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595 XI. Ueber die Kryslal@rm des Kreatiris irn Ver- gleich rnit cler des Kreatirziris; vori W. Heintz. (Vorgetragen in der Sitziing dcr pliysikalischen Gascllscliaft zu Berlin, vom 7. Janunr 1848.) D i e Krystalle des Kreatins gehdren zuin mouokliiioEdri- scheii ’) Systeine. Die Fkicheii, welche mail an ihneii be- merkt, siud 1) die basische Eudfllche oP, 2) das Prisina Q, P, uiid 3) die klinodiagonale Eiidfliiche m Pm. Die Or- thodiagonale ist kleiner als die Klinodiagonale. Den Winkel, weIcheii die Hauptase rnit der Klinodia- gouale bildet, glaubte ich anfangs nicht mittelst des Re- flexionsgonioineters messeu zu konnen, weil ich die Kry- stalle dazu fur nicht binreichend grofs und ihre Flachen fur nicht hinreichend spiegelnd hielt. Aber es gluckte mir, ihii zieinlich geiiau zu bestiinineii, iudem ich mich der ueuer- lich wieder durch Scliinidt ’) angeregteu Methode, die Winkel kleiner Krptalle unter dem Mikroskope zu mes- sen, bediente. Aber auch hiebei begegnete icli einigen Schwierigkeiteu. Da iidinlich die Flache des lsliiiodiagonalen Hauptschuittes (u: P Q)) an den Krystallen dcs Kreatins nicht vorkoinmt, oder, wetiii sie vorkomineii sollte (ich babe sie uie gese- hen), doch sehr weui8 ausgebildet ist, so kaun inan sie nicht einfach auf diese Flache legeu, UUI den Neiguugswin- kel der beiden schiefen Axeu zu bestiminen. Man inuk daher versuchen, die Orthodiagouale auf eine andere Weise seiikrecht auf das Objectglaschen zu stellen. Weun nun auch dic Orthodiagouale in den Kreatin- krystallen kleiner ist, als die Klinodiagonale, so ist doch, 1) Iclr Ledicne mich der IVaumann’sclirn Erzcicl~nungsweise, um die Vergleichurtg mciuer Angaben iibrr die Form cles Kwatius mit denen Lietrig’s iibrr dic dcs Krsatinius zu rrleichtern. 2) Entwurf cincr allgeiriairieu Untersuchuugsmethade der Siifte und Excreta Mitau und Leipz. 1846. des tliicrischcn Orgauismus; van C. Schmidt.

Ueber die Krystallform des Kreatins im Vergleich mit der des Kreatinins

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XI. Ueber die Kryslal@rm des Kreatiris irn Ver- gleich rnit cler des Kreatirziris; vori W. Hein t z .

(Vorgetragen in der Sitziing dcr pliysikalischen Gascllscliaft zu Berlin, vom 7. Janunr 1848.)

D i e Krystalle des Kreatins gehdren zuin mouokliiioEdri- scheii ’) Systeine. Die Fkicheii, welche mail an ihneii be- merkt, siud 1) die basische Eudfllche oP, 2) das Prisina Q, P , uiid 3) die klinodiagonale Eiidfliiche m Pm. Die Or- thodiagonale ist kleiner als die Klinodiagonale.

Den Winkel , weIcheii die Hauptase rnit der Klinodia- gouale bildet, glaubte ich anfangs nicht mittelst des Re- flexionsgonioineters messeu zu konnen, weil ich die Kry- stalle dazu fur nicht binreichend grofs und ihre Flachen fur nicht hinreichend spiegelnd hielt. Aber es gluckte mir, ihii zieinlich geiiau zu bestiinineii, iudem ich mich der ueuer- lich wieder durch S c l i i n i d t ’) angeregteu Methode, die Winkel kleiner Krpta l le unter dem Mikroskope zu mes- sen, bediente.

