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238 t~erieht: Spezie]le analytische Methoden. S~ure oder Alkali und gewisse unbekannte Substanzen im Harm Ver- deckt wird die Re~ktion dutch Indiean, H~rnstoff, Bilirubin, Sulfon- amide und Extrakte ~us Senna oder Rharbarber. Es wird der Reaktion nieht der klinisehe Wert abgesprochen. Es miissen aber folgende Punkte beobachtet werden. ])as Reagens mug aus reinster Substanz hergestellt werden und soil in Tropfflasehen aufgehoben sein. Die Reaktion gilt als negativ, wenn keine rote Farbe innerhalb 5 rain bei Raumtemperatur oder in 1 rain bei 35 ~ mtftritt. Tritt eine Farbe unmittelbar naeh Zu- satz des Aldehydre~genses auf, so soll mit Chloroform extrahiert werden, wird WATSONs Reagens benutzt, so mug Natriumaeetat zugefiigt werden. Das Reagens darf keinen Alkohol enthalten, weft er unn5tig ist und falsehe positive Resultate mit Indol auftreten. (Die Arbeit beriieksiehtigt nieht die neuere deutsche Literatur. Der Referent.) K. HIZ~SBE~G. Die Morphinbestimmung im Harn ist nach Versuehen yon H. IGLAVE~~ nieht zuverl~ssig, wean sie nach dem Verfahren yon W. DEO~:E]CT 2 in der vereinfaehten Ausfiikrung nach Scream s ausgefiihrt wird, d.h. der Extraktriiekstand des Essigesters gibt naeh F~llung mit Mo]ybd~n- si~ure mit Molybd~nvanadins~ure auch dann einen Niedersehlag, wenn der Hara eiweii~reich war. Man arbeitet besser naeh AUTHEZ~RIET~ 4 und benutzt den gesamten Tagesurin, aus dem der Itarnstoff und Ver- unreinigungen mit Alkohol und ~ther en~fernt werden. ~it Chloroform- Alk0hol wird das ~orphin in Substanz gewonnen und dutch Aufnehmen in AmylMkohol und Aussehiitteln mit Schwefelsgure wird das ~orphin gereinigt und ka~n dutch verschiedene Farbreaktion oder dutch Kup- peln mit Diazobenzolsulfos~ure bestimmt werden. Positive Ergebnisse naeh ])ECKE~T kSanen mit der Methode AUT~EZ~IETH kontrolliert werden. I~. HINSBERG. (~ber den Nachweis narkotiseh wirkender Substanzen in biologisehem Material haben R. Fisc~E~ und L. C~ALVl'A 5 Untersuchungen aus- gefiihrt, bei denen besonderer Wert au/die Reinigung nach der Extraktion und Trennung ge]egt wurde. Die zur nachfolgenden Identifizierung ben6tigten Daten sind fiir die reinen Substanzen und deren Identifika- tionsderivate in ausfiihrliehen Tabellen wiedergegeben. Die Unter- suehungen erstreeken sich sowohl auf Barbiturs~urederivate und andere SeMafmittel als aueh auf Alkaloide und Morphin aus Ham, Liquor, Blur, Leber und Muskel sowie Darm und Darminhalt. Ffir die besonderes Interesse bietende Reinigung wurden Fasertonerde nach G. HESSE 6, Aluminiumoxyd ,,ME~cK" und Magnesiumoxyd als geeignet befunden. Die Alkaloid-Extraktionsmittel )~ther und Chloroform k6nnen als solche i Z. angew. Chem. 61, 412 (1949). 2 Diese Z. 112, 241 (1938). a D~seh. Apothekerztg. 55, 106 (1940). 4 AVTE~aIET~-BAVER: Die Auffindung der Gifte. 6; Aufl., S. 141. Leipzig und Dresden: SteinkopL Mikrochemie, vereinig~ m it ~il~ochim. Act~ 34, 257 (1949). 6 HESSE, G. : Adsorptionsmethoden in chemischen Laboratorien (1943).

Über den Nachweis narkotisch wirkender Substanzen

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Page 1: Über den Nachweis narkotisch wirkender Substanzen

238 t~erieht: Spezie]le analytische Methoden.

