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2. Analyse yon Materialien der Industrie, des ttandels und der Landwirtschaft 153 Benzins in 01 als auch in Schrot. Die Empfindlichkeit der Methode soll 10/~g be- tragen. Verg]eichende Versuche mit beiden Verfahren ergaben eine gute Uberein- stimmung. Annghernd gleiehe Werte warden auch dureh Kombination beider Ver- fahren erhalten. Hierbei wurde die an die Luft abgegebene Menge Benzin an Aktiv- kohle gebunden und gravimetrisch bestimmt. Die Erfassungsgrenze wird mit 1 mg angegeben. Einzelheiten der Verfahren mSgen der Originalarbeit entnommen werden. Do~is ~-~ EILIG1Vs Die Anwendung der Spektroskopie auf (lie Probleme der Industrie der 01e und Fette wird yon R. T. O'ConnoR1, 2 in zwei grS]eren LTbersichtsartikeln be- schrieben. Die erste Abhandlang behande]t die U V.Spe~troskopie. Der Verf. gibt nach einer a]lgemeinen Besehreibung der Grundiagen der Molekiilspektren an Hand yon 50 Literatarzitaten zahh-eiche Beispiele fiir analytische Probleme dieses Industriezweiges, in denen die UV-Spektroskopie mit Vorteil angewandt werden kann. -- So wird die sehr einfache Bestimmung von g-El&ostearins/~ure in TungS1 als Beispiel fiir die quantitative Analyse einer einzelnen absorbierenden, mehrfach konjugierten Komponente ausfiihrlich besehrieben, als Beispiel ffir die Mehrkom- ponentenanalyse wird die Analyse des Isomerengemisches an c~- und fl-El~ostearin- s&ure (cis-trans-trans bzw. tr~ns-trans-trans 9,ll,13-Octadecatriencarbons~ure) herangezogen. Die Bestimmung der nichtkonjugierten, mehrfach unges&ttigten S~ure gelingt leicht naeh Isomerisation zu konjugierten Verbindungen durch Er- hitzen in alkoholiseher Kalilauge (besser noch im Gemiseh mit Athylenglyko]). Aller- dings werden hier Abweichungen fiir verschiedene cis-trans-Isomere und StSrungen durch bereits anf~nglieh vorhandene konjugierte S~uren beobactltet. -- Qualitative und quantitative ]~estimmungen yon Vitamin A and die Verfolgung des Verarbei- tungsvorganges yon Fetten, insbesondere auch das Studinm der Autoxydantien und weitere Anwendungsgebiete der UV-Spektroskopie werden angegeben. Die Anwendung der UR-Spe~tros~opie ist Gegenstand tier zweiten Mitteilung. An Hand yon 72 Zit~ten gibt R. T. O'Co~o~ ~ nach einem kurzen Einblick in die Grund- lagen der Rotationsschwingungsspektren zahlreiche Beispiele fiir die erfolgreiche Verwendung und Auswertung der UR-Spektren. Insbesondere wird die wichtige qualitative und quantitative ]~estimmung der unges/~ttigten trans-Fetts/~ta'en an Hand der charakteristischen Gruppenfrequenzen im 10#-Gebiet behandelt. Die Untersuehung der Autoxydation, der Trocknung and des Ranzigwerdens yon 01en und Fetten, u. a. yon Milchfett, kann mit Erfolg in den Gebieten yon 3 # (OH- Gruppen, CH-Sehwingungen an olefinischen Doppelbindungen), 6# (Carbonyl- gruppen) und 10 # (C:C-Doppelbindungen) ausgeftihrt werden. Zahlreiche Unter- suchungen shad zur Konstitutionsaufkl/~rung yon Glyceriden, Lipoiden usw. be- kannt geworden, wie fiberhaupt die UR-Spektroskopie im Gebie~ der 01e nnd ' Fette neben ihrer analytischen Anwendung wertvolle I-Iilfe bei der Strukturauf- kl/irung und in der Verfolgung yon Reak~ionsmechanismen ]eisten ka~m. Wesentlich fiir eine rationelle und effektive Anwendung der U~-Spektroskopie in der Zukunft wird die Erweiterung der inzwischen begonnenen Spektrenkataloge sein, die meeha- nisch auswertbar sind. H. SP~CK~ (~ber die Bestimmung des SehInelzpunktes, Erstarrungspunktes und iiber die Konsistenz yon Fetten und ()lea beriehtet H. M. SMIT~ 3. Verf. erl~utert zun~chst 1 j. Amer. 0il Chemists' Soc. 32, 616--624 (1955). Southern Regional Res. Lab., New Orleans, La. (USA). .9 j. Amer. Oil Chemists' Soc. 32, 624--633 (1955). 3 j. Amer. 0il Chemists' Soe. 3% 593--595 (1955). South. Cotton Oil Comp. Chicago, Ill. (USA).

