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16I7 lLBtew uud &hwefellrohlenstoff. Beeonden, aus dem letzteren kaon man den' Nitrosokiirper ganz rein auakryetallisiren lassen. In Salzsaure lost sich dieser Korper sehr wenig. Wenn man ihn mit Zinn und Salzsaure behandelt, so geht die Reaction schon in der Kiilte energisch vor sich, unter betrachtlicher Wiirmeentwickelung, uod das Endproduct ist Arnidodibenzylanilin , welches in jeder Be- ziehung mit dernjenigen welchea durch Reduction des Nitrodibenzyl- anilins erhalten wurde, iibereinstimmt. Dadurch ist es bewiesen, dass das Nitrosodibenzylanilin auch der Parareihe angehort. Ich setzte rneine Versuche weiter fort und hoffe bald dariiber weiteres berichten zu konnen. Ziirich. Techn.-chem. Laboratorium dcs Hrn. Prof. Lunge.. 344. W. Bott und D. 8. Maonair: Berichtigang. huf Wonsch des Hrn. Professor Dr. V. Meyer in Gottingen theilen wir mit , dass unsere Arbeit iiber Dainpfdichtebestimmung (Diese Berichte XX, 916) , welche irrthiimlich aus seinem Labora- torium datirt ist, nicht in demselben ausgefiihrt wurde. Der Eine vou una (W. Bott) war zur Zeit der Einsendung der Abhandlung im Laboratorium des Hrn. Prof. Dr. Meyer mit einer anderen, ooch nicht publicirten Arbeit beschhftigt, was zu dem erwahnten Versehen Anlass gab. Owens College, Man c h e s t e r. 346. R. Nieteki: Ueber die Bildung der Krokonsilure BUS Bensolderivaten. (Eingegangen am 26. Mai.) Im letzteii Hefte dieser Berichte machten die HH. Th. Zincke nnd C. Friihlich 1) Mittheilung iiber eine interessante Umwandlung, welche drs Dichlor-fi-naphtochinon unter dem Einfluss von Alkalien erleidet. I 1) Diese Berichte XX, 1265.

Ueber die Bildung der Krokonsäure aus Benzolderivaten

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Page 1: Ueber die Bildung der Krokonsäure aus Benzolderivaten

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lLBtew uud &hwefellrohlenstoff. Beeonden, aus dem letzteren kaon man den' Nitrosokiirper ganz rein auakryetallisiren lassen.

In Salzsaure lost sich dieser Korper sehr wenig. Wenn man ihn mit Zinn und Salzsaure behandelt, so geht die Reaction schon in der Kiilte energisch vor sich, unter betrachtlicher Wiirmeentwickelung, uod das Endproduct ist Arnidodibenzylanilin , welches in jeder Be- ziehung mit dernjenigen welchea durch Reduction des Nitrodibenzyl- anilins erhalten wurde, iibereinstimmt. Dadurch ist es bewiesen, dass das Nitrosodibenzylanilin auch der Parareihe angehort.

Ich setzte rneine Versuche weiter fort und hoffe bald dariiber weiteres berichten zu konnen.

Z i i r i c h . Techn.-chem. Laboratorium dcs Hrn. Prof. Lunge..

344. W. Bot t und D. 8. Maonair: Berichtigang.

h u f Wonsch des Hrn. Professor Dr. V. M e y e r in Gottingen theilen wir mit , dass unsere Arbeit iiber Dainpfdichtebestimmung (Diese Berichte XX, 916) , welche irrthiimlich aus seinem Labora- torium datirt ist, nicht in demselben ausgefiihrt wurde. D e r Eine vou una (W. B o t t ) war zur Zeit der Einsendung der Abhandlung im Laboratorium des Hrn. Prof. Dr. M e y e r mit einer anderen, ooch nicht publicirten Arbeit beschhftigt, was zu dem erwahnten Versehen Anlass gab.

Owens College, M a n c h e s t e r.

346. R. Nietek i : Ueber die Bildung der Krokonsilure BUS Bensolderivaten.

(Eingegangen am 26. Mai.)

