13
36 6 E. Rupp: Methylrot. Eisen hier nur an Phenolsauersioff gebundrn ist,. und darin besteht zwiscben beiden violetten Ver!iinclungcu eine gewisse konstitut,ionelle Verschiedenheit, die die Veranla,ssnng zu dem wrschiedenen Ver- halten gegen Aether ist. Wenn nun nbcr H a n t z s c h und D o s c hl) aus dem Um- stande, da13 die Methylsalicylsaure -0CH3 C6HJ-COOH nicht mit Eisenoblorid reagiert,, Salicylaldehyd und Salicglsaure- methylester aher Farbenreaktionen geben. den SchluB ziehen, daJ3 in dem violetten Korper der Salicylsiiure-Eisenreaktion das Eisen n u r phenolartig gebunden ist und ihm tlnher die Konst.itution, eint I' .,FPrrisalic-lsiiurc'~ -COOH - O>FeOH c6H4-0 C6H4-COOH zukommcn lassen, so ist diese Auslegung init ineinen Befunden nicht vereinbm. Ueber das Nethylrot und verwandte Azokombinationen. Van E. Rupp. (Eingegangen den 13. VI1. 1915.) Das Bediirfnis nach einem moglichst allgeniein verwendbaren alkalihochempfindlichen Indikator hatte im Verein niit den Herren K. S c eger s2) und R. Loo sej) zu Untersuchungen iiber den planmaBigen Aufbau neuer Indikatorsubstanzen gefuhrt. Ins- besondere wurde auf Grund theoretischer Erwagungen versucht, das Phenolphthalein- und Dimethylaminoazobenzol-Molekiil durch Einfiihrung negativer Substituenten allialiempfindlicher zu machen. Wir gelangten so u. a. zu Polyhalogenphenolphthaleinen, welche l) A. 323. 20 (1902). ?) Veber den Aufbeu neuer Indikatoren, Dissertation, Marburg 3) Ueber indikationsfahige Azokombinationen, Disswtation, 1907 und Apotheker-Zeitung 1907, No. 71. Marburg 1909.

Ueber das Methylrot und verwandte Azokombinationen

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36 6 E. R u p p : Methylrot.

Eisen hier nur an Phenolsauersioff gebundrn ist,. und darin besteht zwiscben beiden violetten Ver!iinclungcu eine gewisse konstitut,ionelle Verschiedenheit, die die Veranla,ssnng zu dem wrschiedenen Ver- halten gegen Aether ist.

Wenn nun nbcr H a n t z s c h und D o s c hl) aus dem Um- stande, da13 die Methylsalicylsaure

-0CH3 C6HJ-COOH

nicht mit Eisenoblorid reagiert,, Salicylaldehyd und Salicglsaure- methylester aher Farbenreaktionen geben. den SchluB ziehen, daJ3 in dem violetten Korper der Salicylsiiure-Eisenreaktion das Eisen n u r phenolartig gebunden ist und ihm tlnher die Konst.itution, eint I' .,FPrrisalic-lsiiurc'~

-COOH

- O > F e O H c6H4-0

C6H4-COOH

zukommcn lassen, so ist diese Auslegung init ineinen Befunden nicht vereinbm.

Ueber das Nethylrot und verwandte Azokombinationen.

Van E. R u p p .

(Eingegangen den 13. VI1. 1915.)

Das Bediirfnis nach einem moglichst allgeniein verwendbaren alkalihochempfindlichen Indikator hatte im Verein niit den Herren K. S c e g e r s2) und R. L o o sej) zu Untersuchungen iiber den planmaBigen Aufbau neuer Indikatorsubstanzen gefuhrt. Ins- besondere wurde auf Grund theoretischer Erwagungen versucht, das Phenolphthalein- und Dimethylaminoazobenzol-Molekiil durch Einfiihrung negativer Substituenten allialiempfindlicher zu machen. Wir gelangten so u. a. zu Polyhalogenphenolphthaleinen, welche

l) A. 323. 20 (1902). ?) Veber den Aufbeu neuer Indikatoren, Dissertation, Marburg

3) Ueber indikationsfahige Azokombinationen, Disswtation, 1907 und Apotheker-Zeitung 1907, No. 71.

