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200 Berieht: Spezie]le analytisehe Methoden Unterbrechung sorbiert werden kann, w/ihrend im Si~ulenverfahren bei unvorhergesehen grol~er Kob~l~menge die Kapazit/~t des Austausehers fiberschritt~n werden kann, was zu sti~rkeren Zeitverlusten ffihrt. Zusammenfassung Die rasche Sorbierbarkeit des Kobalts als ~nionisehem Kobalt(II)- cyanatkomplex an ruhendem oder bewegtem Austauseher Dowex 1X8 erla,ubt Trennungen Kobold/Nickel fiir das Verh/~ltnis 1:50. Die ~n- schliel~ende photometrische Bes~immung des Kobalts als Cyan~tkomplex bei 620 m/~ is~ bequem durchfiihrbar, naehdem das Kobalt mit Salzsi/ure eluiert worden ist. tterrn Prof. Dr. O. G~S~R, Direktor des Insbituts, danken wir fiir stere FSrderung der vorliegenden Untersuehungen. Dem tterrn Bundesminister fiir Atomkernenergie und Wasserwir~schaft, sowie der Deu~schen Forschungsgemeinschaft danken wit fiir Unterstiitzung. Dr. M. Z~OLnR, Anorg~nisch-chemisches Institut der Universi~t, GSttingen, ttospitalstral]e 8/10 Berieht fiber die Fortsehritte der analytischen Chemie IV. Spezielle analytische Methoden 1. Analyse yon Lebensmi~eln t)ber den gegenwiirtigen Stand der qnantitativen und qualitativen sensorisehen (organoleptisehen) Analyse yon Lebensmitteln berichte$ D. J. TIL~]~R 1 aus- fiihrlich. Der modernen exakten sensorisehen Analyse stehen ffir die 4 Aufgaben- bereiche 14 Gfitepriifverfahren je nach dem Aufg~benbereich zur Verffigung. Die Aufgabenbereiche sind: 1. Fest.stellung, ob Giiteunterschiede zwischen zwei Priif- gfi~ern bestehen, sogenannte Unterschiedsanalyse. 2. Qua]it~tsbewertung der wiehtigsten oder aller Gfii~ekomponenten, sogen~nnte Qu~lit~tsbewertungs- analysen. 3. Priifung der Wiinsehenswertheit bzw. Beliebtheit des Prfifgutes durch den Verbr~ucher, sogenannte Preferenzanalysen. 4. Feststellung der Gtite- kl~ssen fiir betriebs- und h~ndels~echnische Zwecke, sogen~nnte Qualii~tskon- trollen. Die Gfiteprfifverfuhren gliedern sich in: Einprobenmethode, Zweiproben- methode, Zweivergleichsprobenme~hode, Duo-Trio-Methode, Dreiecksmethode, Vergleichsmei~hode, Punktbewertungsmethode, Rangordnungsmethode, Verdfin- nungsmethode, Profilme~hode, Abs~immungsmethode, Fr~gebogenme~hode, ~'Iengenverbr~uchsme~hode und Verkgufliehkeitsmethode. Eine objek~ive Gii~e- bewerttmg setzt voraus, d~13der bedingt-objektiv c (physiologische) Teil der Sinnen- prfifung yon dem subjektiven (psychologischen) Tell s~reng getrennt wird. Je nach dem gewiinschten Zweck ist die physiologische oder psychologische, zuweilen sind aueh beide Priifungen erforderlieh. Festgelegte Vergleichsindices oder Verdiinnungs- indices gesta~ten die T_n~ensita~spr/ifung einzelner Komponenten. Die Analy~iker sind vor jeder Priifung auf die Leistungsf~higkeit ihrer Sinnesorgane zu iiber- prfifen. ]Berufspriifer mfissen ein Leistungsminimum der Sensibili~t Und Urteils-

Über den gegenwärtigen Stand der quantitativen und qualitativen sensorischen (organoleptischen) Analyse von Lebensmitteln

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Page 1: Über den gegenwärtigen Stand der quantitativen und qualitativen sensorischen (organoleptischen) Analyse von Lebensmitteln

200 Berieht: Spezie]le analytisehe Methoden

Unterbrechung sorbiert werden kann, w/ihrend im Si~ulenverfahren bei unvorhergesehen grol~er Kob~l~menge die Kapazit/~t des Austausehers fiberschritt~n werden kann, was zu sti~rkeren Zeitverlusten ffihrt.

Zusammenfassung Die rasche Sorbierbarkeit des Kobal t s als ~nionisehem Koba l t ( I I ) -

cyana tkomplex an ruhendem oder bewegtem Austauseher Dowex 1X8 erla,ubt Trennungen Kobold/Nickel fiir das Verh/~ltnis 1 : 5 0 . Die ~n- schliel~ende photometr ische Bes~immung des Kobal t s als Cyan~tkomplex bei 620 m/~ is~ bequem durchfiihrbar, naehdem das Koba l t mi t Salzsi/ure eluiert worden ist.

tterrn Prof. Dr. O. G ~ S ~ R , Direktor des Insbituts, danken wir fiir stere FSrderung der vorliegenden Untersuehungen.

Dem tterrn Bundesminister fiir Atomkernenergie und Wasserwir~schaft, sowie der Deu~schen Forschungsgemeinschaft danken wit fiir Unterstiitzung.