Im letzteii Hefte dieser Berichte machten die HH. Th . Z i n c k e nnd C. F r i i h l i c h 1) Mittheilung iiber eine interessante Umwandlung, welche d r s Dichlor-fi-naphtochinon unter dem Einfluss von Alkalien erleidet.

I 1) Diese Berichte XX, 1265.

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€€idmi tsitt %an&dwt aie.BiMmg eiirer * voa$et, Formel

O H C,<COOH

C(jH4, ,c.cI c . c1

ein, welche bei der Oxydation unter Abspaltung von Kohlensiiure in das Krton

co CbH4 CCI

c .c1 u bergeht.

Hr. Z i n c k e spricht schliesslich die Vermuthung aus, dass bei deni Uebergaiig der Rhodizonsiure c6 H2 0 6 in Krokonsaure Cs H ~ O S als analoges Zwischviiproduct eine Oxysiiure von der Constitution

C O H

C O C . O H auftrete, welche bei der Oxydatioii Kohlensiiure und Wasserstoff ab- spaltet, und i n die Krokonsiiure

c 0

O C C O H H O C C O

iibergeht. Diese einfache und mit obiger Reaction durchaus im Einklang

stehende Erklarung des Processes veranlasste mich , eine schoii friiher gemachte Reobachturig etwas weiter zu rerfolgen.

Versetzt man die waasrige Liisung eines rhodizonsauren Alkali- salzes, init iiberschiissiger Kali- oder Natroiilauge, so schliigt die intensiv rothgelbe Farbe der Erstereti iii eine blaasgelbe urn. Eine Neutralisation init Siiure stellt die urspriingliche Farbe des Rhodizonats nicht wieder her. Siiuert man die Flissigkeit mit Essigsliure au und fugt Chlorbaryum hinzu, so fallt weder der rothe fiir die Rhodizon- saure, noch der gelbe fiir die Krokonsaure charakteristische Nieder- schlag iius. Erst bei tagelangem Stehen an der Luft scheidet die baryumhaltige Liisung das gelbe Krokonsauresalz ab.

Wurde die alkalische, oder die mit Essigslure angesiiuerte Liisung verdampft, so krystallisirte krokonsaures Kali.

Es lag hier augenscheinlich ein intermedifres Product zwischen Rhodizonsaure und Krokonsaure vor. In anderer Richtung unter- nommene Arbeiten haben mich an dem eingehenderen Studium dieser

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. Reactinu gebiodert, bL die intereseade Beabachzung dea Hm. Binck? dazu die Anregung gegeben bat.

Auf folgende Weise ist es denn auch gelungen das entstandcne Zwisclrenproduct zu isoliren :

Rhodizonsauree Natrium wurde mit verdiinnter Natronlauge bis zur Bildung einer hellgelben Liisung erwarmt, daa Alkali mit Easig- aslure iibereattigt und Chlorbaryum hinzugefiigt. Neutraliairt man die Fliiaaigkeit mit Ammoniak, 80 scheidet sich eiii flockiges, orangegelbee Baryuinsalz ab, welches zum Unterachied \-om Baryumkrokonat in verdiinnter Essig- oder Salzsaure leicht loslich ist. Ammoniak fiillte es aus dieser Losung wieder, doch war zur viilligen Abscheidung ein jedesmaliger Zusatz von Chlorbaryum niithig.

Dieses Verhalteii , sowie das Aussehen der Verbindung eriiinerte sehr an das Raryumaalz der zuerst von L e r c h dargestellten Hydro- krokoiislure.

Es wurde letzterer Kiirper durch Einwirkung 'von Jodwasserstoff- skiire auf Krokonsaure erhalten und zuletzt von niir gemeinschaftlich mit Th. Benckiaer untersucht.')

Zum Unterschied von der farblosen Hydrokrokousliure, dem wenig bestiindigen Hydrochinon der Krokonsaure, haben wir denselben als K r o k o n s a u r e h y d r ii r bezeichnet.

