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429 wmlcii; die gcringc Il'Icngc Kiescl~~iure, wclclic iii ilircr Asclie gcfuiiden wurdc, beweist, tlafs sic gut gerciiiigt wa reu. Die Rlethodc, drtrch Koclicn init lcohlciisaurem Pr'atron die von den Pflaiizcn aufgctiomineiie Kieselsliure voti, dctn als Veriinrciiiigiing bcigrmeogten Sanclc 211 sclieidcn , ist offenbar uiisichcr, iiiid deslialb habc ich iibtrrall die ganze Quaiititlit der gcfuiitleiieii Kiesclsiirtrc mitgciiannt. Die Mitte Mai's gesniiiinclte Roggeiipllauze ciithiclt bci wcitein die itieiste Aschc; da abcr eiii €lalni zu tlicser Zrit uiigcf~ihr 0,27 Grm. sviegt, wiilireiid voin rcifeii Stroll schon der Halin ohlie Aehrcn 1,2 bis 1,s wog: so folgt darnus, tlak voin Mai bis ZUI' Zcit dcr Rcife iioclr eiiie bedcutciidc Quaiititst unorganisclier Salze von dcr Roggcq&-iiize auf- geiio in I II c 11 we rd en in u fs. Neben den Ascliennnalpn w8reii die Stickstoflbcstim- mungen von Iiitercssc gewcscti, und ich hoffc dicselbco, so weit es noch iniiglicfi ist, nacliliefcrii 211 kiiiincn. sclion iin Jalire 1852 habe ich I) cine Abliandliing fiber den Wallrath bekannt geinacht, io wclclier ich angab, dais dersclbe atis den Cct~loagdverl~incli~i~~e~~ voii scchs orga- iiisclien , der Fettsaurercilie aiigrlliirenden Skircli bestclie, mcl ch e i ch S t earop h aus~ u r e , Rln rgari nsii nrc , 1% I in i t in s : 11 w, Cetios%ire, My1 istinsaure uiid Cocinsaure iiaiiiite. Dicsc Siiureii sollteii sicli alle urn C' H2 in ihrer Zrtsninnteuset- zung uiiterschciden, so zrvar, dafs die Forinel der folgeii- clen Siiiire gcbildet w i d , wenn inail von der der vor- liergelictideu C2 B2 abzieht. Die Reihe bcginnt init der Fortucl C3G#3604 uud endet mit C'~"IIzG0O'. IIJ eiiietii 1) Poggend Annal. Bd. 87, S. 21. *

Ueber den Wallrath

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wmlci i ; die gcringc Il'Icngc Kiesc l~~ iu re , wclclic i i i ilircr Asclie gcfuiiden wurdc, beweist, tlafs sic gut gerciiiigt wa reu.

Die Rlethodc, drtrch Koclicn init lcohlciisaurem Pr'atron die von den Pflaiizcn aufgctiomineiie Kieselsliure voti, dctn als Veriinrciiiigiing bcigrmeogten Sanclc 211 sclieidcn , ist offenbar uiisichcr, iiiid deslialb habc ich iibtrrall die ganze Quaiititlit der gcfuiitleiieii Kiesclsiirtrc mitgciiannt.

Die Mitte Mai's gesniiiinclte Roggeiipllauze ciithiclt bci wcitein die itieiste Aschc; da abcr eiii €lalni zu tlicser Zrit uiigcf~ihr 0,27 Grm. sviegt, wiilireiid voin rcifeii Stroll schon der Halin ohlie Aehrcn 1,2 bis 1,s wog: so folgt darnus, tlak voin Mai bis ZUI' Zcit dcr Rcife iioclr eiiie bedcutciidc Quaiititst unorganisclier Salze von dcr Roggcq&-iiize auf- geiio i n I II c 11 we rd en in u fs.

Neben den Asc l i ennna lpn w8reii die Stickstoflbcstim- mungen von Iiitercssc gewcscti, und ich hoffc dicselbco, so weit es noch iniiglicfi ist, nacliliefcrii 211 kiiiincn.

s c l i o n iin Jalire 1852 habe ich I ) cine Abliandliing fiber den Wallrath bekannt geinacht, io wclclier ich angab, dais dersclbe atis den C c t ~ l o a g d v e r l ~ i n c l i ~ i ~ ~ e ~ ~ voii scchs orga- iiisclien , der Fettsaurercilie aiigrlliirenden Skircli bestclie, mcl ch e i ch S t earop h a u s ~ u r e , Rln rgari nsii nrc , 1% I in i t in s: 11 w, Cetios%ire, My1 istinsaure uiid Cocinsaure iiaiiiite. Dicsc Siiureii sollteii sicli alle urn C' H2 in ihrer Zrtsninnteuset- zung uiiterschciden, so zrvar, dafs die Forinel der folgeii- clen Siiiire gcbildet w i d , wenn inail von der der vor- liergelictideu C2 B2 abzieht. Die Reihe bcginnt init der Fortucl C3G#3604 uud endet mit C'~"IIzG0O'. IIJ eiiietii

1 ) P o g g e n d Annal . Bd. 87, S . 21. *

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bald dnrnuf publkirtc!i Aufsatz iiber die Zusammensetzung des Hamnieltalgs, des Menschenfetts und des Wallratlis ') ist jedocli ron mir dargethan worden, d a t die vermeint- liche Margarinslure keiue reine Slure, sondern ein Gemisch von Stearinsaure uud Palinitinsiiure ist , eiue Thatsaclm, die neuerdings auf meine Veranlassriiig von G 6 s s m a n II ') bestltigt worden ist, weshalb ich zu schlieten berechtigt war, d a t unter den Verseifuiigsproducten des Wellraths die Siiure, deren Formel C34H34Q4 ist, ehenfalls nicht, statt ihrcr aber Stearinsiiure vorkomme, deren Identitlit init der Stearophanslure ich nachwies.

Diefs sowohl als auch der Umstand, d a t ich die Sauren der& Zusammensetzung sich durch die Formelu Cao €I3 "04 iind C2 I I z O4 ansdriicken lafst, nur in so geringer Menge aus dem Wallrath hatte gewinnen kgnneu, dafs ich midi von ihrer vollkominenen Reinheit nicht zu iibeneugen ver- mochte, leitete inich schon damals zu dew Gedankcn, auch dicse SIuren inbchten niir Gemisclie seyn. Hierin wurde ich durch die Resultate meiner Untersuchung der Butter "), deren Verseifungsproducte von der Rcibe von fetten Sau- rcn zwischen der Butterslure C8 HS 0' und der Butin- s h r e Ca U3 O', mit einziger Ausnahine der Laurostearin- saure C' Hz O4 alle diejenigen elithalten, welche dcr dlgemcinen Formel C4" Hi' O4 (n = gaiize Zahl) entspre- chend zusammengesctzt sind, so bestlrkt, dah icli in dein genannten Aufsatze jenen Gedanken als Vermuthung aus- zusyrechen wagte, welche ich durch eine neue Untersu- chung der Wallrntlrsluren zur Gewifsheit zu erbeben hoffte. In dew Folgenden wird inau den Beweis fur die Richtig- keit jeuer Vermuthuug finden.

