Upload
others
View
1
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Typenbildung als „Quantifizierung“ von Fallanalysen
– ein Plädoyer für empirisch begründete Typologien in der Sozialarbeitsforschung
Thomas Meyer
Duale Hochschule Baden-Württemberg Fakultät für Sozialwesen
Fachbereich Praxisforschung in der Sozialen Arbeit
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Übersicht
Teil I Ausgangspunkt und Hintergrund der Typologie: … Erkenntnisse aus einem bundesweiten Modellvorhaben … zu Sinn und Unsinn von Nutzerbefragungen… zur Subjektivität von „Nutzen“… Perspektivenwechsel
Teil II Zur Methode der Typenbildung… Typus und Typologien… Grundregeln zur Bildung von Typologien
Teil III Genese einer Typologie am Beispiel der Nutzung Persönlicher Budgets… Arbeitsschritte der Typenbildung… Ergebnisse
Teil IV Schlussfolgerungen aus der Typologie
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Teil I - Ausgangspunkt und Hintergrund der Typologie
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Laufzeit: Oktober 2004 – Juli 2007
Begleitforschung: Universität Dortmund, Universität Tübingen, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg
Auftraggeber: Bundesministerium für Arbeit und Soziales
Ziele: 1) Bedingungen der Umsetzung von Persönlichen Budgets2) Wirkungen Persönlicher Budgets (aus Nutzersicht)
Regionen: 14 Modellregionen in 8 Bundesländer
Wissenschaftliche Begleitforschung verschiedener Modellprojekte zur Erprobung „Trägerübergreifender Persönlicher Budgets“ für Menschen mit Behinderung
Ausgangspunkt und Hintergrund der Typologie: … Erkenntnisse aus einem bundesweiten Modellvorhaben
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Die Nachfrage nach den Gründen dieser Zufriedenheit/Veränderungen verdeut- lichte jedoch häufig gravierende Fehlannahmen:
Begeisterung über den Auszug aus stationären Einrichtungen Wahrnehmung des Budgets als „zusätzliches Geld“Gefühl zusätzlich Unterstützung zu bekommen
Was können wir eigentlich von Modellprojekten lernen?Was sagt eigentlich „Zufriedenheit“ aus?
Erkenntnisse der Nutzerbefragungen zu den Wirkungen Persönlicher Budgets: Etwa 90% der Budgetnehmer/innen signalisierten hohe Zufriedenheit Etwa drei Viertel der Budgetnehmer/innen berichten von durchweg positiven Veränderungen in ihrem LebenÜber 90 % würden das Budget wieder beantragen
Ausgangspunkt und Hintergrund der Typologie: … zu Sinn und Unsinn von Nutzerbefragungen
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Ausgangspunkt und Hintergrund der Typologie: … zur Subjektivität von „Nutzen“
Viele der mit dem Persönlichen Budget intendierten Wirkungsaspekte sind kaum realisiert worden, z.B.
• „Kundenrolle“• „Wechsel der Anbieter“• „Entscheidungsmacht“• „Selbstständige Organisation der Unterstützung“, • „Umsetzung von Arbeitgebermodellen“, • „Veränderung des Angebotsmarkts“
<< Ich wollte das Persönliche Budget gar nicht haben. Beim Antrag der Finanzierung meiner Assistenz wurde mir das Budget von meinem Sozialhilfeträger `übergeholfen´
>>
(Berta, 53 Jahre, Budgetnehmerin)
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
1) Wirkung im Sinne von Nutzerorientierung setzt voraus, dass Nutzer/innen mit etwas zufrieden sind bzw. sich deren Situation verbessert hat.
Ausgangspunkt und Hintergrund der Typologie: … 3 Thesen
2) Das Verständnis von Wirkungen erfordert daher immer auch ein Verständnis der Erwartungen der Adressat/innen
3) Keine Wirkung zu finden, muss nicht bedeuten, dass es keine gab
Da „Nutzen“ von subjektiven Erwartungen und soziobiografischen Hintergründen abhängt, muss die Perspektive der Betroffenen mit einbezogen werden.
