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140 Bericht: Analyse anorganischer Stoffe gleicher Weise hcrgestellt und mit Acetatpuffer auf pH 4,9 eingestellt. Diese L6sun- gen wurden 3 rain mit verschiedenen bin~iren LSsungsmittelgemischen extra- hiert. Verwendet wurden: Isopentanol, Isobutanol, Cyclohexanon, Isoamylacetat, Chloroform, 1,2-Dichlori~than, Nitromethan und Nitrobenzol. Es wurden h~ufig synergistische Effekte beobachtet; bei der Verwendung yon Isoamylalkohol, 1,2-Di- chlor~than und Nitrobenzol scheinen sich Komplexe zu bilden. 1. ~. Anal. Chim. 21, 176--181 (1966) [Russiseh]. (Mit engl. Zns.fass.) ~oskauer staa~l. Lomonossov-Univ. mud Lettisehe staatl. P. StuSki-Universitiit (UdSSR). E. WI~G~ND Fluorid. Eine l~onduktometrisohe Endpunl~tsbestlmmung benutzen u ISRAE5, B. BE~- ZgAS und A. YA~o~ [1] bei der Titration yon .Fluorid und _~luorkieselsgure mit Thoriumnitrat, da die sichtbare EndpunktsbestimmungmitAlizarin-Na-Sulfonat als Indicator durch dessen konkurrierende Reaktion mit den Fluoridionen nahe beim Endpunkt veff~lscht wird mud dadurch den Endpunkt zu frfih anzeigt. Bei der Titra- tion yon F- mit Th-Nitrag erh~It man beim Endpunkt einen Leitf~higkeitsanstieg, hervorgerufen durch den t~bergang yon F- (2. = 55,4-~ cm2/Mol) zu NOs- (~ = 71,4-1 cme/Mol); bei der Titration yon FluorMesels~ure, analog hervorgerufen durch Ubcrgang freier Fluorkiesels/iure zu freier Salpetersgure in der LSsung beim End- punkt. 0,3--5,0 mg F-/10 ml LSsung kSnnen mit 5' 10-~1~i Thoriumnitrat mit einer Genauigkeit yon 0,7--1,0~ bestimmt werden; die Erfassungsgrenze liegt bei 0,1 mg/I0 ml mit =t= 2,03/0 Genauigkeit, wobei man bei dieser niedrigen Konzentra- tion 50:50-Gemische yon -~_thanol und Wasser verwendet. Die mit reinem NaF erhaltenen Ergebnisse wurden auf die Analyse von NBS-Phosphatgesteinen und Teflon angewandt. 1. Anal. Chim. Aet~ 86, 526--529 (1966). Israel Mining Industries, Inst. Res. and Development, Haifa (Israel). B . R . GLUTZ C]ber die Abtrennung yon Mikromengen Chlorid aus uran- und plutonium- haltigen L~sungen dutch Mikrodestillation berichten It. N. ELS~E~R, A.L. Jo~gsTo~r und R. L. KOOt~EN [1]. Das Verfahren basiert auf der Oxydation yon Chlorid mit einem geeigneten Oxydationsmittel und anschlieBender Destillation des Chlors mit einem Argonstrom bei konstanter Temperatur in eine schwach alkalische LSsung. Das Chlordestillat wird anschlieBend unter Verwendung der FeSCN2+- Methode spektralphotometrisch untersueht. Als beste 0xydationsmittel haben sich entweder eine 0,5 N Ce(NO3)~-LSsungin 2 N Salpeters~ure bei 85~ oder eine Sus- pension yon 2 g PbO 2 in 25 ml 18 l~ Schwefelsgure bei ll0~ erwiesen. Andere Oxydationsmittel, wie KMnOJH~SO~ oder K~CreOT/H2SO~, erbrachten schlechtere Ergebnisse. -- Ver]ahren. Die zu untersuchende Probe mit bis zu 50 ~zgC1wird in die Mikrodestfllationszelle -- die in der Arbeit genau beschrieben isg -- eingebracht. Das Destfllat wird in doppelt dest. Wasser, dam 7 Tr. 0,1 M Natronlauge -}- 2 Tr. 0,20/0ige PhenolphthMeinlSsung zuzugeben sind, aufgefangen. Zur Probe werden langsam 2 ml Oxydationsreagens gegeben und durch die Zelle ein langsamcr Argon- strom (ca. 50 cm3/min) geleitet. Die Temperatur, auf die die Zelle erhitzt werden mul3, wird entweder dutch ein Wasserbad (85~ C) oder durch ein 01bad erzeugt. Die Zelle soll mSglichst tief in das Bad eintauchen. Die Destfllation dauert 20 min. Danaeh wird das Chlor im Destillat nach der yon tt. N. ELsmm~R und R.L. KOC~EN [2] modifizierten Methode yon J. G. BERG~AN und J. SA~IK jr. [3] spek- tralphotometrisch bestimmt (Absorption bei 400 nm). Unter Verwendung yon 3~C1 als radioaktivem Tracer ergab sich, dab die Ausbeute des Verfahrens 89,2~ betri~gt bei einer Standardabweichung yon =t=4,4~ Die exakte Analyse einer Plutonium- nitratlSsung ergab einen mittleren ChloridgehMt yon 8,9 ~tg/ml mit einer standard-

