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111. (Z*n’c i t e H 81 f te.) Nachbrn icli in der Erfien Halfto die T i t a n h r e und ihre Verbindungen mit den Alkalien and den SKuren bekannt gemacht hahe, wende ich mi& jetzt zu mei- nen VerIuclien dne Titan-Metall fiir fich darziifiellen, oder in Verbindung mit aiidern Metallen oder mit dam SchwefeL &misrkiingen uber das Titanoxyd, oder den blauen Titan -NiederElilag den man iiiiter gewif- fen Urnkinden erhalt, und iiber dae Atomen-Gewioht de, Titans rollen den BeTchlul’s machen. IV. Verfuche die Th~nfaUr’8 zu reduct’ren, und dczs Titan mit Schwefel zu verbinden. Die HH. Vaiiquelin Hecht nnd ouch Hr. L an g i e r hben rerfucht, die Titankhre durcb Kohle zii reduciren. Sie erliiehen meifientheils Koh- ten-Titan, iind dabei niir eiire kleine Menge metalli- fchen Titans, von welcliem es CelbR nocli zweifelliaf’t in, ob es rolclles wirklicli war. Da lie diefes Product in allen Sgurnn, felbfl in Kdnigswarer iinaufldich gcfundon haben , To ware eo lchwierig gewelenk den

Ueber das Titan und seine Verbindungen mit Sauerstoff und Schwefel

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Page 1: Ueber das Titan und seine Verbindungen mit Sauerstoff und Schwefel

111.

(Z*n’c i t e H 8 1 f t e . )

Nachbrn icli in der Erfien Halfto die T i tanhre und ihre Verbindungen mit den Alkalien and den SKuren bekannt gemacht hahe, wende ich mi& jetzt zu mei- nen VerIuclien dne Titan-Metall fiir fich darziifiellen, oder in Verbindung mit aiidern Metallen oder mit dam SchwefeL &misrkiingen uber das Titanoxyd, oder den blauen Titan -NiederElilag den man iiiiter gewif- fen Urnkinden erhalt, und iiber dae Atomen-Gewioht de, Titans rollen den BeTchlul’s machen.

IV. Verfuche die Th~nfaUr’8 zu reduct’ren, und dczs Titan mit Schwefel zu verbinden.

Die HH. V a i i q u e l i n H e c h t nnd ouch Hr. L a n g i e r h b e n rerfucht, die Titankhre durcb Kohle zii reduciren. Sie erliiehen meifientheils Koh- ten-Titan, iind dabei niir eiire kleine Menge metalli- fchen Titans, von welcliem es CelbR nocli zweifelliaf’t in, ob es rolclles wirklicli war. Da lie diefes Product in allen Sgurnn, felbfl in Kdnigswarer iinaufldich gcfundon haben , To ware eo lchwierig gewelenk den

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1 130 3 &tnAofFgehalt der Titanhire dtirob 'daffelbo zn b e Cthmen; nnd dae war doch der vorziiglichfie Zweok niciiier Unterl'iichungen. Aucli felbR wenn icli Koh- Icn-Titan in Sanerfioffgas' verbrannt liatte, wiirde ich gayik keitie ubreinfiimmeaden Rehltate erhalten ha- ben, da d i e h Produkt viol Titanfanre eingemengt ent- lialten konnte.

Xeuerlich liabcn die HH. Fa ra d n y und S t o - d a r t , bei iliren Arbeiten fiber den Stalil, vergcbens ficli beniiilit Titan mit 'Etjbn 211 legircn , obpleicli fie dabei Mlr grofse Hitee anwenrleten "); ein Relhltat, walclies fchon Vauqiielin iind Hcclit bei iliren Verlhclien erhalten hatten. Jch liabe eben To vergebens verfuclit, &;dmhmit Titm zn verbinden. Zn dcm Ende liatte ich Titanftinre. mit einer grofsen Menge l'elir fein ge- rafpclten reinen deltillimten Zinke, das fich oltne allen AtickRand in Saldliiire auflijfie, vermengt , dae Ge- iiienge in eine kleiiio Barorneterrdire von dickeni bl lr lobwer I'ciimelzbarcm Glare gatlian, welche an dem einen Ende zageblafen war, iind ee i n i l t r niit einer dicken Scliiclit Ziti kfeil.tipiiliiie bedeckt. Die IWire zog icli Jar- auf in eine feine Spitze PUS, Iiellte fie i n Sand i i i eiiten

liefirc'hen Tiegel, und erh;lzte diefen fo Ialigc, bis dils Zink fich in den otern kiiltern Tlivil dcr Hiiliro, dcr aiis den1 Sande ltervorragto, fublimirtt.. Naclideia al- ha erkaltct war, wurtlc die grnze Glasriilire in Salz- rvwe gelegt; diole l s t e h s Ziiik auf, uiid IiinterlieG