Marburg 1909.

E. R u p p : Met,liylrot. 367

in der Tat zur Titration von Ammoniak usw. verwendet werden konnten. Diesen noch iiberlegen erwies sich eine durch Diazotierung von AnthranilsLure und Kuppelung mit Dimethylanilin erhaltene Dimethylaminoazobenzol-o-karbonshure :

Wir benannten dieselbe ,,M e t h y 1 r o t", und nahmen Ver- a&ssung, in den Berichten der deutschen chemischen Gesellsohaftl) zu Vereuchen mit diesem neuen Indikator aufzufordern sowie darauf hinzuweisen, daB selbiger zur Titration von Ammoniak und noch schwikheren Basen recht geeignet erscheint. Die ermittrlte Titrier- barkeit von Strychnin, Morphin und Chinin lieB den SchLulj zu, daB in der Alkaloidtitration das Jodeosin und der China-Spezial- indikator Hiimatoxylin wohl ziemlich allgemein durch das ein- facher zu :handhabende Methylrot ersetabar sein diirften.

Die inzwischen veroffentlichten Erfahrungen anderer Autoren bestatigen und erweitern unsere erste Mitteilung. Nach P. S c h i c k und G. H a t o s2) ist das Methylrot bei der Titration von Nikotin und nikotinhaltigen Praparaten, dem Jodeosin ,,an Scharfe des Umachlages weit iiberlegen". T h. R y d e n8) und iibereinstimmend mit ihm 0. F r e y3 befinden das Methylrot als vollwertigen und bequemen Ersatz des Jodeosins in der Alkaloidtitration einschlieB- lich der Chinabasen. Der jiingst erschienene 11. Nachtrag zur Pharmacopoea Nederlandica IV6) hat das Methylrot als Alkaloid- indikator eingefiihrt und T r e a d w e 11 s Lehrbuch der analytischen ChemieO) hat dasselbe als ,,sehr wertvollen Indikator" zur Bestiwmung von Ammoniak und schwachen Manzenbasen in die Titrieranaly se aufgehommen.

Nachdem somit das hauptsachliche Anwendungsgebiet des Methylrots als festgelegt betrachtet werden kann, sol1 nachstehend nochmals auf dessen Darstellung und eine an alten Methylrot- lbsungen gemachte Beobachtung eingegangen werden.

Die 1. c. mitgeteilte Darstellungsweise ist wenig expeditiv. Ein ohne Umkrystallisation reines Praparat erhiilt man wie folgt :

l) Jahrgang 41, 3905. *) Ztschr. f. Unters. d. Nahr.- u. GenuDm. 28, 269. 8, Farmacevtisk Revy 1914, No. 43. 4, Ref. Jahresber. Caesar & Loretz 1911. 6, Apotheker-Zeitung 1915, No. 38. O) V. Aufl., 11. Bd., 452.

368 E. Rupp: Methylrot.

7 g Anthranilsiiure werden in 60 ccm Eisessig warm gelost. Nach dem Erkalten stellt man in Eis und setzt allmiihlich so vie1 wiisserige Natriumnitritlosung 4 : 16 zu, bis Jodkahumstiirkepapier sofort an- geblaut wird. Hierauf mischt man eine kalte Losung von 6 g mono. freiem Dimethylanilin in 7,5 ccm Eisessig hinzu und lilBt einen Tag lang im Eisschrank stehen. Das Krystallprodukt wird ab- gesaugt und mit 50%iger Essigsaure nachgewaschen.

LiiDt man die Losung bei gewohnlicher Temperatur stehen, so ist die Ausbeute gering, da die Kuppelung nur langsam erfolgt und ein betrilchtlicher Teil des hostickstoffes unter Bildung von Selicylsilure entweicht. Will man den Farbstoff umkrystallisieren, so lost man ihn in 10-20 Teilen siedendem Alkohol und versetzt die Losung mit dem gleichen Volum heil3em Wmser, worauf als- bald die Ausscheidung in Form glanzender rubinroter Lamellen erfolgt.