Das Material zu dieser Untersuchung hat Herr Medi- zinal-Assessor M e r c k in Darmstadt nach meiner Vorscbrift darzustellen die Giite gehabt. Die dabei angewendete Me- tliode war in Kiirze folgende:

1) Ebend. Rd. 87. S. 553. * 2) Ann. d. Cheni 11. Pharm. Bd. 89, S . 123.* 3) P o g g e n d . Aiinal. Bd. 90, S. 137.*

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Zchn Pfrind gcreinigtcii Wallratlis wiirdcn iii 30 Pfund heifsen Weingcist gebraclit wid clarauf 4 ; Pfund Actzhali, das vorher in Weiugeist geliist war, hinzugethan, Die Miscliung wurdc Iangere Zeit gekacht, worauf sic iiiit ei- ner hinreichenden Mcnge eiuer Liisung von Chlorbaryum versctzt wnrde. Die Fliissigkeit wurde noch heirs dnrcli einen Spitzbeutel filtrirt, wobei der grdlste Theil des cut- standenen Bargtsatzes auf letzterein zuriickblieb. Ein ge- ringer Theil war in der LBsung entlialten, und flofs init dew geldsten Aethal durch deaselben liindurch. Der Rock- stand auf dein Filtriiin wurde noch warm inittelst ciiicr warnien Presse aufs Starkste ausgeprefst. Der Ruckstand wurde iiocli zmeilnal init Weingeist beliaiidelt und jedes- ilia1 stark geprefst. Von der gauzen Menge der weingei- stigen Ldsungcn wurde der Weingeist abdestillirt, n i d der Riickstand inehrfacli init Aether ausgezogen, bis dieses Lo- sungsmittel nichts melir aus demselben aufnahiii. Nachdein der Aetber abdestillirt war, blieb das robe Aetlial zuriick. Bie sammtlichen Barytsalze, sowohl der in Alkoliol niclit geliiste, a19 auch der durch Aether von deiii Alkoliol be- freite Tlieil, wiirden vereiiiigt und drirch Kociieii iiiit ver- diiiinter Saure die fctte S h r e abgcscliieden. Dicse wurde eiidlich nochiuals in Weingeist gelost, die L&iing tiltrirt uiid der Alkohol abdestillirt. So wurde die rohe Aethal- saure gcwonnen, deren Schrnelzpunkt bei 43O,5 C. lag.

Da RUS ineiner friiheren Arbeit iiber den Wnllrsth init Hiilfe der Thatsachen, die ich iiach Vollenduug dcrselhen durch Untersiichung dcs Hainiiieltalgs, des Rindstalgs uiicl der Butter festgestellt habe, init Sicherheit gcsclilossca wer- den darf, dafs der in Alkohol schwerer liisliche Theil der sogenannten Aetlialslure im. Wesentlichen aus Pa1rnitins:iurc besteht, der iiocli cine geriiige Mcnge Stearinsiiure beige- miscbt ist, so konnte es bei der neueu Untersucliuiig die- ser fetteu SIure wescntlich iiur darauf atikoinincn, die Zu- sammensetzung des in Alkohol lcicliter aufloslichcn Theirs derselben zit ermittcln. Drshalb liistc icli die p t i zc Mciige der SSurc io Alkohol uiid l ids dic Ldsiing crknlten. Uic

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cladiircli aiisgcscliicdeiic Massc wurde dorch cine kraftige I'rcsse voii der alkololischen Fliissigkcit befreit, worauf sic noch einige Male aiif dieselbe Wei se init Alkoliol be- liaiidelt wurde, bis die abgeprefste Siiure bei 57",5 C. Eclimolz. Sie bildcte nun cine w c i h e , zmar iu Nadcln crstarrcnde Masse , wie das gewiiliiilicb I\fargarinszurc ge- Iinnntc Gemiscli voii Stcariiisiiure uiid Palmitinssure, indesseii war die Nadellorni doch iiur wenig nierklicli Der liolie Schmelzpuiikt gcnugte, uiii darzuthiili, dafs die vie1 lciclitcr srlimelzcnden SBureu, welche ich bei iiieiiier friihereu Uo- tersucliung der Wallrathsaure, im reineu Zustande dararis abgeschicden ZLI baben mciute, entwedkr gar nicbt oder docli iiur in sehr geriuger Menge zuriickgeblieben seyn konnten. Sic miifsten, freilich iioch gernengt init deli in der Liisuiig gebliebencu Antlidlen von Stearinsiiure und Palmitiusaure, wcsentlicb in den alkoliolischen Likungen enthalten seyn.

Diese wurden deslnlb mit einander vermischt und dcr partiellen Falluog unterworfen, bei melcher ich als Fallu~igs- uiittcl essigsaure Magnesia anwendete. Dieses Salz wurde cler warmcIi alkoholischeu Losung niclit in alkoboliscl.i.r, soiidern in conccntrirter massriger Lihung beigcmiscbt, iim dadurch allrnalig den Alkohol iinnier mehr zu verdiiu- lien , uud daher auch die Abscheidung der inyristiiisaurcii Magncsia zu bcfihdern, welcbe in starkem Alkohol niclit ganz uiiloslicli ist, wabreiid das Magiiesiasalz der noch Icichter als die MyristinsYure schlnclzbareii Saure selbst noch in ver- diiniiteni Alkohol liislich ist, wic dicfs aus ineiuer frulicren TJntcrsuchung des Wallraths hervorgegangen war. Ucs- l inlb setzte ich auch bci dcii spPteren FAlutigeii Aininoiiiak- lliissiglieit zu der spiritufiscu Liisiing, urn die liisende W i r - huiig der allinalig in iiniiier griilserer iVIenge sich in der- selbcn ansanimelnden frcieii Essigeaure abzustumpfcn, bis ziilctzt ein gcringcr IJcberscliufs dieses Korpers durch al- halische Reaction sich beuierklicli machte. Das nach jedes- iiialigein Zusatz des Rlagnesiasalzes zu der heifseu L6sung d e r fctten Sdnren beiiii Erkaltcn sic11 Abscheidende, wurde nbgcprcfst und durch Koclicu init verdunatcr Salzslure die

r r a i -

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TaIkel.de VOII der fette~i Szure abgescliiedcn. Auf dicse Weise tlieiltc ich den in Alliohol geliist gcbliebeiicn Tlieil der Wallrathstiureii in 19 vcrschicdeiie Portionen, wahrend cine zwanzigste ungcachtet des Zusatzcs cines Ueberschus- ses V O I ~ essigsaurer Magnesia rind von Aininoniak in detn Spiritus gelost blieb. Aus dieser Portion wurde durcli Zu- satz von essigsaurem Bleioxyd die da rk entlialtene fette Saure vollstaiidig niedergeschlagen. Das so gefdlte Blei- salz, welches vorher wit verdiinntem Spiritus ausgewascheu uiid d a m getrocknet worden war, wurde mit Aether ex- traliirt, urn das etwa beigemengte blsaure Bleioxyd abzu- scheiden. Der Aether nabm jedoch nur eine hufscrst ge- ringe Mengc der Bleiverbindung auf, welche desllalb iiicht weiter untersucbt wordeii ist. Dcr nicht in Aethcr lbs- liche Tlieil derselbeii wurde anhaltend uiid mchrmals mit erueuteii Rlengen selir verdiiiinter Salzszure gckocht, UIU

die fette Siirire abzuschciden. Diese zwnnzigste Portion iiiukte hauptsZclilicli die leicbtest schmelzeiide Sliure aus dem Wallrath eiithaltea, welche nach meiner friiberen Un- tcrsucliung des Wallraths bei 340,8 C. schnielzen sollte. Diese offenbar iioch unreine Saure wurde aber erst bei 39”,T C. fllissig.

