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XXIV. Aus der medieinisehen Klinik za Jena. Ueber den l~influss kUnstlieh erhiihter Kiirpertemperatur auf die Art des l~iweisszerfalles. Von Dr. Alfred Martin. Die folgenden Zeilen sind ein Auszug aus meiner Dissertation und sollen die experimentellen Belege ftir das sehr bemerkenswerthe Fehlcn der Albumosurie bei Temperatursteigerungen bringen, die durch kt|nstliche Erwiirmung oder dutch Wi~rmestich hervorgerufen waren. Ich kann far die Bedeutung dieser Frage auf die vor- stehende ausftihrliche Arbeit yon Krehl und Matthes verweisen und will daher auf eine Besprechung der bislang aufgestellten Fieber- theorien Verzicht leisten, namentlich nicht noeh einmal auf die der Lie b e r m e is t e r'schen Auffassung gegentiber mSglichen Einwi~nde eingehen. Es sollen vielmehr nur mit wenigen Worten die Thatsachen her- vorgehoben werden, die zur Anstellung der unten angefUhrten Ver- suehe Veranlassung gaben. Durch bier an tier Klinik und Poliklinik ausgeftihrte Unter- suchungen war nachgewiesen worden, dass Eiweissderivate, speciell die Hydratationsproducte des Eiweisses, die Albumosen bei subeutaner Einverleibung Fieber erzeugen kSnnen, es war andererscits erkannt, dass sowohl bei Infections- wie bei aseptischen Fiebern fast regel- mlissig im Urin Albumosen zur Abseheidung gelangen, die im Ham nieht fiebernder Kranker bis auf wenige Ausnahmen fehlen. Es lag also sehr nahe, nunmehr die Temperatursteigerungen dutch ktinstliche Wi~rmestauung und dureh Wiirmestich in dieser Rich- tang bin zu untersuehen. Gem hi~tte ieh auch nerv(ise Fieber, wie z. B. das Catheterfieber, geprtlft, aber es ist ein geeigneter einwand- freier Fall mir bisher nicht zur Beobaehtung gekommen.

Ueber den Einfluss künstlich erhöhter Körpertemperatur auf die Art des Eiweisszerfalles

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X X I V .

Aus der medieinisehen Klinik za Jena.

Ueber den l~influss kUnstlieh erhi ihter Ki i rper tempera tur au f die Art des l~iweisszerfalles.

Von

Dr. A l f r e d M a r t i n .

Die folgenden Zeilen sind ein Auszug aus meiner Dissertation und sollen die experimentellen Belege ftir das sehr bemerkenswerthe Fehlcn der Albumosurie bei Temperatursteigerungen bringen, die durch kt|nstliche Erwiirmung oder dutch Wi~rmestich hervorgerufen waren. Ich kann far die Bedeutung dieser Frage auf die vor- stehende ausftihrliche Arbeit yon K r e h l und M a t t h e s verweisen und will daher auf eine Besprechung der bislang aufgestellten Fieber- theorien Verzicht leisten, namentlich nicht noeh einmal auf die der L ie b e r m e is t e r'schen Auffassung gegentiber mSglichen Einwi~nde eingehen.

Es sollen vielmehr nur mit wenigen Worten die Thatsachen her- vorgehoben werden, die zur Anstellung der unten angefUhrten Ver- suehe Veranlassung gaben.

Durch bier an tier Klinik und Poliklinik ausgeftihrte Unter- suchungen war nachgewiesen worden, dass Eiweissderivate, speciell die Hydratationsproducte des Eiweisses, die Albumosen bei subeutaner

Einverleibung Fieber erzeugen kSnnen, es war andererscits erkannt, dass sowohl bei Infections- wie bei aseptischen Fiebern fast regel- mlissig im Urin Albumosen zur Abseheidung gelangen, die im Ham nieht fiebernder Kranker bis auf wenige Ausnahmen fehlen.

Es lag also sehr nahe, nunmehr die Temperatursteigerungen dutch ktinstliche Wi~rmestauung und dureh Wiirmestich in dieser Rich- tang bin zu untersuehen. Gem hi~tte ieh auch nerv(ise Fieber, wie z. B. das Catheterfieber, geprtlft, aber es ist ein geeigneter einwand- freier Fall mir bisher nicht zur Beobaehtung gekommen.