In eben derselben Weise lBBt sich mit Anwendung von 7,5 g Diithylanilin die p-Diathylaminoazobenzol-o-karbonsilure:

herstellen, deren iiuhre und indikatorische Eigenschaften durch- BUS jenen dea Methylrots entspreche,nl).

0,1342 g dea Aethylproduktee lieferten 16,l ccm Stickstoff bei B. 747 mm und T. 19O.

Berechnet f i i r C1,H1&TB02: Gefuden: N = 14,14 l4 ,2l%

Zur Empfindlichkeitspriung des Methylrots empfiehlt sich die in .oben erwiihntem Nachtrag I1 zur niederlandischen Pharma- kopije angegebene Probe: 1 Tropfen Methylrot (1 : 500) in I0 ccm Wasser muB mit 1 Tropfen l/loo-N:-Lauge gelb und auf Naohgabe von 1 Tropfen l/loo-N .-Salzsaure rot umschlagen').

Als Indikatorlosung empfahlen wir ehedem die 0,2%ige alkoholische Losung. Diese Konzentration ist auch von allen weiteren Autoren beibehalten worden. Angezeigt scheint uns eine dahin gehende Erganzung, daB die Losung verdiinnt-alkoholisch sei. 0,2 g M e t h y l r o t w e r d e n i n 75 c c m A l k o h o l (90%)

1) Die Aethylverbindung ist vielleicht etwas blaustichiger. wir

a) Handelspraparate dea Methylrots (I( 8 h 1 b a u m, M e r c k) wenden neuerdings daher hiiufig auoh dime an.

wurden steta als probehaltig befunden.

E. R u p p : Methylrot. 369

g e l o s t u n d d a n n m i t 25 c c m W a s s e r v e r d i i n n t l ) . Zur Begriindung dcssen diene die Angabe, daB wir an sehr alten stark-alkoholischen Losungen gelegent,lich cine EinbuBe an Alkali- empfindlichkeit bemerkt zu haben glaubcn. Man wird geneigt sein, die Ursache hiervon in einer teilwcisen Veresterung der Dimethyl- aminoazobenzolkarbonsaure zu erblicken. Als , experimentelle Stiitze dessen konnen die indikatorischen Versuche mit der p-Dimethyl- und p-Diathylaminobenzol-p-karbonsaure einerseits und deren Aethylester andererseits betrachtet werden.

Die genannten p-Carbonsaurederivate des Dimethyl- bezw. Diiithylaminoazobenzols besitzen nicht die hohe Umschlags- empfindlichkeit der o-Carbonsaurederivate - also des Methylrots und seines Aethylanalogons. Wie nachstehende Versuchsreihen erweisen, ist aber doch eine verh;iltnism&iBig gute indikatorisohe Brauchbtwkeit vorhrtnden. Ihre Aethylester hingegen sind wesent- lioh unschader im Umschlag mit schwachen Basen. Im Sinne der Chromo-Indikatoreptheorie von H a n t z s c h wird also durch Veresterung der Carboxylgupp die Umisomerisierungs-Geschwindig- keit dss azoiden in die chinoide Form (und umgekthrt) stark ge- hemmt. Der Facbumschlag der Ester ist derselbe wie bei den freien Carbonaiiuren - gelb in alkalischer Losung, blaurot in saurer Usung. Bei der Titration starker Basen ist die Hemmung weniger oder kaum erkennbar.

Bislang unbekannt waren :

p-Diathylaminoszobenzol-p-Carbonssure:

C6H4<N =N . C,H, . N<C2H5 (p). COOH (PI

C2H5

Es wurden 4 g pAmidobenzoesaure in 76 ccm Alkohol gelost, mit 18 ccm konzentrierter Salzsiiure versetzt und mit einer Losung von 2 g Natriumnitrit in wenig Wasser langsam unter Eiskiihlung und stiindigem Riihren diazotiert. In diesc Diazolosung lieB ich d- 4,4 g frisch destilliertes Dsthylanilip in 30 ccm Alkohol nebst wenig konsentrierter Salzsaure langsam unter Umriihren einfliel3en. Nach halbstijndigem Stehen auf dem Dampfbade schied ich den in Liieung befindlichen darbstoff durch allm;ihlichen Wasserzusatz

1) Auch die Losung des Natriumsalzes ist wohl brauchbar. 0.2 g Methylrot bei Siedehitze in 7.5 ccm l/lo-N.-Lauge und 50 ccm Wasser zu losen und mit Alkohol auf 100 ccm zu erganzen.

