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Tätigkeitsbericht 2017 der Jugendbeauftragten der Stadt Gammertingen Ein Angebot der Stadt Gammertingen in Zusammenarbeit mit der Mariaberger Ausbildung & Service gGmbH

Tätigkeitsbericht 2017...der PA, die Technik, den Verkauf der Getränke und das Kochen für die Bands. Die Veranstaltungen tragen sich durch Eintritte und den Verkauf von Getränken

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Tätigkeitsbericht 2017

der Jugendbeauftragten der Stadt Gammertingen

Ein Angebot der Stadt Gammertingen in Zusammenarbeit mit der Mariaberger Ausbildung & Service gGmbH

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Tätigkeitsbericht der Jugendbeauftragten der Stadt Gammertingen

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Inhaltsverzeichnis

1 Vorbemerkungen .................................................................................................................................. 2

1.1 Selbstverständnis der Jugendarbeit ............................................................................................ 2

1.2 Grundsätzliches zu den Aufgabenbereichen der Jugendbeauftragten ..................................... 2

1.3 Grundsätze der Offenen Jugendarbeit ........................................................................................ 3

1.4 Perspektiven und Chancen der Offenen Jugendarbeit .............................................................. 3

2 Stundenverteilung ................................................................................................................................. 5

3 Die einzelnen Aufgabenfelder .............................................................................................................. 6

3.1 Offene Jugendarbeit/Jugendhausbetrieb ................................................................................... 6

3.1.1 Angebote .................................................................................................................... 6

3.1.2 Besucherstruktur im Offenen Treff .............................................................................. 8

3.1.3 Sonstige regelmäßige Angebote im Jugendbüro .......................................................... 9

3.2 Sportangebot................................................................................................................................12

3.3 Selbstverwaltete Jugendtreffs, Jugendclubs ..............................................................................12

3.4 Ehrenamtliche ..............................................................................................................................13

4 Veranstaltungen/Aktionen ..................................................................................................................14

5 Gemeindeordnung §41a Beteiligung von Kindern und Jugendlichen „Aktiv 4´ STÄDTLE“ und

„ALBcoolTUR“ Gammertingen .....................................................................................................................14

6 Aufsuchende Jugendarbeit ..................................................................................................................15

7 Beratung für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Eltern....................................................16

8 Sommerferienspaß ...............................................................................................................................16

9 Open Air Kino........................................................................................................................................17

10 Kooperationen ......................................................................................................................................18

10.1 Beirat für Jugend und Sozialfragen .............................................................................................18

10.2 Kinder- und Jugendagentur Ju-Max Sigmaringen ......................................................................18

11 Sonstiges ...............................................................................................................................................18

11.1 Fortbildungen/Strategiegespräche .............................................................................................18

11.2 PraktikantInnen ............................................................................................................................19

11.3 Sozialstunden ...............................................................................................................................19

11.4 Vermietungen ..............................................................................................................................19

12 Sprachhilfe ............................................................................................................................................20

13 Resümee/Ausblick ................................................................................................................................22

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1 Vorbemerkungen

Der Tätigkeitsbericht zur Vorlage im Gemeinderat der Stadt Gammertingen, befasst sich mit der inhaltlichen Arbeit der Jugendbeauftragten der Stadt Gammertingen, der Offenen Jugendarbeit und der Sprachhilfe. Der Arbeitsbereich Schulsozialarbeit sowie der Projektbericht „Aktiv4‘Städtle“ und „ALBcoolTUR“ wird in einem gesonderten Bericht dargestellt. Zum 01. Oktober übernahm Frau Alessandra Friemelt die Stelle der Jugendbeauftragten mit 55%. Herr Frank Steng arbeitet seither weiterhin mit 20% im Jugendbüro Gammertingen.

1.1 Selbstverständnis der Jugendarbeit der Mariaberger Ausbildung & Service gGmbH

Ein wesentlicher Bestandteil gelingender Jugendarbeit ist ein entsprechendes Menschenbild der Mitarbeiter und Leitungskräfte. An ihm orientieren sich sämtliche Angebote und bauen in ihrer Struktur und der inhaltlichen Ausgestaltung darauf auf. Kinder und Jugendliche sind für uns gleichwertige Gegenüber und werden von uns als vollwertige, befähigte Individuen mit spezifischen Wünschen und Realitäten wahrgenommen. Unserem Selbstverständnis folgend, ergibt sich zwangsläufig die Erkenntnis, dass JEDES Verhalten einen individuellen Sinn macht. Begreift man diesen „Sinn“, kann auf das Verhalten eingewirkt werden, indem man beispielsweise Angebote schafft, die den im gezeigten Verhalten innewohnenden Bedürfnissen gerecht werden.

1.2 Grundsätzliches zu den Aufgabenbereichen der Jugendbeauftragten

Verkürzt ausgedrückt, umfasst der Arbeitsbereich der Jugendbeauftragten alle jugendrelevanten Themen, die ordinär nichts mit Schule zu tun haben. In diesem Kontext ist die Jugendbeauftragte nicht nur Ansprechpartner und Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche, sondern auch für die Gemeinde, Vereinsvertreter, das Jugendamt, Eltern, Jugendkulturinitiativen und überregionalen Stellen. Zudem gehört zu seinen Kernaufgaben, die Beteiligungsformen von Kindern und Jugendlichen zu gewährleisten und entsprechende Initiativen zu beraten, zu begleiten und sie bei der Umsetzung ihrer Interessen zu unterstützen. In enger Abstimmung mit der Gemeinde wird die Jugendarbeit in der Kommune ständig konzeptionell weiterentwickelt und entsprechend angepasst. Die Jugendbeauftragte muss, unter Berücksichtigung der aktuellen Situation und der perspektivischen Ausrichtung, jeweils die entsprechenden Schwerpunkte setzten. Um als Kommune auch zukünftig attraktiv für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und junge Familien zu bleiben, ist es notwendig, sich frühzeitig den bevorstehenden Herausforderungen im Bereich ehrenamtliches Engagement , den infrastrukturellen Anforderungen in Bezug auf den Wohlfühlfaktor von Kindern und Jugendlichen und einer optimierten Vernetzung der bestehenden Angebote zu kümmern. Zudem müssen Themen wie der demografische Wandel, die (sprachlicher) Integration von Zuwanderern und die gelingende Integration von Flüchtlingen im Fokus stehen.

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Im Berichtsjahr orientiert sich die Arbeit der Jugendbeauftragten an folgenden grundlegenden Aufgabenbereichen: - Durchführung eines Jugendhausbetriebes - Konzeptionelle Weiterentwicklung der Jugendarbeit Gammertingen - Jugendkulturarbeit - Begleitung von selbstverwalteten Jugendtreffs/Jugendclubs - Begleitung der Bauwageninitiativen - Aufsuchende Jugendarbeit - Rahmenorganisation des Ferienspaß und Durchführung eigener Angebote - Mitarbeit beim Open Air Kino - Kooperation mit der Kinder- und Jugendagentur Ju-Max in Sigmaringen - Kooperation mit Schulen und Vereinen - Beratung für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Eltern - Begleitung des Beteiligungsprojekts „Aktiv 4’s Städtle“

Im Jahr 2017 betrug das Stellendeputat der Jugendbeauftragten Frau Friemelt und ihrem Kollegen Herrn Steng insgesamt 75%. Dies entspricht einem wöchentlichen Stundenumfang von 29,25 Stunden.

Auch in diesem Jahr bildeten die klassischen Aufgaben der offenen Jugendarbeit mit der Durchführung des Jugendhausbetriebes und jugendkultureller Veranstaltungen den Schwerpunkt in der Arbeit der Jugendbeauftragten.

