Lob geben/Lob annehmen sollte den meisten wieder präsent sein. Die Hausaufgabe wird besprochen, die Patienten werden diesbezüglich befragt (ca. 2-3 Patienten) und der Therapeut leitet mit einigen wenigen Worten über zu den Themen der heutigen Stunde (siehe Anlage: Nonverbales Verhalten, Fokus: Authentizität, Echtheit).

-

5 Min. Danach werden die Patienten gebeten, aus ihrem jetzigen Verständnis heraus, ihre Gedanken und Ansichten zum Thema Rolle der nichtsprachlichen Verständigung aufzuschreiben. Dazu wird das Arbeitsblatt 3 verteilt, das Satzanfänge als Hilfe anbietet (Meine Körperhaltung ist wichtig, weil ...; durch Augenkontakt...; meine Stimmlage hat die Auswirkung, dass...).

Arbeitsblatt 3

10 Min. Die verschiedenen Ansichten werden ausgetauscht und gesammelt. Das Modell der Patien ten dient als Ausgangspunkt für die weitere Gruppenarbeit in dieser Stunde. Es wird durch den Gruppenleiter ergänzt, erweitert, korrigiert und in unser therapeutisches Modell eingebunden (anhand der Patientenäußerungen werden die Inhalte von Folie 2 entwickelt und in Kopie ausgegeben).

Flip-Chart, Folie 2

15 Min. Praktische Übung: Der Therapeut demonstriert drei Varianten (unterwürfig-schüchtern, laut und aggressiv, entspannt, selbstsicher und sachlich) an der Bitte an den Nachbarn, seinen Fernsehapparat leiser zu stellen (Anlage: Rollenspiele). Im Anschluss daran sammeln die Gruppenmitglieder für eigene Rollenspiele Situationen, in denen Probleme mit nonverbaler Kommunikation auftraten mit dem Ziel eine echte, wahrhaftige Haltung zu trainieren.

-

5 Min. Es wird den Patienten der Stundenbeurteilungsbogen ausgeteilt und gebeten, auf einer 3stufigen Skala einzuschätzen, inwieweit sie die heutige Stunde heute als hilfreich erlebt haben.

Beurteilungs-bogen 3

Hausaufgabe 2: Die Patienten werden abschließend gebeten, das Arbeitsblatt 4 (bewusst auf die eigenen nichtsprachlichen Signale achten) zur nächsten Stunde ausgefüllt mitzubringen.

Arbeitsblatt 4

Ziel von Stunde 2: Fertigkeitsaufbau „nichtsprachlichen Verständigung bewusster steuern“

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KUPPER 9

Gruppenstunde 3

Thema: Vertretung eigener Interessen

Zeit Ablauf Material 5 Min. Der Gruppenleiter eröffnet die Runde und bittet alle Patienten um

eine kurze Schilderung ihrer Befindlichkeit. Er geht wertschätzend und verständnisvoll, die Emotionen benennend, aber nicht zu lang darauf ein.

-

5 Min. Die Inhalte der vergangenen Stunde werden kurz resümiert. Dazu befragt der Gruppenleiter die Gruppenteilnehmer nach ihren Erinnerungen an die Themen letzten Stunde. Das zentrale Ergebnis der letzten Stunde bezüglich des bewussteren Umgangs mit nichtsprachlichen Signalen sollte den meisten wieder präsent sein. Die Hausaufgabe wird besprochen, die Patienten werden diesbezüglich befragt (ca. 2-3 Patienten) und der Therapeut leitet mit einigen wenigen Worten über zu dem Thema der heutigen Stunde (siehe Anlage: eigene Interessen, Fokus: Sich-Durchsetzen).

-

5 Min. Danach werden die Patienten gebeten, aus ihrem jetzigen Verständnis heraus, ihre Gedanken und Ansichten zum Thema Vertreten eigener Interessen aufzuschreiben. Dazu wird das Arbeitsblatt 5 verteilt, das Satzanfänge als Hilfe anbietet (Meine Interessen durchzusetzen fällt mir manchmal schwer, weil ...).

Arbeitsblatt 5

10 Min. Die verschiedenen Ansichten werden ausgetauscht und gesammelt. Das Modell der Patienten dient als Ausgangspunkt für die weitere Gruppenarbeit in dieser Stunde. Es wird durch den Gruppenleiter ergänzt, erweitert, korrigiert und in unser therapeutisches Modell eingebunden (anhand der Patientenäußerungen werden die Inhalte von Folie 3 entwickelt und in Kopie ausgegeben).

Flip-Chart, Folie 3

15 Min. Praktische Übung: Der Therapeut demonstriert am Beispiel des an einen Freund ausgeliehenen Wagens, den dieser mit fast leerem Tank zurückbringt, enthusiastisch von seinen Erlebnissen berichtend (ohne ein Wor t, wie er Entschädigung leisten möchte für das verbrauchte Benzin) die Gradwanderung, den Tankinhalt ersetzt zu bekommen, doch dabei die Freundschaft zu erhalten. Daran anknüpfend spielen die Patienten vergleichbare schwierige Alltags -situationen durch mit dem Ziel, die eigenen Interessen zu vertreten bei Schadensminimierung für die Beziehung.

