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169 woraus sich fur x = sogleich die Proportionalitat zwi- schen i und tango fur jeden Werth von w (natlirlich innerhalb gew'isser Granzen) ergiebt. Der in den Klammern steheiide Ausdruck stimmt iiicht virllig mit dem von Bravais iiberein, vielmehr enthalt dieser noch einige Glieder, die in uiiserern Ausdrucke fehlen; es riibrt diefs davon her, daL wir die der Strom- ebene parallelen Componenten Y= o setzten und auch in den Ausdrucken fur X gewisse Glieder vernachlassigtea, die bei B r a v a i s noch berucksichtigt sind; da aber die in obiger Formel nicht erscheinenden Glieder bei diesem mit dem Factor (e2 - 4z2 ) multiplicirt sind, uiid somit fur = 2- verschwioden, ist diese Verschiedenbeit iiicht der Art, dafs sie das VOII uns angestrebte Resultat zu beein- trachtigen verm6chte. 2 2 -- X. Ueber den bei Linum, unweit Fehrbellin in der Mark Brandenburg, niedergefullenen Met6orstcin; von G. Hose. ( Aus den Monatsberichten d. Akadernie, October 1854.) N a c h Vorzeigung des Meteorsteins, der voii Sr. Majestst dein Kirnige dem K. niineralogischen Museum geschenkt und fur dasselbe von Hrn. A. v. Hombol dt dem Bericht- erstatter iibergeben worden war, las. dieser den Bericht des Torfgriibereibesitzers F r i e d r i c h K e l c h , niit wetchein derselbe den Stein an Sr. Maj. den K6nig iibersandt hatte uiid der folgendermaten lautet: JJ Nachstehende Darstellung ist der Aussage des Torf- ineisters KO h I e aus Fehrbellin , welcher die Auswerbung der Graberei Carwe von Friedrich Kelch ') aus Fehr- bellin leitet, cntnommen. 1) Die 'TorfgrHberci Carwe yon Friedrich Keleli in Felirbellin liegl am sogemnoten Butz-Rhin, welchrn Narnen der Rliinflul's vom Biit~- See bis zuiii Punktr, ton wo nus cr sicli wesllicli wendet, Iiiht.

Ueber den bei Linum, unweit Fehrbellin in der Mark Brandenburg, niedergefallenen Meteorstein

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woraus sich fur x = sogleich die Proportionalitat zwi- schen i und tango fur jeden Wer th von w (natlirlich innerhalb gew'isser Granzen) ergiebt.

Der in den Klammern steheiide Ausdruck stimmt iiicht virllig mit dem von B r a v a i s iiberein, vielmehr enthalt dieser noch einige Glieder, die in uiiserern Ausdrucke fehlen; es riibrt diefs davon her, daL wir die der Strom- ebene parallelen Componenten Y = o setzten und auch in den Ausdrucken fur X gewisse Glieder vernachlassigtea, die bei B r a v a i s noch berucksichtigt sind; da aber die in obiger Formel nicht erscheinenden Glieder bei diesem mit dem Factor (e2 - 4z2 ) multiplicirt sind, uiid somit fur = 2- verschwioden, ist diese Verschiedenbeit iiicht der

Art, dafs sie das VOII uns angestrebte Resultat zu beein- trachtigen verm6chte.

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X. Ueber den bei Linum, unweit Fehrbellin in der Mark Brandenburg, niedergefullenen Met6orstcin;

von G. Hose . ( Aus den Monatsberichten d. Akadernie, October 1854.)

N a c h Vorzeigung des Meteorsteins, der voii Sr. Majestst dein Kirnige dem K. niineralogischen Museum geschenkt und fur dasselbe von Hrn. A. v. H o m b o l d t dem Bericht- erstatter iibergeben worden war, las. dieser den Bericht des Torfgriibereibesitzers F r i e d r i c h K e l c h , niit wetchein derselbe den Stein an Sr. Maj. den K6nig iibersandt hatte uiid der folgendermaten lautet:

JJ Nachstehende Darstellung ist der Aussage des Torf- ineisters K O h I e aus Fehrbellin , welcher die Auswerbung der Graberei Carwe von F r i e d r i c h K e l c h ') aus Fehr- bellin leitet, cntnommen.