1.3 Grundsätze der Offenen Jugendarbeit

Die Offene Jugendarbeit ist ein Angebotsbereich der Kinder- und Jugendhilfe mit zunehmender Bedeutung für die Biografien von Kindern und Jugendlichen. Sie verfügt über spezifische Zugänge und Lernfelder, die den Erwerb von Alltagsbildung in besonderer Weise begünstigen. Die Offene Jugendarbeit leistet einen wesentlichen Beitrag zur Aufrechterhaltung einer ausgewogenen sozialen Infrastruktur in den Städten und Landkreisen. Zugleich hat sie einen wesentlichen Anteil an der Vermeidung von Ausgrenzung. Offene Jugendarbeit folgt den Prinzipien der Offenheit, der Freiwilligkeit, der Partizipation und der Niederschwelligkeit. (vgl. Grundsatzpapier der AGJF)

1.4 Perspektiven und Chancen der Offenen Jugendarbeit

Jugendliche benötigen für eine gute Entwicklung und die Vorbereitung auf den Lebensalltag als Erwachsene – Räume und Möglichkeiten sich auszuprobieren. Dabei werden sie von professionellen Pädagogen begleitet. Diese bieten einen verlässlichen, konsequenten Rahmen und bauen eine tragfähige Beziehung auf, die vor allem abseits des Elternhauses eine wichtige Bedeutung für Kinder und Jugendliche einnimmt und oftmals prägend ist. Offene Jugendarbeit mit ihren Prinzipien Offenheit, Niederschwelligkeit, Freiwilligkeit, Geschlechtergerechtigkeit, der Lebens- und Sozialraumorientierung und dem Prinzip der Partizipation, bietet Kindern und Jugendlichen in ihrer Entwicklung (lebens)-notwendige Gestaltungs- und Freiräume.

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Angebote in der Offenen Jugendarbeit knüpfen direkt an den Interessen junger Menschen an, befähigen sie zur Selbstbestimmung, fördern gesellschaftliche Mitverantwortung, bieten demokratische Handlungsfelder und führen zu sozialem Engagement hin. Die Stärken der Offenen Jugendarbeit als Einrichtung der außerschulischen Jugendbildung, werden an folgenden Punkten deutlich: - Offene Jugendarbeit erreicht aufgrund seiner Prinzipien und Arbeitsweisen auch Jugendliche,

welche als eher problematisch wahrgenommen werden, und sogenannte Bildungsverlierer und kann diese - besser als alle anderen Einrichtungen - in ihrer Persönlichkeitsentwicklung begleiten und unterstützen.

- Offene Jugendarbeit erreicht durch sein breites - an den Interessen der Jugendlichen

orientiertes - Angebot, ebenso Jugendliche aus „bildungsnahen" Milieus. Diese Jugendlichen haben durch ihr ehrenamtliches Engagement die Möglichkeit ihre personale-, soziale-, kommunikative-, kulturelle-, instrumentelle- und politischen Kompetenzen zu erweitern.

- Offene Jugendarbeit bietet Gestaltungs- und Freiräume, in denen alle Bereiche der

Alltagsbildung gefördert werden. (Übernahme von Verantwortung, Mitgestaltung, Mitbestimmung, zeitnahe Entwicklung und Umsetzung von interessenspezifischen Projekten, Diskussionskultur, Teamarbeit, Kompromissfähigkeit, Entwicklung und Förderung des Demokratieverständnisses, etc.).

- Offene Jugendarbeit bietet eine nonkommerzielle Möglichkeit Freizeit eigenverantwortlich

und interessenspezifisch zu gestalten.

- Offene Jugendarbeit ist das Bindeglied zwischen den Kindern und Jugendlichen in einer Gemeinde auf der einen und der Lebenswelt von Erwachsenen auf der anderen Seite. Die MitarbeiterInnen in der Offenen Jugendarbeit fungieren als Mittler, Sprachrohr und Interessensvertreter. Sie bieten Kontinuität im Angebot und im Beziehungsaufbau und begleiten Kinder und Jugendliche partnerschaftlich durch die schwierige Phase der Pubertät.

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Kooperation Gemeinde 0,9%

Kooperation Vereine 0,0%

Ferienspaß/ OpenAir Kino

4,8%

Projekte mit Jugendlichen/

Veranstaltungen 4,9%

Chilloh Festival 0,0%

Aufsuchende/ Bauwagen

1,1%

Kontakt Ehrenamtliche 0,3%

Jugendhausbetrieb/ Offener Treff

47,8%

Beratung Jugendbüro 4,8%

Gebäude-Management 3,5%

Konzeptionelles Arbeiten/

Besprechungen 5,4%

Team -Besprech./ Infoaustausch/

Einarbeitung MA 6,3%

Arbeitskreise/ Kontakt JU-MAX

1,2% Sonstiges / Verwaltung

16,1%

Stundenaufteilung 2017

2 Stundenverteilung

Im Folgenden ist - ausgehend von einer 75% Stelle - mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 29 Stunden und 25 Minuten - die Verteilung der Arbeitszeit der Jugendbeauftragten und ihres Kollegen schematisch dargestellt.

Insgesamt ist das Tätigkeitsspektrum der Jugendbeauftragten in 12 unterschiedliche Bereiche zusammengefasst, die in der alltäglichen Arbeit unterschiedlich gewichtet sind. Im Vergleich zum Jahr 2016 erhöhte sich der Arbeitsbereich Team–Besprechungen/Infoaustausch/Einarbeitung MA um 2,1%, sowie der Bereich Sonstiges/Verwaltung um 2,4%. Dieser Anstieg lässt sich auf die Einarbeitungsphase von Frau Friemelt zurückführen. Zudem wurde das Beratungsangebot im Berichtsjahr mehr wahrgenommen (+1,9%) Im Umfang der restlichen Arbeitsbereiche sind keine signifikanten Veränderungen festzustellen. Der Schwerpunkt der Arbeit der Jugendbeauftragten lag auch im Jahr 2017 im direkten Kontakt mit Kindern und Jugendlichen (ca. 60%).

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3 Die einzelnen Aufgabenfelder

3.1 Offene Jugendarbeit/Jugendhausbetrieb

Kinder und Jugendliche benötigen für ihre Persönlichkeitsentwicklung (Erfahrungs-) Räume, die sie sich aneignen können und in denen sie soziale Lernerfahrungen machen. Die Offene Jugendarbeit orientiert sich an den Grundsätzen des §11 KJHG. Das Angebot knüpft an den Interessen junger Menschen an, wird von ihnen mitbestimmt und mitgestaltet, befähigt sie zur Selbstbestimmung und führt sie zu gesellschaftlicher Mitverantwortung und sozialem Engagement hin. Die Schwerpunkte der Arbeit liegen in den Bereichen: Freizeitangebote, Jugendarbeit in Kultur, Sport, Spiel und Geselligkeit, sowie der außerschulischen Jugendbildung.

Neben Freiwilligkeit und Offenheit ist die Teilhabe an Entscheidungsprozessen wesentlicher Bestandteil von Offener Jugendarbeit. Der Ausbau von institutionalisierten und informellen Formen der Teilhabe im Jugendhaus, ist ein laufender Prozess, der ständigen Wandlungen unterliegt und täglich im Fokus der Arbeit liegen muss. Dieser Prozess benötigt aktive Begleitung der Jugendbeauftragten und die Bereitschaft die notwendigen zeitlichen Ressourcen für diesen Prozess bereit zu stellen. Hierzu gehört ebenfalls die Begleitung von ehrenamtlich engagierten Jugendlichen. Nur durch das ehrenamtliche Engagement von Jugendlichen und jungen Erwachsenen war es 2017 wieder möglich, ein breit gefächertes Angebot für Kinder und Jugendliche zu gewährleisten. Hierzu gehören unter anderem die Organisation und Durchführung von jugendkulturellen Veranstaltungen, Partys, der offene Sporttreff und das Mädchencafé. Offene Jugendarbeit zählt in Gammertingen seit 2001 zu einem festen Bestandteil des Gemeinwesens und der Infrastruktur der Stadt. Durch ihre besondere Angebotsform und ihren Prinzipien erreicht diese Art der Jugendarbeit eine Vielzahl von Kindern und Jugendlichen auch aus Milieus, die von anderen Bildungseinrichtungen nur schwer erreicht werden können.