-

5 Min. Es wird den Patienten der Stundenbeurteilungsbogen ausgeteilt und gebeten, auf einer 3stufigen Skala einzuschätzen, inwieweit sie die heutige Stunde heute als hilfreich erlebt haben.

Beurteilungs-bogen 3

Hausaufgabe 3: Die Patienten werden abschließend gebeten, das Arbeitsblatt 6 (Interessen durchsetzen) zur nächsten Stunde ausgefüllt mitzubringen.

Arbeitsblatt 6

Ziel von Stunde 3: Fertigkeitsaufbau „Du rchsetzen eigener Interessen“

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Gruppenstunde 4

Thema: Kritik äußern

Zeit Ablauf Material 5 Min. Der Gruppenleiter eröffnet die Runde und bittet alle Patienten um

eine kurze Schilderung ihrer Befindlichkeit. Er geht wertschätzend und verständnisvoll, die Emotionen benennend, aber nicht zu lang darauf ein.

-

5 Min. Die Inhalte der vergangenen Stunde werden kurz resümiert. Dazu befragt der Gruppenleiter die Gruppenteilnehmer nach ihren Erinnerungen an die Themen letzten Stunde. Das zentrale Ergebnis der letzten Stunde bezüglich der Vertretung eigener Interessen sollte den meisten wieder präsent sein. Die Hausaufgabe wird besprochen, die Patienten werden diesbezüglich befragt (ca. 2-3 Patienten) und der Therapeut leitet mit einigen wenigen Worten über zu dem Thema der heutigen Stunde (siehe Anlage: Kritik, Fokus: angemessen Kritik geben).

-

5 Min. Danach werden die Patienten gebeten, aus ihrem jetzigen Verständnis heraus, ihre Gedanken und Ansichten zum Thema jemanden kritisieren aufzuschreiben. Dazu wird das Arbeitsblatt 7 verteilt, das Satzanfänge als Hilfe anbietet (konstruktive Kritik heißt für mich..., destruktive Kritik heißt für mich...).

Arbeitsblatt 7

10 Min. Die verschiedenen Ansichten werden ausgetauscht und gesammelt. Das Modell der Patienten di ent als Ausgangspunkt für die weitere Gruppenarbeit in dieser Stunde. Es wird durch den Gruppenleiter ergänzt, erweitert, korrigiert und in unser therapeutisches Modell eingebunden (anhand der Patientenäußerungen werden die Inhalte von Folie 4 entwickelt und in Kopie ausgegeben).

Flip-Chart, Folie 4

15 Min. Praktische Übung: Der Therapeut demonstriert zwei Versionen (destruktiv und konstruktiv) am Beispiel der Kritik gegenüber dem Partner, der allmorgendlich das Badezimmer blockiert und den anderen damit in Zeitnot bringt. Die Patienten spielen im folgenden vergleichbare Situationen aus ihrem Alltag mit dem Ziel, die eigenen Interessen zu vertreten bei Schadensminimierung für die Beziehung.

-

5 Min. Es wird den Patienten der Stundenbeurteilungsbogen aus geteilt und gebeten, auf einer 3stufigen Skala einzuschätzen, inwieweit sie die heutige Stunde heute als hilfreich erlebt haben.

Beurteilungs-bogen 4

Hausaufgabe 4: Die Patienten werden abschließend gebeten, das Arbeitsblatt 8 (Kritik äußern) zur nächste n Stunde ausgefüllt mitzubringen.

Arbeitsblatt 8

Ziel von Stunde 4: Fertigkeitsaufbau „Kritik geben“ www.

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Gruppenstunde 5

Thema: Kritik entgegennehmen

5 Min. Der Gruppenleiter eröffnet die Runde und bittet alle Patienten um eine kurze Schilderung ihrer Befindlichkeit. Er geht wertschätzend und verständnisvoll, die Emotionen benennend, aber nicht zu lang darauf ein.

-

5 Min. Die Inhalte der vergangenen Stunde werden kurz resümiert. Dazu befragt der Gruppenleiter die Gruppenteilnehmer nach ihren Erinnerungen an die Themen letzten Stunde. Das zentrale Ergebnis der letzten Stunde bezüglich der angemessenen Äußerung von Kritik sollte den meisten wieder präsent sein. Die Hausaufgabe wird besprochen, die Patienten werden diesbezüglich befragt (ca. 2-3 Patienten) und der Therapeut leitet mit einigen wenigen Worten über zu dem Thema der heutigen Stunde (siehe Anlage: Kritik, Fokus: angemessen Kritik entgegennehmen).

-

5 Min. Danach werden die Patienten gebeten, aus ihrem jetzigen Verständnis heraus, ihre Gedanken und Ansichten zum Thema „von jemandem kritisiert werden“ aufzuschreiben. Dazu wird das Arbeitsblatt 9 verteilt, das Satzanfänge als Hilfe anbietet (wenn ich kritisiert werde, fühle ich mich sofort..., bei konstruktiver Kritik reagiere ich..., bei destruktiver, persönlich verletzender Kritik reagiere ich...).

