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366 Bericht: Chemlsche Analyse anorg~.nlscher I~rper. Auch die damit im Zusammenhange stehenden Angaben yon Proust ~dass das ~Blei, welches sonst in Essig leicht auflSslich isti in Verbindung mit Zinn gar nicht aufgelSst werde~ und yon Fischer ,,es bilde sich (bei Bert~hrung mit Essig) keine Spur ~von einer BleiauflOsung, wenn beide Metalle zusammengeschmolzen sind, selbst dann nieht, wenn das Yerh~ltniss des Bleies zum Zinn -- 1 : 1 sei,>, fund der Verfasser ganz unricht'lg. Es ergab sieh vielmehr bei seinen Yersuehen, dass destillirter Essig mit Bleizinnlegirungen kurz oder lung, bei gewShnlicher Tempe- ratur oder in Siedhitze in Bert~hrung~ stets sowohl Zinn als aueh Blei auflSst, moehten nun die Legirungen viel oder wenig Blei enthalten. Trennung des Platins yon Ruthenium. Claus (Jouru. f, prakt. Chem. 85. 133) macht darauf aufmerksam, dass man platinhaltigem Ruthenium dureh schwaches KSnigswasser selbst bei lung anhaltender Digestion nicht alles Platin entziehen k5nne; selbst starkes KSnigswasser zieht bei gewShnlicher Temperatur nicht alles Platin aus. Beim Kochen mit letzterem 15st sich mit dem Platin etwas Ruthen. w~thrend anderer- seits das Ruthen noch Spuren des Platins zurt~ckh~tlt. Die Seheidung beider Metalle. welehe dureh anf~ngliche Behandhmg mit sehr verdtinntem KSnigswasser bei gewShnlieher Temperatur und durch darauf foigende mit st~rkerem KSnigswasser unter Erhitzen zu erzielen ist. gibt daher hie ganz genaue Resultate. wenn sehon die Zahlen befriedigend aus- fallen, well die geringe Menge Ruthen. welche in LSsung geht und die des ungelSst bleibenden Platins sich gegenseitig eompensiren. Bestimmung der Phosphors~ure. Girard (Compt. rend. 54. 468) empfiehlt zur Bestimmung der Phosphors~ture ein Verf'ahren, welches dem yon Reissig verSffentlichten (Annul. d. Chemie u. Pharm. 98. 339~ Fresenius. Anh zur quant. Anal.. 4. Aufl. p. 290) nahe steht. Beide Methoden sind Modificationen des Yerfahrens yon Reynoso (Journ. f. prakt. Chem. 54~ 261)~ welches letztere bekanntlich in der praktisehen Ausftihrung h~tufig keine befriedigenden Resultate liefert, weil die Yerun- reinigungen der grossen Menge Zinn, welche zur Verwendung kommt (R eis s ig), sowie der Umstand. dass aus Eisenoxyd uud Thonerde enthal- tenden L0sungen TheiIe dieser Basen mit dem phosphorsauren Zinnoxyd sich ausscheiden (Girard), stSrend wirken. Die Methode yon Girard zur Analyse einer Phosphors~ture, Eisen- oxyd, Thonerde. Kalk. Magnesia etc. enthaltenden Substanz ist folgende: Man 10st die yon Chlorverbindungen freie Verbindung in Salpeters~ure, bringt eine gentigende Menge reines Zinn, 4 his 5real so viel als Phos-

Trennung des Platins von Ruthenium

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366 Bericht: Chemlsche Analyse anorg~.nlscher I~rper.

Auch die damit im Zusammenhange stehenden Angaben yon P r o u s t ~dass das ~Blei, welches sonst in Essig leicht auflSslich isti in Verbindung mit Zinn gar nicht aufgelSst werde~ und yon F i s c h e r ,,es bilde sich (bei Bert~hrung mit Essig) keine Spur ~von einer BleiauflOsung, wenn beide Metalle zusammengeschmolzen sind, selbst dann nieht, wenn das Yerh~ltniss des Bleies zum Zinn - - 1 : 1 sei,>, fund der Verfasser ganz unricht'lg. E s ergab sieh vielmehr bei seinen Yersuehen, dass destillirter Essig mit Bleizinnlegirungen kurz oder lung, bei gewShnlicher Tempe- ratur oder in Siedhitze in Bert~hrung~ stets sowohl Zinn als aueh Blei auflSst, moehten nun die Legirungen viel oder wenig Blei enthalten.

Trennung des Platins yon Ruthenium. Claus (Jouru. f, prakt. Chem. 85. 133) macht darauf aufmerksam, dass man platinhaltigem Ruthenium dureh schwaches KSnigswasser selbst bei lung anhaltender Digestion nicht alles Platin entziehen k5nne; selbst starkes KSnigswasser zieht bei gewShnlicher Temperatur nicht alles Platin aus. Beim Kochen mit letzterem 15st sich mit dem Platin etwas Ruthen. w~thrend anderer- seits das Ruthen noch Spuren des Platins zurt~ckh~tlt. Die Seheidung beider Metalle. welehe dureh anf~ngliche Behandhmg mit sehr verdtinntem KSnigswasser bei gewShnlieher Temperatur und durch darauf foigende mit st~rkerem KSnigswasser unter Erhitzen zu erzielen ist. gibt daher hie ganz genaue Resultate. wenn sehon die Zahlen befriedigend aus- fallen, well die geringe Menge Ruthen. welche in LSsung geht und die des ungelSst bleibenden Platins sich gegenseitig eompensiren.

Bestimmung der Phosphors~ure. G i r a r d (Compt. rend. 54. 468) empfiehlt zur Bestimmung der Phosphors~ture ein Verf'ahren, welches dem yon R e i s s i g verSffentlichten (Annul. d. Chemie u. Pharm. 98. 339~ Fresenius. Anh zur quant. Anal.. 4. Aufl. p. 290) nahe steht. Beide Methoden sind Modificationen des Yerfahrens yon R e y n o s o (Journ. f. prakt. Chem. 54~ 261)~ welches letztere bekanntlich in der praktisehen Ausftihrung h~tufig keine befriedigenden Resultate liefert, weil die Yerun- reinigungen der grossen Menge Zinn, welche zur Verwendung kommt (R eis s ig), sowie der Umstand. dass aus Eisenoxyd uud Thonerde enthal- tenden L0sungen TheiIe dieser Basen mi t dem phosphorsauren Zinnoxyd sich ausscheiden (Girard), stSrend wirken.

Die Methode yon G i r a r d zur Analyse einer Phosphors~ture, Eisen- oxyd, Thonerde. Kalk. Magnesia etc. enthaltenden Substanz ist folgende: Man 10st die yon Chlorverbindungen freie Verbindung in Salpeters~ure, bringt eine gentigende Menge reines Zinn, 4 his 5real so viel als Phos-