Die Schmelzpunkte der so gewonneneu S~ureportioiien waren iiach der Rcihe ihrer Abscheidung folgende : die lste Portion besacs den Schmclzpu~ikt v011 43’ C.

)) 2te ” >, ,, , )) 4 j II

JJ 3te ’’ ,J ,J 1) )I 4 3 ))

)I I t e ” ,> ,I ,I ’ I 43 ,711 ’J 5te J’ ) I >, I, I ) 42 ,7 ))

)J (jte 11 I, ,I 3) 4 3 , 7 ’ , JJ 7te 3) I) ,, I, JJ 4 0 , 7 1 1 JJ 8te ’1 ,, >J I, )I 4 0 , 5 ” J) 9te ” >I )) 1) J) 4 1 , 3 ) ) ~ ~ l O t e J) ,) ,I J, J’ 45 ,7 ’1

’1 l l t e ’1 I, I, > )’ 43 ,3 )’ ’3 12te 1) I, >, >, )’ 4 3 ,7 1)

1 1 1 3 t e ’3 > ,, n JI 42 ,5 PoggendorPs Annal. Bd. XCII. 28

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die 14te Portioii besak den Schinelzpunkt ron 42O C. ~ ~ 1 5 t e JJ JJ JJ JJ JJ 4 1 ,5 )J

> ~ 1 6 t e )J J, >, JJ )J 39 J>

~ ~ l ' i t e 1) 11 1, n 1) 31 ,7 'J , 1 1 6 t e JJ >I 1, JJ 'J 32 ,3 JJ

~ ~ 1 9 t e JJ )J JJ IJ J ) 32 ,7 JJ

JJ 20ste JJ 11 >J 18 n 39 ,7 JJ

Es ware eiue endlose Arbeit gewesen, wenii ich jede dieser einzelnen SIureportioncn hltte umkrystallisiren wol- ]en, uin zu versuchen ob sich aus ilineii eine reine Saure darstellcn liefse. Ich inischte daher diejenigen nacheinan- der abgeschiedenen Portionen vor dem Uinkrystallisiren wieder zusammcn, deren Schinelzpunkt sehr Ihnlich war, und die in der Art zu erstarren nicht mesentlich von ein- ander abwichen.

Die Portionen 1 bis 6 wurden in dieser Weise zu- sammeogemischt. Sie inufsten wesentlich die Stearinsaure und Palinitinslure enthalten. Beim Umkrystallisiren stieg zuerst der Schmelzpunkt, dann sank er wieder und endlicli stieg er wieder schnell. Nach der Reihe wurdeii folgende Schinelzpunkte beobachtet:

ls te Umkrystallisation 4 5 O , 3 C. 2te JJ 51 JJ

3te A 54 ,7 JJ

4te )I 56 ,3 )J

5te 3) 56 JJ

6te 1, 55 ,7 JJ

7te 1) 5-1 ,7 J)

6te JJ 54 ,d ((

9te JJ 54 JJ

l l t e JJ 56 , I )J

12te >I 60 ,3 )B

14te JJ 63 ,7 1) l5te 1) 61 ,3

lOte 11 56 ,7 JJ

13te 11 62 ,7 J)

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435 Nach der fiinfzehnten Krystallisation war die Menge

der Slure so gering geworden, dafs ich sie nicht ferner umkrystallisiren konnte. Diese Schwankung in dem Schmelz- punkt kann nur dadurch erklart werden, dafs zuuachst die leichtest lBslichen Sauren gelost blieben, und ein Geinisch von Stearinsaure und Palmitinsaure sich abschied, in wel- chein beim ferneren Umkrystallisiren der grofse Gelialt an Palmitinslure sich stetig minderte, so dafs der Scbmelz- punkt sich allmalig dem des niedrigst schmelzenden Ge- mischs dieser beiden Sauren naherte. Nachdeni dieser Punkt erreicht war mufste dann beim ferneren Umkrystallisiren der Schmelzpunkt bedeutend steigen. E r stieg iiber 62O C., so daL an der Gegenwart der Stearinsaure in dieser Ssure- portion kauin zu zweifelii ist.

Um nun zu untersuchen, ob in den alkoholisclien Ld- sungen, welche namentlich bei den neun ersten Krystallisatio- nen abgeprefst waren, eine besondere Saure zu entdecken sey, fallte ich sie wiederum partiell durch essigsaure Mag- nesia, wodurch sieben verschiedene Portionen erhalten wur- den, die einzeln umkrystallisirt werden mufsten.

Die erste Portion schmolz bei 4 5 O C. Ihr Schmelz- punkt stieg stetig beiin Umkrystallisiren, und nach neun- inaliger Krystallisatioii war er auf 61°,5 C. gebracht wor- den, worauf die Menge der Saure so gering gewordeii war, dafs fernere Umkrystallisation unmoglich wurde. Sie ent- bielt ohne Zweifel wesentlich Palmitinsaure, der sie ganz ahnlich erschien.

Die zweite Portion schmolz bei 44O,3 C. und ihr Schmelz- punkt stieg beim Umkrystallisiren stetig. E r war gleich 61 O , 3 C. geworden, als die geringe Menge der ausgeschie- denen Saure ferner diese Operation verbot. Auch diese Saure erschien nicht ganz reiner Palmitinsaure ahnlich, und enthielt ohne Zweifel im Wesentlichen diese Slure.

Die dritte Portion schmolz bei 4 7 O C. Ihr Schmelz- punkt sank beim Umkrystallisiren zuerst, d a m aber stieg er allm~lig wieder. Nach der Reihe wurden folgende Schinelzpunkte beobachtet

28 *

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ls te Umbrystallisation 4 6 O C. 2te 3, 45 ,4 1’

3tc I 46 ,5 JJ

4te I> 47 ’J

Bte ,I 64 ,2 J’

6tc >, 59 ,7 J’ 7te U 61 )5 ’1

8te >) 62 11

Die zulctzt abgeschicdenc Siiure hesa t den Schmelzpunkt uiid die Eigenscliaften reiner 1’almitins:iurc. ,Also aucli hier koniite nur diese Sliure gewonneii werden. Dafs der Schmelz- puiikt der Saure zuerst sank, kann nur dadurch erklart wer- den, dafs die zundclist nacli der Palinitinsdurc dorcb partielle Falluiig sicli abscheidende SBure, weiin sic init ihr ge- misclit wird, dieselbc Eigenschaft besitzt, wie die Palmitin- slure, wenil sic mit Stearins~iire gcmischt wird, d. h. dafs dcr Schinelzpunkt diescr Sliure durcli allm~ligeii Zusatz von I’almitinsaure siiikt, und erst, wenn die Meiige dcr Palmitinsiiure i n dem Gelnisch grbfser w i d , allmZlig sicli dem Schmelzpunkt dieser Saure nahert. Directc Versuche die ich jedoch erst spiiter mittlieileii will, uni den Zusam- nienhang nicht Z U storen , haben diese Verinuthung voll- kommen bestatigt.