Arbeitsblatt 9

10 Min. Die verschiedenen Ansichten werden ausgetauscht und gesammelt. Das Modell der Patienten dient als Ausgangspunkt für die weitere Gruppenarbeit in dieser Stunde. Es wird durch den Gruppenleiter ergänzt, erweitert, korrigiert und in unser therapeutisches Modell eingebunden (anhand der Patientenäußerungen werden die Inhalte von Folie 5 entwickelt und in Kopie ausgegeben).

Flip-Chart, Folie 5

15 Min. Praktische Übung: Der Therapeu t demonstriert eine Möglichkeit des Umgangs mit Kritik am Beispiel der Ehefrau eines Patienten, die sich darüber beklagt, dass dieser sich ohne Absprache mit ihr in einem Fitness-Studio angemeldet hat und ihm in diesem Zusammenhang seine Verschwendungssucht und Vernachlässigung der Partner -beziehung vorwirft. Die Patienten spielen im vorgeschlagene, für sie relevante Themen mit dem Ziel, angemessen mit Kritik umzugehen bei maximalem Respekt gegenüber dem Gegenüber.

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5 Min. Es wird den Patienten der Stunde nbeurteilungsbogen ausgeteilt und gebeten, auf einer 3stufigen Skala einzuschätzen, inwieweit sie die heutige Stunde heute als hilfreich erlebt haben.

Beurteilungs-bogen 5

Hausaufgabe 5: Die Patienten werden abschließend gebeten, das Arbeitsblatt 10 (mit Kritik umgehen) zur nächsten Stunde ausgefüllt mitzubringen.

Arbeitsblatt 10

Ziel von Stunde 5: Fertigkeitsaufbau „Kritik entgegennehmen“

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Gruppenstunde 6

Thema: Anforderungen zurückweisen (auch mal Nein sagen)

5 Min. Der Gruppenleiter eröffnet die Runde und bittet alle Patienten um eine kurze Schilderung ihrer Befindlichkeit. Er geht wertschätzend und verständnisvoll, die Emotionen benennend, aber nicht zu lang darauf ein.

-

5 Min. Die Inhalte der vergangenen Stunde werden kurz resümiert. Dazu befragt der Gruppenleiter die Gruppenteilnehmer nach ihren Erinnerungen an die Themen letzten Stunde. Das zentrale Ergebnis der letzten Stunde bezüglich der angemessenen Reaktion auf erhaltene Kritik sollte den meisten wieder präsent sein. Die Hausauf-gabe wird besprochen, die Patienten werden diesbezüglich befragt (ca. 2-3 Patienten) und der Therapeut leitet mit einigen wenigen Worten über zu dem Thema der heutigen Stunde (siehe Anlage: Ablehnen von Bitten, Fokus: Ja-/Nein-Sagen).

-

5 Min. Danach werden die Patienten gebeten, aus ihrem jetzigen Verständnis heraus, ihre Gedanken und Ansichten zum Thema „Anforderungen zurückweisen“ aufzuschreiben. Dazu wird das Arbeitsblatt 11 verteilt, das Satzanfänge als Hilfe anbietet (Wenn ich ständig Ja sage, führt das dazu, dass..., wenn ich auch mal Nein sage, bewirkt das, dass..., Bitten anzunehmen führt in der Regel dazu, dass..., Bitten abzulehnen kann dazu führen, dass...).

Arbeitsblatt 11

10 Min. Die verschiedenen Ansichten werden ausgetauscht und gesammelt. Das Modell der Patienten dient als Ausgangspunkt für die weitere Gruppenarbeit in dieser Stunde. Es wird durch den Gruppenleiter ergänzt, erweitert, korrigiert und in unser therapeutisches Modell eingebunden (anhand der Patientenäußerungen werden die Inhalte von Folie 6 entwickelt und in Kopie ausgegeben).

Flip-Chart, Folie 6

5 Min. Die Patienten werden gebeten anhand der drei Situations -schilderungen auf Arbeitsblatt 12 selbst sicheres von unsicherem und aggressivem Verhalten zu unterscheiden.

Arbeitsblatt 12

10 Min. Praktische Übung: Die Patienten spielen im folgenden vorgeschla -gene, für sie relevante Themen mit dem Ziel, selbstsicher Bitten abzulehnen.

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5 Min. Es wird den Patienten der Stundenbeurteilungsbogen ausgeteilt und gebeten, auf einer 3stufige n Skala einzuschätzen, inwieweit sie die heutige Stunde heute als hilfreich erlebt haben.

Beurteilungs-bogen 6

Hausaufgabe 6: Die Patienten werden abschließend gebeten, das Arbeitsblatt 13 (Bitten ablehnen) zur nächsten Stunde ausgefüllt mitzubringen.

Arbeitsblatt 13

Ziel von Stunde 6: Fertigkeitsaufbau „Anforderungen zurückweisen“ www.

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Anhang 1: Folien

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KUPPER 14

Übersicht über die Folien

Folie 1: Geben und entgegennehmen positiver Rückmeldungen Folie 2: Die Rolle der nonverbalen Kommunikation Folie 3: Vertretung eigener Interessen Folie 4: Kritik äußern Folie 5: Kritik entgegennehmen Folie 6: Anforderungen zurückweisen

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KUPPER 15

Positive Rückmeldung geben und erhalten

Auch wenn Sie nicht mit der Meinung des anderen übereinstimmen, reagieren Sie dankbar und zeigen Sie, dass Sie die positive Rückmeldung würdigen.