*) Sfehe den vorfg. Band did. Ann. (Nov . 1822) S. 242. ,,Wit hebeo bis jotzt noch heinen Tiegel linden k8nnen (fagen fie daf. S. 226) der dcr Hitzc widerff!lnde, welche Ii6tliig i l l urn d a i Titan vlllig xu reduciren, und dafr diefe Redtiction nooh jb woilhanmen bewirkt warden fey, miiffen wir besweifeln."

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I 151 1 rin fcliwarpeo nioht metallifchee Pulver , nerchw d o t

Einwirkung felbR dee koclienden KiinlgswoKer'ere upid derfiand, licliarf getrocknet eben Co vie1 nls die ange- wondte TitanL'aure mos, und beim Gliilien weifs wnrde ohno docli rein Gewicht zii verhdern. DieCes Pnlver war allb eine TitanCiure voii Ccliwarzer Farbe. W o - darch fie diefe Farbe angenoninien hat, kann icli nicht erkltiren. W i r finden indelIeii etwas Andosee, nacli Berzeliiis, bei der Wolfranifiinre, die, naclidern fie durcli Gliilieii in einer Retorte P L I B wolfranifaiirem Am- moiiiak bereitet worden, d~inkelblaii ifi, danii aber beini Gliilleii in offnen Gefdsen die der Wolfri.llrnlhnre ~ewSlinlicli eigentliiimliclie gelbe Farbe annimmt , 011r

lie das Gewiclit mi verandern. Ich l1abe dio Verriiche mit der TitanBure oft wiederholt, iind inimer dieree fcliwarze Piilver erlialteii.

?T'aflerJlo&ma fiber gliiliende TitanChro sclcitef, rediicirt diefe ni'clit. Mi nnliin niin ScIiwPJel- Wafer- f i fga8 . iini vielleicht durch doppelte Verwandtfchaft das zii erlanpii , w a s die einfaclio nicht liervorlrachte. Naclideni icli in einer I'orcellanrSlire die 'Titanfuure ziim Iieftigen Gliilieii gebraclit liatte, leitete icli Scliwe- fel - Wal l 'c r f to f fp dariiber fort, dns vorlier durch einc IanSe Riilire mi't l'alzknrem Kalke gelien inuf'ste. D e r game Apparnt war gut lul irt iind Cclilor~ Infldichf. &or such jeizt erllielt icli iiiir daITclbe fcliwarze Piil- ver \vie beitii vsrigen Verl'iiclie, iind &lit cinc Spnr VOII Sclirvcfcl-Ti~an.

S'cliruefel - Knlium mit Titrnfi-iure geCclimohn hrillgt ebenfillls kcin Scliwefel - Titan Iicrvor. Wird die gelclimoleene Moue niit WaiI'er i ibergden, &e

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4 131 1 &d keine TituiThrrr aufgel60, \vie behauptot nor- den ill.

Ziiletzt verhchte ich nocli Dmpfe von SchwefeL &*JoJ iiber gliihende Titanhure rtreichen zu laf- fell, und dieiee Verfaliren fiilirts mich endlich zu einem ontrclieidenden Reldtate. Doc11 gelangte icli aiich aiif dieEm Wege erfi nach vieleii vergeblichen Verhchen zum Ziele. Ich bekam zwar imnier Schwe- fel-Titan, aber e8 wurde nicht immer alles Titan mit Scliwefel verbunden, da daiin das pulverfijrmige Schwe- €&Titan mit Titanhre gemengt blieb. Man hat viele VorEclits -Mulsrcgeln zu heobacliten, um ein reines Schwefel-Titan zu erhalten, iuid diefee gelang mir nicht eher, ale neclidem icli iieiinmal bei dem Verlu- die nlilsgliickt war und Scli wefel -Titan bekommeii liatte, das bcim Verbrcnnen ungleiche Mengen von Titankure lieferte. Nachhcr habe ich indefs die Ope- ration noch fiinfmal wiederliolt , und jedesmal eiii Schwefel-Titan dargeliellt , durcli dellkn Verbrennung ich conltante ReCultate erhiclt. Das Verfahres und die VorEclitsxnarsregeln , die icli liierbei befolgte, wa- ren folgende :