Über die Abtrennung von Mikromengen Chlorid aus uran- und plutoniumhaltigen Lösungen durch Mikrodestillation

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Page 1: Über die Abtrennung von Mikromengen Chlorid aus uran- und plutoniumhaltigen Lösungen durch Mikrodestillation

140 Bericht: Analyse anorganischer Stoffe

gleicher Weise hcrgestellt und mit Acetatpuffer auf pH 4,9 eingestellt. Diese L6sun- gen wurden 3 rain mit verschiedenen bin~iren LSsungsmittelgemischen extra- hiert. Verwendet wurden: Isopentanol, Isobutanol, Cyclohexanon, Isoamylacetat, Chloroform, 1,2-Dichlori~than, Nitromethan und Nitrobenzol. Es wurden h~ufig synergistische Effekte beobachtet; bei der Verwendung yon Isoamylalkohol, 1,2-Di- chlor~than und Nitrobenzol scheinen sich Komplexe zu bilden. 1. ~. Anal. Chim. 21, 176--181 (1966) [Russiseh]. (Mit engl. Zns.fass.) ~oskauer

staa~l. Lomonossov-Univ. mud Lettisehe staatl. P. StuSki-Universitiit (UdSSR). E. WI~G~ND

Fluorid. Eine l~onduktometrisohe Endpunl~tsbestlmmung benutzen u ISRAE5, B. BE~- ZgAS und A. Y A ~ o ~ [1] bei der Titration yon .Fluorid und _~luorkieselsgure mit Thoriumnitrat, da die sichtbare Endpunktsbestimmung mitAlizarin-Na-Sulfonat als Indicator durch dessen konkurrierende Reaktion mit den Fluoridionen nahe beim Endpunkt veff~lscht wird mud dadurch den Endpunkt zu frfih anzeigt. Bei der Titra- tion yon F - mit Th-Nitrag erh~It man beim Endpunkt einen Leitf~higkeitsanstieg, hervorgerufen durch den t~bergang yon F - (2. = 55,4 -~ cm2/Mol) zu NOs- (~ = 71,4 -1 cme/Mol); bei der Titration yon FluorMesels~ure, analog hervorgerufen durch Ubcrgang freier Fluorkiesels/iure zu freier Salpetersgure in der LSsung beim End- punkt. 0,3--5,0 mg F-/10 ml LSsung kSnnen mit 5 ' 10-~1~i Thoriumnitrat mit einer Genauigkeit yon 0 ,7 - -1 ,0~ bestimmt werden; die Erfassungsgrenze liegt bei 0,1 mg/I0 ml mit =t= 2,03/0 Genauigkeit, wobei man bei dieser niedrigen Konzentra- tion 50:50-Gemische yon -~_thanol und Wasser verwendet. Die mit reinem NaF erhaltenen Ergebnisse wurden auf die Analyse von NBS-Phosphatgesteinen und Teflon angewandt. 1. Anal. Chim. Aet~ 86, 526--529 (1966). Israel Mining Industries, Inst. Res. and