Lob erhalten

Akzeptieren Sie Komplimente, die Ihnen gemacht werden. Werten Sie diese nicht ab.

Lob erhalten

Versuchen Sie ganz konkret Dinge hervorzuheben, die Sie mögen. Wenn z.B. ein Kollege Sie vertreten hat, ist es wirkungsvoller, sich direkt für sein Einspringen zu bedanken als zu sagen „Mit Ihnen kann man wirklich gut zusammen -arbeiten.“

Lob geben

Drücken Sie Komplimente soweit möglich immer in persönlichen Worten aus: sprechen Sie über Ihre eigenen Gefühle und vermeiden Sie allgemeine Formulierungen. „Das ist ein schöner Pullover“ klingt viel weniger überzeu -gend als „Dieser Pullover gefällt mir sehr. Ich finde, er steht Dir gut.“

Lob geben

Folie 1

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Die Rolle der nonverbalen Kommunikation

Eine bequeme und entspannte Haltung einnehmen, in der Sie sich wohlfühlen. Off enheit und Interesse signalisieren.

Haltung

Zwischen sich und Ihrem Gesprächspartner eine ange nehme Distanz. Zu nah: bedrohlich, zu fern: erschwertes Gespräch.

Distanz

So etwa während der Hälfte der Gesprächszeit. Ständiger Blickkontakt: einschüchternd, bedrohlich, unangenehm.

Augenkontakt

Einfach, aber wirkungsvolle Methode, um Zustimmung und Interesse zu signalisieren.

Kopfnicken

Sollte übereinstimmen mit dem Inhalt ihrer Worte und Ihren tatsächlichen Gefühlen. Fr eundlich: entspannte Atmosphäre

Gesichtsausdruck

Bewusste und kontrollierte Gestik, damit nicht unbewusst Ärger, Angst oder Langeweile signalisiert werden.

Gestik

Ruhig, fest, warm, entspannt, auch bei schwierigen Themen, um Respekt zu vermitteln. Nicht Flüstern und Schreien.

Stimmlage

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KUPPER 17

Vertretung eigener Interessen Nehmen Sie sich Zeit zum Nachdenken, bevor Sie sprechen.

Versuchen Sie nicht, Mutmaßungen über die Absichten des anderen anzustellen. Gehen Sie nicht davon aus, dass er weiß, was in Ihnen vorgeht.

Erst Nachdenken, dann sprechen

Planen Sie den effektivsten Weg, Ihre Position zu vertreten. Seien sie dabei konkret und direkt. Entschuldigen Sie sich nicht im voraus.

Freundlich, aber bestimmt

Bleiben Sie sachlich, verzic hten Sie auf Drohungen, Er -mahnungen oder Herabsetzungen des anderen.

Keine Killerphrasen

Achten Sie auf Ihr eigenes nonverbales Verhalten und auf das des anderen.

Wichtiges ganz ohne Worte

Seien Sie zu Kompromissen bereit. Versuchen Sie, einen Weg zu finden, der beide gewinnen lässt und niemand zum Gesichtverlust zwingt.

Das Leben besteht aus Kompromissen

Seien Sie beharrlich; formulieren Sie Ihre Aussage neu, wenn Sie das Gefühl haben, nicht verstanden worden zu sein.

Nicht aufgeben

Folie 3

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KUPPER 18

Kritik äußern

Folie 4

Beruhigen Sie sich, bevor Sie sprechen.

? In der Ruhe liegt die Kraft

Beziehen Sie sich bei Ihrer Kritik auf Ihre Gefühle, nicht auf angebliche oder tatsächliche Fakten. Sagen Sie z.B. nicht „Du nimmst nie Rücksicht auf meine Wünsche“ sondern „Ich fühle mich übergangen, weil Du Deine Mutter eingeladen hast, ohne mich vorher zu fragen.“ Folgen Sie immer dem Muster: „Wenn Du dies oder das tust, fühle ich mich verärgert/frustriert/gestört/ übergangen.“

? Bei sich bleiben

Bleiben Sie eindeutig und klar, auch in Ihrer K örpersprache.

? Klarheit

Folgen Sie nicht Ihrem Impuls, zu kränken und zu bestrafen.

? Nicht heimzahlen

Kritisieren Sie das störende Verhalten, nicht die gesamte Person. .

? Nicht blind vor Wut

Erbitten Sie eine konkr ete Verhaltensänderung.

? Der andere ist kein Gedankenleser

Sondern eine für beide tragfähige Lösung. Zeigen Sie Kompromissbereitschaft.

? Ziel ist nicht der Sieg in einem Rosenkrieg

Beginnen und beenden Sie das Gespräch auf positive Art.

? Machen Sie es diplomatisch

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KUPPER 19

Kritik entgegennehmen

? Verhindern von Eskalation ? dem anderen zu einer konstruktiveren Form der Kritik mir

gegenüber verhelfen

Z w e i H a u p t z i e l e

Beruhigen Sie sich. Reagieren Sie nicht überschießend emotional.

1. Immer mit der Ruhe

Wehren Sie Vorwürfe nicht pauschal ab; gehen Sie nicht in die Gegenoffensive! Keine globalen Grundsatzdisk ussionen.

