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Rrunner: Ueber Mangan. 77 oxydes ihren Grund in der Entstehung von Aluminaten hat, dies musste aber gewiss auch bei Zinkoxyd stattfinden, welchcs durch das Eisen, nicht aber durch illuminium zersetzt wird. XII. Uebcr die Darstelluiig und die Eigen- schaRen des Mangans. Van C. Brunner. {Compt. rend. 1S57. t. XZIK (:Vo. 12.) p, 630.) Behufs der Darstellung des Mangans verwandelt man das naturliche Manganuberoxyd in reines schwefelsaures Salz, dieses in Fluorur und reducirt letzteres auf dieselbe Weise wie das Aluminium. Das Verfahren selbst ist Folgendes. Ein Thontiegel (hessischer Tiegel) wird zur I-Ialfte gefiillt niit ahwechseln- den Schichten von Fluormangan und flachen 1-2 Millim. dicken Stucken von Natrium, w-obei man auf 2 Gewichtsth. Fluorur 1 Gewichtsth. Natriuin nimmt. Die Mischung wird sorgfaltig mit einer Morserkcule zusammengedruckt, um wo nioglich alle ZwischenrLume zu entfernen, darauf mit einer heinahe halh so hohen Ychicht von wasserfreiem Chlornatrium bedeckt, und clann noch eine Schicht von Flussspath in erbsengrossen Stucken auf den Inhalt des Tiegels gebracht. Diese letzte Schicht dient dazu, das Herausschleudern der Masse nus detn Tiegel bei der etwas heftigen Reaction zu verhindern. Der auf diese Weise gefullte Tiegel wird mit seinein Deckel verschlossen in einen Gehliiseofen gebracht. Man erhitzt anfknglich langsam, und lsnge zuvor, ehe der Tiegel weissgluhend wird, ist die Reduction eingetreten. Dieselbe wird angedeutet durch ein Zischen im Inncrn der Masst:

Ueber die Darstellung und die Eigenschaften des Mangans

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Page 1: Ueber die Darstellung und die Eigenschaften des Mangans

R r u n n e r : U e b e r Mangan . 77

oxydes ihren Grund in der Entstehung von Aluminaten hat, dies musste aber gewiss auch bei Zinkoxyd stattfinden, welchcs durch das Eisen, nicht aber durch illuminium zersetzt wird.

XII. Uebcr die Darstelluiig und die Eigen-

schaRen des Mangans. Van

C. Brunner.

{Compt. rend. 1S57. t . X Z I K (:Vo. 12.) p, 630.)

Behufs der Darstellung des Mangans verwandelt man das naturliche Manganuberoxyd in reines schwefelsaures Salz, dieses in Fluorur und reducirt letzteres auf dieselbe Weise wie das Aluminium.

Das Verfahren selbst ist Folgendes. Ein Thontiegel (hessischer Tiegel) wird zur I-Ialfte gefiillt niit ahwechseln- den Schichten von Fluormangan und flachen 1-2 Millim. dicken Stucken von Natrium, w-obei man auf 2 Gewichtsth. Fluorur 1 Gewichtsth. Natriuin nimmt. Die Mischung wird sorgfaltig mit einer Morserkcule zusammengedruckt, um wo nioglich alle ZwischenrLume zu entfernen, darauf mit einer heinahe halh so hohen Ychicht von wasserfreiem Chlornatrium bedeckt, und clann noch eine Schicht von Flussspath i n erbsengrossen Stucken auf den Inhalt des Tiegels gebracht. Diese letzte Schicht dient dazu, das Herausschleudern der Masse nus detn Tiegel bei der etwas heftigen Reaction zu verhindern.

