26
W. Beetz. 435 Lage des Schnittes bestimmenden Winkel ,Y, 6. ?c und b angegeben. Bei Nr. 11 der Tabelle !,Weinsawe in Axe" und Kr, 19 der Tabelle ,,Weinsaure I Axe" wurde v8, da bei y nahezu gleich 90 0 die Reclinungsmethode keine brauchbaren Re- sultate lieferte , aus den bekannten Radiivectoren des zweiten und dritten Hauptschnittes interpolirt. Bei ,,\Vein- saure in Axe" innere Curve Nr. 12 ist wahrscheinlich ein Beobachtungsfehler untergelaufen , da der beobachtete Radiusvector unmiiglich an dieser Stelle liegen kann. Vergleichen wir schliesslich die Uebereinstimmung zwischen Beobachtung und Berechnung fur die schiefen Schnitte mit der fur die Hauptschnitte, so ergab sich bei letzteren ein wahrscheinlicher Fehler von 0,02 o,'o, wahrend er sich hier zu 0,017 Olio berechnet. Das Resultat der Messungen Iasst sich dernnach dahin zusammenfassen, dass auf Grund der vorstehenden Ueber- legungen und Rechnungen, von denen die der ersten Mit- theilung specielle und einfachere Falle waren, au c h f ii r die schiefen Schnitte optisch zweiaxiger Kry- stalle die Fresnel'sche Theorie der Lich tbewe- gung in Krystallen init der Beobachtung durch- weg in Einlilang gefunden wurde. Strassburg i/E., Marz 1879. V. Ueber dccs ?~Tarmebeitzcnysver~~loye~z dei- Pliissiykeiten; vow W. Beetx. Die Ergebnisse der Cntersuchungen , welche bisher iuit grossem Aufwande von Sorgfalt iiber das TVBrmelei- tungsvermbgen der Flussigkeiten angestellt worden sind I), .~ ~ ~ I 1) Pogg. Ann. CSXSIV. p. 618. 1868. Pld. &lag. (4) XSXV. p. 283 u. XXXVII. p. 46s. 1868 u. 69. Phil. Trans. CLIX.2. p. 637. 1870. L u n d q u i s t, Cndersokning af nogra viitskors leidnings- 23 *

Ueber das Wärmeleitungsvermögen der Flüssigkeiten

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Page 1: Ueber das Wärmeleitungsvermögen der Flüssigkeiten

W. Beetz. 435

Lage des Schnittes bestimmenden Winkel ,Y, 6. ?c und b angegeben.

Bei Nr. 11 der Tabelle !,Weinsawe in Axe" und Kr, 19 der Tabelle ,,Weinsaure I Axe" wurde v8, da bei y nahezu gleich 90 0 die Reclinungsmethode keine brauchbaren Re- sultate lieferte , aus den bekannten Radiivectoren des zweiten und dritten Hauptschnittes interpolirt. Bei ,,\Vein- saure in Axe" innere Curve Nr. 12 ist wahrscheinlich ein Beobachtungsfehler untergelaufen , da der beobachtete Radiusvector unmiiglich an dieser Stelle liegen kann.

Vergleichen wir schliesslich die Uebereinstimmung zwischen Beobachtung und Berechnung fur die schiefen Schnitte mit der fur die Hauptschnitte, so ergab sich bei letzteren ein wahrscheinlicher Fehler von 0,02 o,'o, wahrend er sich hier zu 0,017 O l i o berechnet.

Das Resultat der Messungen Iasst sich dernnach dahin zusammenfassen, dass auf Grund der vorstehenden Ueber- legungen und Rechnungen, von denen die der ersten Mit- theilung specielle und einfachere Falle waren, a u c h f ii r d i e s c h i e f e n S c h n i t t e o p t i s c h z w e i a x i g e r Kry- s t a l l e d i e F r e s n e l ' s c h e T h e o r i e d e r L i c h t b e w e - g u n g i n K r y s t a l l e n init d e r B e o b a c h t u n g d u r c h - weg i n E i n l i l a n g ge funden wurde.

S t r a s s b u r g i/E., Marz 1879.

V. Ueber dccs ?~Tarmebeitzcnysver~~loye~z dei- Pliissiykeiten; vow W. B e e t x .

Die Ergebnisse der Cntersuchungen , welche bisher iuit grossem Aufwande von Sorgfalt iiber das TVBrmelei- tungsvermbgen der Flussigkeiten angestellt worden sind I), .~ ~ ~ I

1) Pogg. Ann. CSXSIV. p. 618. 1868. Pld. &lag. (4) XSXV. p. 283 u. XXXVII. p. 46s. 1868 u. 69. Phil. Trans. CLIX.2. p. 637. 1870. L u n d q u i s t , Cndersokning af nogra viitskors leidnings-

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Page 2: Ueber das Wärmeleitungsvermögen der Flüssigkeiten

436 W. Beetz.

stimmen noch so wenig untereinander uberein, dass wir nicht eininal die Reihenfolge, in welcher sich die Flussig- keiten, von den besseren zii den schlechteren Leitern iiber- gehend , ordnen lassen, mit Sicherheit kennen. Ein und dieselbe Losung erscheint nach der einen Angabe als besserer, nach der andern als schlechterer Leiter als das Wasser. Ich habe mir deshalb die hufgabe gestellt, nicht sowohl neiie Zahlen beizubringen fur die absolute Lei- tungsfahigkeit verschiedener Flussigkeiten, als vielmehr die Umstande aufznsnchen, welche auf das Leitungsvermogen von Einfluss sind, rind die Richtung kennen zu lernen, in welcher dasselbe durch diese Umstande verandert wird. Zit diesem Zwecke var es TOT allen Dingen nothig, eine grijssere Zahl von Plussigkeiten der Untersuchung zu unter- werfen, uncl dazu schien mir ein Apparat ganz geeignet, den K u n d t angewandt hat , um clnrch einen Vorlesungs- versuch die CJnterschiede im Leitungsvermogen verschie- dener Gase nachzuweisen.l) Der Apparat (Taf. I11 Fig. 8) besteht aus einem Reagenzglase, welches von einem zweiten, an dasselbe angeschmelzten Rohre nahe umschlossen ist, sodass der Abstand cler beiclen Rohre voneinander nur etwa 2 mm betragt. Dieser Zwischenraum wurde mit der z u untersuchenden Fliissigkeit his z u einer Marke m ge- fiillt; in das innere Was wurde eine stets gleiche Queck- silbermasse gegeben nnd in cliese das Gefass eines in Zehntelgrade getheilten Thermometers gesenkt, welches dnrch einen Kork in der Rohrmundung befestigt war. Nun wurde der untere Theil des Apparates bis zur Hohe W I U in ein bis zu einer bestimmten Temperatur erkaltetes ocler erwarmtes Wasserbad getaiicht nnd darin gelassen, bis das Thermometer eine bestimmte Temperatnr anzeigte; dann wurde er t ~ u s diesem Bade in ein anderes von 20° gebracht, und wurden nach einer Secundenschlaguhr die Zeiten notirt, zu welchen das Thermometer eine Tempera-

vormgga for Vllrme. Ann. CLIII. p. 481. 1S74.

Upsah 1S69: Nonit. scient. 1 S i l p. 500. Pogg.

1) W e d . Ann. 11. p. 364. 1Si7.