Aroh d. Phum. CCLII I . Bda. 5. Heft. 24

370 E. R u p p : Methylrot.

aus und krystallisierte nach dem Absaugen und Trocknen aus siedendem Alkohol urn. Schone Krystalle von dunkelroter Farbe.

Bei der Stickatoffbestimmung liefert,en 0,086 g Substanz 10,6 ccm Stickstoff bei 23O und 447 mm B.

Berechnet auf C,,Hl,,N,O,: Gefunden: N = 14,14 14,13%

p-Dirhe thylsminoazobenzol-p-Carbonsaureathylester: COO. C,H, (p)

C6H4<N=N.C6H,.N <CH3 (p). CH,

Es wurden 4 g Amidobenzoesaureathylester in 75 ccin Alkohol gelost, 20 ccm konzentrierte Salzsaure hinzugefugt und mit einer Losung von 2 g Natriumnitrit in wenig Wasser langsam unter Umruhren und Eiskuhlung diazotiert. Nachdem ich filtriert hattc, lie0 ich in diese Diazolosung 3 g frisch destilliertes Dimethylanilin in 30 ccm Alkohol nebst wenig konzentrierter Salzsiiure unter stindigem Riihren langsam hinzufliehn. Nachdem ich noch eine halbe Stunde auf das Dampfbad gestellt hatto, schied ich den in Losung befindlichen Farbstoff durch allmahlichen Wasserzusatz ab und krystallisierte nach dem Trocknen auf dem Tonteller aus siedendem Alkohol um. Schone Blattchen von hockroter Farbc.

0,1264 g angewandter Substanz lieferten bei 20° und 748 mm B. 15,8 ccm Stickstoff.

Berechnet auf C,,H,,N,O,: Gefunden: N = 14,14 14,32 yo

p-Diathylaminoazobenzol-p-Csrkonsaui eathylester: COO. C,H, (p)

‘eH4<N =N . C,H, . N <C2H6 (p). C,H,

Es wurden 4 g Amidobenzocsaureathylester in 75 ccm Alkohol gelost, mit 18 ccm konzentrierter SalzHaure versetzt und mit einer Losung von 2 g Natriumnitrit in wenig Wasser langsam unt,cr Eis- kuhlung und standigem Umriihren diazotiert. Zu dieser Diazo- losung lie13 ich dann 3,6 g frisch destilliertes Diathylanilin in 30 ctm Alkohol nebst wenig konzentrierter Srtlzsaure langsam unter Urn- ruhren hinzuflieBen. Ich stellte dann noch cine halbe Stunde auf

E. l t i ipp: Methylrot. 37 1

das Dampfbad, schied nach dem Erkalten den in Losung befind- lichen Farbstoff durch allmahlichen Zusatz von Wasser aus urid krystallisierte nach dem "rocknen auf dem Tonteller aus siedendem Alkohol um.

0,1228 g angewandter Substanz lieferten bei 19O und 744 mm B. 14,OO ccrn Stickstoff.

Es waren schone Krystalle von roter Farbe.

Berechnet auf CI,H,,N,O,: Gefunden: N = 12,92 13,02%

Der p-Carbonsaure des alkylierten Aminoazobenzols indika- torisch gleichwertig sind Substitute, welche an Stelle von Carboxyl die negative Acetogruppe enthelten. Man gelangt zu solchen durch Diazotierung von p-Aminoacetophenon und Kuppelung mit Dialkylanilin.

p- Aceto-Dimethylaminoazobenzol:

