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Ludwig, iiber SeZbstzerecAneiden der H'dzer u. Wurzeln. 163 sie nach den europaischen Handelspiatzen gebracht ~rd, bestehen in der Vcrmischung mit rothlichem Sand, vor- ziiglich aber in der Beimengung von andern Aus0iissen aus verschiedenen Pflanzen, z. B. dem dunkelgefdrbten Gm. Senegal und iihnlichen Gummis aus verschiedenell Mimosen-art en. ---9c-*BQc Ueber das Selbstzerschneiden der Holzer und Wnrzeln ; yon Prof. Dr. Hermann Ludwig. - Von Herrn Apotheker P a u l s s e n in Gross - Neuhau- sen (Grossherzth. Weimar) gehen mir dariiber unter dem 10. April 1855 folgende briefliche Mittheilungen zu. Bei Verpackung des selbstgeschnittenen Sassafras- holzes fallt mir eine vor zwei Jahren im Preuss. Staats- Anzeiger gelesene Bekanntmachung wieder ein, die ich Ihnen in Abscbrift beizufiigen mir erlaube. Diese Bekanntmachung lautet : Bekanntmachung vom 16. Februar 1853 iiber Verhiitung der Verunreinigung des Qnassiaholz-Extracts drirch Kripfer. Bei den im vorigen Jahre statt gefundenen Revisio- nen der Apotheken unseres Hezirks ist mehrmals dm EEctv. ligai quassiae kupferhaltig gefunden worden. Dies auch bei Apothekern, derem gewissenhafte Vorsicht bei Anfertigung von arzneilichen Praparaten bisher unbezwci- felt, und wo die Beschaffenheit des Laboratoriums den gesetzlichen Anforderungen dergestalt entaprechend war, dass jeder Verdacht auf vorgekommene Benutzung kupfer- ner oder (schlecht) verzinnter kupferner Cf efasse zur Dar- stellung jenes Extracts durchaus fern lag. Urn die Uraache dieser Wahrnehmungen zu erfor- schen, ist versuchsweise das Extract theils aus geschnib tenem, theils aus geraapeltem QilaF.ieiZtholzep wie Bolches im Handel vorkommt, und zwar in Geschirren, die jede 1 I*

Ueber das Selbstzerschneiden der Hölzer und Wurzeln

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Ludwig, iiber SeZbstzerecAneiden der H'dzer u. Wurzeln. 163

sie nach den europaischen Handelspiatzen gebracht ~ r d , bestehen in der Vcrmischung mit rothlichem Sand, vor- ziiglich aber in der Beimengung von andern Aus0iissen aus verschiedenen Pflanzen, z. B. dem dunkelgefdrbten Gm. Senegal und iihnlichen Gummis aus verschiedenell Mimosen-art en.

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Ueber das Selbstzerschneiden der Holzer und Wnrzeln ;

yon Prof. Dr. H e r m a n n Ludwig.

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Von Herrn Apotheker P a u l s s e n in Gross - Neuhau- sen (Grossherzth. Weimar) gehen mir dariiber unter dem 10. April 1855 folgende briefliche Mittheilungen zu.

Bei Verpackung des selbstgeschnittenen Sassafras- holzes fallt mir eine vor zwei Jahren im Preuss. Staats- Anzeiger gelesene Bekanntmachung wieder ein, die ich Ihnen in Abscbrift beizufiigen mir erlaube.

Diese Bekanntmachung lautet : Bekanntmachung vom 16. Februar 1853 iiber Verhiitung der

Verunreinigung des Qnassiaholz-Extracts drirch Kripfer. Bei den im vorigen Jahre statt gefundenen Revisio-

nen der Apotheken unseres Hezirks ist mehrmals dm EEctv. ligai quassiae kupferhaltig gefunden worden. Dies auch bei Apothekern, derem gewissenhafte Vorsicht bei Anfertigung von arzneilichen Praparaten bisher unbezwci- felt, und wo die Beschaffenheit des Laboratoriums den gesetzlichen Anforderungen dergestalt entaprechend war, dass jeder Verdacht auf vorgekommene Benutzung kupfer- ner oder (schlecht) verzinnter kupferner Cf efasse zur Dar- stellung jenes Extracts durchaus fern lag.

Urn die Uraache dieser Wahrnehmungen zu erfor- schen, ist versuchsweise das Extract theils aus geschnib tenem, theils aus geraapeltem QilaF.ieiZtholzep wie Bolches im Handel vorkommt, und zwar in Geschirren, die jede

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164 Ludwig, iiher Sehtaerschneiden cler Hb'lzer u. Tfiwzeln.

Vemnreinigung durch Kupfer unmoglich machen, nach den Vorschriften der Pharmakopoe sehr vorsichtig ange- fertigt worden. Dennoch war das Extract in beiden Ftil- len nicht nur lcupferhaltig, sondern auch wenig ergiebig.

Versuche, die demnachst mit ganzem, selhst geraspcl- tern Quassialiolze in denselben Geschirren angestellt wor- den sind, haben ein durchaus reines Extract und eine grossere Ausbeute geliefert. Es driingt sich hiernach die Vermuthung auf, dass mitunter clas im Handel vor- komniende Quassiaholz - das zerschnittene, wie das gc- raspelte - bcvor es in den Hesitz cler Apothcker gelangt, in schlecht verzinnten (Kupfer-) oder gar in kupfernen Gefiissen zur beilaufigen Extractgcwinnung thcilweise aus- gezogen morden ist, was alsdann die beregten nachthei- ligen Ergebnisse sehr leicht zur Folge haben kann.

Zur Abwendung von Benachtheiligungen des Publi- cums und der Apotheker, wclclic letztcre nach dem der Landes-Pharmakopoe vorgedruckten Gesetze voin 5. Oct. 1846 fiir die Reinheit und Oute der Heilmittel unter allen Umstiinden verantwortlich bleiben, veranlassen wir die Herren l\ledicinalbeamten und Apotheker, auf die bereg- ten Wahrnehmungen ihre Aufinerksamkeit zu richten und diejenigcn Falle zur AIizeige zu bringen, in welchen sich nachweisen lasst) dasa ausgezogenes und kupferhaltiges Quassiaholz als Handelswaare zu arzneilichen Zwecken dargeboten wird.

Arnsberg, den 16. Februar 1853. Konigl. Regierung. (Kihigl. Preuss. Staatsanxeiger. 1853. No. 54.)

Herr P a u l s s e n fugt dieser Mittheilung hinzu, dass er das L i g i w m qzrassiue sclion langst immer habe selbst schneiden lassen, wohingcgen es in den meisten ihm be- kannten Officinen im geraspelten Zustande angekauft werde.

Auch das L i y n u m sussafras coizcisziin sei ilim oft gnnz geruchlos vorgekomnien, was wahrsuhcinlich darin seinen Grund habe, dass man dasselbc vorher zur Abscheidung von atherischem Oel benutzt habe. Ueshalh pflege er auch Lignum sassufras selbst schneiden zu lassen.

Sow0111 von halbgeschnitteneni Ligiium sassafras, als auch von sellstgesclinittenmi Lignuni quassiae sandte mir Herr P a u l s s e n schone Proben ein, desgl. ein Stuck des kraftig riechenden, Zuni Zerschneiden bestimmten Sasss- frasholzes selbst.

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