2. Nicht ignorieren, nicht kontern

Versuchen Sie zu klären, was an Ihrem Verhalten Ihren Partner konkret gestört/verletzt hat.

3. Klärungsbereitschaft signalisieren

Suchen Sie einen Punkt, dem Sie zustimmen können. 4. Beziehungsfördernde Maßnahmen

Schlagen Sie einen brauchbaren Kompromiss vor. 5. Zielorientierung

Folie 5

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Anforderungen zurückweisen

Klären Sie Ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche. Haben Sie überhaupt Zeit für die erwünschte Aktivität? Könnte Sie Ihnen Spaß machen? Fü hlen Sie sich ausgenutzt von der Person, die Anforderungen an Sie stellt?

Was wollen S i e ?

Respektieren Sie die Gefühle des anderen; machen Sie deutlich, dass Sie ihn ernstnehmen

Achtung und Respekt

Stehen Sie zu Ihrer Ablehnung. Seien sie klar und eindeutig. Auch wenn der andere unfreundlich wird...

Wenn Sie Ihre Ablehnung begründen wollen, stellen Sie kurz Ihre eigenen Pläne und Wünsche dar.

Hintergründe offenbaren

Manchmal möchten Sie vielleicht auf einen Kompromiss eingehen oder dem anderen eine Art Tauschgeschäft vorschlagen. Seien Sie auch dabei eindeutig.

Eindeutigkeit

Achten Sie auf Ihre Körpersprache. Nichtsprachliche Verständigung

Wenn der andere auf seiner Forderung besteht, bleiben Sie ruhig und bestimmt.

Es ist mein gutes Recht, etwas abzulehnen

Folie 6

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Anhang 2: Arbeitsblätter

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Übersicht über die Arbeitsblätter

Arbeitsblatt 1: Lob erhalten/geben Arbeitsblatt 2: Hausaufgabe: Lob Arbeitsblatt 3: Rolle der nonverbalen Kommunikation Arbeitsblatt 4: Hausaufgabe: nonverbale Kommunikation Arbeitsblatt 5: Interessen durchsetzen Arbeitsblatt 6: Hausaufgabe: Interessen durchsetzen Arbeitsblatt 7: Kritik geben Arbeitsblatt 8: Hausaufgabe: Kritik geben Arbeitsblatt 9: Kritik entgegennehmen Arbeitsblatt 10: Hausaufgabe: Kritik entgegennehmen Arbeitsblatt 11: Anforderungen zurückweisen Arbeitsblatt 12: Diskriminationstraining Arbeitsblatt 13: Hausaufgabe: Anforderungen zurückweisen

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Bitte schreiben Sie Ihre wesentlichen Gedanken und Gefühle zum Thema Lob in 2 bis 3 Sätzen auf! z.B. Wenn ich ein Lob erhalte, dann ... Wenn ich andere lobe, dann...

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Stellen Sie bitte bis zur nächs ten Gruppenstunde Situationen her, in denen Sie andere Menschen loben (vielleicht erleben Sie auch Situationen, in denen Sie selbst gelobt werden). Beobachten Sie sich selbst bitte möglichst genau in diesen Situationen und beschreiben Sie im folgenden bitt e kurz, wie es Ihnen damit erging. 1. Was haben Sie an sich beobachtet? 2. Welche Gedanken und Gefühle haben dieses Erlebnis begleitet?

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Bitte schreiben Sie Ihre wesentlichen Gedanken und Gefühle zum Thema Nichtsprachliche Verständigung (Körpers prache) in jeweils 1 bis 2 Sätzen auf! z.B. Meine Körperhaltung ist wichtig, weil ... Durch Augenkontakt... Meine Stimmlage hat die Auswirkung, dass... Wie nahe ich dem anderen gegenüber stehe kann wichtig sein, weil... Durch Kopfnicken kann ich signalisieren, dass... Mein Gesichtausdruck kann von Bedeutung sein, weil... Durch meine Gestik zeige ich, ...

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Bitte achten Sie bis zur nächsten Gruppenstunde ganz besonders auf ihre Körper -sprache, wenn Sie anderen begegnen und mi t ihnen sprechen. Versuchen Sie die in der vergangenen Stunde besprochenen Bereiche besonders zu beachten (Körperhaltung, Augenkontakt, Distanz, Stimmlage, Kopfnicken, Gesichtsausdruck, Gestik). 1. Was ist Ihnen bezüglich Ihrer Körpersprache aufgefallen? 2. Untergliedern Sie das kurz in die oben dargestellten 7 Bereiche. Körperhaltung: Augenkontakt: Distanz: Stimmlage: Kopfnicken: Gesichtsausdruck: Gestik:

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Bitte schreiben Sie Ihre wesentlichen Gedanken und Gefühle zum Thema eigene Interessen durchsetzen in 2 bis 3 Sätzen auf! z.B. Meine Interessen durchzusetzen fällt mir manchmal schwer, weil ... Immer, wenn ich meine Interessen durchsetzen möchte, ...