C6H4<N =N-C6H4N(CH,),. Es wurden 4 g p-Amidoacetophenon in 75 ccm Alkohol ge-

lost, mit 18 ccm konzentrierter Salzsaure versetzt und mit einer Losung von 2 g Natriumnitrit in wenig Wasser langsam unter standigem Umriihren und Eiskiihlung diazotiert. In diese Diazo- losung lie13 ich dann 3,61 g Dimethylanilin in 30 ccm Alkohol und wenig konzentrierter, Salzsaure hinzuflieBen. . Es trat sofort die Bildung des Farbstoffes ein. Zur volligen Umsetzung setzte ich als- dann das Reaktionsgemisch noch kurze Zeit auf das Dampfbad. ; nach dem Absaugen und Trocknen krystallisierte ich aus siedendem Alkohol um. Schone violette Krystalle, leicht in Alkohol und Eisessig loslich, schwerer in Wasser.

0,2034 g der Substam ergaben 27.8 ccrn Sticketoff bei 19O und 747 mm B.

co * CH, (P)

Berechnet 8uf CI,N,OIHl,: Gefunden: N = 15,67 15,70%

p- Aeeto-Diathylaminoazobenzol: co - CH, (PI

"JH4<N =N-C,H,N(C,H,),. Es wurden 4 g p-Amidoacetophenon in 75 ccm Alkohol gc-

lost, mit 18 ccm konzentrierter Salzsaure versetzt und rnit einer 24 *

372 E. R u p p : Methyhot.

Losung von 2 g Natriumnitrit in wenig Wasser langsam unter standigem Riihren und Eiskuhlung diazotiert. Zu dieser diazotierten Losung setzte ich alsdann 4,4 g Digthylanilin in 30 ccm Alkohol und wenig konzentrierter Salzsaure langsam unter Riihren hinzu. Ich stellte noch eine halbe Stunde auf das Dampfbad und schied nach dem Erkalten den Farbstoff durch allmahliohen Waseer- zusatz ab. Nach dein A41.~saugm und ‘rrocknen auf dem Tonteller krystallisierte ich aus sicclendem Alkohol um und erhielt schone lnnge violettt. NLtdeln. Lcicht loslich in Alkohol und Eisessig, schwercr in Wasser.

0,1146 g nngewandter Substanz liderten bei 1 8 O und 746 mm B. 14,l cctn Stickstoff.

Berechnet auf C,,N,O,H,,: Gefunden: N = 14,lY 14,16%

Bemerkenswert ist, daU am Stickstoff arylierte Derivate des Aminoazobenzols indikatorunbrauchbar sind, also keine Chromo- isomerie mehr zeigen. So erwiesen sich nachstehend beschriebene Dibenzylprodnkte auch gegeii starke Basen und Sauren als um- schlagsfest. Nur der Sulfosaure kommt noch eine gewisse Empfind- lichkeit zu.

p-Dibenzylaminoazobenzol: C,H, .N=N.C,H,.N(CH,.C,H,)2 (p).

10 g Anilin wurden mit 80 ccm technisch reiner Ameisensaure oder Eisessig versetzt und mit 2 g Natriumnitrit, geliist in mog- lichst wenig Wasser, tropfenweise unter Eiskiihlung und standigem Umruhren cliazotiert. Dieser diazotierten Losung wurde eine auf dem Dampfbade bereitete und sodann auf ca. 26-30° erkaltete Losung von 30 g technischeni Dibenzylanilin in 80 ccm Ameisensaure bezw. Eisessig langsam unter Umriihrm hinzugefiigt. Nach kurzer Zeit schon wurde die zuerst hellviolette Losung clunkelrot. Da der Farbstoff in der Ameisensiiure leicht lodich war, stellte ich die Losung in einer Krystallisierschale in einon Kalk-Vakuumexsikkator, worauf sich der Farbstoff nach einigen Tagen in roten Krystallen abschied.

Nach dem Umkrystallisieren 8- verdunntem Eisessig und Trocknen lieferten 0,1606 g Substanz 14,6 ccm Stickstoff bei 17O und 746 mm B.