Page 3: Ueber das Wärmeleitungsvermögen der Flüssigkeiten

F% Beetz. 437

turerhohung oder Erniedrigung uni je 2 O anzeigte. Aus dem Gange des Erwarmens oder Erkaltens wurde ein relatives Maass fiir das Leitungsvermogen der diinnen Fliissigkeitsschicht gewonnen. Die Methode ist also im ganzen die gleiche wie die, welche zuerst N a r r , dann S t ef a n zur Untersuchung des Leitungsi-ermogens der Gase, und W i n k e l m a n n zur Untersuchung des Leitungsver- mogens der Fliissigkeiten anwandten, nur erlaubt sie keine absoluten Bestimmungen , weil die Dimensionen des Apparates nicht genau angegeben werden konnen, auch ist die Verbindung zwischen dem aussern und den1 innern Rohre durch einen ziemlich guten Tarmeleiter, das Glas. liergestellt, freilich in ziemlich grossem Abstande von der leitenden Fliissigkeit. Dagegen gestattet der Apparat die Untersuchung aller Fliissigkeiten , melche das Glas nicht angreifen, und ist iiberhaupt ungemein leicht zu hand- haben. K u n d t hat schon bemerkt, dass auf einen storen- den Einfluss der Stromungen in den diinnen Schichten nicht z u rechnen sei, und dass ebenso wenig die Strahlung eine bedeutende Rolle spiele. Meine Versuche zeigen, dass das fur Gase Ausgesprochene sich auch fiir Flussigkeiten hinreichend bewahrt ; dagegen liegt eine Fehlerquelle in rler Warmeleitung, welche zwischen dem innern und aussern Glasrohre durch die Substanz des Glases selbst stattfindet, und in der Erwarmung oder Erkaltung des aus dem Bade lierausragenden Rohrentheiles. Diese Fehler , von deren Einfluss Vorversnche mit leerem Apparate ein ungefahres Bild geben, sind indess wieder gleichgiiltig. wenn es sich nicht nm die Herstellung absoluter Werthe, sondern um die Losung der oben gestellten Aufgabe handelt. Alle Beobachtungen wurden bei einer Lufttemperatur , welche zwischen 19,5O und 20,5O lag, angestellt. Durch Oeffnen und Schliessen der Heizklappen, der Fenster, der licht- dichten Laden, Anziinden oder Ausloschen der Gasflammen gelang es mir, die Temperatur immer sehr nahe an 20° zu halten. Wenn einmal die oben bezeichneten Grenzen nicht eingehalten n u d e n , so ist die Versuchsreihe nicht

Page 4: Ueber das Wärmeleitungsvermögen der Flüssigkeiten

438 W. Beetz.

mit aufgenommen worden. Das Kuhl- (oder Warm-) Wasser wurde nicht bewegt. Es ist richtig, dass sich in ruhendem Wasser eine Schicht um den Apparat bildet, welche eine etwas hijhere Temperatur annimmt. Das druckt sich auch deutlich in den Versuchen aus. Ich benutze aber die der schliesslichen Temperatur 20° nahe liegenden Tem- peraturen gar nicht mehr, sodass innerhalb der Grenzen, die in Betracht zu ziehen sind, jener nachtheilige Einfluss nicht bemerkbar ist. Dnrch Eintauchen in schmelzendes Eis, welches N a r r l ) bei seinen Versuchen iiber die Warme- fortpflanzung in Gasen anwandte, gelang es mir durchaus nicht, ganz ubereinstimmende Resultate zu erhslten; das ist auch ganz begreiflich, denn nur da, wo ein festes Eis- stuck das Glasrohr beruhrt, wird dessen Warme sofort zum Schmelzen von Eis verbraucht, wo aber Eiswasser an das Rohr grenzt, da wird dasselbe ebenfalls dem Rohre nicht sofort alle Warme entziehen. Eine Riihrvorrichtung, wie sie W i n k e l m a n n anwandte, ist also durchaus ange- zeigt, wenn man die Rohrwand bis zuletzt auf der gleichen Temperatur halten will. Ich habe auch versucht, statt des Kiihlwassers Quecksilber anzuwenden, und zwar mit sehr gutem Erfolge, aber die Handhabung des Apparates wurde dadurch sehr erschwert, und wahrend ich mir sehr leicht Wasser von genau 20° verschaffen konnte, war es fiir Quecksilber sehr schwer, diese Teinperatur festzuhalten.

Das Fiillen des Apparates bis zur M a k e geschah eben- falls stets zwischen 19,5O und 20,5O. Die Genauigkeit, mit der die Fiillung vor sich geht, prufte ich, indem ich den Apparat leer und dann mit einer Reihe von Flussigkeiten, deren specifisches Gewicht zwischen denselben Temperatur- grenzen bestimmt war, gefiillt wagte. Das aus dieser Wagung im Vergleiche mit der Wiigung des mit Wasser gefiillten Apparates berechnete specifische Gewicht stimmt gut rnit dem mittelst der Mohr’schen Waage gefundenen iiberein. Es mar beispielsweise das specifische Gewicht fur:

1) Pogg. Ann. CXLII. p. 123. 1871.

Page 5: Ueber das Wärmeleitungsvermögen der Flüssigkeiten

W. Beetz. 439

durch die durch Waging Mohr’sche Waage dea Apparates

Alkohol . . . . . 0,801 0,809 Glycerin . . . . . 1,228 1,226 Kochsalzlijsung . . 1.190 1,158 Chlorzinkliisung . . 1,398 1.390

Beim Erwkmen ocler Erkalten mird clas Volnmen der Fliissigkeit veriindert. Fu r die relativen Versuche kom- men aber nur die Unterschiede der Ansdehnung der ver- schiedenen Fliissigkeiten in Betmcht, nnd es zeigte sich, dass absichtlich hervorgebrachte Unterschiede in diesem Betrage keinen merlrlichen Einfluss auf den Gang der Ver- snche hatten.

Die Messungen, welche ich angestellt habe, zerfallen in zwei Gruppen, welche in den Tabellen I und 11 mit- getheilt sind. Die erste Gruppe enthalt Versuche bei Temperaturen unter, die zweite bei Temperaturen uber 20 O .

Bei der ersten wnrde der Apparat in schmelzencles Eis gebracht, bis 1 O abgekiihlt, ausgehoben, sorgfaltig abge- trocknet und in dem Augenblicke, in welchem das Ther- mometer 2 O zeigte, in das Wasser von 20° gebracht. Dieses Wasser hatte iinmer clieselbe Hohe, da es schon vor dem Eintauchen des Apparates sein geraumiges Gefass bis zum Rande anfiillte und heim Eintauchen iiberfliessen musste. Bei der zweiten Gruppe wurde der Apparat in einem Wasserbade von SOo bis 45O erwarmt, ausgehoben, abgetrocknet und bei 44O in das Kiihlwasser yon 20O gebracht. Xit clerselben Fliissigkeit, selbst bei erneuerter Fiillung des Apparates , angestellte Messungen ergeben eine oft vollkommene Uebereinstimmung im Gange der Erwarmung oder Abkiihlung. Abweichungen fanden besonders bei dalzlasungen statt, und ich habe bemerkt, dass sich frisch hereitete Losungen, selbst wenn sie zuvor filtrirt waren, immer etwas anders verhielten, wie altere Losungen; eine Bemerkung, die ich an einem andern Orte auch schon in

Page 6: Ueber das Wärmeleitungsvermögen der Flüssigkeiten

440 W. Beetz.

Bezug auf das electrische Leitungsrermogen ron Salz- losungen gemacht habe. I)

Vorkufige Tersuche zeigten. dash der Anfang des Temperaturganges ein scheinbar gesetzloser war, mas sehr naturlich ist, da in dieser ersten Periode der Gang des Erwarmens oder Erkaltens vor allem von der specifischen Warme der Fliissigkeiten abhangig ist. Die Curren, durch welche ich den Temperaturgang darstellte, zeigten in der ersten Gruppe ein zu steiles Ansteigen bis 4O. in der zweiten bis 38O. Ich habe deshalh erst yon diesen Tem- peraturen, von denen an der Gang der Erwarmung oder Abkuhlung ein stationarer war, die Zahlung begonnen. Die so gewonnenen Zahlen sind in die Tabellen einge- tragen, und zwar enthalt die Spalte 0 die Temperatnren, sodass also fur Tabelle I die Anfangstemperatur = 4 O . fur Tabelle I1 aber = 38O ist. Die Zahlung wurde in der ersten Gruppe his 1G0, in der zweiten bis 26O fort- gesetzt, d. h. beidemsl um 12O. Die Beobachtungen fur 30° fehlen, Neil der Kork den betreffenden Theilstrich des Thermometers deckte. Die Spalte t enthalt die Zahl der Secunden, um welche die einzelnen Temperatusen spater beobachtet wurden, als die Anfangstemperatur.