Die Titankwre darf niclit in Pulverform angc- wendet werden, weil es bnR unm6glicli ifi das entfie- lieiide SchwefeLTitan von der iibrigcn Titanhiire me- clianibh zu trennen. Hatte icli daher pulverfiirmi- g e Titanlawe, fo riihrte ich fie rnit WuITer zu ci- neni ilicken Brci an, und prehe diefen zwircheii Larchpapier rtarlc unter einer PreITe, wodurch icl i znfammenhttngendc Stiickc bekani, die aucli nach dem Gliihen ihren Zufammcnhang nicht verloren. Eben €0 miifs man Titanhure behandelii, die durch Ver-

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t 133 3 brennen ron Gchrefel - Titm erlialten worden, wed fie durch die Verbrennung des Schwefels lockeror wird. - Auf diefe Art bereitete gegliihte Saure braclite ich in eine Porcellanriihre, an dmen einem Ende icli eine Retorte mit rectificirtem Schwefel-#oh- lenlioff Ir~ftdicht ankhtete, an dem andern Ende aber cine Glasriihre, die offen blieb. Die Porcellanriihrs wiirde in einen paUenden Ofen von feuerfeltem Tho- ne gelegt, bei nelcliem der Luftzug und die Hitze durch die Verlangerung dee Schornfieines nacli Ge fallen veriiielirt werden konnte, uiid der Ofen Iang- lam oach und nach erhitet. Nachdcm die R6hre ei- ne halbe Stunde gegliiht liitte, erwtirmta icli die Re- torte und den iri ihr entltaltenen Scliwefel-KohlenRof€ fehr gelinde durch eine Lampe, die neben didelbe in ziemlicher Entfernung gefiellt wurde. Dae Gas, dao durch die Glasriihre an der entgegengefetzten Seite entwich, ziindete ich an, urn durch die fiiirkere ode7 hhwachere Flamme zu feheii, ob auch iiiclit unngthi- ger Weire zu vie1 Schwefel- Kolilenfioff verfluchtigt wurde. Da das Aefultat deRo genugender ausfallen m&e, je langr'er die Operation vor Gch ging, fa D d t e ich die Flarume fo klein, dah fie kaum zu fehen war, lint3 nahm gewiihnlich die neben der Re- torte gcfiellte Lampe nach ciniger Zeit ganz weg, d4 die Rrahlende Warme des Ofene die Aetorte , obgleich lie siemlich entfernt davon war, genug erhitzte, dab dm Schwefel-Kohleviloff licli in Iiinkngliclier Menge verflbhtigte. Die Operation dauerte gewijhnlich 4 bie 5, auch wolil bei griifscren M e n p n 6 Stunden, and wurdo gelkhlolba olie no& aller Sohwefel - Kohr Bib. &nrL d. mole Bt a L S b a# 4. reobr 86 & ic

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1 134 I IenffoR oerdanfiet war, 'MittelR einer Spiritudarr~pe rchmelzte icli dann die hintere Glasrahre zu, und nahm den Apparat am dem Feuer, darnit das gebil- dete Schwefel-Titan , wtihrend es nocli mit Dgmpfetl von Schwefel - KohlenRoff umgeben war, erkaIten konnte, weldies bhr nothwendig iR, da es ficli, wenn es erhitzt in, fogbicii beim Zntritt der Luft wider M a t nnd in Titanfawe verwandelt. Dam &ItWefel-Titan wnrde erR aus der Aiilire genommen, Venn diefa ganz erkaltet war.