Dies setzt wiederum voraus, dass das Objekt, an dem die Zufriedenheit bzw. Verbesserung festgemacht wird, zunächst erschlossen werden muss und nicht im Vorfeld festgelegt werden kann.
Eine Konzentration auf im Vorfeld festgelegte Wirkungskriterien birgt die Gefahr, andere Wirkungsaspekte zu „übersehen“
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Zentrale Forschungsfragen:
1) Welche Motive stehen hinter der Beantragung eines Persönlichen Budgets? Welche Ziele verfolgt der/die Budgetnehmer/in?
2) Wie sieht die Budgetverwendung aus und was bezwecken die Budgetnehmer/innen mit dem Persönlichen Budget?
Leitende Prämissen (nach Kuckartz: „Qualitative Evaluation“, 2007):
1) Offenheit für die Erwartungen der Betroffenen
2) Offenheit für „Wirkaspekte“
Ausgangspunkt und Hintergrund der Typologie: … Perspektivenwechsel
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Teil II – Zur Methode der Typenbildung
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Empirisch begründete Typologien dienen der Systematisierung von Fallanalysen durch: - Abstraktion der charakteristischen Eigenschaften- Suche nach Übereinstimmungen- Verdichtung zu einem gemeinsamen Muster
Ziel von Typologien (nach Kelle/Kluge 1999, Kluge 1999, 2000): 1) Reduktion von Komplexität (Modelle zur Beschreibung sozialer Realität)2) Aufdecken, Verstehen und Erklären von Sinnzusammenhängen
Problem 1: Verwendung verschiedener TypenbegriffeProblem 2: Systematische Regeln und Verfahrensschritte zur Typenbildung
Zur Methode der Typenbildung: Typus und Typologien
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Konzept des Merkmalraums (Lazarsfeld 1937; Barton 1955)
Idealtypen
Realtypen
Gemeinsamkeit:
1) Gruppierungsprozess aufgrund der spezifischen Kombination von definierten Merkmalen.
2) Empirische Regelmäßigkeiten und inhaltliche Sinnzusammenhänge
Zur Methode der Typenbildung: Der Begriff des Typus
Prototypen
Extremtypen
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
1) Erarbeitung relevanter Vergleichsdimensionen Auswahl der in Frage kommenden Merkmale durch theoretisches Vorwissen
2) Gruppierung der Fälle und Analyse der empirischen Regelmäßigkeiten z.B. durch Kreuztabellierung, Clusteranalysen
3) Analyse der inhaltlichen Sinnzusammenhänge und Typenbildung Vorläufige Typenbildung, ggf. Einbezug/Kontrastierung mit anderen Merkmalen
4) Charakterisierung der gebildeten Typen Abschließende Typologie und inhaltliche Interpretation
Voraussetzung für eine gelungene Typologie:1) Interne Homogenität auf der "Ebene des Typus" 2) Externe Heterogenität auf der "Ebene der Typologie„
Zur Methode der Typenbildung: Grundregeln zur Bildung von Typologien
Vier Schritte der Typenbildung (nach Kluge 1999, 2000 sowie Kelle/Kluge 1999):
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Quelle: Kluge 2000
Zur Methode der Typenbildung: Grundregeln zur Bildung von Typologien
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Teil III – Genese einer Typologie am Beispiel der Nutzung Persönlicher Budgets
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Erhebungen im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitforschung
Leistungsträger: Dokumentation aller bewilligten Budgets (n=494)Expertengespräche (n=14)Analyse von Zielvereinbarungen (n=224)
Budgetnutzer/innen: Erstbefragung (n=196)Zweitbefragung (n=84)
