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318 Mulder, ub. d. Farbstoff d. Bhtes. kann man sie wiihrend des Troclinens nur mit Sch\vvierigkeit weiss erhalten. Wenn man die uberschussige Chlor~vrssersto~sjiure nicht abgeschieden hat, so verwandelt sich ein Theil wrshrend des Trocknens in Humussiiure. Die Doppeltproteinschwefeleaure besitzt einc vollkommen weisse Farbe und liisst sich sehr leicht pulvern. Alle beide verbinden sich rnit den Metalloxyden und bilden un- liisliche Salze, wie die rvasserfreie Proteinschwefelsiiure, wghrend die Verbindungen mit Kali, Natron und Ammortisk Ioslich sind. Die Dopyeltprotei'nschwefel~~~iire hat solche Aehnlichkeil mit dem durch Schwefelsiiure gefiillten KSsestoCe, dass mau sie nicht von einander iinterscheitleii kann. Sehr merkwiirdig ist, class alle beide sich felt anPiihlen. Dem Kiisestoffe wurde, wie man leioht begreift , die Butter durch kochenden Alkohol enlzogen. Es sclieint mir, dass die angefiihrten Thatsachen, welche nur auP dieselbe Weise sich erklaren lassen, das Alomge- wioht des Proteins mit grosser Genauigkeit Pestgestellt haben. XLV. Ueber den Farbstoff des I3lutes. Von 6. J. MULDER. (Bulletin de NLerlande. Januar i839. S. 70.) Die von L e c a n u iibcr den Farbstoff des Blutes (Journal Bd. 45. S. 213.) milgefheilten Versuche sind von hoher Wich- tiglteit, um dereinvt eine vollstfndige Kenntniss von einer Sub- stanz zu erhalten, die ohne Widerrede die merkrviirdigste ist, welche dec Cbemiker eincr Untersuchung unterwerfen kann. Obgleich man mehrere lienntnisse uber diesen eigenthumlichen Stoff hatte, so blieb docti noch iibrig, ibn selbst vollkommen isolirt darzustellen. Man halte lieine Kennlniss von den Eigen- schrrten dieses Stoffes in seinem reinen Zustande. Der we- sentlichste Punct war daher, ein eoverlassiges Verhhren auP- zuflnden, nnch dem man alle fremdartige Substauen entfernes kiinnte, die noch damit verbunden blieben, wie er naoh den bis jetzt belimnten Verhlirungsarten aus dem Blule der Thiere be- reitet wird. L ecanu hat diese AuPgabe auP eioe gliickliche Weise geliist.

Ueber den Farbstoff des Blutes

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318 Mulder , ub. d. Farbstoff d. Bhtes.

kann man sie wiihrend des Troclinens nur mit Sch\vvierigkeit weiss erhalten. Wenn man die uberschussige Chlor~vrssersto~sjiure nicht abgeschieden hat, so verwandelt sich ein Theil wrshrend des Trocknens in Humussiiure. Die Doppeltproteinschwefeleaure besitzt einc vollkommen weisse Farbe und liisst sich sehr leicht pulvern. Alle beide verbinden sich rnit den Metalloxyden und bilden un- liisliche Salze, wie die rvasserfreie Proteinschwefelsiiure, wghrend die Verbindungen mit Kali, Natron und Ammortisk Ioslich sind.

Die Dopyeltprotei'nschwefel~~~iire hat solche Aehnlichkeil mit dem durch Schwefelsiiure gefiillten KSsestoCe, dass mau sie nicht von einander iinterscheitleii kann. Sehr merkwiirdig ist, class alle beide sich felt anPiihlen. Dem Kiisestoffe wurde, wie man leioht begreift , die Butter durch kochenden Alkohol enlzogen.

Es sclieint mir, dass die angefiihrten Thatsachen, welche nur auP dieselbe Weise sich erklaren lassen, das Alomge- wioht des Proteins mit grosser Genauigkeit Pestgestellt haben.

XLV. U e b e r den Farbstoff d e s I3lutes.

Von

6. J . M U L D E R .

(Bulletin de NLerlande. Januar i839. S. 70.)

Die von L e c a n u iibcr den Farbstoff des Blutes (Journal Bd. 45. S. 213.) milgefheilten Versuche sind von hoher Wich- tiglteit, um dereinvt eine vollstfndige Kenntniss von einer Sub- stanz zu erhalten, die o h n e Widerrede die merkrviirdigste ist, welche dec Cbemiker eincr Untersuchung unterwerfen kann. Obgleich man mehrere lienntnisse uber diesen eigenthumlichen Stoff hatte, so blieb docti noch iibrig, ibn selbst vollkommen isolirt darzustellen. Man halte lieine Kennlniss von den Eigen- schrrten dieses Stoffes i n seinem reinen Zustande. Der we- sentlichste Punct war daher, ein eoverlassiges Verhhren auP- zuflnden, nnch dem man alle fremdartige Substauen entfernes kiinnte, die noch damit verbunden blieben, wie er naoh den bis jetzt belimnten Verhlirungsarten aus dem Blule der Thiere be- reitet wird. L e c a n u hat diese AuPgabe auP eioe gliickliche Weise geliist.