Daa Schwefel- Titan bat eihe dunkelgriine Far- be.- Bei der SelindeRen Beriihrung mit einem harten Karper nirpmt es Cogleich liarken Metallglanz an; der metallirche Strich iR meffinggelb. - In o h e n Geftt- Len erhitzt fan@ es Feuer wenn es anfangt zu gliiiien, brennt mit einer blaaen Schwefel- Flamme, und ver- *and& fich ih Titanf8nre. In einem kleinen Kol- t e n , dw eine fehe OefFnung hat, erhitzt, giebt C8

emas Schwefel her, verliert aber lobald man die Spitze dchmelz t keinen Schwefel mehr bei fortgefetztem ErwKrrnen. Es hat diefe Eigenfchaft mit mehreren Schvefel-Metallen gemein , die den Schwefel C'hwach gebnnden haben; lie rikhrt davon her, dafs das Me- tall Gch friihar orydirt als der Schwefel. - Wird dae Sclrwefel -Titan mit Salpeterltinre tibergoren, To er- w&mt e a fich, cs cntwickeln fich nitrat Dampfe , die Flfifigkeit w h d milolrig, und fein zertlttille Titanhure fetzt fich zu Boderr; kocht mafl dieFliifiIigkeit, To zielit fich der fein zerEhe"rte5chwefel in eine QqeI znfamrnen.

Das eiiifaclifie und fichdrfie Mittel das Scliwefel- Titan zu MlWlyfreYl, war die Verbrcnnung. Diefe go- lcliah a i d eineifi MIP diinnen Platiiiblech , denin Rltn-

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33.95 SaurrRoE

loola0

50,83 Schwekl

la0,oO

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Ich mulste nun noch diirch Verfuchs beweifen, dafs der Grund meiner Rechnnng richtig fey, ngm- lich dafs der Sdiwefelnngs - Grad des Schwefel -Titan. dem Oxydations - Grade der whaltcnen Shre ent- f'cht. Icli oxydirte duher eine Qiiantitat auserlere- nee Scliwefel -Titan mit KiinigswalTer. Hierbei war es aber unmiiglich au mfahren, wann aller Sclimefel lich oxydirt hatte, da die Titankurc, die Gch gebildet liatte, die Fliinigkait in eine Enlullion verwandelte. Nacldem icli o , q Gr. Schwefel-Titan lange mit Kii- nigswarer digcrirt bette, klrirte ich die FliifIiSkeit mit Amrnoniak, filtrirte lie, nnd fiillte die filtrirte Fliif- ligkeit mit lalzl'aurem Baryt. Ich bkant 0,179 Gr. lchwefelfnuren Baryt , entl'prechend o,o@ Gr. Schwe- fel, welches 49,32 Scliwefel in i o b Tlieilen Schwefel- Titan anzeipn wiirde j eine Zahl, die mit obigen Ver- Cuthen iibereinfiimqat.

Da diel'e Oxydation mir nicht geniigte, fo ver- fuuchte ich Scliwefel-Titan mit Salpeter zulhrnmenzu- l ~ h m r l ~ ~ ~ ~ , und dadiirch mi oxydiron. Ein Gr. fehr reines Schwefel-Titan wurdo niit 12 Gr, grSMicli zer: fiol$anem Salpeter lo in eiiier Retorte gemengt, dafs der Galpeter dae Schwefel-Titan gane bedeckte, und der Hale der Retorte mit einer Rdire verbunden, de- ren Elide in KalkwaITer hand, urn dadnrch engleich eu erfahren , ob aucli aicht das Schwefel-Titan Kohle enthalte. Icli erhitzte die Retorte vorhlitig , a b r kaum hatte der Salpeter am Boden derl'elben ange- fangen zii fohmelzen, ale Cogleicli die Barkhen Deto- nationen Statt fanden, und die Retorte zerfprengt wur- de. Ehe lie indeITen zerfprang, hatte Gcli vie1 Gas entbwden , diirch welchee das KalkwalIkr nicht ge-

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[ 157 J

triibt wordkrr war. I c ~ lbtzte die Opcralioii weiter in einem offeneii Tie8el fort iind priifte die gefchnl~l- zene Mane. .Ich behandelte fie init WaITcr ui id iiltrirto die Fliifigkeit vom fauren titanfauren Kali; Gc bratifie nicht aiir niclit rnit Sgturen, fondern brachtc auch mit Kalkwaller keinen NiederCchlag Iiervor.