Über die Bestimmung des Schmelzpunktes, Erstarrungspunktes und über die Konsistenz von Fetten und Ölen

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Page 1: Über die Bestimmung des Schmelzpunktes, Erstarrungspunktes und über die Konsistenz von Fetten und Ölen

2. Analyse yon Materialien der Industrie, des ttandels und der Landwirtschaft 153

Benzins in 01 als auch in Schrot. Die Empfindlichkeit der Methode soll 10/~g be- tragen. Verg]eichende Versuche mit beiden Verfahren ergaben eine gute Uberein- stimmung. Annghernd gleiehe Werte warden auch dureh Kombination beider Ver- fahren erhalten. Hierbei wurde die an die Luft abgegebene Menge Benzin an Aktiv- kohle gebunden und gravimetrisch bestimmt. Die Erfassungsgrenze wird mit 1 mg angegeben. Einzelheiten der Verfahren mSgen der Originalarbeit entnommen werden. D o ~ i s ~-~ EILIG1Vs

Die Anwendung der Spektroskopie auf (lie Probleme der Industrie der 01e und Fette wird yon R. T. O'ConnoR1, 2 in zwei grS]eren LTbersichtsartikeln be- schrieben. Die erste Abhandlang behande]t die U V.Spe~troskopie. Der Verf. gibt nach einer a]lgemeinen Besehreibung der Grundiagen der Molekiilspektren an Hand yon 50 Literatarzitaten zahh-eiche Beispiele fiir analytische Probleme dieses Industriezweiges, in denen die UV-Spektroskopie mit Vorteil angewandt werden kann. - - So wird die sehr einfache Bestimmung von g-El&ostearins/~ure in TungS1 als Beispiel fiir die quantitative Analyse einer einzelnen absorbierenden, mehrfach konjugierten Komponente ausfiihrlich besehrieben, als Beispiel ffir die Mehrkom- ponentenanalyse wird die Analyse des Isomerengemisches an c~- und fl-El~ostearin- s&ure (cis-trans-trans bzw. tr~ns-trans-trans 9,ll,13-Octadecatriencarbons~ure) herangezogen. Die Bestimmung der nichtkonjugierten, mehrfach unges&ttigten S~ure gelingt leicht naeh Isomerisation zu konjugierten Verbindungen durch Er- hitzen in alkoholiseher Kalilauge (besser noch im Gemiseh mit Athylenglyko]). Aller- dings werden hier Abweichungen fiir verschiedene cis-trans-Isomere und StSrungen durch bereits anf~nglieh vorhandene konjugierte S~uren beobactltet. - - Qualitative und quantitative ]~estimmungen yon Vitamin A and die Verfolgung des Verarbei- tungsvorganges yon Fetten, insbesondere auch das Studinm der Autoxydantien und weitere Anwendungsgebiete der UV-Spektroskopie werden angegeben.

Die Anwendung der UR-Spe~tros~opie ist Gegenstand tier zweiten Mitteilung. An Hand yon 72 Zit~ten gibt R. T. O'Co~o~ ~ nach einem kurzen Einblick in die Grund- lagen der Rotationsschwingungsspektren zahlreiche Beispiele fiir die erfolgreiche Verwendung und Auswertung der UR-Spektren. Insbesondere wird die wichtige qualitative und quantitative ]~estimmung der unges/~ttigten trans-Fetts/~ta'en an Hand der charakteristischen Gruppenfrequenzen im 10#-Gebiet behandelt. Die Untersuehung der Autoxydation, der Trocknung and des Ranzigwerdens yon 01en und Fetten, u. a. yon Milchfett, kann mit Erfolg in den Gebieten yon 3 # (OH- Gruppen, CH-Sehwingungen an olefinischen Doppelbindungen), 6# (Carbonyl- gruppen) und 10 # (C:C-Doppelbindungen) ausgeftihrt werden. Zahlreiche Unter- suchungen shad zur Konstitutionsaufkl/~rung yon Glyceriden, Lipoiden usw. be- kannt geworden, wie fiberhaupt die UR-Spektroskopie im Gebie~ der 01e nnd ' Fette neben ihrer analytischen Anwendung wertvolle I-Iilfe bei der Strukturauf- kl/irung und in der Verfolgung yon Reak~ionsmechanismen ]eisten ka~m. Wesentlich fiir eine rationelle und effektive Anwendung der U~-Spektroskopie in der Zukunft wird die Erweiterung der inzwischen begonnenen Spektrenkataloge sein, die meeha- nisch auswertbar sind. H. SP~CK~

(~ber die Bestimmung des SehInelzpunktes, Erstarrungspunktes und iiber die Konsistenz yon Fetten und ()lea beriehtet H. M. SMIT~ 3. Verf. erl~utert zun~chst

1 j . Amer. 0il Chemists' Soc. 32, 616--624 (1955). Southern Regional Res. Lab., New Orleans, La. (USA).

.9 j . Amer. Oil Chemists' Soc. 32, 624--633 (1955). 3 j . Amer. 0il Chemists' Soe. 3% 593--595 (1955). South. Cotton Oil Comp.

Chicago, Ill. (USA).

