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372 Bericht: Spezielle analy~isehe Methoden. Cyanamid, Dieyandiamid, Guanidinsalze, Ammelid, Ammelin, Ammonium- und Alkalisalze stSren niche. Calciumsalze dfirfen nieht zugegen sein. -- Aus[i~hrung. 5 g Probe werden rein gepulvert (1600 Maschen/cm ~) und gemischt, yon der Mi- schung wird 1 g mit 400 ml Wasser 2--3 min gekocht und dureh ein gewogenes Filter abgesaugt (der Filterriickstand enth~lt Desaminierungsprodukte und an- organisehe Verunreinigungen). Das auf 20 ~ C gekfihlte Filtrat wird naeh 2 stfindigem Stehen filtriert (der Rfickstand bes~eht aus Ammelin und Ammelid). Von dem quantitativ in einen 500 ml-Me•kolben gespfilten und mit Wasser aufgeffillten Filtrat werden 100 ml mittels einer Mikrobfirette mit 0,01 ml Teilung mit n Sehwe- fels~ure titriert, wobei als MeBelektrode eine Antimonelektrode sowie eine Kalomelbezugselektrode benfitzt werden und die Potentialeinstellung durch Einleiten C02-freier Luft und durch Rfibren beschleunigt wird. Das fiber 350 mV liegende Anfangspotential geht bei der 1%utralisation auf etwa 150 mV zurfiek. Dureh vorsiehtige Ubersehreitung des Neutralpunktes und Eintragen der Titra- tionswerte und zugehSrigen Potentiale in ein Koordinatensystem kann der wahre Neutralpunkt interpoliert werden, so dal~ eine Genauigkeit yon 0,2--0,3% erreicht wird. 1 ml n Sehwefels~ure entsprieht 0,1261 g Melamin. Die Antimonelektrode ist yon Zeit zu Zeit mit einem feinen Polierpapier zu reinigen. Dureh LSsen des zweiten Filterrfickstandes in kalter, verdfinnter Natronlauge und nochmalige F~llung durch vorsichtiges Neutralisieren der filtrierten L5sung kann der Gehalt der Probe an Ammelin -~ Ammelid ermittelt werden. K. SSLLNE~. Ein spektrophotometrische Methode zur Bestimmung yon Melamin in nal~festem Papier beschreiben R. C. HI~T, F. T. K~G und R. G. S(~ttMITT 1. ])8~S vorhandene Melaminharz wird aus dem Papier extrahiert und zu Melamin hydrolysiert, indem man das Papier mit 0,1 n Salzs~ure erhitzt. -- Aus]i~hrung. 1--2 g Papier werden in etwa 1 - 1 cm gro]e Stfiekehen gesehnitten und in einer Schliffapparatur 1 Std lang mit 0,1 n reinster Salzs~ure (p~ 1) am RfiekfluBkfihler erhitzt. Der Extr~kt wird filtriert und die Messung bei 260 und 237 m# gegen 0,1 n Salzs~ure als Blindwert in einer 100 mm-Quarzkfivette vorgenommen. Die Bereehnung erfolgt nach fol- gender Formel: % Melamin = (A287 -- A260) X f X V/a237 ~ b • W. -4 sind die gemessenen Extinktionswerte bei den angegebenen Wellenl~ngen, fist der Verdfinnungsfaktor (gewShnlich 1), V ist das ~eBvolumen (gewShnlieh 100 ml Salzs~ure), a ist der Extinktionskoeffizient einer MelamintestlSsung, b ist die Kfivettensehichtdicke in ram, und W die Probeeinwa~ge in Gramm. Da keine andere direkte Bestimmungsmethode ffir Melamin bekannt ist, wurden die Vergleichs- analysen aus den Stiekstoffwerten nach der Kjeldahl-Methode bereehnet. Sie zeigten verh~ltnism~l~ig gute Ubereinstimmung. Es ist der beschriebenen spektrophoto- metrischen Methode hinsichtlich Sehnelligkeit, Genauigkeit nnd Spezifit~t der Vorzug zu geben, da durch die Korrekturmessung bei 260 m# praktisch alle vor- kommenden St5rf~rbungen ausgeschaltet werden. H. PO~L. ~ber die flammenphotometrisehe Kalinmbestimmung in Diingemittein wird vom italienisehen Ministerium ffir Landwirtschaft und Fors~en 2 berichtet. Zur Messung werden die Kaliumlinien bei 769,9 und 766,5 m# in einem SO~n~EC~T- W~EL-Photometer der Fa. Zeiss herangezogen. Mit einer KaliumtestlSsung (5 mg K~O/ml) wird die Eiehkurve yon 0,7--0,15 mg K20/ml aufgestellt. Folgende Arbeitsbedingungen mfissen dabei eingehalten werden: 40 V Anodenspannung, 0,1 m~2 Galvanometerwiderstand, 0,4 atfi Luftdruek und 400 mm Wassers~ule ffir Acetylen. Die Kurve verlauft ffir den angegebenen Bereich gradlinig. Anschlie~end Amalyt. Chemistry ~6, 1273--1274 (1954). American Cyanamid Co., Stanford, Conn. (USA). P. G~L~I: Agric. Chemicals 9, Nr. 8, 60 61 (1954).