45~: XXIV. MARTIN

Zu allen Versuchen wurden ausgewaehsene, miinnliche Kaninchen benutzt. Das Gewicht betrug im Durchschnitt 2 kg.

Es wurden 6 Versuche mit Wiirmestich (Versuch I--VI ')und ftinf bei Aufenthalt im Wlirmeofen (Versuch VII--XI) angestellt.

Bei beiden Versuchsreihen blieben die Kaninehen 24 Stunden im K~ifig. Abweichungen davon sind bei den einzelnen Versuchen bemerkt worden. Wi~hrend des Versuches hungerten die Thiere, dagegen wurde Wasser gereicht.

Die Temperaturmessungen wurden im Rectum ausgeftihrt. Dabei wurde das Thermometer 5 em ins Rectum eingeftihrt. Es blieb 5 Minuten liegen. Die Messungen erfolgten meistens sttindlieh.

Die erzielten Temperaturschwankungen betrugen beim Warmestieh: 3,4 o , 1,50 , 20 , 20 , 2,1 ~ 1,9 o ,

bei der TemperaturerhShunff im W~trmeofen: 2,0 ~ 1,7 (t, 2,5 ~ 2,S ~ 3,9 ~

Bei einigen Versuchcn sind sie wahrscheinlich noch gr~isser ge- wesen. Es wurde jedoch nur bis gegen 10 h. Abends gemessen. So war sicher bei Versuch VIII, bei dem das Thier 9 h. 15 m. Abends 40,70 zeigte und in der b~acht ad exitum ging, die Temperatur viel hiiher, als die letzte Messung angiebt. Auch bei Versuch XI, bei dem als letzte Temperatur 43,10 angegeben ist, war sie vielleicht hi~her, da das Thermometer nach kurzer Zeit aus dem Rectum entfernt wurde, um durch Abkiihlen in kaltem Wasser den Tod des Thieres zu ver- hindern. Bei den Versuchen durch Whrmestieh ist h~ehstwahrschein- lich die Schwankun~ yon 1,50 zu gering (Versuch II); denn naeh dcr hier als hSchste angegebcncn Temperatur yon 40,70 erfolgte ausserer Umstande halber 21/2 Stunde keine Messung mehr; die dann vorffenommene Messung zeigte Sinken der Temperatur.

Der Wi~rmestich wurde in dcr yon A r o n s o h n and S a c h s an- gegebenen Weisc in den mcdialen Theil des Corpus striatum aus- geftihrt. •ach leichter Aethernarkose wurdc die ttaut in der Mitte des Kopfes gespalten, das Periost zuriickffeschoben und lateral yon der Sutura sagittalis und vor der Sutura coronalis trcpanirt. Es

wurde immcr die rcchte Seite benutzt. Das Trepan hatte einen Durchmesser yon 7 mm. Nach Spaltung dcr Dura mit dem Messer, die unter mSglichster Schonung der dort liegenden kleinen Venen ausgefiihrt wurde, erfolgtc der Stich mit einer 2 mm starken bladel his zur Basis cranii. Die Hautwunde wurde verni~ht und mit Watte und Collodium bedeckt. Die Operation geschah untcr Wahrung streng- stcr Asepsis. W~hrend der Versuche befanden sich die Thiere im Labo- ratorium~ dessen Tempcratur yon der tines Wohnzimmers nicht abwich.

Ueber den Einfluss ktinstlich erhShter KSrpertemperatur u. s.w. 465

Als W~rmeofen wurde ein grosser Brutschrank yon 85 cm Liinge, 50 cm Breite und 40~5 cm H~he benutzt. Der Ofen wurde anf 37o C. eingestellt. Die Temperatur konnte jedoch nicht constant gehalten werden und war bald hi~her, bald tiefer~ da der Ofen zur Zufuhr frischer Luft theilweise often gehalten werden musste.

Der gelassene Urin wurde in Paraffinum liquidum aufgefangen. Am Sehlusse jedes Versuches wurde eatheterisirt.