Die belle Art indellen, uni zu erfdhren, ob der Oxydationsgrad des Titans dem Schwefeliings - Grade entfpreche , war folgende. Icli digerirte Schaefel- Titon mit einer Auflbrung von LauCtiCchem Kali , wo-

durch es Lhr bald zerl'etzt wiirde. Weirsee faures ti- tanfaures Kali Ibtzte fich zu Boden, iind aus der abiil- trirten FliiIligkeit entband Gch, ale ich Ge mit Salz- h i r e verretzte , Sohwefel - WaITerftoffgae, wobei die Fliifigkeit klar blieb iind kein Schwefel Gclr abfctzte, Hier koiinte dae Schwefel -Titan nur durch Wollkr unter Vormittelung dee Kalis oxydirt wordell feyn. Watlirend ein Atom Sanerftoff dee WaKcrs f c h mit dem Metalle verband, verbondeii ficli die lciden Ato- me WaITerfioff deCTelben mit dem Scliwefel , und bil- deten Scliwefel -WaKerRoff, der beim Znfatz der Salz- hure cntwicli, Es wiirde f c h Scliwefel abgei'chieden lraben, weiin das Sohwefel-Titan melir Atonic Sclirve- fel hrtte, nls die TitanTbire Atoine Saaerfioff, iind ea nnilbte Gcli durcli die B e l i a ~ d l u ~ ~ g mit Kali ziJgleich WaiTerRoffsas entbnnden 11aben, pl'euii dcr umge- kelirte Fall StaIt fiinde.

Das Gas, welclies Iich bildet, weiiii m a n S c l l ~ e - fel-Kolilenlioff iiber TitanCtinre lireiclien l ~ l i t , hreniit niit Lhuer Flaaiiiia iijiter Ausfioi'sen eiiics :'cliwefligen &ri~cl~s. Icli h b o davoii cinigcs i th i - i (>iiecLfilber

ad&i' i ln~cii urn es zu Liriterluchen. Kd!.u a l h , iiiit

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C 138 1 welchm dae Ga8 gefchiittelt wurde; triibte flch fo- gteich; 76 Maal's Alkoliol fchliirfteii $9 MaaG dee Ga- les ein; kaufiil'clics Kali, mit welcliem es in BeriiL rung gebracht wurde, ablbrbirte nicht blos Kolilen- fanre, lbndern zerfetzte aucli Scliwefel - KolilenRoff- Dampf, i d e m das Alkali lich init Scliwefel vereinig- te , nnd die Aufl6l'ung nun Bleil'olution fchwarz nie- dcrfcl~lng. Urn den ReR des Schwefel- Kolilenftd€ - Dampfes abforbiren zii laKen fetzt icli , naclidem das Alkali liinweg gettommen worden, Alkoliol Iiinzu, der am andorn Tage mit neuern vertaufclit wiirde, nnd wul'ch, als diefer entfernt worden, den Al- koliolduiift mit WalTer fort, wozii ich micli dcs KdkwalTers bedientc. A h icli darauf dem Gas, wel- d ies ciiruckblieb, ein gleiches VoIurnen Sauerfioff- gas zufetzte, detonirto es nicht, doeh gab der Riick- fimd rnit KalkwatTer eine Triibung, wenn nun War- Cerfioffgae zugefetzt und durch don electrifchen Fun- ken detonirt wurde. W ~ f c h t man dae Gae ern mit Alkohol und dann mit Kqlkwarer, To trubt ee Iich nicht , weil der Alkohol , der weit mehr Kohlenfgure rufnimmt ale dae YValTcr, diefe dann bhon abforbirt hat.

Das Gas beRcht all'o aue Kohlcnfkure uiid Koh- lenoxydgas, gemifcht mit einer grofsen Menge Schwe- fel - KohlenReff - Dampf 3.

*) Der glOchliche Erfolg, mit dem lch mich dw Schwefel Kob. IonBoffs bcdient liabe, urn die Titanlllure zu dcroxydircn und das Titan mit Schwcfel zu verbinden, l ids mich lioffen, d a f €elbe ruch bri nodern Metalloxydeo zu erreichen, w e l c h map bir jetct weder reduciren. noch mit Schwefel verbinden konn- te. Ich will hier in drr Klirrc d;e Erfolge dcr Verfuche mit- thcilm , wclcb. ich in dielet Ablieht gsmacht babr. -

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r 139 I V.

Oebsr den bkuen Niede@hlctg, den ZinE , FY b i mund Zinn in Titan-AuJljkngen harvorbringen.

