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vermischten Inhalts. wiederhdt. Da aber die Beantworlong derselben noch vor dem I. Januar. 1838 erfolgen muss, so lassen wir dieselben hier, so wie die hislorische Frage, weg. Der Preis fur eine recht geniigende Beantwortong einer jeden dieser Fragen ist eine Goldmedaille im Werthe von 150 fl. und iiberdiess eine Gratification von 150 hollhndischen Florins,. wenn die Antwort deren wurdig erachtet drd. Man muss die Antwort, leserlich geschrieben , in hollhndiscber, franzkischer, englischer, Iateinischer oder deutscher Spracbe Emit lateinischerr Schrit'tztigen) abgefasst, und nach tibiicher Weise mit ver- schlossenem Zettel versehen , portofrei einsenden an Ern. Van Ma r u m , bestiindigen Secretiir der Societiit. 2) Ue'ber Antinion- Wusserslo ffgas, neb!€ BemerhGngeia iiber Marsh's nezce Methode, das Arsenik z;u entdecken Yon L. THOMPSON. (Phil. Magaz. Mai 1837.) Diese neue Verbinaung hat ein besonderes lnteresse wegen der grossen Aehnlicbkeit, welche sie in vieler Hiasicht mit dem Arsenikwasserstoffgase hat. Um dss Gas in der grossten Reinbeit zn erhalten, scbmob ich gleiche GemichtstheiIe Zink und Antimon zusammen und behsndelte die Legirung mit ver- diinnter Schwefelsiiure. Dieses Verfahren ist mvar nicht vor- wurfsfrei, entspricbt aber dem Zwecke im Allgemeinen; Das so bereitete Antimonwasserstoffgas ist farblos und enteiindlieh, es explodirt hefttig, wenn es mit gleich vie1 Eauerstoff, Chlor oder atmosphiirisoher Luft gemengt und durch deo elektrischen Funken oder eine Flamme entziindet wird. Sein Beroch ist eigenthiimlich nnd niihert sich dem des Arsenikw.asserstof~~es. Wird ein Strom desselben an der freien Luft entziindet, so brennt er mit blasser bljiulichgriiner Flamme, der des bren- nenden Amenikwmerstoffgases iihnlich, und giebt einen dichten weissen Dampf, der sicb an kalten Korpern a h ein balbkry- stallinisches Oxyd sbsetsrit , worans eine nene Aehnlichkeit der *) Vergl. d. J.. Bd. XI. Sa 247. 24 Jom. f. prakt. Chemie. XI. 6.

Ueber Antimon-Wasserstoffgas, nebst Bemerkungen über Marsh's neue Methode, das Arsenik zu entdecken

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vermischten Inhalts.

wiederhdt. Da aber die Beantworlong derselben noch vor dem I . Januar. 1838 erfolgen muss, so lassen wir dieselben hier, so wie die hislorische Frage, weg.

Der Preis fur eine recht geniigende Beantwortong einer jeden dieser Fragen ist eine Goldmedaille im Werthe von 150 fl. und iiberdiess eine Gratification von 150 hollhndischen Florins,. wenn die Antwort deren wurdig erachtet d r d . Man muss die Antwort, leserlich geschrieben , in hollhndiscber, franzkischer, englischer, Iateinischer oder deutscher Spracbe Emit lateinischerr Schrit'tztigen) abgefasst, und nach tibiicher Weise mit ver- schlossenem Zettel versehen , portofrei einsenden a n Ern. V a n M a r u m , bestiindigen Secretiir der Societiit.

2) Ue'ber Antinion- Wusserslo ffgas, neb!€ BemerhGngeia iiber Marsh's nezce Methode, das Arsenik z;u

entdecken Yon

L. T H O M P S O N . (Phil. Magaz. Mai 1837.)

Diese neue Verbinaung hat ein besonderes lnteresse wegen der grossen Aehnlicbkeit, welche sie in vieler Hiasicht mit dem Arsenikwasserstoffgase hat. Um dss Gas in der grossten Reinbeit zn erhalten, scbmob ich gleiche GemichtstheiIe Zink und Antimon zusammen und behsndelte die Legirung mit ver- diinnter Schwefelsiiure. Dieses Verfahren ist mvar nicht vor- wurfsfrei, entspricbt aber dem Zwecke im Allgemeinen; Das so bereitete Antimonwasserstoffgas ist farblos und enteiindlieh, es explodirt hefttig, wenn es mit gleich vie1 Eauerstoff, Chlor oder atmosphiirisoher Luft gemengt und durch deo elektrischen Funken oder eine Flamme entziindet wird. Sein Beroch ist eigenthiimlich nnd niihert sich dem des Arsenikw.asserstof~~es. Wird ein Strom desselben an der freien Luft entziindet, so brennt er mit blasser bljiulichgriiner Flamme, der des bren- nenden Amenikwmerstoffgases iihnlich, und giebt einen dichten weissen Dampf, der sicb an kalten Korpern a h ein balbkry- stallinisches Oxyd sbsetsrit , worans eine nene Aehnlichkeit der

*) Vergl. d. J.. Bd. XI. Sa 247.

