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TÄTIGKEITSBERICHT 2010

TÄTIGKEITSBERICHT 2010 - Oö. Tiergesundheitsdienst · 2016-12-19 · Dezember 2010 (Quelle: Statistik Austria) wurden in Oberösterreich 106.584 Zuchtschweine (ohne Zuchteber) gehalten

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TÄTIGKEITSBERICHT 2010

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Impressum HERAUSGEBER Oö. Tiergesundheitsdienst Bahnhofplatz 1 4021 Linz www.ooe-tgd.at REDAKTIONSTEAM Dr. Gottfried Schoder Dr. Barbara Leeb Mag. Thomas Patsch COPYRIGHT Die Unterlagen wurden nach bestem Wissen und Gewissen erarbeitet. Herausgeber und Autoren können jedoch für eventuell fehlerhafte Angaben und deren Folgen keine Haf-tung übernehmen. Die vorliegende Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil der Unterlage darf in irgendeiner Form ohne Genehmigung des Herausgebers reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Redaktionsschluss: Mai 2011 Mitglieder des Oö. Tiergesundheitsdienstes:

Land Oberösterreich Landwirtschaftskammer für Oberösterreich

Österreichische Tierärztekammer Wirtschaftskammer Oberösterreich Kammer für Arbeiter und Angestellte Landesstelle Oberösterreich für Oberöstereich

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Jahresbericht 2010 Seite 1

Vorwort

Tiergesundheit ist die Voraussetzung für die Produktion hoch-wertiger, sicherer und gesunder Lebensmittel. Dabei geht es nicht nur um das Freisein von Krankheiten, sondern auch um das Wohlbefinden der Tiere (Animal Welfare). Diese Sichtweise erfordert ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz bei Landwirten und Tierärzten. Daher sind Betriebserhebungen und Weiterbildungen im Tiergesundheitsdienst zentrale Elemente und daher verpflichtend.

In Zusammenarbeit mit dem Ländlichen Fortbildungsinstitut (LFI) werden jährlich umfangreiche Bildungsprodukte angeboten. Damit hat jeder Landwirt die Möglichkeit sich sein eigenes Weiterbildungs-programm für seine Produktionsform zusammenstellen. Im letzten Jahr haben mehr als 8.000 Landwirte Weiterbildungen besucht.

Neben dieser Form des Wissenstransfers werden auch eine Reihe von zusätzlichen Informationsmaterialien (Broschüren, Folder, etc.) zu

verschiedenen Themen (Tierschutz, Krankheiten, etc.) bereitgestellt. Mit zunehmender Spezialisierung steigen auch die Anforderungen an den Betriebsführer. Zu einem guten Betriebsmanagement gehört auch die Beiziehung von Fachkräften (Spezialisten). In Fragen der Tiergesundheit ist es mit Sicherheit der Betreuungstierarzt.

Zur professionellen Problemlösung bedarf es einerseits eines guten Fachwissens des Spezialisten und andererseits eines guten Vertrauenverhältnisses damit das Wissen auch weitergegeben und angenommen werden kann. Die notwendigen Hilfsmittel werden vom Tiergesundheitsdienst bereitgestellt. Dazu zählt die breite Palette der diagnostischen Möglichkeiten (Sektionen, Laboruntersuchungen, etc.), die Erarbeitung und Umsetzung von TGD Programmen (Eutergesundheitsprogramm, Managementprogramm, etc.) sowie die Bereitstellung der fachlichen und personellen Ressourcen der Geschätsstelle.

Im vorliegenden Tätigkeitsbericht 2010 können Sie sich über die Arbeit des Oö. TGD infor-mieren. Neben der zentralen Verrechnung der Betriebserhebungen liegt der Schwerpunkt im Bereich der Unterstützung der Diagnostik und Umsetzung der ÖTGD Programme. Durch unser TGD Labor können wir flexibel und kostengünstig auf neue Anforderungen reagieren. Die Un-tersuchungsergebnisse werden zentral in einer Datenbank gespeichert.

Die umfangreichen Tätigkeiten und Angebote des Oö. TGD sind nur durch die Bereitstellung von Landes- und Bundesmittel möglich. Über Selbstkostenbeiträge tragen auch die Landwirte zur Finanzierung bei. Besonders ist aber dem Land Oberösterreich zu danken, ohne dessen finanzielle Unterstützung viele wichtige Projekte gefährdet wären.

Ich bedanke mich für die gute Zusammenarbeit beim Vorstand, bei Geschäftsführer Dr. Gott-fried Schoder sowie bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Oö. Tiergesundheitsdienst. Weiters ersuche ich alle Entscheidungsträger und Verantwortliche wie bisher, die Ziele des Oö. Tiergesundheitsdienstes zu unterstützen und mit zu tragen.

ÖR Ing. Franz Reisecker Vorstandsvorsitzender des Oö. Tiergesundheitsdienstes

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Jahresbericht 2010 Seite 2

Inhaltsverzeichnis I. STRUKTURDATEN 3 II. ZENTRALE VERRECHNUNG 7 III. DIAGNOSTIK 8

1. Sektionen 8

2. Allgemeine Diagnostik 12

IV. ÖTGD-PROGRAMME 16 1. Programme Rind 16

2. Programme Schwein 19

3. Programme kleiner Wiederkäuer 23

4. Programm Bienen/Fische 27

5. Programm Wildtiere in Gehegehaltung 27

V. OÖ TGD Projekte 28 1. Pseudotuberkulose beim kleinen Wiederkäuer 28

VI. TGD Labor 29 1. Tankmilchproben für amtliche Untersuchungen 29

2. BVD Untersuchungen 29

3. PRRS Untersuchungen 32

4. Leberegeluntersuchungen 33

5. Bakteriologische Gemelksuntersuchungen 33

VII. KONTROLLE 39 VIII. ZEITTAFEL 45

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Jahresbericht 2010 Seite 3

I. Strukturdaten Teilnehmerstand Tab. 1: Entwicklung der Teilnehmerzahlen

TGD Tierhalter (anerk. Betreuungsverhältnisse)

TGD Tierärzte (mit Betreuungsverträge)

TGD Tierärzte (ohne Betreuungsverträge)

2003 6.413 198 15 2004 10.166 212 40 2005 11.099 210 60 2006 11.390 215 71 2007 11.530 212 86 2008 11.518 213 86 2009 11.520 216 89 2010 11.279 211 94

Mit Stichtag 31.12.2010 hatten 11.279 Betriebe ein anerkanntes Betreuungsverhältnis (von der TGD Geschäftsstelle auf Vollständigkeit und Richtigkeit überprüft) mit einem von 211 Tierärzten (187 OÖ, 11 Slbg, 8 NÖ, 4 BRD, 1 Ktn). 94 Tierärzte (72 OÖ, 13 NÖ, 2 Wien, 1 Slbg, 5 BRD, 1 Stmk) sind TGD Tierärzte (Teil-nahmevertrag mit dem Oö. TGD), haben aber selbst keinen Betreuungsvertrag. Tab. 2: Betreuungsverträge je TGD Tierarzt

Von insgesamt 211 Tierärzten betreuen 126 Tierärzte (59,7%) nicht mehr als 50 Betriebe im Tiergesundheitsdienst. Die Praxis mit den meisten Betreuungsverträgen hat 412 Betrie-be unter TGD Vertrag.

Tab. 3: Änderungen bei Betreuungsverhältnissen

2006 2007 2008 2009 2010

Kündigungen 195 279 290 337 466

Neubeitritte 479 419 302 339 225

Vertragsänderungen 543 457 528 741 829

Bei den Vertragsänderungen handelte es sich um 107 Änderungen der Tierkategorie 503 Änderungen des Betreuungstierarztes 363 Änderungen des/der Bewirtschafter/s

Im Jahr 2010 gab es erstmals weniger Neubeitritte als Kündigungen. Damit ist auch die Gesamtzahl der TGD Betriebe um 241 Betriebe gesunken.

Betreuungsverträge Anzahl TGD Tierärzte

1 bis 50 126 51 bis 100 56

101 bis 150 17 151 bis 200 7 201 bis 250 2 251 bis 300 1 301 bis 350 1

über 350 1 211

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Jahresbericht 2010 Seite 4

Tab. 4: Anzahl der betreuten Tierarten je Betrieb

Tierartkategorien gem. Betreuungsvertrag 2007 2008 2009 2010 Schweine 2.750 2.695 2.613 2.538 Schweine, Rinder 696 676 644 606 Schweine, Schafe/Ziegen 20 22 20 22 Schweine, Rinder, Schafe/Ziegen 4 4 5 7 Schweine, Gatterwild 2 2 4 4 Schweine, Rinder, Bienen 1 2 1 1 Schweine, Rinder, Sonstige 1 1 0 0 Schweine, Schafe/Ziegen, Sonstige 1 1 1 1 Schweine, Sonstige 6 6 6 5 Rinder 7.687 7.699 7.783 7.663 Rinder, Schafe/Ziegen 67 73 72 71 Rinder, Sonstige 17 16 16 13 Rinder, Bienen 1 1 0 0 Rinder, Schafe/Ziegen, Sonstige 1 1 1 1 Rinder, Schafe/Ziegen, Bienen 0 0 1 1 Rinder, Gatterwild 0 1 0 0 Schafe/Ziegen 265 302 330 320 Schafe/Ziegen, Sonstige 3 3 4 4 Schafe/Ziegen, Gatterwild 0 1 2 2 Gatterwild 18 21 23 27 Fische 1 1 1 2 Geflügel 0 0 1 0 Sonstige 11 9 7 5 11.552 11.537 11.535 11.293 Von den 11.279 anerkannten TGD Betrieben haben 14 Betriebe zwei verschiedene Betreuungstierärzte (gemäß TGDVO ist es zulässig, je Tierart einen eigenen Betreuungs-tierarzt zu benennen). Daher liegen in der Geschäftsstelle insgesamt 11.293 gültige Betreuungsverträge auf.

Anzahl der Tierarten je Betreuungsvertrag eine Tierart 10.555 Verträge (93,46%) zwei Tierarten 727 Verträge (6,44%) drei Tierarten 11 Verträge (0,10%)

Nennung der Tierarten gesamt Schwein 3.184 Rind 8.363 Schaf/Ziege 429 Sonstige 29 Gatterwild 33 Fisch 2

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Jahresbericht 2010 Seite 5

Tierarten und -kategorien Tab. 5: Teilnehmende Betriebe, aufgegliedert nach Tierarten und -kategorien

Betriebe Menge Mengeneinheit Zuchtschweine 2.037 102.822 Stück Mastschweine 2.684 598.805 Mastplätze Babyferkelaufzucht 32 Jungsauenaufzucht 35 Milchkühe 6.585 216.422 Betriebs GVE Mastvieh/Kalbinnen Aufzucht 1.027 33.730 Betriebs GVE Mutterkühe 607 12.962 Betriebs GVE spezialisierte Kälbermast 22 914 Betriebs GVE Schafe/Ziegen 506 30.088 Stück >1 Jahr Fische 2 Sonstige 42 582 Geflügel 377 6.980 Gatterwild 32 Bienen 1

Aus der Tabelle sind die bei der 1. Betrieberhebung angeführten Tierkategorien und die jeweiligen Mengen ersichtlich. Als Beispiel wurde bei 2.037 Betrieben die Tierkategorie Zuchtschweine mit insgesamt 102.822 Zuchtschweinen zur TGD Betreuung angegeben.

Gemäß Schweinezählung vom 1. Dezember 2010 (Quelle: Statistik Austria) wurden in Oberösterreich 106.584 Zuchtschweine (ohne Zuchteber) gehalten. Damit werden 96,5% der Zuchtschweine im TGD betreut. Tab. 6: Bedeutung des Tiergesundheitsdienstes in der Oö. Nutztierhaltung

OÖ Betriebe OÖ Tierzahlen 2010

Gesamt Oö. TGD % Gesamt Oö. TGD %

Gesamt 17.370 8.439 48,58 584.056 394.106 67,48 über 10 13.594 7.786 57,28 562.235 389.919 69,35 über 50 3.618 2.959 81,79 290.058 243.416 83,92 über 100 648 583 89,97 87.093 79.105 90,83 R

IND

ER

über 200 37 35 94,59 10.026 9.697 96,72 Gesamt 10.426 6.207 59,53 1.205.072 1.150.277 95,45 über 1 7.388 4.828 65,35 1.202.034 1.148.897 95,58 über 10 3.770 3.196 84,77 1.191.885 1.144.453 96,02 über 50 3.193 2.941 92,11 1.176.368 1.137.325 96,68 über 100 2.833 2.688 94,88 1.149.332 1.118.138 97,29 S

CH

WEI

NE

über 200 2.225 2.160 97,08 1.058.298 1.037.936 98,08 Gesamt 8.747 5.312 60,73 434.734 402.487 92,58 über 1 5.964 3.979 66,72 431.951 401.153 92,87 über 10 2.748 2.331 84,83 422.331 396.004 93,77 über 50 2.008 1.853 92,28 402.619 382.974 95,12 über 100 1.463 1.396 95,42 361.605 348.281 96,32

MAST-

SCH

WEI

NE

über 200 765 743 97,12 257.248 250.194 97,26 Gesamt 2.435 2.114 86,82 113.401 111.119 97,99 über 1 2.312 2.072 89,62 113.278 111.077 98,06 über 10 1.905 1.846 96,90 111.226 109.785 98,70 über 50 908 901 99,23 81.592 81.109 99,41 über 100 247 245 99,19 35.058 34.849 99,40 Z

UCH

T-

SCH

WEI

NE

über 200 24 24 100,00 6.476 6.476 100,00

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Jahresbericht 2010 Seite 6

Gesamt 2.235 667 29,84 58.702 29.883 50,91 über 10 1.197 387 32,33 53.462 28.661 53,61 über 50 261 162 62,07 31.772 22.976 72,32 über 100 112 92 82,14 21.436 17.843 83,24 S

CH

AFE

über 200 39 34 87,18 11.061 9.537 86,22 Gesamt 1.944 806 41,46 23.361 17.007 72,80 über 10 238 131 55,04 19.007 15.447 81,27 über 50 97 82 84,54 16.143 14.368 89,00 über 100 71 64 90,14 14.274 13.083 91,66 Z

IEG

EN

über 200 24 20 83,33 7.626 6.865 90,02 Quelle: AMA Daten, Oö. TGD

Tierart Rinder Die Anzahl der Oö. Rinderbetriebe ist um 2,93% (524 Betriebe) und die Rinderzahl um 0,3% gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Beim Rind sind 48,6% der Betriebe (2009: 48,7%, 2008: 46,40%, 2007: 45,0%) und 67,5% der Rinder (2009: 67,0%, 2008: 64,7%, 2007: 62,8%) im Tiergesundheitsdienst betreut. Tierart Schweine Im Schweinebereich sind die Betriebe weniger und die Tierzahlen mehr geworden. Im TGD werden 95,5% aller in Oberösterreich gehaltenen Schweine betreut. Tierart Schafe Die Anzahl der Schafbetriebe ist um 6 gesunken, die Tierzahl ist nahezu gleichgeblieben. Tierart Ziegen Die Anzahl der Ziegenbetriebe ist um 55 Betriebe gesunken, die Tierzahl um 6% gestie-gen.