Leistungsanbieter: Schriftliche Befragung (n=99)
Gesetzliche Betreuer/innen: Schriftliche Befragung (n=33)
Eine Typologie am Beispiel der Nutzung Persönlicher Budgets: Datengrundlage
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Arbeitsschritte der Typenbildung: Auswahl der Gruppierungs- und Kontrastierungsmerkmale
Gruppierungs- merkmale
Kontrastierung
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Arbeitsschritte der Typenbildung: Auswahl der Gruppierungs- und Kontrastierungsmerkmale
Gruppierungs- merkmale
Kontrastierung
Hintergrund der Budgetbeantragung
Budgetverwendung
Vorläufige Typologie
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Arbeitsschritte der Typenbildung: Auswahl der Gruppierungs- und Kontrastierungsmerkmale
Hintergrund der Budgetbeantragung
Budgetverwendung
Gruppierungs- merkmale
Personenbezogene Informationen Entscheidung über Budgetverwendung
BudgetverwaltungAuswahl Unterstützungspersonen/Dienste
Ergebnisse der Zweitbefragung
Kontrastierung
Abschließende Typologie und inhaltliche Interpretation
Vorläufige Typologie
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Analyseschritt Methode ErgebnisHintergrund der Budgetbeantragung (Motive und Hintergründe)1 Qualitative
AuswertungQualitative Inhaltsanalyse Kategoriensystem (deduktiv/induktiv)
2 Quantifizierung Transformation in nominale Merkmale
Zuordnung der genannten Motive zu den Untersuchungs- objekten, Häufigkeitsverteilung
3 Dimensions- reduktion Faktorenanalyse Extraktion von Faktoren (Korrelationen), Transformation
nominale => metrische Merkmale (Faktorenwerte)
4 Gruppierung Clusteranalyse Extraktion von Clustern (Faktorenwerte), Erzeugen einer neuen nominal skalierten Variable (Motivtypen)
Budgetverwendung (Inhalt und Gestaltung der Unterstützung)5 Qualitative
AuswertungQualitative Inhaltsanalyse Kategoriensystem (deduktiv/induktiv)
6 Quantifizierung Transformation in nominale Merkmale
Zuordnung der genannten Verwendungsformen zu den Untersuchungsobjekten, Häufigkeitsverteilung
7 Zusammenhang Motive und Ver- wendungsform
Bivariate Analysen (Kreuztabellen)
Charakterisierung einer vorläufigen Typologie (Homo- genität innerhalb Typus; Unterschiede zwischen Typen)
Arbeitsschritte der Typenbildung: Verschränkung qualitativer und quantitativer Analysen
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Analyseschritt Methode ErgebnisKontrastierung mit weiteren Merkmalen
8 Personendaten Bivariate Analysen (Kreuztabellen)
Unterschiede hinsichtlich Alter, Geschlecht und Behinderung, Rückschlüsse auf Typologie
9 Selbstständige Entscheidung/ Verwaltung
Bivariate Analysen (Kreuztabellen)
Unterschiede hinsichtlich Entscheidung und Verfügung über das Persönliche Budget, Rückschlüsse
10 Unterstützungs- personen/Dienst
Bivariate Analysen mittels Kreuz- tabellen
Unterschiede hinsichtlich Auswahl der Unterstützungs- personen und –dienste, Rückschlüsse auf Typologie
11 Ergebnisse der Wiederholungs- befragung
Bivariate Analysen (Kreuztabellen)
Unterschiede / Veränderungen zur Erstbefragung, Rückschlüsse auf die bisherige Typologie
12 abschließende Typologie und inhaltliche Charakterisierung der gefundenen Typen
Arbeitsschritte der Typenbildung: Verschränkung qualitativer und quantitativer Analysen
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
MotiveFaktoren
