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VR International 1 VR International Nummer 7 | Juli 2018 Ländersteckbrief Serbien | Seite 6 HEALTH MADE IN GERMANY | Seite 10 Public Relations funktionieren auch im Ausland | Seite 11 Travelmanagement: Mitarbeiter und Kunden mit Schlüsselerlebnissen begeistern An großartige Momente erinnern wir uns ein Leben lang. Genau dieses Emotionalisie- rungspotenzial besitzen Events und werden daher im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit immer wertvoller. Impulse geben, begeistern und einen be- trieblichen Nutzen liefern. Dies waren die Kernaspekte für eine neue, erlebnisorien- tierte Produktlinie der RV Touristik, die zur Kunden-/Mitarbeiterbindung und Abhebung vom Markt entwickelt wur- de. Das Produkt wird unter dem Namen BANK.Event angeboten. Eventmarketing ist ein mächtiges Instrument. Positive und persönliche Erlebnisse von Mensch zu Mensch ermöglichen eine psychologi- sche Bindung und dauerhafte Veranke- rung. Events punkten durch einen hohen Erlebniswert und die persönliche Kom- munikation. Lernen durch Emotionen und Business Networking Lernexpeditionen oder auch Learning Journeys sind inzwischen eine beliebte Form der Weiterbildung. Statt Theorie gibt es jede Menge Emotion und Aus- tausch. Ein besonderer Weg ist ein ge- meinsames BANK.Event für Kunden und/ oder Mitarbeiter. Beispielsweise nach Tallinn. Digitale Lösungen spielen im mo- dernen estnischen Leben eine dominie- rende Rolle. „E-Estonia“ wurde zum Syn- onym der Esten und deren Leidenschaft für alles, was vernetzt und digitalisiert ist. So hat der digitale Wandel hier schon längst alle Lebensbereiche erreicht. Kein Staat ist so digital wie das kleine Land im Norden Europas. Themen wie digitale Verwaltungen und Unternehmensgrün- dung beschäftigen. Aktuell gibt es in Est- land rund 450 Start-up-Unternehmen, bis 2020 soll die 1.000er-Marke erreicht sein. Ein idealer Ort, um sich gemein- sam über die Vorteile einer modernen vernetzten Gesellschaft zu informieren, auszutauschen und gemeinsam zu disku- tieren.

Travelmanagement: Mitarbeiter und Kunden mit ... · Statt Theorie gibt es jede Menge Emotion und Aus-tausch. Ein besonderer Weg ist ein ge-meinsames BANK.Event für Kunden und/ oder

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VR International Nummer 7 | Juli 2018

VR_Intern_03_2017_VR International 02.03.17 13:46 Seite 1

Ländersteckbrief Serbien | Seite 6HEALTH MADE IN GERMANY | Seite 10Public Relations funktionieren auch im Ausland | Seite 11

Travelmanagement: Mitarbeiter und Kunden mit Schlüsselerlebnissen begeistern An großartige Momente erinnern wir uns ein Leben lang. Genau dieses Emotionalisie-rungspotenzial besitzen Events und werden daher im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit immer wertvoller.

Impulse geben, begeistern und einen be-trieblichen Nutzen liefern. Dies waren die Kernaspekte für eine neue, erlebnisorien-tierte Produktlinie der RV Touristik, die zur Kunden-/Mitarbeiterbindung und Abhebung vom Markt entwickelt wur-de. Das Produkt wird unter dem Namen BANK.Event angeboten. Eventmarketing ist ein mächtiges Instrument. Positive und persönliche Erlebnisse von Mensch zu Mensch ermöglichen eine psychologi-sche Bindung und dauerhafte Veranke-rung. Events punkten durch einen hohen Erlebniswert und die persönliche Kom-munikation.

Lernen durch Emotionen und Business Networking

Lernexpeditionen oder auch Learning Journeys sind inzwischen eine beliebte Form der Weiterbildung. Statt Theorie gibt es jede Menge Emotion und Aus-tausch. Ein besonderer Weg ist ein ge-meinsames BANK.Event für Kunden und/oder Mitarbeiter. Beispielsweise nach Tallinn. Digitale Lösungen spielen im mo-dernen estnischen Leben eine dominie-

rende Rolle. „E-Estonia“ wurde zum Syn-onym der Esten und deren Leidenschaft für alles, was vernetzt und digitalisiert ist. So hat der digitale Wandel hier schon längst alle Lebensbereiche erreicht. Kein Staat ist so digital wie das kleine Land im Norden Europas. Themen wie digitale Verwaltungen und Unternehmensgrün-

dung beschäftigen. Aktuell gibt es in Est-land rund 450 Start-up-Unternehmen, bis 2020 soll die 1.000er-Marke erreicht sein. Ein idealer Ort, um sich gemein-sam über die Vorteile einer modernen vernetzten Gesellschaft zu informieren, auszutauschen und gemeinsam zu disku-tieren.

 

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Im Fokus

VR International: End-to-End-Lösun-gen sind im Trend zur effizienten Or-ganisation von Geschäftsreisen. Was genau verbirgt sich dahinter?

Bernhard Hofbauer: In der Tat sind End-to-End-Prozesslösungen aktuell stark nachgefragt und beschäftigen die Unter-nehmen sehr. Bedenkt man, dass in vielen Firmen der Bereich der Reiseorganisation bis heute wenig transparent und äußerst zeitintensiv ist, verwundert dies nicht. Ein ganzheitliches Travelmanagement-Sys-tem bündelt alle Prozesse rund um die Geschäftsreise auf einer einzigen Platt-form: Vom Reiseantrag über die Buchung bis hin zur Reisekostenabrechnung wird alles aus „einer Hand“, teilweise web- basiert, gebündelt.

Paraskevi Maliaritsi: Wichtig ist, dass das Travelmanagement-System zum je-

weiligen Unternehmen passt. Wir emp-fehlen, die Anforderungen genau zu er-mitteln und vorab bestehende Abläufe unter die Lupe zu nehmen, um letztend-lich eine einfache Abbildung von hoch komplexen Prozessen zu bekommen. So steigt die Effizienz, und die Kosten wer-den teilweise erheblich gesenkt. Die Mit-arbeiter profitieren von einer einfachen Bedienung und die Einhaltung von auf-gestellten Reiserichtlinien wird deutlich verbessert.

Hofbauer: Wir haben uns frühzeitig mit der Implementierung von End-to-End-Lösungen befasst. Derzeit haben wir diverse Produkte im Einsatz, die indivi-duell an die Bedürfnisse unserer Kunden angepasst werden. Unser Team betreut als Franchise-Büro von FIRST Business Travel seit über 25 Jahren Geschäftsrei-sende unterschiedlichster Branchen und

Unternehmensgrößen und ist Ansprech-partner für alle Online- wie Offline-Bu-chungen.