E. R u p p : Methylrot. 353

Berechnet auf C,,H,,N,: Gefunden: N = 11,14 11,200/;,

p- Aceto-Dibenzylaminonzobenzol:

Es wurden 4 g p-Amidoacetophenon in 50 ccm Eisessig go- lost und mit 2 g Natriumnitrit, gelost in moglichst wenig Wasser, langsam unter Eisktihlung diazotiert. Vorher hatte ich auf dem Dampfbade 8,08 g fein zerriebenes Dibenzylanilin in 50 ccm Eis- eseig geliist und auf ca. 25-30° erkalten lessen. Ich lie13 nun diese Lijsung langsam unter Umriihren in die Diazolosung flieGen, stellte d a m nooh eine halbe Stunde auf das Dampfbad und schied nach demErkalten den in Losung befindlichenFarbstoff durch dlmWiohen Waaserzusatz ab. Nwh dem Trocknen loste ich in siedendem dlkohol, filtrierte und lie13 auskrystallisioren. Brillantrote Krystall- nadeln.

0,1596 g angewandter Substam lieferten 14,O ccm Stickstoff bei 19O und 747 mm B.

Berechnet, auf C,,H,,N,O,: Gefunden: N = 10,OO 10,07%

p-Dibenzylaminoazobenzolcarbonsiiureathylester:

C6H4<N =N . C,H, . N . (CH, . C,H,),. Es wurden 5 g Amidobenzoesaureiithylester in einem Eecher-

glase mit 50 ccrn Eisessig versetzt, durch Erwarmen auf dem Dampf- bade in Losung gebracht und mit einer Losung von 2,5 g Natrium- nitrit in moglichst wenig Wasser langsam unter Eiskiihlung und stetem Ruhren diazotiert. Zu dieser Diazoniumlosung lie13 ich als- dann 8,3 g Dibenzylanilin, die ich vorher auf dom Dampfbadr in 50 ccm Eisessig gelost und auf 25-30° hatte erkalten lassen, l a g a i m unter Umriihren hinzufliefien. Nach halbstiidgem Stehen auf dem Dempfbade lie13 ich erkalten und krystallisierte den vorher auf dem Tonteller getrockneten Farbstoff aus Alkohol urn. Schone lange rote Nadeln.

8,6 ccm Stickstoff.

COO. C,H, (p)

0,1047 g angewandter Substanz lieferten hei 18O und 748 mm B.

Berechnet auf C,,H,,N,O,: Gefunden: N = %3# 9748 '70

374

Indikator

E. R u p p : Metliylrot.

p-Dibenzylaminoazobenzolsulloslure:

‘Sollverbrauch 2Occm l/,,,-N.-NH,’ Zustand bei Norxnelitiit 1 Erster Umschl. I Deutl. Umschl. 1 Fiirbung

so,. H (P) C6H4<N=N. C,H, . N . (CH, . C,H,),.

Sollverbraiich 20 ccrn l/lo-N.-HCI

Es wurden 10 g p-Sulfanilsaure im Morser aufs feinste zer- riehen, mit 100 ccm technischer Ameisensaure in ein Becherglas gespiilt und auf dem Dampfbade in Losung gebracht. 19 der Kalte schied sich die Sulfanilsaure feinstverteilt wieder aus, ging aber bei langsamem Diazotieren mit etwas mehr als der berechneten Menge Natriumnitrit - 4,2 g gelost in moglichst wenig Wasser - klar in Losung. Nachdem ich filtriert, hatte, setzte ich zu dieser Diazoniumlosung eine vorher auf dem Dam pfbade bereitete Losung von 16 g Dibenzylanilin in 100 ccm konzentrierter Ameisensiiure hinzu, und zwar langsam und unter standigem Umriihren, lie13 noch eine Stunde auf dem Dampfbade stehen und dann erkalten, am niichsten Morgen hatte sich der Farbstoff in schonen, violett flimmernden Krystallen nbgrschieden.

Es licferten 0,1978 g Substanz 15,6 ccm Stickstoff bei 15O und 747 mm B.

Berechnet fur C,,H,,N,O,S, : Gefunden: N = 9,19 0,1880/,

Zustand bei

Ti trirne t,rische Vergleic hspriilungl). I. M i t . A m m o n i a k .

M e t h y 1 r o t:

20 ccm l/l,,-N.-HCl rnit 1/lo-N.-NH3 titriert. Alkoholische Losung 0,2 : 100. Umschlag violett in schwach gelb.