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Stellen Sie bitte bis zur nächsten Gruppenstunde Situationen her, in de nen Sie Ihre Interessen gegenüber anderen durchsetzen. Beobachten Sie sich selbst bitte möglichst genau in diesen Situationen und beschreiben Sie im folgenden bitte kurz, wie es Ihnen damit erging. 1. Was haben Sie an sich beobachtet? 2. Welche Gedanke n und Gefühle haben dieses Erlebnis begleitet?

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Bitte schreiben Sie Ihre wesentlichen Gedanken und Gefühle zum Thema jemanden kritisieren in 2 bis 3 Sätzen auf! z.B. Konstruktive Kritik heißt für mich... Destruktive Kritik heißt für mich...

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Stellen Sie bitte bis zur nächsten Gruppenstunde Situationen her, in denen Sie Ihre Kritik gegenüber anderen äußern. Beobachten Sie sich selbst bitte möglichst genau in diesen Situationen und beschreiben Sie im folgenden bitte kurz, wie es Ihn en damit erging. 1. Was haben Sie an sich beobachtet? 2. Welche Gedanken und Gefühle haben dieses Erlebnis begleitet?

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Bitte schreiben Sie Ihre wesentlichen Gedanken und Gefühle zum Thema von jemandem kritisiert werden in 2 bis 3 Sätzen auf! z.B. Wenn ich kritisiert werde, fühle ich mich häufig... Bei konstruktiver Kritik reagiere ich... Bei destruktiver, persönlich verletzender Kritik reagiere ich...

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Achten Sie bitte bis zur nächsten Gruppenstunde besonders auf Situatio nen, in denen Sie von jemandem kritisiert werden (sie können auch versuchen diese Situationen herzustellen, indem Sie jemand anderes zu unrecht/oder berechtigt kritisieren). Beobachten Sie sich selbst bitte möglichst genau in diesen Situationen und beschreiben Sie im folgenden bitte kurz, wie es Ihnen damit erging. 1. Was haben Sie an sich beobachtet? 2. Welche Gedanken und Gefühle haben Sie erlebt, was haben Sie getan als sie

kritisiert wurden?

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Bitte schreiben Sie Ihre wesentlichen Gedanken un d Gefühle zum Thema Bitten ablehnen in 2 bis 3 Sätzen auf! z.B. Wenn ich ständig Ja sage, führt das dazu, dass... Wenn ich auch mal Nein sage, bewirkt das, dass... Bitten zu erfüllen führt in der Regel dazu, dass... Bitten abzulehnen kann dazu führen, dass...

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Bitte lesen Sie die folgenden drei Situationen und unterscheiden Sie, ob es sich um selbstsichere, unsichere oder aggressive Antworten handelt. Kreuzen Sie hinter jeder Antwort an, um welche Art der Reaktion es sich Ihrer Meinung nach handelt: selbstsicher, unsicher, aggressiv.

Situation 1

Eine Ehefrau sagt zu ihrem Mann, dass sie gerne ihre Berufsausbildung beenden möchte. Er ist aber gar nicht dafür, dass sie weiterstudiert oder ähnliches und sagt: Warum willst Du das alles tun? Du weißt doch, dass Du gar nicht fähig bist, diese Extrabelastung noch zu verkraften.

Situation 2

Gemeinsame Ferienpläne werden ganz abrupt von Ihrem Freund geändert und Ihnen am Telefon mitgeteilt. Sie antworten: Hoppla, das ist w irklich eine Überraschung für mich. Ich möchte Dich gern später wieder anrufen, nachdem ich mir das alles durch den Kopf habe gehen lassen.

Situation 3

Ihre Zimmernachbarin möchte spätabends noch ausgehen, um etwas zu essen. Sie sind zu müde zum ausge hen und sagen: Mir ist eigentlich gar nicht nach Ausgehen zumute. Ich bin zu müde; aber ich gehe mit und schau Dir beim Essen zu.

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selbstsicher

unsicher

aggressiv

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Lehnen sie bis zur nächsten Gruppenstunde Bitten, die an Sie herangetragen werden ab. Beobachten Sie sich selbst möglic hst genau in diesen Situationen und beschreiben Sie im folgenden kurz, wie es Ihnen damit erging. 1. Was haben Sie an sich beobachtet? 2. Welche Gedanken und Gefühle haben dieses Erlebnis begleitet?

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Anhang 3: Feedbackbogen

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Feedbackbogen 1 Die heutige Stunde fand ich... Ich hätte mir gewünscht, dass...

hilfreich weder/noch

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Feedbackbogen 2 Die heutige Stunde fand ich... Ich hätte mir gewünscht, dass...

hilfreich weder/noch

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Feedbackbogen 3 Die heutige Stun de fand ich... Ich hätte mir gewünscht, dass...

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Feedbackbogen 4 Die heutige Stunde fand ich... Ich hätte mir gewünscht, dass...

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Feedbackbogen 5 Die heutige Stunde fand ich... Ich hätte mir gewünscht, dass...

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Feedbackbogen 6 Die heutige Stunde fand ich... Ich hätte mir gewünscht, dass...