VR International: Was macht den Er-folg Ihrer Geschäftsreisen-Abteilung aus?

Maliaritsi: Die Organisation einer Ge-schäftsreise kann zeitraubend und kos-tenintensiv sein, denn der Aufwand für eine Selbstrecherche und die fehlende Transparenz bei der Flut an Tarifen und Bestimmungen ist extrem hoch. Spezia-lisierte Geschäftsreiseexperten sind für ein effizient arbeitendes Unternehmen unentbehrlich geworden. Ist eine End-to-End-Lösung einmal im Einsatz, buchen die Mitarbeiter meist selbst im System. Allerdings haben wir jederzeit Zugriff auf sämtliche gebuchte Leistungen und kön-nen, sofern erforderlich und gewünscht,

RV Touristik: Travelmanagement für den genossenschaftlichen Verbund

Seit rund 50 Jahren organisiert die Raiffeisen- und Volksbanken Touris-tik (RV Touristik) für die Volksbanken und Raiffeisenbanken und deren Mit-glieder und Kunden „Erlebnisse, die Stadtgespräch sind“. Im Bereich der Bankreise ist das Partnerunternehmen des genossenschaftlichen Verbunds Marktführer. Als Tochter der interna-tional tätigen RT/Raiffeisen Touristik Group ist die RV Touristik in eine siche-re und fortschrittliche Unternehmens-gruppe eingebettet und profitiert von zahlreichen Synergien, die es dem Touristikunternehmen ermöglichen, mit Vorteilen der Großgruppe mittel-ständisch und regional zu arbeiten. Seit der Gründung im Jahr 1971 ist die RV Touristik eng mit den genossenschaft-lichen Werten und Unternehmen ver-bunden.

Effizientes Travelmanagement – einfach, komfortabel und übersichtlichVR International sprach mit Bernhard Hofbauer, Geschäftsführer der RV Touristik und Paraskevi Maliaritsi, Teamleitung der Abteilung FIRST Business Travel, über sogenannte End-to-End-Lösungen im Travelmanagement.

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Im Fokus

Verhandlungsführer von Indien, Chi-na und 14 anderen Ländern haben sich Ende April in Singapur zur voraussichtli-chen finalen Diskussionsrunde über das geplante Mega-Freihandelsabkommen „Regional Comprehensive Economic Part-nership“ (RCEP) getroffen.

Das RCEP ist ein Freihandelsabkom-men zwischen den zehn Mitgliedern der Vereinigung südostasiatischer Staaten „ASEAN“ und den sechs Staaten, mit denen ASEAN bereits bilaterale Freihan- delsabkommen geschlossen hatte wie Australien, China, Indien, Japan, Südko-rea und Neuseeland. Ziel des Abkom-mens ist es, Handelsbeschränkungen nachhaltig abzubauen, den Arbeits-markt zu liberalisieren und private Inves-titionen in der Region des Abkommens besser zu schützen.

Die Verhandlungen für das Freihan-delsabkommen wurden 2012 formell ein-

geleitet und sollen voraussichtlich im No-vember 2018 abgeschlossen werden. Auf die künftigen Mitglieder des Handels- abkommens entfallen rund 3,4 Milliarden Einwohner mit einem Bruttoinlandspro-dukt (BIP) von 49,5 Billionen USD, was in etwa 39 Prozent des weltweiten BIP entspricht. Das RCEP wird somit den größten Handelsblock der Welt darstel-len, welcher laut einer Studie von PwC bis 2050 die Hälfte der Weltwirtschaft ausmachen wird, wobei das kombinier-te BIP von China und Indien mehr als 75 Prozent der Wirtschaftsleistung repräsen-tiert.

Das Freihandelsabkommen wird zu-dem als eine Alternative zum Transpazi-fischen Handelsabkommen TPP angese-hen. Durch den Handelskonflikt der USA mit China profitieren in erster Line die ASEAN-Mitglieder, da das RCEP für die südostasiatischen Staaten eine weitere

Wie ein neues Freihandelsabkommen die weltweite Ordnung prägen wird

News inside: DZ BANK German Desk Singapur

Annäherung an die regionalen Groß-mächte Indien und China ermöglicht.

Singapur bietet als hochmoderne, langfristig orientierte und rechtsstaat-lich ausgereifte Republik weiterhin ei-nen sicheren Hafen und den Zugang zur RCEP-Region.

Autoren

Bernhard HofbauerGeschäftsführer RV Touristik089 28684804b.hofbauer @rv-touristik.de

Paraskevi MaliaritsiTeamleitung FIRST Business Travel089 28684887p.maliaritsi @rv-touristik.de

Raiffeisen- und Volksbanken Touristik GmbH(RV Touristik) Amalienstraße 9b–1180333 Münchenwww.rv-touristik.de

in jeder Phase der Reise(planung) unter-stützen. Gerade bei Flugunregelmäßig-keiten, wie bei streikbedingten Ausfällen, wird dieser Service sehr geschätzt.

VR International: Welche Leistungen werden aktuell verstärkt nachgefragt?

Hofbauer: Hat ein Unternehmen noch kein Travelmanagement-System im Ein-satz, so ist die Nachfrage nach Lösun-

gen im Bereich strategische Prozess- und Kostenoptimierung groß. Ein wichtiges Thema sind auch Lösungen rund um die Reisesicherheit im Rahmen der Fürsorge- und Informationspflicht der Unterneh-men ihren Mitarbeitern gegenüber. Auf Wunsch stellen wir Frühwarn-, Gesund-heits-, Informations- und Kommunikati-onssysteme zur Verfügung.

VR International: Ein Blick in die Zu-kunft – wie entwickelt sich der Ge-schäftsreisemarkt?

Maliaritsi: Durch die Digitalisierung werden viele Prozesse noch weiter ver-schlankt, komfortabler und effizienter. Demgegenüber steht der Wunsch der Geschäftsreisenden nach deutlich mehr Individualität und Flexibilität sowie einer Echtzeitbetreuung.

VR International: Vielen Dank für das Gespräch.

Autor

Sebastian MoserVice PresidentGerman DeskDZ BANK AG Singapore Branch50 Raffles Place #43-01Singapore Land TowerSingapore 0486230065 6427 [email protected]

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Märkte & Chancen

Polen: Kunststoffbranche im AuftriebDie polnische Kunststoffbranche wächst und dieser Trend wird auch in den kommenden Jahren weiter anhal-ten. Die Nachfrage nach Kunststoffen steigt in Polen seit einigen Jahren um durchschnittlich gut 5 Prozent pro Jahr. Darüber informiert die Vereinigung der Kunststoffhersteller PlasticsEurope Polska.

