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Trommelsturm zu Frühlingsbeginn »Wadaiko Kokubo« aus Japan sorgt für Paukenschlag bei den Licher Kulturtagen Lic h (con). Wenn Chiaki Toyama, einer der führenden Meister des japanischen Bambus- flötenspiels, gemeinsam mit seinen Taiko- Trommlern »Wadaiko Kokubu« die Bühne betritt, verspricht das eine faszinierende Show zu werden. Mit riesigen Taiko-Trom- meln und nahezu unbändiger Kraft lassen sie ganze Konzertsäle erzittern und blasen wie ein Sturm über die Zuschauer hinweg. Mit machtvollem Trommelspiel wurde der Winter vertrieben und mit den zarten Klän- gen der Bambusflöte Shakuhachi der Früh- ling herbeigezaubert. Am Donnerstag war Toyama-san (»san« steht im Japanischen für Herr oder Frau) mit seinen 15 Schülern im Kino Traumstern zu Gast – und das ist etwas ganz besonderes, denn normalerweise muss man schon in die ganz großen Musikhallen kommen, um sie zu sehen. Aus jeder Bewe- gung der jungen Trommler spricht die Kraft, Energie und Präzision, die aus jahrelangem intensiven Training resultiert. In jeder Bewe- gung spürt man deutlich den Willen zur Per- fektion im Spiel der Trommler – für Fehler, ist hier kein Platz. Chiaki Toyama stammt aus Osaka und gehört zu den bekanntesten Shakuhachi-Spielern Japans. In der Kombi- nation seines Flötenspiels mit den riesigen Trommeln entwickelte er einen ganz eigenen Stil, den die Gruppe auf die Bühne bringt. Beinahe überrascht es dabei, dass das Spiel der Bambusflöte gegen das donnernde Trom- melgewitter ankommt – doch die zarten Me- lodien der poetischen Shakuhachi verbindet sich mit der Kraft und den dramatischen Rhythmen der gigantischen Basstrommeln zu einem magischen Klang, der jeden Zuhö- rer in seinen Bann schlägt. Dabei besonders präsent ist die riesige »Oodaiko«, eine ste- hende Trommel mit einem Durchmesser von rund 1,50 Metern. Die kontrastierenden Klänge bilden eine Symbiose, die für die Harmonie von Körper, Seele und Geist steht, sowohl des Individuums als auch der Ge- meinschaft – von dem die Gruppe beispiels- weise mit dem Lied »Hitotsu« erzählt: Hitot- su heißt übersetzt »Eins« und steht für das Einzigartige in jedem Menschen. Doch wenn sich viele einzigartige Menschen zusammen- finden bilden sie eine Gemeinschaft, wovon die Gruppe in ihrem Spiel berichtet. »Wadaiko Kokubu« unterstützt mit vielen ihrer Konzerte das Kinderhilfswerk UNICEF. Schon gleich am nächsten Abend tra- ten sie im HR-Sendesaal in Frankfurt auf. Hoch die Sticks – Chiaki Toyama und seine Kollegen lassen das Kino Traumstern erbeben. (Foto: con)

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Samstag, 18. März 2017 Nummer 66 - Seite 39Langgöns · Lich

Herzogin erste »Whistleblowerin«Anja Zimmer und Trio würdigen Elisabeth von Sachsen als zentrale Frauenfigur der Reformation

Lic h (dw). »Grenzenlos« ist der Titel derLicher Kulturtage. Grenzüberschreitend warauch die musikalische Lesung mit AutorinAnja Zimmer und dem Trio Tempus Manetim evangelischen Gemeindehaus am Mitt-woch. Mühelos ließen die in Lich geboreneSchriftstellerin und die drei Musiker fünfJahrhunderte hinter sich, um im 16. Jahr-hundert zu verweilen. Eine Zeit des Um-bruchs, mit Folgen, an die im Reformations-jahr 500 Jahre später auch in Lich, erinnertwird.

