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Jg. 38, Heft 23 A. W e , ~ R : l~ber den diagnostisehen Wert der eiweiggebundenen Hexosen ]]87 1. Dezembe~ 1960 ~BER DEN DIAGNOSTISCHEN WERT DER EIWEISSGEBUNDENEN HEXOSEN Von A. W~N~ Aus der 2¢Iedizinischen Universitfitspoliklinik Bioehemische Arbeiten der letzten Jahrzehnte kl/~rgen die Bedeutung der Glykoproteide f/Jr den Auf- bauder Interoellularstruktaren, der Binde- und S~iitz- gewebsgrundsubstanzen u. a.m. Seit der Ausarbei- tung yon Untersuehungsmethoden, die bei vertre~ barem zeitlichem und ~eehnisehem Aufwand gen/igend reproduzierbare Werte lieferu, wende~ sieh aueh das Interesse der Klinik diesen Substanzen mehr zu. Fiir diagnostische Zweeke sind vor allem die Glykopro- teide des Serums yon Bedeutung. Der Gesamtaminopolysaceharidgehalt des Serums betr/~gt beim Gesunden 200--230 rag-% ~. Vergleiehs- untersuehungen mi~ elektrophoretiseh getrennten Ei- weiBfrak~ionen ergaben, dab Glykoproteide in allen Frak~ionen, allerdings in weehselndem Ausma6, vor- handen sind. So enthalten z. B. die Albumine 0,4%, die e- und/?-Globuline 4--5%, die 7-Globuline 1,5 bis 2% eiweiBgebundene tIexosen ~. Bei gesunden Per- sonen wird sowohl im Laufe des Tages als aueh fiber einen I/ingeren Zeitabschnitt der SerumeiweiBzucker- spiegel weitgehend konstant gehalten~L Under patho- logischen Bedingungen kann es dagegen zu begr~cht- lichen Abweiehungen yon der Norm kommen. Unter- suehungen fiber die Ver~nderung des Glykoproteid- gehaltes liegen vor bei : Entzfindungen und Infektions- krankheiten ~, ~, ~,~,~, ~, ~9,~, ~s, ~, 5~, ~5, Erkrankungen der Leber und der Gallenwege~a,~s, ~, b6sartigen Ge- sehw/ilsten ~,~- ~s, ~, ~, Plasmoey~omen ~,~°,~, ~, ~s, ~9, 2S~ ~9 67 ran Makroglobutin~mie WaldenstrSm , , Nierenerk - k u n g e n ~°, ea, ~0, Gef£Berkrankungen a~, 3~,~, ~, ~a, Apo- plexiea~,~s, Herzinfark~ ~, m, as, Blu~verlust a~, Dia- betes~,~, ~s, % Schwangerschait ~s,~s, ~, I-Iauterkran- kungen s, ~s, 6~,as, zunehmendem Alter s~, ~, gSntgen- bestrahlung a u. a.m. SH~TLA~ U. Mitarb. wiesen im Tierexperiment nach, dab es sehr frfih, bei ktinstlieh gesetzten Abscessen z. ]3. innerhalb eines Tages, zu signifikanten Veranderungen des SerumeiweiBzueker- gehaltes komm~. Es lag nahe, dutch Untersuchung dieser ehemisch definierten EiweiBsymplexe die sonst fiblichen, auf Ver&nderungen der SerumeiweiBk6rper beruhenden Untersuchungsmethoden, insbesondere die Elektro- phorese, zu erggnzen, da es bier ja im Wesen der Methode liegt, dab die ZugehSrigkei8 zu einer l~raktion allein yon der elektrisehen Ladung und MolekfilgrSt]e abhgngt und deshalb EiweiBkSrper yon sehr verschie- dener chemischer S~ruktur und Funktion in einer elektrophoretisehen Frak~ion vereint sein k6nnen. In der vorliegenden Arbei~ haben wit in 525 Seren (40 Blutspender und 48.5 Patienten mi~ den versehieden- sten Erkrankungen) die eiweiBgebundenen tIexosen, die mit 110--130 rag-% die tIauptgruppe der Glyko- proteide darstellen, bestimmt und untersueht, ob man auf diese Weise die Aussagef/~higkeit der elektro- phoretischen Untersuchungen verbessern kann. Methodilc. Zur Bestimmung der eiweiflgebundenen IIexo- sen bedienten wit nns der yon TIL~NX und Pm~rv2z ein- gefiihrten 0reinme~hode in der yon SeHos~s~ssa, K~LLNnR, SVSDJ~OSS und IIAv~r~ angegebenen Modifika~ion. Durch Verwendung eines 2 %igen Orcinresgens und Ausdehnung der Erhitzungszeit ~f 30 rain sowie durch Messung der Ex~ink~ion Heidelberg (Direktor: Prof. Dr. tL PT,~:GGE) bei Wellenlgnge 436 m/~ kann der sonst erforderliehe EiweilL Sehwefelsgureleerwer~ unberfieksieh~ig~ bleiben~L Wit konn- ~en uns d~von iiberzeugen, dab unter diesen ]~edingungen die gemessenen Ex~ink~ionswerbe des EiweiB-SehweIelsgure- gemisehes gegen Aqua desg. verhgltnismagig klein sind und vor allem zwischen verschiedenen Seren keine erheblichen Untersehiede bestehen. Zu beriieksichtigen ist a]lerdings, da6 die auf diese Weise gewonnenen ~¥erte etwas hSher liegen als die sonst in der Ligeratur angegebenen. Da naeh B~es~- ~N~ alle eolorime~risehen Verfahren der Eiweiflzueker- bestimmung nut bei subtiler Einhaltung zahlreieher Faktoren, besonders der Sgurekonzentration, Tempera~ur, ZeSt, Aus. sehalt.ung yon Liehg usw., einigerm&Ben reproduzierbare Wer~e × b~b~ter pathohg/2'cber Weft XXx XXX×xX XX × X×x× x~xxxxxx 1. xx×× Xxxx × x x xxx× Abb. 1 lielern 2, hielten wires ftir zweekm~Big, bei yedem Ansatz 3 TesgrShren mit bekann~m HexosegehMt zur Aufs~ellung einer Eiehkurve mitlaufen zu lassen. Die in nag-% bestimmten eiweiBgebundenen ttexosen wurden ste~s auf das gleiehzeitig bestimmte Gesamteiweig bezogen, da nur auI diese Weise vergleiehbare Werte gegeben sind. t~eisloielsweise sind in einem Serum mit 150 rag-% eiweiBgebundener tIexosen und einem Eiweil]geha,lt yon 8 g-% 1,87 %, bei einem Serum mit einem GesamfeiweiB yon 4g-% doppelt soviel, also 3,75% I~Iexosenim SerumeiweiB gebunden. Die bei 40 gesunden Blutsloendern gewonnenen Wer~e (Abb. 1) liegen zwisehen 1,7 und 2,1%. Die Fehlerbrei~e soll~e bei exaktem Arbeiten 10% nieht iibers~eigen. Unsere Elektrophoresedia.gramme wurden dutch Trennung der Fra.ktionen auf Whatmanpapier Nr. I naeh dem yon G~ASS~AN~ und t-IANNIG angegebenen Prinzip und Fgrbung der Streifen mit Amidoschwarz 10 B mi~ ttilfe des yon W~IcKEa en~wiekelten Auswer~eger~tes gewonnen. Ergebnisse Zur besseren l)bersich~ wurden die Patienten in 4 Gruppen eingeteilt. Gruppe i enth~lt die ]?atienten mit entzfindliehen, Gruppe 2 die Patienten mi~ neo- plas~ischen Erkrankungen, zu denen als Untergruppe die Leukosen und l~eticulosen hinzugezfihlt wurden. In Gruppe 3 sind die Patienten mi~ Leberparenehym- sch£den oder Verschlugik~erus, in Gruppe 4 die iibrigen Krankheitsbilder zusammengefaBt. Tabelle 1 gib$ die bei unseren Pa~ienten mit ent- zi~ndlichen Erlcranlcungen gefundenen Werte eiweilS- gebundener Itexosen wieder. Es ist dabei zu ber~ck- sichtigen, dag sehr versehiedene Krankheitsphasen erfaBt wurden. Errechnen wir beispielsweise yon unseren Patienten mi~ Endocarditis und Polyarthritis rheumatica, die im floriden Stadium untersucht wur- den, den Durchschnittswert, so erg~bt sieh mit 4,2 ein Prozentsa~z, der mehr als doppelt so hoch ist als der Durehschnittswert der Gesunden. Den hSchsten