Dr. M. Z~OLnR, Anorg~nisch-chemisches Institut der Universi~t, GSttingen, ttospitalstral]e 8/10

Berieht fiber die Fortsehritte der analytischen Chemie

IV. Spezielle analytische Methoden

1. A n a l y s e y o n L e b e n s m i ~ e l n

t)ber den gegenwiirtigen Stand der qnantitativen und qualitativen sensorisehen (organoleptisehen) Analyse yon Lebensmitteln berichte$ D. J. TIL~]~R 1 aus- fiihrlich. Der modernen exakten sensorisehen Analyse stehen ffir die 4 Aufgaben- bereiche 14 Gfitepriifverfahren je nach dem Aufg~benbereich zur Verffigung. Die Aufgabenbereiche sind: 1. Fest.stellung, ob Giiteunterschiede zwischen zwei Priif- gfi~ern bestehen, sogenannte Unterschiedsanalyse. 2. Qua]it~tsbewertung der wiehtigsten oder aller Gfii~ekomponenten, sogen~nnte Qu~lit~tsbewertungs- analysen. 3. Priifung der Wiinsehenswertheit bzw. Beliebtheit des Prfifgutes durch den Verbr~ucher, sogenannte Preferenzanalysen. 4. Feststellung der Gtite- kl~ssen fiir betriebs- und h~ndels~echnische Zwecke, sogen~nnte Qualii~tskon- trollen. Die Gfiteprfifverfuhren gliedern sich in: Einprobenmethode, Zweiproben- methode, Zweivergleichsprobenme~hode, Duo-Trio-Methode, Dreiecksmethode, Vergleichsmei~hode, Punktbewertungsmethode, Rangordnungsmethode, Verdfin- nungsmethode, Profilme~hode, Abs~immungsmethode, Fr~gebogenme~hode, ~'Iengenverbr~uchsme~hode und Verkgufliehkeitsmethode. Eine objek~ive Gii~e- bewerttmg setzt voraus, d~13 der bedingt-objektiv c (physiologische) Teil der Sinnen- prfifung yon dem subjektiven (psychologischen) Tell s~reng getrennt wird. Je nach dem gewiinschten Zweck ist die physiologische oder psychologische, zuweilen sind aueh beide Priifungen erforderlieh. Festgelegte Vergleichsindices oder Verdiinnungs- indices gesta~ten die T_n~ensita~spr/ifung einzelner Komponenten. Die Analy~iker sind vor jeder Priifung auf die Leistungsf~higkeit ihrer Sinnesorgane zu iiber- prfifen. ]Berufspriifer mfissen ein Leistungsminimum der Sensibili~t Und Urteils-

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1. Analyse yon Lebensmit te ln 201

treue erffillen. Auf FehlermSglichkeiten der Priifer und bei der Auswertung der Befunde wird hingewiesen. 12 psychophysische Fehler werden untersehieden. Da die Methodik gelehrt und gelernt werden kann, wird deren Ausbrei tung fiber die zur Zeit bes tehenden 70 Ins t i tu te hinaus angeregt.

1 Dtsch. Lebensmittel-Rdseh. 54, 99--108 (1958). Polyteehnikum Gdansk (Danzig). B. R o s s M A ~

Zur Bes t immung yon Wasser in Kris ta l lzucker empfehlen S. HILL und A. G. R. DoB~s ~ ein Verfahren, bei welehem die Probe im Vakunm gemahlen und 15 S td bei 60 ~ C getrocknet wird. Der entwickelte Wasserdampf wird zunachst eingefroren

~\\\\\ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \ \~

l I 0 /OC~

Abb. 1. Appara tur zur Bes t immung von Wasser in Kristal lzucker nach It~]~ u. DOBBS

und anschliel~end in ein Gef~13system yon bekann tem Volumen ausgetrieben. Man mflTt den Dampfdruek, der dem Wassergeha]t der Probe proportional ist. Das Ver- fahren ist zeitraubend, daffir aber genauer als die sonst fiblichen Methoden. - - Arbeitsweise. Abb. 1 zeigt die verwendete Apparatur . Man br ingt die in eine dfinn- wandige Gtusampulle (P) eingesehmolzene Einwaage yon 15 g der Zuekerprobe in den Kolbenhals yon A ein (der Glasstab B dient als Sperrvorrichtung), sehliel3t den Kolben an das Vakuumsystem an (der Kolben wird aus Pyrexglas hergestellt und enthgl t 4 rostfreie, polierte Stahlkugeln), evakuiert und erhi tzt A 30 min auf 120 ~ C, um die Luftfeuehtigkeit aus der Appara tur zu entfernen. Zum gleichen Zweck wird auch das Kondensat ionsrohr F einige Sekunden mit einer Brenner- flamme erhitzt. Man sehlie•t dann D 1 und Ds, t r enn t den Xo]ben und das Kon- densationsrohr bei E vom Vakuumsystem und ]s 45 rain abkiihlen. Ansehliel~end zerbricht man die Ampulle und mahl t den Zueker mit Hflfe der 4 Stahlkugeln (s~ 1,9 cm) bis auf eine spezifiseho 0berfl~ehe yon 3500 cm2/g, was dadureh erreieht