Man hat diefen blaiien Niederrchlag fiir Jas Oxyd des Titnrie engefehen *), oline dieres doc11 gcllicrig bewiel'en zu hrben. Denn m a i l k6nnte ihn ebeil Lo gilt fur Titnnlsure ausgeben , die eine versinderte Far- be rngenommen hat ; eine ErCcheinung, von twelcher

Tmta~hwe, ant dibfelbe Art wls Titanffiure behmdelt, g8b eln dfmgnlles Schw$d - Tantnl, d u darcH die Benili- rung rnit einem brrten Kllrper Rarken Metallglanz annahni. Die Farbe des metallifchen Stricher war grau, In offnen Ge filfsen erhitzt, brannte er wie Schwefel-Titan mit einer biPu- iicben Schwefel-Flamme, and verwandeite fich in weifse Tan- tallkure. Von Salpeternure wird es mit febr grofier fleftig- keit nngegriffen and in d n wcifres PaIver verwandclt. - Grilner Uronorrydnl giebt, eben fo behandelt, ein fchwarzcr Schuefel-Uran. dar gerkben einen fchwarzrn metallifchea Stricb bekommt. In ofiion Gefifsen erhitrt brennt 08 mlt el- ner biauen Sehwefel- Fhmme, und verwaodelt fich wieder ia Oxydul - I G f o k r & und d h m n r d . vrrbderten fie11 durch die D h p f e des Schwefef-KohlenfioUs gar nicht, obgleicll die Verfache Iange fortgcfetzt wurden. Ich konnte wok1 dirfeo negative Rehitat envrrten, da icb Ion& friiber hltte bemsr- ken mUlTen, dafr die Porcellanr(ihren, in denea lch die Ver- ruche ankellte, rngegriffen wlirden. Er wPre indoiron rob1 intereAhnt t u unterfuchcn, ob nicht vielleicht bei h8haa Warmegraden, ab mir zu Gebote ltanden , die Rrdica~e dcr Kierderde und Alrirnerde fich durch Schwefei - Kohlcoltoff follten mit Schwefel verbinden lalien. Role.

a) Da ich in diefem Auffatae zu zrigen gehcht habe, dafs drr. was man bisher Titanoxyd gcnannt hat, eine SRure ik, dir Ich Tirrnfiurs nenns, fa mufs drp, WN niin form fur Ti- n n orydol ankh, Titrnoryd gearnnt Tpcrdm. BoJk

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c 840 3 tch oben gelprochen habe. Die irieifien von rnir be- herkten ThetCachen fprecheti indexen allerdingv da- fur, d& die blaue Farbe von eineni Oxyde herriilirt. In der reducirenden Flamme des Liithrohrs ftlrbt fich die Titanfiiure mit den FliiCTen blau. W e n n eine AufliiTung des Tauren titanfauren Kalie in Salzfvure vollkommen klar ill, elie fie mit Zink in Beriili- rung ktimmt, lo iR ee die blaue FliifGgkeit im An- fangc ebenfalls, und erfi allmtili~ig letzt fich ein blauer Niader1c;lillog ab , wenn das GeMs nach Hinrvegnah- me der ZitikRange verfchlolen w i d ; auch wird in ganz dicht verfchloEenen Geftileen diefer Nieder- l'chlag weirs. Pretcipitirt man dagegen eine klare blaue Fhil%gkeit, aiie der man To eben die ZinkRango heraasgenommen hat, mit kaufiilchem Ammoniak oder kaurtifchem Kali, ro entilelit ein blauer Nieder- Ghlag, dar fich in einen weirsen verwandelt wnli- rend fich eine grofee Menge kleiner Gasblah, d ie Waflerfioffgas find, aue der Fliifligkeh entwickeln. Das Oxyd ili alfo im Stande das WalTer zu zerretzen, - ein gewifs li6chR merkwiirdigea Pbtlnomen. Dafs es dieles augenblicklich beim Zufatz von Alkalieir thut , A'chreibe ich der Verwandtfchaft der entllchen- den Titanfinre ea den Alkalien zii *).

Ich habe Verfuche angeRellt , urn das Titanoryd ZLI analyfiren , die aber keine Refultate lieferten. Ich eerfetzte eine klare Aufliifung des fauren titanfaureii Kalis in SaldtlLlre durch reines defiillirtes Zink, das vorlier genau gewogen worden war, und fing das licli

.) Ich dcnlre mir diefen Procefs analog der Erkbeinung, dars Ei- fen und Zink ern durch dim Gegenwrrt oiarr SYure drr Waf- Cer zarfccaen. &$a.