Es werden immer mehr Verpackun-gen benötigt, zudem verbauen die Hersteller von Elektrogeräten sowie Kfz mehr Kunststoffteile. Auch der Bedarf des Baugewerbes wächst. Inländische Hersteller erweitern ihre Kapazitäten. Da Polen seinen Bedarf an Kunststoffen selbst nicht decken kann, muss das Land diese importieren.

Weitere Informationen:Agence Nationale de Gestion des Déchets (ANGED): www.anged.nat.tn

Tunesien: Abfallverwertung braucht Technik und Know-howTunesien steht im Abfallsektor vor großen Herausforderungen. Schätzungen zufol-ge werden in Städten etwa 80 Prozent der Haushaltsabfälle eingesammelt. In ländlichen Regionen findet eine geregel-te Abfallentsorgung praktisch nicht statt. Der defizitäre Sektor wird von internatio-nalen Gebern unterstützt und der Privat-

sektor soll stärker eingebunden werden. Chancen bieten sich Technologieanbie-tern und Beratungsunternehmen.

Um Investitionen in entsprechende Ausrüstung zu erleichtern, besteht be-reits seit den 1990er-Jahren der Fonds de dépollution, der unter anderem Ent-sorgungsunternehmen eine Zulage von

20 Prozent der Investitionskosten ermöglicht. Neben neuen Ansätzen zu Mülltrennung und Recycling verfolgt Tunesien auch den Ausbau dezentraler Bio-gas- und Kompos-tieranlagen. Im Zuge der Umset-zung des Pariser

Abkommens zum Klimaschutz will man die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 41 Prozent reduzieren. Kontrollierte und unkontrollierte Mülldeponien gelten als wichtiger Ansatzpunkt. Ziel ist es, Depo-nien mit mechanisch-biologischer Abfall-behandlung nachzurüsten. Dies betrifft sowohl die stoffliche Wiederverwendung als auch die energetische Verwertung zur Energieerzeugung. Der Investitions-fonds Abfallverwertung FIVAD umfasst 17 Millionen Euro. Derzeit sind mehr als 15 Deponien und 48 Umschlagstationen in 83 Kommunen in Betrieb.

Weitere Informationen:Branchenverband PlasticsEurope Polskaul. Trebacka 4 p. 10900-074 Warszawa, Polen004822 [email protected]/pl

Polnischer Verband der Kunststoffverarbeiter: PZPTSul. Zbyszka Cybulskiego 300-727 Warszawa, Polen0048 603 626 [email protected]://pzpts.pl

Der polnischen Kunststoffindustrie werden insgesamt etwa 8.000 Betriebe zugeordnet, die zusammen annähernd 160.000 Mitarbeiter beschäftigen. Die meisten dieser Firmen sind klein oder mit-telständisch. Die Hersteller von Produkten aus Gummi und Kunststoffen investierten 2017 laut Statistischem Hauptamt GUS insgesamt fast 1.000 Millionen Euro, eine nominale Steigerung um 7,2 Prozent. Ihre Umsätze summierten sich im selben Jahr auf 20,7 Milliarden Euro, ein Plus von 9,5 Prozent.

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Jetzt anmelden: APK 2018 in Jakarta

Die diesjährige Asien-Pazifik-Konferenz der Deutschen Wirtschaft (APK) findet vom 1. bis zum 3. November in Jakarta statt. Zu der bedeutendsten deutschen Wirtschafts- und Netzwerkveranstal-tung in der Region werden rund 1.000 Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Politik in der indonesischen Hauptstadt erwartet. Im Zweijahresturnus laden die Deutschen Auslandshandelskammern (AHKs), der Asien-Pazifik-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (APA) und das Bundeswirtschaftsministerium im Rah-men der APK zur Diskussion über regi-onale und globale wirtschaftsrelevante Themen ein. 2018 ist die AHK Indonesien Gastgeber.

Die nunmehr 16. Konferenz im Ritz-Carlton-Hotel Jakarta wird geleitet von Hubert Lienhard, Vorsitzender des APA, und Bundeswirtschaftsminister Pe-ter Altmaier. Die Veranstaltung eröffnet

MESSETIPPS

Renewable Energy World International

In Orlando, USA, findet vom 4. bis 6. De-zember 2018 die Renewable Energy World International statt. Branchenschwerpunkte sind Energiewirtschaft (konventionelle und erneuerbare Energien) (Branche 23), Ange-botsschwerpunkte sind Biomasse, erneuerbare Energien, Solartechnik und Treibstoffe.

Kontakt: PennWell Conference & Exhibitions Co. Petroleum Division1455 West Loop South, Suite #400Houston, TX 77027USA001 [email protected]

ZDRAVOOKHRANENIYE Internationale Fachmesse für das Gesund-heitswesen, Medizintechnik

Vom 3. bis 7. Dezember 2018 öffnet die ZDRAVOOKHRANENIYE – Internationa-le Fachmesse für das Gesundheitswesen, Medizintechnik in Moskau ihre Tore. Bran-chenschwerpunkte sind Medizintechnik, Ge-sundheit, Pharmazie, Pflege (Branche 56), Angebotsschwerpunkte sind Diagnostika, Krankenhausausrüstung, Laborgeräte, Medizi-nische Geräte, Medizintechnik, Pharmazeutika und Therapie-Geräte. Deutschen Unterneh-men wird eine Firmengemeinschaftsausstel-lung angeboten.

Kontakt:Messe Düsseldorf GmbHMesseplatz40474 Düsseldorf0211 [email protected]@expocentr.ruwww.expocentr.rugureeva@expocentr.ruwww.zdravo-expo.ru

Kontaktadresse für alle Fragen rund um Ihr internationales Geschäft

Haben Sie Fragen oder zusätzlichen Informations-bedarf für Ihr internationales Geschäft?Sie erreichen die erfahrenen Spezialisten der DZ BANK unter folgender Mail-Adresse:[email protected]. Bitte mit dem Hinweis, zu welcher Volks- oder Raiffeisenbank Geschäftsverbindung besteht.

zahlreiche Möglichkeiten, Netzwerke zu pflegen und aufzubauen. Die indo-nesische Regierung sowie Minister und CEOs aus der Region sind eingeladen, ihre lokale Perspektive auf aktuelle Ent-wicklungen zu teilen. Im Mittelpunkt der Konferenz stehen weniger konkrete Ge-schäftschancen, als vielmehr der gegen-seitige Austausch über die großen Her-ausforderungen unserer Zeit.