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Die Aufliisung der eben erwiihnten Aufgabe war \vie ge- wiihnlich auch sehr eirifach. Man braucht nur-mit Schwefel- saure angesiiuerten Alkohol aneuwenden, um sich den Farb- stoff zu verschaffen.

Ich habe I, e c a n u ' s Versuche wiederholt, in der Absicht, den Farbsfoff der AnaIyse zu unterwerfen. Ich will die von mir nach seinem Vorgange angewandten Verfahrungsarten %UP

Darstelfung der reinen Substana angeben. Diese Verhhruogs- arten erithnlten riichls Neues, blos dass L e c a n u ' s Versuche dadurch viillig bestiitigt werden.

Das nus der Carotis eirier Kuh abgelassene Blut wurde sogleich in eine Auflilsung von reinem schwefelsauren Natron gebracht j das Blnt, elwss geschiittelt, theilt sicli nach einigen Stunden in zwei Schichten; die obere ist durchsichtig und die untere roth und besteht aus Blulkugelchen. Um diescs %iel z u crreichen , muss man die Aufliisung des schwefelsauren Natrons in einer menigstens drei- bis viermal grijssern Menge, nls dau damil gemengte Rlut , anwenden.

'Ich gebrauchte das Ulut verschiedener KGhe, um den Farbstoff wiederholenttich ZU bereiten. Bei einem Versuche wurde die AnUijsung des schwefelsauren Kafrons in zu gerin- ger Mcnge angewendet , als dass die Blutkugelchen abgeschie- den wertlen konnten. Nach dern Erkalten triipfelte ich Schwe- felsiiure Linein, durch welclie ein Gemenge von Doppeltprotein- schwefekaure (ml fo - biprott'i;iliiej und Farbstolf gefiillt wurde. Der R'iederschlag wurde auf einem Filter gesammelt, ausge- druckt utid mit Alkohul behandelt, der mit Schwefelsaure an- gesiiuert war. Rlnn braucht nix cinige Tropfen Schwefelsiure zum Alkohol zuzuseken. Die im Ueberschusse zugesetzte SSure veriirrdert den Farbetoff und macht ihn in Alkohol Und Aether lijslich. Die Doppelt~irole'inschwefelsiiure bleibt nach dieser Be- handlung weiss zuriick, wahrend sich der ganze Farbstoff in Alkohol aufgclijst hat. Nach dem Erkalten und Fillriren wurde Ammoniak mit den weingeistigen Auflosungen gemischt ; sie wurtien von Neuern filtrirt, ahgedampft und der Ruckstand mit Wasser, Alkohol und Schwefeliither behandelt. Endlich wurde der Ruckstand in mit Ammoniak alkalisch gemachtem Alkohol rtufgeliist, filtrirf, bis zur Trockne abgedampff, mit Wasser be- handelt urid getrocknet.

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Diese Bereitung gab also den Farbstoff. Die zugleich be- reitete Doppelt proteiiischwefelsiiure wurcle mit Wasser behan- delt und getrooknet. Ich habe sie auch untersucht, um sie mit der weiler oben beschriebenen Siiure dieses Namens verglei- chen zu kiinncn.

Die sich zu Boden setzenden Kiigelchen von Rindsblut wnrden bei einem nndern Versuche, wobei das schwefelsaure Natron reichlicher angewendet worden war, ausgedriickt und auP die beschriebene Weise mit durch Schwcfelslure angesfiuer- tern Alkotiol behandelt u. s. w. Daraus entstanden von Neuem zwei Suhstansen, der reine FarbstoE und die Doypeltproteinschwe- felsiiure, welche i r i diesen; Falle aus dem in dem Blute befind- licheii F ibr in and Eiweissstoff besleht. Ich unterwarf sie einer Untersuchung, um sie mit der weitcr oben erwiihnten Siiure zu vergleichen nnd daraus die Zrisnmmensetsung der Blutkugel- clieir abzoleiten , welche , mit Ausnahme zuf:illiger Substanzen, aufolge unsrer friihern Versuche, aus Protei'n und B'arbstotT be- stehen mossten, nach L e c a n u aber aus 2,96 Fibrin, 2,27 Farbstoff und 123,63 Eiweissstoff in 130,85 Theilen.

Urn den untcr verechiedenen Umslaiitlen abgeschiedenen Farbstoff zu vergleidhen, schicd ich ihn auch n u s Rindsvenen- hlate, welches im Wasserbade getrocknet w a r , nb. Dieses Blut rvurde mit Albohol behandelt , mit Schwefelsiiure snge- siiuert 11. s. w., wie ich es weiter oben angegeben babe.

Eiidlich behandelte ich geronnenes Blut, welches aus einem Gemenge von Arterien - und Veneiiblut eines Schijpses bestand, auP dieselbe Weise.

Eiereiweiss , aut' dieselbe Weise wie das Blut behandelt, urn den Farbatoff Javon lrblsuschciden, gab nicbts. Das ist ein directer Bewcis, dass nicht ein Theil des Proteins in die Zu- sammensetzung des Hiimatins eingehen kann , was ubrigens nicht wahrscheirilich war, aber durch directeu Versuch bewie- sen werden rnusste.