1 ) Die 'TorfgrHberci Carwe yon F r i e d r i c h K e l e l i in Felirbellin liegl am sogemnoten Butz-Rhin, welchrn Narnen der Rliinflul's vom Biit~- See bis zuiii Punktr, ton wo nus cr sicli wesllicli wendet, I i i h t .

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Kiirz vor 8 Ubr am 5. Sept. d. J. uin die Fruhstucks- zeit befand ich mich i n den Feldern der Graberei, welche den Wustrauer Gutswiesen zunschst liegcn. Der Hiinmel war wolkeulos, die Luft klar, das Wetter still. Ein son- derbares Gersusch erstaunte mich; es war, als ob die Wiiid- iniihle der benachbarten Graberei gedreht wiirde, und icli wunderte inich, warum diefs bei Windstille geschahe. Nach- deui ich inich VOII dein Ungruud ineiner Vermuthung iiber- zeugt hatte, wurde es mir klar, dais der Ton von obcn lier kame. Uerselbe verstarkte sich vou Augenblick zu Augeublick, und naherte sicti iu der Richtung von SW. iiach NO. Nach einer Dauer von etwa zwei Minuten war das Getiise, das zuletzt ein Geheul uud Gebriill von er- schrecklicher Starke war, urplotzlich heendigt. Sammtliche Leute in der Graberei waren aufgeschreckt, alle Iiatten ihre Blicke aufwarts gerichtet; Nieinand aber sah etwas, und Furcht *und Entsetzen bemachtigte sich Aller. Der Glucklicliste war einer meiuer Anfahrer, welcher in Folge seiner Harthorigkeit nicht seine Rlicke , wohl aber eiues seiuer Olireii den Schall ziiweudete; seine Augen waren ohne Ziel vorwarts gericbtet, uiid er sah in dem Augen- blicke, in welchem das Getiise aufhiirte in dein vor iliin liegenden Uutergrund ( der ausgetorfteii Flache) Erde und Moder hoch aufspritzen. Er war es, der mir zurief, dafs zwei Felder (10 Ruthen) von mir ab etwas niedergefallen wiire. Nacli eiiiigem Suchen fauden wir in dem bezeich- neten Uutergrund ein Loch im Rasen. Uasselbe war rund und von zwei Fufs Durchmesser. Es war wider sonstiges Vorkoinmeu obue Wasser und der dasselbe umgebeiide Moder trocken. Das Nachgrabeu i n senkrechter Richtuiig war fruchtlos, bis einer meiner Anschreiber, lnit den Han- deu sucheud, einen Gang entdeckte, melcher in whrager l\ichtuiig von SW. nach NO. ging. Diesem folgend, stie- fsen die Arbeiter beiin Graben in etwa vier Fofs seukrech- tein Abstand von der Oberflache iin Tlion auf deli Aero I i I hen.

Ohcn bezeichnetes Get8se wiirde ziir selben Zeit in

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der Torfgraberei Linum von F r i e d r i c ii K e 1 c h , welche eine gute Viertelstuiide von der Grlberei Carwe nach SW. zu entfernt liegt, wie fernes Troinnielwirbeln gehart.