Über den diagnostischen Wert der eiweissgebundenen Hexosen

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Jg. 38, Heft 23 A. W e , ~ R : l~ber den diagnostisehen Wert der eiweiggebundenen Hexosen ]]87 1. Dezembe~ 1960

~BER DEN DIAGNOSTISCHEN WERT DER EIWEISSGEBUNDENEN HEXOSEN V o n

A. W ~ N ~ Aus der 2¢Iedizinischen Universitfitspoliklinik

Bioehemische Arbeiten der letzten Jahrzehnte kl/~rgen die Bedeutung der Glykoproteide f/Jr den Auf- b a u d e r Interoellularstruktaren, der Binde- und S~iitz- gewebsgrundsubstanzen u. a . m . Seit der Ausarbei- tung yon Untersuehungsmethoden, die bei ver t re~ barem zeitlichem und ~eehnisehem Aufwand gen/igend reproduzierbare Werte lieferu, wende~ sieh aueh das Interesse der Klinik diesen Substanzen mehr zu. Fiir diagnostische Zweeke sind vor allem die Glykopro- teide des Serums yon Bedeutung.

Der Gesamtaminopolysaceharidgehalt des Serums betr/~gt beim Gesunden 200--230 rag-% ~. Vergleiehs- untersuehungen mi~ elektrophoretiseh getrennten Ei- weiBfrak~ionen ergaben, dab Glykoproteide in allen Frak~ionen, allerdings in weehselndem Ausma6, vor- handen sind. So enthalten z. B. die Albumine 0,4%, die e- und/?-Globuline 4 - -5%, die 7-Globuline 1,5 bis 2% eiweiBgebundene t Iexosen ~. Bei gesunden Per- sonen wird sowohl im Laufe des Tages als aueh fiber einen I/ingeren Zeitabschnit t der SerumeiweiBzucker- spiegel weitgehend konstant gehalten~L Under patho- logischen Bedingungen kann es dagegen zu begr~cht- lichen Abweiehungen yon der Norm kommen. Unter- suehungen fiber die Ver~nderung des Glykoproteid- gehaltes liegen vor bei : Entzfindungen und Infektions- krankheiten ~, ~, ~,~,~, ~, ~9, ~, ~s, ~, 5~, ~5, Erkrankungen der Leber und der Gallenwege~a,~s, ~, b6sartigen Ge- sehw/ilsten ~,~- ~s, ~, ~, Plasmoey~omen ~,~°, ~, ~, ~s, ~9,

2S~ ~9 67 r a n Makroglobutin~mie WaldenstrSm , , Nierenerk - kungen ~°, ea, ~0, Gef£Berkrankungen a~, 3~, ~, ~, ~a, Apo- plexiea~,~s, Herzinfark~ ~, m, as, Blu~verlust a~, Dia- betes~,~, ~s, % Schwangerschait ~s,~s, ~, I-Iauterkran- kungen s, ~s, 6~, as, zunehmendem Alter s~, ~, gSntgen- bestrahlung a u. a . m . SH~TLA~ U. Mitarb. wiesen im Tierexperiment nach, dab es sehr frfih, bei ktinstlieh gesetzten Abscessen z. ]3. innerhalb eines Tages, zu signifikanten Veranderungen des SerumeiweiBzueker- gehaltes komm~.

Es lag nahe, dutch Untersuchung dieser ehemisch definierten EiweiBsymplexe die sonst fiblichen, auf Ver&nderungen der SerumeiweiBk6rper beruhenden Untersuchungsmethoden, insbesondere die Elektro- phorese, zu erggnzen, da es bier ja im Wesen der Methode liegt, dab die ZugehSrigkei8 zu einer l~raktion allein yon der elektrisehen Ladung und MolekfilgrSt]e abhgngt und deshalb EiweiBkSrper yon sehr verschie- dener chemischer S~ruktur und Funktion in einer elektrophoretisehen Frak~ion vereint sein k6nnen. In der vorliegenden Arbei~ haben wit in 525 Seren (40 Blutspender und 48.5 Pat ienten mi~ den versehieden- sten Erkrankungen) die eiweiBgebundenen tIexosen, die mit 110--130 rag-% die t Iauptgruppe der Glyko- proteide darstellen, bes t immt und untersueht, ob man auf diese Weise die Aussagef/~higkeit der elektro- phoretischen Untersuchungen verbessern kann.

Methodilc. Zur Bestimmung der eiweiflgebundenen IIexo- sen bedienten wit nns der yon T I L ~ N X und Pm~rv2z ein- gefiihrten 0reinme~hode in der yon SeHos~s~ssa, K~LLNnR, SVSDJ~OSS und IIAv~r ~ angegebenen Modifika~ion. Durch Verwendung eines 2 % igen Orcinresgens und Ausdehnung der Erhitzungszeit ~ f 30 rain sowie durch Messung der Ex~ink~ion

Heidelberg (Direktor: Prof. Dr. tL PT,~:GGE)

bei Wellenlgnge 436 m/~ kann der sonst erforderliehe EiweilL Sehwefelsgureleerwer~ unberfieksieh~ig~ bleiben~L Wit konn- ~en uns d~von iiberzeugen, dab unter diesen ]~edingungen die gemessenen Ex~ink~ionswerbe des EiweiB-SehweIelsgure- gemisehes gegen Aqua desg. verhgltnismagig klein sind und vor allem zwischen verschiedenen Seren keine erheblichen Untersehiede bestehen. Zu beriieksichtigen ist a]lerdings, da6 die auf diese Weise gewonnenen ~¥erte etwas hSher liegen als die sonst in der Ligeratur angegebenen. Da naeh B ~ e s ~ - ~ N ~ alle eolorime~risehen Verfahren der Eiweiflzueker- bestimmung nut bei subtiler Einhaltung zahlreieher Faktoren, besonders der Sgurekonzentration, Tempera~ur, ZeSt, Aus. sehalt.ung yon Liehg usw., einigerm&Ben reproduzierbare Wer~e

× b~b~ter pathohg/2'cber Weft

XXx XXX×xX XX × X×x× x~xxxxxx 1.

xx×× Xxxx × x x xxx×

Abb. 1

lielern 2, hielten wires ftir zweekm~Big, bei yedem Ansatz 3 TesgrShren mit bekann~m HexosegehMt zur Aufs~ellung einer Eiehkurve mitlaufen zu lassen. Die in nag- % bestimmten eiweiBgebundenen ttexosen wurden ste~s auf das gleiehzeitig bestimmte Gesamteiweig bezogen, da nur auI diese Weise vergleiehbare Werte gegeben sind. t~eisloielsweise sind in einem Serum mit 150 rag-% eiweiBgebundener tIexosen und einem Eiweil]geha,lt yon 8 g-% 1,87 %, bei einem Serum mit einem GesamfeiweiB yon 4g-% doppelt soviel, also 3,75% I~Iexosen im SerumeiweiB gebunden.