Die vierte und fiinfte Portion wurden mit einauder ge- mischt uiiikrystallisirt, weil ihr Sclimelzpunkt iialiezu gleich war, und sic sich auch in den iibrigen Eigenschaften selir iialie standcn. Der Sclimelzpuiikt stieg dabei stctig bis er iiach siebenlnaligem Uiukrystallisireii gleich 53O,Y C. ge- worden war. Als die Saure bci 52” C. sclimolz, erstarrte sic in langen Nadeln, wic die Margarii1s:iure. Bei 53°C. Schmelzpunkt waren zwar iioch Nadelclicn zu erkennen, aber sic waren scbon sehr undeutlich. Endlich erscliien die Slure schuppig krystallinisch, ganz ahnlicli wie die reine Stearinsaure und Palniitinsaure, von dcr sic sich nur durch den Schinelzpunkt und wie sich spater ergeben wird durch die Zusalnlneiisetzung wesentlich untcrschied. Adscr- dem ist sie Ieichter liislich iii kaltem Alkohol als jeiie bei-

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den. Durch feriieres Uuikrystallisireii koniite der ScBnielz- punkt dieser Sarire nicht erhijht werden. Icli glaubte sie deshalb fur rein halten zu diirfen. Diefs zu priifeii ver- scliob ich jedoch, weil ich hoffte, noch inehr dieser bei 53'3 C. scbinelzenden Saure zu gewinnen.

Die sechste bei - ISo C. schinelzende Portion erlrijlite heiin Uinkrystallisireii ihre Schmelzpurikte stetig. Schon iiach dcr dritten Krystallisation war derselbe auf 53",S C. gestiegen, uiid liefs sich durch fernere Wiederholung die- ser Operation iiicbt weiter erhohen.

Ganz auf dieselbe Weise verliielt sich die siebente Por- tion, deren Schmelzpunkt bei 4 5 O C. lag.

Diese drei hei 53O,8 C. schinelzende SBureportioueii wurdeii miteinander gemischt, ohne d& sie ihren Schmelz- punkt oder iiberhaupt ihre Eigenschaften iinderten. Uni von ihrer Ungeinengtheit inich zu iiberzeugen loste ich sie in vielein Alkohol uiid schlug sic mit so vie1 essigsaurer Barjterde iiieder, dais nur etwa die Hdfte derselben in die feste Verbindung iibergeben honnte. Die in dein Ba- rytsalz soivolil als in der Alkohollosung entbaltene Saure- portion besafs keinen wesentlich andereii Sclimelzpunkt, als die zu der partiellen Fallung angewendete Szure.

Durch diese Untersuchuog ist es erwieseo, dafs die er- steii sechs Siiureportioiien, welche BUS dein leichter iu Al- kohol l6sliclien Theil der Wallrathsiiure durch partielle Fallung erhalten wurde, Steariosiure und Palmitinsaure, aufserdern aber eine bei 53O,8 C. scliinelzende Saure eut- hielten, dercii Eigenthunilichkeit uiid ITngeinischtheit un- zweifelhaft ist.

Die 7te wid Ste bei 40",7 uiid 40',5 C. schinelzenden Saureportioneu (s. S. 433.), die zusainmen lieine grofse Menge ausmachten , wurden darauf unikrystallisirt. Der Schmelz- punkt stieg dadurch fortdaueriid bis er nacli zwiilfinaliger Wiederholung dieser Operation, wabei die Ssure auf eiii ~Iini~nuiii reducirt wurde, auf 59O,3 C. gestiegen war. Dic dadurch erhaltene Saure erschien schon der l'almitins~ure ganz %hnlich, aber die schuppige Krystallisation war noch

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438 niclit sehr deutlich. Sic koiinte iiicht eiii Gemisch dieser Saure mit Stearinsawe seyu, deun sotist hatte sie schon die nadelige Krystallforin beiin Festwerden aunehmen miis- sen. Sie mufs ein Geniisch der Palmitiusaure mit eiuer au- deren wahrscheinlich der bei 53O,8 C. schinelzeuden fetten Saure gewesen seyu.

Uie ueun folgeuden Portionen (9- 17), dereu Schmdz- puukt zwar verschieden war, die aber doch noch immer weseutlich die bei 53",8 C. schmelzeiide Saure euthalteu mufsten, da diese wie man spater sehen wird, sogar uoch durch Umkrystallisatiou der le ten uud 19ten Portion, die icli zuerst vorge~iommcii hatte, gervonnen wurde, wurden gemischt uud umkrystallisirt. Der Schinelzpuukt stieg, kounte aber bei wiederliolten Versucheu durch diese Ope- ration nicht iiber 51°,5 C. gesteigert werden. Er blieb dreimal hintereinander vollkommen constant. Bei der par- tiellen Fallung mit essigsaurer Baryterde zeigte sich abcr soglcich, dafs die S h r e noch eiu Geinisch war, deiin die aus dem zuerst gefdlten Barytsalz durch Kochen mit sehr verdunuter Salzsaure abgeschiedene Saure scliinolz bei 47O,5C. 1)aiiu folgte eine bei -19" C., d a m eine bei 50°,3 C. schinel- zciide Saureportiou. Aus dcr restireuden Flussigkeit kry- stallisirte auf Zusatz vou etwas Wasser in der Kd te eiue bei 52" C. schinclzetide Slure heraus, dcren Sclilnelzpiiukt durch Umkrystallisirch auf 52O,3 C. stieg, d a m aber bei zwei fcrnereii Krystallisatiouen gaiiz uuveriindert blieb. Die partielle Fallung wies aber auch die Uureiuheit dieser Siiurc uach, deshalb mischte ich die iin festeu Ziistaudo abgeschiedcue Saure mit allen den Alkoholliisuiigen zu- sarnmen, aus deucu sie all in~lig abgeschieden war uud falltc sic nochmals partiell mit essigsaurer Baryterde. Die in dein gefglltcn Barytsalz eiitlialteiie Saure schmolz bei 50° C. Aus der davou abgeschiedeneu init etwas W'asser geuiischtcn LGsung krystallisirte in der Kdte eine bei 53" C. schinelzeiide Slurc heraus, deren Schinelzpunkt durch eiu- iualiges Uwkrystallisireu auf 53 O , S C. stieg, melclier durch ferneres Umkrystallisiren uicht inehr veraudert werdcn

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kounte. Die Saure erscliieii schuppig krystalliuisch gatiz in der Weise wie die a m den fruher untersuchten Por- tionen abgeschiedene, deusclben Schinelzpnnkt besitzende.

Die lYte und 19te Saureportion wurden zusammen ails Alkohol uinkrystallisirt. Der Schmelzpunkt stieg dadurcli stetig, bis er nach dreirnaIiger WiederhoIung dieser Ope- ration constant wurde. E r betrug ebeiifalls 53",8 C. Das Aussehen der gewouneiien SIure stimmte gauz init dein der fruher abgeschiedenen Saure voii diesem Schinelzpunht iiberein.

