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Uber die Darstellung zweier Natriumferrisulfate. Von ANTON SKRABAL. Wird die Losung von 50 g Ferrisulfat, welche vorher mit 10 ccm verdunnter Schwefelsaure (1 : 6) versetzt wurde, im Wasserbade mit 300 g Glaubersalz allmahlich erhitzt, so verschwindet nach und nach die dunkle Farbung des hydrolytisch gespaltenen Ferrisulfats , um einer helleren Platz zu machen. Gleichzeitig fallt ein gelblichweifses Salz. Nachdem eine reichliche Ausscheidung des letzteren erfolgt ist, lafst man uber Nacht erkalten, setzt zu dem Kristallbrei, um das ausgeschiedene Glaubersalz rasch in Losung zu bringen , eine grofse Menge Wasser und saugt das gelblichweifse Salz von seiner Mutterlauge ah, wascht es ganz wenig mit kaltem Wasuer, dann mit Alkohol, endlich mit Ather und trocknet es zwischen Filtrierpapier. Zur Analyse wurde eine Probe in Salzsaure geliist, das Eisen mit Ammoniak zweimal gefallt, gegliiht und als Fe,O, gewogen. Die vereinigten Filtrate wurden angesauert, mit Chlorbaryum die Schwefelsaure als BaSO, gefallt und gewogen. In einem anderen Teil der Probe wurde das Eisen wieder mit Ammoniak gefiillt und im Filtrat die Bestimmung des Natriums als Sulfat vorgenommen. In einer dritten Probe erfolgte die direkte Bestimmung des Wassers durch Gliihen mit Bleioxyd im Rohre und Auffangen des Wassers im Chlorkalziumrohrchen. Die Analyse ergab die Zusammensetzung : 2Na,O.F~,0,.4S0,.7 H,O. Gefunden in Berechnet in N+O - 17.0 - 1 00 FepO, 21.6 21.7 - 21.88 SO, 43.6 - - 43.85 H20 - - 17.5 17.26

Über die Darstellung zweier Natriumferrisulfate

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Uber die Darstellung zweier Natriumferrisulfate. Von

ANTON SKRABAL.

Wird die Losung von 50 g Ferrisulfat, welche vorher mit 10 ccm verdunnter Schwefelsaure (1 : 6) versetzt wurde, im Wasserbade mit 300 g Glaubersalz allmahlich erhitzt, so verschwindet nach und nach die dunkle Farbung des hydrolytisch gespaltenen Ferrisulfats , um einer helleren Platz zu machen. Gleichzeitig fallt ein gelblichweifses Salz. Nachdem eine reichliche Ausscheidung des letzteren erfolgt ist , lafst man uber Nacht erkalten, setzt zu dem Kristallbrei, um das ausgeschiedene Glaubersalz rasch in Losung zu bringen , eine grofse Menge Wasser und saugt das gelblichweifse Salz von seiner Mutterlauge ah, wascht es ganz wenig mit kaltem Wasuer, dann mit Alkohol, endlich mit Ather und trocknet es zwischen Filtrierpapier.

Zur Analyse wurde eine Probe in Salzsaure geliist, das Eisen mit Ammoniak zweimal gefallt, gegliiht und als Fe,O, gewogen. Die vereinigten Filtrate wurden angesauert, mit Chlorbaryum die Schwefelsaure als BaSO, gefallt und gewogen. In einem anderen Teil der Probe wurde das Eisen wieder mit Ammoniak gefiillt und im Filtrat die Bestimmung des Natriums als Sulfat vorgenommen. In einer dritten Probe erfolgte die direkte Bestimmung des Wassers durch Gliihen mit Bleioxyd im Rohre und Auffangen des Wassers im Chlorkalziumrohrchen. Die Analyse ergab die Zusammensetzung : 2Na,O.F~,0,.4S0,.7 H,O.

Gefunden in Berechnet in N+O - 17.0 - 1 00 FepO, 21.6 21.7 - 21.88 SO, 43.6 - - 43.85 H 2 0 - - 17.5 17.26

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Das Salz ist daher ein basisches und kame ihm die Icon- stitutionsformel

/SO,Na Fe-SO Nn + 3H,O

\OH4

zu. Es ist mikrokristallinisch, weifs mit einem Stich ins Stroh- gelbe und seidenglanzend, was sehr schtin bei einer in Wasser auf- geschlammten Probe zu beobachten ist. I n Wasser lost es sich nur langsam unter Zersetzung. Das Salz ist in bezug auf seine Zu- sammensetzung identisch mit dem in Chile, Mina de la Compania bei Sierra Gorda, Provinz Tocapilla, natiirlich vorkommenden Si- derori atri t (RAIMONDI) I.

Werden 100 g Glaubersalz im Wasserbad bis zum Zerfliefsen erhitzt, hierauf mit einer Losung von 10 g Ferrisulfat und 15 ccm konzentrierte Schwefelsaurure versetzt, so wird bei weiterem Erhitzen die Fliissigkeit immer lichter, endlich unter Pallung eines weifsen Salzes farblos. Man lafst hierauf erkalten, versetzt mit vie1 Wasser und saugt vomNiederschlag ab. Letztererwird mit verdiinnterSchwefe1- saure, dann rnit Schwefelsaure angesauertem Alkohol, hierauf mit ab- solutemAlkoho1 und schliefslich mit dther gewaschen und zwischen Fil- trierpapier getrocknet. Zur Analyse wurde wie oben verfahren. Das Salz hat die empirisehe Zusamrnensetzung: 3Na,0.Fea0,.6S0,.6Ha0.

Gefunden in o/o: Berechnet in Na,O - 20.2 - 19.93 Fe,O, 17.3 17.0 - 17.10 SO, 51.4 - - 51.40 HpO - - 11.4 11.57

Die Konstitutionsformel ware daher :

Fe-(SO,Na), L + 3H20.

Das Salz ist mikrokristallinisch und von rein weifser Farbe. Es lost sich, in Wasser nur langsam unter Zersetzung. Ein natiir- lich vorkornmendes Salz yon derselben Zusammensetzung und ein

RAIPONDI, Mineraux du P6rou, Paris 1878. Ref.: Zeitschr. f. Kristallog. 6 (1882), 633. GENTH, Zeitschr. f. Kris.tallog. 18 (1891), 585.

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Begleiter des Sideronatrits ist FREXZELS Gordart oder MACKINTOSHS Ferronatrit2, welch letzterer Bezeichnung die Prioritat gebiihrt.

Versuche, die beiden Salze aus Losungen von Natriumsulfat umzukristallisieren, um zum Zwecke der morphologischen Unter- suchung Kristalle zu erhalten, sind im Gange.

Es eriibrigt mir noch, dem Leiter unseres Laboratoriums, Herrn Professor Dr. G. VORTXANN. fur seine Unterstutzung meinen Dank zu sagen.

TBCHERWAKS Miner. zc. petrogr. Bittlg. 11 (1890), 218; Zeitschr. f. Kri-

- GENENTB, Zeitschr. f. Kristalbg. stallog. 18 (1891), 595.

18 (lag), 5891. 4 Am. Jourm. Soc. [3] 38 (1889), 244.

V7ien, Labor. f. analyt. Chernie an der k. k. teohn. Holsckule, irn No- vember 1903.

Bei der Redaktion eingegangen am 28. November :903.

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