Die bei 40 gesunden Blutsloendern gewonnenen Wer~e (Abb. 1) liegen zwisehen 1,7 und 2,1%. Die Fehlerbrei~e soll~e bei exaktem Arbeiten 10% nieht iibers~eigen.

Unsere Elektrophoresedia.gramme wurden dutch Trennung der Fra.ktionen auf Whatmanpapier Nr. I naeh dem yon G~ASS~AN~ und t-IANNIG angegebenen Prinzip und Fgrbung der Streifen mit Amidoschwarz 10 B mi~ ttilfe des yon W~IcKEa en~wiekelten Auswer~eger~tes gewonnen.

Ergebnisse

Zur besseren l)bersich~ wurden die Pat ienten in 4 Gruppen eingeteilt. Gruppe i enth~lt die ]?atienten mit entzfindliehen, Gruppe 2 die Pat ienten mi~ neo- plas~ischen Erkrankungen, zu denen als Untergruppe die Leukosen und l~eticulosen hinzugezfihlt wurden. In Gruppe 3 sind die Pat ienten mi~ Leberparenehym- sch£den oder Verschlugik~erus, in Gruppe 4 die iibrigen Krankheitsbi lder zusammengefaBt.

Tabelle 1 gib$ die bei unseren Pa~ienten mit ent- zi~ndlichen Erlcranlcungen gefundenen Werte eiweilS- gebundener I texosen wieder. Es ist dabei zu ber~ck- sichtigen, dag sehr versehiedene Krankhei tsphasen erfaBt wurden. Errechnen wir beispielsweise yon unseren Pat ienten mi~ Endocarditis und Polyarthri t is rheumatica, die im floriden Stadium untersucht wur- den, den Durchschnittswert , so erg~bt sieh mi t 4,2 ein Prozentsa~z, der mehr als doppelt so hoch ist als der Durehschnit tswert der Gesunden. Den hSchsten

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1188 A. W A ¢ ~ : ~ber den diagnostisehen Wer~ der eiwei~gebundenen Hexosen Klinische Wochenschrift

Tabelle 1. Serumeiweiflzucker bei entziindIichsn Erkranku~ugen (125 Patienten) Diagnose Prozen~ eiweiBgebundener Hexosen

Aku~e Polyarthritis rheum. Prim. chron. Polyar~hritis . Rheuma~isehe Endokardi~is

Bakterielle Endokarditis Verdacht auf Endokarditis"

(fieberhafter Infekt bei Vitien usw . . . . . . .

Verschiedene Formen der Tuberknlose . . . . . .

Morbus Boeck . . . . . . En~zfindlicher ProzeB der

Gallenwege . . . . . .

Pyelonephritis . . . . . . Cystitis . . . . . . . . . Fieberhafter grippaler Infekt

Adnexitis . . . . . . . . . Encephalitis . . . . . . . Lues eerebrospinal is . . . . GehirnabsceB . . . . . . Sepsis . . . . . . . . . . Enteroeolitis . . . . . . . Colitis ulcerosa . . . . . . Mononucleose . . . . . . Myokarditis . . . . . . . Tonsillitis . . . . . . . . Bronchitis . . . . . . . .

Chronische Pneumonie . . Peritonitis . . . . . . . . Ausgedehntes Analekzem Rhinosklerom - - Tbe . . . Empyem . . . . . . . . Os~eomyelitis . . . . . .

Morbus ]~eehterew . . . .

Listeriose . . . . . . . .

6,13 5 ,14 3,15 2 ,80 2,30 2,40 2 ,55 2 ,80 1,78 2,35 2,6 2,98 4,50 4 ,52 6,07 3,00 3,26 3,51 4,30 2,30 (behandel~) 2,70 2,30 (beide behandeI~)

2,30 2 ,04 2,15 2 ,22 2,30

2,58 2 ,10 2,80 5,60 3,50 4,80 1,95 2,21

2,15

2,96 3,52 3,26 2,00

3,16 2 ,50 3 ,25 2,40 2,90 2 ,20 2 ,75 3,80 2,32

behandelt: 2,20 2,17 2,32 5,00 2 ,12 2,08 2,22 2 ,50 2,11 2,21 2,60 2 ,60 2 ,30 2,95 2,30 3,18 2 ,55 2,76 2,30 3,11 3 ,50 3,50 2,98 2,84 3,44 4,00 2,60 2,62 4,75 2,17 2,63 2,20 (behandelt) 1,95 2,12 3 ,58 4 ,30 2,24. 2,72 3,62 4,22 2,58 4,64 2,95 3,24 4,10 3,62 2,70

2,80 2,50 3,09 2,43 2 ,90 2,20

2,15 2,10 1,93 (behandeI$) 3,21 2,09 4,30 2 ,34 3,10 2,98 2 ,50 2,12

2,17 2,57 2,32

Tabelle 2. Serume¢we; ~zucker bel malignen Tumoren (51 Patienten)

Diagnose Prozent eiweiBgebundene Hexosen

2,40 4 ,10 2 ,24 4,60 4 ,94 3,58 3,09 3,77 3,71 4 ,66 3,50 3,48 2 ,80 3 ,59 3 ,54 3,24 3,04 4,52 2,84 2,74 2,54 3,16

4,00

3,68

2,98 2,74 2,40 1,97 5,60 2,20

2,68 2,36

2,34

3,45

3,44

2,25 3 ,20 2,90 2,96 3,30 2 ,80 2,28

l~lagenc~rchlom . . . .

Coloncarcinom . . . .

Nierencareinom . . . .

Bronchialcarcinom...

Pankreaskolofcarcinom .

Gallenblasencarcinom .

Stum~ maligna . . . .

Corpuscarcinom mit ]Y/etastasen . . . .

Ovarialearcinom mit Ascites . . . . . . .

1Viammaeareinom mit Metastasen . . . . .

La~carcinom . . . .

Tonsillencarcinom . . .

Zangengrundcarcinom .

Hirntumor . . . . . .

l~eningeom . . . . . . ~[et~s~asen bei unbe-

kanntem Primartumor TumorSser ProzeB in

AugenhShle . . . . l~elanom . . . . . . . Lymphosarkom . . . . Rethotelsarkom . . . . Hauttamor (bes~rahlt) .

2,88 2,82 2,60 2,90 2,20 2 ,74 2 ,90 2,71 2,73

der Untersuehung bereits be- handelt; die nar gering erhShten EiweiBzuekerwerte sind deshalb nur wenig verbindlieh.

2,94 Tabelle 2 li~Bg die bei neo. plastischen Er]cranlcungen gefun- denen Werte eiweiBgebundener Hexosen erkennen. Der Dureh- sehnitt yon 3,14 ist gegenfiber der Norm signWxkant erhSht. Die

3,1o deuthehste Zunahme sahen wir bei Pa~ienten Rig HypernephroR. ~hnheh verhalten sieh die in

3,20 Tabelle 3 zusammenges~ellten 4,20 F~IIo yon Lymphogranuloma-

rose, Reticulose sowie die meisten 1,84 Plasmocyiome un4 die Patienten

R i t MakroglobulinaRie Walden- 2,30 strSm. Leuki~mien, lymphatische

Me Ryeloische, leuki~mische wie aleukaRisehe, zeigen deRgegen- fiber oft normale oder nur leich~ erhShte Werte.

