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Veber den Wallrath. 203 5) dass die ncttcl nigricomis Fabr. eine mannaartige Substanz und keineswegs das krystallinische Pela produ- cirt. (Buchn. neues Repert. Bd. 37. p. 289-304.) B. Ikber den Wallrath. Die friiheren Untersnchungen iiber den Wallrath von W. H e i n t z *) sind nach seinen neuesten Forschungen in so weit zu berichtigen, class hiernach nur Stearin-, Pal- mitin-, Myristin - und Laurostearinsiiure, niit Cethyl- und Stethyloxyd verbunden, dasselbe bilden. Hiermit scheint im Widerspruch zu stchen, dass die Sauren, welche friiher nach ihm noch darin vorkommen, viel niedere Schmelz- puncte haben, als selbst dic am leichtesten von oben ge- nannten Siiuren schniclzcnde, die Laurostearinsaure. Der niedrigste Schmelepunct, welchcn W. I3 e i n t z bei den aus dem Wallrath abgeschiedenen Sauren beobachtete, war 320,3 C. und der der Laurostearinsaure ist 4393 C. Diesen Widerspruch hat I1 e in t e durch vielfach mit Ge- mischen von reinen Sliuren zur Bcstimmung des Schmelz- punctes derselbcn angestellten Versuche gehoben, indem sicli liier dasselbe fand, was sicli bei dem Newton-, Rose- und Liclitenberg’schen Metallgernisoh zeigt, dass niimlich der Schmelzpunct des Gemischcs von Blei, Zinn und Wismuth ein viel niedrigercr ist, als der des von diesen Metallen am leichtesten schmelzenden. Aus seiner umfangrcichen Arbeit zieht cr selbst folgcnde Schliisse : 1) Der Wallrath enthiilt ausser den schon friiher an- gefuhrten Saixren, der Stearin - und Palmitinsiiure, nur noch Myristinsaure ((228 HZ8 04) und Laurostearinsaure (C24H240 4). 2) Dic Salze dcs Silbers, Bleies, Kupfcrs, des Raryts und der Talkerde, wie des Aethyls mit J’fyristinsaure bestchen aus C26H2703 + RO. 3) Die Verbindungen der Laurostearinsaure mit Sil- ber-, Blei- nncl Baryuinoxyd aus C24H2303 + RO. 4) Deninach sind alle vier Sauren dcs Wallraths nach der Formel C)gn H4n 04 zusammengesetzt. 5) Durch Zusatz irgend einer fetten SLure, selbst einer schwer schmclzbaren, zu einer vier- bis zehnfach grosseren Menge einer andern, wird der Schmelzpunct herabgedruckt. *) Poggd. Annal. 1552. No.9. p.42. No. 10. p.Zti7. No. 12. p.553 und irn Archiv der I’harm. 1853. Hd. 71. p. 65-67. 14*

Ueber den Wallrath

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Page 1: Ueber den Wallrath

Veber den Wallrath. 203

5) dass die ncttcl nigricomis Fabr. eine mannaartige Substanz und keineswegs das krystallinische Pela produ- cirt. (Buchn. neues Repert. Bd. 37. p. 289-304.) B.

Ikber den Wallrath. Die friiheren Untersnchungen iiber den Wallrath von

W. H e i n t z *) sind nach seinen neuesten Forschungen in so weit zu berichtigen, class hiernach nur Stearin-, Pal- mitin-, Myristin - und Laurostearinsiiure, niit Cethyl- und Stethyloxyd verbunden, dasselbe bilden. Hiermit scheint im Widerspruch zu stchen, dass die Sauren, welche friiher nach ihm noch darin vorkommen, viel niedere Schmelz- puncte haben, als selbst dic am leichtesten von oben ge- nannten Siiuren schniclzcnde, die Laurostearinsaure. Der niedrigste Schmelepunct, welchcn W. I3 e i n t z bei den aus dem Wallrath abgeschiedenen Sauren beobachtete, war 320,3 C. und der der Laurostearinsaure ist 4393 C. Diesen Widerspruch hat I1 e i n t e durch vielfach mit Ge- mischen von reinen Sliuren zur Bcstimmung des Schmelz- punctes derselbcn angestellten Versuche gehoben, indem sicli liier dasselbe fand, was sicli bei dem Newton-, Rose- und Liclitenberg’schen Metallgernisoh zeigt, dass niimlich der Schmelzpunct des Gemischcs von Blei, Zinn und Wismuth ein viel niedrigercr ist, als der des von diesen Metallen am leichtesten schmelzenden. Aus seiner umfangrcichen Arbeit zieht cr selbst folgcnde Schliisse :

1) Der Wallrath enthiilt ausser den schon friiher an- gefuhrten Saixren, der Stearin - und Palmitinsiiure, nur noch Myristinsaure ((228 HZ8 04) und Laurostearinsaure (C24H240 4).

2) Dic Salze dcs Silbers, Bleies, Kupfcrs, des Raryts und der Talkerde, wie des Aethyls mit J’fyristinsaure bestchen aus C26H2703 + RO.

3) Die Verbindungen der Laurostearinsaure mit Sil- ber-, Blei- nncl Baryuinoxyd aus C24H2303 + RO.

4) Deninach sind alle vier Sauren dcs Wallraths nach der Formel C)gn H4n 0 4 zusammengesetzt.

5 ) Durch Zusatz irgend einer fetten SLure, selbst einer schwer schmclzbaren, zu einer vier- bis zehnfach grosseren Menge einer andern, wird der Schmelzpunct herabgedruckt.

*) Poggd. Annal. 1552. No.9. p.42. No. 10. p.Zti7. No. 12. p.553 und irn Archiv der I’harm. 1853. Hd. 71. p. 65-67.