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t 141 J entwickelnde WalTerfioffgae auf. Dalei fchlofs icli lb : EJ konnte das WaITerfioffgas, welclies i& bekam, niir von Auflsfung des Zinkes in Salzffiiire 'herriih- ren ; alfo zeigte tnir dae Volumen derelben die Menge des Zinkee an, die erforderlicli geweien war es ZLI

entwickeln. Die Differene aber, ~vvelcl~e fich fand zwi- rchen der Meiige dee Zinks, die nacli diefer Rechnnng tibrig bleiben follte, und der Menge, we lch wirklich iibrig blieb , konnte niir davon lierriihren, dafs durch dam Ziulc die Titanfriiire zu Titanoxyd redncirt war-

den war; denn wenn Metalle andere rednciren, findet keine WaKcrfioffgas - Entwickeliing h i t . Wufsle ich nun die Menge dee Sauerftoff - Gelialte in der Ti - tanhiire, To konnte icli daraiie leicht bereclinen , wie viel diefe Saiierfioff verloren haben mnfste, urn zit Oxyd zu werden. Der Verfuch dauerte drei '$Vochen, aber naclrrlem fich viel WalTerRoffgas entkrickelt liatte, wurde der entfiandene blaue NiederCchlaS weirs, un- geachtet das Zink, dae in grol'sem Ueberfcllurs vor- handen war, in der Fliiffigkeit blieb, iind das Ge- tars wtilirend der ganzen Operation Iuftdicht ver- TcllloITell war.

VI. UeBcr dnr Atomengewicht des Titnnr.

Hr. Prof. M i t fc l ier l i c h hat niich daraiif anf- merkfam geniaclit, dafs die Quadrat-Octaerler dee Ru- tile und des Zinnjeins in allen iliren Formen, be- fondere in den Zwillings- Kry Rallifationen dieCelben find. ZinnRein befielit inde1l;:n wcfentlicli nur aus Zinnoxyd, To wie Iiutil n u s Titanhire. Zinnoxyd imd Titanl'aure mufieti tlnlier ;l;~i~srph r e p . Das wird auclr wirklicli durcfi n i i d c i ~ Fncta nielir a l ~

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c a 4 3 1 wrlirkheiulicli. Nr. Mitl'ciierlicli hat niiinlicli beob- aclitet, dsCs liarper, welcIie ifoniorph find, aucli in iliren cliami~chen EigenTcliaften viele Analogien zei- gem In der That hat die Titanhire, fo vide Para- dorieii fie aucl! zeigt, doclr mit keineni Metalloxyde iiielir Aehnliclikeit , als init dem Zinnoxyde. Beide find I'chwache Siiuren, die aiif trocknem Wege die K~hlenliiure ails den kohlenCauren fixen Alka- lien unter Brauren entbinden, und ficli mit dern Al- kali zu Calzartigeii Verbindunsen vereinigen. Beide entwickeln dabci eine Quantitiit Kolilcn&ure, deren Saucrfioffgehalt dem der senommenen l'cliwachen Stiuren gleich ifi "1. Beide find nacli dem Gliilien durclaiis unaufliislich in den Clrkfien Sguren, und beider Verbindungen mit anderii Ssuren , die fliich- ti6 oder zerfiiirbar durch die )iitze Gnd, hinter- laxen nrch dein Gliilien reinee Zinnoxyd und rein0 Titanliture.

Dcr Titanl'gure mufs man, ihrer Stlttignngs - CapacitHt , und ilrrer Verbindang niit der OxalCaure zu Folgo, entweder P oder 4 Atome Saiierfioff pbeii. Berzeliiie hat fur das Ziiikoxyd vier Atonic Sauer- rtoff angenommen. Nehmen wir fiir die Titanlhiiro dalier eben Ib vide Atome Saiierrtoff an, 10 wicgt eiii Atom Titan 778,20, wenii 1nan loo fiir die VW- hdtnil'szahl deo SaiierRoffs nimml.

0) Ich fchmols 0,313 Gr. gegliihtes Ziunoxyd, dar aus Zinn 'rnit SalpeterrPure bereitet warden, mit 3,586 Gr. kolrlcnhiirrm Natriim zuammen. Die gelchmolzene Mare wog 3 ,~o; Gr. Es waren alfo 0-4 Gr. Kohlenfaure cntwichen, die ox;6g Gr. Sauerltnff cathalten; 0,313 Gr. Zinnoxyd aber enthalten 0.067 Gr. SauerRoff, Die gefclimolzene Mare hatte fir11 ruch bier dcutlich in zwei Schichten gcthcilt. R+