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Über die Gattung Andromycia A. Rich. Author(s): K. Krause Source: Notizblatt des Königl. botanischen Gartens und Museums zu Berlin, Bd. 15, Nr. 5 (Oct. 15, 1942), pp. 711-713 Published by: Botanischer Garten und Botanisches Museum, Berlin-Dahlem Stable URL: http://www.jstor.org/stable/3995165 . Accessed: 14/06/2014 13:15 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . Botanischer Garten und Botanisches Museum, Berlin-Dahlem is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Notizblatt des Königl. botanischen Gartens und Museums zu Berlin. http://www.jstor.org This content downloaded from 194.29.185.251 on Sat, 14 Jun 2014 13:15:44 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Über die Gattung Andromycia A. Rich

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Über die Gattung Andromycia A. Rich.Author(s): K. KrauseSource: Notizblatt des Königl. botanischen Gartens und Museums zu Berlin, Bd. 15, Nr. 5 (Oct.15, 1942), pp. 711-713Published by: Botanischer Garten und Botanisches Museum, Berlin-DahlemStable URL: http://www.jstor.org/stable/3995165 .

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VIII.

Uber die Gattung Andromycia A. Rich. Von

K. Krause.

Die Araceengattung Andromycia wurde 1845 von A. Richard in Ramon de la Sagra, Historia fisica, politica y natural de la Isla de Cuba, Parte II, Historia natural vol. X, p. 282 mit einer auf Cuba vorkommenden Art, A. cuben8i8, beschrieben und im XII. Band des gleichen Werkes, der 1855 erschien, auf t. 89 abgebildet. Sie erhielt ihren Namen wegen der pilzartigen Form der in den mannlichen Bluten entwickelten Synandrien. Die ihr zugrunde hegende Pfianze wurde in der Umgebung von Havana gesammelt. Das einzige von ihr vorhandene Herbarexemplar liegt im Museum d'Histoire Na- turelle zu Paris, befindet sich aber nach einer fruheren, briefliehen Mitteilung von F. Gagnepain an mich ,,en mauvais etat" und be- steht nur aus einigen Bliittern sowie einem von diesen getreunten Blutenstande

Leider wurde Andromycia cubensis bisher nur ein einziges Mal, und zwar vor fast 100 Jahren gesammelt; seitdem wurde sie nie wieder gefunden, obwohl Cuba heute besonders in der Gegend von Havana, wo die Gattung entdeckt wurde, botanisch recht gut durch- forscht ist. Vor allem hat sie auch der ausgezeichnete schwedische Sammler E. L. Ekman trotz eifrigen Suchens nicht wieder auf- gefunden, obgleich er durch den Bearbeiter seiner Sammlungen J. Urban sowie durch mich besonders auf diese auffallige Pflanze aufmerksam gemacht worden war. Statt dessen sammelte er in demselben Gebiet wiederholt Xanthosoma cubense (Schott) Engi. (=: Acontias cubensis Schott), die auch von anderen Sammlern vor- liegt und demnach auf Cuba nicht selten zu sein scheint. Engler zitiert allerdings in seiner Bearbeitung der Aroideae im ,Pflanzen- reich" Bd. IV, 23 F, P. 41 noch ein zweites angeblich zu Andro- mycia cubensis gehlriges Exemplar, das Wright unter Nr. 3213 auf Cuba fand; diese Pflanze gehort aber zu Xanthosoma cubense

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und wird hier ubrigens auch von Engler selbst, und zwar unter der gleichen Sammlernummer, aufgefuhrt (vgl. Pflanzenreich IV, 23 E, p. 59).