Zu den zahlreichen Höhepunkten der APK zählen auch ein prominent besetz-tes Panel zu „Belt and Road“ und ande-ren regionalen Infrastruktur-Initiativen.

Weitere Informationen:www.sanctionsmap.eu

EU: interaktive Sanktionslandkarte Der Bereich Exportkontrolle ist kom-plex. Um sich im Embargo-Wirrwarr ei-nen Überblick zu verschaffen, wurde die EU-Sanctions Map entwickelt. Auf einer interaktiven Weltkarte werden alle derzeit von der EU verhängten Straf-maßnahmen dargestellt. Mittels leicht verständlicher Symbole können sich ex-

portorientierte Unternehmen schnell über Sanktionen und Maßnahmen im jeweiligen Zielland informieren.

Weitere Informationen:www.apk2018.comSiehe VR International Ausgabe Oktober 2017: Neue Repräsentanz der DZ Bank in Jakarta eröffnet

BAFA: aktualisiertes Merkblatt zur firmeninternen Exportkontrolle

Welche Organisationsregeln gelten für Unternehmen im Außenwirtschaftsver-kehr? Welche Nachteile können mit ei-nem innerbetrieblichen Compliance-Pro-gramm (ICP) vermieden werden? Welche Kriterien muss ein ICP erfüllen? Diese und weitere zentrale Fragen zur firmen-internen Exportkontrolle beantwortet ein BAFA-Merkblatt.

Unternehmen, die am Außenwirt-schaftsverkehr teilnehmen und deren Produktangebot gelistete Güter be- inhaltet oder Güter, die einem kritischen

Verwendungszweck zugeführt werden können, sollten über ein innerbetrieb-liches Compliance-Programm in ihrem Unternehmen verfügen. So muss je nach Größe, Geschäftsfeld und Kunden-portfolio eines Unternehmens anhand einer Risiko- und Be- troffenheitsanalyse festgelegt werden, welche Anforde-rungen im Einzel-nen das ICP erfüllen muss.

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Ländersteckbrief

SerbienUnter den Nachfolgestaaten des frühe-ren Jugoslawien ist die Republik Serbien flächen- und einwohnermäßig der mit Abstand größte Staat, ist aber mit einem nominalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 42 Milliarden USD lediglich die dritt-größte Volkswirtschaft nach Slowenien und Kroatien. Die mit dem ethnischen Zerfall der Sozialistischen Föderativen Re-publik (SFR) Jugoslawien einhergehenden Kriege führten in Verbindung mit den gegen Serbien verhängten internationa-len Sanktionen zu einem weitgehenden Zusammenbruch von Serbiens ökonomi-scher Basis. Mit dem Sturz des langjäh-rigen serbischen Präsidenten Slobodan Milošević und seines Regimes im Oktober 2000 begann die Nachkriegsepoche in Serbien, in der im Spannungsverhältnis zwischen nationalistischen und pro-west-lichen gesellschaftspolitischen Kräften die demokratische und marktwirtschaftliche Transformation des Landes eingeleitet wurde. 2006 zerbrach der Staatenbund Serbiens mit Montenegro und im Febru-ar 2008 erklärte die damals autonome, mehrheitlich albanisch bewohnte Provinz Kosovo ihre Unabhängigkeit von Serbi-en. Seit März 2012 ist Serbien offizieller Beitrittskandidat zur Europäischen Union (EU). Das Land hat im Vergleich zu vielen Mitgliedsländern aber weiterhin großen Aufholbedarf. Mit einem Pro-Kopf-Ein-kommen von rund 6.000 EUR in 2017 liegt Serbien bei knapp 20 Prozent des EU-Durchschnitts.

Belgrad, die weiße Stadt, ist Hauptstadt und Metropolregion. Die günstige Lage an zwei schiffbaren Flüssen gab ihr den Beinamen „Pforte des Balkans“.

Banca Intesa ad Beograd 4.751

Komercijalna Banka AD Beograd 3.366

UniCredit Bank Serbia JSC 3.119

Société Generale Banka Srbija ad 2.480

Raiffeisen Banka ad Beograd 2.226

Die fünf größten Banken (Bilanzsumme per 31. 12. 2017 in Millionen EUR)

der Beitrittsverhandlungen liegt auf Fra-gen der Rechtsstaatlichkeit wie beispiels-weise der Medienfreiheit. Aktuell stellt die Bewältigung der Flüchtlingskrise, von der Serbien seit 2015 als Transitland für viele Flüchtlinge und Migranten auf dem Weg in die EU betroffen ist, ein zentra-les innenpolitisches Problem dar. Außen- politisch ist Serbien neben der Integrati-on in die EU auch um gute Beziehungen zu Russland bemüht.

Wirtschaftsstruktur

Mit einem Anteil von knapp 50 Prozent am Bruttoinlandsprodukt (BIP) kommt dem Dienstleistungssektor eine zentrale Rolle in der serbischen Wirtschaft zu, wo-bei der Transport- und der Kommunika-tionssektor von großer Bedeutung sind. Durch Serbien führen wichtige Verkehrs-wege vom Westen Europas in Richtung Griechenland und Türkei. Serbien verfügt zudem über erhebliches Potenzial im Fremdenverkehr, der stark vom Bäder- und Wintertourismus geprägt wird. Ein wichtiger Wirtschaftszweig Serbiens ist nach wie vor die Landwirtschaft mit ei-

Politische Lage

Die Politik Serbiens wird seit 2012 von der nationalkonservativen Serbischen Fortschrittspartei (SNS) bestimmt. Die Partei konnte sich sowohl bei den vor-gezogenen Wahlen 2014 wie auch bei den Neuwahlen im April 2016 als stärks-te politische Kraft behaupten. Die SNS bildet eine Regierungskoalition mit der sozialistischen Partei und einer Reihe klei-nerer Parteien. Die Regierungsgeschäfte wurden bis Frühjahr 2017 von Alek-sandar Vučić (SNS) als Ministerpräsident geführt, der im April 2017 zum Staats- präsidenten gewählt wurde. Mit der Wahl Vučićs wurde der von ihm verfolgte Reformkurs und angestrebte Weg in die EU von den Wählern bestätigt. Gleichzei-tig befürchten Kritiker jedoch, dass Vučić sein neues Amt zum weiteren Ausbau seines bereits weitreichenden Einflusses auf die staatlichen Institutionen nutzen könnte. Nachfolgerin im Amt des Minis-terpräsidenten wurde im Juni 2017 die parteilose, als europafreundlich geltende Ana Brnabic.