Die Tabelle zeigt sehr deutlich, dass in den spezialisierten Betrieben mit höheren Tierzah-len der TGD zum festen Instrument geworden ist. Tierhalter sind sich ihrer großen Ver-antwortung bewusst, warum gerade bei Produktionsformen, die einen gewissen Tierarz-neimitteleinsatz voraussetzen (z.B. Eisenprophylaxe, Impfprogramme) fast 100% der Betriebe beim TGD teilnehmen.

Eine intensive Produktion ohne Tiergesundheitsdienst ist kaum mehr vorstellbar.

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Jahresbericht 2010 Seite 7

II. Zentrale Verrechnung Betriebserhebungen sind das Herzstück im Tiergesundheitsdienst, um die Ziele, durch Beratung landwirtschaftlicher Tierhalter und Betreuung von Tierbeständen zur Minimie-rung des Einsatzes von Tierarzneimitteln und der haltungsbedingten Beeinträchtigungen beizutragen, erreichen zu können.

Die Anzahl der durchzuführenden Betriebserhebungen je Betrieb und die Honorierung erfolgt auf Basis der am 16. November 2005 zwischen der Landwirtschaftskammer für Österreich (LKÖ) und der Österreichischen Tierärztekammer (ÖTK) getroffenen Vereinba-rung.

Die „zentrale Verrechnung“ der Betriebserhebungen gewährleistet eine interne Kon-trolle des Systems. Nach Vorlage des Betriebserhebungsdeckblattes (Dokumentation der Betriebserhebung) durch Übermittlung per Post oder Selbsterfassung über das EDV Portal erfolgt die Verrechnung auf Grundlage der Vereinbarung. Tab. 7: Zentrale Verrechnung der Betriebserhebungen

Zentral verrechnet Betriebserhebungen pro Betrieb 2008 2009 2010

1. BE 11.054 10.874 11.050

2. BE 2.000 1.965 1.961

3. BE 538 541 544

4. BE 137 150 153

GESAMT 13.729 13.530 13.759

TGD Betriebe 11.518 11.520 11.279

Von 11.279 TGD Betrieben wurde bei 11.050 TGD Betrieben (98%) die erste Betriebser-hebung durchgeführt.

Anfang April 2011 wurden 91 Tierärzte aufgefordert zu fehlenden Betriebserhebungen Stellung zu nehmen. Zu diesem Zeitpunkt fehlte noch bei 201 Betrieben die erste, bei 33 Betrieben die zweite, bei 7 Betrieben die dritte und bei 3 Betrieben die vierte Betriebser-hebung.

Von 13.759 zentral verrechneten Betriebs-erhebungen wurden 12.160 (88,4%) von 148 TGD Betreuungstierärzten über das EDV Portal selbst eingegeben.

Bei den übrigen wurde das Betriebserhebungs-deckblatt übermittelt und von Mitarbeitern der Geschäftsstelle eingegeben. Dafür wird ein Verwaltungsbeitrag von 2,- Euro pro BED ein-gehoben.

Das ist ein wesentlicher Beitrag für die Entlas-tung der TGD Geschäftsstelle.

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Jahresbericht 2010 Seite 8

III. Diagnostik

1. Sektionen verendeter Nutztiere Im Berichtsjahr wurden insgesamt 184.336 Kadaver der Tierar-ten Rind, Schwein, Schaf und Ziege an die TKV Regau angelie-fert, wobei davon 2.352 (1,3%) Tierkörper einer Sektion unter-zogen wurden (siehe Tab. 9). Weiters wurden noch 34 Tierkör-per anderer Tierarten (Zuchtwild, Geflügel, Pferd, Lama, Sons-tige) seziert.

Diese Dienstleistung wurde den Tierhaltern, die TGD-Teilnehmer sind, mit einem Selbstbehalt von 15% angeboten. Andere Tierhalter können ebenfalls die Sektionsleistung in An-spruch nehmen, haben aber seit 1.1.2010 den vollen Tarif zu bezahlen. Die im Berichtsjahr in Regau sezierten Tiere stammten von 1.625 landwirtschaftlichen Betrieben, wovon 223 Betriebe keine TGD-Betriebe waren (siehe Tab. 8).

Die pathologisch-anatomischen Untersuchungen sowie die im Bedarfsfall eingeleiteten weiterführenden Untersuchungen an der AGES Linz bzw. Mödling stellten einen integrierenden Be-standteil in der Erstellung einer ätiologischen Diagnose bei wichtigen und verlustreichen Erkrankungen landwirtschaftlicher Nutztiere dar.

Tab. 8: Anzahl Betriebe und Tierkörper

Gesamt TGD Nicht TGD % TGD

2008 2009 2010 2008 2009 2010 2008 2009 2010 2008 2009 2010

Betriebe 1.730 2.091 1.625 1.499 1.721 1.402 231 370 223 86,6 82,3 86,3

Tierkörper 2.667 3.213 2.386 2.401 2.744 2.108 266 469 278 90,0 85,4 88,3

Tab. 9: Gesamttierkörperanlieferung an die TKV-Regau und prozentueller Anteil der sezierten Tier-körper (TKV) 2010 im Vergleich zu den Vorjahren

Durchgeführte Sektionen Anlieferung an die TKV

absolut in % der Anlieferung

2008 2009 2010 2008 2009 2010 2008 2009 2010

Rind, Jungrind, Fresser 5.595 5.836 4.842 767 771 672 13,7 13,2 13,9

Kalb (inkl. Feten) 24.830 25.633 25.603 618 1.224 858 2,5 4,8 3,4

Schwein 44.246 40.076 38.455 749 643 459 1,7 1,6 1,2

Ferkel (inkl. Feten) 101.310 108.012 108.816 215 163 121 0,2 0,2 0,1

Schaf 3.997 4.503 4.380 184 254 164 4,6 5,6 3,7

Ziege 2.038 2.635 2.240 109 128 78 5,3 4,9 3,5

Summe 182.018 186.695 184.336 2.642 3.183 2.352 1,5 1,7 1,3

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Jahresbericht 2010 Seite 9

Die Gesamtanzahl der angelieferten Tierkörper in die TKV Regau ist im Jahr 2010 gegenüber dem Vorjahr um 1,3 % gefallen. Den größten Rückgang mit minus 17% ver-zeichnete die Tierkategorie Rind, Jungrind, Fresser. Die Anlieferungsmenge an Kälbern hingegen ist in etwa gleich geblieben. Die einzige Tierkategorie mit einem leichten An-stieg (0,7%) ist die Kategorie Ferkel.

Die Anzahl der sezierten Tiere ist gegenüber dem Vorjahr deutlich gefallen (minus 26,1 %) und liegt somit geringfügig unter dem Niveau von 2008.

Der drastische Anstieg an Sektionen im Jahr 2009 war durch die ätiologische Aufarbei-tung von Todesfällen und Aborten, die in zeitlichem Zusammenhang zu der amtlich ange-ordneten Impfung gegen Blauzungenkrankheit (von 12/2008 bis 03/2009) begründet. Nach Antragstellung durch den Tierarzt wurden die Kosten dieser Abklärungssektionen sowohl für TGD-Betriebe als auch für Nicht-TGD-Betriebe zur Gänze vom Oö. Tiergesund-heitsdienst übernommen. 2010 entfiel dieser Sektionsgrund.

In Tabelle 10 ist die Anzahl der Tiere pro Einsendung dargestellt. In 93% der Fälle wird nur ein Tier pro Einsendung zur Sektion vorgelegt.

Im Jahr 2010 nahmen 75% der einsendenden Betriebe nur einmal eine Sektionsleistung in Anspruch. Ein Betrieb hingegen veranlasste sieben Mal eine pathologisch-anatomische Untersuchung. (Tabelle 11) Tab. 10: Anzahl der Tiere pro Einsendung

Anzahl Tiere pro Einsendung Anzahl

1 2.046

2 130

3 21

4 3

5 1

Tab. 11: Anzahl Einsendungen pro Betrieb Anzahl Einsendun-

gen pro Betrieb Anzahl

1 1.657

2 403

3 90

4 34

5 11

6 5

7 1

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Jahresbericht 2010 Seite 10

In nachstehender Tabelle sind die Anzahlen der Diagnosen unterteilt nach Diagnosegrup-pen und Tierart bzw. -alter dargestellt. Die Auswertung umfasst alle Diagnosen, die im Zuge der Sektionen gestellt wurden. Dies bedeutet, dass pro Tier mehr als ein Befund möglich ist und daher die Anzahl der Befunde nicht mit der Anzahl der sezierten Tiere übereinstimmt.

Diagnosen im Bereich Verdauungstrakt stehen bei Rind, Schwein und Schaf an erster Stelle. Bei Ziegen sind es Diagnosen im Bereich des Respirationstraktes. Da beim kleinen Wiederkäuer auch sehr viele Proben an die AGES Linz weitergeleitet werden, gibt es hier überdurchschnittlich viele Erregerdiagnosen. Tab. 12: Absolute und prozentuelle Häufigkeiten der diagnostizierten Erkrankungen verschiedener

Organsysteme gegliedert nach Tierkategorien der in Regau sezierten Tiere

Diagnosegruppen Rind und Jungrind Kalb Schwein Ferkel Schafe Ziegen

Zahl % Zahl % Zahl % Zahl % Zahl % Zahl %

Herz-Kreislauf 76 9,6 56 5,5 73 12,8 11 7,7 6 3,0 2 2,0

Respirationstrakt 116 14,7 205 20,3 117 20,5 34 23,8 39 19,5 28 28,0

Verdauungstrakt 216 27,4 410 40,6 160 28,0 36 25,2 46 23,0 26 26,0

Harn- u. Geschlechtsorgane 106 13,4 10 1,0 41 7,2 1 0,7 10 5,0 4 4,0

Bewegungsapparat 35 4,4 8 0,8 6 1,1 2 1,4 - - - -

ZNS 4 0,5 3 0,3 2 0,4 - - 6 3,0 - -

Haut - - 1 0,1 - - - - - - - -

Erregerdiagnose 45 5,7 158 15,6 65 11,4 31 21,7 65 32,5 27 27,0

Sektionsdiagnose 191 24,2 160 15,8 107 18,7 28 19,6 28 14,0 15 15,0

Zahl der Diagnosen 789 100 1011 100 571 100 143 100 200 100 100 100

Sektionsfälle 672 858 459 121 164 78

Prozentueller Anteil bezogen auf Anzahl der Sektionsfälle

Sektionsfälle mit Pro-benweiterleitung 125 18,6 425 49,5 155 33,8 68 56,2 83 50,6 47 60,3

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Jahresbericht 2010 Seite 11

In der Tabelle 13 werden die häufigsten Diagnosen bei den Tierarten Rind, Schwein, Schaf und Ziege dargestellt. Beim jungen Tier (Kalb, Ferkel, Lamm, Kitz) stehen Erkran-kungen des Verdauungstraktes an erster Stelle, beim erwachsenen Tier sind es vorwie-gend Lungen- und Stoffwechselerkrankungen (Bronchopneumonie, Fettleber, etc.). Tab. 13: Die Anzahl der häufigsten Diagnosen der in Regau sezierten Tiere 2010

Diagnose Anzahl % Diagnose Anzahl %

Kalb Jungrind, Rind Enteritis 186 18,4 Fettleber 52 6,6 Pneumonie 66 6,5 Akutes Herzversag. 50 6,3 Labmagenulcus 61 6,0 Labmagenulcus 42 5,3 Ileus 55 5,4 Innere Verblutung 41 5,2 Peritonitis 47 4,6 Ileus 38 4,8 Kryptosporidien 45 4,5 Pneumonie 33 4,2 Bronchopneumonie 38 3,8 Peritonitis 30 3,8 Pleuropneumonie 37 3,7 Bronchopneumonie 24 3,0 Pansenacidose 32 3,2 Septikämie 24 3,0 Rotavirus 32 3,2 Mastitis 24 3,0 Spitzenlappenpneumonie 30 3,0 Metritis 23 2,9 Clostridien 29 2,9 Lungenemphysem 21 2,7 Alle Diagnosen 1011 100,0 Alle Diagnosen 789 100,0

Ferkel Schwein Enteritis 31 21,7 Akutes Herzversag. 50 8,8 Pneumonie 17 11,9 Pneumonie 50 8,8 E. coli 13 9,1 Innere Verblutung 37 6,5 Pleuropneumonie 12 8,4 Pleuropneumonie 37 6,5 Pericarditis 6 4,2 Enteritis 35 6,1 Arcanobacteriose 4 2,8 Torsio intest(EHS) 33 5,8 Eperythrozoon 4 2,8 Magenulcus 29 5,1 Bronchopneumonie 3 2,1 Pericarditis 17 3,0 Septikämie 3 2,1 Peritonitis 17 3,0 Ileitis (PIA) 3 2,1 E. coli 16 2,8 Clostridien 2 1,4 Milzveränderungen 16 2,8 Enterotoxämie 2 1,4 Bronchopneumonie 14 2,5 Alle Diagnosen 143 100,0 Alle Diagnosen 571 100,0

Lamm Schaf Enteritis 13 25,5 Magen-Darmparasit. 23 15,4 Kokzidien 10 19,6 Pneumonie 23 15,4 Clostridien 3 5,9 Enteritis 10 6,7 Pneumonie 3 5,9 Innere Verblutung 9 6,0 Magen-Darmparasit. 3 5,9 Fettleber 6 4,0 Labmagenulcus 2 3,9 Clostridien 6 4,0 Mannheimia haemol. 2 3,9 Ileus 5 3,4 Septikämie 2 3,9 Listeriose 5 3,4 Alle Diagnosen 51 100,0 Alle Diagnosen 149 100,0

Kitz Ziege Enteritis 4 23,5 Enteritis 17 20,5 Pneumonie 3 17,6 Keine Diagnose 11 13,3 Kokzidien 2 11,8 Pneumonie 9 10,8 Pleuropneumonie 1 5,9 Clostridien 7 8,4 Pleuritis 1 5,9 Magen-Darmparasit. 5 6,0 Peritonitis 1 5,9 Kokzidien 4 4,8 Magen-Darmparasiten 1 5,9 Listeriose 4 4,8 Alle Diagnosen 17 100,0 Alle Diagnosen 83 100,0

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Jahresbericht 2010 Seite 12

2. Allgemeine Diagnostik Der oberösterreichische Tiergesundheitsdienst sieht Labordiagnostik als wesentlichen Bestandteil einer funktionierenden Bestandsbetreuung. Ein Großteil der Laborkosten wird für TGD-Betriebe übernommen.