Endlich die 20ste und letzte Saixreportion, welche selbst iiach Zusatz eines Ueberschusses voii Aintnoniak und voii essigsaurer R.laguesia, so wie einer niclit uiibedeutendeii Rlenge Wasser in der Losung blieb und dereii Schmelz- punkt bei 39O,7 C. lag, erhiihte beim TJmkrystallisireii ihren Schmelzpunkt stetig, so dafs er, aachdem diese Operation viermal wiederholt war, auf 43",6 C. gestiegen war. Durch fernere Uinkrystallisatiou liefs er sich niclit weiter veran- derii. Als der Schmelzpunkt bei 4 2 O C. lag, erstarrte die Saure in deutlicheii aber weniger schiineii Nadeln, als die Mischung von Palinitinsaure mit wenig Stearinsaure, wel- cher mail bis dahin den Nainen Margarinslure beigelegt bat, und die auch einen etwa 2 O C. niedrigerii Schmelz- punkt besitzt, als die reine Palinitinsaure. Die Vermuthung lag nahe, dafs ein Gcmisch voii der bei 43",6 C. schmel- zenden Saure mit einer kleiiien Menge der bei 53O,8 C. schmelzeiiden ebenfalls die Eigeiischaft in NadeIn zu er- starren besefse, eine Vermuthung, die, wie ich spzter zei- gen werde, sich vollkommeii bestatigt hat. Die bei 43O,6 C. schinelzende Saure krystallisirte aber schuppig krystalli- iiisch, wie die Stearins%ure, Palinitinslure uiid die bei 53",8 C. schmelzende Saure. Sie war eine reine Substaiiz; dcnn durch partielle Fallung mittelst essigsaurer Baryterde schied ich sie in zwei Szureportionen, deren Schinelzpuiikte niclit Tyesentlich von dem der zu diesem Versucli verwendeten Saure abwich. DaL sie auch durch Uinkrystallisiren iiicht

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weitcr verlndert werden konnte, ist schon oben erwahnt worden.

Um die Abwesenheit noch eiuer anderen, nocli schwe- rer durch essigsaure Magnesia fallbaren Saure, als die bei 43",6 C. schmelzeiide, darzuthun inischte ich alle die Lii- sungen, welche von dieser Saure abgeprefst worden waren zusaminen und Fdllte sie partiell mit essigsaurer Baryterde. Die nus dem zuerst gefallten Earytsalz abgescliiedene Saure schinolz bei 3a0,7 C., die folgende bei 3 3 O , 3 C., die dritte bei 34O,7 C., die vierte bei 36O,5 C., die fuufte bei 37O C., die sechste und letzte bei 38O C. In der Losung war kaum eine Spur der fetten Saure zuriickgeblieben. Als die letzteii drei Portioncn jede fur sich umkrystallisirt wurden , stei- gerte sich ihr Schmelzpunkt allmalig , am schnellsten bei der letzten, weniger schnell bei der bei 37O C. und aufserst langsam bei der bei 36O,5 C. schmelzenden Saure. Doch lieferten alle drei endlich noch geringe Mengen der bei 43O,6 C. schinelzenden Saure. Die iibrigen Saureportionen wurden nicht weiter urnkrystallisirt, da sie noch von der bei 53",8 C. schmelzenden Saure elithalten mufsten. Spa- ter zu erwahnende Versuche beweisen, daCs Gemische die- ser Saure mit der bei 43O,6 C. schinelzenden einen niedri- geren Schmelzpunkt besitzen, als die letztere und dadurch ist der Urnstand zu crklaren, daCs jene ziierst abgeschiede- nen Saureportionen so leicht schinelzbar sind.

Hiernach enthalt der Wallrath in wesentlicher Mengc nur vier Verbindungen des Aethals und Stetals, und zwar sind folgende Saiiren dariii gefuiiden worden:

I ) Stearinsuure deren Schmelzpunkt hei 69O,2 C. licgt. 2) Palmitinsiiiure ') I, JI 6310 I(

3 ) Eine bei 53",8 C. schmelzende Saiire, welcher icli V O ~

nun an den Namen Myristinsaure geben will. 4 ) Eine bei 43",6 C. schioelzende Saure, welclie wie die

Analysen ergebeii , mit der Laurostearinsaure ideii- tisch ist.

Ich werde zunachst die Untersuchuagen folgen lassen, welche die Identitat dcr VOII inir abgeschiedencn SIurcn

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mit P l a y f a i r ' s Myristiiislure uiid init M a r s s o n ' s Lau- rostearinsaure dartliun.

U II t e r s u c h 11 g d e r M y r i s t i n s iir e. Die Myristinsaure, welche von P l a y f a i r ) in den

Verseifungsproducten der Muskatbutter aufgefundeli wor- den ist, schmilzt nach ihm bei 490 C. Die von inir dar- gestellte besitzt allerdiiigs einen hiiheren Sc!rmelzpunkt, alleiu schon in meiiiem fruhern Aufsatze uber deli Wall- rath ') habe ich dargethan, dafs P 1 a y fair's Myristin," qaure von einer kohlenstoffarmeren Saure nicbt vollkoininen frei geweseu seyn kann. Durch Beiinischnng einer solchen mufste der Schmelzpunkt der Myristinsaure iiothwendig erniedrigt werden. Meine Analyseii der bei 53O,8 C. schinel- zenden Saure, welche icli aus dein VTTallrath gemotinen habe, so wie ihrer Verbindungen beweisen aber, dafs ihr die Formel C28 H2 * 0' , welche der Myristinsaure zuge- schrieben wird, angehort.

Von den Eigenschaften dieser Saure kann icli iiur we- nig aiifiihren. Im Aeufsern unterscheidet sie sich von der Palmitiiisaure gar nicht. Sie hesitzt , weiin sie iiacli dein Schinelzen wieder erstarrt ist, dasselbe schuppig krystalli- nische Gefiige, wie diese. Doch ist ihr Schmelzpunkt nie- driger. Er liegt, wie schon erwabnt bei 53O,8 C. In Al- kohol liist sie sich etwas leichter, als die Palmitinslure, uiid scheidet sich daraus bei hinreichender aber iiicht zu p o k e r Concentration der Losung in perlmutterartig glan- zenden Blattchen Zuni Theil wieder ab.

Die Analyse der Myristinstiure selbst hat zu folgenden Zahlen gefuhrt.

I. 0,2107 Grm. lieferteii 0,5669 Grm. Kohlenskiwe uiid 0,2329 Grm. Wasser.

11. 0,2077 Grm. gaben 0,5582 Grm. Kohlenslure u l~d 0,2292 Grni. Wasser.

Diese Zahlen entsprechen folgender Zusammensetzung: 1 ) Ann. d. Clicm. u. Pharm. Bd. 37, S. 152. * 2) P o g g e n d . Anu. Bd. 87, S. 272-274."

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442

I. 11. bcrethnet

Kolilciistoff 73,39 73,30 73,68 29 C Wasserstoff 1528 12,26 12,28 26 34 Sauerstoff 11,34 14,44 11,04 4 0

100 100 100 Uiu iiuii auch eiiiige dcr Verbiiiduiigen dieser S h r e

zii uiitersuchen, stellte ich dieselbeii geiiau so dar, wie friilier die Salze der Palinitinsaure uiid Steariiisaure. Aus dein , \vie bci diesen Gelcgenheiteii ausfiihrlich augegebcn, dargestellteii Natronsalze, welches in etwas verduiintem Al- k o h l geliist war, wurde durctl doppelte Zcrsetzuiig niit salpetersnurem Silbcroxyd, salpetcrsaurcin Bleioxyd uiid schwefelsaurem Kupferoxyd, das Silber-, Blei- uiid Kupfer- oiydsalz gewonuen , wclche durch Wascheii init Spiritus uiid endlich mit Wasser vollkomineii gereiiiigt wvnrdeu. Das Barytsalz wurde durcli Vermischen der heifseu alko- Iiolisclieii Liisung der Myristinslure niit eiiier lieifsen coii- ceiitrirten , wassrigeii Losung YOU essigsaurer Baryterde uiid Abkiihleii der Mischung niedergeschlagen , worauf es zuerst mit verdiiniitem Alkohol, daiiii init 1ieiCseln Wasser ausgewascheii wurde. Eudlich die iiiyristiiisaurc Magnesia wurtle durch Vermisclieii der init uberscbiissigein Aminoniak uiid ciner wSssrigeii Salmiakliisuiig versctzteii alkoholischen LiJsung der Myristiiiskire niit eiiier Liisung voii schme- felsaurer Maguesia uiid Wascheii der gefallteu Verbiiiduug init Wasser dargestellt.