Development, Haifa (Israel). B.R. GLUTZ

C]ber die Abtrennung yon Mikromengen Chlorid aus uran- und plutonium- haltigen L~sungen dutch Mikrodestillation berichten It. N. ELS~E~R, A.L. Jo~gsTo~r und R. L. KOOt~EN [1]. Das Verfahren basiert auf der Oxydation yon Chlorid mit einem geeigneten Oxydationsmittel und anschlieBender Destillation des Chlors mit einem Argonstrom bei konstanter Temperatur in eine schwach alkalische LSsung. Das Chlordestillat wird anschlieBend unter Verwendung der FeSCN 2+- Methode spektralphotometrisch untersueht. Als beste 0xydationsmittel haben sich entweder eine 0,5 N Ce(NO3)~-LSsung in 2 N Salpeters~ure bei 85~ oder eine Sus- pension yon 2 g PbO 2 in 25 ml 18 l~ Schwefelsgure bei l l0~ erwiesen. Andere Oxydationsmittel, wie KMnOJH~SO~ oder K~CreOT/H2SO~, erbrachten schlechtere Ergebnisse. -- Ver]ahren. Die zu untersuchende Probe mit bis zu 50 ~zg C1 wird in die Mikrodestfllationszelle -- die in der Arbeit genau beschrieben isg -- eingebracht. Das Destfllat wird in doppelt dest. Wasser, dam 7 Tr. 0,1 M Natronlauge -}- 2 Tr. 0,20/0ige PhenolphthMeinlSsung zuzugeben sind, aufgefangen. Zur Probe werden langsam 2 ml Oxydationsreagens gegeben und durch die Zelle ein langsamcr Argon- strom (ca. 50 cm3/min) geleitet. Die Temperatur, auf die die Zelle erhitzt werden mul3, wird entweder dutch ein Wasserbad (85 ~ C) oder durch ein 01bad erzeugt. Die Zelle soll mSglichst tief in das Bad eintauchen. Die Destfllation dauert 20 min. Danaeh wird das Chlor im Destillat nach der yon tt. N. ELsmm~R und R.L. KOC~EN [2] modifizierten Methode yon J. G. BERG~AN und J. SA~IK jr. [3] spek- tralphotometrisch bestimmt (Absorption bei 400 nm). Unter Verwendung yon 3~C1 als radioaktivem Tracer ergab sich, dab die Ausbeute des Verfahrens 89,2~ betri~gt bei einer Standardabweichung yon =t= 4,4~ �9 Die exakte Analyse einer Plutonium- nitratlSsung ergab einen mittleren ChloridgehMt yon 8,9 ~tg/ml mit einer standard-

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Bericht: Analyse anorganischer Stoffe 141

abweichung yon ~ 1,1 ~g. Das Verfahren ist nicht nur zur Analyse yon uran- oder plutoniumhaltigen L6sungen geeignet, sondern 1/il~t sich wahrschcinlich aueh auf LSsungen anderer ~Ietalle anwenden.

1. Anal. Chem. 88, 1684--1687 (1966). Chem. Res. and Development Laboratories, Rocky Flats Division, The Dew Chemical Co., P.O. Box 888, Golden, Colo.