Generell entscheidet der Betreuungstierarzt welche Diagnostik zur Abklärung notwendig ist. Im Leistungskatalog sind jene Untersuchungen angeführt, die vom Oö. TGD zu 85% finanziert werden. Ebenso sind die Partnerlabors angeführt, in denen die Untersuchungen durchgeführt werden können. Sollten andere Untersuchungsstellen bzw. andere Untersu-chungsparameter gewünscht werden, kann der Betreuungstierarzt ein Ansuchen an die Geschäftsstelle richten, wobei dann in jedem einzelnen Fall entschieden wird, ob Labor-kosten übernommen werden oder nicht.

Der Selbstbehalt für die Tierhalter liegt derzeit bei 15%. Dieser kann jedoch nach Vorga-be der Mittel vom TGD Vorstand angepasst werden. Abb. 1: Auszug aus dem Untersuchungsantrag mit der Darstellung der im Leistungskatalog ent-

haltenen Untersuchungsmöglichkeiten

Als Untersuchungsstellen für die allgemeine Diagnostik sind die AGES Linz und Mödling, die Fa. Labovet in Wien, Fa. Laboklin sowie die Klinik für Schweine der VUW vorgesehen. Ein Großteil der Untersuchungen in Schweinebetrieben wird vom Labor Labovet durchge-führt. Die Anzahl der untersuchten Parameter sind in der nachstehenden Tabelle ersicht-lich.

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Jahresbericht 2010 Seite 13

Untersuchungen Labor Fa. Labovet Tab. 14: Von Fa. Labovet durchgeführte Untersuchungen (Schwein) im Jahr 2010 (ausgenommen

sind PRRS-Untersuchungen der Zuchtbetriebe im Rahmen des ÖTGD-Programms)

Abteilung Anzahl 2007

Anzahl 2008

Anzahl 2009

Anzahl 2010 Untersuchung

2.108 2.324 1.842 1.655 BU

635 914 831 669 Antibiogramme

317 116 259 247 US auf Brachyspira (Kultur + PCR)*

Bakterio-log

ie +

Parasiten

53 Parasiten

3.060 3.354 2.932 2.624

Abteilung Anzahl 2007

Anzahl 2008

Anzahl 2009

Anzahl 2010 Untersuchung

911 846 614 972 PRRSV-PCR

820 991 827 656 PCV-2-PCR

299 120 299 252 Lawsonia intracellularis-PCR

239 242 191 303 Chlamydien-PCR

137 211 214 259 Parvovirus-PCR

81 39 48 58 Pasteurella multocida-PCR

59 93 56 155 Leptospiren-PCR

129 107 198 159 Haemophilus parasuis-PCR

118 Eperytrhozoon suis-PCR

33 PMWS (ISH auf PCV-2, Histologie)

17 Nycolpasma hyopneumoniae-PCR

12 Clostridium perfringens_PCR

3 Mycoplasma hyorhinis-PCR

Moleku

larbiolog

ie

3 Mycoplasma hyosynoviae-PCR

2.675 2.649 2.447 3.000

Abteilung Anzahl 2007

Anzahl 2008

Anzahl 2009

Anzahl 2010 Untersuchung

5.680 4.657 3.827 3.464 PRRSV-Ak / ELISA**

3.414 3.317 2.573 1.711 SIV-Ak / ELISA

3.598 3.040 2.420 1.307 APP-Ak / ELISA

3.702 3.392 2.005 1.328 PCV-2-Ak/Elisa

1.292 1.680 1.395 945 Parvovirus-Ak / ELISA

1.229 1.462 1.478 1.292 Chlamydien-Ak / KBR

1.410 1.936 2.093 1.843 Leptospiren-Ak / MAT

74 45 18 13 Pasteurella multocida / ELISA

77 98 18 24 Mycoplasma hyopneumoniae-Ak / ELISA

200 55 92 60 Lawsonia intracellularis-Ak / ELISA

259 191 222 246 Sarcoptes-Ak / ELISA

181 226 247 174 Haemophilus parasuis-Ak / ELISA

Serolog

ie

12 Erysipelothrix rhusiopathiae (Rotlauf) / ELISA

21.039 20.099 16.388 12.419

* Im Jahr 2010 nur PCR

** Im Rahmen des ÖTGD PRRS Programms wurden zusätzlich von der Fa. Labovet 1.603 Proben im Jahr 2010 auf PRRSV Antikörper untersucht.

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Jahresbericht 2010 Seite 14

Untersuchungen AGES Linz und Mödling 2010 Tab. 15: Probenmaterial AGES Linz/Mödling (ohne Material von Regau und MV/CAE/BRUC Proben)

Rind Schwein Schaf Ziege Huhn Pute Sonstiges Material

Linz Mödl. Linz Mödl. Linz Mödl. Linz Mödl. Linz Mödl. Linz Mödl. Linz Mödl. Gesamt

Kot 467 87 135 41 15 745 Tupfer 15 261 5 4 2 287 Blut 47 59 17 155 1 10 2 13 304 Tierkörper 9 147 14 14 15 11 8 218 Organ(e) 8 43 3 2 1 5 62 Lunge 10 10 Spülprobe 8 8 Fetus 2 5 7 Eiter 1 5 6 Haut 1 1 1 3 Abszess 1 1 2 Haar(e) 1 1 Sekret 1 1 Tumor 1 1 GESAMT 557 59 561 173 160 75 15 16 25 14 1.655

Bei der AGES Linz kamen 1.409 Proben (2009/1.981 Proben) und bei der AGES Mödling 246 Proben (2009/1.325 Proben) zur Untersuchung.

Die Untersuchungsmethoden umfassen das ganze Spektrum der Bakteriologie, Histologie, Serologie, Molekulartechnik, etc.. In der nachfolgenden Tabelle ist ersichtlich welche Me-thoden zur Anwendung kamen. Insgesamt wurden bei den 1.655 Proben (2009/3.306 Proben) mehr als 3.378 Untersuchungen durchgeführt. Tab. 16: Untersuchungsmethoden AGES Linz/Mödling

Methoden AGES Linz Anzahl Methoden AGES Mödling Anzahl

Bakteriolog.-mykolog. KV 784 Leptospiren 115

Parasiten Flotation 622 Chlamydien 84 Parasiten Auswanderung 211 PRRS 175 Digestive-Tetra Elisa 208 Influenza H1N1 103 Parasiten Sedimentation 194 Neospora caninum 56 Sektion Tiere und Organe 158 533 PasteurellenToxin-Elisa 84 Chlamydophila AK (KBR) 45 Brachyspiren PCR 43 Lawsonia intrac.-PCR 41 PRRS RT-PCR 41

Virusisolierung 29 Leptospiren-AK Rind 26 Neospora can. Ak- Elisa 22 Sektion Säuger LM-VET10 22 Mycoplasma hyopn. IF 21

Para-TBC-AK Elisa 21 Sonstige Methoden 273 2.845

Da die Befunde von externen Labors (AGES, Fa. Labovet, Fa. Laboklin) elektronisch nicht zur Verfügung gestellt werden, ist eine Auswertung auf Ergebnisbasis nicht möglich.

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Tab. 17: Anzahl und Methoden von Proben aus Regau im Rahmen der Sektionen

Tierart Anzahl Methoden Anzahl Rind 541 Bakteriolog.-mykolog. KV 800 Schwein 247 Parasiten Flotation 214 Schaf 92 Digestive-Tetra Elisa 193 Ziege 57 Histo Paraffinschnitt 60 Wildtiere 11 Lawsonia intrac.-PCR 48 Pferd, Esel 2 Brachyspiren PCR 43 Sonstiges 1 Sektion Tiere und Organe 30 GESAMT 951 Neospora caninum qPCR 28 PCV2 in-situ 17 Mycoplasma hyopn. IF 9 Virusisolierung 8 direkte Immunfluoreszenz 7 Pestiviren RT-PCR 5 Sonstige Methoden 53 GESAMT 1.515

Im Rahmen der Sektionen an der AVE TKV Regau wurden bei 914 Tieren (2009/1.276 Tiere) 951 Proben zur weiteren Untersuchung an die AGES Linz weitergeleitet. Bei diesen Proben wurden 1.515 Methoden (2009/2.253 Methoden) angewendet.

Untersuchungen Fa. Laboklin 2010 Tab. 18: Untersuchungen Fa. Laboklin

Untersuchung Anzahl Klinische Chemie 128 Kotuntersuchung 20 Bakteriologische US 2 GESAMT 150

Im Jahr 2010 wurde von 55 Betrieben 150 Proben (2009 waren es noch 584 Proben) zur Fa. Laboklin übermittelt.

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Jahresbericht 2010 Seite 16

IV. ÖTGD-Programme Vom Bundesministerium für Gesundheit wurden bis Ende 2010 die unten angeführten Tiergesundheitsprogramme in den Amtlichen Veterinärnachrichten (AVN) kundgemacht. Die Programme wurden in bundesweit organisierten Arbeitsgruppen ausgearbeitet.

1. Programme Rind 1.1. Fruchtbarkeits- und Zuchtmaßnahmen beim Rind zur Verbesserung

der Tiergesundheit (Embryotransfer (ET) – Programm) Dieses Programm wird in Zusammenarbeit von Tierhalter, Betreuungstierarzt und Emb-ryotransfer-Tierarzt umgesetzt. Zuchttechnische Maßnahmen, wie Embryogewinnung durch Superovulation und in vitro Produktion sowie der Embryotransfer, werden vom ET-Team durchgeführt. Der Nutzen liegt vor allem in der stärkeren Selektionsmöglichkeit auf Ebene von Kuhlinien und des rascheren Zuchtfortschrittes. Abb. 2: Ablaufschema der Embryogewinnung im Rahmen des ET-Programms

Im Jahr 2010 haben 56 Betriebe (2005/26, 2006/28, 2007/53, 2008/66, 2009/58) am ET-Programm teilgenommen. In diesen Fällen war immer die Besamungsstation Hohen-zell in Form des ET-Tierarztes beteiligt.

1.2. Programm zur Bekämpfung der Dermatitis digitalis (DD) des Rindes Das Ziel dieses Programms ist es, einerseits die Einschleppung von Dermatitis digitalis in gesunde Rinderbestände zu verhindern. Die Erkrankung wird in erster Linie durch Zukauf infizierter Tiere eingebracht. Eine Sanierung einmal infizierter Herden ist unter Praxisbe-dingungen unmöglich.

Andererseits sollen durch geeignete Maßnahmen die wirtschaftlichen Verluste in bereits erkrankten Rinderherden vermindert werden.

Das Programm sieht folgende Maßnahmen vor: 1. Prophylaxe in DD freien Beständen

halbjährliche Untersuchung der Herde durch geschulte Organe 4wöchige Quarantäne bei Tierzukäufen Unterfüße mehrfach reinigen, untersuchen und Fußbäder 1 Stunde auf sauberen und trockenen Untergrund stellen

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Jahresbericht 2010 Seite 17

2. Maßnahmen in DD Betrieben Optimierung von Stallhygiene und Luftqualität Optimierung Kuhkomfort (Klauenpflege im Abstand von 4-6 Monaten, 2 x wö-chentliche Reinigung der Klauen)

lokale Desinfektion Haut/Klauen akut erkrankte Tiere sofort und rasch behandeln oder ausmerzen

2010 wurden 22 Betriebe (2005/0, 2006/3, 2007/12, 2008/11, 2009/6) für das DD-Programm gemeldet.

1.3. Programm zur Bekämpfung von Parasitosen und der Trichophytie in österreichischen Rinderhaltungen zur Verbesserung der Rinderbe-stände einschließlich der Maßnahmen zur Sicherung und Verbesse-rung der Qualität der Produkte

Dieses TGD-Programm stellt eine gezielte Therapie, Prophylaxe und Metaphylaxe zur Ein-dämmung des Parasitenbefalls in Rinderherden dar. Dazu sind parasitologische Untersuchungen zur Diagnosestellung und für Kontrollunter-suchungen vorgesehen. Weiters werden Maßnahmen abgestimmt auf die jeweilige Diag-nose und die Betriebsart (Alpung, Betriebe mit Heimweide, etc.) in übersichtlicher Form dargelegt. Eine Bescheinigung an der Teilnahme am Parasitenprogramm, durch die die Art der ge-setzten Maßnahmen ersichtlich ist, kann den teilnehmenden Betrieben ausgestellt wer-den.

2010 gab es 61 Meldungen (2005/0, 2006/11, 2007/39, 2008/41, 2009/46) der Teil-nahme am Parasiten-Programm.

1.4. Programm zur Bekämpfung von Fruchtbarkeitsstörungen in der öster-

reichischen Rinderhaltung zur Verbesserung des Gesundheits- und Leistungszustandes der Rinderbestände

Das Fruchtbarkeitsprogramm sieht die Überwachung der für die Fruchtbarkeitsleistung der Kuh entscheidenden Zeiträume durch den Betreuungstierarzt vor.

Kontrolle der Nachgeburtsphase Kontrolle bei fehlender Brunst Trächtigkeitsuntersuchung Aufzeichnung und Evaluierung der Daten der Herdenfruchtbarkeit

Abb. 3: Schema zur Überwachung der für die Fruchtbarkeitsleistung entscheidenden Zeiträume

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Jahresbericht 2010 Seite 18

In den Programmunterlagen sind alle Fruchtbarkeitskennzahlen mit entsprechenden Re-ferenzwerten angegeben. Weiters sind Tabellen abgedruckt, die entweder direkt zur Da-tenaufzeichnung oder als Vorlage für die Erstellung eines eigenen Systems zur Aufzeich-nung und Auswertung wichtiger Kennzahlen herangezogen werden können. 2010 wurden 604 Betriebe (2005/0, 2006/137, 2007/227, 2008/470; 2009/556) für das Fruchtbarkeitsprogramm gemeldet. Im Rahmen dieses Programms wurden 2010 in 35 Betrieben (2005/42, 2006/45, 2007/76, 2008/105, 2009/112) blutchemische Untersuchungen zur Bestimmung von Fruchtbarkeitsparametern durchgeführt. Diese Untersuchungen wurden nach Antragstel-lung durch den Betreuungstierarzt und Genehmigung durch die Geschäftsstelle zu 85% vom Oö. TGD bezahlt.

1.5. Modul Eutergesundheit im Rahmen des Betreuungspaketes Rind Das Modul Eutergesundheit umfasst die nachstehenden Maßnahmen zur Erhaltung der Eutergesundheit und Qualitätssicherung in der Milcherzeugung.

1x jährliche Evaluierung/Sichtung eutergesundheitsrelevanter Daten (z.B. Zellzahl

der Einzelkuh und Zellzahl der Sammelmilch) klinische und bakteriologische Bestandsuntersuchung in Zellzahlproblembetrieben

bzw. Betrieben mit häufigeren Akutmasti-tiden

bei Bedarf Milchprobenentnahme bzw. Einschulung des Landwirtes in die Milch-probenentnahme

laufende dokumentierte Überwachung der Eutergesundheit mittels Schalmtest sowie mindestens 1x jährliche Bestandsunter-suchung (Auswahl für bakteriologische Untersuchung nach Schalmtest- bzw. Zellzahlergebnissen) in größeren D-Quotenbetrieben (> 10.000 kg Milch/Jahr)

Nachkontrolle von Euterproblemkühen (Kühe nach Akutmastitiden, chronisch in-fizierte Kühe, Kühe mit Zitzenkuppenver-letzungen usw.)