1) Die Indikatomubstanzen sind der Kiirze halber nach N e u m a n n durch die Kuppelungskomponenten bezeichnet.

E. Rupp : Methylrot. 375

o - A m i d o b e n z o e s i i u r e - a z o - D i li t h y l e n i 1 i n : Alkoholische Losung 0,2 : 100.

20 ccm l/,.-N.-HCl mit l/lo-N.-NH, titriert. Umschlag violett ih gelb.

Sollverbrauch 2Occm l/lo-N. -NH, Erster Umschl. I Deutl. Umschl.

Zustand bei Normalitilt

2 Tropfen 6 9 ,

20 ccrn l/lo-N.-NH, mit l/lo-N.-HCl titriert. I

19,99 ccm 1 gelb violett 19,98 ccm 20900 ,,

Sollverbmuch 20 ccm l/lo-N.-HCl Zustend bei

Erster Umschl. I Deutl. Umsohl. Indikator Fiirbung

Indikator

19,98 ccm 19,98 ccm violett 20,OO ,I

Sollverbrauch 2Ocdm 1/lo-N.-NH3 Zustand bei Erster Umschl. 1 Deutl. Umschl. Normalitiit

Farbung

p - A m i d o b enz o e s Liur e - a z o - D i ii t h y l a n i 1 i n :

20 ccm l/lo-N.-HCl mit 1/10-N.-NH3 titriert. Alkoholisohe Lijeung 0,s : 100. Umaohlag violett in gelb.

2 Tropfen 6 1 ,

violett 20,OO ccm 20,02 ccm gelb ,, 20,oo ,, , 20,02 ,, ~ 9 9

lndikator Fiirbung

2 Tropfen gelb

Sollverbrauch 20 ccm l/lo-N.-HCl Zustand bei Emter Umschl. 1 Deutl. Umschl. Normalitlit

19,60 ccm 19,65 ccm rosa

p - A m i d o b e n z o 8 s ii u r e - a z o - D i m e t h y l a n i 1 i n :

20 ocm l/lo-N.-HCl mit l/lo-N.-NH, titriert. Alkoholische Losung 0,2 : 100. Umschlag violett rosa in schwach gelb.

Indikator Sollverbrauch 2Occm l/lo-N. -NH, Zustand bei

Ereter Umschl. 1 Deutl. Umschl. Farbung

2 Tropfen 6 11

violett 19,98-ocm 19,98 ccm farblos 1 , 20,432 &',, 20,06 ,, schwach gelb

Indikator

p - A m i d o a c e t o p . h e n o n - a z o - D i a t h y l a n i 1 i n : Unlsohlag violett in gelb.

20 ccm l/ln-N.-HCl mit */lo-N.-NH, titriert. Alkoholische Losung 0,2 : 100.

Sollverbrauch 20 ccrn l/lo-N.-HCll Zustand bei -~33ster Umschf. 1 Deutl. Umsuhl. 1 I!Jormalitet

Farbung

2 Tropfen gelb 6 3 ) 1 I ,

20 ccm 1/ln-N.-NH3 mit l/lo-N.-HCl titriert.

Indikator 1 Flirbung 1

19,85 ccm 1 :"g84oyfl 19988 $ 9

p - A m i d o a c e t o p h e n o n - a z o - D i m e t h y la n i l i n: Alkoholisclie Losung 0,2 : 100. Umsohlag yiolett in blaI3gelb.

20 ccrn l/lo-N.-HCl mit 1/lo-N.-NH3 titriert. _~__-.-__

Sndikator Sollverbrauch 2Occm l/lo-N.-NH, Zuetand bei Erster Umschl. 1 Deutl. Umschl.

Fiirbung

2 Tropfen ' violett I I 19,92 ccm N;9: c;; 1 blaflgelb , I 20.02 I , 1.

I 6 9 , ,

! Sollverbrauch 2Occrn l/lo-N.-NH, Erster Umsohl. I Deutl. Umsohl.

Indikator 1 Farbung Zustand bei

Sollverbrauch 20 ccrn l/ln-N.-HCl Ewter Umschl. 1 Deutl. Umschl.