Weiter habe ich den Tabellen noch eine Spalte hin- zugefiigt. Es ist namlich aus den nufgefiihrten Beobach- tungen die Abkiihlungs- (hez. Ermarmungs-) Geschwindigkeit 2, nach dem Abkiihlungsgesetze:

log nat F0 = - 2

berechnet, wo zo der (negative oder positive) Temperatur- uberschuss des Thermometers uber die Temperatur des Warm- (oder Kuhl-) Wassers beim Beginne der Zahlung. und z der Ueberschuss zur Zeit t ist. Entsprechend dem von W i n k e l m a n n in seine Tabellen aufgenommenen relativen Maase fur v habe ich auch fur meine Versuche:

t

1) Wied. Ann. VII. p. 66. 1879.

Page 7: Ueber das Wärmeleitungsvermögen der Flüssigkeiten

W. Beetz. 441

408 415 413 104

berechnet, diesen Ausdruek mit c bezeichnet und die W6rthe yon c in die Tabelle eingetragen. Reide Tabellen beginnen mit den extremen Messungen am leeren (mit Luft gefullten) und an dem mit Quecksilber gefullten Apparate.

T a b e l l e I. -~ ~

t i 1 - t-1 - c P T i - 1 1 c - H I t ~ c

--___. _____ Luft r - 7 Z s i l b e r

6 8

10 12 14 16

6 8

10 12 14 16

6 5

10 12 14 16

63 130 212 311 442 634

14 30 49

104 153

73,s

92 96 97 97 97 95

1160 1135 1201 1009 970 926

5 10.5

1160 1159 1047 1009 970 926

60 129 212 97 17 312 97 I 30 444 96 , 44

19;s 30 44

I 637 ~ 94 I 65 65

Wasser 387 409 412 415 410 393

414 I 15 416 30,5 416 1 49,5 414 72,5 410 1 104 393 153

14 ' 414 30 416

15 30 49 72,5

3 8 i 416 41 6 415

50 72

103 152

1s 37 60 88

126 185

410 393

321 338 340 342 340 326

Schwefclsaure (1,806) 16 362 ~ 16 34 I 361 34 54 1 378 54 79 ~ 381 I 79

112,5 378 I 113 164 ~ 366 1 164

Glycerin (1,228) 321 1 15 ' 338 37 340 1 60 1 342 88 338 1 125 1 326 1 185

362 367 378 381 377 366

Schwefelkohlenstoff (1,272) 527 509 502 519 513 485

Chloroform (1,41 483 j 12 450 26,5 486 42,5 470 65 450 95 424 , 143

483 471 480 463 448 421

6 5

10 12 14 16

11,5 504 11 24,5 1 509 24,5 35.5 I 514 ~ 39

12 26 42 64 94

142

14 28 43 63 9 1

135

57;s 523 82,5 1 516

123,5 488

55 83

124

Aebher 414 444 474 478 468 453

Alkohol (0,804) (0,124) 14,5 28

63 9 1

135

43,5

400 444 466 478 468 453

6 17,5 332 5 36 359

10 57 355 12 83 362 14 118 , 361 16 I 174 1 346

18 I 321 36 ' 359 57 358 83

118 174

362 361 346

Page 8: Ueber das Wärmeleitungsvermögen der Flüssigkeiten

442

1.5 30 49 72,5

104

W. Re&.

(Tabelle I Fortsetznng.)

387 416 416 415 410

Beuzin (0,691) 15 ' t? :i: 30

10 50 408 49 12 74 406 72 14 ' 107 398 105 16 163 363 ' 160

3s7 416 416 418 405 376

Xatriumchlorid in Wasser (1,110)

8 30 416 30 416 10 48 ~ 423 I 47 433 12 70 69 1 436 14 99 1 ii: 98 I 434 16 1 144 i 111 i 141 1 411

Calciumchlorid in Wasqer (1,128)

6 14 1 414 I 14 1 414

14 102 I 417 101 421 16 I 150 401 149 404

Xupferchlorid in Wasser (1,125) 6 400 14 414 S ::j5 ~ 403 1 31 403

10 50 1 108 j Y 408 I2 73 413 73,s 411 14 105 , 405 105 405 16 I 155 , 389 155 389

6 8

10 12 14 16

14 414 30,5 409 48 ~ 423 7 1 421

101 , 421 148 1 407

Kupfernitrat in Wasser (1,197) 414 416 433 430 426 409

14 30 47 70

100 147

Ammoniumkupfersulfat 6 8

10 12 14 16

14 30 49 72

103 152

414 416 416 4 i8 413 396

22 264 I 22 1 264

47 266 47 1 266 r3 I 273 1 76 I 268 - -

111 I 271 159 1 268 233 , 258

112 269 160 ' 265 235 , 256

ratriumchlorid in Wasser (1,200) 14 414 13,s 429 29 I 430 1 29 430 46 423 68 1 ::: $: 430 97 1 443 99 430

142 1 424 1 145 1 417

alciumchlorid inWasser (1,345) 14 1 414 1 3 1 416 29 430 1 29 430

70 I 430 436 426 I !: 1 434

412

47 I 433 47 i 433

100 118 ~ 107 I 146

Cnpferchlorid in Wasser (1,258) 13,s 429 14 414 29 I 430 29,5 423

428 48 423 $ ? 5 1 424 ! 71 i 424 10,51 419 1 102 417

152 1 396 1 153 i 393

Kupfernitrat in Wasser 15 32 50 74

106 157

Zinlrcl 13 28 48 68 98

149

367 j 15 390 31,5 408 49 106 73 401 104 383 155

r id in Wasser 446 444 423 442 434 404

13 28 47 69 99

149

1,455) 387 396 416 412 410 389

1,132) 446 444 433 436 430 404

Page 9: Ueber das Wärmeleitungsvermögen der Flüssigkeiten

W. Beetz.

(Tabelle I Fortsetzung.)

443

y / t i c t C - -~ - _ _ ~

Zinkchlorid in Wasser (1,310) 6 15 15 387 8 31,5 ' :il 31,s ~ 396

10 4 9 3 412 50 408 12 72 418 72.5 I 415 14 101,s 1 419 10; 417 16 149,5 402 150 ' 401

Eisenchlorid in Waaser (1,126) t j 13 416 14 414 b 30 416 30 416

10 48 423 45 423 12 71 428 7 1 428 14 101 421 102 417 16 148 , 407 149 404

Verdiinnte Schwefelsaure (1,083) 6 16 387 1 4 I 414 S 30 416 30 416

10 49 I 416 50 408 12 73 ~ 412 75 401 14 105 , 405 106 401 16 ' 155 389 1 156 387

Cyauin in Alkohol (0,805) 6 16,5 1 352 17,5 332 8 35,5 352 3 5 3 352

10 57 35s 57 358 12 83 362 83,5 360 14 119 358 118,5 359 16 175 1 344 1 174,5 343

Kupferchlorid in Alkohol (0,828) 6 19 8 38

10 39 12 86 14 122 16 I 181

Eisenchlor 6 8

10 12 11 16

20 3 9 3 62 90

128 191

305 19 331 38 346 59 350 86 349 122 332 181

305 331 346 350 349 332

1 in Aether (0,931) 290 20 313 39,5 329 62 334 90 332 128 315 , 191

290 313 329 334 332 315

Zinkchlorid in Wasser 16 362 16,5 34 361 3 4 3 54 1 378 55 80 376 80

115 370 115 168 358 168

(1,870) 352 359 371 376 370 35s

Eisenchlorid in Wasser (1,244) 15 I 387 l5,5 374 32 1 :90 33 378 52 392 53 385 76 396 77 391

109 391 110 387 161 374 I 162 371

'erduunte Schwefelsanre (1,496) 15 387 15 387 31 403 ~ 31 403 49,5 419 51 402 73 412 7 5 3 399

105 405 107 398 1.54 1 391 156 387

henchlorid in Allrohol (0,893) 20 290 20 290 40 312 41 305 62 329 64 319 90 334 93 323

128 333 131 325 188 1 320 191 314

20 40 63 91

128 188

Ichwc

iupferchlorid in Alkohol (0,892) 290 312 3'24 331 332 320

16 33 53 77

110,5 163

19 39 62 90

128 188

305 320 329 334 332 320

kohlen-.. u. A.-. (1,257)

;;: I ;& ;:: 385 53 385 391 I 77 391 385 111 383 369 ~ 163 369

Page 10: Ueber das Wärmeleitungsvermögen der Flüssigkeiten

444 W. Beetz.

6 8

10 12 14 16

(Tabelle I Fortsetzung.)