Doch an diesem Abend stand nicht MartinLuther im Mittelpunkt sondern eine Frau,die den Lehren des Reformators folgte unddamit auch politischen Einfluss nahm, garzur ersten neuzeitlichen »Whistleblowerin«wurde, so Zimmer. »Ein Paradies gebaut aufSand« ist der Titel ihres zweiten Romansüber die mutige Herzogin Elisabeth vonSachsen. Sie habe »kein Blatt vors Maul ge-halten« soll die Schwester Philipps I. vonsich selbst gesagt haben. In der Tat wurdedie Protestantin, neben Katharina Luther, zueiner der zentralen Frauenfiguren der refor-matorischen Bewegung. Als sie 1537, hierstartet der zweite Teil des Romans, auf ihremWitwensitz der katholischen Verwandtschaftentkommt, kann sie endlich ihren Glaubenoffen leben.

In einer Zeit, in der bereits der Besitz lu-therischer Schriften unter Strafe stand, hat-te sie sich am Hof ihres streng katholischenSchwiegervaters in Dresden viele Feinde ge-macht. In unzähligen Briefen versuchte sie

zwischen dem katholischen Lager auf der ei-nen und den protestantischen Interessen aufder anderen zu vermitteln. Doch während siesich am Dresdener Hof noch beugen musste,folgte sie in ihrem kleinen neuen Herr-schaftsgebiet, unterstützt vom Bruder ausMarburg, dem neuen Glauben. Den Versu-chen sie darin einzuschränken, man drohteihr gar mit der Inquisition, widersetzte siesich vehement.

Eindrucksvoll tauchte Zimmer in die neu-zeitliche Lebenswelt ein, gibt Einblick in dieAuseinandersetzungen, die die Glaubenswel-

ten der Menschen aufs tiefste erschüttertenund verleiht der streitbaren Protestantin ei-ne Stimme. »Doch die Nacht ist kommen«singt ebenfalls in historischen Gewändernmit Melodien des 16. Jahrhunderts das TrioTempus Manet. Die Länder Europas sindzwischen Papst und kaisertreuen Katholikenund Protestanten zerrissen. Elisabeth stehtmit ihren verwandtschaftlichen Beziehungenzwischen den Fronten. Auf der einen Seiteteilt sie mit ihrem Bruder Landgraf Philippvon Hessen die Glaubensfrage. Mit seinerDoppelehe bringt dieser jedoch das empfind-liche politische Gleichgewicht ins Wanken.Als Schlüsselfigur des SchmalkaldischenBundes ist er Widersacher des kaiserlich ka-tholischen Lagers, dem wiederum ElisabethsSchwiegervater angehört.

Doch Elisabeth gibt nicht auf. Durch Ver-mittlung des Bruders wird sie in denSchmalkaldischen Bund aufgenommen, hataber auf beiden Seiten Spitzel. Geschicktfindet sie so heraus, wer militärisch wo stehtund wie die jeweilige Versorgungslage ist,entscheidende Informationen in diesen Zei-ten. Sie erfindet zu diesem Zweck sogar zweiGeheimschriften.

Mit den sorgfältig ausgewählten Liedernund Melodien der Zeit ergänzen die MusikerErika Drogi-Haas, Diana Lappe und FrankGalbian mit Gesang und Lautenspiel die his-torische Lesung und runden so die Zeitreisegekonnt ab. Ein kleiner Einblick in die Zeitund den Roman, der 640 Seiten umfasst undimVerlag Frauenzimmer erschienen ist.

Musikalische Lesung im historischen Ge-wand: Autorin Anja Zimmer und das TrioTempus Manus (Diana Lappe, Erika Drogi,Frank Galban). (Foto: dw)

Trommelsturm zu Frühlingsbeginn»Wadaiko Kokubo« aus Japan sorgt für Paukenschlag bei den Licher Kulturtagen

Lic h (con). Wenn Chiaki Toyama, einer derführenden Meister des japanischen Bambus-flötenspiels, gemeinsam mit seinen Taiko-Trommlern »Wadaiko Kokubu« die Bühnebetritt, verspricht das eine faszinierendeShow zu werden. Mit riesigen Taiko-Trom-meln und nahezu unbändiger Kraft lassensie ganze Konzertsäle erzittern und blasenwie ein Sturm über die Zuschauer hinweg.