Gemeinsame betriebsbezogene Zielset-zung in Hinblick auf Eutergesundheit zwi-schen Landwirt und Betreuungstierarzt

Behandlungen unter Berücksichtigung von Antibiogrammen

Information und Beratung über mögliche Faktoren von Eutererkrankungen (Melk- und Stallhygiene, Erkrankungen und Ver-letzungen, Milchlagerung und -transport, Fütterung, Melkreihenfolge, Blindmelken, funktionstüchtige Melkanlage, etc.).

Der Milcherzeuger verpflichtet sich zur Einhaltung des Programms entsprechend den Vorgaben und zur regelmäßigen Weiterbildung im Bereich Eutergesundheit.

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Jahresbericht 2010 Seite 19

Tab. 19: Übersicht der bakteriol. Milchuntersuchungen in Oö TGD und NichtTGD Betrieben

TGD Labor Ried Externe Labors* Gesamt Jahr

BU AB BU AB BU AB

2004 8.744 5.103 3.428 3.274 12.172 8.277

2005 11.263 6.912 927 793 12.190 7.705

2006 8.393 4.269 799 420 9.192 4.689

2007 8.374 5.171 406 200 8.780 5.371

2008 11.489 6.845 187 117 11.676 6.962

2009 11.506 6.364 374 123 11.880 6.487

2010 10.777 6.243 248 77 11.025 6.320 BU = bakteriologische Untersuchung AB = Antibiogramm * Externe Labors (AGES Linz, Karasek GmbH, Qualitätslabor NÖ)

2010 wurden 683 Betriebe (2006/170, 2007/251, 2008/555, 2009/635) für das Euter-gesundheitsprogramm über die Betriebserhebung gemeldet.

1.723 TGD Betriebe haben bakteriologische Gemelksuntersuchungen vornehmen las-sen. Bei diesen Betrieben wurden 9.969 bakteriologische Untersuchungen und 5.787 An-tibiogramme durchgeführt.

Von den 689 ÖTGD Programmteilnehmer haben 223 Betriebe 2.267 Proben zu bakterio-logischen Milchuntersuchung eingesandt. In 1.113 Fällen wurde ein Antibiogramm ange-fertigt. 2. Programme Schwein 2.1. Programm zur Überwachung und Bekämpfung der progressiven Rhini-

tis atrophicans (PAR) bei Zuchtschweinen In Zusammenarbeit mit dem Schweinezucht-verband Oberösterreich (SZV) wird seit 1999 das „Rhinitis-Programm“ durchgeführt. Im Abstand von 4 bis 6 Monaten werden, abhän-gig von der Betriebsgröße, bei 16 bzw. 24 Jungtieren Nasen- und Tonsillartupfer ent-nommen und im Labor mittels PCR auf toxin-bildende Pasteurellen untersucht.

Die Einstufung der Zuchtbetriebe aufgrund der Ergebnisse dieser Untersuchungen ist in der nachfolgenden Abbildung dargestellt. Die Gra-phik gibt einen Überblick des PAR-Status von 2000 bis 2010. An der X-Achse ist neben der Jahreszahl die jeweilige Anzahl der Zuchtbe-triebe angegeben.

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Jahresbericht 2010 Seite 20

Von 76 Herdebuchzuchtbetrieben sind 66 Betriebe (86,8%) PAR negativ, bei 3 Betrieben wurden 68 positive Tiere gefunden und in 7 Betrieben wurden keine Bepro-bungen durchgeführt.

Abb. 4: Einstufung der Betriebe (Betriebsstatus) im PAR-Programm

93 88 85 89 86 90 84 82 75 73 66

10 77 7 4 3 5 2 3 3

5 9 4 2 3 5 4 3 5 5 7

0%

20%

40%

60%

80%

100%

2000

/108

2001

/104

2002

/96

2003

/98

2004

/93

2005

/95

2006

/91

2007

/90

2008

/82

2009

/81

2010

/76

fraglich/nicht beprobtpositivnegativ

Tab. 20: Ergebnisse der Untersuchungen im PAR- Programm

Jahr Betriebe Betriebe mit pos. Tieren*

Untersuchte Tiere Tiere Positiv Positive (%)

2000 108 25 13.622 120 0,88 2001 104 18 5.425 68 1,25 2002 96 11 4.609 37 0,80 2003 98 10 4.351 55 1,26 2004 93 7 3.799 15 0,39 2005 95 8 4.125 11 0,27 2006 91 4 3.450 29 0,84 2007 90 6 2.835 20 0,71 2008 82 8 2.771 38 1,37 2009 81 3 2.869 23 0,80 2010 76 7 3.840 68 1,77

*) Betriebe mit positiven Tieren (nicht mit Betriebsstatus gleichzusetzen, da bei positiven Quarantäneergebnisse der Betriebsstatus sich nicht ändert)

In der Tabelle sind alle Untersuchungen im Rahmen des Programms, wie Quarantäne-, Screening- sowie Nachuntersuchungen zusammengefasst.

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Jahresbericht 2010 Seite 21

Im Jahr 2010 blieb die Anzahl der positiv eingestuften Betriebe bei drei. Die Anzahl der Betriebe, in denen Tiere positiv befundet wurden, stieg von drei auf 7. Zertifizierung

Ziel dieses Programms ist die Zertifizierung der Zuchtbetriebe als frei von Rhinitis atrophicans, wobei neben den regelmäßigen Kontrolluntersuchungen auch das Aussetzen der Schutzimpfung zwingend vorgesehen ist. Als Voraussetzung gelten mindestens 6 aufeinander folgende negative Untersuchungs-durchgänge im Zeitraum von 2-3 Jahren, keine Schutzimpfung gegen PAR seit mindes-tens einem Jahr und strenge Einhaltung von Quarantänemaßnahmen.

Mit Ende 2010 waren 53 Betriebe zertifiziert. Diese Zertifizierung ist 6 Monate lang gül-tig, danach muss wieder ein negatives Ergebnis der Nasen- und Tonsillartupfer vorliegen.

2.2. Programm zur Überwachung von PRRS in österreichischen Herde-buchzuchtbetrieben PRRS - Porcines Respiratorisches und Reproduktives Syndrom - ist eine Viruserkrankung, die durch Fruchtbarkeitsstörungen (Aborte, Totgeburten, lebensschwache Ferkel, Un-fruchtbarkeit) sowie durch Erkrankungen des Respirationstraktes charakterisiert ist. Ne-ben den negativen Begleiterscheinungen für den Gesundheitsstatus der Zuchtbetriebe führt diese Erkrankung auch in den nachgelagerten Produktionsstufen wie Ferkelerzeu-ger- und Mastbetrieben zu großen wirtschaftlichen Verlusten.

In oberösterreichischen Herdebuch- und Vermehrerbetrieben wurde Ende 2003 das öster-reichweite Programm zur Überwachung von PRRS begonnen. In einer Statuserhebung wurden mittels einer serologischen Untersuchung von 12 - 14 zufällig ausgewählten Tieren unterschiedlichen Alters (Altsauen, Eber, Jungsauen, Läufer) PRRS-negative Be-triebe selektiert.

In diesen PRRS-negativen Betrieben werden nun 3-mal jährlich mit derselben Stichpro-be serologische Untersuchungen durchgeführt, um den Negativstatus abzusichern. Weiters sind Untersuchungen der zugekauften Tiere in der Quarantäne (2 x im Abstand von 3-4 Wochen) vorgesehen.

In Abbildung 5 ist deutlich zu erkennen, dass der prozentuelle Anteil der negativen Be-triebe bis 2008 stetig zunahm. 2009 fand erstmals ein Rückgang an negativen Betrieben statt. Im Berichtsjahr blieb die Anzahl der negativen Betriebe gleich. Allerdings verringer-te sich der Anteil an positiven und fraglichen Betrieben.

PRRS-freie Jungsauen und Eber zu produzieren, ist ein eindeutiger Wettbewerbsvorteil und in vielen Fällen eine Voraussetzung, um überhaupt Tiere verkaufen zu können.

Besonders schwierig ist die Situation daher für schlecht strukturierte Betriebe, die einen PRRS-Einbruch erleiden. Denn diesen fehlen oft die baulichen Voraussetzungen, vor allem die Möglichkeit zur Trennung der Altersgruppen, um eine PRRS-Sanierung durchführen zu können. Ihre bisherigen Kunden sind aber meist PRRS negativ und daher nicht gewillt, PRRS-positive Tiere zu kaufen.

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Jahresbericht 2010 Seite 22

Abb. 5: Einstufung der Betriebe im PRRS-Programm

22 3442

4651 50

44 44

27 4542

3737 25

2625

8 15 11 82

7 11 7

0%

20%

40%

60%

80%

100%

2003/57 2004/94 2005/95 2006/91 2007/90 2008/82 2009/81 2010/76

fraglich/nicht beprobtpositivnegativ

Tab. 21: Ergebnisse der Untersuchungen im PRRS-Programm

Jahr Betriebe Betriebe mit pos. Tieren*

Untersuchte Tiere Tiere Positiv Positive (%)

2003 57 35 876 189 21,58

2004 94 58 2.806 438 15,61

2005 89 51 3.697 529 14,31

2006 88 50 3.735 507 13,57

2007 90 50 4.241 634 14,95

2008 82 40 3.843 466 12,13

2009 81 33 3.495 470 13,45

2010 76 27 3.001 328 10,93 *) Betriebe mit positiven Tieren (nicht mit Betriebsstatus gleichzusetzen, da bei positiven Quarantäneergebnisse

der Betriebsstatus sich nicht ändert) 2.3. Programm zur Überwachung des Räudestatus in österreichischen Fer-

kelerzeugerbetrieben Im Berichtsjahr nahmen 11 Betriebe (2009/13) an diesem Programm teil. Insgesamt wurden 212 serologische Untersuchungen zur Darlegung des räudefreien Status durchge-führt.

2.4. Tiergesundheit und Management beim Schwein Dieses Programm ermöglicht die Einbindung des Landwirtes in die Medikamentenanwen-dung zur Brunst- und Geburtsinduktion, sowie gegen die Bösartigkeit von Muttersauen.

Dies soll die Aufrechterhaltung eines Produktionsrhythmus gewährleisten, mit dem Ziel,

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Jahresbericht 2010 Seite 23

dass eine ständige Geburtsüberwachung, eine intensivere Ferkelerstversorgung sowie ein besseres Hygienemanagement durch die Rein-Raus Belegung von Abferkelstall und Fer-kelaufzucht durchgeführt werden kann.

Die Voraussetzungen für die Teilnahme an diesem Programm sind: Meldung bei der Geschäftstelle Einhaltung definierter Produktionsabläufe (z.B. Produktionsrhythmus) Vorliegen von Leistungsdaten Einhaltung aller gesetzlichen Bestimmungen

2010 nahmen 1.392 Betriebe (2007/1.321, 2008/1.442, 2009/1.415) an diesem Pro-gramm teil.

2.5. Programm Circovirus – Impfung bei Ferkel Dieses Programm wurde in den Amtlichen Veterinärnachrichten vom 18. November 2008 veröffentlicht und ist mit Ablauf des Tages in Kraft getreten.

Der Tierhalter kann im Rahmen dieses Programms in die Anwendung des PCV2 Impfstof-fes für Ferkel eingebunden werden.

Die Strategie der PCV2 Bekämpfung wird vom Betreuungstierarzt in Absprache mit dem Tierhalter getroffen. Impfung ist sinnvoll bei Vorhandensein eines PCV2 Problems am Betrieb. Feststellung erfolgt über Klinik, Antikörper- bzw. Virusnachweis und Pathologie.

Vorraussetzung für die Einbindung des Tierhalters in die Ferkelimpfung und die Abgabe des PCV2 Ferkelimpfstoffes ist das Ausstellen eines eigens für das Programm vorgesehe-nen Protokolls. Dieses ist im Rahmen einer einmaligen, zusätzlichen Betriebserhebung zu erfassen, wobei der Tierhalter als Impfstoffanwender über den Einsatz, die Durchführung, mögliche Risiken und Nebenwirkungen der Impfungen aufgeklärt wird sowie Lagerungs-hinweise für Impfstoff und Hygieneaspekte besprochen werden.

Im Jahr 2010 haben 1.339 Betriebe (2008/878, 2009/1.230) am Programm teilge-nommen.

3. Programme kleiner Wiederkäuer 3.1. Programm zur Bekämpfung und Überwachung der Maedi/Visna (MV),

Caprinen Arthritis Encephalitis (CAE) und Brucella ovis (B.ovis) bei Schafen und Ziegen.

Bei diesen Erkrankungen handelt es sich um langsam fortschreitende virusbedingte In-fektionskrankheiten, die sich bei Maedi/Visna in chronischen Lungenerkrankungen und Störungen des Nervensystems, bei CAE der Ziegen auch in Gelenksentzündungen äu-ßern.

Die Brucellose ist eine durch Bakterien verursach-te Infektion der Geschlechtsorgane mit daraus folgenden schweren Fruchtbarkeitsstörungen.

Das Programm wurde neu überarbeitet und am 20.01.2010 in den AVN veröffentlicht. So wurden u.a. die Untersuchungsfrequenzen sowie die Stichprobenanzahl der zu untersuchenden Tiere neu festgelegt. Weiters ist die Ausstellung eines Gesundheitszertifikats für Betriebe, welche die Programmvorgaben einhalten und ausschließlich negative Untersuchungsergebnisse aufweisen,

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Jahresbericht 2010 Seite 24

vorgesehen.