Im Allgemeiiren h n d ich mvischen dem aut diese verschie- denen Weisen bereiteten Farbstoff keinen Unterschied. Das Hamatin von Schopsenblut giebt , wiihrend der ganzen Reini- gung, den eigenthumlichen Geruch yon sich, welchen diese TLiere in der Luft weithin verbreiten.

Bei Angabc der Zusammentjetzung dieses eigenthumlichen

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ICihpers , wird es sich zeigen , dass seine Zusammensetzung bei derselben Gattung von Thieren und bei unter einander ver- wandten Thieren wirklich constant ist. Es bleibt daher noch tibrig, die Zusammensetzung derselben Subslanz kennen zu ler- nen, die von dem Hlute andrer Thiere abgeschieden wurde, melche sich tiinsichtlich ihrer Oekonomie und der Einrichtung ihrer Verdauungsorgane von denen unterscheiden, welche ich bei meinen Untersuchungen angewendet habe.

I. 0,130 Hiimatin von Rindsarterienblule, welches von den BlutkugeIchen abgeschieden war, bei 1300 getrocknet, ga- ben 0,0125 reines Eisenoxyd. Die Subslanz verbrennt fast nacli Art eines Bleisacharates, indem sie allemal einen Geruch nach thierischen Subslsnzen verbreilet. Sie blLht sich sehr we- aig nuP, entziindet sicb sber uberall. Das Eisenoxyd, in einer Siiure aufgeliist und mit SchwefelwasserstoffAmmoniali ge- fiillt, giebt dieselbe Mengc Eisenoxyd wie zuvor, d. h. 9,61 Proccnt, welche 6,66 melallischem Eisen entsprechen.

0,336 gaben 0,832 Kohlensiiure und 0,1635 Wasser. 0,278 gsben 69,5 Cubikcentimeter Gas vor dem Versuche

bei 9,50 und 766,i Millimefer unlL 90' Cubikcentimefer Gas nach dem Versuche bei 180 und 765,9 Millim.

11. 0,058 Farbstoff von Rindsarterienb_lute, aus dem durch Schwefelsaure gefiillten Blulkuchen abgeschieden, gaben 0,0058 Eisenoxyd oder 9,50 Proccnt, welche 638 Eisen entsprechen.

0,364 gaben 0,820 Kohlensfiure und 0,163 Wnsser. 111. 0 ,2 f i eincs nach der lelztern Art, aber fur sich be-

~ v . 0,113 HImatin von getrocknetem Rindsvenenblute ga- bell 0,011 Eisenoxyd oder 9,74 Procent, melche 6,75 Eisen entsprechen.

0,335 gaben 0,802 Kohlensiiure una 0,164 Wasser. Die Kolileesiiure und der Sticksloff, welche wiihrend des

Verbrennens erhalten wurden, verhielten sich dem Volamen nach = 233:16,25, in Atomen = 44:6.

V. 0,129 Hiimatin von Schopsenblut gaben O,Oi2 Eisen- oxyd oder 9,30 Procent , welche 6,45 Eisen enteprechen.

0,366 gaben 0,870 Kohlensiiurc und 0,17.1: Wasser. 0,313 geben 68 Cubihcentimeler Gas vor dem Versuche

HImatins gaben 0,506 Kohlensiiure.

2 i Ju.rti. f. i l idkt C1,clliir. X\ IT 6

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322 Mulder , iib. d. Farbstoff d. Mutes.

bei 120 und 759,7 Millim. und 93 Cubikcentimeter Grrs nach dem Versucbe bei 7,750 nnd 766,5 Millim.

VI. 0,133 van derselben Sobrtans gaben 0,317 Kohlen- siiure und 0,063 Wasser.

0,306 gaben 75,5 Cubikcentimeter Gas vor dem Versuche bei 150 und 759,s Millim. und 102 Cubikceot. Gas nach dem Versucbe bei 130 ond 758,2 Millim.

Diess giebt in 100 Thl.; J. 11. 111. IV. v. VI.

Kohlenstoff 66,49 65,91 66,31 66,ZO 65,73 65,90 Wasserstoff 5,30 5,87 - 541 5;28 4,27 Stickstoff 10,54 - - 10,46 10,57 10,61 Bauerstaff 1 1 , O l - - 11,15 11,97 - Eisen 6,66 6,58 - 6:75 6,45 -

Die angefuhrten Zahlen geberi folgende Zusammensetzung : Atome. Bereclinet.

KohlenPtoff 44 3363,14 65,84 Wasserstoff 44 274,55 437 Stickstoff 6 b31,it 10,40

5108,Ol 100,00.

Sauerstoff 6 600,OO I f ,75 Eisen 1 339,21 6,64

Ich habe die Berechnung so gemacht, als wenn sich des Eisen darin nls metallisches Eisen befindet. Kommt es darin als Eisenoxyd vor, 60 ist die Zusnmmensetzung C,, B,, Niz

Es sclreint, dass ich etrvas weniger Eisen in dern Fsrb- stoffe gefunden habe, als Lecanu. Die Menge, welche dus Hiimatin des Rintlsblutes davon enthiilt, ist immer dieselbe, auch dieselbe \vie die deu EchDysenblutes, und kommt 10 Procent EiSenoxyd sehr natre, welche L e c a n u in dem Hfirnoti~i des Menschenblutes fand, Ich schliesse daher, dass die Menge Eisen darin constant ist.