Mit machtvollem Trommelspiel wurde derWinter vertrieben und mit den zarten Klän-gen der Bambusflöte Shakuhachi der Früh-ling herbeigezaubert. Am Donnerstag warToyama-san (»san« steht im Japanischen fürHerr oder Frau) mit seinen 15 Schülern imKino Traumstern zu Gast – und das ist etwasganz besonderes, denn normalerweise mussman schon in die ganz großen Musikhallenkommen, um sie zu sehen. Aus jeder Bewe-

gung der jungen Trommler spricht die Kraft,Energie und Präzision, die aus jahrelangemintensiven Training resultiert. In jeder Bewe-gung spürt man deutlich den Willen zur Per-fektion im Spiel der Trommler – für Fehler,ist hier kein Platz. Chiaki Toyama stammtaus Osaka und gehört zu den bekanntestenShakuhachi-Spielern Japans. In der Kombi-nation seines Flötenspiels mit den riesigenTrommeln entwickelte er einen ganz eigenenStil, den die Gruppe auf die Bühne bringt.Beinahe überrascht es dabei, dass das Spielder Bambusflöte gegen das donnernde Trom-melgewitter ankommt – doch die zarten Me-lodien der poetischen Shakuhachi verbindetsich mit der Kraft und den dramatischenRhythmen der gigantischen Basstrommelnzu einem magischen Klang, der jeden Zuhö-rer in seinen Bann schlägt. Dabei besonders

präsent ist die riesige »Oodaiko«, eine ste-hende Trommel mit einem Durchmesser vonrund 1,50 Metern. Die kontrastierendenKlänge bilden eine Symbiose, die für dieHarmonie von Körper, Seele und Geist steht,sowohl des Individuums als auch der Ge-meinschaft – von dem die Gruppe beispiels-weise mit dem Lied »Hitotsu« erzählt: Hitot-su heißt übersetzt »Eins« und steht für dasEinzigartige in jedem Menschen. Doch wennsich viele einzigartige Menschen zusammen-finden bilden sie eine Gemeinschaft, wovondie Gruppe in ihrem Spiel berichtet.

»Wadaiko Kokubu« unterstützt mit vielenihrer Konzerte das KinderhilfswerkUNICEF. Schon gleicham nächsten Abend tra-ten sie im HR-Sendesaalin Frankfurt auf.

Hoch die Sticks – Chiaki Toyama und seine Kollegen lassen das Kino Traumstern erbeben. (Foto: con)

Flasche Jägermeisteraus Keller gestohlen

Lic h (pm). Auf eine Flasche Schnapshatten es Unbekannte am Mittwoch zwi-schen 17.30 und 18.45 Uhr in der Carl-Spitzweg-Straße abgesehen. Die Langfin-ger hatten in einem Mehrfamilienhaus un-bemerkt den Keller betreten und dort eineWand beschädigt. Mit der 1,75-Liter-Fla-sche Jägermeister verschwanden die Unbe-kannten. Hinweise bitte an die Polizeistati-on in Grünberg unter Tel. 06401/91430.

Mountainbikeam Bahnhof entwendet

Lic h (pm). In der Bahnhofstraße habenDiebe am Mittwoch zwischen 7 und 14 Uhr,ein schwarzes Mountainbike der MarkeUnivega entwendet. Die Unbekannten hat-ten das Schloss beschädigt und das Raddann vom Fahrradständer am Bahnhofweggeschoben. Auffällig an dem Rad ist einsilberfarbener Schriftzug »Krumme Spei-che« am hinteren Schutzblech. Hinweisebitte an die Polizeistation in Grünberg un-ter Tel. 06401/91430.

Ehrungen bei den Schützen mit (v. l.): Ale-xander Klotz, Helmut Christen, Jürgen Ni-colai, Steffen Krause, Jessica Schwedes undKlaus-Dieter Schwedes. (Foto: pm)

Dank an alle Helfer

Langgönser richtetenKreisschützenball aus

Langgöns (pm). Der Vorsitzende desSchützenvereins 1975 Langgöns, KlausDieter Schwedes, freute sich über die regeTeilnahme an der Jahreshauptversammlungim Bürgerhaus. GemeindevorstandmitgliedHans-Ottmar Müller übermittelte die Grü-ße der Gemeindegremien.

Aktuell hat der Verein 83 Mitglieder, 2016kamen acht neue hinzu. Schwedes infor-mierte in seinem Jahresbericht über dieAktivitäten im zurückliegenden Geschäfts-jahr. Erster Höhepunkt war das Königs-schießen im Januar. Das Schützenkönigs-paar wurden dabei Gudrun Christen undKlaus-Dieter Schwedes, Jungschützenkönigwurde Michael Schuller. Erneut nahmendie Schützen an der Aktion »Saubere Um-welt« teil. Das Haxenessen Ende März wareine Premiere. Zum Ortspokalschießen ludderVerein im Juni ein.