Nach den von Hrn. B e n c k i s e r uiid rnir ausgefuhrten Analysen dcs Baryumsalzes war der Wasserstoffgehalt dieser Saure fiir die Formel CaH,O:, stets zu niedrig, und wir schlossen daher auf das Vorhandensein einer pinakonartigen Verbindung von der Forniel Cl"H6 010. Die Aiialyse des Baryumsalzes ergab Zahlen, welche den f i r die Formel CloBmH2010 -t 4H2O rerlangten am nachsten kamen, wiihrend der Wasserstoffgehalt fiir die Formel CsBaH2 0s + 2H20 um 0.2 bis 0.25 pCt. zu niedrig gefunden wurde.

Die Adalyse des auf obigem Wege aus der Rhodizonsiiure er- baltenen Baryumsalzes hat Resultate ergebeii, welche im Vereiii niit den ganz gleichen Eigeiischaften zweifellos zeigten, dass hier dieeelbe Verbindung vorlag, nur wurde drr Wasserstoff diesmal etwas hahrr, der Formel Cs BR H2 Oi + 2 Hr 0 nlher kommend gefunden.2)

Berechnet Gefunden ffir CloBa2Hlo0i, f i r CsBa&O, 1. 11. c 19.10 19.04 19.04 - pct. H 1.59 1.90 2.01 - * Ba 43.63 43.49 - 43.79 3

_ _ 1) Diesc Berichte XIX, 296. I ) Die Verbrennungen word& in allen Falleii im Schiffchen mit Sauer-

stoff ausgefiihrt.

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Die Bildang einer 8 8 1 0 ~ c10II6010,* wekher das Barymmsalt der ersten Formel enteprlche, wgire aue der Rhodieonsiinre nor bei Mithiilfe des Luftsauerstoffs denkbar, wiihrend eim Kiirper Cs Hd 0s nach der einfacheii Gleichung:

Cs H2 0s + H2 0 = Cs Ho 05 + C 0 2

rntsteheii konrite. Der Versuch zeigte jedoch, daas die Bildung des erwiihnten

Baryuinaalzes ebenso reichlich vor sich geht, wenn man obige Operation in einer Wasserstoffatmosphlre vornimmt, und sn den Lufteauerstoff moglichst awzuachliesseo sucht. Diese Thatsache spricht dafiir. dass das Krokonsiiurehydriir der Formel C:, HlOs entsprechend zusammen- gesetzt ist, und dass der friiher zu niedrig gefundene Wasserstoffgehalt in einer theilweisen Oxydaticin des aiialysirten Baryomsalzes seine Ursache hatte.

DH das Krokonvlurehydrur die Eigenschafteri eiIies Chinone be- aitzt, so habe ich schon friiher die Ansicht ausgesprochen, dass sich die Hydriirung auf die in der Krokoiislure vorhandene einzeln steheride Ketongruppe erstreckt, wtihrmd die Chinongruppe intact bleibt. Mit der Bestiitigung der wasserstoffreicheren Formel wird es wahrschein- lich, daae hier eine dem Anthranol und Berizhydrol analoge Verbindung von d w Constitution:

co O C C . 0 H

H O C - C < O H H

vorliegt. Werin es nuii aiicli iiicht gelungeri ist, aus der Rhodizonsaore,

wie aus dem Dichlornaptitochinoii, eine Oxycarbonsiure zu erhalten, so gltlube ich doch in der initgetheilten Thatsache einr Bestiitigung der Ansicht des Hru. Zii icke sehen zu miissen.

Die Bildung eines Kiirpers von der obigen Constitution ist wohl am einfachsteii durch die Annahme x u erkliireii, dass hier ale labiles Zwischenproduct pine Oxysiiure:

C o OC COH

H O C - C<COOH OH

eotatebt, welche nach .indogie der Chinoncarbonsluren sofort in Krokonsaurehydrlr urid Kohlensiiui~e xerfallt.

Brtsel. Uiiiveraitiits-Laboratoriani.