Es wurden 2010 alle am Programm teilnehmenden TGD Betriebe gemäß den neuen Pro-grammvorgaben neu eingestuft. Tab. 22: Einstufung der Betriebe im ÖTGD Programm MV/CAE/B.ovis (Stichtag 24.05.2011)

Betriebsart Anzahl Betriebe

Betriebsstatus unverdächtig

Betriebsstatus S1 negativ

Betriebsstatus Sanierung

Betriebsstatus unbekannt

Schafbetriebe 159 91 63 2 3

Ziegenbetriebe 105 59 39 3 4 Gemischte Betriebe 34 14 17 1 2

Gesamt 298 164 119 6 9 Abb. 6: Einstufung der Betriebe im MV/CAE/B.ovis - Programm

91 5914

63 3917

119

2 3 1 6

164

243 9

0%

10%

20%

30%

40%50%

60%

70%

80%

90%

100%

Schafbetriebe Ziegenbetriebe Gemischte Betriebe Gesamt

Betriebsstatus unbekanntBetriebsstatus SanierungBetriebsstatus S1 negativBetriebsstatus unverdächtig

2010 nahmen 298 Betriebe am Programm teil, wobei diese in 159 Schafbetriebe, 105 Ziegenbetriebe und 34 gemischte Betriebe einzuteilen sind. Aus der Tabelle 22 ist ersichtlich, dass 283 Betriebe (95,0%) negative Untersuchungsergebnisse zu verzeich-nen haben, 6 Betriebe (2,0%) haben positive Ergebnisse bei den Untersuchungen. 9 Betrieben (3,0%) wurde der Betriebsstatus unbekannt vergeben, da keine Untersu-chungen vorliegen. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 6.252 serologische Untersuchun-gen bei den kleinen Wiederkäuern durchgeführt, 3.630 Untersuchungen bei Schafen und 2.622 Untersuchungen bei Ziegen. Untersuchungen Brucella ovis Obwohl es sich bei der Infektiösen Epididymitis des Schafbockes um eine anzeigepflichti-ge Tierseuche handelt, wurden auch im Jahr 2010 die Schafböcke im Rahmen des freiwil-ligen Maedi/Visna Bekämpfungsprogramms auf B.ovis untersucht und sämtliche Kosten vom Oö. TGD übernommen.

Von den 284 untersuchten Blutproben waren im Berichtsjahr alle Proben negativ.

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Jahresbericht 2010 Seite 25

Untersuchungen Maedi/Visna Im Jahr 2010 wurden in 129 Betrieben 3.346 Untersuchungen auf Maedi/Visna durchge-führt. Die Untersuchungen erbrachten 11 positive Ergebnisse, welche auf 11 Tiere zu-rückzuführen sind. Die positiven Tiere kommen aus 6 Betrieben, wobei 6 der 11 posi-tiven Tiere aus einem Betrieb stammen. Tab. 23: Ergebnisse der Maedi/Visna Untersuchungen bei Schafen

Anzahl der Maedi/Visna Untersu-chungen (Proben) Jahr

Anzahl der untersuchten

Betriebe

Anzahl der Betriebe mit pos. Tieren

Anzahl der positiven Tiere gesamt positiv fraglich

2003 101 3 8 3.323 8 4 2004 107 5 11 3.434 11 2 2005 90 2 4 2.952 4 4 2006 99 1 23 3.705 23 3 2007 95 9 101 3.645 104 4 2008 93 3 23 4.223 26 1 2009 92 2 10 3.116 10 0 2010 129 6 11 3.346 11 4

Tab. 24: Rassenverteilung der Untersuchungsergebnisse bei Schafen

Maedi/Visna Ergebnisse Brucella ovis Ergebnisse Rasse Proben

pos. neg. fragl. pos. neg. fragl. Tiroler Bergschaf 92 92 5 Heidschnucke 1 1 1 Jura 78 78 16 Kärntner Brillenschaf 84 84 5 Ostfries. Milchschaf 253 252 1 13 Merinoland 1.585 2 1.582 1 122 Schwarzkopf 39 39 3 Suffolk 104 1 103 17 Shropshire 128 128 11 Texel 81 81 14 Waldschaf 237 237 17 Zackelschaf 57 57 12 Sonstige 607 8 597 2 48 Gesamt 3.346 11 3.331 4 0 284 0

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Jahresbericht 2010 Seite 26

Untersuchungen Caprine Arthritis/Encephalitis Im Jahr 2010 wurden in 91 Betrieben insgesamt 2.622 Blutproben von Ziegen einer sero-logischen Untersuchung auf CAE (Caprine Arthritis/Encephalitis) zugeführt. Von diesen reagierten 19 Proben positiv, 6 Proben waren fraglich. Die 19 positiven Proben sind auf 19 Tiere zurückzuführen, welche aus 4 Betrieben stammen. Tab. 25: Ergebnisse der CAE Untersuchungen bei Ziegen

Anzahl der CAE Untersuchungen (Proben) Jahr

Anzahl der untersuchten

Betriebe

Anzahl der Betriebe mit pos. Tieren

Anzahl der positiven Tiere gesamt positiv fraglich

2003 92 6 12 1.327 12 1 2004 73 8 21 1.310 21 3 2005 88 7 38 2.060 38 5 2006 60 7 58 1.291 58 2 2007 67 5 9 2.606 9 0 2008 79 7 30 3.575 45 1 2008 90 11 49 4.537 50 4 2009 79 5 11 4.208 11 7 2010 91 4 19 2.622 19 6

Tab. 26: Rassenverteilung der Untersuchungsergebnisse bei Ziegen

CAE Ergebnisse Rasse Proben

pos. neg. fragl. Weiße Edelziege 244 244 Bunte Edelziege 71 71 Saanenziege 1.758 9 1.743 6 Toggenburger Ziege 49 49 Burenziege 130 5 125 Tauernschecken 2 2 Sonstige 368 5 363 Gesamt 2.622 19 2.597 6

3.2. Programm zur Bekämpfung von Endo- und Ektoparasiten in Schaf-

und Ziegenbetrieben zur Optimierung der Herdengesundheit der klei-nen Wiederkäuer

An diesem Programm können in Oberösterreich alle schaf- und ziegenhaltenden TGD-Betriebe teilnehmen. Im Jahr 2010 haben 66 Betriebe (2006/36, 2007/52, 2008/53, 2009/62) am Programm teilgenommen.

Die Kosten der parasitologischen Kotuntersuchungen werden im Rahmen der allgemeinen Diagnostik zu 85% vom Oö. TGD übernommen.

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Jahresbericht 2010 Seite 27

4. Programm Bienen /Fische 4.1. Gesundheits- und Bekämpfungsprogramm der AG Bienen/Fische Dieses Programm wird derzeit in Oberösterreich nicht durchgeführt bzw. gibt es darüber keine Meldungen in der Geschäftsstelle.

5. Programm Wildtiere in Gehegehaltung 5.1. Programm zur Wildtierhaltung in Gehegen (Immobilisierung,

Schlachttieruntersuchung) Das Programm besteht aus zwei Teilen: 1. Immobilisierung von Wildtieren in Gehegehaltung (im Programm ist der Einsatz von

Narkosemitteln für die Immobilisierung bei Wildtieren in Gehegehaltung erlaubt) 2. Schlachttieruntersuchung bei Farmwild (Schlachttieruntersuchung bei Farmwild kann

im Rahmen des Programms durch den Tierhalter selbst erfolgen. Die Genehmigung ist vom Landeshauptmann per Bescheid zu erteilen.

2010 meldeten 23 Betriebe (2006/13, 2007/18, 2008/25, 2010/25) mit Wildtieren in Gehegehaltung ihre Teilnahme an diesem Programm. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Absolvierung eines Kurses, wo die gesetzlichen Rahmenbedingungen, Arzneimittelan-wendung und –lagerung, die Grundlagen der Immobilisation, Hygiene und Erkrankungen der Wildtiere in Gatterhaltung vermittelt werden.

Es ist nicht bekannt, wie viele Betriebe eine bescheidmäßige Bewilligung für die Schlacht-tieruntersuchung beim Farmwild haben.

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Jahresbericht 2010 Seite 28

V. OÖ TGD Projekte 1. Pseudotuberkulose beim kleinen Wiederkäuer Ziel des Projekts Pseudotuberkulose beim kleinen Wiederkäuer war einerseits die Validie-rung eines am Markt vorhandenen ELISAs, andererseits die Etablierung eines Überwa-chungs- und Bekämpfungsprogramms für die Pseudotuberkulose bei Schafen und Ziegen in Oberösterreich.

Die Pseudotuberkulose ist eine weltweit auftretende, bedeutende Infektionskrankheit bei Schafen und Ziegen. Seit einigen Jahren ist auch in Österreich ein Anstieg der Pseudotu-berkulose zu verzeichnen.

Bei der Pseudotuberkulose handelt es sich um eine bakterielle Infektionskrankheit, wel-che durch den Erreger Corynebacterium pseudotuberculosis verursacht wird. Ähnlich wie bei MV/CAE ist ein chronischer Krankheitsverlauf auffällig, wobei sich der Erreger in infi-zierten Beständen über Monate oder Jahre hinweg kontinuierlich ausbreiten und einen Großteil der Herde infizieren kann. Klinische Symptome sind vor allem die Abszessbildung (Lymphknoten, auch innere Organe). Ein Großteil der Neuausbrüche wird durch den Zu-kauf von infizierten Tieren verursacht, wodurch dem kontrollierten Tierverkehr und dem Einbringen von ausschließlich gesunden Tieren eine große Rolle zukommt.

Im Rahmen dieses Projektes konnten im Berichtsjahr alle TGD Betriebe, welche Teilneh-mer am Programm zur Bekämpfung der MV/CAE/B.ovis waren, im Zuge der notwendigen MV/CAE/B.ovis Untersuchungen ihre Herde auf das Vorhandensein von C. pseudotubercu-losis Antikörper untersuchen lassen.

Im Jahr 2010 wurden von insgesamt 69 Betrieben 1.767 Blutproben einer serologischen Untersuchung auf Pseudotuberkulose zugeführt. Bei den Betrieben handelte es sich um 30 Schafbetriebe, 30 Ziegenbetriebe und 9 gemischte Betriebe. Es wurden 838 Untersu-chungen bei Schafen und 929 Untersuchungen bei Ziegen durchgeführt. Die Tabellen geben einen Überblick der im Berichtsjahr durchgeführten Untersuchungen auf Pseudotu-berkulose. Tab. 27: Pseudotuberkulose Untersuchungsergebnisse auf Tierbasis

Tierart Anzahl Tiere negativ

Anzahl Tiere positiv

Anzahl Tiere zweifelhaft Gesamt

Schafe 800 21 17 838

Ziegen 544 352 33 929

Gesamt 1.344 373 50 1.767

Aus der Tabelle ist ersichtlich, dass bei den Schafen 2,5% (21 von 838 Tieren) der un-tersuchten Tiere positive Ergebnisse auf Pseudotuberkulose zeigen. Bei den Ziegen war bei 40,2% (352 von 929 Tieren) der untersuchten Tiere ein positives Ergebnis feststell-bar. Tab. 28: Pseudotuberkulose Untersuchungsergebnisse auf Herdenbasis

Betriebsart Anzahl Betriebe negativ

Anzahl Betriebe positiv

Anzahl Betriebe zweifelhaft Gesamt

Schafbetriebe 22 6 2 30

Ziegenbetriebe 14 14 2 30 Gemischte Betriebe 3 5 1 9

Gesamt 39 25 5 69

Die Herdenprävalenz liegt bei Schafbetrieben bei 20% und bei Ziegenbetrieben bei 47%.

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Jahresbericht 2010 Seite 29

VI. TGD Labor Mit Bescheid vom 13. Februar 2009 des Bundesministeri-ums für Wirtschaft, Familie und Jugend ist das TGD Labor gemäß Akkreditierungsgesetz als Prüfstelle akkreditiert. Damit erfüllt das TGD Labor auch jene qualitativen Voraus-setzungen, die in der Tierseuchenbekämpfung gefordert werden.

1. Bereitstellung der Tankmilchproben für amtl. Unter-suchungen

Das TGD Labor wurde seitens des Landes Oberösterreich und des Landes Salzburg mit der Tankmilchprobenziehung für amtliche Untersuchung auf Brucellose, Leukose und IBR/IPV beauftragt. Im Jahr 2010 wurden insgesamt 14.122 Tankmilchproben zur AGES IVET Linz zur amtlichen Untersuchung weitergeleitet. Tab. 29: Tankmilchproben für amtliche Untersuchungen

Bundesland 2008 2009 2010

Oberösterreich 11.194 10.625 10.141

Salzburg 4.254 4.125 3.981

Gesamt 15.448 14.750 14.122

2. BVD Untersuchungen BVD wird in Oberösterreich seit Beginn des Jahres 2000 untersucht, wobei dies vorerst in einem freiwilligen Programm durchgeführt wurde. Mit In-Kraft-Treten der BVD Verord-nung am 1. August 2004 wurde es eine verpflichtende Untersuchung für alle rinderhal-tenden Betriebe.

Mit 1. Oktober 2005 wurde das Labor auch mit der Untersuchung der Tankmilchproben für das Bundesland Salzburg beauftragt. Danach folgte mit 1. Jänner 2006 auch die Be-auftragung für Blutuntersuchungen.

Mit 1. Oktober 2006 wurde in Oberösterreich die Gewebsohrmarke eingeführt. Die Pro-benziehung erfolgt durch Mitarbeiter (Kontrollassistenten) des Landesverbands für Leis-tungsprüfungen (LFL).

Mit 1. Jänner 2008 hat das Bundesland Salzburg die AMA Ohrgewebsprobe eingeführt. Damit hat der Tierhalter die Möglichkeit, jedes neugeborene Kalb einer BVD Untersu-chung zu unterziehen.

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Jahresbericht 2010 Seite 30

Tab. 30: BVD Probenaufkommen gesamt

Jahr Tankmilch Kuhgemelke Blutproben Gewebe-proben

AMA Gewe-beproben Gesamt

2006 42.665 14.137 122.101 2.048 0 180.951

2007 59.330 8.312 101.178 24.864 0 193.684

2008 68.860 4.857 75.447 25.873 56.089 231.126

2009 70.108 3.308 59.998 16.655 71.662 221.731

2010 72.154 4.997 42.446 7.757 68.651 196.005 Von den 196.005 Proben stammen 105.957 aus Oberösterreich und 89.873 aus Salzburg. Die restlichen Proben kommen aus anderen Bundesländern.

Durch die Zusammenarbeit mit dem Oö. Milchprüfring kann ein optimales Service für unsere Kunden (Landwirte, Tierärzte, LFL; Molkereien, etc.) geboten werden. Durch die gemeinsame Nutzung der Logistik sowie der Tankmilchprobenahme vor Ort können enorme Kosten gespart werden.

Die Tankmilchproben werden nach einem definierten Schema (abhängig vom OD-Wert und Zeitraum der letzten Untersuchung) automatisch vom TGD Labor ausgewählt. Es werden dabei die nicht konservierten Tankmilchproben für die Untersuchung auf Hemm-stoffe herangezogen.

Den Tierhaltern entstehen weder Entnahme- noch Transportkosten. Regelmäßige Tankmilchuntersuchungen gewährleisten, dass Betriebe beim Tierverkehr keine Einzeltieruntersuchungen benötigen. Tab. 31: Übersicht der Untersuchungen

Grund Betriebe Anträge Proben Untersuchungen

Tankmilch 15.033 72.163 72.167 72.167

Jungkuhgemelk 571 950 4.996 4.996

Jungtierfenster 3.404 3.972 17.911 32.877

Einzeltier 9.748 59.117 97.728 108.788

Bestand 451 485 3.213 5.671

GESAMT 136.687 196.015 224.499

Bei den 72.167 Tankmilchproben handelte es sich um 55.768 Tankmilchproben von Be-trieben aus Oberösterreich und 16.308 Tankmilchproben von Betrieben aus Salzburg. Durch die hohe Untersuchungsfrequenz bei den 15.033 Betrieben ist gewährleistet, dass die Betriebe immer ein aktuelles BVD Betriebsergebnis vorweisen können, welches nicht älter als 3 Monate ist.