Den Kreisschützenball richteten dieLanggönser im Bürgerhaus aus. ZahlreicheMitglieder unterstützen mit ihrer Hilfe dieGroßveranstaltung, die der Vorsitzende als»vollen Erfolg für den Verein« wertete.Schwedes dankte allen Helfern. Schwedesdankte allen Vorstandskollegen für die guteZusammenarbeit. Den Mitgliedern, die beiden zahlreichen Arbeitseinsätzen in denSchießständen mitwirkten, galt ebenfallssein Dank.

Für 40-jährige Mitgliedschaft im Deut-schen Schützenbund (DSB) wurden HelmutChristen, Jürgen Nicolai, Thomas Gruhnund Norbert Wagner geehrt. Helmut Chris-ten gehört genauso lange auch schon demSchützenverein an. Seit 25 Jahren ist Stef-fen Krause Mitglied. Jessica Schwedes undAlexander Klotz traten vor zehn Jahren indenVerein ein.

Über die Planungen des HessischenSchützenverbandes, die Gau- und Kreisbe-zirke neu zu organisieren, berichtete Vor-standsmitglied Jürgen Nicolai. Die geplanteFusion soll im kommenden September um-gesetzt werden und wird aktuell vorberei-tet. Sie werde einige Veränderungen im ge-schäftlichen und auch im sportlichen Be-reich nach sich ziehen.

Anerkennung für AktiveEhrungen und Beförderungen bei der Feuerwehr Langgöns

Langgöns (pm). Viele Ehrungen, Beförde-rungen, Vereidigungen und Entlassungenstanden bei der Hauptversammlung der Feu-erwehr Langgöns auf dem Programm. Ge-meindebrandinspektor Thomas HilariusHeckrodt, Kreisbrandmeister Roland Kraus,Karl-Ludwig Reinhardt für den Kreisfeuer-wehrverband und Florian Vornlocher für dieKreisjugendfeuerwehr übernahmen die Eh-rungen. Anerkennungsprämien gab es fürfolgende Aktiven: Werner Röhrich, CarstenSchnorr, Thomas Heidl, Thilo Krack, StevenPhilipp, Ramona Nowackzyk, Jan-Ole Die-bel, Marcel Beppler und Alexander Barisic.Die Floriansmedaille erhielten: Stefan Brückund Wilfried Heidl. Das silberne Ehrenzei-chen des Bezirksfeuerwehrverbandes gab es

für: Arndt Wagner, George Michael und Ma-rio Glaum.

Kraus überreichte bei den staatlichen Eh-rungen für 25-jährige aktive Mitgliedschaftdas silberne Brandschutzehrenzeichen an:Anja Patzelt-Wagner (Cleeberg), GuidoLinkmann (Espa), Markus Beppler (Ober-kleen), Tobias Doerk (Oberkleen) und Micha-el Gillmann (Oberkleen). Das goldene Brand-schutzehrenzeichen am Bande für 40-jährigeaktive Mitgliedschaft erhielten Martin Schä-fer (Niederkleen) und Werner Röhrich (Ober-kleen). Das Ehrenzeichen des Bezirksfeuer-wehrverbandes Hessen-Darmstadt in Silberfür besondere Verdienste erhielten: ArndtWagner (Cleeberg), Georg Michael (Nieder-kleen) und Mario Glaum (Oberkleen).

Befördert wurden: Pascal Winkler (Feuer-wehrmann), Vanessa Schaffranke (Feuer-wehrfrau), Julian Watz (Feuerwehrmann),Meike Verena Dern (Löschmeisterin), HeinzPauly (Löschmeister), Stefan Brück (Ober-

löschmeister), Johannes Michel (Oberlösch-meister), Jasmin Röhrich (Oberlöschmeiste-rin), Matthias Körner (Hauptlöschmeister),Patrick Selig (Brandmeister) und ManuelSenger (Brandmeister).

Geehrt werden diese Langgönser Feuerwehraktiven von Thomas Hilarius Heckrodt (r.) undBürgermeister Horst Röhrig (l.). (Foto: pm)