Die Untersuchung des Urins auf Albumosen gesehah theils naeh der Salkowski 'schen~ Methode~)~ theils mittelst der einfaehen Alkoh olfiillung, die bereits frUher yon M a t t h e s, K r e h 1 und M a t t h e s und H a a k angewandt wurde~ nach der aueh S c h u l t e s s zum Theil gearbeitet hat.

Sie besteht darin, dass eine bestiminte Menge Urin mit dem zehnfhchen Volumen Alkohol gef~illt wird. Nach 24 Stunden wird der klar gebliebene Theil des Atkohols abgegossen~ der Rest filtrirt and der dem Filter anhaftende ~iedersehlag mit kochendem Wasser aufgeli~st. In der darch den Filter abgelaufenen Liisung wird nun- mehr mit den tiblichen Methoden auf coagulables Eiweiss nnd ~Tucleo- albumine gefahndet, und falls diese Proben negativ ausfallen, eine noeh vorhan'dene Biuretreaction auf Albamosen bezogen.

Was den Nachweis nach S a l k o w s k i anbetrifft, so hat Sa l - k o w ski unterdessen seine Methode als unzureiehend ftir den Naeh- weis auf Albumosen erkli~rt2), da aueh Urobilin dutch Phosphor- wolframsaure gefitllt wird und Biuretreaction zeigt.

FUr das Niehtvorhandensein yon Albumosen ist dagegen diese Methode nach wie vor beweisend, and da in allen Fii~len, in denen der Urin naeh S a l k o w s k i behandelt wnrde, das Resultat negativ war, kommt diese letzteVerSffentlichung S a l k o w s k i ' s ftir die vor- liegende Arbeit nicht in Betraeht.

Um ungefiirbten Urin zu erhalten~ hatte ich das Kaninchen beim 1. Versuche (hier als Versuch VII angegebenen) nach dem bei H a a k angefiihrten Vorschlage yon M a t t h e s 24 Stunden hungern lassen. H a a k benutzte die Thiere gewOhnlich erst am 3. oder 4. Hunger- rage. Bei den anderen Versuchen wurde davoa abgesehen, da ja die Versuehe nicht am hungernden Thiere angestelit werden sollten. Es blieb also nichts anderes tibrig, als die dunkle Farbe, die sowohl die S a 1 k o w s ki'sche, wie die Alkoholfallung vom Urin angenommen hatten, zu beseitigen. Der Niederschlag wurde vor Anstellen der

1) Centralblatt ffir die mediclnischen Wissenschaften 1897, Hr. 7. 2) Salkowski, Ueber den Nachweis des Peptons (Albumosen) im tiara

und die Darstellang des Urobilins. Berliner klinische Wochenschrift 1897, ~[r. 17.

456 XXIV. ~r ARTIN

Biuretprobe mehrere Male mit thierischer Kohle gekocht. Das Re- sultat war eine vSllig farblose Fltissigkeit. Um Fehlerquellen aus- zaschliessen, warde ein Controlversuch angestellt. 100 ccm eiweiss- freien Urins vom fieberfreien Menschen wurden mit 0,2 g Deutero- albumose versetzt. Der Urin wurde nach S a l k o w s k i behandelt. Die Biuretreaction war deutlich. Ein anderer Theil des Nieder- sehlages wurde mehrere Male mit thierischer Kohle gekoeht. Die Biuretreaction war ebenso deutlieh und nicht im Mindesten durch das Koehen mit Kohle beeinfiusst worden. Bei den angestellten Versuehen wurde der Niederschlaff ttbrigens, wenn es irgend anging, auch ausserdem ohne vorheriges Kochen mit Kohle untersueht.

Das Resultat war , mit einer Ausnahme, bei allen Versuchen ~egativ. Die Ausnahme (Versuch V) kommt nieht in Betraeht. Das hi,there darUber ist beim Versuel~e seibst angegeben.

Hier die Versuche.

Temperaturerhi~hung dureh Wi~rmestich. I. Versueh. Versuchsthier Kaninchen. Hi~chste Temperatur 41,4oc.

Der gelassene Urin wird in Paraffinum liquidum aufgefangen; der dureh Catheterisiren gewonnene wird der geringen Menge wegen nieht ver- wendet. Die Untersuehnng naeh S a l k o w s k i und dnrch Alkoholf~tllung fiillt negativ aus.