Die Jungkuhgemelke stammen zu 99% aus Oberösterreich, da im Bundesland Salzburg von dieser Möglichkeit nicht Gebrauch gemacht wird.

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Jahresbericht 2010 Seite 31

PI Tiere (Virämiker) Im TGD Labor wurden im Jahr 2010 insgesamt 70 PI Tiere (60 Tiere aus OÖ, 10 Tiere aus Salzburg) in 27 Betrieben isoliert. Abb. 7: Virusausscheider in OÖ im Zeitraum 2000 bis 2010

587

688

405

317 296

663

504

274

163

74 60

0

100

200

300

400

500

600

700

800

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010

Die Zahl der festgestellten Virämiker ist im Jahr 2010 auf 60 Tiere zurückgegangen. Abb. 8: Anzahl isolierter PI-Tiere pro Betrieb in OÖ

9

5 5

1 1 1

0

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

1 2 3 5 9 12

Die 60 PI-Tiere aus Oberösterreich kommen aus 21 Betrieben, wobei in 9 Betrieben nur 1 Virämiker isoliert wurde. In einem Betrieb konnten 12 Pi-Tiere diagnostiziert werden.

Die 10 PI-Tiere in Salzburg wurden in 6 Betrieben festgestellt, wobei ein Betrieb 4 Virä-miker hatte.

In-Kraft-Treten der BVD Verordnung 1. August 2004

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Jahresbericht 2010 Seite 32

Abb. 9: Alter der PI-Tiere in Monaten zum Zeitpunkt der Feststellung

7

19

4

7 7

5 5

1 12

1 1

0

2

4

6

8

10

12

14

16

18

20

0 1 2 3 4 5 6 7 8 11 16 32

2 Tiere (3,4%) waren zum Zeitpunkt der BVD Feststellung älter als 12 Monate. Bei 26 Tieren (44%) wurde schon im ersten Lebensmonat die persistente BVD Infektion er-kannt. Das heißt, PI-Tiere werden sehr rasch identifiziert und können somit keine weite-ren Schäden mehr verursachen.

3. PRRS Untersuchungen Im Jahr 2010 wurden im TGD Labor 2.435 Blutproben (2009/4.274, 2008/8.079) auf PRRS Antikörper untersucht. Bei der PRRSV AK Untersuchung kommen zwei Testsysteme (IDEXX X3 und Ingezim Universal) zu Anwendung. Tab. 32: Ergebnisse PRRS Untersuchungen 2010

Grund Betriebe Anträge Proben Ergebnisse negativ fraglich positiv Quarantäne 75 222 1.179 1.179 1.080 36 63 Einzeltier 85 134 1.237 1.258 1.002 29 227 Nachuntersuchung 5 5 19 19 15 3 1 GESAMT 165 361 2.435 2.456 2.097 68 291 Man kann einen deutlichen Rückgang der PRRS Untersuchungen erkennen. Nach Mittei-lungen der Praktiker hat PRRS seit Einsatz der PCV2 Impfstoffe nicht mehr diese klinische Bedeutung wie noch vor einigen Jahren.

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Jahresbericht 2010 Seite 33

4. Leberegeluntersuchungen Der Leberegel verursacht massive Gewebsschädigungen in der Leber und entspre-chenden Blutverlust. Je nach Befallsstärke kommt es zu akuten (mehr als 250 Leberegeln pro Tier) bis chronischen Verlaufsformen. Am häufigsten kann man die chronische Form, die sich in verminderter Fresslust, Abmagerung, Durchfall, Milchleistungsabfall (450 Liter/Jahr), schlechtere Fruchtbarkeit, verlängerte Zwischenkalbezeit, Stoffwechsel-krankheiten zeigt, beobachten. Nach Berechnungen (Schweitzer et al., 2005) betragen die finanziellen Verluste im Durchschnitt 376,- Euro pro Tier und Jahr.

In der Zeit von Ende 2009 und Anfang 2010 wurde bei allen TGD Betrieben (OÖ und Salzburg) die Tankmilchprobe auf Leberegel Antikörper untersucht. Tab. 33: Ergebnisse der Leberegeluntersuchungen

Ergebnis Oberösterreich % Salzburg % Negativ 6.125 88,4 391 18,0 fraglich 164 2,4 127 5,9 geringgradig 476 6,9 708 32,6 mittelgradig 125 1,8 630 29,0 hochgradig 42 0,6 313 14,5 Betriebe gesamt 6.932 2.169

In Oberösterreich konnte bei etwa 10% und in Salzburg bei über 76% der Tankmilch-proben leberegelspezifische Antikörper festgestellt werden. Untersuchungen aus Tirol haben eine 73%ige Herdenprävalenz (Matt et al., 2007) ergeben. Das Vorkommen des Leberegels steht in direkter Abhängigkeit von den möglichen Le-bensräumen des Zwischenwirtes und der jeweiligen Betriebsführung (Weidehaltung, Grünfütterung, etc.).

5. Bakteriologische Gemelksuntersuchungen Tab. 34: Übersicht der Untersuchungen 2010

Betriebe Einsendungen Bakt. Unt. Antibiogr. 2007 2.354 5.407 10.349 6.431 2008 2.599 6.350 13.470 8.190 2009 2.449 6.139 13.009 7.365 2010 2.297 5.558 11.966 7.001

Im Jahr 2010 wurden oö. Proben aus 1.974 Betrieben (da-von 1.723 TGD Betriebe) mit 4.896 Einsendungen und 10.777 Untersuchungen im Labor bearbeitet. Tab. 35: Untersuchte Tiere im TGD Labor Ried

Rinder Schafe Ziegen GESAMT 2007 10.280 32 37 10.349 2008 13.440 13 17 13.470 2009 12.956 23 30 13.009 2010 11.917 31 17 11.965

Zusätzlich wurde noch 1 Pferd einer bakteriologischen Milchuntersuchung unterzogen.

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Jahresbericht 2010 Seite 34

Tab. 36: Probenehmer

2009 2010 Probennehmer

Anträge Prozent Anträge Prozent Hofberater 33 0,5 39 0,7 Tierarzt 737 12,0 600 10,8 Tierbesitzer 5.272 85,9 4.846 87,2 keine Angaben 97 1,6 73 1,3 6.139 100,0 5.558 100,0

Der Großteil der Probenahme erfolgt durch den Tierbesitzer wobei der Anteil über die Jahre hinweg zwischen 84% und 88% liegt. Tab. 37: Einsendegründe Gesamt

2009 2010 Probengrund

Gesamt % Gesamt % Hoher Zellgehalt 7.027 49,93 6.760 50,83 Kontrolle vor Trockenstellen 2.327 16,53 2.103 15,81 Milchveränderung 1.796 12,76 1.678 12,62 Euterschwellung 1.170 8,31 1.022 7,68 Kontrolle nach Behandlung 652 4,63 600 4,51 Eutererkrankung mit Fieber 300 2,13 292 2,20 Zitzenverletzung 116 0,82 98 0,74 Kontrolle nach Zukauf 77 0,55 71 0,53 Kontrolle für Versteigerung 40 0,28 69 0,52 Bestandskontrolle 81 0,58 219 1,65 Kontrolle nach Abkalbung 59 0,42 95 0,71 Sonstiges 429 3,05 292 2,20

Hauptsächlich werden Proben bei Problemen (hoher Zellgehalt) zur Untersuchung ge-bracht. Dies spiegelt sich auch in der nachfolgenden Tabelle wieder, wo ersichtlich ist, dass die Hälfte der Betriebsleiter nur eine Einsendung pro Jahr durchgeführt hat. Be-standskontrollen werden selten vorgenommen. Tab. 38: Anzahl der Einsendungen pro Betrieb und Jahr

Betriebe Proben Einsendungen pro Jahr je Betrieb 2009 2010 2009 2010

1 1.293 1.257 2.769 2.703 2 bis 5 931 823 5.173 4.841 6 bis 10 157 161 2.770 2.704 11 bis 15 46 34 1.317 811 über 15 22 22 980 907

2.449 2.297 13.009 11.966

Mehr als die Hälfte der Betriebe (54,7%) hat im Jahr 2010 nur eine Einsendung vorge-nommen. Dabei wurden 2.703 Tiere (Durchschnitt 2,1 Tiere) zur Untersuchung gebracht.

Der Betrieb mit den meisten Einsendungen hat im Jahr 2010 30 Einsendungen mit ins-gesamt 94 Tieren durchgeführt.

Der Trend der letzten Jahre hat sich auch im Jahr 2010 bestätigt. Aus diesen Zahlen ist ersichtlich, dass ein strategisches Untersuchungsmanagement nur in sehr wenigen Be-trieben durchgeführt wird. Hier ist noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten.

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Jahresbericht 2010 Seite 35

Tab. 39: Anzahl der Proben je Betrieb und Jahr

2009 2010 Proben je Betrieb pro Jahr Betriebe Prozent Tiere Betriebe Prozent Tiere

1 848 34,63 848 793 34,52 793 2 bis 5 1.010 41,24 3.036 968 42,14 2.887 6 bis 10 311 12,70 2.365 288 12,54 2.238 11 bis 15 111 4,53 1.408 111 4,83 1.421 16 bis 50 151 6,17 3.649 122 5,31 3.086 51 bis 100 11 0,45 680 11 0,48 749 über 100 7 0,29 1.023 4 0,17 792

2.449 100,00 13.009 2.297 100,00 11.966

Von 793 Betrieben wurde im Jahr 2010 nur eine Probe zur Untersuchung eingesandt. Bei 248 Betrieben (10,8%) wurden mehr als 10 Proben vorgelegt. Bei 1.220 Betrieben (53,1%) wurden 1 bis 2 Tiere untersucht. Tab. 40: Ergebnisse der Erregernachweise (Et = Euterteil)

2009 2010 Proben-Gesamtanzahl 13.009 11.966 Pathogene Keime auf allen Et 277 229 Pathogene Keime auf mindestens 1 Et 7.088 6.791 Schmutzkeime auf allen Et 14 29 Schmutzkeime auf mind. 1 Et 329 282

Von den 11.966 untersuchten Tieren, konnte bei 6.791 Tieren (56,7%) zumindest auf einem Euterteil ein pathogener Keim isoliert werden. Nur in wenigen Fällen (1,9%) kommt es vor, dass in allen Euterteilen pathogene Keime nachgewiesen werden können. Tab. 41: Vergleich Vorder- und Hinterviertel

2009 2010 Euterteil

Anzahl Prozent Anzahl Prozent RV 2.946 22,1 2.147 21,4 RH 3.788 28,4 2.904 29,0 LV 2.870 21,5 2.074 20,7 LH 3.753 28,1 2.893 28,9 13.357 10.018

Der Vergleich der infizierten Hinter- und Vorderviertel zeigt über die Jahre, dass die Hinterviertel generell um 5% bis 6% häufiger infiziert sind.

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Jahresbericht 2010 Seite 36

Bakteriologische Ergebnisse Abb. 10: Ergebnisse der bakteriologischen Untersuchungen

0

5

10

15

20

25

30

35

40

Stap

hyloc

occu

s aur

eus

Strep

toco

ccus

uber

is

koag

ulase

nega

tive S

taphy

lokok

ken

Strep

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Strep

toco

ccus

faec

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Stre

ptoko

kken

Gru

ppe G

Sonsti

ge pa

thoge

ne K

eime

200820092010

Bei insgesamt 47.656 untersuchten Euterteilen konnten in 36.683 Proben (77,0%) keine Er-reger nachgewiesen werden.

Bei den pathogenen Keimen steht nach wie vor Staphylococcus aureus an erster Stelle, wobei eine deutliche Verschiebung innerhalb der Erregergruppen zu den umweltassoziierten Keimen feststellbar ist. Lag der Prozentanteil 2008 für Staph. aureus noch bei 35% liegt er aktuell bei 27%. Der Anteil der KNS ist von 15% auf 21% angestiegen.

Abb. 11: Gegenüberstellung kuh- und umweltassoziierter Keime

0

10

20

30

40

50

60

Kuhassoziiert Umweltassoziiert Sonstige

2007200820092010

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Jahresbericht 2010 Seite 37

Im Jahr 2010 ist erstmalig der Anteil der umweltassoziierten Keime höher (40%) als der Anteil der kuhassoziierten Keime (38%).

Kuhassoziierte Keime sind Staph. aureus, Strept. agalactiae, Strept. dysgalactiae und umweltassoziierten Keime sind Strept. uberis, E. coli, etc.

Antibiogramme Tab. 42: Anzahl der durchgeführten Antibiogramme pro Erreger

Erreger Anzahl

Staphylococcus aureus 1.558 koagulase negative Staphylokokken 1.545 Streptococcus uberis 1.463 Streptococcus dysgalactiae 806 Streptococcus subspezies 533 Escherichia coli 387 Streptococcus faecalis 112 Citrobacter 83 Arcanobacterium pyogenes 79 Serratia spp. 73 Klebsiella pneumonia 67 Streptokokken Gruppe G 57 Klebsiella oxytoca 39 Staphylococcus intermedius 20 Streptococcus agalactiae 18 Enterobacter subspecies 13 Gramnegative Keime 8 Corynebact. spp. 3 Klebsiella spp 3 Proteus mirabilis 1 Staphylococcus subspezies 1 6.869

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Jahresbericht 2010 Seite 38

Resistenzergebnisse der wichtigsten Euterkeime Abb. 12: Resistenzverhalten Staph. aureus (1.558 Stämme getestet)

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

Amoxici

llin/C

lav.

Ampicillin

Cefalex

in

Cefope

razon

Cefoqu

inom

Cepha

zolin

Cloxacil

lin

Enroflo

xacin

Linco

mycin

Penicil

lin G

Pirlimyc

in

Rifaxim

in

Tylosin

Abb. 13: Resistenzverhalten Streptococcus uberis (1.463 Stämme getestet)

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

Amoxici

llin/C

lav.

Ampicill in

Cefalex

in

Cefope

razon

Cefoqu

inom

Cepha

zolin

Cloxacil

lin

Enroflo

xacin

Linco

myc

in

Penicil

lin G

Pirlim

ycin

Rifaxim

in

Tylosin

Abb. 14: Resistenzverhalten Escherichia coli (387 Stämme getestet)

0%10%20%

30%40%50%60%70%80%90%

100%

Amoxici

llin/C

lav.

Ampicill in

Cefalex

in

Cefope

razon

Cefoqu

inom

Cepha

zolin

Danofl

oxacin

Enroflo

xacin

Kanam

ycin

Kanam

ycin/

Cefalex

in

Linco

myc

in

Sulfam

eth./T

rim.