16 34 55 81

116 171

1 - - 1292 7,5

1300 1 16,5 1304 30

- -

-~ ~~~- _-

und Wasser (1,125) 16 362 34 367

367 i 116 367 352 j 1 7 1 352

- 1292

1344 1326

-

6 8

t o 12 14 16

Quitteuschleim, dick 14 , 414 1 14 30 416 30 49 416 50 73 , 412 73

104,5 407 105 153 389 156

Luft 35 1 39 I 117 36 1 79 1 123

125 124 it ~ 189 ' 117 25 345 115 26 450 1 116

38 36 34 32 25 26

38 36 34 32 28 26

10,5 , 435 22 , 440

49,5 425 88,5 449

117,5 445

34,5 449

414 416 408 412 405 386

t l c l t ( c ~

~~~ ~~~

Quittenschleim, dGnn 14 1 414 I 414 31 1 403 1 it ' 416 49,5 412 1 50 I 408

412 1;; 1 ~ 1:; 405 155 1 389 155 , 389

14 30,5 49 73

105 157

Tabe l l e 11.

40 s 3

132 193 348 458

795 15 23 33 61 83

114 117 117 115 114 114

Wasser 601 646 673 672 652 630

Schwefelsaure (1,806) 11 415 22 440

49 432 89 i 447

117 ~ 447

34,5 ~ 449

- ohwefelkohlem - _ff (1,272)

-

7 3 -

17 30,5 43

Sthrkekleister 414 ' 14 409 31 416 i 49

405 105 383 156

412 1 73

414 403 416 412 405 386

7 653 7 I 653 14.51 668 1 15 1 668

654 1 23 I 673 682 1 33 1 672

61,5 1 647 ~ 61,s I 647 82,s 633 , 53 630

12 25

56,5 39,5

100 132

381 388 359 375 395 396

Glycerin (1,22E 12,5 25,5 39,s 56,5

100,s 132,5

Chloroform (1,41 7 653 1 7 14.5 I 668 , 15

654 ! 24 $: 1 662 I 34,5 62.5 ~ 636 I 63 85 1 615 ~ 86

355 376 389 375 395 395

I

653 646 645 643 631 608

Page 11: Ueber das Wärmeleitungsvermögen der Flüssigkeiten

W Beetz. 445

(Tabelle I1 Fortsetzung.)

14,s 1 668 23 1 673 33,5 I 662

14,s 1 668 23 1 673 34 1 G59

Benzin (0,691) 8,5 537 I 8

37 599 1 37

16,s 587 1 16,5 26 596 I 26

67 591 I 67 90 581 , 90

Olivenol (0,915) l5,5 295 15 32 303 1 31 51 302 1 50 72 307 I 71

169 I 309 1 167 129 308 1 127

38 36 34 32 28 26

57 1 587 596 599 59 1 581

304 312 310 312 313 313

Alkohol (0,804)

8 571 ' 8 571 16,s 587 ' 17 570 26,5 ~ 584 27 574 38,5 576 1 38,5 576 72,5 548 73 ' 545 99,5 ~ 525 ~ 100 , 523

Alnun in Wasser (1,046) 7 1 653 1 7 1 653 38

36 34 32 28 26

62 642 ~ 62,5 636 83,5 1 626 1 81 1 622

Tatriumchlorid in Wasser (1,200) Natriumchlorid in Wasser (1,110) 38 36 34 32 28 26

7 14 23 33 6 0 3 82

653 692 673 672 657 63 i

7 15 23 33 60 81

653 646 673 672 663 645

7 1 653 15 ' 646 23,5 ' 654

62 642 84 , 622

31 I 659

7 15 24 34 62 84

653 646 645 659 642 622

Calciumchlorid in Wasser (1,128) 38 7 ' 653 7 1 653

lalciumchlorid in Wasser (1,345)

8,5 18 2 8 3 40 73 97

537 538 543 554 545 539

5,5 17,s 28 39,s 71,5 9 5 3

537 554 553 562 557 546

36 16 1 606 16,5 587 34 25,5 ' 607 26 I 596 32 36 28 65 26 87

616 36 1 616 612 , 65 1 612 601 87 1 G O 1

Kupferchlorid in Wasser (1,125) Cupferchlorid in Wasser (1,258) 7

14,s 22,5 32 60,5 82,5

653 668 689 662 657 637

7 145 23 33 62 84

653 668 673 672 642 622

8,s , 537 17 ' 570 27 574 38 1 583 69 575 92 1 563

iupfernitrat i r

38 36 34 32 28 26

9 18 28 39 70 9 3

508 538 553 569 568 562

ifernitrat in Wasser (1.197) Wasser (1,455) x 38 7 36 14,s 34 23 32 33,s 28 61,5 26 81,.5

653 7 668 14.5 673 22,5 66% 33

618 ~ 81 64i 6l,5

653 668 689 642 617 622

8.5 537 554 563 56.' 556 541

8 571 17 270 27 1 574 39 I 569 7 2 I 552 97 I 539

17,s 2 7 3

Page 12: Ueber das Wärmeleitungsvermögen der Flüssigkeiten

446

38 36 34 32 28

W. Beetz.

Tabelle I1 Fortsetzung.

7 I 653 6,s 1 603 15 646 i 15 646 23 673 1 673 34 659 1 :i 672 62 642 61 652

Amrnoniumkupfersulfat i. W

36 14,5 668 14,5 34 24 645 23

2b 62 ' 642 62 26 85 1 615 835

38 1 7 1 653 7

32 I 33 ' 672 33,5

(1,086) 653 668 673 662 642 626

32 1 31' ~ 715 32 693 28 57 698 1 57 698 26 1 78 1 670 1 79 662

Cyanin in Allrohol (0,805) 38 36 34 32 2s 26

Ku 3s 36 34 32 28 26

s i 571 8

39 1 569 I 39

100 1 523 I 100

17 570 1 17 26 595 26

i 3 I ,545 1 73

krchlorid in Alkohol 9 , 508 8

1s 1 53s , 17 28 553 27 40 I 554 i 39 75 530 74

103 I 50 i 101

571 570 595 1 - 569 543 1 523

1 574

(0,828) 571 570

' 569 538 1 51 i

Zinkchlorid i n Wasser 7

15 23.5 52,5 61 81

653 646 639 682 652 645

i 15 23 33 61 83

Zinkchlorid in Wasser 10 2 1.5 3. i 43 85

117

457 451 455 432 452 447

10,5 22 34,5 49 88

117

1,132) 653 64G 673 672 652 630

1,870)

435 440 449 432 452 447

Eisenchlorid in Wasser (1,496)

9 508 8,5 537 ii.5 1 554 17,5 554

,553 2i,5 i 563 40 554 39 569 73 545 1 71 560 9s 533 96 544

Verdiinnte Schmefelsaure (1,496)

102,s 510 104 I 502

Eisenchlorid in Alkohol (0,893) 8,5

18 28,5 41 77

106

537 538 543 541 517 593

8.5 i 537 1 8 2 8 3 42 79

108

538 513 52s 503 434

Eupfei hlorid i Alkohol(O,89?) 9 508 9 50s

538 IS I 538 I 1s 29,5 1 525 30 I 516 41 541 ~ 42 I 5% 7b i 510 I 78 ' 510

106 i 493 i 107 488

Page 13: Ueber das Wärmeleitungsvermögen der Flüssigkeiten

W. Beetz. 447

(Tabelle I1 E'ortsetzung.)

I t l I t 1 c

__ - ~- ~~ I c -

38 7,5 601 7,5 1 601 Alkohol uud Schwefelkohlenstoff (1,OOc

15 646 15 , 646 z: I 23,5 659 23 673 32 34 659 1 33,5 662 28 62 1 612 I 61 ' 652 26 85 1 613 84 622

Quit,tenschleim, diinn 38 9 50s 1 8,5 I 537 36 19 1 510 1X,5 542 34 30 516 30 516 32 42 528 42,5 ~ 522 28 ' 76,5 520 1 76,s 520 26 i 101 517 1 101 ~ 517

f c l f / c __.-___ -~ -

Glycerin und Wasser (1,125) 9,5 481 10 451

20 184 20 454

4 5 3 48i 46 ~ 482 82,s 482 I 83 479

109 I 479 1 110 475

Quitteuschleim, dick 8,5 , 537 9 50s

18,5 524 19 510 30 516 30 516 42,5 522 42 523 76,5 520 7G 523

101 517 101 517

31,5 , 491 1 32 I 481

Stirkeldeis ter. 36 9 508 9 36 19 510 1S,5 34 29 534 29 32 42 528 4 2 3 2s i 6 523 76 26 100 523 I 100

508 524 533 5'1'3 523 523

Die in den vorstehenden Tabellen aufgefuhrten Wertlie von c stimmen im allgemeinen hinreichend untereinander iiberein, nur der erste und der letzte fallt meist zu klein aus; der erste, weil der Zustand noch kein ganz stationarer geworden ist, der letzte, weil die Temperatur des Bades in der Nahe des Glasrohres sich, wie friiher besprochen, merklicli geandert hat. Ich habe deshalb zur Herstellung von Mittelwerthen immer die vier mittelsten Beobachtungen benntzt, also in der Gruppe I die bei 8, SO, 12 und 14O, bei Gi-uppe I1 die bei 36, 34, 32 und 28O. F u r jede der der Untersuchung unterworfenen Flussigkeiten habe ich je zwei Beobachtungsreihen, fur Wasser je vier , angestellt und theile unten die Mittelwerthe fur c nus jeder Reihe

