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3441 Dm Queckailberdoppelealz kryetallieirt in blendend weiesen, langen, Auch nach dreimaligem Umkrystallieiren sinterte ee derben Nadeln. von 1300 an zusammen und schmolz bei 136-138O. 0.1648 g lieferten 0.0196 g Waseer und 0.0650 g Kohleneiiure. Fiir C6H?N. H C l . 2HgC12: Berechnet Gefunden C 10.73 10.69 pCt. H 1.19 1.35 3 Schmelzpunkt 156- 1570. Das Pikrat krystallisirt in prachtvollen, seidegliinzenden, biischel- 0.144 g lieferten bei 100 und 765.5 mm Druck 21.2 ccm Stickstoff. Fiir C~HTN. CgH2(NOa),OH. Berechnet Gefiinden N 17.39 17.85 pCt. Schliesslich will ich noch erwiihnen, dass ich in der Fraction 150-160° der hhbase, von der mir leider nur sehr weiiig znr Ver- i?iqung stand, mit einiger Sicherheit daa a-pLutidin nachweisen konnte. Wenigstens erhielt ich durch Behandlung derselben mit Queckeilber- chlorid und oftmaligee Umkryetallisiren schliesslich ein hiibachea , in eeideglffnzenden , langen Nadeln krystallisirendes Salz , welches glatt bei 1300 schmolz, also identisch zu sein scheint mit dem von L a d e n - burg und Rot h l) dargestellten Quecksilberealz des a-y-Lutidins. firmig gruppirten Nndeln. Kiel, 23. December 1885. 673. Hugo Erdmann: Ueber Bensall&vullnsi[ure. [ Mittheilung aus dem chemischen Institut der Universitiit Halle.] (Eingegangen am 28. December.) Benzaldehyd, reine, krystallisirte Liivulinsiiure uiid frisch geschmol- zenes Natriumacetat wirken beim Erhitzen auf einander ein. Daa Reactionaproduct enthlilt in betriichtlicher Menge eine Siiure, welche nach mehmaligem Umkrystallieiren in kleinen, weiseeo, compacten KrysUillchen erhalten wird. Dieselben zeigen die Zueammeneetzung einer Benzalllivuliiisiiure, 4, HI, 03, aber noch keinen ganz constanten Schmelzpuukt (120-1150). Zur Reinigung der Sliure wird eich das gut kryetallieirende Baryumsalz, vielleicht auch das unl6sliche Bleiealz eignen. I) Diese Berichte XVIIL 913.

Ueber Benzallävulinsäure

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Page 1: Ueber Benzallävulinsäure

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Dm Queckailberdoppelealz kryetallieirt in blendend weiesen, langen, Auch nach dreimaligem Umkrystallieiren sinterte ee derben Nadeln.

von 1300 an zusammen und schmolz bei 136-138O. 0.1648 g lieferten 0.0196 g Waseer und 0.0650 g Kohleneiiure. Fiir C6H?N. HCl . 2HgC12:

Berechnet Gefunden C 10.73 10.69 pCt. H 1.19 1.35 3

Schmelzpunkt 156- 1570. Das Pikrat krystallisirt in prachtvollen, seidegliinzenden, biischel-

0.144 g lieferten bei 100 und 765.5 mm Druck 21.2 ccm Stickstoff. Fiir C ~ H T N . CgH2(NOa),OH.

Berechnet Gefiinden N 17.39 17.85 pCt.

Schliesslich will ich noch erwiihnen, dass ich in der Fraction 150-160° der hhbase , von der mir leider nur sehr weiiig znr Ver- i?iqung stand, mit einiger Sicherheit daa a-pLutidin nachweisen konnte. Wenigstens erhielt ich durch Behandlung derselben mit Queckeilber- chlorid und oftmaligee Umkryetallisiren schliesslich ein hiibachea , in eeideglffnzenden , langen Nadeln krystallisirendes Salz , welches glatt bei 1300 schmolz, also identisch zu sein scheint mit dem von L a d e n - b u r g und R o t h l) dargestellten Quecksilberealz des a-y-Lutidins.

firmig gruppirten Nndeln.

K ie l , 23. December 1885.

673. Hugo Erdmann: Ueber Bensall&vullnsi[ure. [ Mittheilung aus dem chemischen Institut der Universitiit Halle.]

(Eingegangen am 28. December.)

Benzaldehyd, reine, krystallisirte Liivulinsiiure uiid frisch geschmol- zenes Natriumacetat wirken beim Erhitzen auf einander ein. Daa Reactionaproduct enthlilt in betriichtlicher Menge eine Siiure, welche nach mehmaligem Umkrystallieiren in kleinen, weiseeo, compacten KrysUillchen erhalten wird. Dieselben zeigen die Zueammeneetzung einer Benzalllivuliiisiiure, 4, HI, 0 3 , aber noch keinen ganz constanten Schmelzpuukt (120-1150). Zur Reinigung der Sliure wird eich das gut kryetallieirende Baryumsalz, vielleicht auch das unl6sliche Bleiealz eignen.

I) Diese Berichte XVIIL 913.

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Ueber die Coiistitution dieser Benzallfvulinsfure kann man sich sehr verschiedene Vorstelluiigen machen. LBivulinsfure ist Acetonyl- essigsfure. 1st es nun das Acetonyl (Formel I und II), oder der Essigdurereet (111), der rnit dem Aldehyd in Reaction tritt? Und weiter, ist es das Methyl (I) oder das Methyleii (11) des Acetonyls?