S~ure oder Alkali und gewisse unbekannte Substanzen im Harm Ver- deckt wird die Re~ktion dutch Indiean, H~rnstoff, Bilirubin, Sulfon- amide und Ext rak te ~us Senna oder Rharbarber. Es wird der Reaktion nieht der klinisehe Wert abgesprochen. Es miissen aber folgende Punkte beobachtet werden. ])as Reagens mug aus reinster Substanz hergestellt werden und soil in Tropfflasehen aufgehoben sein. Die Reaktion gilt als negativ, wenn keine rote Farbe innerhalb 5 rain bei Raumtempera tu r oder in 1 rain bei 35 ~ mtftritt. Tri t t eine Farbe unmittelbar naeh Zu- satz des Aldehydre~genses auf, so soll mit Chloroform extrahiert werden, wird WATSONs Reagens benutzt, so mug Natr iumaeeta t zugefiigt werden. Das Reagens darf keinen Alkohol enthalten, weft er unn5tig ist und falsehe positive Resultate mit Indol auftreten. (Die Arbeit beriieksiehtigt nieht die neuere deutsche Literatur. Der Referent.) K. HIZ~SBE~G.

Die Morphinbestimmung im Harn ist nach Versuehen yon H. IGLAVE~ ~ nieht zuverl~ssig, wean sie nach dem Verfahren yon W. DEO~:E]CT 2 i n der vereinfaehten Ausfiikrung nach Scream s ausgefiihrt wird, d .h . der Extraktr i iekstand des Essigesters gibt naeh F~llung mit Mo]ybd~n- si~ure mi t Molybd~nvanadins~ure auch dann einen Niedersehlag, wenn der H a r a eiweii~reich war. Man arbeitet besser naeh AUTHEZ~RIET~ 4 und benutzt den gesamten Tagesurin, aus dem der I ta rns tof f und Ver- unreinigungen mit Alkohol und ~ ther en~fernt werden. ~ i t Chloroform- Alk0hol wird das ~o rph in in Substanz gewonnen und dutch Aufnehmen in AmylMkohol und Aussehiitteln mit Schwefelsgure wird das ~orph in gereinigt und ka~n dutch verschiedene Farbreakt ion oder dutch Kup- peln mit Diazobenzolsulfos~ure bes t immt werden. Positive Ergebnisse naeh ])ECKE~T kSanen mi t der Methode AUT~EZ~IETH kontrolliert werden. I~. HINSBERG.

(~ber den Nachweis narkotiseh wirkender Substanzen in biologisehem Material haben R. Fisc~E~ und L. C~ALVl'A 5 Untersuchungen aus- gefiihrt, bei denen besonderer Wert au/die Reinigung nach der Ext rak t ion und Trennung ge]egt wurde. Die zur nachfolgenden Identifizierung ben6tigten Daten sind fiir die reinen Substanzen und deren Identifika- t ionsderivate in ausfiihrliehen Tabellen wiedergegeben. Die Unter- suehungen erstreeken sich sowohl auf Barbiturs~urederivate und andere SeMafmittel als aueh auf Alkaloide und Morphin aus H a m , Liquor, Blur, Leber und Muskel sowie Darm und Darminhalt . Ffir die besonderes Interesse bietende Reinigung wurden Fasertonerde nach G. HESSE 6, Aluminiumoxyd ,,ME~cK" und Magnesiumoxyd als geeignet befunden. Die Alkaloid-Extraktionsmittel )~ther und Chloroform k6nnen als solche

i Z. angew. Chem. 61, 412 (1949). 2 Diese Z. 112, 241 (1938). a D~seh. Apothekerztg. 55, 106 (1940). 4 AVTE~aIET~-BAVER: Die Auffindung der Gifte. 6; Aufl., S. 141. Leipzig

und Dresden: SteinkopL Mikrochemie, vereinig~ m it ~il~ochim. Act~ 34, 257 (1949).