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Basisbibliographie Burtscheidt, W. (2001). Integrative Verhaltenstherapie bei Alkoholabhängigkeit: ein

Therapiemanual. Berlin [u.a.] : Springer. Kanfer, F. H., Reinecker, H. & Schmelzer, D. (1996). Selbstmanagement-Therapie

(2., überarbeitete Auflage). Berlin [u.a.]: Springer. Pfingsten, U. & Hinsch, R. (1998). Gruppentraining sozialer Kompetenzen (GSK) (3.,

überarbeitete Auflage). Weinheim: Psychologie Verlags Union. Literatur für Patienten: Alberti, R. & Emmo ns, M. (1981). Ich behaupte mich selbst. Ein Übungsprogramm (3.

Aufl.). Frankfurt: Fachbuchhandlung für Psychologie. Bloom, L. Z., Coburn, K. & Pearlman, J. (1995 ). Die selbstsichere Frau: Anleitung zur

Selbstbehauptung. Reinbek: Rowohlt Taschenbuch Verla g. Smith, M. (1996). Sage nein ohne Skrupel (6. Aufl.). München: MVG -Verlag.

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Grundlagen für Gruppenleiter/innen 1. Gruppenstunde 1: Positive Rückmeldung geben und erhalten Positive Rückmeldungen sind eine wichtige Möglichkeit, anderen Menschen mitzuteilen, was wir an Ihnen schätzen und mögen. Dazu gehören auch Lob und Komplimente: ? Die Befriedigung, die wir in der Beziehung zu anderen erleben, hängt davon ab, wie viele positive Dinge wir mit dem anderen teilen und welche Rückmeldung wir ihm geben und erhalten. Deshalb ist es wichtig, anderen positive Dingen sagen und selbst Komplim ente positiv empfangen zu können. ? Trotz der Bedeutung von positiven Rückmeldungen zum Erhalt von Beziehungen machen wir zu wenige Gebrauch von ihnen; wir setzen oft zu Unrecht voraus, der andere wisse schon, was man an ihm mag oder schätzt. ? Viele Men schen, die gern Komplimente und Lob verteilen, haben Probleme, selbst welche zu empfangen, und umgekehrt. ? Beziehungsprobleme können mit einer ins Leben einschneidenden, chronischen Erkrankung einhergehen. Mit zunehmenden Problemen übersieht man positive Dinge immer mehr. Komplimente sind eine gute Möglichkeit, aus diesem Teufelskreis herauszukommen. Rollenspiel: Der Therapeut kann an folgenden Situationen demonstrieren, wie verschiedene Strategien positiver Rückmeldung wirken: • Ein Gast lobt überschwenglich, aber unehrlich das gute Essen seiner Gastgeber:

Und bekommt daraufhin beim nächsten Besuch dasselbe Menü vorgesetzt. • Er lobt die Gastgeberin nur für die Bestandteile des Menüs, die er wirklich gern

gegessen hat. Dann folgen Rollenspiele der Pati enten mit persönlich relevanten Themen. 2. Gruppenstunde 2: Die Rolle der nonverbalen Kommunikation Körpersprache und Stimme spielen eine entscheidende Rolle dabei, wie wir auf andere Menschen wirken und wie andere unsere Mitteilungen verstehen. Nonverb ales Verhalten kann die sprachliche Kommunikation erheblich erschweren, vor allem dann, wenn die Körpersprache und der Inhalt einer Botschaft nicht übereinstimmen. Ebenso kann man durch nonverbales Verhalten die Verständigung entscheidend verbessern und le rnen, sich im Gespräch sicherer und besser zu fühlen. Rollenspiel: Folgendes Rollenspiel sollte von dem Therapeuten demonstriert werden:

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Es ist 22.00 Uhr. Sie sind müde und möchten früh zu Bett gehen. Beim Einschlafen stört Sie der zu laut eingestellte Fe rnsehapparat Ihrer Nachbarn. Sie gehen zu ihnen herüber und bitten darum, das Gerät leiser zu stellen. Die Übung sollte (mit jeweils demselben Text) in 3 Varianten durchgespielt werden: mit unterwürfig -schüchterner Körpersprache; laut und aggressiv; entspa nnt, selbstsicher und sachlich. Im Anschluss sollen die Gruppenmitglieder Situationen sammeln und durchspielen, in denen sie Probleme mit nonverbaler Kommunikation hatten. 3. Gruppenstunde 3: Vertretung eigener Interessen Viele Menschen haben große Schw ierigkeiten, ihre eigenen Interessen in angemessener Weise zu vertreten. Dies liegt daran, dass die meisten von uns offene Auseinandersetzungen scheuen. Gründe dafür können sein: ? die Angst, zu unterliegen und gedemütigt zu werden ? die Angst, die Beziehung zum Gegenüber zu belasten oder zu zerstören ? die Angst, die Kontrolle zu verlieren und sich oder den anderen stärker als beabsichtigt zu verletzen. Dennoch gibt es lernbare T echniken, mit deren Hilfe man solche Situationen erfolgreicher angehen und bestehen kann. Rollenspiel: Der Gruppenleiter demonstriert folgende Szene: Der eine hat sich für einen Tagesausflug den Wagen des anderen geliehen und bringt ihn nun mit fast leere m Tank zurück. Er berichtet enthusiastisch von seinen Erlebnissen, erwähnt aber mit keinem Wort, wie er für das verbrauchte Benzin Entschädigung leisten will. Der Verleiher verfolgt nun das doppelte Ziel, den Tankinhalt ersetzt zu bekommen und die Freundsc haft zu erhalten. In der Folge spielen die Patienten Alltagssituationen durch, die sie als schwierig empfanden. 4. Gruppenstunde 4: Kritik äußern Kritik wird oft als gänzlich negatives und unerwünschtes Ereignis angesehen. Diese Sitzung soll zeigen, das s die Fähigkeit zu konstruktiver Kritik eine wichtige Kommunikationsfähigkeit darstellt, die positive Ergebnisse für beide Gesprächspartner bewirken kann. Es geht dabei darum, anderen mitteilen zu können, wann uns ihr Verhalten missfällt, und um eine Änder ung bitten, ohne ihre Gefühle übermäßig zu verletzen oder unnötige Kämpfe zu verursachen. ? Mitunter irritieren Menschen andere durch ihr Verhalten, ohne dies selbst zu bemerken. Konstruktive Kritik gibt ihnen die Möglichkeit, den eigenen Interaktionsstil positiv zu verändern.