3.1.1 Angebote

Jugendhausbetrieb/Offener Treff

Der Offene Treff richtet sich an Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 27 Jahren. Neben der Möglichkeit, Freizeit eigenverantwortlich zu gestalten, eigene Interessen einzubringen, Freunde zu treffen und sich an demokratischen Prozessen zu beteiligen, steht der professionelle und verlässliche Aufbau von Beziehungen zu den Besucherinnen und Besuchern im Vordergrund. Beziehung im Sinne der Jugendarbeit ermöglicht einen vertrauensvollen Zugang zu Kindern und Jugendlichen, der es ermöglicht Konflikt- oder Problemsituationen gemeinsam angemessen zu lösen.

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Der Kontakt zu den Besuchern ermöglicht es ebenfalls Interessen und Wünsche wahrzunehmen und die Kinder und Jugendlichen bei deren Umsetzung zu unterstützen und sie bei der Entwicklung von Schlüsselkompetenzen zu fördern.

Zum regelmäßigen Angebot im Offenen Treff gehört ein Cafébereich mit Musik, Billard und Tischkicker, die Möglichkeit Playstation und Gesellschaftsspiele zu spielen, der Verkauf von kostengünstigen Snacks, Süßigkeiten und Getränken, der Betrieb des Internetcafés mit surfen und chatten und die Durchführung von Veranstaltungen. Der Mehrwert für die Besucher liegt - neben den oben genannten Punkten - im Prinzip der Offenheit und Freiwilligkeit. Offenheit bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Besucher keinerlei Voraussetzungen erfüllen müssen und die Räume nicht auf bestimmte Zielgruppen beschränkt sind. Zudem werden keine Inhalte und Themen vorgegeben – Thema ist, was die Besucher jeweils an Interessen, Fähigkeiten, Problemlagen, etc. mitbringen. Ein wesentlicher Aspekt von Freiwilligkeit im Kontext des Offenen Treffs ist, selbst darüber zu entscheiden, was Thema ist und worauf sich die Besucher jeweils einlassen. Motivation, Selbstbestimmung und das Erkennen/Benennen eigener Bedürfnisse sind hier zentral.

Der Offene Treff ist für die Besucher ein wichtiger Bestandteil ihrer Freizeitgestaltung.

Jugendkulturarbeit/Konzerte Die Angebote im Bereich Jugendkulturarbeit sind ein gutes Beispiel für gelingende Beteiligung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Alle Veranstaltungen in diesem Bereich sind aus Initiativen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen entstanden und sind inzwischen fester Bestandteil der Angebote für Jugendliche. Neben regelmäßigen Konzerten und Partys im Jugendhaus zählt auch die Bereitstellung eines Bandproberaums, mit entsprechendem Equipment, zu den Angeboten.

Alle Veranstaltungen werden - nach wie vor - federführend von ehrenamtlichen Jugendlichen organisiert und durchgeführt. Neben der Planung übernehmen die Ehrenamtlichen den Aufbau der PA, die Technik, den Verkauf der Getränke und das Kochen für die Bands. Die Veranstaltungen tragen sich durch Eintritte und den Verkauf von Getränken. Im Jahr 2017 haben insgesamt vier solcher Veranstaltungen stattgefunden. Die Anzahl der Besucher bei den Konzerten/Partys lag zwischen 30 und 80.

Mit den jugendkulturellen Angeboten ist es gelungen, Projekte umzusetzen, die exakt an den Interessen von Jugendlichen ansetzten. Zudem bekommen Bands die Möglichkeit, sich mit dieser Form der Auseinandersetzung ihrer Lebenswelt, einem interessierten Publikum zu präsentieren. In diesem Jahr gab es die Besonderheit, dass über LandAufSchwung auch Fördermittel zur Stärkung der Jugendkulturarbeit zur Verfügung gestellt wurden. Im Rahmen des Projektes „Jugend Kultur Engagement“ konnte für jugendkulturelle Veranstaltungen eine Förderung von bis zu 80% der Veranstaltungskosten beantragt werden. Dies schuf eine größere Sicherheit in der Finanzierung und erleichterte somit das Ausprobieren neuer Angebote.

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Im Rahmen dieser Förderung konnten teilweise in Kooperation mit dem Jugendbeteiligungsprojekt „Aktiv4’Städtle“ gemeinsam mit Jugendlichen im Berichtsjahr folgende Veranstaltungen durchgeführt werden:

- Hardcorekonzert am 29. April - Zwei Jugenddiscos am 01. Juli und 11. November

3.1.2 Besucherstruktur im Offenen Treff

Im Jahr 2017 hatte das Jugendhaus - Veranstaltungen ausgenommen - an 115 Tagen geöffnet. (Vergleich 2016; 120 Öffnungstage) Die durchschnittliche Besucherzahl lag bei 36 Besuchern pro Öffnungstag. Im Vergleich zu 2016 (durchschnittlich 47 Besucher) ist die Besucherzahl etwas gesunken. Besucherzahlen alleine sind jedoch kein entscheidendes Qualitätskriterium. Viel mehr spielen verlässliche Öffnungszeiten, der Beziehungsaufbau und die Stabilität der Beziehung zu den Besuchern und Besucherinnen eine entscheidende Rolle. Im Vergleich zum Jahr 2016 ist der durchschnittliche Anteil der über 18-jährigen etwas zurückgegangen, der Anteil der 13- bis 15-jährigen ist im Gegensatz dazu gestiegen. Gegen Ende des Jahres kamen auch vermehrt Kinder zwischen 10 und 12 Jahren. Das Absinken der durchschnittlichen Besucherzahlen in Gammertingen lässt sich zum einen dadurch erklären, dass Herr Steng bereits im September seine neue Position als Regioleitung übernommen hat, wohingegen Frau Friemelt erst ab Oktober als Jugendbeauftragte anfing. Daher war die Gewährleistung der Öffnungszeiten nicht immer möglich, was zu geringeren Besucherzahlen in der nachfolgenden Zeit führte. Hinzu kommt die Absprache mit den Asylsuchenden in Kooperation mit den Verantwortlichen des Asylcafés im Februar. Seither besuchen die erwachsenen Asylsuchenden den Offenen Treff des Jugendbüros nicht mehr. Weiterhin besuchen zwischen fünf und sieben unbegleitete minderjährige Asylsuchende (UMAs) den Offenen Treff regelmäßig. Die dadurch entstandenen Beziehungen unter der Jugendlichen wirken auch über den Offenen Treff hinaus und erleichtern die Integration der UMAs auch in anderen Bereichen des Gemeinwesens.

Der Mädchenanteil im Offenen Treff ist im Vergleich zum Vorjahr wieder angestiegen (ca. +11%). Besonders gegen Ende des Jahres lies sich ein deutlicher Aufwärtstrend feststellen. Dies kann man zum einen darauf zurückführen, dass aufgrund des regelmäßigen Besuches erwachsener Asylsuchenden, weniger Mädchen zum offenen Treff kamen (vgl. Tätigkeitsbericht 2016), obwohl es keine Vorfälle im Jugendbüro gab. Am 08. Februar wurde in Absprache mit dem Asylcafé die Vereinbarung getroffen, dass nur noch Asylsuchende im Alter der Zielgruppe des Jugendbüros dessen Angebote auch wahrnehmen können. Zum anderen kann man vermuten, dass der weibliche Besucheranstieg in Verbindung damit steht, dass seit Oktober eine Frau die Position der Jugendbeauftragten übernommen hat.

Die Atmosphäre im Jugendhaus ist trotz der vielen unterschiedlichen Nationalitäten und des teilweise großen Altersunterschiedes sehr entspannt. Der Umgang untereinander ist respektvoll.