Page 14: Ueber das Wärmeleitungsvermögen der Flüssigkeiten

448 W. Beetz.

und dann das Nittel fur beide (beziehungsweise die vier) Reihen mit. Zunachst beziehen sich die Beobachtungen auf zehn Flussigkeiten. Fu r die hiiheren Temperaturen musste der Aether selbstverstandlich von der Betrachtung ausgeschlossen bleiben. Von den besseren zu den schlech- teren Warmeleitern fortschreitend , ordnen sich diese Flussigkeiten in beiclen Qruppen so:

I. Zwischen 8 und 14O.

Quecksilber . . . . 1079 1054 Schwefelkohlenstofi . . 515 511 C'hloroform . . . . . 477 465 Aether . . . . . . 466 464

TVasser . . . . . . 414

Eenzin . . . . . . 404 414 Schwefelsaure . . . . 376 376 Alkohol . . . . . . 360 360 Glycerin . . . . . . 339 340 Oliveniil . . . . . . 269 262

414

11. Zwischen 36 und 28O.

Quecksilber . . . . 1299 1321 Schwefelkohlenstoff . . 738 738

Wasser . . . . . . 663

Chloroform . . . . . 655 641 Benzin . . . . . . 593 593 Alkohol . . . . . . 571 566 Schwefelsaure . . . . 451 45 1 Glycerin . . . . . . 387 385 Oliveno1 . . . . . . 305 312

663

Mittel: 1066 ., 513 1 , 468 ., 465

7, 413

5, 409 ,: 316 ,! 360

7 340 ? 266

Mittel: 1310 7 7 738

!, 662

!, 648 ,, 593 ,7 570

., 386 ,, 308.

7 1 451

Was zun%chst die Leitungsfahigkeit des Quecksilbers betrifit, so erscheint dieselbe nur etwa doppelt so gross,

Page 15: Ueber das Wärmeleitungsvermögen der Flüssigkeiten

W. Beetz. 449

mie die des Schwefelkohlenstoffs , was unmaglich richtig sein kann. Der Grund hierfiir liegt wohl darin, dass Queck- silber die Glaswande nicht benetzt, dass also zwischen Glas und Quecksilber sich zwei isolirende Luftschichten befinden. Auf solche, das Glas nicht benetzende Fliissigkeiten ist die Methode nicht anwendbnr. Von den iibrigen Fliissigkeiten sind aiisser Wasser Glycerin, Alkohol und Chloroform \-on C-u t h r i e l Schwefelkohlenstoff, Alkohol und Glycerin yon W i n k e l m a n n untersucht worden. Nach G u t h r i e wiirde Chloroform der schlechteste ttller Leiter sein , Glycerin dem Wasser nahe stehen rind Alkohol seinen Platz zwischen beiden finden, was weder zu ineinen Versuchen in Gruppe I, noch in Gruppe I1 passt; dagegen gibt W i n k e l m a n n ganz dieselbe Reihenfolge an, welche ich f a d . Da seine Versuche bei niederer Temperatur angestellt murden, so entsprechen sie meiner Gruppe I. Ich habe schon oben bemerkt, dass meine Versuche niclit den Anspruch maclien, die wahren Werthe fur die Leitungsfahigkeiten z u liefern, sonclern nur zu zeigen, welche Fliissigkeit die besser leitende ist, und durch welche Urnstanile sie besser oder schlecliter leitend wird. lFTenn ich dennoch meine Zahlen fiir die eben genannten Flussigkeiten in die \-on W i n k e 1 - m a n n angewandte Einheit iibersetze, so wiirden sie sich so ergeben:

Schwefelkohlenstoff . . . . . 0,002003 0,001 912 Wttsser 0,001.540 . . . . . . . . . 0,001 540 Alkohol 0,001 342 . . . . . . . . . 0,001 506 Glgcerin . . . . . . . . . 0,000 748 0,001 267.

Die Reihenfolge der aufgefiihrten Flussigkeiten ist in beiden Gruppen nicht die gleiche. Wahrend zwischen 8 und 14O Chloroform ein weit besserer Leiter ist, R ~ S

Wasser, leitet es zwischen 36 und 28O etwas schlechter, und wiihrend Alkohol in der ersten Gruppe schlechter leitet als Schwefelsaure: iibertrifft er dieselbe an Leitungs- vermogen in der zweiten betr8chtlich. Dem entsprechend sieht man in Tabelle I die Werthe von c fiir Chloroform

Wink e l m a n n B e e t z.

Ann. d. Phge. U. Chem N. F. VII. 29

Page 16: Ueber das Wärmeleitungsvermögen der Flüssigkeiten

450 FV, Beetz.

mit wachsender Temperatur, und in Tabelle I1 die Wertlie Ton c fur Alkohol mit sinkender Temperatur abnehmen, &&rend man weder fiir Wasser , noch fur SchwefelsLure ahnliche Regelmassigkeiten wahrnehmen kann. Die bei- gegebenen Curventafeln (Taf. I11 Fig. 9 und 10) vergegen- wartigen den Gang der Erwiirmung oder Abkiihlung und lassen namentlich die eben erwahnte Veranderung in der Reihenfolge der Leitungsfahigkeiten iibersehen.

Was nun den Zusammenhang zwischen der Reihen- folge der Leiter und ihren sonstigen physikalischen Eigen- schaften betrifft, so bemerkt man sogleich, dass die leichtfliissigen: Schwefelkohlenstoff, Chloroform, Aether an Leitungsfkhigkeit den schwerer flussigen voranstehen. Am schlechtesten miirden in dieser Beziehnng in der That Olivenol, Glycerin, concentrite Schwefelsaure leiten. wahrend Wasser ungefiihr die Mitte zwischen guten und schlechten Leitern hielte. Nur der Alkohol bequemt sich diesem Gesetze nicht an, er verhalt sich wie ein schwer- flussiger Korper. Irgend eine andere seiner physikalischen Eigenschaften muss ihm diese schlechte Leitungsfahigkeit verleihen. Wenn man die specifischen Warmen ,der auf- gefiihrten leiclitfiiissigen Korper mit Hulfe der Regnau1t’- schen Interpolationsformeln fiir die Temperatur 200 be- rechnet und mit Zugrundelegung der oben angegebenen specifischen Gewichte auf gleiche Volumina bezieht , so erhslt man folgende Znhlen:

Schwefelkohlenstoff . . . . . 0,301 Chloroform . . . . . . . . 0.347 Aether . . . . . . . . . . 0.387 Benzin . . . . . . . . . . 0,272 Alkohol . . . . . . . . . 0,459.

Hier steht allerdings Alkohol aucli am Ende der Reihe; iin iibrigen nber ist keine Analogie zjvischen dieser Reihe und der der Leitungsfaliigkeiten zu finden. Die von T j n d a l l l ) angegebene Keihenfolge, in ~velcher

~_.__

1) Phil. Trans. 1864. p. 327.

Page 17: Ueber das Wärmeleitungsvermögen der Flüssigkeiten

W: Beeti . 45 1

die Fliissigkeiten die in sie eindringenden Warmestrahlen absorbiren, ist folgende:

Schwefelkohlenstoff . . . 5.4 Proc. Chloroform . . . . . . 25,G .. Aether . . . . . . . . 73.5 .. Alkohol . . . . . . . . 78,6 .. Wasser . . . . . . . . 86,l ..

Benzin . . . . . . . . 53,7 ..