Aber auch hiebei begegnete icli einigen Schwierigkeiteu. Da iidinlich die Flache des lsliiiodiagonalen Hauptschuittes (u: P Q)) an den Krystallen dcs Kreatins nicht vorkoinmt, oder, wetiii sie vorkomineii sollte (ich babe sie uie gese- hen) , doch sehr weui8 ausgebildet ist, so kaun inan sie nicht einfach auf diese Flache legeu, UUI den Neiguugswin- kel der beiden schiefen Axeu zu bestiminen.

Man inuk daher versuchen, die Orthodiagouale auf eine andere Weise seiikrecht auf das Objectglaschen zu stellen.

W e u n nun auch dic Orthodiagouale in den Kreatin- krystallen kleiner ist, als die Klinodiagonale, so ist doch,

1) Iclr Ledicne mich der IVaumann’sclirn Erzcicl~nungsweise, um die Vergleichurtg mciuer Angaben iibrr die Form cles Kwatius mit denen Lietrig’s iibrr dic dcs Krsatinius zu rrleichtern.

2) Entwurf cincr allgeiriairieu Untersuchuugsmethade der Siifte und Excreta Mitau und Leipz. 1846. des tliicrischcn Orgauismus; van C. S c h m i d t .

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da die Fllcheu CI) P m sehr ausgebildet sind, andererseits aber die Entferiiung der Flachen o P voa einnnder sehr ge- ring ist, die Ausdehnuiig derselben nach der Orthodiago- iiale die grofseste. Es gelang inir daher leiclit auf die Weise eirie senkrechte Stelluiig der Krystalle zu erzielen , indem ich sie niittelst etwas Wachs auf eiiiern Objectglaschen be- festigte, und ihnen nun eine solche Stellung zu geben suchte, dafs die langsten Kanten der Krystalle mit dem Spiegel- bilde derselben in dein Objectgkischen eine gerade Linie bildeten, mochte man dieselbeii voii eiuer Seite ansehen von welcher man wollte. Da diese Kanten der Orthodia- gonaie paraIlel sind, so mufste hiedurch auch diese senk- recht aufgestellt seyn.

Bei Messung des WinkeIs selbst traf ich noch auf eine zweite Schwierigkeit. 1st der Krystall nauilich so aufge- stellt, so kehrt er dem Objectiv des Mikroskops iiicht eine horizontale Flache, sondern zwei unter einein ziemlich stum- pfen WinkeI geneigte Flachen zu. Von den Kanten, die sie biIden, sind drei paralIel und horizontal; die vier Kan- ten, wefche diese schueideu, neigen sich dagegen zur ho- rizontalen Ebene unter einem spitzen Wiukel.

Diese Kauten kann man daher nicht dem Ocularfaden des Mikroskops niit Sicherheit paraIfe1 stellen, weil man bei einer gewissen Stellung desselben vou ihnen nur einen kleinen Theil deutlich siebt.

Ich stellte daher das Mikroskop so ein, dafs die eine von den Flachen Q) P und Q, Pa gebildete Kaute scharf gesehen werden konnte. Dann war aiif jeder der beiden Kanten, welche die eine Flaiche U P mit den Flrichen Q) P bildet, eine SteIle d'eutlich sichtbar, und der Ocularfaden des Mikroskops kounte daher nicht allein der in ihrer gan- Zen Liinge deutlich sichtbaren Kante, sondern auch der Ver- binduugslinie dieser beiden Stellco, welche nothwendiger- weise horizontal ist, paraIIeI gestellt werden.

So fand ich den Neigungswiukel der beiden schiefen Axen der Kreatinkrystalle im Mittel von zehn, bochstens urn 40' differirenden Messlugen gleich 70° 20'.

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Die Krystalle des Kreatiuins gehdren, wie schon K o p p I )

nachgewiesen hat , gleichfalls dem moi~oklinoedrischen Sy- steme an, und man findet an ilinen dieselben Flachen aus- gebildet, wie an denen des Kreatins.