1 2 3 4Selbstbestimmung ,812 -,198 -,002 -,041Flexibilität ,778 ,059 ,106 -,001Unabhängigkeit ,744 -,082 ,174 -,091Einflussnahme ,662 -,071 -,268 -,064Vereinfachung -,071 ,819 -,014 -,021Ersatzlösung -,170 ,782 -,215 ,016Entlastung -,008 ,781 ,148 -,154Individuelle Lösungen -,043 -,051 ,826 -,014Soziale Beziehungen ,075 -,002 ,820 -,035Selbstständigkeit -,287 -,319 -,293 ,707Versorgungssicherheit -,446 -,313 -,102 ,686Initiative Anderer -,311 -,270 -,253 -,777
Arbeitsschritte der Typenbildung: Kategoriensystem und Faktorenanalyse
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Typus Motive der Budgetbeantragung Hintergründe
Typus 1
• Selbstständigkeit• Versorgungssicherheit
• Auszug aus Wohneinrichtungen/Elternhaus• Erhalt selbständiger Lebensführung• Eingeschränkte soziale Netzwerke
Typus 2
• Individuelle Lösungen• Soziale Kontakte
• Wunsch nach Aktivitäten (kulturelle, musische, intellektuelle und sportliche Interessen)
• Knüpfen/Pflegen sozialer Kontakte
Typus 3
• Selbstbestimmung• Flexibilität• Unabhängigkeit• Einflussnahme
• Unzufriedenheit mit bisherigen Diensten• Wunsch nach Regiekompetenz• Personelle/zeitliche/inhaltliche Flexibilität• Gute bestehende soziale Netzwerke
Typus 4
• Vereinfachung• Ersatzlösung• Entlastung
• Häufig Kinder- und Jugendliche• Häufig Budgetbeantragung durch Eltern• Erleichterung gegenüber der Sachleistung
Restgruppe: Beantragung des Persönlichen Budgets aufgrund Initiative Anderer
Ergebnisse: Vorläufige Typologie (Arbeitsschritt 1 – 7)
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Typus Inhalt der Budgetverwendung
Gestaltung/Organisation Unterstützung
Typus 1
• Alltagspraktische Unterstützung im Haushalt
• Pädagogische/psychosoziale Unterstützung
• Hilfen in Einrichtungen
• Professionelle Dienste/Fachkräfte• Oft nur ein Leistungserbringer• Häufig ehemalige Einrichtungen• Abtretungserklärungen
Typus 2
• Spezielle Aktivitäten• Sachmittel/Fahrtkosten
• Verträge mit privaten Hilfen• Disponible Geldbeträge • Mix aus Personen/Dienstleistungen
Typus 3
• Persönliche Assistenz• Ausbildung und Arbeit• Budgetbezogene Dienstleistungen
• Arbeitgebermodell• Verträge mit privaten Hilfen• Komplexe Unterstützungsnetze
Typus 4
• Spezielle Therapie/Einzelförderung• Hilfen in Einrichtungen
• Professionelle Dienste/Fachkräfte• Abtretungserklärungen
Restgruppe: Alltagspraxis, pädagogisch/psycholog. Unterstützung, Professionelle
Ergebnisse: Vorläufige Typologie (Arbeitsschritt 1 – 7)
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Typus 1: Selbstständige Lebensführung in sicherem Rahmen
37% (n=72)
Typus 2 – Individuelle Gestaltung von Teilhabe und Aktivität
24% (n=47)
Typus 3: Emanzipation durch erweiterte Spielräume
24% (n=46)
Typus 4: Pragmatische Nutzung
10% (n=19)Restgruppe – Initiative Anderer: 5% (n=9)
Ergebnisse: Vorläufige Typologie (quantitative Verteilung)
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Kontrastierung mit weiteren Merkmalen (Arbeitsschritte 8-11) Vorrangige Behinderung
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Selbstständigkeit in sicherem Rahmen
Individuelle GestaltungTeilhabe und Aktivität
Emanzipation durcherweiterte Spielräume
Pragmatische Nutzung
Restkategorie: Initiative Anderer
körperliche Behinderung geistige Behinderung
psychische Erkrankung sonstige Behinderung
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Kontrastierung mit weiteren Merkmalen (Arbeitsschritte 8-11) Entscheidung über Budgetverwendung
