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Vwhaltem de8 poZaAsirtm Uchtes Beugwng; vom G. Qu4mcke. Hr. H. E. J. G. du Boisl) ver6ffentlicht in dem Aufsatze ,,Reflexion und Transmission des Lichtes durch gewisse aolo- trope Qebilde" Versuche iiber den Durchgang des polarisirten Lichtes durch blanke Silberdrahtgitter , Platinschichtgitter, Cflasgitter und iiber die Reflexion des polarisirten Iichtes an Metallgittern. Ich erlaube mir darauf hinzuweisen, dass ich eine grosse Reihe ahnlicher Versuche in meinen optischen Experimental- untersuchungen (Pogg. Ann. 149. p. 273-324. 1873) und in' den Giittinger Nachrichten p. 22-32. 1873 beschrieben habe. Ferner hat Hr. X. Exner2) in zwei Abhandlumgen uber ,,die polarisirende Wirkung der LichtbeuguGg" ahnliche Ver- suche iibef den Durchgang von linear polarisirtem Licht durch Glasgitter veroffentlicht , und eine Uebersicht der fi-iiheren Arbeiten auf diesem Gebiete gegeben. Ek findet im allgemei- nen das Stokes'sche Cosinusgesetz in Uebereinstimmung mit den Versuchsergebnissen der verschiedenen Beobachter. Mir selbst wird darin der Vorwurf gemacht, ich hatte anf das falsche Licht , welches von Beugungsspectren verachiedener Provenienz herriihrte, und welches dem Lichte des beobachte- ten Spectrums beigemengt gewesen wiire, keine Riicksicht ge- nommen. Daa Letztere ist nicht richtig, da ich den Einfluss dieses fdschen Lichtes sehr wohl gekannt habe und meine Messungen an Drahtgttern im durchgehenden Lichte, nnd an Furchen- oder Hiigelgittern am (3188, Metal1 und Silbercollodium im reflectirten Lichte von dieser Fehlerquelle frei waren. Meine Mittheilung in den Qottinger Hachrichten, welche eine Ueber- 1) H. E. J. G. du Bois, Wied. Ann. 46. p. 542. 1892. (Habili- 2) K. Exner, Wien. Siteungsber. Mathem.-natnrw. Claese. 99. tationsechrift). Abth. II (10. 7. 1890); 101. Abth. II (11. 2. 1892) p. 8.

Ueber das Verhalten des polarisirten Lichtes bei der Beugung

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Page 1: Ueber das Verhalten des polarisirten Lichtes bei der Beugung

Vwhaltem de8 poZaAsirtm Uchtes Beugwng; vom G. Qu4mcke.

Hr. H. E. J. G. du Boisl) ver6ffentlicht in dem Aufsatze ,,Reflexion und Transmission des Lichtes durch gewisse aolo- trope Qebilde" Versuche iiber den Durchgang des polarisirten Lichtes durch blanke Silberdrahtgitter , Platinschichtgitter, Cflasgitter und iiber die Reflexion des polarisirten Iichtes an Metallgittern.

Ich erlaube mir darauf hinzuweisen, dass ich eine grosse Reihe ahnlicher Versuche in meinen optischen Experimental- untersuchungen (Pogg. Ann. 149. p. 273-324. 1873) und in' den Giittinger Nachrichten p. 22-32. 1873 beschrieben habe.

Ferner hat Hr. X. Exner2 ) in zwei Abhandlumgen uber ,,die polarisirende Wirkung der LichtbeuguGg" ahnliche Ver- suche iibef den Durchgang von linear polarisirtem Licht durch Glasgitter veroffentlicht , und eine Uebersicht der fi-iiheren Arbeiten auf diesem Gebiete gegeben. Ek findet im allgemei- nen das Stokes'sche Cosinusgesetz in Uebereinstimmung mit den Versuchsergebnissen der verschiedenen Beobachter. Mir selbst wird darin der Vorwurf gemacht, ich hatte anf das falsche Licht , welches von Beugungsspectren verachiedener Provenienz herriihrte, und welches dem Lichte des beobachte- ten Spectrums beigemengt gewesen wiire, keine Riicksicht ge- nommen.

Daa Letztere ist nicht richtig, da ich den Einfluss dieses fdschen Lichtes sehr wohl gekannt habe und meine Messungen an Drahtgttern im durchgehenden Lichte, nnd an Furchen- oder Hiigelgittern a m (3188, Metal1 und Silbercollodium im reflectirten Lichte von dieser Fehlerquelle frei waren. Meine Mittheilung in den Qottinger Hachrichten, welche eine Ueber-

1) H. E. J. G. du Bois , Wied. Ann. 46. p. 542. 1892. (Habili-

2) K. Exner, Wien. Siteungsber. Mathem.-natnrw. Claese. 99. tationsechrift).

Abth. II (10. 7. 1890); 101. Abth. II (11. 2. 1892) p. 8.

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766 E. Lommel. Haltsches Phanomen.

sicht der Resultate meiner sammtlichen Versuche enthalt, scheint Hr. K. E x n e r nicht gekannt zu haben.

Meine zahlreichen Versuche uber dss Verhalten des po- larisirten Lichtes , welches ari Beugungsgittern reflectirt wor- den ist, habe ich im Einzelnen bisher nicht veroffentlicht, da die Resultate sehr complicirt sind. Aber die Gesammtheit meiner Versuche uber die Beugung des linear polarisirten Lichtes, im .durchgehenden und reflectirten Lichte, zeigt, dass das gebeugte Licht im allgemeinen elliptisch polarisirt ist ; dass das Ampli- tudenverhiiltniss und der Phasenunterschied der Componen- ten, + und I zur Beugungsebene polarisirt, mit Fom, Ab- stand und Substanz der Gitterstiibe sich andert; mit wachsen- der Wellenliinge und mit wachsendem Beugungswinkel zu- untl abnimmt und dass dieser periodische Wechsel sich mehrfach wiederholen kann.

Im allgemeinen habe ich meine Versuche weder mit den1 Stoke s'schen Cosinusgesetze, noch mit den theoretischeii Betrachtungen von J. F r o h l i c h u. a., die nach 1873 veroffent- licht worden sind, in Uebereinstimmung gefunden.

Heide lberg , den 15. October 1892.

XVI. Mchtbare Daretellung der aequdpotent4alsra Ijinitm in durchet'rorntem Platten; Fmkl&rwng &es

WaEiY8che.n Phiirzomms; vow E. L o m m e l . Vorl%ufige Notiz.

Eine einfache Ueberlegung zeigt, dass die zu den 8trom- linien in einer Platte senkrechten Aequipotentiallinien zngleich die zu der Strolaung gehorigeri magnetischen Kraftlinien sind. Streut man Eisenfeilsplne auf die Platte, so ordnen sich die- selben bei geniigender Stromstarke zu einem schonen Bilde der Aequipotentiallinien.

Bringt man die Platte in ein Magnetfeld, RO andern diese Magnetkraftlinien ihre Lage, und damit auch die zu ihnen nothwendig orthogonal bleihenden Stromlinien. Darin liegt die einfache Erklarung des H all'schen Phanomens.

Miinchen, 6. Nov. 1892.