Auch die Aetliyloxydverbinduii~ dicser SZure habe icli dargestellt. Sic entsteht selir leicht, ~ e i i i i mail trocknes salzsaures Gas durch cine kochendhcifsc Lijsung derselbeii in absolutein Alkohol leitet. Sic scheidet sicli jedoch erst aus, weiin die Mischung erkaltct, oder wcuii der Alkohol diirch das Kocheii zum grOfste~ Theil verduiistet ist. Uin dieseii Kiirper zu reinigeu , liefs icll die Flussigkeit voll- koinmeii erkalteii , worauf sich auf dcni Chlorwasserstoff cutlialtendcn Alkoliol cine iilige Scliiclit nusnlnuiclte, VOII

der mit Hiilfe eiiier Pipette der Alkolrol abgesogen wurdc. l)cr riicksthdige Acther nurde uiebrnials wit kaltcin Wciu-

____ -- ~

Page 15: Ueber den Wallrath

443

geist geschiittelt und der 11un uber dein Acther sicli an- samlncliide Alkoliol jedesuial auf dieselbe Weise iniiglichst weggenommen. Darauf wurde derselbe mit wenig Alkohol erhitzt, wobei er sich vollkoiniiien liiste. Beiin Erkalten schied er sicli voii Neuem in fliissiger Form aus. Der Al- kohol wurde wieder wit Hulfe der Pipette iiiiiglichst eut- fernt, und darauf der Acther eitier etwas iiicdrigeren Tem- peratur ausgesetzt, wodurch er in sehr scliiitien grofseti Kry- stallen anscliofs, welche sehr hart waren, aber adsers t leiclit schmolzen. Von der fetten Masse wurde der Rest des Alkohols abgegossen, worauf der Acther iiiit kaltem Al- koliol nocb inehrmals abgespiilt wurdc.

Die Untersuchung dieser sechs Vcrbinduiigen der My- ristinsaure hat Folgendes ergeben.

M y r i s t i n s aiir e s S i 1 be r o x y d.

Diese Substanz ist eiu schneeweifses, am Liclit sich iiur aufserst wenig graulich farbendes, sehr voluminiises, selbst mit deiii Mikroskop betracbtet, nicht krystalliiiisch erschei- iiendes, Pulver, welches schon a n der Luft getrocknet al- les hygroscopisclie Wasser ahgicbt, uiid bis iiber den Koch- punkt des Wassers erhitzt wcrden kann, oline sich zu zer- setzen. Bci starkerer IIitze zcrsetzt cs sich nocli elie cs schmilzt.

Uei der Analyse dieser Verbindung erliielt ich folgende Zahlen.

I. 0,5083 Grm. derselben liefertcii 0,1637 Grin. Silber. 11. 0,3507 Grm. gaben 0,6.107 Grin. Kohlens;iure, 0,2533

Grm. Wasser uiid 0,1130 Grm. Silber.

I. 11. Bereelmet.

Kohle~~stoff - 49,82 50,15 28 C

Sailers to ff - 9,93 9,55 4 0 Silber 32,21 32,22 32,21 1 Ag

100. 100.

Wasserstoff - 8,03 8,OG 27 I-€

Page 16: Ueber den Wallrath

444

Myris t iusnures B l c i o x y d .

Dieses Salz stellt eiii schneeweifses, schr lockeres, selllst uiiter dein Mikroskop nicht lirystalli~iiscli erscheiuendes, Pulver dar, welches iingefshr zrvischcii 110" uiid 120" zu eiiier farblosen Flussigkeit schmilzt, die bciin Erkalten zu eiiier weibeii uiidurchsichtigeii, iiiclit krystalliiiischell Rlasse gesteht. Bei hiiherer Teinperattir br:iunt uild schwkzt es sich uiid scheidct unter Eiitwickelung breniibarer Gase inetallischcs Blei aus.

I. 0,4271 Grm. dieser Verhiodullg lieferten 0,0923 Grin. Blei uiid 0,0446 Grin. Bleioxyd, im Gaiizeii also 0,1337 Grin. Blci.

0,2574 Grin. derselbcn gabeli 0,478 Grm. Kohleii- sliure, 0,189 Grm. Wasser, 0,0073 Grin. Blei uud 0,0789 Crm. Bleioxyd, iiii Ganzcn also 0,0804 Grm. 131ei.

Aus dieseu Zahleu folgt folgende Zusamiiieiisctzung die- scs Salzes.

11.

1. 11. Bereclinet. Kohleustoff - 50,65 5038 25 C: Wassersto ff - 8,16 8,16 27 €4 Sauerstoff - 9,95 9,GS 4 0 Blei 31,30 31,24 31,31 1 Pb - - ___

100. 100. M y r i s t insanres K u p f e r o x y d

ist eiu blaulichgrunes sehr lockeres uiid voluniiniiscs Pul- ver, welches uiiter den] RIikroskop als aus kleinen lufserst feiiicu Niidelclieii bestcliend crscheint, uiid hei einer Tem- peratur, die den Kochyunkt dcs Wasscrs ctwas iibersteigt, SiCh dunkler blaugriin f:irbt iind zusaminensintert, ohue ge- rade zii schmelzeii. Bei iiocli hiilierer Temperatur wird es iiiiter Abscheiduiig voii inetallischein Kupfer zersetzt.

I. Aus 0,5066 Grin. dieses Salzes erhielt ich 0,0772 Grin. Ku 11 fc r o x y d .

11. 0,2561 Grin. dessclbeti gaben 0,607 Grin. Kolllen- ssure, 0,2403 Grill. Wasser uiid 0,0397 Grin. Kiipferoxyd.

111. 0,2388 Grin. liefcrten 0,5685 C, rm. Kol~lensaure, 0,2254 Grm. Wasser und 0,0368 Grin. Kupferoxyd.

Page 17: Ueber den Wallrath

44 5

Hieraus folgt folgcnde Ziisaniu~ensetzung dcs uipristin- saureii Kupferoxyds.