Der auf diese Weise gefullte Tiegel wird mit seinein Deckel verschlossen in einen Gehliiseofen gebracht. Man erhitzt anfknglich langsam, und lsnge zuvor, ehe der Tiegel weissgluhend wird, ist die Reduction eingetreten. Dieselbe wird angedeutet durch ein Zischen im Inncrn der Masst:

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78 B r u n n o r : TIeber M a n g a n .

und eine aus dem Tieg-el sich entwickelnde gelbe Flamme. 1st dieser Zeitpunkt voriiber, so steigert man die Hitze wahrend 'I4 Stunde zur hellen Rothgluht. Man l h t nun erkalten, indeni man alle Oeffnungen des Ofens verschliesst. Nach dem Zerschlagen des Tiegels findet man das Metall am Boden desselhen in Form eines einzigen Regulus; jedoch erhalt man nicht die herechnete Menge des Metalls, sondern etwas nur mehr als die Halfte. Bisweilen ist das Metall nicht vollkommen geschmolzen : in diesem Falle zerschlagt inan es in einem Stahlmorser in kleine Stucke und unterwirft es einer zweiten Schmelzung, wobei man es wieder bedeckt mit Chlornatrium oder einem Gemenge von Chlorlralium mit Salpeter. Auf diesrlbe Weise vereinigt man kleinere Stucken zu einer grossen Masse. Borax eignet sich nicht als Schmelzmittel, da er das Metall verandert.

Das auf diese Weise dargestellte Mangan besitzt Ei- genschaften, welche wesentlich verschieden sind von den bisher diesem Metalle beigelegten. Es hat eine Farbe, wie gewisse Arten von Gusseisen, ist bruchig und wider- steht den Ifanimerschlagen oder andern mechanischen Kraften nicht; jedoch ist es sehr hart, wird von der Feile nicht angegriffen, ritzt im Gegentheil den besten gehlrteten Stahl. Das Mangan nimint die vollkommenste Politur an und verandert sich selbst an feuchter J,uft nicht bei ge- w6hnlicher Temperatur. Polirte Stuclren behielten wahrend 2 Monaten im Laboratorlum aufbewahrt ihren Glanz. Auf dem Platinbleche erhiizt nimmt es fast dieselben Anlauf- farben wie Stahl an, wird endlich braun und bedeckt sich mit einer Oxydschicht.

Das spec. Gewicht des Mangans schwankte bei ver- Schiedenen Proben zwischen 7,138 und 7,206.

Es wird selbst itn pulverformigen Zustande nicht vom Magnet angezogen und aussert auch keine Wirkung auf die Magnetnadel. Von Sauren wird es lebhaft angegriffen, mit concentrirter Schwefelsaure entwickelt es in der Kalte nur sehr schwach Wasserstoff, der von dem Wasser der Saure herzuruhren scheint, beim Erwarmen entweicht schweflige Saure und das Metall lost sich. Von ver-

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P r e m y : K r y s t a l l i s i r t e s Chrom. 79

diinnter Schwefelsaure wird es bei gewohnllcher Tempe- ratur leicht aufgelost.

In Salpetersaure lost es sich sehr rasch, eben SO in selbst sehr verdunnter Chlorwasserstoffsaure und auch in Essigsaure.

Vielleicht wird das so bereitete Mnngan Anwendung in der Industrie finden; es kann wegen seiner Harte den Diamant zum Glasschneiden ersetzen und selbst zuin Bearbeiteii \-on Stahl und andern Metallen von den Gra- veuren benutzt werden.

Wegen seines Glanzes eignet es sich vielleicht z11 Teleskopspiegeln. Es lasst sich zwar nicht schmieden, aber SO leicht wie Gusseisen giessen. Endlich scheinen seine Legirungen niitzliche Eigenschaften zu besitzen, na- mentlich mogen sie bei der Stalilfabrikation von Nutzen sein. Es ist bekannt, dass alle Stahlsorten kleine Mengen von rvlangan enthalten, und man glaubte einige Zeit, es sei nothwendig, dem Cementpulver Suhstanzen zu'zusetzen, welche manganhaltig sind.

XIII. Ueber krys tallisirtes C,lirom und seine

Legirungen. Von

E. Fremy.

[Conyt. rend. 1557. t . XLZY. fNo. 12.) p . 632.)

Der Verf. hat eine vergleichende Untersuchung des Eisens, Mangans und des Chroms zu dem Zwecke unter- nommen, um zu sehen, ob die Eigenschaften dieser Me- talle und ihrer Legirungen, wenn sie rtuf die eine oder die andere Weise dargestellt werden, verschieden sind.