Auch hier stehen die bestleitenden, Schwefelkohlenstoff und Chloroform, oben, Alkohol fast unten an, aber das TVasser findet eine ganz falsche Stelle. Immerhin schien mir zu der Vermuthung Veranlassnng gegeben, dass die Durchwarmigkeit der Flussigkeiten die Bestimmung der Leitungsfahigkeiten ganz illusorisch machen konnte. Ich farhte deshalb Alkohol mit Cyanin tief blau und unter- suchte die Abkiihlungsgeschmindigkeit dieser Losung. Die- selbe findet sich aus:

Tab. I. 357 357 Mittel 357

wahrend fur farblosen Alkohol beziiglich 360 und 570 ge- funden war, Man bemerkt also gar keineii Unterschied im Leitungsvermiigen. Nun kann man freilich einwenden, Cyanlosung lasse einen schmalen Streifen rother Strahlen hindurchgehen, welche vorzugsweise die warmenden sein konnten; aber die weiter unten aufgefiihrten Messungen an Alaun- und Kupfersalzlosungen, welche die \veniger brechbaren Strahlen ganz absorbiren, zeigen, dass auch cladurch in dem Leitungsvermogen der Fliissigkeiten dem ron farblosen Losungen gegeniibel: kein bemerkbarer Unterschied eintritt. Kur in Bezug auf den sehr stark durchwarmigen SchwefelkoIilenstoE diirfte die Vermuthung gerechtfertigt sein, dass die Durchstrahlung sein Leitungs- rermogen doch grosser ersclieinen lssst, als es ist. Jeden- falls rniissen es andere physikalische Eigenschaften sein. welche in ihrer Gesammtwirkung den Alkohol unter die schlechtleitenden Fliissigkeiten stellen.

,, 11. 570 570 9 7 570,

26 *

Page 18: Ueber das Wärmeleitungsvermögen der Flüssigkeiten

452 W. Beetz.

Was nun den augenscheinlichen Einfluss der grSssern oder kleinerii Beweglichkeit cler Fliissigkeiten auf ihre Leitungsfahigkeit betrifft, so liegt der Gedanke nahe, dass die Warmefortpflanzung in flussigen Korpern uberhaupt nur durch Strijmungen stattfinde. Freilich konnen bei der von N a r r , S t e f a n , W i n k e l m a n n und mir an- gewandten Ar t der Erwarniung , bei welcher die eine Wandflache ihrer ganzen Ausdehnung nach die eine, die andere Wandflache ebenfalls ihrer ganzen Ausdehnung nach die andere Temperatur hat, nicht Striimungen ent- stehen, wie in einer von unten her erwarmten Fliissigkeits- masse, wohl aber solche, wie in der Luft eines zwischen einer warinen und einer kalten Wand liegenden Kamins. Die Pliissigkeit kann an der warmern Wand auf-, an der kgltern absteigen. Bei dem engen Raume, der hier zur Be- wegung freigegeben ist, sind allerdings starke Stromungen nicht zu ermarten. Ich fiillte indess doch, uni mich durch den Versuch von dem wahren Vorgange zu iiberzeugen, den Raum zwischen den Rohren meines Apparates mit Wasser , in welchem ich Semen lycopodii vertheilt hatte, und richtete dann ein Mikroskop mit grosser Focaldistanz (bei 30 maliger VergrGsserung) auf die Mitte des Glas- rohres. Man sah dann den Staub sich zum Theil nach oben, zum Theil nach unten bewegen, mahrend ein dritter Theil suspendirt blieb. W a r Ruhe eingetreten, so wurde 50° warmes Wasser in das innere Rohr gegossen. So- gleich begannen die Stanbtheilchen sich zu bewegen, und zwar die der kalten Anssenwand naher liegenden nach nnten, die dem warmen Rohre naher liegenden nach oben. Durch Verschiebung des Mikroskops wnren beide leicht voneinander zu unterscheiden, da man nie beide gleich- zeitig deutlich sehen kann. I n der That also findet eine solche Stromung statt, welche einen Theil des Warme- anstausches iibernehmen knnn; es fragt sich nur, wie gross dieser Antheil ist. Um das zu erfahren, inachte ich das Wasser unbeweglich durch Beimischung von Quitten- schleim oder von Stkkemehl. Schon eine dunne Quitten-

Page 19: Ueber das Wärmeleitungsvermögen der Flüssigkeiten

W. Beetz. 453

schleimlosung zeigte keine Bewegung mehr ; einer dicken. welche nur durch Coliren gereinigt war, brauchte gar kein fremder Korper beigemengt zu werden; die pflanz- lichen Reste dienten sehr gut als Zeiger fur eine etwa ein- tretende Bewegung. Beim Eingiessen des warmen Wassers in das innere Rohr blieb alles ruhig. Der Apparat wnrde ferner mit Wasser gefiillt, in welchem Starkemehl fein rertheilt war, und dann his zur Siedetemperatur erhitzt, sodass sich ein ganz homogener Kleister bildete, der nach dem Erkalten vollig steif war. Alle drei Substanzen. dunner Quittenschleim, dicker Quittenschleim und Starke- kleister wurden nun auf ihre Leitungsrermogen untersucht ; c mwde gefunden nach:

T a b e l l e I. Dunner Quittenschleim . . 408 410 Mittel 409 Dicker 7 , . 413 410 ,. 411 Starkekleister . . . . . . 410 409 ., 410.

T a b e l l e 11. Dunner Quittenschleim . . 518 520 Mittel 519 Dicker 11 . . 519 520 .. 519 Starkekleister . . . . . . 524 526 ,, 525.

Gegen Wasser nach Tabelle I = 413 ,, 11= 662. > ,

Bei niederer Temperatur war also das Beimischen der Stoffe, welche die Beweglichkeit des Wassers hinderten, fast gleichgiltig, sogar der Ersatz des Wassers durch Starkekleister andert fast nichts an dessen Leitungsfiihig- keit, dieselbe kann also nur in sehr geringem Maasse auf Rechnung vorhandener Strijmnngen geschrieben werden. Die eigenthumliche Leitungsfahigkeit bleibt dem Wasser, auch wenn ihm die Moglichkeit zur Erzeugung von Stro- niungen ganz genommen wird. Ganz anders ist die Er- scheinung bei hoherer Temperatur. Sobald die Beweglich- keit des Wassers beeintrachtigt wird, nimmt dessen Leitungs-

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45 4 W. Beetz.

fahigkeit ab, ob aber danii die Consistenz noch nahezn die des Wassers oder die einer Gallerte ist. ist wiederum fast gleichgiltig. Ebensowenig wie bei niederer Temperatur cliirften nun aber auch bei hoherer die Striimungen eine wesentliche lEolle spielen, denn die Temperaturdifferenzen, iini welche es sich hier handelt, sind auch hier nicht vie1 griisser wie im andern Falle. Es ist vielmehr die Ver- schiebbarkeit der Molecule gegen einander , welche durch die hohere Temperatur durchmeg vergriissert wird, bei einer Flussigkeit mehr, bei der andern weniger, aber immer mit clemselben Erfolge: mit einer Vergrosserung cles Leitungsvermogens.