Zu den innenpolitischen Hauptthe-men zählen seit Jahren die angestrebte Stärkung der serbischen Wirtschaft und die Reformanstrengungen im Zuge des EU-Integrationsprozesses. Im Januar 2014 wurden Beitrittsverhandlungen mit der EU aufgenommen, wobei ein EU-Beitritt eine umfassende Normalisierung der Beziehungen zum Kosovo voraus-setzt, das von Serbien bislang weiterhin als Teil des serbischen Territoriums erach-tet wird. Ein besonderer Schwerpunkt

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Ländersteckbrief

nem Anteil von fast 9 Prozent am BIP in 2017 und rund einem Fünftel aller Er-werbstätigen. Der Sektor ist jedoch wenig effizient und weist aufgrund klimatischer Einflüsse stark schwankende Erträge auf. Gemüse, Obst und Wein spielen wie die Viehzucht eine wichtige Rolle. In der Industrie werden rund 42 Prozent des BIP erwirtschaftet. Zu den wichtigsten Industriezweigen gehören Baustoffin-dustrie, Metallindustrie, Maschinenbau, Erstellung elektrischer Ausrüstungen, chemische Industrie, Papiererzeugung, Textil-, Leder- und Gummiwarenindus-trie, Holzverarbeitung, Nahrungsmit-tel- und Tabakindustrie. In Anbetracht der relativ günstigen Produktionskosten wird Serbien verstärkt auch zur Lohn-veredelung genutzt. Viele industrielle Produktionsanlagen gelten allerdings als veraltet und sind modernisierungsbe-dürftig. In einigen Staatsbetrieben wird nur noch wenig und in kaum wettbe-werbsfähiger Qualität produziert. Hoher Investitionsbedarf besteht auch in der Infrastruktur. Insgesamt ist das Land zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit auf ausländisches Kapital und Know-how angewiesen. Zur Stärkung Serbiens als Investitionsstandort sind jedoch verbes-serte Rahmenbedingungen erforderlich. Mit der schrittweisen Übernahme der Gesamtheit des EU-Rechts sind weitere Fortschritte zu erwarten. Als offizieller Beitrittskandidat zur EU kann das Land bereits jetzt Finanzmittel aus EU-Fonds durch die sogenannten Vorbeitrittshilfen abrufen, mit denen neben der Verwal-tungsreform und der Entwicklung des ländlichen Raums auch die Modernisie-rung und Ausbau der Infrastruktur un-terstützt werden.

Wirtschaftslage und -politik

Die Wirtschaftspolitik Serbiens wird maß-geblich durch die Zusammenarbeit mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) geprägt. Zuletzt lief im Frühjahr 2018 ein dreijähriges Stand-by-Abkom-men mit dem IWF aus, durch das sich Serbien zu wirtschaftlichen Strukturrefor-men und Sparmaßnahmen verpflichtet hatte. Die vereinbarten Auflagen beinhal-teten unter anderem Gehaltskürzungen für Angestellte des öffentlichen Dienstes, Privatisierung von Staatsunternehmen, Subventionsabbau, Modernisierung des Arbeitsgesetzes sowie eine effektive Be-

kämpfung der Schattenwirtschaft und Korruption. Insgesamt kann Serbien deutliche Fortschritte bei der Reform der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedin-gungen in den letzten Jahren verzeich-nen. Die Wirtschaft befindet sich nach der Rezession in 2014 wieder auf einem Wachstumskurs. Nach einem Realwachs-tum von 1,9 Prozent in 2017 wird 2018 und 2019 mit Zuwachsraten von 3 bis 3,3 Prozent gerechnet. Kräftige Wachs-tumsimpulse dürften sowohl von den

Investitionen wie auch vom Privatver-brauch ausgehen. In Anbetracht der wirt-schaftlichen Belebung dürfte sich auch der Arbeitsmarkt weiter entspannen. Die Arbeitslosenquote, die sich von noch rund 20 Prozent in 2014 auf 15 Prozent im Jahr 2017 verringerte, dürfte auch 2018 und 2019 weiter sinken. Auch bei der Haushaltskonsolidierung konnte Ser-bien deutliche Fortschritte erzielen. Der Staatshaushalt, der 2014 noch ein Defizit von 6,6 Prozent des BIP aufwies, schloss

Jahr Bruttoinlandsprodukt Inflationsrate Haushaltssaldo (real) (Jahresdurchschnitt) (BIP)

2015 0,8 1,4 –3,7

2016 2,8 1,2 –1,3

2017 1,9 3,2 0,2

2018s 3,0 2,6 –0,7

s = geschätzt

Quellen: Germany Trade & Invest, Wirtschaftsdaten kompakt, November 2017; IWF, International Financial Statistics; EIU; eigene Berechnungen

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung (in Prozent)

Jahr Leistungsbilanzsaldo Direktinvestitionen Währungsreserven (netto) (ohne Gold)

2015 –1,8 2,0 10,7

2016 –1,0 2,1 10,1

2017 –1,8 2,0 11,2

2018s –1,7 2,3 12,0

s = geschätzt

Quellen: Germany Trade & Invest, Wirtschaftsdaten kompakt, November 2017; IWF, International Financial Statistics; EIU; eigene Berechnungen

Entwicklungen in der Außenwirtschaft (in Milliarden USD)

Durch Serbien führen wichtige Verkehrswege vom Westen Europas in Richtung Griechen-land und Türkei.

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Ländersteckbrief

2017 erstmals mit einem Überschuss von 0,2 Prozent des BIP ab. 2018 und 2019 wird zwar erneut mit Haushaltsdefiziten gerechnet, diese dürften aber mit weni-ger als 1 Prozent des BIP gering ausfallen und problemlos bleiben. Die serbische Staatsverschuldung lag gemessen am BIP 2017 bei 63,5 Prozent und dürfte bei anhaltendem Wachstum bis 2018 auf 60 Prozent des BIP zurückgehen und 2019 weiter sinken. Mit einem hohen Anteil auf ausländische Währung lautender Ver-bindlichkeiten geht allerding ein erhöhtes Wechselkursrisiko einher.