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Selbstständige Entscheidung
Mit Unterstützung anderer
Entscheidung durch andere
Zweckgebunden; Abtretungserklärung
Selbstständigkeit in sicherem Rahmen
Individuelle GestaltungTeilhabe und Aktivität
Emanzipation durcherweiterte Spielräume
Pragmatische Nutzung
Restkategorie: Initiative Anderer
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Kontrastierung mit weiteren Merkmalen (Arbeitsschritte 8-11) Selbstständige Verwaltung des Budgets
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Selbstständige VerwaltungMit Unterstützung andererVerwaltung durch andere, Abtretung
Selbstständigkeit in sicherem Rahmen
Individuelle GestaltungTeilhabe und Aktivität
Emanzipation durcherweiterte Spielräume
Pragmatische Nutzung
Restkategorie: Initiative Anderer
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Kontrastierung mit weiteren Merkmalen (Arbeitsschritte 8-11) Ergebnisse der Wiederholungsbefragung
9,5%
12,5%
30,8%
16,9%
90,5%
87,5%
69,2%
83,1%
100,0%
0% 20% 40% 60% 80% 100%
Gesamt
Erwartungen haben sich nur zum Teil erfüllt
Erwartungen haben sich voll und ganz erfüllt
Selbstständigkeit in sicherem Rahmen
Individuelle GestaltungTeilhabe und Aktivität
Emanzipation durcherweiterte Spielräume
Pragmatische Nutzung
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Teil IV – Schlussfolgerungen aus der Typologie
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Typus 1 – Selbstständige Lebensführung in sicherem RahmenEntwicklung: „Sichere“ Strukturen, ggf. „Mitnahme“ gewohnter Versorgungsstrukturen Evaluationsziel: Wie gut gelingt es, stabile und verlässliche Strukturen aufzubauen
Schlussfolgerungen aus der Typologie: Überlegungen zu Entwicklung(forschung) und Evaluation
Typus 2 – Individuelle Gestaltung von Teilhabe und AktivitätEntwicklung: Zulassen individueller Formen von Unterstützung, Akzeptanz persönlicher Vorlieben und Interessen, keine Zweckbindung, disponible Geldbeträge Evaluationsziel: Inwiefern verbessern sich Aktivität und Teilhabe
Typus 3 – Emanzipation durch erweiterte SpielräumeEntwicklung: ausreichende Wahlmöglichkeiten, Vermeiden von Zweckbindung und Überregulierung Evaluationsziel: Wie lässt sich eine Höchstmaß an Regiekompetenz erreichen
Entwicklung: Lockerung der Beschränkungen im Sachleistungsprinzip Evaluationsziel: Offenbaren und Beseitigen von Schwächen im Sachleistungsprinzip
Typus 4 – Pragmatische Nutzung des Persönlichen Budgets
Lehrgebiet Sozialarbeitsforschung Duale Hochschule Baden-Württemberg ● Fakultät Sozialwesen
Die wichtigsten Potenziale des Persönlichen Budgets wurzeln in elementaren Spielräumen des alltäglichen Lebens.
Die inhaltlichen Spielräume Persönlicher Budgets erleichtern teilhabeförderliche Aktivitäten. Disponible Geldbeträgen haben hierbei eine besondere Bedeutung
Schlussfolgerungen aus der Typologie: 6 abschließende Thesen
Die Unterstützung durch Persönliche Budgets muss planbar sein; enge Korridore, Verunsicherungen, Budgetanpassungen und kurze Laufzeiten sind zu vermeiden
Die Bedeutung eines (gewachsenen) Vertrauensverhältnisses wiegt oft mehr als der Preis
Um die Grundidee des Persönlichen Budgets nicht zu verspielen, sind Sachleistungen zu flexibilisieren
Mangelnde Erfahrungen und ungenügende Auswahlmöglichkeiten stehen der Kundenrolle immer noch entgegen.