24 J o m . f. prakt. Chemie. XI. 6.

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370 Mittheilungen

beiden Gase eich ergiebt. Wird ein Stiick kaltes. Glas oder Porcellan i n die Flamme gehalten, so setzt sich eine ,metallische Krnste daraof ab. Bedient man sich. aber einer Glasri5hre, so bildet sich das metallische Hiiutchen an den der Flamme zn- niichst gelegenen Theilen, und weiterhin setzt sich weisses Oxyd ab. Es ist kaum niithig zu bemerken, dass diese Erscheinnngen fast genao mit denen iibereinstimmen , welche drs Arsenikwas- serstoffgas dlrrbietet. Obgleich ein geiibtes Aoge einige Ver- schiedenheiten zwischen den beiden Metallen wahrnimmt, indem das Aotimonhiiotchen mehr silbergliinzend and metallisch er- scheint, so ist die Unterscheidnng doch nicht leicht, denn ein diinnes Elhutchen van Antimon iihnelt mehr dem Arsenik nnd eine dicke Arsenikkruste hat das metallische Ansehn des An- timonu. Wird Schwerelwrsserstoffgau uber die Oxyde beider MetalIe geleitet, so wird das Antimonoxyd dunliler gelb als das dee Afsenika, aber diess ist gleichfalls triiglich, denn eine ge- ringe Menge Antimon giebt kcin dunkleres Geib als Operment, und wenu etwas metallisches Arsenik i n dem arseniitalischeri Oxyde enthalteu ist, so bildet sich ein Antheil Rerlgar und giebt dem Prodncte eine ,duokie Fiirbhng. Das schwePeisaure Ko- pferoxyd-Ammoniak dient nicht besser zur Unterscheidung, denn eine posse Menge Antimonoxyd giebt einen m-eisslich grunen Niederschlag, den man Ieicht fur Scbeele’sches Griin haiten khnte. Die beiden Mefalle kljnnen indcssen unterschieden werden, wenn man einen Tropfen Salpetershore aoP die Krnsten bringt, sie lijsen ~ i c h auf und geben in beiden FBllen beim Abdampfen zur T r o c h e ein weisses PuIver. Man setzt dann einige TropPen einer verdiinnten -Aufliisnng von salpetersaorem Silber hinzii unil setzt das Ganze den Dampfen eines mit Ammoniak -befeuchteten Stopsels am. Die AntimonauflSsung giebt dann einen dichlen w-eissen Niederschtag, die von Arsenik dagegen die bekrnnten canariengelben Flocken. Ich dehe dlese Methode der Anwen- dung dea Siibersalzea der des salpetersanren Silberoxyd - Am- moniaks vor, denn der geringste Ammoniakiiberschoss zerstbrt die Farbe ; bei sorgfiiltige; Beobachtung des einwirkenden Am- mooiakdampfes aber wird die erforderlicbe Quantitgt sehr Ieicht getroffen.

Za blosen Proben braucht man die LeQrnng von Zink and Antimon nicht snzuwenden, da dae Gars, welches YOD einem

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vermischten Inhalts. 37 i Gran Brechwehstein o d a einem trocknen Oxyde oder Salze dee Antimons mit' verdiinnter SchwefelsLire und Zink sich ent- wickelt, eine BIenge metallischer Krusten giebt; schon ein Tro- @'en Brechwein giebt ein deutliches Hiiutchen.

Es ergiebt sick hieraus, dass die von M a r s h angegebent; Methode keinesmegs ganz zuverlbsig ist and sie wenigstens nicht allein die Gegenwart vow ArseniB beweisen kann , wenn sie auch Bbrigens sehr schiitzbar bleibt.

3) Arsenikprotbe.

Die von Marsh rngegebene und in diesem Journal Bd. XI 8. !U7 uud in der vorstehendee Notiz besproctjene neoeiMelhode das Anenik anszuscheiden , ist nun von mehreren Seiten, besonders auch von Dr. M o h r nnd Prof. L i e b i g gepriift ued sehr zweck- miissig befunden worden a).

DP. M o hr macht dabei auf die Veriindemngen aut'merksam, welche. in der Wasserstoffgasflamme vor sich gehen, wenn das entwickelte Gas Arsenik entliiilt. Reines Wasserstoffgas aus einer Spitee ausstriirnend, und entzundet , zeigte die bekannte mattleuchtende Flamme und beschmutate einen daran gehaltenen Porcellanscherben- gar nicht. Ohne die Flamme aoszuloschen, Wvorden einige Tropfen einer sehr eerdiinnten Aufiasung von Arsenik in Salzsiiure in die Flusuigkeit gegossen , aus welcher sich das Bas entband 9 in demselben Momente wnrde die Flarnme hellblau, stiess dicke Diimpfe von arseniger Same aus nnd ein in die Flamrne gehaltener Porcellanscberben wurde mit einem sehr starken Arsenilianflug belegt, Wenn die BIenge der ar- senigen SBnre bedeutend ist, 5. B. i/rooo der Fliissiglieit be- triigt, so ist die ganee Flamme hellblau, und l b s t man sie liin- gere Zeit gegen dieselbe Stelle des Porcellans wirken, so wird die Arsenikkruste so dick, dass sie sich kriimmt nnd ablost.

Als das Zink, welches zu dem Versuche gedient hatte, gut gewaschen und dann mit reiner Siiure iibergossen Worden war, hrannte das Gas noch immer blau and zeigte Arsenikge- halt. Man muss demnach zur Anstellong des Versoches jedes Ma1 neues Zink nowenden.

Urn das Arsenik in der Flamme zu erkennen, ist das Dlar- *) Annal. a. Pharm. August 1837, 217.

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