Zustand bei Normalitlit

2 Tropfen schwach gelb F I f ,, ,,

19,85 ccm 19,90 ccm 19,90 ., 1 1935

E. R u p p : Methylrot. 377

p - A e t h y l - A m i d o b e n z o a t - a 2 0 - D i i i t h y l a n i l i n :

20 com 1/,,-N.-HCl mit 1/lo-N.-NH3 titriert. Alkoholische LSsung 0,2 : 100. Umschlag schwach gelb von violett-.

I I

2 Tmpfen gelb, opalis. 19,86 ccm 19,90 ccrn

Sollverbrauch 2Occm l/lo-N. -NH3 Zustend bei Emter Umschl. I Deutl. Umschl. No-1itLit

Indikator 1 Farbung I

row

opalisierend

20 ocm l/lo-N.-NH, mit l/lo-N.-HCl titriert. I 1

'Sollverbmuch 2Occm 1/l,,-N.-NH3 Indikator ~ Farbung

/Sollverbrauch 20 ccm l/lo-N.-HCl Zustand bei

1 Erster Umschl. 1 Deut.1. Umechl. Indikator Farbung

Zuetand bei

Indikator ISollverbrauch IOccml/lo-N.-liOII 1 Zustand bei 1 Ember Umechl. j Deutl. Umschl. 1 Fhrbung

2TropfenI violett I 19,60ccm I 19,66 ccrn I farblos

11. M i t M o r p h i n . -15,16 g Morphin = 600 ccm 1/,,-N.-Sdzsliure in 1 Liter

l/,,-N.-Salzeiiure rgelost. Demnach 500 ccrn I/,,-N.-Salzsaure im UebersohuJ3, so daD 20 ccm der Morphinlosung zur Rucktitration der iiberschfissigen Skure 10 ccm '/,,-N.-Lauge erfordern.

M e t h y l r o t:

2 Tropfen I violett I 10,OO ccm 1 10,02 ccm (schwachgelbl.

o - A m i d o b e n z o e s B u r e - a z o - D i B t h y 1 a n i 1 i n :

I Sollverbrauch 10ccml/l,-N.-KOH Zustand bei Indikator Farbung 1 Emtar Umschl. I Deutl. Umschl. ~ Norma'it8t

3TropfenI violett 1 10,OOccm I 10.04ccm [ orangegelb I

378 E. R u p p : Methylrot.

p - A m i d o b e n z o e s i i u r e - a z o - D i m e t h y 1 a n i 1 in : _ _ --

IndikatorI Fiirbung lSollverbrauch IOccm*/,,-N.-KOlI ~ Erster Umschl. I Deutl. Umechl.

Zustand bei

5 Tropfen violett 9 3 5 ccm 9,9G ccm 1 gelblich

3 Tropfen I violett I 10,OO ccm I 10,05 ccm I schwach gelb

p - A m i d o a c e t o p h e n o n -a z o - D i m e t h y l a n i 1 i n :

Sollverbrauch 1Occml/,,-N.-KOH

Emter Umscbl. I Deutl. Umschl.

Zusbnd bei

ge’b

p - A m i d o a c e t o p h e n o n - a z o - D i ii t h y 1 a n i 1 i n:

Indikator I Sollverbrauch lOccm~/,,-N.-KOH Zustand bei

1 Erster Umsohl. I Deutl. Umsohl. Farbung I

Sollverbrsuch IOooml/,,-N.-KOH

Erster Umschl. 1 Deutl. Umschl.

Zustand bei

3TropfenI violett I 9,G8 ccm I 9,90 ccm 1 orange

p - A e t h y 1 - A m i d o b e nz o a t - a z o - D i ii t h y la n i 1 i n :

Indikator Sollverbrauch lOccm1/,,-N.-KOH Zustend bei

Erster Umschl. I Deutl. Um~chl. FBrbung

Sollverbrauch 10ccml/,,-N.-KOH

Erster Umschl. I Deutl. Umschl.

Zustand bei

__ 3Tropfenl violett 1 9,72 ccm I 10,OO ccm gelb