Temperaturverlauf: 38,2. Operation: 4174 4171 40~6 40~4 39~5 3972.

II. Versuch. Kaninchen vom I. Versuch. Beim Stieh Abfliessen yon Gehirnfltissigkeit. Htichste Temperatur 40,70 13. Der gelassene Urin wird in Paraffinum liqnidum aufgefangen und naeh S a l k o w s k i unter- sucht. Das Resultat ist negativ. Der durch 13atheterisiren gewonnene Urin wird mit Alkohol gefiillt. Die Biuretprobe ist negativ.

Temperaturgang: 39,2. Operation: 40~6 4077 40~1 39~5.

III. Versnch. Das Kaninehen wurde zweimal v0rher vergeblieh ge- stochen. Hiiehste Temperatnr 4076o C. Urin wurde nicht gelassen, der dnrch Catheterisiren gewonnene wird mit Alkohol gefi~llt. Die Biuret- reaction ist negativ.

Temperaturgang: 38,6. Operation: 3975 40 40~3 4076 4076 40~5 40~6 40~2.

IV. Versnch. Das Kaninchen ist vorher noeh nieht gestoehen worden. Vor dem Wiirmestich 13atheterisation. H~chste Temperatur 41 o13. Der in Paraffinum liquidum aufgefangene, gelassene Urin~ wie der dureh Catheterisiren gewonnene werden naeh S a l k o w s k i gefallt. Das Re- sultat ist in beiden F~tllen negativ.

Temperatnrgang: 39. Operation: 40~5 40~6 41 41 41 40~9 40~9 40~5.

V. Versuch. Das Kaninchen wurde iifters vorher gestochen, ohne dass Temperaturerh~ihung beobachtet werden konnte. Beim Stich fliesst Gehirnwasser ab. Hiiehste Temperatur 40~5 ~ C. Urin wurde nieht ge- lassen 7 der durch Catheterisiren gewonnene wird mit Alkohol gef'fillt.

Ueber den Einfluss kiinstlich erh6hter K6rpertemperatur u. s.w. 457

Die Biuretprobe ist schwaeh positiv. Auch die Probe mit Essigstture- Ferrocyankalium falit positiv aus. Die Trlibung schwindet beim Er- warmen nicht. (Die Kochprobe kann nicht ausgefUhrt werden, da kein Urin mehr vorhandcn war.) Die Biuretreaetion rtihrt daher nicht yon Albumosen, sondern yon anderen Eiweisski~rpern her. Das Thier macht entsehieden einen kr~tnklichen Eindruek. Der Urin wird einige Tage spater mit Essigsaure-Ferroeyankalium nntersucht and bleibt dabei vSllig klar. Das Auftreten yon Albuminurie kann nieht aufgeklart werden. Jedenfalls sprieht dieser Versueh nieht gegen die aus den anderen ge- wonnenen Resultate.

Temperaturgang: 38~4. Operation: 38,3 38,7 39 39,8 40,2 40~5 40,2 40.

VI. Versueh. Das Kaninchen reagirt auf den ersten Warmestieh. Beim Stieh fliesst Gehirnwasser ab. Hi/chste Temperatar 40,6 o C. Urin wird nieht gelassen, der dutch Catheterisiren gewonnene wird mit Atkohol gefitllt. Die Biuretprobe ergiebt negatives Resultat.

T e m p e r a t u r s t e i g e r u n g d u r c h e r h ( i h t e A u s s e n t e m p e r a t u r .

VII. Versueh. D~s Kaninehen hat 24 Stunden vorher gehungert. Temperatur bei der letzten Messung Abends 9 h. 15 m. 40~70 C. Der Warmeofen zeigt 39,6 '* C. In der Naeht erfolgt der Exitus des Kanin- ehens. Der gelassene Urin wird mit dem aus der aufgesehnittenen Blase entleerten zusammen naeh S a l k o w s k y untersueht. Die Biuretprobe ergiebt negatives Resultat.

VIII. Versuch. Hiichste Temperatur 40,30 C. Das Kaninehen ist fiber 48 Stunden im Warmeofen gewesen. Der im Paraffinum liquidum aufgefangene Urin wird naeh S a l k o w s k y and mit AlkoholBtlhmg be- handelt. Die Biuretprobe ist in beiden Fallen negativ.