I. 11. 111. Bcrcchnet.

Kohlenstoff - 64,65 64,93 66,97 28 C Wasserstoff - 10,43 10,49 10,44 27 €3 Sauerstoff - 9,42 9,17 9,28 3 0 Kupferoxyd 15,24 15,50 15,41 15,31 1 Cll

~~~

100. 100. 100.

Myr is t i n saur e B ary t e r de.

Dieses Salz ist ein weibes, perlmutterartig gl~nzendes, selir leichtes, krystalliuisches Pulver, welches in hi)herer Temperatur zersetzt wird, bevor es schmilzt. Es erscheint uiiter dem Mikroskop als aus lauter aufserst diiunen Blatt- chen zusammengesetzt, deren Form bei iiieinein Salz nicht deutlich erkennbar war.

I. 0,4185 Grm. dieser Verbindung gaben 0,1639 Grin. scliwefeIsaurer Baryterde.

11. 0,2836 Grm. derselben lieferten bei der Elemen- taraiialyse 0,57 1 Grm. Kohleiis%ure und 0,2322 Grm. Was- scr uud im Schiffchcu blieberi 0,0934 Grin. kolileusaurcr Bary terde.

Hieraus folgt folgende Zusaininciisetzuiig : 1. I f . Rerechnet.

Kohlenstoff - 56,92 56,85 26 C Wasserstoff - 9,lO 9 , l d 2 7 H Sauerstoff - 6,lO 8,12 3 0 Baryterde 25,72 25,56 2539 1 n a --

100. 100.

Myrist insaure Magnesia

ist eiii Ziifserst lockeres Pulver, welches uiit Hiilk des Rlihroskops als aus gufserst kleineii Nadelchen bestehend erkannt wird. Bei einer Temperatur, die den Kochpuukt des Wassers iibersteigt, sintert es al1in:ilig zusaininen und wird hei 140° in eine durchsichtige, abcr nicht fliissigc Masse niogcmandelt. Bei 150" C. wird es schon etwas

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fliefsender, ohne dafs jedoch die einzelneu Triipfchen leicht zusaininenfliissen. Rei nocli verstarkter Hitze wird es zersetzt. Diesc Verbindung enthalt noch Wasser, sclbst wenn sie inehrerc Wochen lang der Liift ausgesetzt war. In einein Versucli verloren 0,7025 Grm. derselbeu, als sic bis 14O0 C. erhitzt worden waren, 0,0673 Grin., in dein zwciten 0,2381 Grm. 0,0226 Grm. Wasser. Hiernach cut- halt die inyristinsaure Magnesia 9,58 und 9,49, im Mittcl 9,5d l'roc. W"'sser.

Dei der Aualysc der bei 1400 C. getrockneten Verbin- dung erhielt ich folgende Zalilen.

I. 11. 0,2016 Grm. lieferten 0,5183 Grin. KohlensHure uiid

0,017 1 Grm. Magnesia. Die Wasserbestimmung verun- gliickte.

111. Aos 0,2155 Grin. derselben erhielt ich 0,552 Grin. KohlensZiure, 0,2186 Grm. Wasser und 0,018 Grm. Mag- nesia.

Hieraus folgt folgende Zusammensetzung dieses Kiir- pers.

0,4356 Grm. gaben 0,036 Grm. Magnesia.

I. 11. 111. Bcrechnet.

Kohlenstoff - 70,ll 69,66 70,2Y 28 C Wasserstoff - - 11,27 11,30 27 I4 Sauerstoff - - 10,52 10,O-i 3 0 Magnesia 8,26 6,dB €435 837 1 M g --

100. 100.

Deinnach kann die Zusammensetzung der myristinsau- reii Magnesia durch die Formel C' Hz ' O 3 + M g O aus- gedriickt werden. Der Wasscrgehalt scheint drei Atoine zu betragen, dcnn in diesein Falle miifste der bcim Trock- iien der an der Luft von auhaftendem Wasser befreiten Verbindung diirch hiihre Temperatur 10,15 Proc. betragen. Er war eiii wenig geringer, ohne Zweifel, weil das nur schwacli gebundene Wasser auch bei gewolinliclier Tem- peratur allindig entweicht. Die Forinel der wasserhalti- geu Verbindung ist d J e r C2 * H z 7 O 3 + Mg 0 + 3 €4 0.

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447

M y r i s l i n s n u r e s Aethyloxyd. Dieser Aether ist vollkoininen farblos, und bei gewiihn-

licher Zimmertemperatur flussig, gesteht aber bei stlrkerer Abkuhlung zu einer schiin krystallisirten Masse. Lab t inan ihn auf verdiinntem Alkohol schwiinmen und setzt ihn dann ciner sehr alliniilig abnehmenden Temperatur aus, so krystallisirt er oft in sehr schiinen grofsen Krystallen, die inan aber niclit leicht genauer untersuchen kann, weil sie bei der geringsten Temperaturerhiihung , selbst schon durch die von dem Beobachter selbst ausstrahlende Warme flussig wird, oder wenigstens die scliarfen Kanten oder Ecken verliert. In heifsem Alkohol ist er leicht liislich.

Bei der Analyse dieser Verbindung erhielt ich folgende Zahlen:

I. 0,1737 Grm. derselben lieferten 0,4767 Grm. Kohlen- s l i m und 0,1957 Grm. Wasser.

11. 0,2133 Grm. gaben 0,585 Grm. KohIenslure und 0,2397 Grm. Wasser.

Hieraus folgt folgende Zusammensetzung : I. It. Bereclinet.

Kohlenstoff 7485 74,80 76,OO 32 C Wasserstol'f 12,52 12,49 12,50 32 H Sauerstoff 12,63 12,71 12,50 4 0 ___ --

l o 0 100 100 Die Formel fur diese Verbindung ist daher Cz8 H z 7 O 3

+ C4R5 0. Die Analysen sowohl der Saurc selbst, als ihrer Ver-

bindungen stutzen vollkoinmen die Ansicht, dafs dieselbe der Formel C2S W2' O3 + H 0 gemzfs zusammcagesetzt ist, uiid dafs in ihren Verbindungen init basisclien Sub- stauzen das Wasser durch cine iiquivalente Menge der Basis ersctzt ist. Diesc Shre ist daher Jlyristinsuure.

U n t e r 8 11 c Iinn g d er L 811 r o 8 t e arins 2ur e. Die Lanrostcarins:inre jst zucrst von M a r s s o ti ) in

den Verseifungsproducten der fetteii Substanz der Lorbee- 1) Ann. d. Cliem. U. Pharrn. Bd. 41, S. 329."

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reii aufgerunden mordcn. Nach i1im stellte sie s t h a UI er ') aus der ietteii Substanz der Pichurimbohnen (fubae picltu- rim rnujores) dar. Endlich fand sie G b r g e y ') in den Verseifungrsproducten des Cocosnufsdes. Die beiden letz- teren habell sic Pichurimtalgsaure genannt. Doch verdient der von dem Entdecker dieser Saurc ihr ertheilte Name, Laurostearinsaure den Vorzug , der vielleicht nur der 13equemlichkeit wegeu in Laurinssure verkiirzt werden kiiiin t e.