Nachholbedarf für die serbische Wirtschaft gibt es weiterhin bei der Re-form der staatseigenen Betriebe, deren Umstrukturierung erhebliches soziales Konfliktpotenzial beinhaltet. Zentrale Be-deutung kommt dabei der Restrukturie-rung des staatlichen, von Subventionen abhängigen Unternehmenssektors zu, der den Staatshaushalt strukturell belas-tet. Die Privatisierungsvorhaben dürften aufgrund des damit verbundenen Ar-beitsplatzabbaus jedoch auch zukünftig nur zögerlich vorankommen. Die Leis-tungsbilanz ist seit Jahren defizitär. 2017 erhöhte sich das Defizit von 2,7 Prozent des BIP im Vorjahr auf 4,3 Prozent des

BIP, worin sich insbesondere ungünsti-ge Wetterbedingungen in der landwirt-schaftlichen Produktion sowie steigende Energiepreise niederschlugen. 2018 und 2019 könnte sich das Leistungsbilanz-defizit in Relation zum BIP dank des erwarteten kräftigen Wirtschaftswachs-tums bei 3,6 Prozent stabilisieren. Haupt- exportgüter Serbiens sind Nahrungsmit-tel, Kraftfahrzeuge und -teile, Maschinen, Elektrotechnik, Textilien und Bekleidung. Die Netto-Zuflüsse an ausländischen Di-rektinvestitionen nach Serbien beliefen sich 2017 auf rund 2 Milliarden EUR und könnten 2018 auf 2,3 Milliarden EUR ansteigen. Sie erreichen damit eine Grö-ßenordnung von knapp 5 Prozent des BIP. Die serbische Auslandsverschuldung belief sich Ende 2017 auf rund 29,4 Mil-liarden USD und dürfte auch 2018/19 auf diesem Niveau liegen. Dabei wird sich der Anteil an Exporten und BIP von 141 Prozent bzw. 70 Prozent allmählich verringern. Auch die Schuldendienstquo-te sinkt und könnte von 23,8 Prozent in 2017 auf rund 22 Prozent in 2018 zu-rückgehen – mit weiter sinkender Ten-denz. Bei einer Importdeckung von gut fünf Monaten ist die kurzfristige Liquidi-tätslage relativ entspannt.

Beziehungen zu Deutschland

Deutschland gehört seit Jahren zu-sammen mit Italien zu den wichtigsten Wirtschaftspartnern Serbiens. Bei den Importen lag Deutschland im Jahr 2016 mit einem Anteil von 12,9 Prozent vor Italien auf Platz eins. Von den Exporten gingen 13,1 Prozent nach Deutschland, das damit nach Italien der zweitwich-tigste Absatzmarkt war. Der bilaterale Handel wächst seit Jahren kräftig und nahm von 2013 bis 2017 um 50 Prozent zu. Bei einem Handelsvolumen von 3,8 Milliarden EUR im Jahr 2016 liegt Serbi-en allerdings nur auf Rangstelle 49 bei den deutschen Importen und auf Platz 55 bei den Exporten. 2017 beliefen sich die deutschen Exporte nach Serbien auf rund 2,4 Milliarden EUR und die Importe auf 1,9 Milliarden EUR, was einem Steige-rungssatz von 12,6 Prozent und 11 Pro-zent gegenüber dem Vorjahr entsprach. Auch im 1. Quartal des laufenden Jahres setzte sich die Handelsdynamik fort. Von Januar bis März 2018 erreichte der bilate-rale Warenaustausch einen Wert von rund 1.108 Millionen EUR, was einer Zunahme um 9,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr

Botschaft der Bundesrepublik Deutschland

Belgrad Neznanog Junaka 1a 11040 Beograd

Postadresse: P.O. Box 48, 11040 Beograd, Serbien

0038111 3064300 [email protected] www.belgrad.diplo.de

Botschaft der Republik Serbien

Taubertstraße 18, 14193 Berlin

004930 895770-0 [email protected] http://berlin.mfa.gov.rs

Deutsch-Serbische Wirtschaftskammer

Str. Toplicin venac 19–21 11000 Belgrad, Serbien

0038111 2028010, -011 [email protected] http://serbien.ahk.de

Nützliche Adressen

Jahr Deutsche Ausfuhr Deutsche Einfuhr Saldo

2015 1.955 1.430 525

2016 2.092 1.682 410

2017 2.356 1.865 491

2018 1. Quartal 645 463 182

Quellen: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden; Außenhandel, Fachserie 7

Außenhandel der Bundesrepublik Deutschland mit Serbien (in Millionen EUR)

Die Landwirtschaft ist nach wie vor ein wichtiger Wirtschaftszweig Serbiens.

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Ländersteckbrief

entsprach. Die deutsch-serbische Han-delsbilanz verzeichnet traditionell einen Überschuss zugunsten Deutschlands, der sich 2017 auf 491 Millionen EUR belief. Wichtigste deutsche Exporte nach Serbi-en sind Maschinen sowie Kraftfahrzeuge und -teile, die zusammen über 32 Pro-zent der deutschen Lieferungen ausma-chen. Unter den Ausfuhrgütern Serbiens nach Deutschland liegen Maschinen mit einem Anteil von 27,4 Prozent an ers-ter Stelle gefolgt von Elektrotechnik mit 18,6 Prozent und Nahrungsmitteln, Tex-tilien und Bekleidung, Kraftfahrzeugen

und Kraftfahrzeugteilen. Bei den Direkt- investitionen liegt Deutschland mit ei-nem Anteil von rund 4,6 Prozent an den Auslandsinvestitionen unter den zehn bedeutendsten Investorenländern in Ser-bien. Bevorzugte Wirtschaftszweige für ausländische Investoren in Serbien sind der Finanzsektor mit einem Anteil von 29 Prozent an den gesamten ausländischen Direktinvestitionen, die verarbeitende In-dustrie mit einem Anteil von 21 Prozent sowie der Bereich Handel mit knapp 14 Prozent. Zu den bedeutenden deutschen Investoren zählen u. a. Firmen wie STA-

DA, METRO, Fresenius, Bosch, Henkel, Siemens und Messer. Für deutsche Un-ternehmen dürften kurz- bis mittelfristig Projekte im Bereich Infrastruktur-Sanie-rung interessant sein, darunter Pläne der Stadt Belgrad im Abwasserbereich, Bau von Eisenbahnlinien und Autobahnen. Mit der Deutsch-Serbischen Wirtschafts-kammer gibt es in Belgrad einen direkten Ansprechpartner für die deutsche Wirt-schaft. Im Bereich Investitionsschutz und Doppelbesteuerung gelten die 1987 und 1989 mit der SFR Jugoslawien geschlos-senen Abkommen fort.

Aussichten

Die serbische Wirtschaft dürfte auch in den kommenden Jahren auf Wachstums-kurs bleiben. Der robuste Privatkonsum und eine kräftige Entwicklung der Aus-landsnachfrage sollten den Unterneh-mensinvestitionen weiter Auftrieb geben. Auch die in der Vergangenheit eingeleite-ten Strukturreformen zur Verbesserung des unternehmerischen Umfelds dürften sich positiv auf die Investitionstätigkeit auswirken. Zu einer nachhaltigen Steige-rung der Wettbewerbsfähigkeit ist Serbi-en auf den Zufluss ausländischen Kapitals und Know-hows angewiesen. Insgesamt dürften die Vorbereitungen auf den EU-Beitritt die Attraktivität Serbiens als Investitionsstandort erhöhen und damit auch den Zufluss ausländischen Kapitals begünstigen. Serbien dürfte im Zuge der weiteren Annäherung an die EU zuneh-mend für internationale Unternehmen an Bedeutung gewinnen, die einen neuen Markt in EU-Nähe erschließen wollen. Da-bei kann Serbien insbesondere auch von seiner zentralen Lage zwischen den west-europäischen Ländern und den Märkten Mittel- und Osteuropas profitieren.