Dns Hiimstin, so wie ich es untersucht habe, ist schwarz, etrvas brhunlich , fest , geruchlos, geschmacklos. Es zeigt mehrere Theilchen , welche das Licht mit Glnnz zuriickmerfen, so dass es einer krgstnllinischen Substans iihnlich ist. Es ist sehr leicht und bZngt sich ail das Pistill beim Zerreiben an, liist sich weder in kaltern rioctr in kochendem Wasser auf. Es ist fast unliislich in kochendem Alkohol und kochendem Ae- ther. Die fliichtigeu urrd felten Ode , besondcrs Terpentiniil

0, + F, 0,.

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und Olivenol, liken es zu einer schiin rothen Fliissigkeit in der Warme auf. Alkohol, mit einer geringen Menge Rali oder Ammoniak gemengt, lost es mit Leichtigkeit mit schijner rother Farbe auf. Aelher, rnit eincm Tropf'en Aelzkali gemengt, lost es nicht auf, aber die schwnrze Substsnz zertheilt sich am Bo- den der Rohre zu eimer dicken Fliissigkeit von schijner rother Parbe. Aether, rnit einigen Tropfen Ammoniak gcmengt, liist es nicht mehr auf. Ammoniak, auf den Boden der Rijhre ge- bracht, wird kaom davon gefiirbt.

Alkohol, rnit ein wenig Schmefelslure, Chlorwasserstoffs6ure oder Snlpetersiiure angesfiuert, lost es rnit braunrother Farbe auf. Essigsiiure, rnit Alkohol gemengt, lost es schwieriger auf.

Chlorgap, durch den in Wasser zertheilten Farbstoff gelei- tet, zerseizt es und erzeugt weisse Flocken, die sich beim Zusetzen von Alkohol auflijsen. Die chlorhaltige Fliissigkeit zeigt vermiltelst ICaliumeisencyaniir die Anwesenheit von Eisen an. Scheidet man die durch das Chlor entstandenen weissen Flocken durch Fillriren und dampft die klare und farblose Auflosung ab, so bleibt ein weisser Ruckstand, welcher beim Erhitzen an der Weingeistflsmme schwarz wird. Der Farbstoff hiit sich also durch Chlor in eum wenigsten zwei verschiedene Kijryer umgewandelt: einen im Wasser uriliislichen und einen an- dern dnrin lijslichcd.

Chlorgas, in eine Auilosung des Farbstoffes i n rnit Schwe- felsiiure orler Ammoniak gemengtem Alkohol geleitet , f'iirbt sie sogleich dunkelgriin. Allmihlig geht aber die Farbe in etwas gelbliches G~llengriin iiber und verschwindct gAnalich. Die Aufliisungen in Schrvefelsiiure und Ammonink gebeu zuletzt beide eine kIare und farblose Fliissigkeit.

Trocknes Chlorgas, mit bei 1300 getrocknetem Hiimatiii z11snmrnengebraclrt, verbindet sich damit, ohne dass sich etwns davon entwic*kelt. Die schwarze, etwas brPunliche Substanz wird dunkelgrun. 0,123, einem solchen Strome Chlor aysge- setet und von dem Gasiiberschuss verrnittelst eines Stromes atmo- sphiirischer Luft bei 1000 bef'reit, halten 0,063 zuriick. Diess giebt :

Hiimatin 66,13 Chlor 33,~.

1 2 %

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Das Atomgewicht des Hamatins ist nach dieser Verbin- dung 864,2 X 6 == 6175,3, was der Zahl 5108, welche die Formel giebt, nahe kommt.

O,i60 dieser Verbindung gaben 0,25-i KohleneAure und 0,049 Wasser. Diess giebt:

Gefmden. Atome. Rerechnet. Kohlenstoff 43,90 44 43,32 Wssserstoff 3,40 44 3,54 Sticks1 off - 6 6,84 Sauerstoff 6 7,37 Eisen c 1 437 Chlor - 12 36,20

Afomgewicht 7763,97. E3 ist schwierig zu enfscheiden, ob die Verbindung C,,

H,, K,, O , , CI,, + Be, CI, oder irgend eine rindre ist.

Jedeafalls ist es merkmiirdig, dass das t r o c h e Chlor sie nicht nngreirt und keinen Wasserstoff daraus entwir.kelt.

Das HLmatinchloriir van< dunkelgriiner Farbe liist sich in Alkohol mit elner gallengriinen Farbe auf. Die weingeislige Auflosung ist neutral. Weder SIiuren, noch Alkalien, zu die- ecr Aufliisung zugesetzt , verInrlern die Parbe derselben. Bcim Kochen mit K d i rher geht die ga l lenpine in die strohgelbe Farbe iiber. Schwefelmasserstoff- A mmoniak, mit der weingei- stigen Aufl8sung erhitzt, mactit dieselbe roth.