Die systematische Stellung von Andromycia ist bei den einzelnen Autoren recht verschieden. A. Richard (l. c.) hielt sie fur ver- wandt mit Peltandra. Schott (Prodromus Aroid. [1860] p. 314) stellte sie zu den Asterostigmatimne, wahrend Benth am und Hoo ker (Genera plantarum III [1883] p. 987) sie bei den Dielfenbachieae unterbringen. Engler vereinigte sie zunachst in seiner Bearbeitung in De Candolle, Monogr. Phanerog. II (1879) p. 487 und ebenso in den Naturl. Pflanzenfamilion II, 3 (1889) p. 140 mit der Gattung Xanthosoma, fuihrt sie dann aber spiiter im ,Pflanzenreich" (IV, 23 F [1920] p. 41) wieder als eigene Gattung auf, die zu den Asterostig- mateae gehort und zwischen Manqonia und Taccarum steht. Baillon (Histoire d. plant. XIII [1894] p. 478) zieht Andromycia, ebenso wie es auch Engler anfr`ng1ich tat, zu Xanthosona und damit zu den Colocasieae. Hutchinson (The families of flowering plants II, Moinocotyledons) rechnet die Gattung ahnlich wie Bentham und Hooker zu den Die fenbachieae und stellt sie in die Nahe von Astero- stigma uid Gearqum, nimmt also damit im Grunde die gleichen Ver- wandtschaftsverhaltnisse an wie Engler, da er dessen Asterostigmate zum grol3en Teil mit den Dieflenbachieae vereinigt. Mit Ausnahme von Bailloin hat wahrscheinlich keiner der genaInten Autoren die Pflanze wirklich gesehen; die Beschreibungen, die von ihr gegeben werden, gehen auch wohl alle auf die Orginaldiagnose zuriick und stimmen, abgesehen von geringfugigen Unterschieden, fast vollig uberein. Auch ich habe die Art nicht zu Gesicht bekommen, da der Zustand des von ihr vorhandenen Herbarmateriales ein leih- weises tJberlassen und ein Versenden nicht zulMBt.

Bei der geringen Kenntnis, die wir von der Gattung haben, ist es begreiflich, wenn, wie die obigen Angaben zeigen, die- Ansichten iiber ihren systematischen Wert und ihre Stellung stark voneinander abweichen. Immerhin ist es wohl sicher, daB die von Baillon und anfangs auch von Engler vorgenommene Vereinigung mit Xantho- swna nicht berechtigt ist, deim verschiedene Merkmale sprechen da- gegen, vor allem die Ausbildung der Y Bliuten, die auffallend lange, lineal-lanzettliche, weit auseinander gebogene Narbenlappen besitzen, wie sie bei Xanthosonma mi(d (leren Verwandten niemals vorkommen. Es besteht auch kein Grund ainzunehinei, daB die darauf beziglichen Angabeii in der Beschreibung A. Richards oder die von ihm gegebene Abbildung fehlierhaft seien. Diese sind wohl ohne Zweifel richtig, und der Bliutenstand von Andromycia kann somit nicht das Geringste

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mit Xanthosoma zu tun haben, sondern gehort seiner ganzen Aus- bildung nach zu einer Gattung, die mit den Asterostigmatae, vor allem mit A8terostigma selbst, nachst verwandt sein muB. Deshalb ist auch die Eingliederung von Andromycia in diese Gruppe, wie sie zuerst S ch ott und dann spaiter Engler vorgenommen haben, durch- aus berechtigt.

Eine andere Frage ist es allerdings, ob die Blatter, die von An- dromycia beschrieben wurden, tatsachlich hierher gehoren, und hier scheint es doch nicht ausgeschlossen, daB3 dies nicht der Fall ist, sondern daB es sich bei ihnen um Blatter von Xanthosoma cubense handelt. Dafur spricht einmal ihre vollige tVbereinstimmung mit den Blattern dieser Art, die wohl auch die Veranlassung dazu war, daB Andromycia von Baillon und ursprunglich auch von Engler mit Xanthosoma vereinigt wurde, sowie weiter die Tatsache, daB Xantio- -sona cubense in dem in Frage kommenden Gebiet wiederholt ge- sammelt wurde. Da bei Andromycia ebenso vie bei anderen Aste- rostigmateae Blatter und Blutenstande nicht gleichzeitig entwickelt werden, sondern nacheinander zur Ausbildung gelangen, ist eine Verwechslung der Blatter mit denen einer anderen Art immerhin nicht unmoglich und bei anderen Araceen mehrfach vorgekommen. So ist auch bei der zu der gleichen Gruppe gehorigen sud- brasilianischen Gattung Gearum N. E. Brown die Zusammengehorig- keit der Laubblatter und des Bliitenstandes iu&erst zweifelhaft, und( dasselbe diirfte fiir Andromycia gelten. Wahrscheinlich ist die Gattung in ihrer bisherigen Fassung ein mixtum; der Blutenstand gehort zweifellos einer eigenen guten, mit Asterostigma verwandten Gattung an; die als angeblich dazu gehorig beschriebenen Blatter scheinen aber solche von Xanthosoma cubense zu seiii.

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