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3w die Sonnenstrablen hiebei von Einflufs seyen, etellle ich folgenden Versuch an. Ich nohm drei Glasstikke, die mir frihig schienen, diesen Farbenwechsel zu zeigen; eius derselben war violett, die beiden andern purpurroth oder nclkenfarben, doch alle in SO schwachem Grade, d d s die Farben iiur beim Hindurchschen nacli der Lange siclit- bar wurden. Jedes von ihnen brach ich einmal durch, lcgte die eine Hslfte desselben, in Papicr gewickelt, an eioeu dunkeln Ort, und die audere an der Luft in Son- nenschein. Dick geschah im Januar, uod in der Mitto des Septembers t\iirden sie wieder unlersuclit. Uie vor dem Licht geschfitzten Sliicke schicnen keine Versnde- mug erlitteii zu habcn, die aber, welche im Sonnenschein gelegeii batten, waren dunkler geworden, und znar die blisseren just am starksten, in solchein Grade, dafs man schnerlich vermuthct haben witrde, sic hiitten mit dem im Dunkelu verwalirten eiust zusnmmengehangen. Es scheint demoach, drrfs die Sonnenstrahleo, setzt Hr. F. hinzu, selbst auf so harte und dauerhafte Verbindungen wie Glas eine chemische Wirkung ausiiben kiinnen. P. XVIII. Liebcr den Uwarocvit, eine neue Mineral- species ; von H. Hefs in St. Petcrsburg. In der letzten Sitzung der biesigen mineralogischen Ge- sellschaft waren mir inebrere Mineralien zur l’riifuog vor- gelegt. Als ich gelegentlich Dioptas zur Vergleichung vcr- langte, wurde niir eine Stufe vorgelegt, die mit der Eti- kette versehen war: Diopias UOR Bissersk. - Das Mi- neral sak auf Chromeisenstein, und glich dem Uioptas

Ueber den Uwarowit, eine neue Mineralspecies

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3w die Sonnenstrablen hiebei von Einflufs seyen, etellle ich folgenden Versuch an. Ich nohm drei Glasstikke, die mir frihig schienen, diesen Farbenwechsel zu zeigen; eius derselben war violett, die beiden andern purpurroth oder nclkenfarben, doch alle in SO schwachem Grade, d d s die Farben iiur beim Hindurchschen nacli der Lange siclit- bar wurden. Jedes von ihnen brach ich einmal durch, lcgte die eine Hslfte desselben, in Papicr gewickelt, an eioeu dunkeln Or t , und die audere a n der Luft in Son- nenschein. Dick geschah im Januar, uod in der Mitto des Septembers t\iirden sie wieder unlersuclit. Uie vor dem Licht geschfitzten Sliicke schicnen keine Versnde- m u g erlitteii zu habcn, die aber, welche im Sonnenschein gelegeii batten, waren dunkler geworden, und z n a r die blisseren just am starksten, in solchein Grade, dafs man schnerlich vermuthct haben witrde, sic hiitten mit dem im Dunkelu verwalirten eiust zusnmmengehangen. Es scheint demoach, drrfs die Sonnenstrahleo, setzt Hr. F. hinzu, selbst auf so harte und dauerhafte Verbindungen wie Glas eine chemische Wirkung ausiiben kiinnen.

P.

XVIII. Liebcr den Uwarocvit, eine neue Mineral- species ;

von H. H e f s in St. Petcrsburg.

I n der letzten Sitzung der biesigen mineralogischen Ge- sellschaft waren mir inebrere Mineralien zur l’riifuog vor- gelegt. Als ich gelegentlich Dioptas zur Vergleichung vcr- langte, wurde niir eine Stufe vorgelegt, die mit der Eti- kette versehen war: Diopias UOR Bissersk. - Das Mi- neral sak auf Chromeisenstein, und glich dem Uioptas

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ganz auffallend. - Das ungen.ilhnliche Vorkommen des- selben veranlafste mich zur PrOfung desselben; es zeigte Tor dem Lfilhrohr folgendes Verbaltcn:

Fur sich kann es im Kolben erhitzt werden, ohne Wasser abzugeben und olirie zu decrepitireu,auch versiidert sicb dabei die Farbe nicht. Ein dunner Splitter, in der Platinzange gehalteo uiid erbitzt, zeigte im streugen Feuer keine Spur voo Schmelzung; das Mineral batte dabei we- der seine Durclisichtigkeit, noch seine Farbe eingebiifst.

Von Borax wird es sehr tr8ge aufgelost, und giebt eiu klares, gesattigt cbrorngrhes Glas. Mit Zinn kouute keiue Spur Kupfer entdeckt werden.

Von Phosphorsalz wird es nur als feines Pulver zer- legt; nach dem Erkalten ist das Glas scbbo griin, und etrvas trlibe von arisgesciiiedeoer Kieselerde.

Von Soda wird es mit Brausen zertegt, clod giebt eine griine Fritte, die aber auch keine Spur von Schmel- zung erleidet.

Soviel man aus dem Verbalten vor dem Lblhrohre schliefseu kann, so verhiilt sich diefs Mineral im Allge- meinen wie der Granat, besitzt aber eiue grdfsere Hsrte und Strengflussigkeit ; mochte also eine besondere Spe- cies davoo s e p .

Da diefs Miueral hart, durchsicbtig, von cbromgru- uer Farbe ist, dabei noch im Feuer bestandig ist, so ist keia Zweifel, dal's es eine Sk l l e unter den Edelsteinen behaupten werde; es ist nur zu wiinscbcn, daCs man grd- fsere Krystalle linden milchte. - Der Form nach scheint es lnir ein Rhombendodecaeder zu seyn; was ich aber Geiibteren in solchen L'ntersuchungen zu bestimmeo fiber- lassen mufs.

Icli habe dieses Mineral, dem Prasident biesiger Aca- demie der Wissenschaften zu Ehreu, Uwarowit genannt.