Tetraz

yklin

empfindlich

fraglich

resistent

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Jahresbericht 2010 Seite 39

VII. KONTROLLE Gemäß § 17 und Anhang 6 der Tiergesundheitsdienst-Verordnung 2009 (BGBl. II Nr. 434/2009) sind im Tiergesundheitsdienst externe und interne Kontrollen vorgesehen.

Externe Kontrolle Die TGD - Verordnung sieht eine externe Kontrolle des Tiergesundheitsdienstes (Ge-schäftsstelle und TGD - Teilnehmer) durch eine akkreditierte Firma im Auftrag und auf Kosten des Bundesministeriums für Gesundheit vor. Im Jahr 2010 wurde erstmals die Firma TÜV Austria für die externen Kontrollen der TGD – Tierhalter und TGD – Tierärzte beauftragt. Die Vorgaben für die externen TGD – Kontrollen wurden geändert und durch die "TGD – Kontrollvorschrift 2010", welche in den AVN SN 4a/2010 unter der GZ: 74.200/22-II/B/5/2010 veröffentlicht wurde, neu geregelt.

Interne Kontrolle Im Jahr 2010 wurden im Rahmen der internen Kontrolle TGD - Tierhalter und TGD -Betreuungstierärzte kontrolliert. Die Auswahl der Betriebe und Tierärzte erfolgte nach einem internen Stichprobenplan, wobei verschiedene Kriterien (hohe Tierzahlen, offene Betriebserhebungen, Programmteilnahmen, Ergebnisse von Kontrollen der Vorjahre, Zu-fallsgenerator, etc.) berücksichtigt wurden.

So wie bereits in den Vorjahren wurden interne TGD - Kontrollen der Tierhalter von Amt-stierärzten im Auftrag des TGD durchgeführt. Zusätzlich wurden auch von der Geschäfts-stelle interne TGD Kontrollen von Tierhaltern durchgeführt, wobei die Tierhalterkontrollen durch die Geschäftsstelle vor allem im Rahmen der internen Tierarztkontrollen (Cross-Check) durchgeführt wurden. Weiters wurden von der Geschäftsstelle in Zusammenarbeit mit der Abteilung Ernährungssicherheit und Veterinärwesen interne TGD Kontrollen bei Tierhaltern durchgeführt, welche aufgrund Ablieferung hemmstoffhältiger Milch kontrol-liert werden mussten. Interne Kontrollen von TGD – Betreuungstierärzten wurden aus-schließlich von Tierärzten der Geschäftsstelle durchgeführt.

1. Anzahl der kontrollierten Betriebe und Tierärzte Externe Kontrolle Im Berichtsjahr wurden 158 Tierhalter und 24 Tierärzte kontrolliert. Die Kontrollinten-sität wurde gegenüber dem Vorjahr (2009: 271 Tierhalter, 8 Tierärzte) bei den Tierhal-tern deutlich verringert, während die Kontrollintensität bei den TGD – Betreuungstierärz-ten angehoben wurde.

Interne Kontrolle 2010 wurden 185 Tierhalter und 7 Tierärzte einer internen Kontrolle unterzogen. Die Kontrollintensität wurde damit gegenüber dem Vorjahr (2009: 118 Tierhalter, 5 Tierärz-te) erneut erhöht.

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Jahresbericht 2010 Seite 40

Tab. 43: Anzahl der extern und intern kontrollierten TGD-Betriebe Extern kontrollierte

Betriebe Intern kontrollierte

Betriebe Bezirke Anzahl an TGD-Betrieben

Anzahl % Anzahl % Braunau am Inn 1.064 9 0,8 33 3,1 Eferding 247 2 0,8 2 0,8 Freistadt 1.347 13 1,0 5 0,4 Gmunden 470 6 1,3 15 3,2 Grieskirchen 949 10 1,1 10 1,1 Kirchdorf an der Krems 863 13 1,5 0 Linz 12 0 0 Linz-Land 236 5 2,1 8 3,4 Perg 838 17 2,0 13 1,6 Ried im Innkreis 802 13 1,6 20 2,5 Rohrbach 743 9 1,2 12 1,6 Schärding 893 14 1,6 6 0,7 Steyr 7 0 0 Steyr-Land 629 12 1,9 8 1,3 Urfahr-Umgebung 552 8 1,4 26 4,7 Vöcklabruck 938 16 1,7 25 2,7 Wels 16 0 0 Wels-Land 687 11 1,6 2 0,3 Summe 11.293 158 1,4 185 1,6

2. Anzahl und Art der festgestellten, gravierenden Mängel 2.1. Kontrolle Tierhalter Bei den 158 extern kontrollierten Tierhaltern wurden insgesamt 91 Abweichungen in den verschiedenen Kontrollbereichen festgestellt. Bei 95 Betrieben (60%) konnten keine Abweichungen festgestellt werden, während in 63 Betrieben eine unterschiedliche Anzahl an Abweichungen dokumentiert wurde.

Bei den 185 intern kontrollierten Tierhaltern wurden insgesamt 499 Abweichungen in den verschiedenen Kontrollbereichen festgestellt. Bei 55 Betrieben (30%) konnten keine Abweichungen festgestellt werden, während in 130 Betrieben eine unterschiedliche An-zahl an Abweichungen dokumentiert wurde. Tab. 44: Summe der vergebenen Abweichungsgrade

Abweichungsgrad Externe Kontrolle

Interne Kontrolle

A 3.227 7.271 1 21 26 2 47 100 3 19 78 K 4 58 BT 237

Abweichungen 91 499

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Jahresbericht 2010 Seite 41

Tab. 45: Erläuterungen zum Abweichungsgrad

Abweichungsgrad Abweichungspunkte Erläuterung

A - ausreichend 0 Erfüllt die Kriterien der TGD-Verordnung

1 – geringfügige Abweichung 1 Hat keinen direkten Einfluss auf die Arznei-mittelsicherheit,

2 – mittlere Abweichung 2 Abweichung um der TGD-Verordnung voll-ständig zu entsprechen – Mängel in der Do-kumentation

3 – schwerwiegende Abwei-chung 3

Signifikante Abweichung zur TGD–Verordnung – mögliche Gefährdung der Arzneimittelsicherheit

K – kritische Abweichung bei Tierarzt oder Tierhalter

Keine Punkte sondern sofort Maßnahmen setzen

Unakzeptabel – Arzneimittelsicherheit ist ernsthaft gefährdet

K – kritische Abweichung bei Geschäftsstelle

Keine Punkte sondern sofort Maßnahmen setzen

Unakzeptabel – Arzneimittelsicherheit ist ernsthaft gefährdet

Die Summe der festgestellten Abweichungspunkte (Abweichungsrate) je Betrieb ist Grundlage für die Zuteilung einer Sanktionsstufe.

Sanktionsstufe 0 Abweichungsrate < 10% keine Maßnahmen notwendig

Sanktionsstufe 1 10% Abweichungsrate < 25% Feststellung von Mängeln mit Fristsetzung zur Mängelbe-hebung

Sanktionsstufe 2 25% Abweichungsrate < 35% Verwarnung mit Fristsetzung zur Mängelbehebung

Sanktionsstufe 3 35% Abweichungsrate < 40% befristeter Entzug der Teilnahme an Tiergesundheitspro-grammen

Sanktionsstufe 4 40% Abweichungsrate < 50% befristeter Entzug der Teilnahme bzw. Mitgliedschaft im Tiergesundheitsdienst

Sanktionsstufe 5 Abweichungsrate 50% Ausschluss von der Teilnahme bzw. Mitgliedschaft im Tiergesundheitsdienst

In Oberösterreich wurden 2010 insgesamt (intern und extern) 343 Tierhalter einer TGD Kontrolle unterzogen, wobei bei 281 Betrieben die Sanktionsstufe 0 vergeben wurde. Diese stellen 81,9 % der kontrollierten Betriebe dar. 39 Betriebe (11,4%) erhielten Sank-tionsstufe 3, einem Betrieb musste Sanktionsstufe 5 vergeben werden.

Der Großteil der Abweichungen fällt sowohl bei internen als auch externen Kontrollen in den Kontrollpunkt Anwendung, Dokumentation und Lagerung von Tierarzneimitteln und in den Kontrollpunkt Betriebserhebungen. Bei den internen Kontrollen gab es 135 Betriebe mit der Sanktionsstufe 0, das sind 73% der intern kontrollierten Betriebe. 35 Betriebe erhielten die Sanktionsstufe 3; ein Betrieb die Sanktionsstufe 5 (Ausschluss vom TGD). Die hohe Anzahl der Betriebe mit Sanktions-stufe 3 ist durch kritische Abweichungen wegen Dokumentationsmängel im Bereich TAM Anwendungen als auch wegen Tierschutzübertretungen begründet. Tab. 46: Anzahl der vergebenen Sanktionsstufen bei den Tierhaltern

Sanktionsstufe Externe Kontrolle % Interne

Kontrolle %

0 146 92,4 135 73,0 1 8 5,1 12 6,5 2 2 1,1 3 4 2,5 35 18,9 5 1 0,5

Summe 158 100,0 185 100,0

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Jahresbericht 2010 Seite 42

2.2. Kontrolle Tierarzt Bei den 24 extern kontrollierten Tierärzten wurden 41 Abweichungen, bei den 7 intern kontrollierten Tierärzten wurden 63 Abweichungen in den verschiedenen Kontrollberei-chen festgestellt. Tab. 47: Anzahl der vergebenen Sanktionsstufen bei den Tierärzten

Sanktionsstufe Externe Kontrolle % Interne

Kontrolle %

0 15 62,5

1 1 4,2 1 14,3

2 1 14,3

3 8 33,3 5 71,4

Summe 24 100,0 7 100,0 3. Anzahl und Art der verhängten Sanktionen Externe Kontrolle Alle Betreuungstierärzte, deren Betriebe in der externen Kontrolle kritische Mängel auf-wiesen und somit Sanktionsstufe 3 erhielten (4 Betriebe), wurden darüber schriftlich in-formiert und aufgefordert, die Mängel gemeinsam mit dem Landwirt zu beheben. Zusätz-lich wurden die Betreuungstierärzte aufgefordert, jene Tierhalter bis zur Behebung der Mängel von der TGD - Arzneimittelanwendung auszuschließen.

Weiters wurden bei allen Kontrollergebnissen der Sanktionsstufe 1 sowie bei Erhebung von Dokumentationsmängeln vonseiten der TGD – Arzneimittelanwender bei der Doku-mentation von TAM – Anwendungen der Betreuungstierarzt von den festgestellten Abwei-chungen in Kenntnis gesetzt. In der Datenbank des Oö. TGD wurden ebenfalls die Mängel zum jeweiligen Landwirt angelegt und müssen dort von den Betreuungstierärzten bear-beitet werden.

10 Betreuungstierärzten wurde aufgrund von Mängeln, die bei der Kontrolle von Tierhal-tern festgestellt wurden, aber den Betreuungstierarzt betreffen, als Sanktion eine schrift-liche Aufforderung zur Mängelbehebung erteilt. Die Ursachen für die Sanktionsschreiben waren vor allem:

Abgabe von Tierarzneimitteln ohne Ausstellung von Abgabebelegen Abgabe von Tierarzneimitteln ohne Signaturen Abgabe von Tierarzneimitteln an Tierhalter ohne Ausbildung

8 Betreuungstierärzten wurde aufgrund der Ergebnisse der externen Tierarztkontrolle (Sanktionsstufe 3) als Sanktion eine Verwarnung mit Fristsetzung zur Mängelbehebung ausgesprochen, da die Abgabebelege nicht entsprachen. Zusätzlich wurden die Tierärzte informiert, dass von der TGD Geschäftsstelle im Jahr 2011 eine interne Nachkontrolle der Praxis durchgeführt wird.

Alle Sanktions- und Informationsschreiben, welche von der TGD Geschäftsstelle an die Betreuungstierärzte gerichtet wurden, wurden zusätzlich in Kopie an die zuständigen Be-zirksverwaltungsbehörden sowie die Abteilung Ernährungssicherheit und Veterinärwesen übermittelt.

Die Sanktionsmaßnahmen der externen TGD Kontrollen wurden somit gemäß TGD - Kon-trollvorschrift 2010 durchgeführt.

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Jahresbericht 2010 Seite 43

Interne Kontrolle Im Rahmen der internen Kontrolle wurden den Tierärzten und Landwirten direkt vor Ort bei der Schlussbesprechung der Kontrolle Maßnahmen zur Behebung der Mängel mit ent-sprechender Fristsetzung bekannt gegeben. Kritische Abweichungen der Tierhalter (36 Betriebe) wurden den Betreuungstierärzten sowie den zuständigen Bezirksverwaltungs-behörden und der Abteilung Ernährungssicherheit und Veterinärwesen übermittelt.

Erhebliche Abweichungen der Betreuungstierärzte aufgrund der Tierhalterkontrollen wur-den ebenfalls den zuständigen Behörden übermittelt. So wurden Sanktionsschreiben an 28 Betreuungstierärzte vor allem aufgrund folgender Abweichungen gerichtet (Anzahl der Tierärzte, wo die genannten Abweichungen festgestellt wurden):

Abgabe von Tierarzneimitteln ohne Signaturen (20) Abgabe von Tierarzneimitteln ohne Ausstellung von Abgabebelegen (8) Abgabe von Tierarzneimitteln an Tierhalter ohne Ausbildung (6) Abgabe von TGD – TAM ohne TGD – Betreuungsvertrag (4) Übertretung TAKG: Abgabe von TAM, welche gemäß Vet-Arz-Anw-VO nicht an den

Tierhalter abgegeben werden dürfen (Sedaxylan; Surcalce; Synulox ET) (3) Übertretung des TAKG: Abgabe von TAM, welche gemäß Vet-Arz-Anw-VO nicht an

den Tierhalter abgegeben werden dürfen und in Österreich nicht zugelassen sind (TAM Folligon und Chorulon) (1)

Die Betreuungstierärzte wurden aufgefordert, die festgestellten Mängel umgehend zu beseitigen.

Die Ergebnisse der von der Geschäftsstelle durchgeführten Tierarztkontrollen (7 Tierärz-te) wurden zur Gänze den Betreuungstierärzten sowie den zuständigen Bezirksverwal-tungsbehörden und der Abteilung Ernährungssicherheit und Veterinärwesen zur Kennt-nisnahme übermittelt. Als Sanktionsmaßnahmen wurde 2 Tierärzten eine Aufforderung zur Mängelbehebung sowie 5 Tierärzten eine Verwarnung mit Fristsetzung zur Mängelbe-hebung (Sanktionsstufe 3) ausgesprochen sowie eine interne Nachkontrolle angekündigt.