I. C6 H5 -.-C H =:= CH--- C 0 CH2 C H2-.- C 0 OH.

Erst die weitere Untersuchuiig kanii hieriiber sichereii Aufachluse gebeii. Mir scheint zunachst Formel 111 ale die wahrscheinlichste, nach welcher hier eine Acetonylzimmtsaure vorliegt. Die Bildung der Benzallavulinsiiure wiirde sich daiiii in nichts ron dem unter dem Namen der *Pe rk iit 'scheii Reactinna bekannten Vorgange unter- scheiden; Natrinmacetat uiid Lavulinsiiure geben beim Erhitzen lfvulin- saures Natrium, welches sich rnit dem Benzaldehyd condensirt, iiidem der gleichzeitig entstandeiie Eisessig wasserentziehend wirkt, wie bei den Versuchen von F i t t i g und S t u a r t l), welche aus propiousaurem Natrium uiid Beiizaldehyd rnit Eisessig Phenylmethacrylsffure erhielten. Ganz wie bei der Perkin'schen Reaction wird auch bei der LHvulin- efure der Process von Rohlensaureentwickeluug begleitet, welche eine theilweise Abspaltuiig des Carboxyls anzeigt; und eine solche ist docb nur danii zu verstehen, wenii dasjeiiige Kohlenstoffatom in Reaction tritt, welches rnit Carboxyl verbunden ist.

Beiizallfivulinsaure liist sich i i i concentrirter Schwefelsfure bereits in der Kalte mit derselben iiiteiisiv rothen Farbung, welche die Phenyl- paraconsfure beim Erwarmen rnit Schwefelsfure zeigt. Concentrirte Kalilauge zersetzt sie beim Kochen unter Abspaltung von Benzaldehyd.

Bei Reduction in alkalischer Liisung nimmt die Beiizalliiruliiisaure 4 Wasserstoffatome auf uiiter Rilduiig eiiier gesfttigteii y-Oxysfure, die beim Ansauern der alkalisehen Lijsung in der Wfrme in eiii Benzyl- valerolactoii, Clz Hlr 02, iibergebt , dem, entsprechend der obigen Formel 111 fiir Beiizallavuliiisiiure, wahrscheinlich die Constitution

C~H~---CH~---CH---CH~---CH---CHS I co---0

zukommt. grosse, wasserhelle Prismen vom Schmelzpunkt 85".

Aus heissem Schwefelkohleiistoff umkrystallisirt, bildet es

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1 ) Diese Berichte XYI, 1437.

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Die weitere Untersuchung der hier k u n beschriebenen K6rper und ihrer Derivate behalte ich mir hiermit vor. Namentlich will ich das Verhalten der Benzallffruliuatiure gegen Brom und Bromwasserstoff, eowie die Veriinderungen, welche sie beim Erhitzen erleidet, unter- suchen und priifen, ob die Sffure in Naphtalinderivate iiberfiihrbar ist.

H a l l e a,/$., 24. December 1885.

674. W. Steedel: Notis fiber m-Kreeol. mittheilung aus dem chemischen Laboratorium der technischcn Hochachde

in Darmstdt.] (Eingegangen am 28. December.)

Das m-Kresol, bereits seit vielen Jahren bekannt und von zahl- reichen Chemikern eingehend untersucht, galt seither ale ein tliissiger Eiirper, der selbst bei einer Temperatur von -80° nicht zum Eretarren eu bringen sei. Diese Annahme ist falsch. Das m-Kresol krystallieirt wie seine Isomeren und nffchsten Homologen in schBnen Formen. Es iet mir leicht gelungen dies zu constatiren. Meine in Gemeinschaft mit 0. Hiila iiber das m-Xylenol, 1, 3, 4 gemachten Beobacbtungen, veranlaesten mich auf demselben Wege, welcher zu einem so leicht krystallisirenden m-Xylenol gefiihrt hatte, die Darstellung von m-Kresol zu versuchen. Hr. A n t o n K e l l e r hat zu diesem Zwecke nach dem Verfahren von W idm an n reines m-Toluidin aus m-Nitrobenzaldehyd dargestellt und dieses nach bekanoter Methode i n m-Kresol verrandelt, euvor jedoch das nach W i dmann gewonnene m-Toluidin durch Ueber- fiihrung in das prachtvoll und sehr leicht in Siiulen krystallisirende, vollkommen farblose B r o m h y d r a t , gereinigt.

Das so erhaltene m-Kresol, im Wasserstoffstrome destillirt, war ein wenig gelb und wurde a m Lichte noch etwas stiirker gefsrbt. In einer Kiiltemischung aus Eis und Rochsalz, bei -18O, erstarrte es nicht, selbst als die Gefiisswand mit eincm spitzen Glasstabe gerieben wurde. Ale ich jedoch einen winzigen Krystall von Phenol hineinwarf, erstarrte die abgekiihlte Masse sofort zu Krystallen. Bei so hiederer Temperatur war die Masse hart und liess sich zerreiben. Anscheinend besitzen die Krystalle dieselbe. Form wie diejenigen des Phenols. Bei einer Temperatur von + 3-40 schmelzen die Krystalle.

Versuche, technisches m-Kresol zum Krystallisiren zu bringen, haben bis jetzt noch nicht den vollkommenen Erfolg gehabt. Dasselbe wurde in einer Kaltemischung aus fester Kohlensilure und Aether glastiart und als ich es mehrere Male theilweise wieder schmelzen