Das Alter der Besucher im Offenen Treff liegt zwischen 12 und 22 Jahren. Die größte Besuchergruppe stellen inzwischen die 13- bis 16-jährigen.

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Neben deutschen Jugendlichen besuchen Jugendliche aus folgenden Herkunftsnationen das Jugendbüro: Italien, Türkei, Kroatien, Vietnam, Russland, Spanien, Rumänien, Pole, Ungarn. Bei diesen Besuchern handelt es sich zum überwiegenden Teil um Jugendliche mit Migrationshintergrund, die bereits in der zweiten Generation in Deutschland leben, zum Großteil einen deutschen Pass besitzen und deren Muttersprache deutsch ist. Zudem kommen Besucher aus Eritrea und Afghanistan. Der Offene Treff wird von Kindern und Jugendlichen aus allen Schultypen besucht. Der Großteil der Kinder und Jugendlichen besucht den Schulverbund Laucherttalschule Gammertingen.

3.1.3 Sonstige regelmäßige Angebote im Jugendbüro

Alle nachfolgend aufgeführten Angebote werden von den Kooperationspartnern eigenverantwortlich durchgeführt und binden somit keinerlei Ressourcen der Jugendbeauftragten. Diesen Kooperationen liegen folgende pädagogische Überlegungen zugrunde:

- Öffnung jugendadäquater Räume für möglichst viele unterschiedliche Zielgruppen. - Gewährleistung eines Höchstmaßes an eigenverantwortlichem und selbstständigem

Handeln. - Schaffung niederschwelliger Angebote mit dem Ziel die Kernangebote bekannt zu machen

und einen ersten, zwanglosen Zugang zum Jugendbeauftragten zu ermöglichen. - Integrativer und freizeitpädagogischer Aspekt

Jugendverein Underground – Selbstverwalteter Treff

Nachdem im Laufe des Jahres 2016 die Aktivität des Jugendvereins deutlich abflachte, fand im Berichtsjahr keine Aktivität mehr statt.

Bandprobe Die Erweiterung des Angebotes in diesem Bereich der Jugendkulturarbeit ist die logische Konsequenz aus den verschiedenen jugendkulturellen Projekten, die sich in den letzten Jahren entwickelt und etabliert haben. Jugendkulturarbeit folgt einem Verständnis von kultureller Bildung, das selbstorganisiertes Handeln und Lernen in Gleichaltrigengruppen mit einem starken lebensweltlichen Bezug in den Mittelpunkt rückt und somit zentraler Bestandteil unseres Angebotes im Rahmen einer außerschulischen Jugendbildung ist.

Die Belegung und Nutzung des Bandproberaums wird durch die verschiedenen Bands eigenverantwortlich organisiert. Der Zugang zum Proberaum ist den Bands jederzeit möglich. Zur Ausstattung des Proberaums gehören ein Drumset, zwei Monitorboxen, Mikrofone, ein Bassamp, ein kleines Mischpult und entsprechende XLR Kabel. Als Gegenleistung für die Nutzung verpflichten sich die Bands einmal im Jahr ein kostenloses Konzert im Jugendhaus durchzuführen. Durch die Ausdifferenzierung des Angebotes wird zudem eine weitere Zielgruppe angesprochen, die bisher so nicht erreicht werden konnte.

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Bei der Umsetzung der Konzepte zur Jugendbeteiligung „Aktiv 4´ STÄDTLE“ und „ALBCoolTUR Gammertingen“ stellt diese Gruppe eine wichtige Schnittstelle dar.

Soziale Gruppenarbeit (SGA) Die Soziale Gruppenarbeit ist eine Jugendhilfemaßnahme, die in Kooperation mit dem Jugendamt durchgeführt wird. Ziel der SGA ist es in gruppenpädagogischen Prozessen Verhaltensänderungen bei Kindern und Jugendlichen herbeizuführen. Seit Mitte letzten Jahres wurde auf Wunsch des Fachbereichs Jugend in Zusammenarbeit mit den beiden im Landkreis ansässigen Jugendhilfeträgern das Konzept der Sozialen Gruppenarbeit überarbeitet. Das Angebot orientiert sich zwischenzeitlich nicht mehr ausschließlich am Schuljahr. Es handelt sich um sogenannte durchlaufende Gruppen. Für Jugendliche mit entsprechendem Bedarf ist es jederzeit möglich die Maßnahme zu beginnen. Die Gruppe mit maximal 8 Teilnehmern und Teilnehmerinnen treffen sich jeweils mittwochs zwischen 14:00 und 16:00 Uhr in einem eigens dafür gestalteten Raum im Jugendbüro. Im Rahmen der SGA hatten die Teilnehmer und Teilnehmerinnen immer wieder die Möglichkeit mit den Besucherinnen und Besuchern des Teenie-Treffs in Kontakt zu kommen und neue Freundschaften zu knüpfen. Da ein Kontakt mit dem Jugendbeauftragten ebenfalls nicht ausbleibt, haben die Teilnehmer und Teilnehmerinnen der SGA die Möglichkeit in Krisensituationen entsprechende Hilfe vor Ort anzunehmen, so dass eine Vernetzung der „Hilfsangebote" gegeben ist.

Treff der Außenwohngruppen Seit nunmehr neun Jahren besteht die Kooperation zwischen dem Jugendbüro und den Außenwohngruppen Mariabergs. Mitarbeiter der Außenwohngruppen organisieren für ihre Klienten jeweils dienstags zwischen 17:00 und 19:00 Uhr einen entsprechenden Treff in den Räumen des Jugendhauses. Den Jugendlichen der Außenwohngruppen wird mit diesem Angebot ein erster Zugang zum Jugendhaus und seinen Angeboten ermöglicht. Der Treff bietet eine zusätzliche Freizeitalternative für die Bewohner der Außenwohngruppen und leistet somit einen weiteren Beitrag zur Integration in die Gemeinde.

Verein zur Förderung der Integration für Deutsche aus Russland Nachdem der Verein zur Förderung der Integration für Deutsche aus Russland seit Anfang 2014 über eigene Vereinsräume verfügt, konzentriert sich die Zusammenarbeit auf vereinzelte Veranstaltungen und spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche. Bei Bedarf nutzt der Verein zur Förderung der Integration für Deutsche aus Russland die Räume des Jugendbüros für entsprechende Veranstaltungen. Im Berichtsjahr nutze der Verein die Räumlichkeiten des Jugendbüros für die traditionelle Aufführung der Weihnachtsgeschichte am 26. und 27. Dezember.

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Raumbelegungsplan

Die hohe Auslastung der Räume des Jugendbüros durch unterschiedliche Zielgruppe, zeigt deutlich den Bedarf bei Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen an (FREI-)Räumen, zur individuellen Gestaltung ihrer Freizeit und den Wunsch nach jugendgerechten, offen gestalteten Angeboten. Die Auslastung der Räumlichkeiten hat sich trotz des Wegfalls des Jugendvereins Underground kaum verändert. Dies liegt an der hohen Zahl an Vermietungen an Privatpersonen. Die Ausdifferenzierung der Angebote und die Bereitstellung der Räumlichkeiten für unterschiedliche Zielgruppen erfordert von allen Beteiligten ein Höchstmaß an Verlässlichkeit, klaren Absprachen und Kompromissbereitschaft. Bei allen oben aufgeführten Angeboten gilt, dass Veranstaltungen des Jugendbüros sowohl zeitlich, als auch räumlich jederzeit Vorrang haben.

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3.2 Sportangebot

Seit vielen Jahren betreuen ehrenamtliche Jugendliche jeweils samstags das Offene Sportangebot in der „Alten Turnhalle" beim Gymnasium. Im Jahr 2016 haben Jugendliche und junge Erwachsene die ehrenamtliche Betreuung des Sporttreffs übernommen, die sich der Sportart Parkour verschrieben haben. Dies wurde auch in diesem Berichtsjahr weitergeführt.