Die aus dein Wallrath gervoiinene Laurostearinsaure schinolz bei U0,6 C., wahrend die oben genannten Che- iniker ihrer Laurostearinsaure den Schmelzpunkt 43' C. oder 43-43O C. ertheilen. M a r s s o n sagt von ihr, sie sey in Alliohol sehr leicht Isslich, und krystallisire weder aus starkem, noch aus schwacliem Alkoliol beim Erkalten her- aus. S tha i i ie r bestatigt diek nur zum Theil, i de rn er aagiebt, dafs er sie allerdings aus verdiiuiitern Alhohol liabe lieraiis krystallisiren sehen. Gbrg ey dagegen fand, dak sie bei O o C. auch aus starkeiu Alkohol krystallisireu kiinne. Ich kanu letzteres bestatigen. Allerdings gehbrt dazu eine Temperatur, iiber welche man im Sornmer nicht leicht gebieten kann, eiii Umstand, der M a r s s o n und S t h a m e r ohne Zweifel zu dem Irrthum verlcitet hat. Die aus dem Wallrath gewonnene Laurostearinsaure ist eilie feste, fast durchscheiiiende , aber doch schuppig krystalli- iiische Substaiiz. S t h a m e r besclireibt sie als nadelig kry- stalliiiiscli erstarrend, ein Umstand, der im Verein mit dem, dafs er den Schmelzpunkt seiner Saure urn 0°,6 C. zu nie- drig fand, es hiichst malirscheinlich maclit, daEs die von iliiii untersuchte Saure noch eine geringe Menge Myristin- sgure enthielt. Denu icli werdc spater zeigco, dafs dic Laurostearinsaure durch Zusatz eiiicr geriug.cn Menge die- ser Ssure eiiicii niedrigern Scbmelzpuukt uiid nadelf6rmig.c Krystallisation annimmt.

Zur 1) Ann. d. Cbem. u. Pl~arm. Bd. 53, S. 393. * 2) Ebeod. Bd. 66, S. 305. *

Page 21: Ueber den Wallrath

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Zur Feststellung der Zusainmensetzuug dieser Sarire habe ich theils sic selbst analysirt, theils ihr Silberoxyd, Bleioxyd und Baryterdesalz, melche geiiau ebenso darge- stellt wurdeu, wie die entsprechendcn niyristinsauren Ver- bindungen. Lcider verbot die geringe Mellge der gewon- nenen reinen Saure eiiie weitere Ausdelinung der Unter- sucbung auf andere Verbindungen. Die Resultate derselben werden jedocli geniigen, uin die Zusammensetzung der Saure aufser Zweifel zu setzen.

Das Laurostearinslurehydrat lieferte bei der Analyse folgende Zahlen :

I. Aus 0,2017 Grm. erhielt ich 0,5403 Grm. Koblen- szurc und 0,2216 Grm. Wasser.

11. 0,2176 Grm. gabeii 0,5732 Grm. Kohlensaure und 0,2337 Grin. Wasser.

Diese Zahlen entsprechen folgender Zusammensetzung: 1. 11. Bereeknet.

Kohlenstoff 71,98 71,81 72,OO 24 C Wasserstoff 12,03 11,94 12,00 21 €3 Sauerstoff 15,99 I6,22 I6,OO 4 0

100 100 100 ___ -~

L R ti r o s t e a r i n s a 11 re s S i 1 b e r o xy d.

Diese Verbindung gleicht vollkoinlnen dein entsprechcii- den myristinsaureii Salze. Mittelst des Mikroskops iiber- zeugt man sicli aher leicht, dafs sic aus hfsers t kleinen, feiuen Nidelclien bestcht. Sie ist schneeweit , farbt sicli ain Licht kaum merklich grau und zersetzt sich in der Hitze, bevor sic schiiiilzt.

Bei der Analyse erhielt ich folgende Zahlen: I. 0,5782 Grm. hinterliefsen beiin Gliihen 0,2032 Grm.

11. 0,3373 Grm. liefertell 0,220 Grm. Wasser und 0,1155

111. AUS 0,2716 Grin. erhielt ich 0,465 Grm. Kohlen-

Hieraus folgt folgende Zusammensetzung dieses Salzes:

Sil h e r.

Grin. Silher. Die Kohlenslurebestimmung ging verloren.

saiire, 0,183 Grm. Wasser und 0,0958 Grm. Silber.

Poggendorfl's Annal. Bd. XCII. 29

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4 50

r. 11. 111. Rerecliner.

Kohlenstoff -- - 4469 46,91 24 C: Wasserstoff - 7,47 7,49 7,49 23 a Sauerstoff - - 10,55 10,.1'2 4 0 Silber 35,14 35,29 35,537 35,18 1 Ag ___ ____

100. 100.

L B u r o s tea 1' i n s a ii P e a It 1 e i o x y d.

Dieser Kiirper verhdt sicli gain wie dns entsprecheude inyristinsaure Salz. Er ist ein sclineeweiTses, sehr lockc- res, auch mittelst des Mikroskops bctrachtet, vollkommcn tinkrystallinisch erscheineodes, bei 110" bis 120" C. scbmel- zciides Pulver. Weiiii es im gesclimolzeneii Zustande der Erkaltuiig fiberlassen wird, so erstarrt es zu einer opaken, uiikryct~lliniscl~eii Masse.

Die Analysen dieser Verbindung fiilirteii zu folgeiidcn Zahlen:

I. 0,6302 Grm. derselben hinterliehen nnch dem Vrr- brennen 0,0568 Grm. Bleioryd und 0,1641 Grm. Rlei. Welche iin Gaiizen 0,2168 Griii. 12lei entsprechen.

11. 0,2671 Grin. licferteii 0,1825 Grin. Wnsser urid 0,4606 Grm. Kohlens;itire, so wie 0,0727 Grin. Oleioxytl uiid 0,0249 Grm. Blei.

Hieraiis ergiebt sich folgende Zusammensetzung: 1. TI. Rcreclinrt.

Kohlenstoff - 47,03 47,59 2-1 c

Sauerstoff 10,79 10,57 4 0 Wasserstoff - 7,59 7,60 23 W

34,40 3459 34,24 1 Ph Blei --.__ - . __ 100. 100.

L aiir o s t e rir i n 8 aiir e R ary t er d e.

Diese Verbindung verhalt sich dem eiitsprechenden iiiy-

ristiiisauren Salze ganz analog. Sie blldet eiii feines, leich- tes, weifses, perlinutterglanzendes Pulver, welches in I i i i - herer Temperatur sich zersctzt, bevor es schinilzt. Uiiter dem Mikroskop betracbtet, stellt es ebenfalls Y t l h - s t duiille

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Bllittchen dar , an deuen ich jedoch keine bestiininte Form eotdecken konnte.

Die Analyse derselbeii fiihrte zu folgenden Zahlen : I. Aus 0,6234 Grin. dieses Salzes erliielt ich 0,2708

Grm. schwefclsaure Baryterde. XI. 0,2932 Grm. desselben Iiefertcn 0,553 Grin. Koh-

lenssure 0,227 Grin. Wasser uiid 0,1065 Grm. kolilensaure Baryterde.

Hieraus folgt folgende Zusammensetzung: 1. TI. Berechnet.

Kohlenstoff 53,65 53,83 24C Wasserstoff - S,60 8,60 23 H Sauerstoff - 9,54 8,97 3 0 Baryterde 28,52 26,21 2S,60 1 ha

100. 100. Nach diesen Resultaten besteht die Saure aus C 7 4

HZ3 O3 + H O , in welcher Zusainniensetzung, wenn die- selbe sich init Basen verbindet, an Stelle des Wasscratoins ein Acquivalent der letzteren eintritt. Die SIure ist iden- tisch init der Laurostearinsaure.

Hiernach hat sich in der That meine Vermuthung voll- stsndigt bestatigt, dafs in den Verseifungsproducteii des W'allraths ebeiiso wenig wie in denen der Butter eine Ssure enthalteu ist, welche, der allgelneinea Forrnel C' W-' O 3 -+ HO angehbrend, iiicht durch die Forinel C4"€€qn-l 0' +- a0 (n = ganze Zabl) ausgedriickt werdeu konute. Der Wallrath bestelit weselitlich aus den Aethal- und Stethal- verbindungen von iiur vier fetten Sauren, der Stearinsaure C36 H 3 5 0 3 -j- HO, Palmitinsaure C3* 0 3 + BO, Myristinsaure C2 H2 7 O3 + €I 0 und Laurostearinsiiure ~ ~ 4 1 4 2 3 0 3 +HO.

( S c h l u f a i m n i c h s t c n H e f t . )