An einigen Krystallen desselben habe ich jedoch noch eine Flache zu beobachten Gelegenheit gehabt, welche zu den Flachen cn P und sc1 P 3~ tinter demselben Winkel ge- neigt ist, mie die Flaclie oP. Man konnte daraus schlie- €sen , dars sie nicht zum inonoklino~drischcn, soudern ztiin rhombiscben Systeme gehdren. Allein, da die Krystalle, an denen ich diese Flachen bemerken konnte, stets niir an diesem Ende gut ausgebildet waren, so kann man sie auch fur Zwillingsformen halten. Wegen der im Uebrigen so grofsen Uebereiustimmung der Krystallforin des Kreatins, an welchem icti diese Flachen nicht habe auffinden kon- nen, init der des Kreatiuins halte ich diese Annahme fur die wa hrscheinlichere.

Nach K opp's Messung betrfgt der Neigungswinkel der schiefen Axen der Krystalle des Kreatinins 69O 24', also dif- ferirt derselbe nicht uin einen volleu Grad voh dem ana- logen Winkel beim Kreatin. Man darf sic daher wohl zti deinselben Krystallsysteme rechnen.

Urn aber die Form der KreatinkrystalIe vollstaodig zu bestimmen, bedarf man noch des Neigungswinkels der Fla- chen w P, und in diesem fiadet sich die Verschiedenheit ihrer Form von der des Kreatiuins ausgesprochen.

Ihn direct genau zu messen, hielt ich anfanglich fur un- maglich. Statt dessen mafs ich den ebeuen Winkel, un- ter welcheni die durch die Flachen o P und x Pa, einer- seits, und o P uud CD P andererseits gebildeten Kanten ge- neigt sind. Ini Mittel von zwanzig Messungen, welcbe nur urn 20' von einander differirten, fand ieh fiir diesen Win- kel gleich 1 1 2 O 15'.

Hieraus folgt, d d s der ebene Winkel der Basis, wel- chen, die Kanteii der Flachen 00 P bilden, gieich 135O 30' ist. Da nun der Neiguugswinkel der scbiefen Axen be- 1) Annalen der Cliemie und PLarmacie, Bd. 62, S. 300.

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Iranut ist, so kifst sich der Neigringsminkel der Fliichen Q) P iiach der Formel

tang i z = t a n g ;-n.sinn(cc= I X i " 3if : n=70" 20') leicht berechncn. E r ist 133" 2'.

Nacli den Messungen, wclchc K o p p ausgefuhrt hat, be- trtigt der en~sprechcnde Winkel des Kreatiiiiiis 0s" 20. Hierin lie$ also dcr bcdcuteiidste Uiiterschied zwisclieii den Krystallen des Krcntins und Kreatinins.

Alleiii auch diese Abwcichung der Form iafst sich auf einfache Verh%ltiiisse zuruckfuhren. Die Tangenteii der halben W i n k e l 66" 31' und 49" 10' sind namlich gleich 2,3017 uiid 1,1571. Sie verhnlteii sich zu einandcr fast ge- iiaii wie 2 : l. Hieraas folgt tlns Gesetz, dafs bei gleicher Qrthodiagonale in den Kreutin - und Kreatinink y s ta l l en die Klinodiagonale der erstelan sich zu der der letzteren wie 2 : 1 verhiilt. Bas Verhzltiiik der Liinge dieser A x e und dcr Hauptaxe hikt sich nicht bestiinmen, da aufser der schie- fcii Endflnche keiue Flache vorkommt, welche letztere durch- schncidet.

Um inich aber von. der Richtigkeit dieses Satzes zu uber- zcugen, habe ich mich bemiitit, die Messuugen, welche ich unter dem Mikroskope ausgefuhrt hahe, noch anderweit und IVO iniiglich inittelst des Reflexionsgoniometers zu priifen. Aiifangs wollte es mir iiicht gliickeii, dcn Neigungswinkel der Flacheu O P und Q) P x auf diesein W c g e genau zu bestiminen, weil die eine dieser Flacheii (cc P z) zu schwach spiegeltc, als dafs es geliugen konute, die Axe des Kry- stalls genau parallel der Axe des i~istrumeiits eiiizustellen. Bei mehreren Messuiigen solcher Krystalle, wclche an- niihernde Einstellung erlaubten, fand ich den geuanuleii Wiuke l gleich 70" 23', 70" 4 3 , 70" 53, '70" 57'.