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204 Ueber den Wallrath.

6) Diejenige Mischung zweier sich um C4114 unter- scheidenden Sauren, welche den moglichst niedrigen Schmelz- punct besitzt, besteht ungefahr aus 3 Th. der kohlenstoff- reicheren und 7 Th. der kohlenstoffarmeren Saure.

7 Die Mischung zweier fetten Ssuren aber, welche sich d urch CsHs unterscheiden, welche den moglichst niedrigen Schmelzpunct besitzt, besteht ungefahr aus 1 Th. der kohlenstoffreicheren und 3 Th. der kohlenstoffgrmeren.

8) Wenn sich die Sauren aber um C12H12 in ihrer Zusammensetzung unterscheiden, so besteht das am leich- testen schmelzende Gemisch aus 1 Th. der kohlenstoff- reicheren und 4 Th. der kohlenstoffgrmeren Saure.

osser die Kohlenstoffdifferenz ist, ein um so geringerer gehalt der Mischung an der kohlenstofieiche- ren Saure giebt ihr den moglichst niedrigcn Schmelzpunct.

10 J e grosser der Kohlenstoffgehalt zweier Sauren ist, we 1 clie sich um C4H4 unterscheiden, um so geringer sind die Differenzen der Schmelzpuncte jeder der beiden Sauren iin reinen Zustande und des niedrigst schmelzen- den Gemisches.

11) Ein Gemisch von 9 Th. C4nH4nC4 mit 1 Th. C4 (n+ 1) H4 (n+l) 0 4 besitzt denselben Schmclzpunct, wie ein Gemisch von eben so viel (9 Th.) jener Siiure mit eben so viel ( I Th.) init C4 (n - 1) H4 (n- 1) 0 4 , doch erstarrt erstere Mischung krystallinisch, letzfere unkry- stallinisch.

12) In Bezug auf den Schmelzpunct gilt fast eben so genau dasselbe fur Mischungen von 8 und 7 Theilen CgnH4n04 mit 2 und 3 Th. C4 (n+ 1) H4 (n + 1) 0 4 .

13) Ein Gemisch von etwas mehr als 3 Th. der Saure C4nH4nO4 mit etwas weniger als 7 Th. der Saure C4 (n + 1) H4 (n+ 1) 0 4 besitzt denselben Schmelzpunct, als die Saure CllnH4n04.

14) Der Erstarrungspunct der fetten Sauren ist keine unter allen Umstanden constant bleibende Grosse.

15) Die Mischung von 9 Th. C4nH4n04 mit 1 Th. C4 (n - 1) H4 (n - 1) 0 4 erstarrt schuppig - krystallinisch, fast ebenso wic die reincn Sguren.

16) Die RIiscliung von 9 Th. C4nH4nO4 init 1 Th. C4 (n + I ) II4 (n + 1) 0 4 erstarrt nndclig - krystnllinisch (margnins8ureartig).

17) Werden gleiche Theile zweiw fetten Siiuren, welclie sich uni C4H4 unterscheiden, zusammengcschmol-

9) J e

Page 3: Ueber den Wallrath

Zusummensetzung der verschiedenen thierischen Eier. 205

Zen, so erstarren sie grossblattrig-krystallinisch (anthropin- saureartig).

18) Gemische von 20-30 Th. ChH4n04 mit 80 bis 70 Th. C4 (n+ 1) H4 (n+ 1) 0 4 erstarren ausserst fein- nadelig - krystallinisch.

19) Gemische von 60 Th. C4nH4nO4 mit 40 Th. C4 (n + 2) H4 (n + 2) 0 4 erstarren grossblattrig-krystallinisch (anthropinsaureartig).

20) Bringt man zu dem niedrigst schmelzenden Ge- misch zweier sich durch C4 H4 unterscheidenden Sauren eine gewisse Menge einer kohlenstofieicheren, sich wieder um C4H4 unterscheidenden Saure, so sinkt der Schmelz- punct von Neuem.

21) Der flussige, indifferente Korper, welcher bei der Verseifung des Wallraths neben Arthol und Stethol ent- steht, ist kein Alkohol, sondern eine eben so vie1 Kohlen- als Wasserstoffatome enthaltende Verbindung.

22) Es ist hochst wahrscheinlich, dass alle die fetten Sauren, welche bei der Verseifung der Fette entstehen und deren Kohlenstoff- und Wasserstoffatome nicht dnrch 4 theilbar sein sollten, Gemische von zwei Sauren sind, deren Atomzahl durch 4 theilbar ist.

23) Die Ansicht von P o h l , dass die Myristinsaure aus C27H2704 oder aus C26H2604 und die Palmitinsiiure aus C30H3004 bestehen soll, ist unrichtig. (Poggd. Annul. 1854. NO. 7. p. 129--451 U. NO. 8. p. 588--612.) llh.

IJeber die Zusammensetzung der versehiedenen thierisehen Eier

haben V a l e n c i e n n e s und F r e m y eine Reihe von Versuchen angestellt, aus denen sich folgende Schlusse ergeben.

1) Die Zusammensetzung der verschiedenen thieri- schen Eier ist wesentlich verschieden.

2) Unter den Wirbelthieren zeigen die Eier der %gel, Reptilien und Fische in ihrer Zusammensetzung Verschie- denheiten, welche die cinfachste Analyse nicht verkennen kann. Jedoch haben die Eier der Eidechsen und Schlan- gen eine grosse Analogie mit denen der Vogel, wahrend die Eier der Friische sich denen der Knorpelfische nahern.

3) Die Eier der Spinnen und Insekten entfernen sich, hinsichtlich ihrer Zusammensetzung, vollstiindig von denen der anderen Thiere.