Das Jo'd wird niclit in constantern Verhlltnisse vom Hh- matin zuriickgehallen, wenigslens nicht bei 1500, der zur Entwickelung des iiberschiiseigen Jod erfnrderlichen Tempera- fur. Das EJarnatin hat nicbfs dsvon zurtickgehalten, es wurde aber veriindert. Sowohl mit Animoniak sls mit Schwefelsaure gemengter Alkohol liist kaum einige Spuren davon mit dunliel- gelber Farhe auf.

Phosphor mit weingeisligen, mit A mmoniak und Schwe- felshure gemenglen Aufliisungen gekocht , bringt licine VerBn- derung in der Farbe hervor.

Schwcfelsaures Eisenoxydul aueh nicht. gochende Schwefelsiiure wird durch Hiimstin elwas gefiirbt,

rher fast die g m z e Substanz hleibt nnaufgeI6st. Wirtl nachher Alltohol zugesetxt, so liist er es niclit beim Kochen auP. EY hat also eine Verbnderudg erlitfcn.

Schwellige Siiure, in eine Aufliigung des Farbstoffes in

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mit Schwefelraure gemengtem Alkohol geleitet , veriindert seine Farbe nicht. Dieselbe Shure, in eine Aufliisung der Pubstnnn in mit Ammonink gemengtem Alkohol geleitet, fiirbt es etwas mebr , und nwar tiellroth.

SalpetersRure 18s; dss Hlrnnt in zu einer braunen Flussigkeit auf und zerstSrt es bei Iiingerer Wirkung der CViirme. Es bilden sich Spuren von Xanthoproteinsiiure denn, setzt mati zu der wBsserigen Auflijsung , welcbe farblos ist, Ammoniak zu , so fiirbt es sich etwas gelb. Es fiillt kein Eisenoxyd nicder, aber lCaliumcisencyaniir zejgt sehr deutlich die Anwesenheit YOR Eisen an. Ein Barytsolz, zu der Aufliisung in Salpeter- slure mgcselzt, giebt Iteinen Niederschlag von schwefelsaurein Bsryt. Dns Hainatin enthalt also lieinen freien SchrvePel. Setzt man zu einer schon lange zersetzten Aufliisung des HCmniins, in Salpefersiure eine Eisenaufliisurtg zu und Wllt das Eisen vermittelst Ammonisk , so erhiilt man das Eisenosyd des Farb- sloffes zugleicb mit dem zugesetzten Eisenoxyde, Man bemerkt aber keine Gcwichtszunahme der Phosyhordure, @s befindet sich also ltein Preier Phosphor mehr darin.

Chlor~~nsserstof~iure liist es selbst im Kochen nicht quf Setzt man statt dieser SBure ooncentrirte Schwcfclsliiire xu, SO lijst sich die Substanz zu eincr Fiussigkeit von b!assrother Farbe :iuf. Wird nachher Wasser zugesetxt, so fiillt nactr und nach eine blassrothe Substnnz nieder. Rci Anwendung von Ammo- niak bleibt sie aufgeliiet, Wahrscheinlich dnrum > wcil es eine Verbindung von Hiimntin mi t Chlorwasserstoflui'iure ist , die sich in Schwefeldure auflijst, in Wasser aber unliislich id.

Lisst marl einen Strom trocknen Chlorrvasserstoff~oses s u p bei 1300 getrocknetes HLmatin streicheo, so nirnmt cs eine rothviofefte Farbe an. Das chlorwassersfoffJaure HBrnatin ISst sich in Alkohol mit schiiner rother Farbe auP und zcigt eino sauce Reaction. Zwei Versuche, in welchen dem HPmntinr nnchdcm es einem Strome trocknen Gases ausgesetxt worden war, das iiberschussige Gas entxogcn wurde, gaben mir fol- geride Resultale :

0,1965, be1 1300 getrocknet, hielten bei gewiihnlicher Temperatur 0,026, bei IWP aber 0,013 zuriick.

0,354, bei 1300 getrocknet, hielten bei gewiilinlicher Temperatar 0,045, bei 1000 aber 0,0235 zuriick.

I.

11.

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3%6 Mulder , ub. d. Farbstoff d. Blutes.

Diem giebt in 100 Th. des Farbstoffes:

Bei der gewtihulichen Temperatur 13,23 12,71 Bei 1000 6,62 6,64. Die Analyse der ersferen Menge gab mir 0,.169 Kohlen-

I. Ir.

sauce und 0,106 Wasser. Gefiindea. Atome. Berechaet.

Kohlenstoff 61,BO 88 61,71 Wasserstoff 5,62 91 5,2 t Stickstoff - 12 9,76 Sauerstoff - 12 i i , o i Eisen - 2 6,22 Chlor - 3 6,09.

Es entwickelt sich nichts , wiihrend sich diese Verbindung bildet. Wahrscheinlich ist die richtige Zusammensetzung der- eelben "(C,, B,, N,a O,,F) + Fa CI, + 3Aq.