Untcr eiiier grofscn Auswahl von Kreatinkrystallen fand icli eiidlich einen, irelcher alle Eigeuschnften in sich ver- hand, urn sichere Mcssnngen zu gcstntten. Die Flachcn, deren Neigungswiiikel geincsscn wcrdeu solltc, waren we- nigsteiis so iveit spicgelntl, dafs, wenil auch init Miihe, doch sicher cine geuaue Einstelluog des Krystalls miiglich war.

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Der gesuchte Winkel betrug 7L0 5', nnd ich balte diese Zahl fur die allein richtige.

Nach dieser Messung scheint es, als wiche der Winkel der schiefen Axen des Kreatins von dem des Kreatinins zii weit ab, als dafs man sie zu demselben System rechnen diirfte. Deshalb schien es mir r o n Wichtigkeit, die Win- kel am Kreatinin mittelst des Reflexionsgoniometers nach- zumessen. Ich fand den Winkel, wclchen die Flacben CQ P mit einander bilden, genau wie K o p p , gleich 9So 20', bei einigen Messungen nur 2 bis 3 Miuuten mehr.

Der Neigungswinkel der Flachen O P und OD Pw aber, den ich jedoch nur au einem KrystalI wegen mangelhafter Spiegelung der Flachen genau habe messen konnen, war gleich 69O 57', also dem entsprechenden Winkel am Krea- tin schon weit naher, als nach K o p p ' s Messnng. Ich glaube aber, dafs er noch grofser ist, weil die Flachen m P w nicht genau parallel waren, sondern sich keilformig gegen einander neigten, und ich den fraglicheu Winkel nur an dem Ende des Krystalls habe messen kdnnen, wo sie am weitesten von einander abstanden.

Deshalb suchte ich ihn noch auf eine andere Weise zu bestimmen. Da nlmlich der Winkel, welchen die Saulen- flachen mit einander bilden, sehr genau hat gemessen wer- den konnen, so war es nur nothig den Neigungswinkel der Flachen QI P und O P zu bestimmen, um daraus den von den schiefen Axen gebildeten MTinkel zu berechnen. Im Mittel mehrerer Messungen verschiedener Krystalle, die nur urn wenige Minuten differirten, fand ich ihn gleich 1020 36'.

cos a Nach der Formel cos x = - (a=11)2O36' ; b=9Ro 20') cos 4 b

ergiebt sich die Grijfse des Neigongswiukels der schiefen Axen zu 70" 30'. Diefs ist wieder dem entsprechenden W i n - kel des Kreatins so nahe, dafs man wohl berechtigt ist, an- zunehmen, dafs wirlilich die Krjstalle dieser beiden Kor- per zu genaii demselben Systeme gehoren.

Da es inir anCjuglich nicht gelingeu mollte, deli von den Flachen OD P gebildeten Winkel aw Kreatin mittelst des

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Reflexionsgouiometers zu messen, SO controlirte ich den nach meinen rnikroskopischen Messungen berechneten W e r t b desselben auf die Weise, dafs ich den ebenen Winkel, welchen die Kanten der Flachen 30 P in der Ebene der Flache O P bilden, mit der grofsten Sorgfalt mafs. Im Mittel von acht Messiingeii, bei welchen die hachste Dif- ferenz nur 10' betrug, fand ich iiin gleich 135" 25', also nur um fiiuf Minuten von dein Mittel der fruheren Messun- Sen abweichend. Berechnet mail nun nach diesen neiien Messungen den Winkel, unter welchern die Flachen m P zu einander geneigt sind, so findet man init HuIfe der Formel tang &xc=tang 4 ar sin n ( cr=13tir' 25' ; n=71° 5 ' ) 133O 8'.