Ein sehr wechselndes Ver- halten zeigten unsere Patienten mit Lebererkrankungen (Tabelle 4). Zu Beginn einer tIepatitis epi-

2,12 deRiea sind die Wer~e der eiweiB- gebundenen Hexosen oft erhShg (Durchsehni~t 2,74%). I R Ver- lauf der Erkrankung bzw. naeh Ausheilung komRt es zu einer Normalisierung. Bei chroniseher Hepatitis fanden wir einen er- hShten Glykoproteidgehalt. Pa- tienten mig Defektheilung naeh

tIepatitis, ehroniseher Leberparenehym- schadigung naeh Dystropbie oder sonsti- gen HepatoseforRen zeigten demgegen- fiber normale oder far niedrig-normale Werte. Tritt bei diesen Patienten zu- s£tzlieh sine Entzfindung oder ahnliehes auf, dann werden aueh hier die eiweiBgebun- denen tIexosen verRehrt gefunden. ~ n - lichverhalten sieh Patienten Rig manifester Lebereirrhose. Eine sehr grebe Rolls spielg der SerumeiweiBgehalt. Bei niedrigeR Ge- saRteiweiB erreehnet sich aueh bier ein hoher Werg an eiweiBgebundenen Itexosen. Ob die ZunahRe der Glykoproteide naeh Ascitesbildungledigtieh dureh die AbnahRe des GesaRteiweiBes vorget£uschg wird, war nieh~ zu fibersehen. Beim VerschluB- ikgerus waren die Serumeiweigzueker fast iRRer erhShg, beiR malignen ira Dureh- sehnitg starker als beim benignen.

Die in Tabelle 5 zusammengef&~ten sonsgigen Krankheit, sbflder lessen ein weehselndes Verhalten der eiweiBgebun- denen Hexosen erkennen.

Wer~ fiberhaup~ fanden ~ bei einer Patientin Ri~ akuter Polyarthritis rheumatiea, d e r m i t 6,13% des 3faehe der NorR erreich~. Unsere Patien~en mit bak- ~serieller Endoearditis waren dagegen zam Zeitpunkt

Dislsussion In Ubereinstimmung mig anderen Autoren 2, a, 8~, as ....

fanden wir w/ihrend entzi~ndlicher Erlcranlsungen die eiweiBgebundenen ttexosen besonders bei den

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akuten, exsudativen oder generalisierten En~zfin- dungen, bei sehleehter Abwehrlage, Sepsis usw. stark erhSht, w~hrend lokalisierte Prozesse oder ehroniseh produktive Entzfindnngen, prim/~r chronische l~oly- arthritis, Morbus Boeck, manehe Verlaufsformen der Tuberkulose usw. nur gering erhShte oder gar normale Werte aufwiesen. In einem gewissen Ausmal3 mat es daher erlaubt sein, ans der Menge der eiweiBgebun- denen Hexosen auf die Akuita~ des Krankheitsbildes zu sohliegen. Wir fanden beispielsweise bei Patienten mit florider Endoearditis regelmgBig hohe Werte, w~hrend Pat ienten mi t kongenitalen Vitien oder nach Commissurotomie, die fieberhaft erkrankt waren, bei denen sich im weiteren Verlaufe die Verdachts- Diagnose

diagnose Endokardit is abet nicht best/~tigte, nnr eine m/~gige Ver- mehrung der Serumeiweigzucker zeigten. Es rang andererseits abet betont werden, dab wit bei versehie- denen Pat ienten mit grippalen In- iekten trotz ann/ihernd gleiehem klinischem Bild sehr unterschied- liche Erh6hungen der Eiweigzueker fanden. I m Verlauf einer Erkran- kung Iolgen die Werte der eiweig- gebundenen Hexosen weitgehend den klinisehen Vergnderungen. Durch Diagnose wiederholte Best immungen kaml man den Therapieerfolg/iberwaehen und die Richtung erkennen, in der sich eine Krankhei t ent.wiekelt. Die Aussagefghigkeit dfirfte jedoeh nieht wesentlich fiber die wiederholter BKS- bzw. Elektrophoreseunter- suchungen hinausgehen. An Hand eines Krankhei~sverlaufes sei das Lebercirrhose oben Gesagte kurz demonstriert :

Ein 14j~hriges M/~dchen erkrankte nach vorausgegangener fieberhafter An- gina vor 3 Woehen mit Sehmerzen und Anschwellungen v. a. der Kniegelenke. Tempera~uren bis 39,7 0 C. BKS bei der Aufnahme mit 107/130 hoehgr~dig be- sehleunigt. Im Elektrophoresediagramm (Abb. 2a) finder, sieh mit Albuminverminderung und Vermeh- rung der ~- und y-Globuline das Bild einer entziindlichen Dysprotein/~mie. Die eiweiggebundenen ttexosen sind mit 6,13 % maximal erhSht. Unter antirheumatiseher Behandlung besserte sich das Allgemeinbefinden raseh. Die BKS fiel auf 25/75. Im Elektrophoresediagramm lag die Betonung auf der ~-Globulinfraktion (Abb. 2 b). EiweiBgebundene Hexosen: 2,8%. Nach insgesamt 8wSchiger Behandlung betrug die BKS 14/30. Das Elektrophoresediagramm (Abb. 2c) hatte sich weitgehend normMisiert, die eiwei/~gebundeaen Hexosen sind mit 2,3% nur mehr gering erhSht. Bei einer Kontrolle naeh 1/4 Jahr gutes Allgemeinbefinden, keine kardiMen Komplika- tionen, Elektrophoresediagramm unauff/~llig, eiweiBgebundene Hexosen 2,2 %.

Bei Patienten mit Carcinom fanden wit gelegent- lich die eiweiBgebundenen Hexosen signifikant erhSht, wghrend das Elektrophoresediagramm noch nieht bzw. nicht erheblieh ver/indert war (Abb. 3). Der Bestim- mung der eiweiSgebnndenen Hexosen kann in solchen Fallen eine gewisse diagnostische Bedentung zukom- men. Wit sahen andererseits abet aneh histologisch gesicberte Carcinome mit normalen Glykoproteid- werten. Zur Friihdiagnose maligner Tumoren ist die Serumeiweil3zuckerbestimmung so wenig geeignet wie die Elektrophorese. Eine weitere Einschr~nkung ist

dutch die Unspezifit/it gegeben, indem sekundgr ent- zfin'dliehe oder ulcerSse Prozesse in gMeher Weise eine Erh6hung der SerumeiweiBzueker hervorrufen. Die yon anderen Autoren 45, 46 gemachte Beobachtung, dag die eiweiSgebnndenen Hexosen um so starker vermehrt sind, je destmtierender alas Carcinom wfichst bzw. je ausgedehnter es metastasiert , kam in unserem Mate- rial nicht so konstant zum Ausdruck. Wit beobaehte- ten z .B . einen Pat ienten mi t multiplen ~{etastasen eines Adenoeareinoms bei unbekanntem Prim~rtumor mit 2,28 % einen nut m/~Big erhShten Weft., w/~hrend Pa~ienten mit Bronchial- bzw. Magencarcinom, bei

Tabe]le 3. Serumeiweifizucker bei Leukiimien, Retikulosen usw. (33 Patienten)

l~rozent eiweiggebundener ttexosen

Chronische myeloische Leuk~mie . . . . . .