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154 Berieht: SpezieIle analyt ische Methoden

die Vor- und Nachteile verschiedener Nethoden. Zur Bestimmung des Schmelzpunktes wird das Verfahren n~ch WILEY 1 empfohlen. IIier wird eine Probe Fe t t yon etwa 9 m m ~ und 3 m m Dicke nach dem Ers ta r ren in einer Metallform mindestens 2 Std gekiihlt und dann in einem AlkoholAYasserbad langsam erw~rmt unter Umrfihren mi t einem Rotat ionsthermometer . Der Schmelzpunkt ist die Temperatur , bei der das Fe t t vol lkommen klarfliissig wird. Als durchschnit t l icher ~'ehler wird 0,2 ~ C angegeben. - - Der Erstarrungspunkt wird best immt, indem die Probe zun~chst bei 130 ~ C getrocknet wird. Nach Abkiihlen auf 60 ~ C wh'd das Fe t t in eine Erstarrungs- rShre gebracht, rasch abgekiihlt (9 ~ C/rain). AnsehlieBend stellt man in ein Wasser- bad yon 10 ~ C und rfihrt dutch, bis die Temperatur fiber 30 sec bin kons tan t bleibt. Als Ers ta r rungspunk t n i m m t man den h6chsten Tempera turpunkt . Eine Modi- fikation dieser Methode ist die Best immung der C-Zah], bei der der Ers ta r rungspunkt mi t tIilfe eines elektrisehen t~ontaktes bes t immt wird. - - Zur Messung der Kon- sistenz wird die Anwendung yon Appara ten empfohlen wie das Penet rometer oder das Nikropenetrometer , ferner ein Konsis tometer nach P. C L ~ Y , W. D. PO~ILE nnd V. C. ~EI'ILENBACKEI~2* I)OI~IS ]~EILIGMANN

3. A n a l y s e n m e t h o d e n a u f d e m G e b i e t e d e r P h a r m a z i e

Fiir die Mikrobestimmung der Halogene in pharmazeutischen Spezialit~iten sehl~gt S. SI~o~ 3 vor, die organische Substanz mit Nat r iumperoxyd in der Bombe nach PARR oder WV~ZSC~mTT zu verbrennen. I n der AufschluglSsung k5nnen die Summe der Halogene sowie C1 (Br oder J) ullein potent iometr iseh ermit te l t werden. Brom und Jod werden aber besser jodometrisch ti tr iert . - - Ffir die potentiometri- sche Best immung wird dieAufschluBlSsung 5 rain gekocht und dann mi t 9 n Schwefel- s~ure anges&uert. Wenn Brom vorliegt, wird unter Eisktihlung neutralisiert, u m die Bfldung yon Bromat zu verhindern. Bei Anwesenheit yon Jod wird gegen Phenol- phthale in neutralisiert , mi t 500 mg I-Iydrazinsulfat d~s bei der Verbrennung ge- bfldete Joda t reduziert, 1/4 Std auf dem siedenden Wasserbad erwgrmt nnd dann mi t 0,02 oder 0,04 n SflbernitratlSsung t i tr iert . - - Bei der jodometrisehen Ti t ra t ion wird zun&ehst zu Bromat bzw. Joda t oxydiert. Die LSsung wird nach dem An- sguern mi t Natronl~uge und prim~rem Nat r iumphospha t gepuffert und mi t Natr ium- hypochlori~ 8 min gekoeht. Das Chlor wird mi t Nat r iumformia t zerstOrt und d~nn wird Bromat mit K J mngesetzt und mi t 0,02 n ThiosulfatlSsung t i t r ier t : BrOw- @ 6 J - + 6 H + = Br - -~ 3 H20 ~- 3 J2. Zur Best immung yon Jod wird die Auf- schluglSsung 5 min gekocht, mi t 2 Tr. Ameisensgure versetzt und nach dem Ab- kiihlen mi t Essigs~ure anges~uert. Dureh 5 rain langes Kochen mi t Bromwasser

, wird alas Jod id zu Jod~ t oxydiert, dann ~ r d das iibersehiissige Brom mi t Ameisens~ure reduziert und die LSsung jodomegrisch ti tr iert . - - Eine Analyse dauerg 35--50 rain. Anorganische Oxydat ionsmit te l stSren. G. D E ~ :

Glueoside. J. CERBULIS 4 empfiehlt zur Sichtbarmachung von Zuc~eralkoholen (ZA) und deren Glucosiden au] Papierchromatogrammen p-Anisidin (p-A) Ms t~eagens. Man tr~gt die etwa 8~ LSsungen der ZA ~uf W h a t m a n Nr. 1-Papier- streffen auf a n d ehromatographier t naeh bekann tem Verfahren ~ufsteigend mi t

1 A. O. C. S. Offic. Meth. Cc 2~28 . 2 j . Amer. Oil Chemists' Soc. 29, 591 (1952).

J . Pharmac. Belgique, N. S., 10, 292--299 (1955). Service de ContrSle des M6dicaments de l'Assoc. Pbarmae. Belge.

AnMyk Chemistry 27, 1400--1401 (1955). Stephen F. W h i t m a n & Son., Inc., Philadelphia 5, Pa. (USA).