Über die flammenphotometrische Kaliumbestimmung in Düngemitteln

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372 Bericht: Spezielle analy~isehe Methoden.

Cyanamid, Dieyandiamid, Guanidinsalze, Ammelid, Ammelin, Ammonium- und Alkalisalze stSren niche. Calciumsalze dfirfen nieht zugegen sein. - - Aus[i~hrung. 5 g Probe werden rein gepulvert (1600 Maschen/cm ~) und gemischt, yon der Mi- schung wird 1 g mit 400 ml Wasser 2--3 min gekocht und dureh ein gewogenes Filter abgesaugt (der Filterriickstand enth~lt Desaminierungsprodukte und an- organisehe Verunreinigungen). Das auf 20 ~ C gekfihlte Filtrat wird naeh 2 stfindigem Stehen filtriert (der Rfickstand bes~eht aus Ammelin und Ammelid). Von dem quanti tat iv in einen 500 ml-Me•kolben gespfilten und mit Wasser aufgeffillten Fil trat werden 100 ml mittels einer Mikrobfirette mit 0,01 ml Teilung mit n Sehwe- fels~ure titriert, wobei als MeBelektrode eine Antimonelektrode sowie eine Kalomelbezugselektrode benfitzt werden und die Potentialeinstellung durch Einleiten C02-freier Luft und durch Rfibren beschleunigt wird. Das fiber 350 mV liegende Anfangspotential geht bei der 1%utralisation auf etwa 150 mV zurfiek. Dureh vorsiehtige Ubersehreitung des Neutralpunktes und Eintragen der Titra- tionswerte und zugehSrigen Potentiale in ein Koordinatensystem kann der wahre Neutralpunkt interpoliert werden, so dal~ eine Genauigkeit yon 0,2--0,3% erreicht wird. 1 ml n Sehwefels~ure entsprieht 0,1261 g Melamin. Die Antimonelektrode ist yon Zeit zu Zeit mit einem feinen Polierpapier zu reinigen. Dureh LSsen des zweiten Filterrfickstandes in kalter, verdfinnter Natronlauge und nochmalige F~llung durch vorsichtiges Neutralisieren der filtrierten L5sung kann der Gehalt der Probe an Ammelin -~ Ammelid ermittelt werden. K. SSLLNE~.