Es ware hier der Ort , durch Vergleich der in den Tabellen I und I1 gegebeneii Zahlen clas Verhaltniss z u ermitteln , in welchern die Leitungsfihigkeit der Fliissig- keiten bei den Temperaturen unter 20" z u denen iiber 20° steht. Die Verhaltnisse sincl incless in beiden Versuchs- reihen nicht symmetrisch. Es war mir darauf angekommen, die Fliissigkeiten bei iniiglichst hohen Temperaturen zit untersuchen, und darum erwiirmte ich sie um eine grossere Temperaturdifferenz, als ich sie abkuhlte. Einige Ver- suche, welche ich unter ganz symmetrischen Verhaltnissen iiber 20° anstellte, mie die in Tabelle I zusnmniengestellten ansgefiihrt sind, ergeben indess auch bedeutend griissere Werthe fur c. Der Apparat wvurde bier bis 39" ermiirmt, dann abgetrocknet, bei 35" in Wasser von 20" getaucht nncl bei 36O die Zahlung begonnen, die bis 24" fortgesetzt murcle. So ivurden fur Schwefelkohlenstoff, Wasser, Glycerin nnd Oliveniil folgencle Zahlen erhalten:

34 32 28 26 24

Schmefelkolilenstoff 9 644 1 9

18 1 693 , 18 42 I 717 42,5 60 711 61 88 I 684 1 88

644 693 708 698 684

Wasser 10 580 1 10

49 614 , 49 70 ' 608 1 70

102 590 I 103

21 595 1 20,s 380 609 614 608 581

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W. Beetz. 455 -.-____________

I

H j t c Z I C _____~____ - - - ~ _ _ ~ - ~ -

Glycerin 34 16,s 351 16,5 351 32 33,s 373 33,s 373 28 77,s 388 77,s 388 26 107,5 396 107,s 396 24 l51,5 397 151,5 397

t i c t ~ c

Olivenol 20 a90 20 41,5 301 42 96 307 99

138 308 139 191 310 195

290 297 304 306 308

Darans ergeben sich die Nittelwerthe:

SchwefelkohlenstoE . . . . 707 700 Xittel: 703 Wasser . . . . . . . . 606 610 ?, 908 Glycerin. 386 386 , 7 386 . . . . . . . Oliveno1 . . . . . . . . 305 302 ,, 303.

Die Zahlen in der vorstehenden Tabelle stiiiimen nicht so gut nntereinander, wie die in Tabelle I; man rnerkt ihnen noch sehr den Einifuss cies Anfangs- und des Encl- zustnndes an. Selbstverstandlich sind sie kleiner, als die fiir gleiche TemPeratnrcliffereiizen in Tabelle I1 gegebenen; aber iinmer noch betrachtlich grower, als die fur gleiche Teniperatnrdifferenzen aber niederer Temperatur in Tahelle I. Das Leitungsvermiigen der Fliissigkeiten ist also bei hoherer Temperatur ein grocseres als bei niederer, ein Satz, der schon \-on G u t h r i e ansgesprochen worclen ist.

Die grosste Znhl rneiner Versuche betrifft das Ver- lialten wiisseriger Losungen; unter denselben befinclen sich vorzugsmeise solche leichtliislicher Salze, namentlich Chloride, meil dieselben in recht verschiedenen Concen- trationsgraden angewandt merclen konnten. Der leichtern Uebersicht wegen bezeichne ich diese Concentrationsgrade in den nachfolgenden Tabellen ausser durch das specifische (iewicht cler Liisnng auch noch durch Reisatz der Zahlen 1, 2 und 3 , sodass jedesmal mit 1 die verdiinnteste Lowng hezeichnet wird. Ich ordne die Liisungen mieder nach der GrGsse der Nittelwerthe fur c nnd reihe anch das Wasser an der betreffenden Stelle mit ein:

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456 W. Beetz.

I. Zwischen 8 und 14O. Spec. Geaicht

Zinkchlorid 1 . . . . 1.132 Natriumchlorid 2 . . . 1.200 Calciumchlorid 2 . . . 1,345 Natriumchlorid 1 . . . 1,110 Kupferchlorid 2 . . . 1.255 Calciumchlorid 1 . . . 1.128 Kupfernitrat 1 . . . . 1,197 Eisenchlorid 1 . . . . 1,126 Ammoniumliupfersulfat . 1,086

436 436 439 428 430 431 425 429 425 424 421 427 419 426 422 421 416 414

Wasser .- . . . . . . Zinkchlorid 2 . . . . 1.310 411 409 Verdunnte Schwefelsiiure 1 1.083 412 406 Kupferchlorid 1 . . . 1.125 407 407 Kupfernitrat 2 . . . . 1.456 401 408 Verdiinnte Schwefelsaure 2 1,496 408 400 Eisenchlorid 2 . . . . 1,244 392 683 Zinkchlorid 3 . . . . 1.SiO 3 i 2 369 Glycerinlosung . . . . 1.123 363 363

11. Zwischen 36 und 2S0 . Spec. Gewicht

Natriumchlorid 1 . . . 1,110 673 663 Kupferchlorid 1 . . . 1,125 669 6G4

Wasser . . . . . . -

Kupfernitrat 1 . . . . 1.19i Alaun . . . . . . . 1.046 Zinkchlorid 1 . . . . 1,132 Ammoniumkupfersulfat . 1.086 Eisenchlorid 1 . . . . 1.126 Zinkchlorid 2 . . , . 1,310 Natriumchlorid 2 . . . 1.200 Verdiinnte Schwefelsaure 1 1,083 Calciumchlorid 1 . . . 1,128 Kmferchlorid 2 . . . 1.255

(661 661) 1663 6G3j

662 661 661 659 660 661 651 661 655 661 661 650 650 648 619 611 610 GO3 575 557

Mittel: 436 433 43 1 427 425 424 423 42 1 415

413

410 409 40 7 404 404 389 370 363.

Mittel: 668 ,. 666

.. 662

.. 662 1. 660 .. 660 7. 659 7. 658 !. 656

., 615 ,, 606 .. 566

). 649

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W. Beetz. 457

Spec Geuicht

Kupfernitrat 2 . . . . 1,455 559 566 Mittel: 563 Eisenchlorid 2 . . . . 1,496 551 561 ,. 556 Calciumchlorid 2 . . . 1,345 545 556 ,. 5.50

Glycerinlosung . . . . 1,125 486 451 97 484 Zinkchlorid 3 . . . . 1,870 447 443 ). 445.

Verdunnte Schmefelsaure 2 1.496 522 526 ,. 524

Wiederuin bieten beide Tabellen ein ganz verschiedenes Bild. Bei niederer Temperatur gewinnt zunachst das Wasser durch Beimischung eines Salzes im allgemeinen an Warme- leitungsvermogen. Alle rerdiinnte LGsungen, die von Zink- chlorid, Natriumchlorid, Calciumchlorid, Kupfernitrat, Eisen- chlorid, Ammoniumkupfersulfat, leiten besser als Wasser. Kur Kupferchlorid scheint eine Ausnahme zu machen. Die hoheren Concentrationsgrade leiten zunachst noch besser, als die niederen, so Natriumchlorid, Calciumchlorid, Kupfer- chlorid. Wird aber die Concentration zu gross, so sinkt das Leitungsvermogen wieder, wie bei Zinkchlorid, Kupfer- nitrat, Eisenchlorid. Die meisten Salze haben offenbar bei lnittlerer Concentration ein Maximum der Leitungsfabig- h i t ; nur bei Natrium- und Calciumchlorid ist ein solches nicht wahrzunehmen. Mischungen von Wasser mit anderen Fliissigkeiten, z. B. Schwefelsiiure oder Glycerin, stellen sich zwischen die Fliissigkeiten aus denen sie gemischt sind.