(Vergl. Wikipedia: Parkour bezeichnet eine Fortbewegungsart, deren Ziel es ist, nur mit den Fähigkeiten des eigenen Körpers möglichst effizient von Punkt A zu Punkt B zu gelangen. Der Parkourläufer (franz.: le traceur „der, der eine Linie zieht“) bestimmt seinen eigenen Weg durch den urbanen oder natürlichen Raum – auf eine andere Weise als von Architektur und Kultur vorgegeben. Es wird versucht, sich in den Weg stellende Hindernisse durch Kombination verschiedener Bewegungen so effizient wie möglich zu überwinden. Bewegungsfluss und -kontrolle stehen dabei im Vordergrund. Parkour wird deshalb auch als „Kunst der effizienten Fortbewegung“ bezeichnet. Parkour ist nicht wettbewerbsfähig. Es kann auf einem Hindernisparcours durchgeführt werden oder wird in der Regel in einer kreativen Neuinterpretation eines urbanen Raumes praktiziert. Parkour enthält das „Sehen“ der Umwelt in einer neuen Art und Weise und die Vorstellung der Möglichkeiten für die Bewegung um sie herum) Die ehrenamtlichen, jungen Erwachsenen übernehmen in diesem Bereich viel Verantwortung und bieten somit anderen Jugendlichen die Möglichkeit Samstagvormittags ihre Freizeit aktiv zu gestalten. Dies läuft weitestgehend störungsfrei ab, phasenweise können jedoch kleinere Unstimmigkeiten mit den Anwohnern und dem Hausmeister der Sporthalle auftreten, die es dann zu klären gilt. Hierzu gehören beispielsweise das Betreten der Halle mit Straßenschuhen, das Vergessen des Lichtes oder das Liegenlassen von Müll in und vor der Halle. In diesen Fällen ist es Aufgabe der Jugendbeauftragten, die Klärung zu begleiten und verlässliche Regelungen mit den Beteiligten zu erarbeiten. Dies ist ein natürlicher und auch wichtiger Lernprozess in der Erschließung eigener Räume junger Menschen.

3.3 Selbstverwaltete Jugendtreffs, Jugendclubs und Bauwagen- /Hütteninitiativen

Neben dem Jugendbüro und den Vereinen in Gammertingen leisten die selbstverwalteten Jugendtreffs, Jugendclubs und Bauwagen- / Hütteninitiativen einen wesentlichen Beitrag, um ein attraktives Angebot für Kinder und Jugendliche in Gammertingen und seinen Teilorten zu realisieren. Für eine positive Persönlichkeitsentwicklung und den reibungslosen Übergang in den Lebensalltag als Erwachsener, benötigen Kinder und Jugendliche Räume und Möglichkeiten sich - ohne die permanente „Einmischung“ Erwachsener - auszuprobieren.

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Selbstverwaltete Jugendtreffs, Jugendclubs und Bauwagen- / Hütteninitiativen sind vorwiegend von AKTIVEN Jugendlichen und jungen Erwachsenen initiiert und getragen. Sie werden je nach eigenem Bedarf vom Jugendbeauftragten der Stadt Gammertingen begleitet, beraten und unterstützt. Die in der Regel basisdemokratischen Initiativen ermöglichen es den Aktiven sich Entscheidungsspielräume zu schaffen und demokratische Lernerfahrungen zu sammeln. Im Berichtsjahr waren folgende Initiativen in Selbstverwaltung in Gammertingen und seinen Teilorten aktiv: Jugendtreffs/Jugendclubs

- Heavy Metal Club in Feldhausen - Jugendclub Häusle in Harthausen - Jugendverein Kettenacker in Kettenacker

Bauwagen/Hütten

- Bauwagen Gammertingen e.V. im Wohngebiet Kohlhalde in Gammertingen - Bauwagen Häges (Die Initiative löste sich Mitte des Jahres auf – eine Übergabe des

Bauwagens an die jüngere Generation läuft momentan.)

Neben den offiziell bekannten Jugendinitiativen, gibt es vor allem in den Teilgemeinden weitere kleinere und größere Initiativen, die bisher nicht erfasst sind. Jugendinitiativen und das Gemeinwesen Die Jugendinitiativen in Gammertingen und seinen Teilorten verstehen sich nicht als in sich abgeschottete, autonome Inseln, die außer der Befriedigung ihrer eigenen Interessen nichts weiter im Sinn haben. Ganz im Gegenteil engagieren sich die einzelnen Initiativen in unterschiedlichen Bereichen des Gemeinwesens und tragen so maßgeblich zur Verständigung der Generationen bei. Hervorzuheben sind hier beispielsweise die Unterstützung verschiedener Aktivitäten in den Teilgemeinden durch die Jugendinitiativen, die Durchführung von generationsübergreifenden Veranstaltungen und die Beteiligung am Open Air Kino Gammertingen.

3.4 Ehrenamtliche

Ohne das Engagement von Jugendlichen wäre ein so ausdifferenziertes und vielschichtiges Angebot des Jugendbüros undenkbar. Jugendliche haben sich im Berichtsjahr in folgenden Bereichen ehrenamtlich engagiert:

- Aufbau der Bestuhlung für das Open Air Kino - Verkauf Essen/Getränke beim Open Air Kino - Verantwortliche Leitung des Offenen Sporttreffs

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Zudem hat eine Gruppe Jugendlicher eigenverantwortlich Jugendkulturveranstaltungen organisiert und durchgeführt. Die Jugendlichen waren hier zuständig für die Gestaltung des Programms, die Öffentlichkeitsarbeit, Künstlerbetreuung, sowie die technische Betreuung der Veranstaltung.

Darüber hinaus haben sich wieder einige Vereine, Institutionen und Privatpersonen im Rahmen des Ferienspaßes engagiert. Unser Dank gilt all denen, die sich mit hohem Engagement im Jugendbüro einbringen. Das große Engagement von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zeigt deutlich, dass junge Menschen durchaus bereit sind sich in das Gemeinwesen einzubringen, sofern es gelingt an den Interessen der Einzelnen anzuknüpfen und bei der Umsetzung von Ideen begleitend zur Seite zu stehen. Ein so breit gefächertes Angebot für unterschiedliche Zielgruppen wäre ohne das Engagement von ehrenamtlichen Helfern nicht zu realisieren.

4 Veranstaltungen/Aktionen

Streitschlichterausbildung Safer Internet Day – Fachvortrag Hate Speech Party/Disco (schmotziger Donnerstag) LAN Party Konzert Treffen 14. Rat Jugendbeteiligung City Fest - Menschenkicker Disco Disco School’s Out Party Weihnachtstheater Integrationsverein

09. und 13. Januar

07. Februar

23.. Februar

11. und 12. März

29. April

02. Juni

15. Juni

01. Juli

11. November

22. Dezember

27. und 28. Dezember

5 Jugendbeteiligung

Im Zusammenhang mit der grundlegenden Überarbeitung der Landesverfassung sowie der Gemeindeordnung, traten zum 01.12.2015 weitreichende Veränderungen in Kraft, die die Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen in der Kommune deutlich stärken.

Hierauf wurde ein Konzept mit den zwei Bestandteilen „Aktiv 4‘ Städtle“ und „ALBcoolTUR“ entwickelt.

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Seit April dieses Jahres läuft dieses Projekt nun. Zuständig ist Susanne Grau. Genauere Informationen erhalten Sie im entsprechenden Tätigkeitsbericht. Des Weiteren werden informelle Jugendbeteiligungsprozesse im Betrieb des Jugendbüros gefördert. Hier haben alle Jugendlichen die Möglichkeit sich einzubringen und gestalterisch zu wirken. Beispiele hierfür sind unter anderem die Umsetzung der Nutzungsvereinbarung für Bauwageninitiativen, das Chilloh Festival, die Möglichkeit die Räume des Jugendbüros für private Zwecke zu mieten, der ehrenamtlich geführte Sporttreff und die selbstverwalteten Jugendclubs in den Teilorten. All diese Projekte sind aus Initiativen von Jugendlichen entstanden und wurden von der Gemeinde umgesetzt.