Ein spektrophotometrische Methode zur Bestimmung yon Melamin in nal~festem Papier beschreiben R. C. HI~T, F. T. K ~ G und R. G. S(~ttMITT 1. ])8~S vorhandene Melaminharz wird aus dem Papier extrahiert und zu Melamin hydrolysiert, indem man das Papier mit 0,1 n Salzs~ure erhitzt. - - Aus]i~hrung. 1--2 g Papier werden in etwa 1 - 1 cm gro]e Stfiekehen gesehnitten und in einer Schliffapparatur 1 Std lang mit 0,1 n reinster Salzs~ure (p~ 1) am RfiekfluBkfihler erhitzt. Der Extr~kt wird filtriert und die Messung bei 260 und 237 m# gegen 0,1 n Salzs~ure als Blindwert in einer 100 mm-Quarzkfivette vorgenommen. Die Bereehnung erfolgt nach fol- gender Formel: % Melamin = (A287 - - A260) X f X V/a237 ~ b • W. -4 sind die gemessenen Extinktionswerte bei den angegebenen Wellenl~ngen, f i s t der Verdfinnungsfaktor (gewShnlich 1), V ist das ~eBvolumen (gewShnlieh 100 ml Salzs~ure), a ist der Extinktionskoeffizient einer MelamintestlSsung, b ist die Kfivettensehichtdicke in ram, und W die Probeeinwa~ge in Gramm. Da keine andere direkte Bestimmungsmethode ffir Melamin bekannt ist, wurden die Vergleichs- analysen aus den Stiekstoffwerten nach der Kjeldahl-Methode bereehnet. Sie zeigten verh~ltnism~l~ig gute Ubereinstimmung. Es ist der beschriebenen spektrophoto- metrischen Methode hinsichtlich Sehnelligkeit, Genauigkeit nnd Spezifit~t der Vorzug zu geben, da durch die Korrekturmessung bei 260 m# praktisch alle vor- kommenden St5rf~rbungen ausgeschaltet werden. H. PO~L.

~ber die flammenphotometrisehe Kalinmbestimmung in Diingemittein wird vom italienisehen Ministerium ffir Landwirtschaft und Fors~en 2 berichtet. Zur Messung werden die Kaliumlinien bei 769,9 und 766,5 m# in einem S O ~ n ~ E C ~ T - W ~ E L - P h o t o m e t e r der Fa. Zeiss herangezogen. Mit einer KaliumtestlSsung (5 mg K~O/ml) wird die Eiehkurve yon 0,7--0,15 mg K20/ml aufgestellt. Folgende Arbeitsbedingungen mfissen dabei eingehalten werden: 40 V Anodenspannung, 0,1 m~2 Galvanometerwiderstand, 0,4 atfi Luftdruek und 400 mm Wassers~ule ffir Acetylen. Die Kurve verlauft ffir den angegebenen Bereich gradlinig. Anschlie~end

Amalyt. Chemistry ~6, 1273--1274 (1954). American Cyanamid Co., Stanford, Conn. (USA).

P. G~L~I: Agric. Chemicals 9, Nr. 8, 60 61 (1954).

2. Auf Handel, Industrie und Land~irVschaft beziigliche. 373

wurde der Einftul~ yon Na~O, MgO und CaO auf die ]~estimmung tiberprtift. 0,1 mg N%O/ml hat einen positiven Effekt, wghrend die gleiche Menge CaO und MgO die Werte erniedrigen. Dcr Fehler wird fiir reine Kalisalze mit i 0,5~o, fiir Rohsalze mit ~ 1~o angegeben. Die Versuche wurden ~nschliel~end mit dem Perkin-Elmer- Flammenphotometer Modell 52 C unter Benutzung der ,,direkten Methode" wieder- holt und bestgtigt. Es wird darauf hingewiesen, dab bei Verwendung der ,,Internal Standard Method" sich noch eine grSBere Genauigkcit erzielen lieBe und auch daneben noch die ~ISglichkeit bestehe, die Verunreinigungen an Na20, MgO und CaO zu bestimmen. H. PO~L.