Bei hoherer Temperatur ist Wasser ein besserer Leiter, als fast alle wasserigen Losungen. Nur die verdiinnten Losungen ron Natriumchlorid und Kupferchlorid stehen etwas, aber auch nur etwas hoher. Dagegen ordnen sich nach der Seite der schlechteren Leiter hin alle iibrigen Losungen nach dem Grade ihrer Concentration, sodass immer die concentrirtere Losung schlechter leitet, als die verdiinntere. Nach G u t h r i e sollen slle Salzlosungen zwischen 20 und 30 O besser leiten als Wasser. Zinkritriol- losung fand auch L u n d q u i s t bei Temperaturen iiber 20° besser leitend als Wasser; ich habe sie nicht untersucht, bemerke aber, dass auch er die verdiinnte Losung am besten leitend fand, die concentrirtere dem Wasser nahe gleich.

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458 W. Beetz.

Kochsalzliisung fand L n n d q u i s t sowohl als Paa lzow, der ganz concentrirte Liisung anwandte nnd dieselbe wenigstens stellenweise stark ermarmte, schlechter leitend als Wasser, ganz in Uebereinstimmung mit meiner Erfahrung, wahrend W i n k e l m a n n seine Kochsalzliisung von meiner Concen- tration 1 bei niederer Temperatur besser leitend fand als Wasser, ebenfalls so wie ich es gefinclen habe. Das ganz veranderte Verhalten der Salzliisungen bei hiiherer Tem- peratur hangt wieder augenfhllig mit cler veranderten molecularen Beweglichkeit der Fliissigkeiten zusammen. Gerade wie die Beimischung von Quittenschleim oder Starkemehl bei niederer Temperatur nur einen wenig verschlechternden Einfluss auf das Leitungsvermiigen des Wassers ausubt, einen weit griissern aber bei hoherer Temperatur: so auch die Beimischung der Salze. Ich clenke mir die Molecule cles Salzes wie Belastungen, welche die Bewegnngen der Molecule des Liisungsmittels um so mehr hemmen, je mehr ihrer vorhanden sind, und je beweglicher das LSsungsmittel ist. Bei niederer Tem- peratur und geringerer Beweglichkeit des Liisungsmittels wird cleshalb der schadliche Einfluss des Salzes erst merk- lich, wenn grosse Xassen desselben vorhanden sind, bei hijherer Temperatur bemerkt man diesen Einfluss sehr bald, und wenn die Concentration bedeutencl ist, so erreicht der Einfluss eine geivaltige Hiihe, wie am besten die Con- centration 3 des Zinkchlorids zeigt. Die Mischungen von Flussigkeiten stellen sich auch bei hiiherer Temperatur zwischen ihre Bestandtheile.

Ich habe in die vorstehende Tabelle auch Alaunltjsung, die sehr undurchwarmige, aufgenommen, die ich zwischen 6 und 14O nicht nntersuchen konnte, weil das Salz aus- krystallisirte. Sie zeigt trotz ihrer Unclurchwarmigkeit ebenso wenig etwas Abweichendes, wie die undurchwarmigen Kupferlosungen.

Endlich sind noch einige alkoholische nnd atherische Liisungen untersucht worden. Sie gaben folgende Werthe fur c :

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W, Beetz. 459

1. Zwischen 6 und 14O.

Schwefelkohlenstoff . . . 1,272 515 511 Mittel: 513 Aether . . . . . . . . 0,724 466 464 ;, 465 Alkohol u. Schwefelkohlenst. 1,257 386 386 ,, 386 Alkohol . . . . . . . 0,804 360 360 ,, 360 Kupferchlorid in hlkohol 1 0,528 344 344 ,, 344 Eisenchlorid in Aether . . 0,931 327 327 ,, 327 Kupferchlorid in Alkohol 2 0,892 325 328 ., 326 Eisenchlorid in Alkohol . 0,893 327 318 ,, 322.

Spec. Oewicht

11. Zwischen 36 und 28O.

Schwefelbohlenstoff' . . . . . 738 738 Mittel: 738 hlkohol und Schwefelkohlenstoff . 652 658 .. 655 Alkohol . . . . . . . . . 574 566 ., 570 Kupferchlorid in Alkohol 1 , . 544 563 ., 553 Eisenchlorid in Alkohol . . . 535 528 ,, 531 Kupferchlorid in Alkohol 2 I . 528 523 ,. 526.

Auch hier treten die Salze niir als Belastungen auf und hindern die Beweglichkeit des Liisungsmittels. I n Clem einen Falle, in welchem verschiedene Concentrationen untersucht ivurden, gibt auch die s t k k e r e wieder den schlechtern Leiter, nnd der Aether, der einer der besten Warmeleiter unter den Fliissigkeiten ist , gibt mit Eisen- chlorid eine Losung, welche schlechter leitet als Glycerin. Die Mischnng \ion Alkohol und Schwefelkohlenstoff steht in Bezug anf ihr Leitungsvermogen bei niederer und bei h6herer Temperatur wieder zwischen L!lkohol und Schwefel- kohlenstoff. -~

Es wiircle nicht unmiiglich sein, meinem Apparate eine Gestalt zu geben, in welchem e r sich anch zur absoluten Bestimmung cles Warmeleitungsvermogens der Flussigkeiten eignete; mir schien es indess vor Allem wunschenswerth, einige allgemeinere Gesichtspunkte uber diesen Gegenstnnd festzustellen und die Grunde fur die Abweichnngen auf-

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460 .F. Neesen.

zusucben, welche zwischen den Angaben verschiedener For- scher vorhanden waren. Grosstentheils ist mir das wohl gelungen; weshalb die von Ou t h r i e erhaltenen Resultate so ganz abweichend sind, weiss ich allerdings nicht zu sagen.

Als Hauptergebniss aber geht wohl nus meinen Ver- suchen hervor, dass die Erscheinungen der Warineleitung in Fliissigkeiten ebenso auf mechanischen Molecularvor- gangen, auf Eeibungserscheinungen beruhen. wie nach den Untersuchungen von F. K O h l r a u s c h l ) die Erscheinungen der electrolytischen Leitnng.

Mi inchen , im 3iam 1879.

I. E i n l e i t u n g . Bei dem erhohten Interesse, wel- ches in neuerer Zeit die Erscheinung der elastischen Kach- wirkung auf sich gezogen hat , halte ich die llittheilung einer neuen Beobachtungsmethode und neuer , damit ge- wonnener Versuchsreihen nicht fur uberfliissig, wenn ich auch aus meinen Beobachtungen bis jetzt ein endgiiltiges Gesetz noch nicht habe ableiten k6nnen. Zur Veroffent- lichung des vorliegenden Materials glaube ich auch aus dem Grunde schreiten zu sollen, weil ich nicht weiss, oh ich in der niichsten Zeit die Versuche wieder aufnehmen kann. Vielleicht wird von anderer Seite meine Beobach- tungsmethode gepriift und zu weiterer Verwendung zweck- massig gefunden.

I n meinen friiheren esperimentellen Arbeiten iiber die elastische Nnchwirkung habe ich mich ausschliesslich mit der Torsionsnachwirkung beschaftigt. Ich bin von derselben zuriickgekommen , weil ich ihre Erscheinungs-

1) Wied. Ann. VI. p. 1. 1579.