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330 Rose: Ucber die isomerischen Aus dem Angefiihrten geht also hervor: 1) Dass die lbslichen Wanganoxydulsalze krystallisirt oder 2) dass die farblosen Lbsiingen derselben unrein sind; 3) dass die unli3slichen Salze, welche iin amorphen Zu- stande weiss sind , im Ailgemeinen iin krystailinlscheii Zustande rosenroth erhalten werden kbnnen. in Lbsungen rosenroth sind ; xxxv. Ueber die isomerischen Modificationen des Schwefelantimons. Von N. Rose. (Ber. d. Bed. Akad.) F u c h s hat angegeben , dass (lurch schnelles Erkalten des geschmolzenen krystallisirteii sciirvarzen Schwefelantiinons man eine amorphe Modification desselben von rbthlich braunem Pul- ver erhalte. Es gelingl niclit iinmer, dieselbe von den Eigenschaften dar- zustellen, die ihr zukommen. Hlufiger erhilt man Nengungen von briden Modificationen, deren K6rner auf unglasirlem weissen Porcellan theils einen rothbraunen, theils einen schwarzcn Strich geben. Das rothe Schwefelantimon hat ein niedrigeres specifisches Gewicht als das schwarze; es ist bei der mikroskopischen Un- tersucliung vollkommen amorph ; es ist harter als die krystalli- sirte schwarze Modification und kann nicht nur dieselbe, sondern selbst Kalkspath schwach ritzen. Es ist ferner ein Nichtleiter der Elektricitat , wahrend das schwarze Schwefelantimon ein Leiter ist. Die rothe Modification des Schwefelantimons kann sehr lcicht wieder in die schwarze verwandelt werden. Es gelingt dies schon durch eine geringe Temperatur-Er- hbhung, welche lange oicht bis zum Schmelzen zu gehen braucht,

Ueber die isomerischen Modificationen des Schwefelantimons

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330 R o s e : U c b e r d i e i s o m e r i s c h e n

Aus dem Angefiihrten geht also hervor: 1) Dass die lbslichen Wanganoxydulsalze krystallisirt oder

2) dass die farblosen Lbsiingen derselben unrein sind; 3) dass die unli3slichen Salze, welche iin amorphen Zu-

stande weiss sind , im Ailgemeinen iin krystailinlscheii Zustande rosenroth erhalten werden kbnnen.

in Lbsungen rosenroth sind ;

xxxv. Ueber die isomerischen Modificationen

des Schwefelantimons. Von

N. Rose.

(Ber. d. Bed. Akad.)

F u c h s hat angegeben , dass (lurch schnelles Erkalten des geschmolzenen krystallisirteii sciirvarzen Schwefelantiinons man eine amorphe Modification desselben von rbthlich braunem Pul- ver erhalte.

Es gelingl niclit iinmer, dieselbe von den Eigenschaften dar- zustellen, die ihr zukommen. Hlufiger erhilt man Nengungen von briden Modificationen, deren K6rner auf unglasirlem weissen Porcellan theils einen rothbraunen, theils einen schwarzcn Strich geben.

Das rothe Schwefelantimon hat ein niedrigeres specifisches Gewicht als das schwarze; es ist bei der mikroskopischen Un- tersucliung vollkommen amorph ; e s ist harter als die krystalli- sirte schwarze Modification und kann nicht nur dieselbe, sondern selbst Kalkspath schwach ritzen. Es ist ferner ein Nichtleiter der Elektricitat , wahrend das schwarze Schwefelantimon ein Leiter ist.

Die rothe Modification des Schwefelantimons kann sehr lcicht wieder in die schwarze verwandelt werden.

Es gelingt dies schon durch eine geringe Temperatur-Er- hbhung, welche lange oicht bis zum Schmelzen zu gehen braucht,

M o d i f i c s t i on e n d e s S c h w ere 1 a n t im o ns. 331

und die ziemlich genau die von 2OOo C. sein muss. Das Pul- ver wird dadurch schwarz , unter dem blikroskop krystallinisch, ein Leiter der Elektricitit und erhllt wiederuni die hthere Dich- tigkeit, welche dem Antimonglanz eigenthiimlich ist. Der Ueber- gang in die schwarze Modification erfolgt auch durch den Ein- fluss von Siuren , namentlich von Clilorwasserstoffsdure , welche schon in der Kblte, schneller aber durchs Erhitzen diese Ver- iinderung bewirkt. Concentrirte Schwefelsiure riussert nicht eine Shnliche Wirkung. Kocht man das rothe Pulver mit sehr ver- dilnnter Chlorwasserstoffsjure , so wird es um so schneller schwarz, j e weniger verdiinnt dieselbe ist. Inimer wird dabei ein gewisser Tlieil des Schwefelantimons aufgelbst. SSuren, welclie auch durch langes Kochen nicht eitten geringen Theil des Schmefelantimons zersetzen und auflBsen kbnnen, kdnnen auch nicht die rothe Modification des Schvvefelantimons in die schwarze verwandeln. Von dieser Art sind WeinsteinsJure oder Weinstein und Wasser. Verdiinnte SchwefelsPure hingegen he- wirkt durch sehr langes Kochen diese Urninderung, doch un- gleich schwieriger und unvollkornmner als verdiinnte Cblormas- serstoffsfure.

Das oranienrothe Schwefelantimon, welches man vermittelst Schwefelmasserstoff aus AntimonoxydlBsungen erhilt, enthglt, wie man weiss, sonderbarer Weise eine sehr kleine Xenge von Wasser. Dieses entweicht noch nicht durch eine Erhitzung von 190°, bei welcher dieses Schwefelantimon noch seine Farbe be- hilt. Aber bei 200O verliert es das Wasser, wird schwarz, er- scheint dann bei der mikroskopischen Untersuchung krystalli- nisch, und ist ein Leiter der Elektricitit geworden, wJhrend es vor dem Erhitzen arnorph und ein Nichtleiter der Elektricitit ist. Auch durch den Einfluss yon Siuren, narnentlich von Chlor- wasserstoffsiure geht dieses rothe Schwefelantimon in die schwarze Modification fiber, nur etwas schwieriger als das durch schnelles Abkehlen des geschmolzenen schwarzen Schwefelantimons erhal- tene rothe Schwefelantirnon. Es gelingt diese UmwandIung aber nicht durch Weinstein und Weinsiiure, selbst menn man es mit Auflbsungen derselben lange kocht. Das spec. Gewicht des durch SchwefelwasserstoB erhaltenen Scliwefelmetalls ist urn etwas grcsser, als das des andern rothen Schwefelantimons.