Schwefelwasserstoff,oas verandert den in Alkohol, welcher mit Schwefelsiiure oder Ammoniak gemengt ist , aufgeliisten Farbstoff nur sehr wenig. I n beiden Fiillen eotsteht eine etwas dunklere Farbe, die aber immer noch deutlich roth bleibt.

Ammoniakgas, mit dem Fsrbstoff zusammengebrrtcbt, wird bei gewahnlicher Temperatur in einem Strom atmosphiirischer L u R nicht dsvon zuruckgehalten.

Wasser, mit wenig Amrnoniak gemengt ond mit HHmatin ge- kocht, wird davon ksum gePiirbt. Sehr verdiinntes Aetzkali 16st es mit einer Bluthrbe sup. Ein Zusafz von Pchwefelsdure fiillt es in rothbraunen Flocken, wrihrend die Fliissigkeit farb- 10s wird. Aelznatron, kohlensaures Kali und kohlensaures KR- Lron liisen es auch auf.

Leitet man in eine Aufliisung von IIiimatin in kohlensau- rem Kali einen Stroin Kohlensiiure oder Sauerstoff oder Slick- stoffoxydul, so iindert sich die Farbe nicht.

Mit Kalihydrat in einem silbernen Tiegel erbiht, entwickelt das HBmatin Leine Spuren von Ammoniak und widersteht sehr lange der Wirkung des Kolihydrates. Die Zersetzung beginnt erst, wenn der Tiegel rothgliihend ist.

Kocht man niit Schwefelsiiure gemischten Alkohol, in dem =matin auPgelost ist , mit Bleisuperoxyd , so wird es giinelich dayon-enlfiirbt.

Ammoniakhaltigec Alkohol, worin dieselbe Substans aue-

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gelbst ist, mit demselben Oxyde gekocht, erhiilt eine griinrothe Barbe. Eben so verhi‘ilt es sich mil einer Aufliisung von HI- inatin in schwacfier ICnIiIauge.

SchwePelwasserstoff- Ammoniak, einer Aufliiwng des Farb- stoffes in angesiiuerlem Alhohol zugesetzt, fiirbt ihu dunkel- braun.

Der Fnrbstoff des Blutes verbipdet sich mit dcn Metalloxy- den, eben so wie mit den Siiuren, in constanten Verhiiltnissen. Setzt man salpetersarires Silberoxyd zu einer kufliisung von Miiinntiii in mit Ammoniak gemengtem Akohol , so bildet sich l e i sllm;ihligem Zusetzen verdiinnter Salpetersiiure ein dun- kelbrauner Niederschlag. Die durch Filtriren von dem Wieder- schlage rbgeschiedene Fliissigkeit ist farblos und enthiilt we- der Eisen noch irgetid eine oignaisohe Substanz. Der Nie- derschlag bat naeh gehijrigem Wsschen und Trocknen bei 1300 eine Zusnmmensetzung, wclchc I Atom Silberoxyd und I Atom Hiimatin nahe kommt. Der Versuch gab mir ein wenig von dern letzferen im Ueberschusse; ich mass rber erinnern, dsss die Salpetersiiure elwas reichlioher bei dem FSllen des Silberb” nma- tates zugeselzt worden war. 0,135 gaben mir 0,031 Eisen- oxyd und metallisches Silber nach dem Verbrennen, in detten sich 0,010 Eisenoxyd und 0,021 metallisches Silber befanilen, Das Silberlriitnatat hat eine gllnzende schwarze Farbe, wenn es trocken ist, und brennt noch Art des Hamafins selbst.

Das Hiimatin verbindet sich mit dem Ki~pferoxyd, Bleioxyd u. s. w. auf verschiedene Weise. So z. B. wetin man schwe- felsnures Kupferoxyd zu einer Auflijsung des HBmalins in ammo- niakalischem Weingeiste , der durch eine Sgure gesiittigt ist, zusetzt, oder eine Auflosung von Miimatin in mit Salpetersiiure angesiiuertem und mit selpetersrurem Bleioxyile gemengtem AI- kohol vermittelst Arnmoniak fallt. Das Kupferoxydliiimatst be- sifzt eine griittbraune, das Bleioxydhiimatat eine braune Farbe. Die durch das Filter abgescliiedenen Flussigkeiten sind farblos.

Nach den mitgetheiiten Angnhen zeigt das Hiimatiri die in- tcressantesten Chsraktere. Wie mehrere thierische Substanzen verbindet es sich mit den Siiuren eben sowoht wie mit den Ba- sen; es weiohl aher rvesentlich in seinen Eigenscfiaften vom Protein ab, xu dem es keiiie innigc Beziehung hat. J lecanu hrld nsch dem Verbrennen der om Meoschenbluto ubgesdtie-

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3%8 Illulder, iib. d. FarbstofP d. Blutes.

denen Substanz 10 Procent Eisenoxyd, wHhrend er nacli dem Verbrennen der vom Rindsblute abgeschiedenen Bubstanz 12,85 ond 12,67 Procent fand. Meine Versnche gaben mir bcslandig ungefiihr 9,6 Procent in dem Rinds- uiid Schijpsenblute, SO

dass der Farbstoff des Blutes dieser verscliiedenen Thiere wuhr- scheinlich ganz dieselbc Zusammcnsetzung hat. Meine eigne Praxis geststtete mir nicht Rhischenblut in hinreictieniler Mcnge zu sammeln, urn das Hhmntin abzuscheiden u n d es der Ana- lyse zu unterwcrfen, untf meine Freunde, die bei den Nospilii- lern aogestellt sind, lassen nicht so leicht die edelste der Flus- sigkeiten, welche die Natur eraeugt , lliessen. Es bleibt also noch ilbrig, dns Hilmalin des Rlenschen und einiger andern Thiere hinsichtlich der durch die Analyse erhallenen Besland- tbeile mit dem volt Rinds- und SchZpsenblute, welctles wir bereits nntersucht haben, zu vergleichen.