Aleuki~mische Lymph- adenose . . . . . .

Chronisehe lymphatisehe Leuk/~mie . . . . . .

getikulose . . . . . . Lymphogranulomatose . Plasmoeytom . . . . . Makroglobulin~mie

WaldenstrSm . . . .

2,47 2 ,26 2 ,23 1,97 2 ,68 3 ,44 4,75

1,98 2 ,45 2,48

2,30 2 ,03 2,20 2 ,64 2 ,12 2,90 2,95 3 ,76 3,50 5,06 3 ,50 3 ,14 3,40 3,50 3 ,35 1,47 2,74 2,40 3,60

3,64 4,72

3,06 3,60

Tabelle 4. Serumeiweiflzucker bei Lebererkrankun~]en (111 Pah:enten)

Hepatitis epidemica

Chronisehe Hepatitis Chronischer Leber-

parenchymsehaden

Verschlugikterns . .

Prozen~ eiweiBgebundener Hexosen

2,74 2,55 1,90 3,20 3,30 3,18

2,30 2,30 2,57 2,00 2,30 2,38 2,37 2,60 1 , 9 0 1 , 9 2

• . . 2,66 2,43 2,16 2,12 3,20 1,98 2,84 2,14 2,80 2,20 2,30 2,50 2,40 2,70 2,70 2,40

3,01 2 ,40 2 ,14 2,74 2 ,30 3,65 2,89 2,60 2,80 3 ,10 3,14

2,00 2 ,40 1,71 2 ,60 2 ,38 2,20 2,38 2 ,45 2,30 2 ,10 1,69 2,59 1,00 1,7I 2,08 1,92 1,89 1,77 2,60 2 ,50 2 ,30 2,34 2 ,14 2,28 2,20 2,12 2,32 2,40 5,00 2,70 2,34 3,09 2,94 3 ,65 2 ,72 3 ,08 1 ,75 1,70 2,90 2 ,59 1 ,70 3 ,50 3 ,50 2,34 1,90 1 ,90 1 ,92 2 ,43 3 ,23 3,26 2,20 2 ,90 3,20 3 ,00 2 ,28 2,14 4,52 3 ,44 2 ,76 3,1.0 3 ,09 2,36 2,53 3 ,20 2 ,90 2,60 4,50 3,40

denen die Operation und die weitere Verlaafskontrolle keinen Anhalt far Fernmetastasen ergab, mit 5,59 bzw. 4,94% eine betriiehtliche Vermehrung der eiweiB- gebundenen t texosen zeigten. Die Faktoren, yon denen das AusmaB der GlykoproteiderhShung ab- h/~ngt, sind also nicht ohne weiteres ersichtlich. Dem- entsprechend sind durch Eiweigzuckerbestimmungen auch keine Aussagen fiber Metastasierung bzw. fiber die Ausdehnung des neoplastischen Prozesses zu maehen. Naeh operativer Entfernung des Careinoms sinken die erhShten Werte wieder ab. In einem Falle lagen die eiweiBgebundenen t texosen noch lgngere Zeit fiber der Norm, ohne dal3 ein Anhalt fiir Fern- metastasen bzw. lokales Rezidiv oder eine andere ErklarungsmSgliehkeit bestand.

Bei Leukosen komm~ den eiweiBgebundenen Hexo- sen keine diagnostisehe Bedeutung zu. Der EiweiB- zuckerspiegel ist nut gering erh6ht oder normal• Beim Auftreten entziindlieher oder anderer Komplikationen zeigten aber aueh diese Pat ienten sehr hohe Werte. Akute Sehiibe einer Lymphogranulomatose oder einer Retieulose gehen mit einer starken Vermehrung der

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1190 A. WAG~R: (~ber den diagnostisehen Werg der eiweiggebundenen Hexosen Klinisehe Wochenschrift

eiweiggebundenen tIexosen einher. Unter Decortin- behandlung kam es entspreehend der klinischen Bes- serung zu einem Rfiekgang, oft bis zu normalen Wer- ten. Elektrophoresediagramm, Blntsenkung usw. ver- hielten sieh in gleieher Weise.

Unsere Plasmocytom-Patienten wiesen eine Ver- mehrung, einmal eine Verminderung der eiweiBgebun- denen IIexosen auf. BS~STnn- ~A~N ~ fand Unterschiede zwisehen fi- und 7-Plasmoeytomen in dem Diagnose Sinne, dab die 1Vfueopolysaceharide bei fl-Plasmoeytom meist erhSht,

C .

Abb. 2 a--c

bei y-Plasmocytom normal waren. Unsere Untersuchungen lieBen keine en~spreehenden Unterschiede er- kennen, auch bei ?-Plasmocytomen waren die eiweiBgebundenen Itexo- sen vermehrt. Eine starke An- reicherung der Glykoproteide fanden WU~DS~LY und PILLER sowie WAU)E~STRSM U. Mitarb. in den Makroglobulinen. Der Befund lieB sich in unseren beiden Fallen best£tigen. Dennoch stehen wir einer Differenziernng der verschiedenen Paraprotein£mien etwas skeptiseh gegenfiber, denn auch bei einem, allerdings sehr seltenen and eindrucksvollen, autop- tiseh gesieherten Fall eines ~2-Plasmoeytoms (Abb. 4) waren die eiweiBgebundenen Hexosen mit 5,08% auf das 3fache der Norm erh6ht. Bei einem Makroglobulin- /imie-Patienten mit 3,64% eiweiBgebundenen Hexosen ist allerdings zu berfieksichtigen, dab die Para- proteinfraktion bei einem Gesamteiweig yon 7,1 g-% nur 31 rel.-% ausmachte; die Glykoproteide waren hier vorwiegend im Makroglobulin lokalisiert (Abb. 5).

Untersuchungen fiber den Mucoproteidgehalt bei Lebererkrankungen liei~en G~EENSPA~¢ U. Mitarb. zu dem Sehlul~ kommen, dab die Mucoproteidbestim- mung eine Hilfe bei der Diagnose neoplastischer gegen- fiber parenchymat6sen Lebererkrankungen sein k6nne. Unsere bisherigen Ergebnisse mit den eiweiggebun- denen Hexosen lassen deren diagnostischen Wert bei

Tabelle 5. Serumeiweifizucker bei den i~brigen KrankheitsbiIdern (135 Patienten) Prozent eiweiggebundener Hexosen

Gravidit~t . . . . . .

Arteriosklerose . . . .

Apoplexie . . . . . . Herzinfarkt . . . . . Diabetes mellitus . . .

Hyperthyreose . . . . Hypothyreose . . . . Nephrotischer

Symptomenkomplex

Kimmels~iel-Wflson . . Chronisehe Nephritis Essen~ielIe tIypertonie . Verbl~nnung . . . . . Tetanie . . . . . . . . Epflepsie . . . . . . . Vegetative Dystonie . . Polycyt/£mie mit Dureh-

blutnngsstSru~gen.. Ablatio retinae . . . . Prost~/tahyper trophie Myodegeneratio eordis . Pankreatitis ..... Gastritis-Ulcus .... Polyposis des Magens Nephrolithiasis .... Osteoporose ..... ll~imorrhoiden .... Vascul~re Purpura... Perniciosa ...... Cyclothyme Depression Ur~mie . . . . . . . Essentielle Hyper-

lip&mie . . . . . . . Purpura hyperglobulin-

aemica . . . . . . . Lipomelanotische

Retikulose . . . . . Adipositas . . . . . . Psoriasis . . . . . . . Dyskinesie der Gallen-

~ v e g e . . . . . . .