IX. Versuch. H~ichste Temperatur 40~80 C. Der in Paraffinum liquidum aufgefangene Urin wird naeh S a l k o w s k y behandelt. Das Resultat ist negativ. Der dureh Catheterisiren gewonnene Urin wird mit Alkohol gefiillt. Die Biuretprobe f~tlit negativ aug.

X. Versueh. Hiiehste Temperatur 41,6 o C. Der in Paraffinum liquidum aufgefangene Urin wird naeh S a l k o w s k y behandelt. Das Resultat ist negativ. Der dureh Catheterisiren gewonnene Urin wird mit Alkohol gefallt. Die Biuretprobe ergiebt negatives Resultat.

XI. Versaeh. Das Kaninehen kommt 12 h- 15 m. mit einer Tempe- ratur yon 39,20 C. in den W~lrmeofen~ der 350 C. zeigt. Um 2 h. 45 m. ist die Temperatur des Thieres 41~8 ~ die des Ofens 38o~ 3 h. 15 m. die des Thieres 40,00 , die des 0fens 37 ~ Abends 6 h. 30 m. zeigt der 0fen 37o~ die Temperatur des Kanineheus ist 43,t o. Da das Thief dem Exitus nahe ist, wird es aus dem 0fen genommen and abgekiihlt. Eine Viertelstunde sp~iter gemessen, ist die Temperatar 41,5 o. Urn 8 h. Abends wird eatheterisirt. Der gewonnene Urin wird mit hlkohoI gefailt. Das

A r c h l y f. experiment . Paihol. u. Pharmakol. XL. Bd. 31

458 XXIV. MaRTiN, Ueber den Einfluss u. s. w.

Resultat ist negativ. Das Kaninehen wird nicht wieder in den Wii rme- ofen gesetzt~ jedoeh bleibt es welter im K~ifig'. Der Urin wird noch ia Paraffinum liquidum aufgefangen und mit dem sehon am Tage gelassenen nnd dem am anderen Morgen um 9 h. dutch Catheterisation gewonnenen naeh S a l k ows ki untersucht. Die Biuretprobe ergiebt negatives Re- sultat.

Es geht also aus diesen in ihren Resultaten tibereinstimmenden Versuchen hervor, dass weder bei der Hyperthermie dutch erhShte Aussentemperatur, noch nach Wiirmestich Eiweissderivate auftreten, die wir, vorbehaltlich einer eingehenderen Analyse, als Albumosen bezeichnen, und die beim Fieber vorkommen. Wir sind nicht der Meinung, dass man auf Grund dieses Befundes etwa berechtigt wi~re, eine neue Eintheilung und Revision des Fieberbegriffes vor- zunehmen, und mi~chten vielmehr diesen Befund vorliiufig in Er- mangelung eines besseren Unterscheidungsmerkmales zwisehen diesen Hyperthermien und dem echten Fieber vorschlagen. Als Resultat diesel" Arbeit ktinnen die Siitze aufgestellt werden:

1. Bei den Temperatursteigerungen durch erhtihte Aussentempe- ratur und nach Warmestich findet, wenn auch der quantitative Ei- weisszerfall vergriissert ist, keine Aenderung des qualitativen Eiweiss- 'zerfalles in dem Sinne des Auftretens yon Albumosen statt.

2. Das Auftreten yon Albumosen beim Fieber ist nieht der I-Iyperthermie zuzuschreiben.

Zum Sehlusse ist es mir eine angenehme Pfiieht, Herrn Hofrath S t in t z i n g fur die Ueberlassung der Arbeit, sowie den Herren Prof. K r e h l und Prof. M a t t h e s fUr freundliche Unterweisung und I-Itilfe meinen Dank auszuspreehen.

Berichtigungen. S. 176: Das b) Zeile 4 v. u. ist zu streichea und vor das Wort ,,neuer-

dings" Z. 2 v. u. zu setzen. S. 191: Anm. 2) soll lauten: s. Pohl , Ueber die Oxydation des Methyl-

und Aethylalkohols. Archly f. experiment. Pathol. u. Pharmakol. Bd. XXXI, 1893, S. 2S1.

S. 194: Z. 4 v. oben statt: Phenylhydrazin lies: Phenylhydrazins.