Ingrid Schäfer-Link

DZ BANK AG

Bevölkerung: 7,2 Millionen

Hauptstadt:Belgrad

Korrespondenzsprachen:Deutsch, Englisch, Serbisch.

Wichtige Feiertage:Weihnachten: 7. Januar Nationalfeiertage: 15./16. FebruarTag des Waffenstillstandes: 11. November

Zollflughafen: Belgrad

Zolltarif:Harmonisiertes System

Einfuhrlizenzen:Die Einfuhr ist weitgehend liberalisiert.

Zahlungsbedingungen und Angebote:

Bei Lieferungen ist grundsätzlich zu empfehlen, Vorkasse zu verlangen. Oder Stellung eines unwiderruflichen, von einer deutschen oder international renommie-reten Bank bestätigten Akkreditivs.

Maße und Gewichte:

Metrisches System

Währungseinheit:

1 Serbischer Dinar (RSD) = 100 Para. ISO-Code: RSD

Euler Hermes Länder-Klassifizierung:

Auszug aus den „Importbestimmungen anderer Länder“ 2016 sowie aus den „Konsulats- und Mustervorschriften“ (42. Auflage, 2017/2018).

Eckdaten für den Export nach Serbien

Kraftfahrzeuge und -teile 9,0

Maschinen 7,3

Nahrungsmittel 5,1

Textilien/Bekleidung 4,6

Quelle: Germany Trade & Invest, Wirtschaftsdaten kompakt, November 2017

Hauptimportgüter Serbiens(in Prozent der Gesamteinfuhr 2016)

Wichtigste deutsche Exporte nach Serbien sind Maschinen sowie Kraftfahrzeuge und -teile.

Nummer 7 | Juli 2018

10 VR International

Interview des Monats

HEALTH MADE IN GERMANY – mit ExportinitiativeMit der Exportinitiative Gesundheitswirtschaft unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) deutsche Unternehmen der Branche bei der Erschließung ausländischer Märkte. Darüber sprach VR International mit Marion Lükemann, Leiterin der Exportinitiative Gesundheitswirtschaft.

VR International: Was sind die Aufga-ben der Exportinitiative Gesundheits-wirtschaft?

Marion Lükemann: Deutsche Unter-nehmen der Gesundheitswirtschaft sind auf dem Weltmarkt sehr erfolgreich. Dazu kommen weltweit wachsende Ge-sundheitsausgaben, die zusätzliche Ex-portchancen eröffnen. Doch das Ganze hat auch eine Kehrseite, denn das Aus-landsgeschäft stellt besonders kleine und mittlere Anbieter vor diverse Her-ausforderungen. Dabei geht es an erster Stelle um Informationen zu Marktdaten, Einfuhrbedingungen, Zoll und Zulassung, aber auch fehlende Kontakte zu Partnern vor Ort. Genau hier bieten wir mit unse-rem Angebot Unterstützung. Unsere Förderung konzentriert sich auf drei zen-trale Angebote: Wir stellen umfassende Informationen zu Auslandsmärkten zur Verfügung und vermarkten die deutsche Gesundheitswirtschaft und ihre Einzel-branchen im Ausland. Außerdem helfen wir bei der Vernetzung mit internationa-len Partnern.

VR International: Haben Sie dafür kon-krete Beispiele?

Marion Lükemann: An erster Stelle bündeln wir alle relevanten Informati-onen zu Auslandsmärkten auf unserer Webseite. Das sind kurze Artikel, Ver-anstaltungshinweise, aber auch Pub-likationen, die wir zu Einzelmärkten herausgeben und zum Download zur Verfügung stellen. Aktuell arbeiten wir an Marktstudien zu Japan, Vietnam und den skandinavischen Gesundheitsmärk-ten. Für ausgewählte Länder bieten wir auch einen monatlichen Newsletter zu regulatorischen Themen an. Dazu kommt noch unsere Webinar-Serie. Bei den Online-Seminaren lassen wir Markt- experten und Unternehmensvertreter über ihre praktischen Erfahrungen beim

Markteintritt in einem bestimmten Ziel-markt berichten.

Bei der Vermarktungshilfe im Ausland nutzen wir im Wesentlichen internationa-le Leitmessen und Konferenzen, führen aber auch eigene Veranstaltungen durch. Hier geht es uns vor allem darum, die Leistungsfähigkeit von HEALTH MADE IN GERMANY – was gleichzeitig der engli-sche Name der Exportinitiative ist – zur Schau zu stellen. Wir haben dazu einzelne Branchenprofile herausgegeben, die wir dort zur Vermarktung einsetzen.

Ein weiteres populäres Angebot ist die Nutzung unseres Logos „HEALTH MADE IN GERMANY“. Hintergrund ist, dass im Ausland das Label „Made in Ger-many“ hoch geschätzt wird. Deutsche Gesundheits-Unternehmen können hier punkten und das Logo für ihr Auslands-marketing einsetzen, zum Beispiel auf Messewänden, Flyern oder Visitenkarten.

VR International: In welchen Ländern sind Sie unterstützend für den deut-schen Mittelstand tätig?

Marion Lükemann: In diesem Jahr ha-ben wir Projekte für 15 Länder geplant. In einem Teil der Länder sind wir direkt vor Ort aktiv, etwa durch Auftritte an den Bundesgemeinschaftsständen auf der Africa Health in Johannesburg, der Meditech in Kolumbien, der BIO Japan oder der führenden Gesundheitsmesse Russlands im Dezember. Dazu kommen eigene Veranstaltungen wie in Vietnam und den Vereinigten Arabischen Emira-ten. Unsere Webinarserie beschäftigt sich in diesem Jahr mit Nigeria, Indien,

Skandinavien und Japan. Da wir unsere Zielmärkte strategisch bearbeiten, bauen die Projekte aufeinander auf. Japan ist ein gutes Beispiel. Wir erstellen in diesem Jahr eine Marktstudie für den Bereich medizinische Biotechnologie, bieten darauf basierend ein Webinar an und bereiten so die Unternehmen auf den nächsten Schritt, eine Beteiligung auf der führenden Branchenmesse BIO Japan, vor. Dort bewerben wir dann gezielt die Branche und richten ein Seminar für das japanische Fachpublikum aus.