Panmyelophthise . . . Amyloidose . . . . . . Lip5dem . . . . . . .

* Patienten mi~ starken

mens I l I 2,36 mens IX 2,75 2,34 1,96 2,30 2,76 2,74 2,63 2,60 3,11 3,20 3,50 3 ,00 2,74 2,34 1,96 2,30 2,25 3,08 3,70 2,09 2 ,30 2,80 3,10 2 ,40 2,13 1,50 2,80 2,16

4,00 4 ,40 3,78 3,13 2 ,90 3,92 3,70 3,13 2,40 2,70 1,98 2,54 2,06 2,50 3,25 3,40 4,20 2,30 1,84 1,68 1,80 1,82

3,19 1,97 2,70 2,00 2,12 2,62 2,39 2,62 4 ,40 2,60 2,94 2,20 2,25 2,18 2,39 2,60 2,30 2,20 3,10

2,36 2,72 2,53

2,18

2,32 2,40 2,30 1,90

2,08 2,85 2,50 2,38

Odemen und Ascifes.

2,39 mens V 2,64 mens VI 2,70 2,90 2,87 2,81

2,45 3,58 2 ,25 2,40 2,17 2,70 3,80 3,21 2,98 2,09 2,45 4 ,00 3,00 2,36 3,00 1,98 3,50 2 ,34 2,74 2,84

2,80 2,70 2,94

4,02 3 ,70 5 ,10 3,60 2,57 4,50

2,25 1,95 2,90 2,67 2,25 2,60

1,80 1,90

2,60 3,20* 1,90 3,20*

3,20 2,67 2,82

der Differenzierung versehiedener Ikterusformen ge- ring erscheinen. Es warden sowohl bei frischen Hepa- titiden, vie]en Pa~ienten mit Lebercirrhose, bei ent- zfindliehen Prozessen, bei benignen und malignen Ver- schlfissen eine Vermehrung gefunden. Bei Hepatitis waren die eiweiBgebundenen ttexosen besonders im Frfihstadium wenn das Etektrophoresediagramm noeh keine oder nur geringe Ver£nderungen auhvies, erhSht. Mit Zunahme der fi- und ?-Globuline im Verlauf der Erkrankung, sinken die Prozentwerte der eiweiB- gebundenen tIexosen ab. Bei 2 Patienten mit bioptisch gesicherter chromscher Hepatitis blieben die Serum- eiweiSzucker trotz deutlicher Zunahme der ?-Globu-

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Jg. 38, Heft 23 A. WAG~Eg: (~ber den diagnostischen Wert der eiweiggebundenen Hexosen 1191 I. Dezember 1960

l ine e rh6h t . Ob h i e raus p r o g n o s t i s e h e Schl i isse ge- zogen w e r d e n kSnnen , i s t bei de r k l e i n e n Z a h l n i e h t zu en t s ehe iden . Als w e r t v o l l e rwies s ich d ie B e s t i m m u n g d e r e i w e i g g e b u n d e n e n Iqexosen in d e r 1 ) b e r w a c h u n g y o n P a t i e n t e n nf i t L e b e r p a r e n e h y m s c h ~ d e n , die se- kund/Lr an e iner E n t z / i n d u n g ode r a n d e r e n K o m p l i - ka~ ionen e r k r a n k t e n . D a s E l e k ~ r o p h o r e s e d i a g r a m m

I a b

Abb. 3a u. b. Elektrophoresediag~mm nieht riehtnngweisend veriindert bei: u Coloncarcinom. GE 6,7 g-%, Albumin ~,4.7%. Globulin: cq 6.0%, a~ 9,0%, fl 16,4%, ~ 23,9%. Eiweil~gebundene Hexosen rail 3,09% deutlich vermehrt, b Xardiacarcinom. GE 6,2g-%, Albumin 57,6%, Globulin: a~ 7,7%, c% 9,6%, fl 11,6%, y 13,5%. EiweiBgebunde~m ]~exosen mit

3,58 % deutlich vermehr~

we i s t in fo lge d e r G r u n d k r a n k h e i t be re i t s e ine Dys- p r o t e i n ~ m i e auf , die B K S is t e n t s p r e c h e n d besch leu- n ig t . D u r e h e ine n e u h inzu~re~ende E r k r a n k u n g wer- dan diese W e r t e in u n i l b e r s i e h t l i c h e r W e i s e v e r £ n d e r t n n d e r l a u b e n ke ine Aussage m e h r . D ie e iweiBgebun-

Abb. 4. Diagramm eines dutch Autot)sie best&tigten Falles yon cq- Plasmoeytom. Albumin 7,4%, c%- Globulin 2,9%, c%-GIobulin 82,9%, B-Globulin 4,1%, y-Globulin 2,6%. BKS 115/120. Takata 100 mg-%, Thymol 1. EiweiBgebundeue Kexosen mit 396 rag-% nahezu auf alas 3faehe

der Norm erhSht

d e n e n H e x o s e n r e a g i e r e n d e m g e g e n f i b e r sehr deu t - l ieh au f d iese S e k u n d £ r - e r k r a n k n n g e n . Zwei Be i - spiele m S g e n dies k u r z b e l e u e h t e n .

1. Eine 32jghrige Patien- tin kam wegen eines post- hepatisehen Leberparen- chymschadens zur Beob- achtung. Leber 1 Querfin- ger unterhMb des I~ippen- bogens tastb~r, m~iBig ken- sistenzvermehrt. BKS 5/14. Das Elektrophoresedia- gramm (Abb. 6 a) zeigt eine mgBige Vermehrung der y- Globuline. Gesamteiweig 6,5 g-%, Albumin 51,5%, Globulin: ~1 3 , 0 % , (Z~ 6,1%,

9,1%, y30 ,3%. Eiwei[3- gebundene Hexosen : 1,69 %. Ftinf "Woehen sp~e r mug~e die Patientin wegen einer floriden Cholangitis sta-

tion~r aufgenommen werden. Es bestanden Fieber, Schiittel- frost, Subikterus. Leber 3 Querfinger urLterhalb des t~ippen- bogens stehend, h{ilz 1 Querfinger. BKS 8/17. Im Eleklbro- phoresediagramm (Abb. 6b) noeh deutliehe Zunahme der y-Globuline, die e-Globulinfraktion ist nut gering beton~. GE: 7,8g-%, Albmnin 33,4%, Globulin: ~ 5,1%, ~ 7,7%, fl 11,5%, y 42,3%. Die eiweiflgebundenen Hexosen sind mit 3,16% deutlieh vermehrt. Nach 1/:jghriger Behandlung sub- jek~iv weitgehend gebessert. Leber am gippenbogen, Milz nieht mehr zu palpieren. BKS 6/16. Im Elektrophorese- diagramm (Abb. 6c) nur mehr geringe Betonung der y-Glo- buline. GE 8,3g~%, Albumin 53,0%, Globuline: cq 4,8%, c< 2 7,2%, fl 9,6%, ~ 25,4%. Eiwei/3gebundene Hexosen: 2,1%.