Die Oberflache des Steines, welclie jetzt leicht aufge- rissen erscheint, war ganz glatt; das Loch ist mit einem Messer voii den Findern gebohrt worden. Aufser der leicbt bracklichen Steininasse ergab der Inhalt desselben eiu Stuck- chen hartes Metall von der Griifse eines recht grobcn Sandkornes, dafs zugleich so magiictisch war, dafs es am Messer hangen blieb. Es war dieserhalb, und da es ebea- falls hart war, wahrscheinlich Eisen. et

Fehrbellin, den 13. September 18.54. Der Meteorstein ist bis auf das oben erwahnte klcine

Loch gain vollstgndig. Er hat die Gestalt einer a n Kau- ten uiid Ecken ganz abgerundeten unregelmafsigen schie- fen dreiseitigen Pyramide, dercn eiiie Seite etwas bauchig und die an jeder Kante der Basis 4 Zoll Preufs. lang und 34Zoll hoch ist. Das Gewicbt desselben betragt 3 Pfund 21: Loth. Er ist aufserlich mit einer schwarzen, matteii und etwas rauhen Riiide bedeckt , die, wie oben bemerkt, schwach aufgerissen und wie nian an dem gemacliten Loche sehen k a n n , etwa + Linie dick ist, also etwas dicker als sie soust bei anderii Meteorsteinen zu .seyn pflcgt. A n dem Loche sielit mail ferner, dafs der Stein zu der ge- wbhnlichen Art der Meteorsteine gehiirt, und nalnentlich dem kurz vorliergefallenen Meteorsteine voii Gutersloh, oder dem von Mauerkirchen (gefallen 1684) sehr ahnlich ist. Er besteht wie diese aus einer graulichweifsrn fein- kiirnigen Grundmasse , woriii gediegenes Eisen in kleinen Kiirnern eingeineugt ist.

Scliliefslich erklarte noch dcr Berichterstatter , dak er in Rucksicht der angeblicben Meteormasse von WolfsmIihle bei Thorn, von welclier Stucke i n der Sitzung der Acade- mic vom 13. Jan. 1853 vorgelegt und beschrieben wurden (vergl. die Monatsberichte der Academie von 1863, S. 30 und die Verhandlungen von demselben Jahre S. l ) , die Meinung von dem meteorischen Urfiprung dieser Masse

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iiiclit theile. Das kdnigl. mineralogische Museum hat nacli der Zeit eine nnsehnliche Menge Stucke dieser angebli$ien Meteorinasse durch die Gute des IIrn. A 1. v o n H u m b o 1 d t , dem sic durch den Oberlehrer Hrn. P r o w e in Thorn ge- schickt waren, und des Hrn- Generalmajor B a e y e r erhal- ten. h r c h die Untersuchung diescr, sowie auch noch anderer Stiicke haben nicht allein der Berichterstatter, son- dern auch lnehrere seiner Frennde sich iiberzeugt, daEs sie mit der noch theilweise eingemengten Holzkohle vollkom- men das Geprage von Eisenschlacken tragen. Da sie nun weder die lufsere Beschaffenheit noch die cheiniscbe Zu- sammensetzung einer Meteormasse haben, so kann man sie unm6glich fur eine solche halten, wenn inan auch nicht angeben kann, ob je bei Thorn eiii Eisenwerk bestanden, und es auffallend ist, dafs die Schlacken auf eine 60 grofse Strecke verbreitet gefunden werden. GewiEs ist das Ei- senwerk in sehr friiher Zeit da gewesen, da wegen des in der Sclilacke eingemengten reinen Eisen die Schlacken denen, die bei Iduppenfeuern oder Stuckiifen erhalten wer- den, und die in sebr friiher Zeit iiblich waren, gleichen.

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XI. Tuber cine Restirnmung cter elektromotorischen Kriific. Aus eincrri Schrciben itcs Hrn. Dr. J.

B o s s c h a im den Heransgeber.

Leiden 7. Scp. 1Y54.

- S i e erinnern sich vielleicht, dafs ich init Ihueii von einer Metbode zur Bestilnmuiig der elektrolnotorischen Krafte gesprochen habe, die sich im letzten Kapitel nieinei Inaugural - Llissertntioii : De galeranometro differentiali (Lugd. Bataw. lS54) befindet. Wahrend Sie bei ihrer Metliode tlie Verbiiidung beidcr Ketten und einc Abzweiguag dcs Stroines so bewerkstelligen, dafs in eineiii der Zweige, in wclchcul sicli die Quelle der zu loessenden elelitromotori-