6 Aufsuchende Jugendarbeit

Aufsuchende Jugendarbeit ist ein eigenständiges pädagogisches Handlungsfeld und unterliegt folgenden Grundsätzen: Freiwilligkeit Die Jugendlichen entscheiden über Art und Umfang des Kontaktes. Akzeptanz Unabhängig von der Lebenssituation der Jugendlichen ist die Achtung und Wertschätzung der Person oberstes Gebot. Parteilichkeit Orientierung an den Problemlagen der Jugendlichen und nicht an jenen, die sie eventuell verursachen. Mit 1,1% nimmt die aufsuchende Jugendarbeit immer noch nur einen verschwindend geringen Anteil der gesamten Arbeitszeit in Anspruch. Vor allem im Hinblick auf den präventiven Charakter der aufsuchenden Jugendarbeit ist diese Situation unbefriedigend. Erklären lässt sich diese Entwicklung aufgrund der Vielzahl an unterschiedlichen Anforderungen, Projekten und sich regelmäßig neu ergebenden Schwerpunkten in der täglichen Arbeit. Mittelfristig wäre es wünschenswert, wenn der Anteil der aufsuchenden Arbeit sich wieder erhöht. Generell geht es bei der aufsuchenden Jugendarbeit in erster Linie um Kontaktaufnahme und Kontaktpflege, sowie den Aufbau von Beziehungen zu Kindern und Jugendlichen, die das Jugendbüro nicht oder nicht mehr besuchen. Im Berichtsjahr wurden die Treffpunkte der Jugendlichen wie oben ausgeführt nur in unregelmäßigen Abständen bzw. bei Bedarf besucht. Die Umsetzung ordnungspolitischer Ziele dürfen niemals Auftrag und Inhalt aufsuchender Jugendarbeit sein.

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7 Beratung für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Eltern

Aufgrund der meist sensiblen Beratungsthemen wird in diesem Bericht nur allgemein zur Beratungstätigkeit Stellung genommen. Beratung erfolgt in allen Bereichen „nichtschulischer" Themen. Telefonisch oder persönlich können Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Eltern einen Beratungstermin vereinbaren.

Bei den Beratungsinhalten handelt es sich hier in erster Linie um allgemeine Erziehungsfragen, pubertätstypische Konflikte zwischen Eltern und Kindern oder um Konflikte zwischen den Lebenspartnern, unter denen das Kind/der Jugendliche leidet. Hier sind es vor allem Mütter, die sich im Rahmen einer Beratung dieser Thematik stellen. Im Idealfall wird mit allen Beteiligten nach einer tragfähigen Lösung gesucht. Die Jugendbeauftragte übernimmt hier die Rolle des Mediators, ergreift im „Notfall“ aber immer die Partei des Kindes/Jugendlichen. Ist absehbar, dass bestehende Konflikte in diesem Kontext nicht zu bearbeiten sind oder Problemstellungen zu tiefgreifend sind, werden die Konfliktparteien an entsprechende Fachdienste weiter vermittelt. Erstberatungskontakte mit Kindern und Jugendlichen finden in aller Regel zunächst im Offenen Betrieb statt. Der Beratungsumfang im Berichtsjahr ist im Vergleich zu den vergangenen Jahren etwas angestiegen.

8 Sommerferienspaß

Der Sommerferienspaß ist nach wie vor ein wichtiger Bestandteil des Freizeitangebotes für Kinder und Jugendliche in Gammertingen. Vor allem berufstätige Eltern schätzen die Angebote, als Betreuungsmöglichkeit für ihre Kinder.

Die Organisation der Angebote, die Gestaltung und Koordination des Programmheftes zwischen den einzelnen Gemeinden, die Absprache mit den Veranstaltern und die Durchführung von eigenen Angeboten bilden in dieser Phase den Schwerpunkt der Arbeit des Jugendbüros.

Die veränderte Form der Anmeldung hat sich bewährt. Für die teilnehmenden Vereine, Institutionen und Privatpersonen hat sich dadurch die Planungssicherheit deutlich verbessert. Wie schon im letzten Jahr wurden die Anmeldungen für die einzelnen Veranstaltungen über das Bürgerbüro der Stadt Gammertingen organisiert. Insgesamt konnten dadurch flexiblere Anmeldezeiten für Eltern gewährleistet werden. Die anfallenden Teilnehmergebühren wurden direkt bei der Anmeldung entrichtet. Im Berichtsjahr haben sich 3 Gemeinden am Ferienspaß beteiligt. Die Gemeinde Veringenstadt konnte keine Angebote für Kinder und Jugendliche realisieren.

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Durch die drei teilnehmenden Gemeinden wurden für die Kindern und Jugendlichen insgesamt 53 Veranstaltungen in den Sommerferien angeboten. Im Vergleich zu 2016 ist das ein Minus von 23 Veranstaltungen. 31 dieser Veranstaltungen wurden von Vereinen, Institutionen, Privatpersonen und dem Jugendbüro aus Gammertingen organisiert.

Trotzdem im Durchschnitt jedes Jahr für den Bereich Gammertingen knapp 80 Vereine, Institutionen und Privatpersonen mit der Bitte um Teilnahme am Ferienspaßprogramm angeschrieben werden, haben sich im Berichtsjahr neben dem Jugendbüro und dem Förderverein der Laucherttalschule nur 5 weitere Vereine/Institutionen/Privatpersonen am Ferienprogramm beteiligt. Die Entwicklung für Gammertingen im Einzelnen:

2015

Teilnehmende V/I/P

Veranstaltungen gesamt

vom Jugendbüro durchgeführt

vom Förderverein der GHWRS durchgeführt

restl. Veranstaltungen/ Anzahl V/I/P

16 46 8 20 26/14

2016

Teilnehmende V/I/P

Veranstaltungen gesamt

vom Jugendbüro durchgeführt

vom Förderverein der GHWRS durchgeführt

restl. Veranstaltungen/ Anzahl V/I/P

11 50 18 16 16/9

2017

Teilnehmende V/I/P

Veranstaltungen gesamt

vom Jugendbüro durchgeführt

vom Förderverein der GHWRS durchgeführt

restl. Veranstaltungen/ Anzahl V/I/P

7 31 15 6 10/5

Der Förderverein der Laucherttalschule organisierte in diesem Jahr zum ersten Mal ein Ferienangebot über 5 Tage am Stück. Diese Angebotsform soll im Jahr 2018 weiter ausgebaut werden.

9 Open Air Kino

Während der 12 Veranstaltungstage haben wieder die Jugendclubs und Jugendvereine aus Gammertingen und seinen Teilorten für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt. Die Koordination dieser Arbeit lag dabei, wie in den vergangenen Jahren, in der Hand des Jugendbüros. Die engagierten Jugendlichen der beteiligten Jugendvereine, sorgten über die gesamte Zeit für einen reibungslosen Ablauf im Cateringbereich. Zudem waren Jugendliche aus dem Jugendbüro am Auf- und Abbau der Bestuhlung beteiligt. Beteiligte Jugendvereine/BW Initiativen: Jugendbüro Gammertingen, Heavy Metal Club Feldhausen, Jugendclub Kettenacker, ÖHA Freaks, Jugendclub Häusle aus Harthausen Und die Bauwageninitiative Bauwagen Gammertingen e.V.