6 HESSE, G. : Adsorptionsmethoden in chemischen Laboratorien (1943).

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4. Auf Physiologie und P~thologie bezfigliche. 239

nur in wenigen F~llen auch als LSsungsmittet bei der Extraktion Ver- wendung finden, da aus diesen LSsungsmitteln h~ufig das zu reinigende Alkaloid start der Verunreinigungen adsorbiert wird (,,positive Ad- sorption"). Aus dem gleichen Gmnde scheidet Kohle als Adsorbens ftir al!e Extraktionsmittel aus. Als allgemein brauchbar wird Ather mit 10% Alkohol, Chloroform mit 10% Alkohol und Aceton mit 10% Alko- hol bezeichnet. Aueh reines Aceton, Methyl- und Xthylacetat ist meist geeignet, nur das Alkaloid Dilaudid wird daraus an Magnesiumoxyd teilweise adsorbiert. ]Die bei der Extraktion getrennt erhaltenen Extrakte der Alkaloide, ScMafmittel und des Morphins werden auch getrennt gereinigt, wobei die Extrakte vor der Reinigungsbehandlung zweck- mgl~ig mittels Natriumsulfat getrocknet werden.

Beziiglich der sehr ausfiihrlichen weiteren Angaben muB auf die Originalarbeit verwiesen werden. A . EIO~tLEI~.

Bestimmung des Metallgehaltes yon biologisehem Material. Eine Methode zur colorimetrischen Bestimmung. des Kaliums wird yon M. A. M. ABUL-FADL 1 beschrieben. Das Kalium wird in der itblichen Weise mit Natrinmkobaltnitritreagens gefKllt, und die alkalische LSsung des Kobaltsalzes hat die Fghigkeit, in Gegenwart yon Glycin oder Alanin das Phenolreagens yon FoLI~r nnd ClbCALTEV (Phosphormolybd~ns~ure- Phosphorwolframs~ure-Phenolreagens) zu reduzieren. Die entstehende blaue Farbe ist dirckt proportional dem Kobaltgehalt. Zwischen 0,3 und 0,5 m GlycinlSsung entsteht ein Farbmaximum, welches bei 37 ~ nach 10--15 rain erreicht ist, und dann fast 24 Std nnvergndert bestehenbleibt.

M~n f&llt 0,2 ml Serum bzw, KaliumstandardlSsnng tropfenweise mit 0,5 ml filtriertem Kobaltnitritreagens 2, fiigt nach 45 rain 1 ml Wasser zn nnd zentrifu- giert. Der Niedersehlag wird erst mit 2 ml Wasser, dann mit 5 ml 70~ Xthanol gewasehen und schlieg]ich naeh Zusatz yon 2 ml Wasser mi~ 1 ml 7,5~oiger Gly- cinlSsung und 1 ml 25%iger SodalOsung gemiseht und darauf 1 ml Phenolreagens zugesetzt. Man stellt 10--15 rain in ein Wasserbad yon 37 ~ kithlt dann auf I~aumtemperatur, ffillt auf 6 ml anf und eolorimetriert mit Rotfilter.

Die Farbe ist wesentlich intensiver als mit dem Cholinferrocyanid- reagens. Mit der Flammenphotometrie werden dieselben Werte erhalten und Kaliumzus~tze quantitativ wiedergefunden. K. HINSBE~G.

Zur Kaliumbestimmung in biologischem und landwirtscha/tlichem Ma- terial empfiehlt J. T12CSLEY ~ ein nephelometrisches Verfahren, das auf der F~llung als Kaliumkobaltnitrit beruht. Eine zur ~essung geeignete stabile Triibnng erh~lt man durch F/illung aus einer LSsung, die Methyl- alkohol, Propylenglykol und Glycerin enth~Llt. Man arbeitet am besten bei 15 ~ C. Anwesendes Ammonium-Ion wird mit Natriumhypochlorit lm- sch~dlich gemacht. Natrinmhypochlorit selbst beeinflui~t die Kalium- bestimmung nicht. Anch Calcium, Magnesium, Phosphat, Sulfat, in ge-

1 Bioehemie. J. 44, 282 (1949). 2 VgL K~A~Elz, B., u. F. F. TISDAI~L: J. of biol. Chem. 48, 223 (1921); vgl.

diese Z. 74, 157 (1928). 3 Analyst 74, 167 (1949).