VR International: Was schätzen deut-sche Unternehmen besonders?

Marion Lükemann: Die Unternehmen wissen besonders die strukturierte, mehr-jährige Markterschließung zu schätzen. Wir bieten bewusst keine einmaligen Maßnahmen an, sondern ein Programm, mit dem über mehrere Jahre für deut-sche Gesundheitsprodukte und Dienst-leistungen geworben wird und deutsche Unternehmen entsprechend vorbereitet und mit unserer Starthilfe vor Ort aktiv werden können.

VR International: Vielen Dank.

Interview mit …

Marion LükemannLeiterin Exportinitiative Ge-sundheitswirtschaftFriedrichstraße 6010117 Berlin030 200 [email protected] www.exportinitiative-gesundheitswirt-schaft.de

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VR International 11

Von Praktikern für Praktiker

Public Relations funktionieren für alle Branchen – auch im AuslandDie Public Relations, im Deutschen gerne mit „Presse- und Öffentlichkeitsarbeit“ übersetzt, sind ein mächtiges Instrument, das in erheblichem Maße zum Erfolg je-des Unternehmens beitragen kann – vor-ausgesetzt, es wird richtig benutzt. Auch der deutsche Mittelstand, der zuweilen schwerfällig auf Trends reagiert, hat die Bedeutung strategischer PR für eine po-sitive Außendarstellung verstanden und kontert mit teilweise sehr guten, teilwei-se auch weniger durchdachten Aktionen.

Hier ein fiktives Beispiel dafür, wie nah gut gemacht und gut gemeint in diesem Bereich beieinanderliegen: Ver-öffentlicht ein deutscher Hersteller von Zementanlagen in Fachmedien in einem Land einen Referenzbericht über den Bau einer modernen Anlage, ist das eine sehr gute Idee. Die politisch vielleicht nicht im-mer perfekten, zumindest aber nachbar-schaftlichen Verhältnisse sorgen für eine positive Informationsaufnahme innerhalb

der Zement herstellenden Community. Schickt man dieselbe Meldung jedoch aus Unachtsamkeit oder Unwissenheit an eine auflagenstarke Tageszeitung einer mit dem Land traditionell verfeindeten Nation, bekommt die Nachricht plötzlich eine politische Komponente, die vom Anlagenbauer nicht gewollt sein kann. In der Folge könnte die Meldung dazu führen, dass das moderne Ausrüsten ei-nes Werks als bewusste Provokation fehl- interpretiert wird und zu einer eindeutig negativen Imagebildung im potenziell wichtigen Markt führt.

PR ist nicht kostenlos

Fingerspitzengefühl ist also gefragt, denn im Gegensatz zur Werbung, die immer auch zum Teil Geschmacksache bleibt, ist PR tatsächlich meinungsbil-dend. Ein professionell verfasster Artikel, der die Zielgruppe anspricht und infor-

miert, statt Produkte und Dienstleistun-gen aufzudrängen, kann dauerhaft für eine stabile Marktposition sorgen. Die bittere Pille: Auch PR gibt es nicht kos-tenlos. Unabhängig von der Qualität des Materials sind die Medien darauf ange-wiesen, dass im Gegenzug für die oft kostenlose Veröffentlichung von Kurz-meldungen, Artikeln und Fachbeiträgen auch Anzeigenbuchungen oder Banner-schaltungen erfolgen. Aus der Perspek-tive der werbetreibenden Unternehmen gilt es hier, das Verhältnis zwischen PR und klassischer Werbung zu optimieren. In der Praxis bedeutet das ausprobieren, aus Erfahrungen lernen, Beziehungen zu Redaktionen pflegen.

Aufgrund des direkten Zusammen-hangs zwischen bezahlten Angeboten und veröffentlichter PR ist es geboten, beides in dieselben Hände zu legen. Auf diese Weise kann gut koordiniert und je-derzeit eine unkomplizierte Erfolgskont-

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Von Praktikern für Praktiker

IMPRESSUM

Herausgeber: DZ BANK AG, Deutscher Genossenschafts-Verlag eGVerantwortliche Redakteurin: Dr. Sabine Theadora Ruh, freie Wirtschaftsjournalistin, Allendorfer Straße 47, 60433 FrankfurtObjektleitung: Andreas Köller, DG VERLAG, E-Mail: [email protected]: Deutscher Genossenschafts-Verlag eG Vertreten durch den Vorstand: Peter Erlebach (Vorsitzender), Franz-J. Köllner und Mark Wülfinghoff, Leipziger Str. 35, 65191 Wiesbaden

Druck und Versand: Görres-Druckerei und Verlag GmbH, Niederbieberer Str. 124, 56567 NeuwiedBildnachweis: RV Touristik, DZ BANK, ©Illing & Vossbeck Fotografie,

Exportinitiative Gesundheitswirtschaft, STUBE 318, Fotolia.comNachdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des Deutschen Genossenschafts-Verlages eG zulässig.ISSN 2195-206XVR International erscheint monatlich und ist bei Volksbanken und Raiffeisenbanken erhältlich. Das Manuskript für diese Ausgabe wurde Mitte Juni 2018 abgeschlossen. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit keine Gewähr.

rolle durchgeführt werden. Der deutsche Mittelstand ist auf dem Gebiet der in-ternationalen PR zwar auf einem guten Weg, hat aber noch Entwicklungsbedarf, der sich häufig in der Personalie des Pres-sebeauftragten zeigt. Hier erlebt man zurzeit denselben Effekt, der die 60er-

wickelte sich vom Betreuer von Journalis-ten auf Messen zum Leiter strategische Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und hat die Herausforderungen internationaler Zielgruppenansprache umzusetzen. Viele deutsche Mittelständler nutzen punktu-elle Weiterbildungsangebote. Eine echte Alternative kann die Zusammenarbeit mit dem passenden Dienstleister sein, der die Zielgruppen kennt und Verständ-nis für die Produkte mitbringt. Das Inst-rument Public Relations funktioniert für alle Unternehmen in allen Branchen, für die Imagebildung ebenso wie für das Recruiting, die Mitarbeitermotivation und den Verkauf.

und 70er-Jahre der Werbung in Deutsch-land geprägt hat: Unter dem Motto „Werbung ist wohl irgendwie wichtig, aber die Effekte sind auch wenig greif-bar“ wurden in deutschen Unternehmen Personalentscheidungen gefällt. Der Pressesprecher eines Filterherstellers ent-

Autor

Peter Daniel KrombergSTUBE 318 PR ServicesKetzerbach 25–2835037 Marburg06421 [email protected]