2. Anal. Chem. 38, 145 (1966). 3. Anal. Chem. 29, 241 (1957). C. KELL~a

Bromid und Jodid im Gemiseh mit den anderen Halogeniden konnten G. DRYHUBST und 13. J . ELVING [1] mit der rotierenden Graphitelektrode selektiv bestimmen. Als Tr~gerelektrolyt diente eine LSsung yon 0,5 M K2S04/0,5 M H2SO~; das Zersetzungspotential bctrug 1,6--i ,7 V (gegen die ges~itt. Kalomelelektrode). Die pyrolytische Graphitelektrode wurde n~ch der Vorschrift yon CKgANr [2] her- gestellt und drehte mit 250 U/min. Das I-Ialbstufenpotential fiir Jodid lag bei 0,550--0,491 V, fiir ]~romid bei 1,009--I,018 V, w~hrend bei Chlorid keine Oxyda- tionsstufe erhalten wurde. Die Grenzstromkonstanten i/c betrugen fiir 0,01--1,0 �9 10 -3 M Jodid 50 ~A/mMol, ffir 0,1-- 1,0 �9 l0 -3 ~ Bromid 49 ~LA/mMol; die Genauig- keit betrug fiir godid 4--50/o, flit Bromid 3--40/0. In Halogenidgemischen konnte Jodid neben einem ~berschul~ an Bromid oder Bromid und Chlorid und Bromid neben einem Chloridfiberschul~ bestimmt werden.

i . J . Electroanal. Chem. 12, 416--421 (1966). The Univ. Of Michigan, Ann Arbor, Mich. (USA).

2. CHUANG, L., I. F!aI]~D u. P. J . ELVING: Anal. Chem. 36, 2426 (1964). B . R . GLCTZ

Biamperometrisehe Titration yon Jodid mit Cer(IV)-sulfat neben Bromid und/oder Clflorid. L. O. M. J . S~iTauis und W. J . RUTTZN [1]. Es wird ein Ver- fahren zur biamperometrischcn (Dead stop) Bestimmung yon Jodid mit Cer(IV)- sulfat beschrieben. Die Titration gelingt auch in Gegenwart eines zehnfachen ~ber- schusses an Bromid und beliebiger Mengen Chlorid. Der relative Fehler betr~gt etwa 0,2~ - - Ausfi~hrung. Zu 10,00 ml AnalysenlSsung, die etwa 0,01 N an Jodid sein soil, werden 10--20 ml Tetrachlorkohlenstoff und so viel 4 N Schwefels~ure gegeben, da$ die S~urekonzentration am Ende der Titration etwa 2 N wird. An zwei ein- tauchende Platinelektroden legt man eine konstante Spannung yon 25 mV, worauf tropfenweise mit 0,01 N Cer(IV)-sulfatlSsung unter kr~ftigem Riihren titriert wird. W~hrend der Titration steigt der Strom yon praktisch Null allm~hlich an, dnrch- l~uft ein Maximum und nimmt wieder ab, um im ~_quivalenzpunkt wieder auf Null zu sinken. Bei weiterer Zugabe des Titriermittels steigt der Strom sofort wieder an, so da2 der Endpunkt durch einen scharfen Knick in der Stromkurve gekennzeichnet ist. - - Es wird empfohlen, kurz vor dem Endpunkt die Titration einen Augenblick zu untcrbrechen, damit gebfldetes Jod sich so weit wie mSglich in der Tetrachlorkohlen- stoff-Schicht 15sen kann.

1. Pharm. Weekbl. 101, 1041--1043 (1966) [Holl~indiseh]. Pharm. Lab., Reichs- universit/~t Utrecht (Holland). E. HX~ERLI

Der ~Iangan(II)-Caleiehrom-Komplex und seine Verwendbarkeit zur spektral- photometrisehen Bestimmung yon Mn wurde von H. Ism~t und H. ErNAGA [1] unter- sucht. Er bildet sich zwischen pH-Werten von 8--12, seine Zusammensetzung ist 1 : 1. Er hat zwei Absorptionsmaxima bei ungefi~hr 308 und 525 nm. Wenn des" pH- Wert der L5sung zwischen 9,5--11,5 festgesetzt ist und die Absorptionsmessungen bei ungef~hr 590 nm ausgefiihrt werden, ist Calcichrom ein niitzliches Reagens fiir Mn, und man erh~lt eine lineare Beziehung zwischen der Mn-Konzentration und der Absorption. Dcr Molarextinktionskoeffizient and die Empfindliehkeit waren unter