Die wichtigste Frage, die ich gern gelijst zu schen wiinschte, ist noch wie zuvor in tiefe Dunkelheit verhullt; nlmlich die, wodurch dos Hiimatiu dcr Arterien sich yon tiem der Venen unterscheidet. Wir sshen meiter oben, dnss das von dcm Arterienblute abgeschiedene Hhlnatin in seiner Zusammentzung von dem von dem Venenblute abgeschiedenen nicht nbweicht. Diess beweist aber blos, dass die beiden Sublanzen entwcder dieselben sind und sich nur in dem lebenden Kiirper tlurch Verbindungen unterscheiden, die sie eingehen, otfer dass die beiden Substsnzen, IvLhrend tier mit ihnen im Labornlorio vor- genommenen Opernlionen eine unrl dieselbe Subatanz werdcn.

Wir sahen weiter oben, dass werler der Sauerstoff, nach die Kohlenshure, noch das Sticlistoffoxydulgas die Fnrbe tles Hiimatins veriindern. Die schweflige S u r e , Schc.erelrrasser- stoffsiiure, der Phosphor, sind nicht im Slande die Farbe wesent- licb zu veriindern. Ferner sahen wir, dass die Subslanz lange der Wirkung krhftiger Riirper, z B. des Aetzkali's, wicierstcht. Chlor , weiches lrocken auf Hiimalin wirkt, zerselzt es nicht, verbindet sich aber mit seinen Elementen.

Es ist mir daher wahrscheinlich, daps die Substanz selbst sicb niclit wfhrend des Athmens veriindcrt, menigstens dass d ie organischen Bcstandt.heile dieselben bleibcn. Vielleicht macht das Eisen eine Ausnahme davon. Es ist miiglich, dass das Eisen des Hiimalins sich in der Lunge oxydirt, und dass C,,

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M u l d e r j iib. d. Farbstoff d. Blutes. 329

H,, Ni, 0, f F, 0, in den Arterien circulirt, wahrend der Sauerstoff des Eisens in dern Capillarsysteme sich mit dcm Kohlenstoff verbindet, und dass sich Kohlens5ure bildet, welche sich q i t C,, €I,, N,, 0, verbindet, urn in die Venen als eine chemische Verbindung der Kohlensiiure mit dem Hiimatin uberxugehen, z. B. = C,, H,, N,, 0, F, f 13 CO,. Es ist rnir nber wahrscheinlicher, dass das HImalin in den Arte- rien C,, H,, N, 0, f F, in den Venen C,, H,, N, 0, f FC ist, dergestalt dass das Venenblut eiii mit C,, II,, N, 0, verbundenea Eisencarblr, d a s Arterienblut melalliaches Ki- sen , mit tlemse:ben qiialernfiren Kiirper verbunden , enthiilt. Yin letxteren Falle ist es unmiiglich , dass das kohlenaaure GilS

vnm Elute durch die Luftjiurnpe sbgewhiedcn wcrtle. Der Sauerstoff der IIuM oxydirt den Kohlenstoff und bildet daraus Kolilensiiure, welclie sich aus der Lunge entmic1;elt.

Ich muss nber belienncn, dass unsre Kenntiiiss von dem Farbdoff des Blutes zu bcsrhrlinlit ist, urn solche Annnhmen durch posi(ive Thatsachen mi beweisen.

Uehrigens ist die Annnhme einer Oxytlalion des Tiohleh- sfoffes in der Lunge untl die nildung cines Eiseiicarbures in dcm Capillarsysteme nicht so geivagt mie die, dass ein orga- nischer quaterniirer KBrper sich oxydire u n d mit I<ohlenstoff verbinde; denri im letzteren Falle musscn wir zwei Farhatofib annehmen, cinen arteriellen und eiriert vcnijsen, tlie sich i n tler Lunge und dem Capillarsysteme in einatider \-ermantIe!n. Phos- phor und freier Schwefel, die sicfi in dem F i h i i n und Eiweiss- stoffe befinifen, berechfigen zu der Annaliine wenigstens voii mctallischem EiFen im Bliife, uiitl die chemisehen Reactionen mehrerer Reagcntien auP den FarbstolF spreclren fiir diese An- nahme. Dsraun geht aber noch nioht herror, dass das Venen- blut ein Eisencarbur enthiilt.