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10 Kooperationen

10.1 Beirat für Jugend und Sozialfragen

Im Berichtsjahr hat eine Sitzung des Beirates für Jugend- und Sozialfragen stattgefunden. Der Beirat für Jugend- und Sozialfragen setzt sich aus Mitgliedern der Verwaltung, des Gemeinderates, Vertretern der Vereine, Vertretern aus den Schulen, der Polizei, der verschiedenen Schülermitverwaltungen und Vertretern des Jugendbüros zusammen. Das Gremium dient zum Informationsaustausch, zur Entwicklung von Strategien in Bezug auf die Jugendarbeit in Gammertingen und zur Koordinierung anstehender Projekte. In der diesjährigen Sitzung wurden folgende Themen behandelt: Sachstandsbericht zur Jugendarbeit in Gammertingen, Sachstandsbericht zur Umsetzung des Bundeskinderschutzgesetztes §72 a in Gammertingen, Vorstellung des Projektes „Jugendbeteiligung Gammertingen“.

10.2 Kinder- und Jugendagentur Ju-Max Sigmaringen

Vernetzung, Austausch und die Planung gemeinsamer Veranstaltungen über die städtischen Grenzen hinaus, sind für unsere Arbeit ein wichtiger Bestandteil. Im Jahr 2016 wurden die Interessen der Stadt Gammertingen im Arbeitskreis Offene Jugendarbeit vertreten. Die Mitwirkung in den Arbeitskreisen des Landkreises bietet die Möglichkeit, den oben genannten Bereich konzeptionell weiterzuentwickeln und die Interessen unseres Standortes Gammertingen auf Landkreisebene zu vertreten. Zudem ergeben sich immer wieder Möglichkeiten über Fördermittel verschiedene Projekte für Kinder und Jugendliche in Gammertingen zu realisieren.

11 Sonstiges

11.1 Fortbildungen/Strategiegespräche

Nachfolgend ein kurzer Überblick über die Weiterbildungsmaßnahmen und die Teilnahme an Strategiegesprächen im Jahr 2017: - Safer Internet Day – Fachtag zum Thema Hate Speech

- Informationsveranstaltung zum Thema §72a

- Fachtag Albbündnis für Menschenrechte gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit

- Fachtag Jugendarbeit – Reichweitenstudie in Bad Saulgau

- Klausurtage

- Kooperationstreffen mit Jugendamt/Tagesgruppe/Kriseninterventionsdienst/SGA/SSA

- Einführungskurs für neue Fachkräfte in der Kinder- und Jugendarbeit

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11.2 PraktikantInnen Im Berichtsjahr konnten insgesamt 5 Praktikanten und Praktikantinnen das Arbeitsfeld des Jugendbeauftragten näher kennen lernen. Im Rahmen ihres BOGY und Sozialpraktikums konnten insgesamt zwei Schüler und eine Schülerin des Gymnasiums einen Einblick in das Tätigkeitsfeld des Jugendbeauftragten gewinnen.

Im Januar und Februar bekamen wir Unterstützung von einer DH Studentin, die im Rahmen ihres Praktikums ihre Bachelorarbeit zum Thema Jugendbeteiligung/Umsetzung § 42 a GemO am Beispiel der Gemeinde Gammertingen fertig stellte. In den Monaten April, Mai und Juni absolvierte Frau Riemer ein freiwilliges Praktikum im Jugendbüro. Neben der Unterstützung im Offenen Betrieb, etablierte Frau Riemer ein spezielles Angebot für Mädchen im Jugendhaus. Die Betreuung des Mädchencafés übernahm Frau Riemer nach ihrem Praktikum bis Ende des Jahres ehrenamtlich.

Trotz des zeitlichen Mehraufwandes, durch Anleitung und intensiver Begleitung der Praktikanten und Praktikantinnen, sind die Jugendlichen und jungen Erwachsenen aufgrund der neuen Impulse eine Bereicherung für die Arbeit. Die Einbindung von Praktikanten und Praktikantinnen ermöglicht es - über eine gewisse Zeit - sinnvolle Angebote für Kinder und Jugendliche zusätzlich anzubieten.

11.3 Sozialstunden

Im Berichtsjahr hatten insgesamt 2 jugendliche Straftäter die Möglichkeit ihre Sozialstunden im Jugendbüro abzuleisten. Sie wurden in erster Linie bei Renovationsarbeiten und Reinigungsarbeiten eingesetzt. Vereinzelt leisteten sie auch Unterstützung bei Veranstaltungen. Neben dem Ableisten von gemeinnütziger Arbeit geht es bei den Jugendlichen auch darum, ihre Probleme zu thematisieren und mit Unterstützung des Jugendbeauftragten an ihren Schwächen zu arbeiten.

11.4 Vermietungen Mit Gemeinderatsbeschluss vom 24. März 2015 stehen die Räume des Jugendbüros Kindern und Jugendlichen für private Veranstaltungen zur Verfügung. Zusammen mit der Verwaltung wurden eine Benutzungsordnung und ein Mietvertrag für die Räume des Jugendbüros erarbeitet, die sich an die Benutzungsordnung der Gemeindehäuser anlehnen. Durch den Beschluss des Gemeinderates konnte einem vielfachen Wunsch von Kindern und Jugendlichen entsprochen werden, die bisher kaum die Möglichkeit hatten ihre Geburtstagspartys in adäquaten Räumen zu feiern. Für ihre Veranstaltung stehen den Kindern und Jugendlichen neben dem großen Veranstaltungsraum, der Küche und den sanitären Anlagen auch das bestehende Equipment wie

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Billardtisch, Kickertisch, Fernseher sowie die Licht- und Musikanlage zur Verfügung. Im Berichtsjahr wurden die Räume des Jugendbüros insgesamt 26-mal an Jugendliche für private Veranstaltungen vermietet. Die Vermietungen verliefen alle reibungslos. Vermietungen sind immer nur dann möglich, wenn keine eigenen Veranstaltungen des Jugendbüros geplant sind. In Zeiten in denen das Jugendbüro wegen Urlaub oder ähnlichem geschlossen ist, sind ebenfalls keine Vermietungen möglich. Im Berichtsjahr verliefen alle privaten Veranstaltungen ohne Zwischenfälle. Die Räume des Jugendbüros wurden nach den Veranstaltungen jeweils in einem ordentlichen Zustand übergeben. Insgesamt lässt sich eine durchweg positive Bilanz des Angebotes ziehen. Durch die Möglichkeit die Räume des Jugendbüros für private Veranstaltungen mieten zu können, konnte den Kindern und Jugendlichen aus Gammertingen und seinen Teilorten ein weiteres attraktives Angebot zur Verfügung gestellt werden, dass exakt auf ihre Interessen, Bedürfnisse und ihre Lebenslage abzielt.

12 Sprachhilfe

SPRACHHILFE nach dem Denkendorfer Modell „Die Grenzen meiner Sprache, sind die Grenzen meiner Welt“

Sprachhilfe nach dem Denkendorfer Modell ist ein Konzept zur ganzheitlichen Sprachförderung von Kindern aus Zuwanderer- und Flüchtlingsfamilien und deutschen Kindern mit erhöhtem Förderbedarf. Die Kinder werden beim Erwerb und Ausbau ihrer sprachlichen Kompetenzen unterstützt, damit sie sich mitteilen, ausdrücken und verständigen, somit an der Gemeinschaft und an den Bildungsangeboten teilhaben können.

Sprachhilfe nach dem Denkendorfer Modell ist kein pauschales Sprachförderprogramm, sondern knüpft an der individuellen Lebens- und Erfahrungswelt der Kinder an. Pädagogische Grundhaltung ist, dass jedes Kind in seiner Individualität, mit seiner eigenen Kultur und Muttersprache angenommen und wertgeschätzt wird. Es ist ein zusätzliches Angebot in Kindergarten und Schule.