Ausschluss von der Teilnahme im Tiergesundheitsdienst Ein Tierhalter wurde mit 20. September 2010 von der Teilnahme im Tiergesundheits-dienst ausgeschlossen. Diese Sanktion wurde im Anschluss einer internen Kontrolle von der Geschäftsstelle festgelegt. Folgende kritischen Abweichungen führten zu der gesetzten Maßnahme:

(1) Festgestellte Mängel bei den Betriebserhebungen 2007, 2008, 2009: Mängel im Bereich TAM – Dokumentation Mängel ua. im Bereich Tierschutz, Tierhaltung, Tiergesundheit, Hygiene Mängel bei Aus- und Weiterbildungen

(2) Interne TGD Kontrolle vom 15. September 2010: Keine Ausbildung; trotzdem Anwendung von TAM u. Herstellung von FAM Keine Dokumentation der TAM - Anwendungen vonseiten des Tierhalters Keine Weiterbildungen Hgr. Mängel ua. im Bereich Tierhaltung und Tierschutz; Kotverschmutzungen

der Tiere, Kannibalismus, keine Entfernung verendeter Tiere Keine Beseitigung der seit 2007 festgestellten Mängel

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Jahresbericht 2010 Seite 44

4. Bewertung der Ergebnisse und der Tendenzen im TGD Die Tabelle 48 zeigt die Summe der Abweichungen in den verschiedenen Kontrollberei-chen bei internen und externen Kontrollen der Tierhalter für die Jahre 2008 bis 2010. Die Abweichungen sind in absoluten Zahlen und in Prozent bezogen auf die Gesamtzahl der Abweichungen des jeweiligen Jahres für interne und externe Kontrollen getrennt an-gegeben. Tab. 48: Überblick Summe der Abweichungen in den Kontrollbereichen 2008 bis 2010

Abweichungen interne Kontrolle Abweichungen externe Kontrolle

2008 2009 2010 2008 2009 2010 Kontrollbereiche

Anz. % Anz. % Anz. % Anz. % Anz. % Anz. %

1. Teilnahmevertrag und Betreuungsvertrag 17 15,3 10 4,6 27 5,4 25 3,9 25 4,6 6 6,6

2. Bestandsregister und Tierkennzeichnung 11 9,9 11 5,1 26 5,2 19 3,0 12 2,2 16 17,6

3. Betriebserhebungen 7 6,3 34 15,7 105 21,0 58 9,1 43 7,9 29 31,9

4. Anwendung, Doku-mentation und Lagerung von TAM

66 59,5 117 54,2 278 55,7 431 67,6 393 72,0 35 38,5

5. Aus – und Weiterbil-dung 4 3,6 30 13,9 37 7,4 105 16,5 73 13,4 5 5,5

6. TGD – Programme 2 0,4

7. Tierschutz bei inter-nen TGD Kontrollen 6 5,4 14 6,5 24 4,8

Summe 111 100 216 100 499 100 638 100 546 100 91 100

Aus der Tabelle ist klar ersichtlich, dass der Großteil der Abweichungen nach wie vor in den Kontrollbereich Anwendung, Lagerung und Dokumentation von Tierarz-neimitteln fällt. So fallen im Berichtsjahr 55,7% der Abweichungen der internen Kon-trollen und 38,5% der Abweichungen der externen Kontrollen in diesen Bereich. Bei der externen Kontrolle fand im Jahr 2010 ein Rückgang der Abweichungen im Bereich TAM statt, was sicherlich in der Änderung der Checkliste für die externe Kontrolle für Tierhal-ter zu begründen ist und wohl kaum eine Verbesserung bedeutet. Da mehrere Fragen aus diesem Bereich wegfielen, wurden z. B. die Abgabebelege beim Tierhalter keiner Kontrolle auf Vollständigkeit unterzogen. Die Beurteilungen der Abgabebelege bei Tier-halterkontrollen erbrachten die mit Abstand meisten Abweichungen bei Kontrollen der Vorjahre. Erstmals deutlich höher im Vergleich zu den Vorjahren sind Abweichungen im Kon-trollbereich Betriebserhebungen. So wurden im Berichtsjahr 21,0% der Abweichun-gen bei internen Kontrollen und 31,9% der Abweichungen bei externen Kontrollen im Kontrollbereich Betriebserhebungen festgestellt. Vor allem bei den externen Kontrollen könnte dieser Trend durch das Erstellen der Steckbriefdaten vonseiten der TGD Ge-schäftsstelle begründet sein. Durch die Steckbriefdaten wurden Betriebsdaten und allfäl-lige Mängel den Kontrollorganen bereits vor der Kontrolle zur Kenntnis gebracht. Dies erleichterte sicherlich die Durchführung der Kontrollen und die Feststellung von Mängeln in den Kontrollbereichen 1, 3, 5 und 6, während der Kontrollbereich 4 (TAM) erst am Be-trieb mit weniger Checklistenfragen als in den Vorjahren zu kontrollieren war.

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Jahresbericht 2010 Seite 45

VIII. Zeittafel Jahr 2002 15. Jänner 2002, Tierarzneimittelkontrollgesetz – TAKG (BGBl. I Nr. 28/2002)

Im § 7 Abs. 2 ist die Verordnungsermächtigung für bundesweit einheitliche Vorgaben, denen Tiergesundheitsdienste zu entsprechen haben, enthalten.

27. März 2002, Tierarzneimittel-Anwendungsverordnung 2002 (AVN, Nr. 1c) Regelungen, welche Voraussetzungen für die Abgabe von TAM erfüllt werden müssen.

30. Juli 2002, Tierarzneimittel-Anwendungsverordnung 2002 (AVN, Nr. 6a) TAMAWVO vom 27. März 2002 wurde damit außer Kraft gesetzt.

27. September 2002, Tiergesundheitsdienst-Verordnung 2002 (AVN, Nr. 8a) Verordnung für die Anerkennung und den Betrieb von Tiergesundheitsdiensten im Anwendungs-bereich des TAKG. Für bestehende Tiergesundheitsdienste bestand eine Übergangsregelung bis zum 1. Oktober 2003.

19. Dezember 2002, Vereinbarung zwischen ÖTK und LKÖ (vormals PRÄKO) Vereinbarung für die Honorierung der Betriebserhebungen, Wegfall des 15%igen Rechnungsle-gungszuschlages etc..

Jahr 2003 18. Juli 2003, Gründungsversammlung

In der Gründungsversammlung wurden die Statuten vereinbart und die Delegierten nominiert. 29. Juli 2003, Entstehungsdatum laut Vereinsregisterauszug

Einen Oö. Tiergesundheitsdienst hat es schon lange vor der Vereinsgründung gegeben. Die Auf-gaben wurden seit Beginn der 80er Jahre durch die Abteilung Veterinärdienst wahrgenommen. Neue Rechtsgrundlagen (Tierarzneimittelkontrollgesetz, Tiergesundheitsdienst-Verordnung) machten es notwendig, einen Verein zu gründen.

Vorstandssitzungen, Generalversammlung 2003 Im Jahr 2003 wurden 5 Vorstandssitzungen und 1 Generalversammlung (22. August 2003) ab-gehalten.

Jahr 2004 Studie zum Aufbau eines Überwachungssystems - Fuchsstudie (AVN, Nr. 1b)

Die Studie beschreibt den Aufbau und Ablauf der externen Kontrollen. Ausschreibung der externen Kontrollen

Als Ausschreibungskoordinator wurde DI Stefan Weber bestellt. 5. April 2004, Tierarzneimittel-Anwendungsverordnung 2004 (BGBl. II Nr. 149/2004)

TAMAWVO vom 30. Juli 2002 wurde damit außer Kraft gesetzt. 12. Juli 2004, Tierarzneimittel-Anwendungsverordnung 2004 (BGBl. II Nr. 282/2004)

Der Anhang der TAMAWVO 2004 wurde mit der Anlage zu dieser Verordnung ersetzt. Vorstandssitzungen, Generalversammlung 2004

Im Jahr 2004 wurden 5 Vorstandssitzungen und 2 Generalversammlungen (15. Jänner 2004, 2. Dezember 2004) abgehalten.

Jahr 2005 1. März 2005, Leistungskatalog, Ausgabezustand 01

Mit 1. März 2005 wird ein Leistungskatalog in Kraft gesetzt. Darin sind die Leistungen des Oö. TGD übersichtlich dargestellt. Bei einzelnen Leistungen (Allgemeine Diagnostik, Sektionen) gibt es Selbstbehalte.

Seit Juli 2005 betreibt der Oö. TGD eine eigene Homepage (www.ooe-tgd.at) 1. September 2005, TGD Labor Ried

Das TGD Labor des Oö. Milchprüfringes wurde vom Oö. TGD übernommen. 16. November 2005, Vereinbarung LKÖ und ÖTK

Die Vereinbarung erlangte mit In-Kraft-Treten der TGD-Verordnung 2005 ihre Gültigkeit und löste die Vereinbarung vom 19. Dezember 2002 ab.

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23. Dezember 2005, Tiergesundheitsdienst-Verordnung 2005 (BGBl. II Nr. 443/2005) Mit dieser Verordnung wurde Tiergesundheitsdienst-Verordnung (veröffentlicht in dem AVN, Nr. 8a vom 27. September 2002) aus dem Jahr 2002 abgelöst.

Vorstandssitzungen, Generalversammlung 2005 Im Jahr 2005 wurden 5 Vorstandssitzungen und 1 Generalversammlung (13. Dezember 2005) abgehalten.

Jahr 2006 1. Jänner 2006, Tiergesundheitsdienst-Verordnung 2005 und die Vereinbarung zwischen LKÖ und

ÖTK treten in Kraft. 27. Jänner 2007, TGD Labor Ried – Tag der offenen Tür

Unter den zahlreichen Ehrengästen konnte auch Frau LR Dr. Silvia Stöger begrüßt werden. 1. April 2006, Änderung des Leistungskataloges

Anhebung des Selbstbehaltes von 5% auf 15% (15% auf 35%, 50% auf 60%), Streichung der Kostenübernahme für die Milchprobensets

18. Mai 2006, Studie zur Durchführung der externen Kontrollen (TGD Geschäftsstelle, Tierärzte, Tierhalter) der Tiergesundheitsdienste in den Ländern

Die Studie wurde in den Amtlichen Veterinärnachrichten Nr. 4 am 18. Mai 2006 veröffentlicht. 1. August 2006, Veterinär-Arzneispezialitäten-Anwendungsverordnung 2006 (BGBl. II Nr. 266/2006)

Mit dem In-Kraft-Treten dieser Verordnung ist die Tierarzneimittel-Anwendungsverordnung 2004, BGBl. II Nr. 149/2004 idF BGBl. II Nr. 282/2004 außer Kraft getreten. Die Liste der freigegebenen Medikamente wird regelmäßig in den Amtlichen Veterinärnachrich-ten veröffentlicht.

28. August 2006, Externe Kontrolle: Handbuch Tierarzt und Handbuch Tierhalter Die Handbücher für die externen Kontrollen Tierarzt und Tierhalter wurden in den Amtlichen Ve-terinärnachrichten Nr. 7b am 28. August 2006 veröffentlicht.

Ausschreibung der externen Kontrollen (Tierärzte und Tierhalter) für 3 Jahre (2006 bis 2008) Ausschreibungskoordinator DI Stefan Weber.

17. November 2006, Handbuch TGD Geschäftsstelle Das Handbuch für die externe Kontrolle der TGD Geschäftsstellen wurde in den Amtlichen Vete-rinärnachrichten Nr. 10 am 17. November 2006 veröffentlicht.

8. November 2006, Einrichtung einer TGD Bundeskoordinationsstelle Bei der TGD Beiratssitzung am 8. November 2006 wurde die Installierung einer TGD Bundesko-ordinationsstelle (Bundeskoordinator: Mag. Roman Janacek) bekannt gegeben.

Vorstandssitzungen, Generalversammlung 2006 Im Jahr 2006 wurden 4 Vorstandssitzungen und 1 Generalversammlung (11. Dezember 2006) abgehalten.

Jahr 2007 26. bis 27. April 2007, Jubiläumsveranstaltung 5 Jahre ÖTGD an der Veterinärmedizinischen Uni-

versität Wien. 14. November 2007, AVN Nr. 10, Leitlinien im Sinne des § 6 TAKG über die Herstellung von FAM

am landwirtschaftlichen Betrieb. 18. Dezember 2007, AVN Nr. 11, Klarstellung bezüglich Abgabe von TAM zur weiteren Behandlung

von Akutfällen sowie zur Metaphylaxe gem. § 8 der TGD-VO. 31.12.2007, Vorstandsmitglied Tierzuchtdirektor Dr. Josef Gruber scheidet auf Grund der Pensio-

nierung aus dem Vorstand aus. Vorstandssitzungen, Generalversammlung 2007

Im Jahr 2007 wurden 4 Vorstandssitzungen und 1 Generalversammlung (11. Dezember 2007) abgehalten.

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Jahresbericht 2010 Seite 47

Jahr 2008 Vorstandssitzungen, Generalversammlung 2008

Im Jahr 2008 wurden 5 Vorstandssitzungen und 1 Generalversammlung (11. Dezember 2008) abgehalten. Neubestellung des Vorstandes und des TGD Geschäftsführers.

Laborumbau wurde im Juli 2008 abgeschlossen. 31. Juli 2008, Änderung der Tiergesundheitsdienst-Verordnung 2005 (BGBl. 281/2008) wo es im

Wesentlichen um die Kostenübernahme der externen Kontrolle durch den Bund geht. Jahr 2009 Vorstandssitzungen, Generalversammlung 2009

Im Jahr 2009 wurden 4 Vorstandssitzungen und 1 Generalversammlung (10. Dezember 2009) abgehalten.

Akkreditierung des TGD Labors Die Akkreditierungsurkunde wurde mit 13. Februar 2009 ausgestellt. Das Labor ist eine akkredi-tierte Prüfstelle für den Bereich Medizinische Mikrobiologie und Veterinärmedizin.

Tiergesundheitsdienst-Verordnung 2009 (BGBl. II Nr. 434/2009) Am 14. Dezember 2009 wurde die TGD Verordnung veröffentlicht und mit 1. Jänner 2010 ist sie in Kraft getreten.

Jahr 2010 Vorstandssitzungen, Generalversammlung 2010

Im Jahr 2010 wurden 4 Vorstandssitzungen und 1 Generalversammlung (9. Dezember 2010) abgehalten.

Leberegel Screening In der Zeit von Ende 2009 und Anfang 2010 wurde bei 9.101 TGD Betrieben (OÖ und Salzburg) die Tankmilchprobe auf Leberegel Antikörper untersucht.

ÖTGD Broschüre Mit Änderung der TGD Verordnung wurde die TGD Broschüre neu aufgelegt.

TGD Kontrollvorschrift 2010 Vorschriften und Arbeitsanweisungen zur Durchführung der externen Kontrolle der TGD Ge-schäftsstellen, TGD-Tierärzte und TGD-Tierhalter der anerkannten Tiergesundheitsdienste ein-schließlich des Geflügelgesundheitsdienstes in Österreich durch eine entsprechend akkreditierte Kontrollfirma wurde in den Amtlichen Veterinärnachrichten Nr. 4a/2010 veröffentlicht.