Das einxige Miltel, tlie lefztere Ansicht zu priihn, besfetit darin, dass man fliimalin rnit Kohlenstoff oder Snuersloff ii:i

Entsfehungsmomente zusammenbriagt , was wir spiiter versu- chen wollen.

~ I u [ k ~ ~ e I c ~ ~ e ~ , denen der Fmlrutof endsogen ist.

Die BlulkQelchen , nach der weiter oben heschriebenen Art abgeschieden, mliss.cn, wcnn ihnen durch angesiuerten Al-

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330 Mulder , ub. d. Farbstoff d. Blutes.

kohol der Farbstolf entzogen ist, mit Schwefelsiure verbundenes und mit einigen Salzen gemengtes Protein enthalten. Mengt man Blulkiigelchen (melche durch eine Aufliisung von schwe- felsaurem Natron von dem Rlute, das man zooetzt, abgeschie- den sind) rnit kaltem Wauser, so bildet sich eine rolhc GoI- lerte , welche rnit Stachelbeergelde Aehnlichkeit hat. Diese Gallerte enthiilt Fibrin und Eiweissstoff nebst Farbstoff.

Zufolge dieser von L e c a nu angegebenen merkwurdigen Eigenschaft miissen die Rlulkiigelchen , denen der Farbstolf durch rnit Schwefelsiure gemischteo Alkohol entzogen wurde, wieder Protein geben.

Die Kugelchen , mit kochendem Alkohol gehiirig aosgezo- gen, wurden mit Wasser behandelt, urn das schwefelsaure Na- tron, .die freie Schwefeledure und die- andern Substanzen abzu- scheiden , welche ihm anhiingen konnen.

Die zuriickbleibende Substanz, bei 1300 gelrocknet, gab bei der Analyse folgende Rcsultate :

I. 11. 0,&80 , in denen 0,279 organische Substana sich be-

fanden , gnben 0,546 Kohlendure und 0,180 Wasser. 111. Beim Verbrennen mit Kupferoxyd worden kohlenssu-

rcs Gas und Stickstoff in dem Verhiiltniss 274,5: 34 = 40 : 5 dem Volumen nach gesammelt.

1,155, in Chlorwasserstoffsaure aofgeliist und durch ein Barytsals gefiillt, gaben 0,081 schwefelsauren Boryt oder 2,50 11. Ct. Schwefelsiiure.

Die Menge des Phosphors und des freien Schwefels wurde nicht bestimmt, weil ich nur ein Gemenge yon Fibrin nnd Ei- weissstoff halte.

0,233 gaben nach dem Verbrennen 0,001 Asche.

IV.

Diess giebt in 100 Th.: Gefunden. Auf die Elemente

des ProtePos rediicirt. Kohlens Sure 54,11 55,50

Slickstof€ 15,70 16,07 Saucrstoff 2032 21,08

Wassersloff 7,l 7 7,35

Schwefelstoff 2,50 0,oo. Die Analyse zeigt oirenbar, dass die weisse Substanz dcr

Illutkiigelchen dieselben Resfnndiheile enthiilt, und zuar in dem- sellcen Verhdtnisse \vie der Eiweissstoff und das Fibrin. Die

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Rilulder, ub. d. Farbstoff d. Blutes. 33 1

Schwefelsiiure scheint damit im Verhiiltnisse von 4 At. Pro- tein und I At. Gaure verbunden zu sein.

Blutkuchan , dpna der FarbZLoff entzogen isl.

Die weiter oben erwLhnte Substanz, die ich aug dcm in schmefelsaorem Natron nertheilten und durch nit Schwefelsiiure gemengten Alkobol ausgexogenen Blute ertralten habe, kommt hinsichtlich ihrer Zusammensetzung der Doppeltprofeinschwefel- siiure nahe. Sie wurde durch mit Schwerdslore angeduerten Alkohol, durch Alkohol und Wasser ausgezogen und bei 130° getrocknet.

J. 0,199 gaben 0,002 Asche. If. 0,310, in denen sich 0,308 befanden, gaben 0,599

JII. Kohlensiiure und Stickstoff waren dem Volumen nrcfi = 381,73 : 47,73 = 40 : 5.

1V. 0,988, mit Chlor\~.asserstoffsiiure behandelt, giiben 0,113 schwefelsauren Raryt oiler 3 9 p. C. Schwefelsdure.

Der freio Schmefel uod der freie Phosphor wurden nicht bestim m t.

Man erhiilt daher i n 100 Th.:

Kohlensiiure und 0,201 Wasser.

Kohlensloff 5377 Wasserstoff 7,19 Slicksloff 15.63 Sauerstoff 19,-18 Schwefelsiiure 8,93.

Die Menge der Schwefelsiiure weicht von tler vorigen BIJ- sammensetxung nur urn einc Einheit nb. Der letatere Kiirper niihert sich der Zusammensetzung von 2 At. Prolein und 1 At. SchmePelsCure. Ich hnbe die Uritersuchung diesew Kiiryers niclrt noch weiter forfgeselet, weil diess nicht die Weise ist, den- selben ganz rein zu erhalten. Die milgetheitten Resultate rei- chen hin, die Identitiit der organischen Substanz mit derjenigen, die ich Protein genannt habe, dsrzuthun.