2. 47jghriger Patient. 1954 GeIbsucht. 1955 angeblich Rezidiv. 1957 Aufnahme mit posthepatitischer Lebercirrhose. Leber 3 Querfinger unterhalb des Rippenbogens, Milz gut mannsfaustgro{} tastbar. Takata 50 rag-%, Thymol 5, Cad- mium -t-@d-, BKS 26/54. Das Elektrophoresediagramm

A

Abb. 5 Abb. 6 a--c Abb. 5. Diagramm eines Pa~ienten mit Makroglobuliniimie Waldenstr6m (gesiehert 4ureh Ultrazentrifugenuntersnehnng). GE 7,1 g-%, Albumin 46,5%. Globulin: cq 4,2%, c% 7,0%, fl 11,3%, y 31,0%. EiweiBgebundene t{exosen mi~ 260 rag-% = 3,64 % des G]~ mittelgradig erhOht. Die Glyko- proteidf~rbungen (b PAS-F~rbung, e DOT-F~rbung) Iassei~ abet erkennen, dab die Glykoproteide in der Paraproteinfraktion stark angereiehert sind

Abb. 6. Siehe Text

(Abb. 7 a) zeigt eine Verminde- rung der Atbumine und eine Vermehrung der y-Globuline. GE 6,8 g-%, Albumin 45%, Globuline: cq 5,8%, cq 4,4%, fl 7,2%, y 37,6%. Eiweifl- gebundene Hexosen 2,3 %. Dutch Infektion einer Hydronephrose entwickel~e sieh ein septisehes Krankheitsbild. Temperaturen bis 39 °. BKS 23/50. Im Elektro- phoresediagramm (Abb. 7b) bei weiterhin besLehender Ver- mehrung der grobdispersen Globuline leiehte Betonung der e-Fraktion. GE 5,3 g-%, Albumin 34%, Globulin: cq 7,5%,cq9,5%,f19,5%, y39,5%. Die eiwei[3gebundenen Hexosen zeigen demgegeniiber mit 5,0 % eine deutliche Vermehrung. Durch Einlage eines Ureter- katheters and intensive anti- bio~ische ~Behandlung gelang es zwar, den Infekt zu beherr- sehen, der Patient kam aber kurze gei~ spgter im Coma hepaticum a~d exitum. Das wenige St, unden an~e finem gewormene Elektrophorese- diagramm (Abb. 7 e) zeigt eine hoehgradige Verminderung der Albumine und Vermehrung der y-GlobuIine. GE 6,4g-%,

e a l ~ - Y

Abb. 7 a - -c . Siehe Text

Albumin 16,8%, Globulin: ul 6,2%, u~ 6,2%, fl 6,2%, y 64,6%. Die eiwei/3gebundenen Hexosen sind auf 2,12% abgef~llen.

D ie in U b e r e i n s t i m m u n g m i t a n d e r e n A u t o r e n ge- f u n d e n e V e r m e h r u n g d e r e i w e i B g e b u n d e n e n t t e x o s e n

Page 6: Über den diagnostischen Wert der eiweissgebundenen Hexosen

1192 A. W~G~E~: ~Jber den diagnostischen Wert der eiweiBgebundenen Hexosen Klinische Woehensehrift

bei Gravidi ta t , Verbrennungen , arteriosklerotischen Veranderungen, Apoplexie, Herz infark t usw. dtirfte fiir die Kl in ik k a u m einen diagnost ischen Gewinn bringen. K ~ empfahl die Glykoproteidbest im- m u n g als diagnostisehe Hilfe bei der Abgrenzung yon t Iyper thyreose u n d vegeta t iver I)ystonie. Auch unsere Hyper thyreosepa t i en ten zeigten durchweg er- hShte SerumeiweiBzuckerwerte. Soweit die kleine Zahl der un t e r such ten Pa t i en t en ein Urte i l zulaBt, be - s tehen aber keine strengen Beziehungen zwischen der Schwere der Hyper thyreose u n d dem Ausmag der Eiweigzuekererh6hung.

Bei den Nierenerlcranlcungen weisen die nephro- t ischen Verlaufsformen einer chronischen Nephri t is wesentl ich hShere Glykoproteidwerte als die vascular- hype r tonen auf, doch ist dies als diagnostisches Kri- t e r ium gegenfiber den sonstigen Untersuchungs- me thoden unbedeu tend . Alle F o r m e n des nephrot i- schen Symptomenkomplexes , das Kimmelst ie l -Wilson- Syndrom, aber auch hoehgradige Verbrennungen , zeigen entspreehend der niedrigen SerumeiweiBwerte meistens eine hochgradige Vermehrung der eiweiB- gebundenen I texosen. Auch Diabetiker zeigen in Ab- hangigkei t yon der Stoffwechsellage oft bet raeht l ich erh6hte Glykoprote idwerte : ,~ , es ~ Ffir die augen- blickliehe Beur te i lung k o m m t demgegenfiber der Blut- zuckerbes t immung keine nennenswer te Bedeutung zu. Da aber ~CMANUS auf Grund histoehemischer S tudien a n n i m m t , dab die Hya l inab lagerungen in den Ret ina- gefal3en der Diabet iker yon den Blutpolysacehar iden herrfihren, erscheinen langjahrige Verlaufsuntersu- chungen zur Abkla rung der Frage erforderlieh, ob aus der I-I6he des Glykoproteidspiegels prognostisehe Schlfisse bezfiglieh der En twiek lung einer diabet isehen Angiopathie gezogen werden kSnnen.

Die mi tgete i l ten Un te r suehungen lassen erkennen, dab es sich bei der Vermehrung der eiweiBgebundenen I Iexosen u m eine unspezifisehe Reak t ion handel t , die bei den meisten, ihrem Wesen naeh oft vSllig versehie- denen E r k r a n k u n g e n vorkommt . Das Ausmal~ der Vermehrung hang t n ieht nu r yon der Massivi tat des Infektes, der Ausdehnung des Tumors usw., sondern aueh yon einer individuel len Reakt ionsberei tsehaf t ab. Aus der I-IShe des Eiweigzuckerspiegels darf daher aueh n icht auf die Schwere der E r k r a n k u n g gesehlossen werden. Verlaufskontrol len lassen die t~iehtung er- kennen , in die sich eine Krankhe i t entwiekelt . Eine, auf das GesamteiweiB bezogene, Verminderung der e iweiggebundenen t t exosen k o m m t k a u m vor bzw. ist geringffigig. Der differentialdiagnostisehe ~rer t der SerumeiweiBzuekerbest immung wird nach diesen Fest- s te l lungen erheblieh eingesehrankt . Eine absolute Aussagef/~higkeit, unabhang ig vom kl inisehen Bild oder sonst igen t I i l fsmethoden, k o m m t ihr n icht zu. Auch eine Gruppenzuordnung , etwa zwisehen entzfindiiehen oder neoplast ischen Erk rankungen , lagt sieh dureh die Bes t immung der e iweiggebundenen Hexosen n icht treffen. Eine gewisse Bedeu tung ha t die SerumeiweiB- zuckerbes t immung aber dann , wenn Pa t ien ten , bei denen eine Grundkrankhe i t bereits zu Serumeiweig- ve rande rungen u n d dami t auch meistens zu einer Sen- kungsbeschleunigung geffihrt hat, eine Sekundar- e rkrankung, eine En tz f indung o. a. bekommen. Hier k a n n m a n dureh wiederholte Bes t immungen der eiweiBgebundenen t Iexosen den Krankhe i t sver lauf

besser fiberwachen, als dies mi t den anderen Labor- un te r suchungen mSglieh ist.