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? Beziehungen können leiden, wenn man sich wiederholt oder dauernd ärgerlich oder frustriert fühlt, zu konstruktiver Kritik aber nicht in der Lage ist. ? Konstruktive Kritik kann beiden Partnern das beziehungsstärkende Gefühl geben , auch schwierige Themen miteinander besprechen zu können. Rollenspiel: Der Therapeut stellt gemeinsam mit einem Patienten zwei Personen dar, die zusammen leben; einer von Ihnen blockiert allmorgendlich das Badezimmer und bringt damit den anderen in Zei tnot. Durchgespielt werden Formen aggressiver/ destruktiver und konstruktiver Kritik. Im folgenden wählen die Patienten Themen aus ihrem Alltagserleben aus. 5. Gruppenstunde 5: Kritik entgegennehmen Jeder von uns muss sich auch mit Kritik auseinanderset zen: damit angemessen umzugehen, gehört zu den schwierigsten Dingen im Umgang mit anderen Menschen. Dennoch hat Kritik auch positive Seiten: ? Konstruktive Kritik gibt uns die wertvolle Möglichkeit, Dinge über uns selbst und unsere Wirkung auf andere zu erfahren. ? Im Umgang mit Kritik können wir anderen zeigen, dass wir auch in für uns unangenehmen Situationen Wert auf ihre Meinung legen und bereit sind, unser Verhalten zu ändern. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Kritik: Konstruktive Kritik und destruktive, persönlich verletzende, beleidigende oder herabsetzende Kritik. Rollenspiel: Die Therapeuten demonstrieren eine Szene, in der die E hefrau eines Patienten sich darüber beklagt, dass dieser sich ohne Absprache mit ihr in einem Fitness -Studio angemeldet hat. Sie nimmt dies zum Anlass, seine Verschwendungssucht und seine Vernachlässigung der Partnerbeziehung anzuprangern. In der Folge wer den von den Patienten vorgeschlagene Themen durchgespielt. 6. Gruppenstunde 6: Anforderungen zurückweisen In dieser Sitzung sollen die Gruppenteilnehmer lernen, ungerechtfertigte Anforderungen zurückzuweisen und so Gefühle der Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins zu vermeiden. Besonders wichtig ist die Übung für Patienten mit depressive, dependenten und selbstschädigenden Persönlichkeitszügen. Wenn andere Menschen Anforderungen an Sie stellen, müssen Sie entscheiden, ob Sie diesen Wünschen folgen wo llen oder nicht. Dabei sollten Sie sich fragen, ? ob sie die Anforderung überhaupt ablehnen können (am Arbeitsplatz z.B. werden Sie die Anordnungen Ihres Vorgesetzten in en meisten Fällen ausführen müssen)

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? ob Sie sich von der Person, die Sie um einen G efallen bittet, ausgenutzt fühlen ? ob Sie selbst Lust zur gewünschten Aktivität haben ? ob die gewünschte Aktivität Sie an anderen Dingen hindert, die Sie gerne tun oder gerne tun würden. Sie haben das Recht Anforderungen zurückzuweisen, ohne sich sch lecht oder schuldig zu fühlen (oder schuldig fühlen zu müssen). Wenn Sie anderen zu Gefallen Dinge tun, die Sie eigentlich nicht wollen, hat dies Konsequenzen: ? Es raubt Ihnen Zeit und Energie ? Wenn Sie anderen erlauben, Sie auszunutzen, kann sich bei Ihnen Ärger aufstauen, der sich später vielleicht unkontrolliert entlädt. ? Es führt zu Unehrlichkeit und Missverständnissen. ? Sie verlieren Ihre Selbstachtung. Viele Menschen fühlen sich unwohl, wenn sie die Anforderungen anderer zurückweisen. Dieses unbehagliche Gefühl wird auch nach langer Übung noch bestehen bleiben. Dennoch ist dies kurze Unbehagen erträglicher als die langfristigen Konsequenzen des Ausgenutztwerdens. Es gibt eine direkte Verbindung zwischen der Unfähigkeit, Nein zu sagen und einer geringeren Selbstwertschätzung (Resignationshaltung, Selbstaufgabe, Aus -der-Verantwortung -Gehen). Rollenspiel: Die Patienten schlagen Szenen aus ihrem Alltagsleben vor, die durchgespielt werden.

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