Es ist mir gelungen, die Genauigkeit dieser Bestimmung trotz der Kleinheit der Flachen, welche diesen Winkel bil- den, durch eine genaue directe Messung mittelst des Re- flexionsgoniometers zu bestatigen. Diese ergab nlmlich fur den fraglichen VVinkel 133O 10'.

Die Tangente des halben Winkeis ( 6 6 O 35') ist gleich 2,3090. Also. auch nach diesen Messungen verhalten sich die Tangenten der halben Neigungswinkel der Flachen oa P i n den Kreatin- uud Kreatiniukrystallen wie 2 : 1 (genau wie 2,3090 ; 1,1571).

Die Krystalle des Kreatins verhalten sich also zu de- lien des Kreatinins, wie die des Augits zu denen der Horn- blende. Diese gehbren auch ziim n~onoklinoedrischen Sy- steme; die 'Neigungswinkel ihrer schiefen Axe sind nach ge- nauen Messungen zieinlich gleich, und ihre Klinodiagona- len verhalten sich bei gleicher Orthodiagonale wie 2 : 1.

Vergleicht wan die cheinische Zusammensetzuug dieser Kijrper, SO findet man gleichfalls eine Aehnliclikeit eigen- thumlicher Art. W i e man nBmlich die Hornblcnde als durch Vereinigung des Augits init einer Verbindung von der For- me1 Si R oder mit einer gewissen Quantitlt Kieselsiiure ent- standen denken kann, so ist das Kreatin als Kreatinin zu betracbten, zu welchem noch vier Atome Wasser binzuge- treten sind. Iudein zuin Augit jeiie Verbindung hinzutritt, verdoppeIt sich die Lange der OrthodiagonaIc, wahrend die

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Klinodiagonale dieselbe bleibt. Umgekehrt ist es beim Krea- tin und Kreatiuin. Indcm sich mit diesem vier Atome Was- ser vereinigen, vergr6fsert sich die Klinodingonale uiii ihre eigene Lange, wahrend die Orthodiaagonale sich nicht ver- andert.

Es geht hieraus herror, dafs es Kijrper giebt, welche sich, indem ein anderer Atomencomplex sich mit ihnen ver- einigt, in ihrer Krystallform alleiu dadurch verandern, dafs die eine Axe um ihre eigeue Lange verllngert wird.

Es ware hiichst wichtig, wenn es gclange, noch mehr Beispiele hiefiir aufzufinden, uud dadurch den ausgespro- cheneii Satz zii eiuer grofseren Allgeuieinhei t zu erheben.

XII. Ueber die Krystalyorm des Rhombenglimrners; oon G. A. K e n n g o t t in Breslau.

A n einem Glimmerkrystall von Monroe in New-York, von dunkel schwarzlichgriioer Farbe, versuchte ich, da ein- zelne Kanten desselben verhlltnifsmlfsig gut ausgebildet wa- ren, die Winkel mit Hiilfe des Handgouiometers zu bcstim- men. Der Krystall, Taf. 11, Fig. 15, ist von zieinlicher Griifse, uud stellt ein sogenanntes klinorhombisches Prisma init der auf die schlrferen Prismenkanten gerade aufgesetz- ten schiefen Endflache dar, odcr wenn man diese Formen als rhombische betrachtct, ein verticales rhombisches Prisma ac 0, mit den Flachen eines brachydiagonalen Hemiprisma

- '' Die Prismenfliichen sind im Verhaltnifs gegen die 2 '

Flachen des Hemiprisiua von gcringcr Dimension, modurch der Krystall tafclartig erscheint, uud aukerdem u~~gleich grofs, so dafs der Krystall die in der Figur angegebene Gestalt hat. W a s die Griifse des Krystitlls betrifft, so be- tragen die kiirzcren Seitcn der Fllche P gcgen zwei Zoll, die llugeren ungepahr drei Zoll, die Dicke der Tafel ist

PuggendorfPs Annal. BJ. LXXlII. 39