In diesem Schuljahr betreuen wir 3 Sprachfördergruppen in der Grund- und Förderschule Gammertingen:

Anzahl Kinder Klasse Sprachförderkraft

Gruppe 1 7 1+2 Frau Haussmann

Gruppe 2 6 3+4 Frau Birkofer

Gruppe 3 6 Förderschüler Frau Heißel

Gruppe 1 wird wöchentlich am Montagnachmittag je 2 Zeitstunden gefördert, Gruppe 2 wird wöchentlich am Mittwochnachmittag je 2 Zeitstunden gefördert und Gruppe 3 wird wöchentlich am Montag- und Mittwochvormittag je 1,5 Zeitstunden gefördert.

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Für Migrantenkinder ist es eine große Herausforderung in einer Sprache zu lernen, die sie zeitlich parallel erst erwerben. Nur wer sich versteht, entwickelt auch Verständnis für den anderen. In diesem Sinne ist Sprachförderung auch ein Baustein für Toleranz, interkulturelle Kompetenz und das friedliche Zusammenleben in unserer Gesellschaft. Zielsetzung ist, mit der Arbeit nach dem Denkendorfer Modell, den Kindern immer wieder Förderangebote für den Zweitspracherwerb zu bieten. So können Sprachbarrieren überwunden werden, die ihr Einleben und ihre Lernchancen behindern oder vereiteln. Im Rahmen der Schulsprachhilfe kommen Kinder mit unterschiedlichen Herkunftssprachen und – Kulturen zusammen, um gemeinsam miteinander zu spielen, zu lernen und zu sprechen. Die Sprachhelferin hat hier eine bedeutende Rolle als Vorbild. Durch die kleine Gruppenbildung ist es möglich, dass die Sprachförderkraft eine individuelle, persönliche Beziehung zu den Kindern aufbaut. Das unterschiedliche Sprachniveau wird respektiert. Jedes Gruppenmitglied hat die Möglichkeit, in der Förderstunde viel zu sprechen. Sprachförderkräfte helfen bei den Hausaufgaben und fördern die grundlegenden Defizite in Grammatik und Satzbau. Auch wird durch entsprechende Spiele, die Hemmschwelle beim Reden gemindert. Die Kinder werden nicht ausgelacht und es ist immer wieder schön zu sehen, wie sie mehr Selbstvertrauen entwickeln. Dies erfordert Geduld, Zeit und eine kleine Fördergruppe.

Um den Qualifikationsanforderungen gerecht zu werden, besuchen die Sprachförderkräfte mindestens eine Fortbildung im Jahr. Das Modell will durch ihre Arbeit zum Schulerfolg der geförderten SchülerInnen beitragen. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Schule und den entsprechenden Lehrern. Für die Zukunft wird die Sprachförderung immer ein wichtiger Baustein bleiben.

(Verantwortlich für den Punkt Sprachhilfe – Frau Susanne Grau, Mentorin der Sprachförderung)

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13 Resümee/Ausblick

Im Berichtsjahr stand maßgeblich der Mitarbeiterwechsel im Jugendbüro im Vordergrund. Dieser wirkte sich auf verschiedenste Bereiche aus. Im Monat September entstand ein Personallücke, da Herr Steng die Stelle der Regioleitung Süd des Fachbereiches Jugendarbeit in diesem Monat antrat, Frau Friemelt als neue Jugendbeauftragte der Stadt Gammertingen jedoch erst im Oktober nachrückte. Diese führte dazu, dass die Öffnungszeiten des Jugendbüros in diesem Monat nur reduziert zu gewährleisten waren. Daher mussten die Jugendlichen Besucher des Offenen Treffs in dieser Zeit auf andere Treffpunkte ausweichen. Dies war auch noch in den darauffolgenden Wochen an geringeren Besucherzahlen zu spüren. Zudem steigerte sich die aufgewandte Zeit für Besprechungen und verwaltungstechnische Tätigkeiten, vor dem Hintergrund, dass Frau Friemelt eingearbeitet werden musste, sowie dem nötigen Austausch, welcher entsteht, wenn mehrere Personen zusammen arbeiten. Die Einarbeitung beinhaltet neben einer Einführung in alle Aufgabenbereiche eines Jugendbeauftragten, auch die Vorstellung bei allen Kooperationspartnern. Eine große Aufgabe war in diesem Jahr auch die Kooperation mit dem Jugendbeteiligungs- und Jugendkulturprojektes („Aktiv4’Städtle“ und „ALBcoolTUR“), welche viele Prozesse und Veranstaltungen hervorriefen – mehr dazu im entsprechenden Tätigkeitsbericht. Durch diese Projekte wird bei den Jugendlichen ein Bewusstsein geschaffen, dass auch sie sich bei vielen Themen einbringen können und auch eigene Ziele unterstützt werden. Dies steht im Ausblick auf das Jahr 2018 auch mit dem anstehenden Umzug des Jugendbüros in direkter Verbindung. Auch hier dürfen und sollen sich die Jugendlichen mit ihren Ideen einbringen und aktiv mitwirken, um die neuen Räumlichkeiten möglichst jugendgerecht zu gestalten und für viele verschiedene Interessengruppen ansprechend zu machen – dies betrifft sowohl inhaltliche als auch optische Gesichtspunkte. Generell wird der Umzug im nächsten Jahr großes Thema sein und viele Ressourcen beanspruchen – sowohl zeitliche, als auch finanzielle. Im Vorfeld müssen viele intensive Vorüberlegungen angestellt und eine zeitliche Planung aufgestellt werden. Sobald die neuen Räumlichkeiten in der unteren Etage der ehemaligen Textilfabrik Maute frei werden, erfolgt ein Umbau, um die nötigen räumlichen Strukturen zu schaffen. Danach steht die Gestaltung der Räumlichkeiten an. Die größte Herausforderung für die Jugendbeauftragte und ihren Kollegen hierbei wird sein, das Verhältnis zwischen den Öffnungszeiten in den alten Räumen und der Arbeit an den neuen Räumen, welche natürlich mit Hilfe der Jugendlichen stattfinden soll, in Balance zu halten. Zudem dürfen die anderen Aufgabenbereiche während dieser Zeit nicht komplett in den Hintergrund rücken und das Arbeitszeitkontingent nicht zu sehr überschritten werden, sodass auch in der nachfolgenden Zeit die Qualität und Quantität der Bereiche gewahrt werden kann. Trotz dieser Herausforderungen schafft der Umzug neue Möglichkeiten in den verschiedensten Bereichen. Interessengruppen, die bisher nicht oder nur wenig im Jugendbüro integriert sind, haben die Möglichkeit sich mit einzubringen. Ein möglicher neuer Name könnte im Bewerben des Jugendbüros und seinen Räumlichkeiten eine Hilfe sein – so zum Beispiel bei kulturellen Veranstaltungen. Ein weiteres spannendes Thema wird die Fortführung des Jugendbeteiligunsprojektes „Aktiv4’Städtle“ sein. Die Förderung durch das Bundesprojekt LandAufSchwung endet Ende Juni 2018. Bis dahin muss geklärt werden, ob und in welcher Form die Gemeinde Gammertingen das Projekt eigenständig weiterführen möchte. Entscheidet sich die Gemeinde dafür, steht die Entscheidung an, ob weiterhin Frau Grau dafür zuständig sein wird. Zudem im Gespräch ist eine mögliche Angliederung an die Stelle der Jugendbeauftragten. Es bestünde dann die Möglichkeit,

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dass Frau Friemelt diese Aufgabe mitübernimmt – entweder vollständig oder in Zusammenarbeit mit Frau Grau. Unabhängig davon gilt es auf jeden Fall, den Belangen der Jugendlichen weiterhin einen hohen Stellenwert beizumessen. Dadurch können viele zukunftsorientierte Themen aufgegriffen und verschiedene Projekte gestartet werden, welche es ermöglichen auch zukünftig im Bereich der Jugendarbeit in Gammertingen gut aufgestellt zu sein und für Kinder, Jugendliche und junge Familien ein attraktiver Ort zum Leben zu bleiben.

Alessandra Friemelt Jugendbeauftragte der Stadt Gammertingen