Die komplexometrische Bestimmung yon Calcium und Magnesium in Kalk- diingemittein wurde yon W. M. HOF~M~ und H. S~APmo~ fiberprfift. Dabei wurde der Endpunkt tells wie fiblich visuell, tells photometrisch festgestellt, im letzten Falle mit Hilfe eines yon L. S~APmo und W. W. B~A~oc~: 2 entwickelten photometrischen Titrators, der den Fortschritt der Titration automatisch auf- zeichnet. Es ergab sich, dab die Calciumbestimmung mit Murexid als Indicator and die Magnesiumbestimmung mit Eriochromschwarz T als Indicator nach Entfernung des CMciums als OxMat, Wolframat oder Sulfit sowohlvisuell als auch photometrisch genaue Werte liefern, die mit den nach der A.O.A.C.-Methode gefundenen Zahlen sehr gut iibereinstimmen. Die Magnesiumbestimmung aus der Differenz (Titrations- ergebnis mit Eriochromschwarz T weniger dem mit Murexid) liefert dagegen fast immer zu hohe (oft bedeutend zu hohe) Werte. Die Fehler sind bei visuellcr End- punktbestimmung grSBer als nach der photometrischen 1Vlethode.

A. T. P~.~Y~S, J. F. MERRm und J. B. I])L]~]3URG a f/ihren zur Bestimmung von Calcium und Magnesium in Kalkdi~ngemitteln die komplexometrische Titration mit ~thylendiamintetraacetat (EDTA) in 2 Arten aus: 1. Das Diingemitr wird im lJberschuB yon Salzs~ure gekocht, mit NHaOH und NHaC1 auf einen p~-Wert yon 9,5 eingestellt und mit Eriochromschwarz T als Indicator titriert. Hierbei wird die Summe Calcium und Magnesium erfaBt. Zur Bestimmung yon Calcium allein titriert man in bekaanter Art bei PE 12 mit Murexid als Indicator. 2. Das fein- gemahlene Dfingemittel wird mit einem Uberschul~ yon EDTA versetzt, wie oben auf p~ 9,5 eingestellt und 40 SM geschfittelt; ein aliquoter Teil wird mit CaCl~-LSsung und Eriochromschwarz T zurficktitriert. Ein Zusatz einer k]einen Menge KCN erleichtert das Erkennen des Endpunktes der Titration. Vergleichende Bestimmungen zeigen die Brauchbarkeit der Methode, wean die Einstellung und Haltung der angegebenen p~-Wcrte sorgfgltig kontrolliert wird. W. GRg~TZ.

Die Brauchbarkeit der Fcuchtigkeitsbcstimmung mit Hilfe der Carb|d-Methode im C-M-Geriit a bei Wasserbestimmungen in Biiden oder Lcbensmittein besti~tigt H. SERG~.~ ~. Bei Feuchtigkeitsbcstimmungen in BSden wird etwa 1~o des vorhan- dencn Wassers nicht miterfaBt. Dieses nichterfaBte Wasser ist jedoch calaillar gebunden und kann yon Pflanzen nicht aufgenommen werden, daher ist es bei Bodenfeuchtigkeitsbestimmungen ohne Bedeutung. Zur besseren Durchmischung gibt man 2 korrosionsbest~ndige StaMkugeln mit in das Druckgef~t~. Bei Lebens- mitteln zerkleinert man vor der Bestimmung am besten mit einem Starmix oder Multimixger~t. K. BRODERSEN.

J. Assoc. off. agric. Chemists 37,966--971 (1954). U. S. Dptm. Agr., Beltsville, Md. U. S. Geological Survey Circular, im Druck. J. Assoc. off. agric. Chemists 37, 971--975 (1954). Agric. Exper. Station,

Manhattan, Kan. (USA). KLOCKMA~I% R. : Chemiker-Ztg. 76, 706 (1952). Chemiker-Ztg. 28, 681--682 (1954) Braunschweig.