Zusammen]assung. Es wird fiber die Veranderung der e iweiggebundenen t Iexosen bei 485 Pa t i en t en mi t den versehiedensten E r k r a n k u n g e n berichtet und der diagnostische Wef t der EiweiBzuckerbest immung ge- prfift. Dureh wiederholte Unte r suehungen des Serum- eiweiBzuckergehaltes k a n n m a n sieh an H a n d der Ver- anderungen ein gutes Bild fiber den Krankhei t sver lauf machen. I n den meis ten Fal len geht die Aussagefahig- kei t aber n ieht fiber die des Elektrophoresediagramms bzw. der B K S oder anderer Laborun te r suehungen hin- aus. Die Bes t immung der e iweiggebundenen Hexosen ist aber d a n n wertvoll, wenn infolge eines Grund- leidens (z. B. Leberparenehymsehaden) das Elektro- phoresediagramm in bes t immter Weise verander t , die B K S erhSht ist, so dab deren diagnostiseher Wer t beim Hinzu t r e t en eines entzfindlichen Prozesses o. a. e ingesehrankt ist. Durch wiederholte Bes t immungen der e iweiggebundenen t texosen vermag m a n in solchen Fal len den Verlauf der kompliz ierenden E r k r a n k u n g besser zu fiberwaehen als mi t den anderen Labor- methoden.

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Page 7: Über den diagnostischen Wert der eiweissgebundenen Hexosen

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~BER DIE LOKALISATION V0N C-REAKTIVEM PROTEIN IM EIWEISS-SPEKTRUM DES SERUMS

Von

K~. Z I ~ ~ * und J. ZAC~ Aus der ~Vledizinischen Poliklinik der Universit~t Wiirzburg (Direktor: Prof. Dr. reed. H. FI~ANKE)

Das C-reaktive Prote in ist ein Eiweil~kSrper, der nur unter pathologischen Bedingungen im Serum auL tri t t . Zu seiner Auff indung ffihrten folgende Beobach- t ungen :

1930 isolierten W. S. T ~ E ~ und TH.F~A~c~s j r f '~ aus Pneumokokken neben dem typenspezif ischen Kapselpolysacchar id (A) und dem artspezifischen Nucleoprotein (B) ein Polysaceharid, das sog. C-Po]y- saccharid. Dieses zeigte in gelSstem Zustand mit Serum yon Pneumokokkenpneumoniepa t i en ten eine Precipi- tat ion, die zun~chst als Ant igen-Ant ikSrper-Reakt ion ausgelegt wurde. Es stellte sieh jedoeh bald heraus, dai~ die Praeipi ta t ion ~ficht an das Vorhandensein yon Pneumokokken gebunden ist, sondern auch im akuten Stadium anderer bakterieller In~ektionen auftr i t t . 1%. Asr~ ~ besti~tigte diesen Befund bei Salmonellen- erkrankungen, Staphy]o- und Streptokokkeninfek- tionen. Die Ursache ffihrte m a n auf ein Parapro te in zurfick, dab wegen seines Auft re tens in vorwiegend aknt- inf lammator isehen Krankhei t sphasen als ,,acute phase pro te in" bezeiehnet wurde.

1939 beschrieb G. L S ] ~ s ~ 5 ~ ~ eine im Serum yon Pa t i en ten verschiedener, jedoeh vorwiegend entziind- Iicher E rk rankungen vo rkommende Substanz, die eine unspezffisehe Kapselschwellung und Agglut inat ion yon Pneumokokken hervorrief.

1944 konn te G. LS~sT~5~ ~ diese Substanz mi t dem yon W. 8. TrLLE~T und TH. F~A~CIS jr. ~ ge- fundenen ,,acute phase pro te in" identifizieren.

1947 verSffentlichte P. I~EDLUND 10 Befunde yon fiber 2000 Pa t i en ten verschiedener Krankheitsbi lder , un te r anderem in Fal len yon Appendicit is , Erkran- kungen der Gallenwege, Affektionen des t t a rn t rak tes , t Ierz infarkt , Lungenembolie , R h e u m a und verschie- denen Tumoren . Da sich der Naehweis des ,,acute phase pro te in" n icht mehr vorwiegend ant akut- inf lammatorische Krankhei t sphasen beschrankte, gin- gen die meisten Autoren zur Bezeichnung ,,C-reaktives Prote in (CI%P)" fiber.

Das C R P erwies sich als Starkes Ant igen ~fir Kanin- chen. Der heute fibliche Nachweis vermittels des spczifischen Kaninehenant iserums (F~. Schieffelin & Co., New York) ist als Ant igen-Ant ikSrper-Reakt ion in

* Jetzt Osnabrfick, Marienhospital. Klin. Wschr., 38. Jahrg.

seiner Empfindl ichkei t dem ursprfingliehen Naehweis mi t der C-PolysaeeharidlSsung der Pneumokokken fiberlegen.

1950 fund das CRP dutch die VerSffentlichung yon H . C . A~D~I~SO~ und M. McCA~TY 1 besondere Be- aehtung in der Rheumatologie. Es erwies sioh zur Beurtei lung der Aktiviti~t rheumat ischer Prozesse als geeignet, da die CRP-Reak t ion ve t tier Senkungs- reakt ion abldingt, andererseits aber bei Rezidiven vor der klinisehen Manifestierung einen posit iven Ausfall zeigt.

Die CRP-Bes t immung gewann weiterhin st~ndig an Interesse und ha t in den letzten Jahren als diagnosti- sches Hil~smittel in fast alle Fachgebiete der Medizin Eing~ng gefunden.

Uber das Wesen des C-reaktiven Proteins konnte bislang keine Klarhei t erzielt werden, obwoht sich sehr viele Autoren mi t diesem Problem befaBten. Aueh die bisher verSffentliehten elektrophoret ischen Unter- suehungen zeigten die untersehiedliehsten Ergebnisse. So setzen E. P ~ L ~ A ~ , J . G. M. BCLLOWA und R. GooD- KInD 1~ alas elektrophoretische Verhal ten des C-reak- r iven Proteins dem tier c¢l-Globulinffaktion gleich. H. F. WooD, M. McCA~TY und R. J . SLAT~R ~3, so~de sparer auf Grmld immunoelekt rophoret ischer Ergeb- nisse auch A. GAUTIEI% und J . J . SCHEIDEGGEt~ 5,

spreehen ihm fi-GlobuIineigensehaften zu. L. PHrL~- SOb " und E. TVETEnAS ~s lokalisieren es nach sgnten- elektrophoretisehen Unte rsuchungen im Cellulose- milieu z~dschen der fl- und y-Gtobulinfraktion. Schliel~- lich fanden P. ItEDLUSD und I. B~ATTSTE~ ~n, sowie spgter auch V. BVSTAMA~TE, J . A~rNo und L. MA~UEI, ¥ PINI~S s, da~ es mi t den y-Globulinen wanders. Die Ursaehe ffir die Divergenz der Resul ta te sehen M. VEST und J . M~aTI 2~ in der Erschwerung der Unter- suchungen dureh den geringen Anteil des C-reakt iven Proteins am GesamteiweiB des Serums. Nach A. LIBRETTI, M. A. KAPLAN and M. GOLDIN ~4 liegt er zwischen 0,3 und 14 rag- %, also racist erheblich weniger als 2°/00 der Gesamtproteine. Es lag daher nahe, zun~chst ein Anreicherungsveffahren ffir das C-reak- t i re Protein zu entwiekeln, um schlie~lich durch elektrophoretische Untersuchungen des angercicherten Materials einen Beitrag zur Kl~rung der Lokalisat ion

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