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238 CH, .NH .C,H,Br COOC2H, Bromphenylglycocolliithyliither, ! 3 enteteht, wenn man 1 Mol. Monochloressigsaureiitbylather mit 2 Mol. Bromanilin bis zuni Eintritt der Reaction erwarmt und das entstehende Produkt aus heissem Alkohol umkrystallisirt. Auf diese Weise erhfilt man es in sehr schonen, weissen, bei 95-96O schmelzenden Krystall- nadeln. Dieselben sind unloslich in Wasser, ziemlicb loslich in kal- tem, sehr leicht loslich in heissem Alkohol uud Aether. Die mit der Substanz ausgefiihrten Anslysen ergaben folgende Zahlen: Theorie Gefunden I. 11. C,, 120 46.51 46.31 46.72 HI9 12 4.65 5.22 5.01 Br 80 31.01 - - N 14 5.43 - - 0, 32 12.40 - - 258 100.00. 59. 1. Dennatedt: Ueber die Krystallform des Orthothioameisensanebeneylathers. (Aus dcm Bed. Uaiv.-Laborat. CCCCXIX.) Vor einiger Zeit 1) habe ich der Gesellschaft Bericht erstattet fiber Darstellung und Eigenschaften des Orthothioameisensiiurebeozyl- athers. Ich habe seitdem diese Verbindung, aus Aether umkrystal- lisirt, in gut ausgebildeten Krystallen von 1-3 mm Durchmesser er- halten, deren gllnzende Plachen sie zu einer krystallographischen Untereuchung wohl geeignet erscheinen liessen. Vorliiufige Messungen an fcnf der grossereo Krystalle ergaben jedoch bei Reflexen, die nur annlhernde Messungen gestatteten, ffir das Axenverhiiltniss Werthe so nahe an 1, dass es angezeigt erschien, euniichst eine optische Untersuchung vorausgehen zu laasen, um zu constatiren, ob die Krystalle isotrop, optisch ein- oder zweiaxig seien. Die grosse Brocklichkeit der Substatiz machte jedoch die Her- stellung eines optischen Praparates ausserordentlich schwierig; es ge- lang erst nach vieler Miihe einen allerdings nur wenig vollkommenen Schli5 parallel 001 herzustellen, der zwar daa Axenbild optisch zwei- axiger Krystalle mit Sicherheit erkennen, den Winkel der optischen Axen iu Oel jedoch nur anniibernd zu 900 bestimmen liess. Ebene der optischen Axen 100. 1) Diese Bericbte XI, 2266.

Ueber die Krystallform des Orthothioameisensäurebenzyläthers

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CH, . N H .C,H,Br

C O O C 2 H , Bromphenylglycocolli ithyliither, ! 3

enteteht, wenn man 1 Mol. Monochloressigsaureiitbylather mit 2 Mol. Bromanilin bis zuni Eintritt der Reaction erwarmt und das entstehende Produkt aus heissem Alkohol umkrystallisirt. Auf diese Weise erhfilt man es in sehr schonen, weissen, bei 95-96O schmelzenden Krystall- nadeln. Dieselben sind unloslich in Wasser, ziemlicb loslich in kal- tem, sehr leicht loslich in heissem Alkohol uud Aether.

Die mit der Substanz ausgefiihrten Anslysen ergaben folgende Zahlen:

Theorie Gefunden I. 11.

C,, 120 46.51 46.31 46.72 HI9 12 4.65 5.22 5.01 Br 80 31.01 - - N 14 5.43 - - 0, 32 12.40 - -

258 100.00.

59. 1. D e n n a t e d t : Ueber die Krystallform des Orthothioameisensanebeneylathers.

(Aus dcm Bed. Uaiv.-Laborat. CCCCXIX.) Vor einiger Zeit 1) habe ich der Gesellschaft Bericht erstattet

fiber Darstellung und Eigenschaften des Orthothioameisensiiurebeozyl- athers. Ich habe seitdem diese Verbindung, aus Aether umkrystal- lisirt, in gut ausgebildeten Krystallen von 1-3 mm Durchmesser er- halten, deren gllnzende Plachen sie zu einer krystallographischen Untereuchung wohl geeignet erscheinen liessen.

Vorliiufige Messungen a n fcnf der grossereo Krystalle ergaben jedoch bei Reflexen, die nur annlhernde Messungen gestatteten, ffir das Axenverhiiltniss Werthe so nahe a n 1, dass es angezeigt erschien, euniichst eine optische Untersuchung vorausgehen zu laasen, um zu constatiren, ob die Krystalle isotrop, optisch ein- oder zweiaxig seien.

Die grosse Brocklichkeit der Substatiz machte jedoch die Her- stellung eines optischen Praparates ausserordentlich schwierig; es ge- lang erst nach vieler Miihe einen allerdings nur wenig vollkommenen Schli5 parallel 001 herzustellen, der zwar daa Axenbild optisch zwei- axiger Krystalle mit Sicherheit erkennen, den Winkel der optischen Axen i u Oel jedoch nur anniibernd zu 900 bestimmen liess. Ebene der optischen Axen 100.

1) Diese Bericbte XI, 2266.

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Weitere Meseungeu an einem auegesnchten Kryatall von ca. 1 mm Durchrnesser etellten feet, dase die Substanz irn r h o m b i e c h e D System krystallieire; das Axenverhlltniss

a : b : c = 0.9978 : 1 : 0.9900. Die kleinete Axe ist zur Verticalaxe gewahlt, urn den qnadra-

tiechen Charakter der Form hervortreten zu Iassen. Das Axenverhaltniee wurde berechnet aue

OOl"101 = 44O46I.5 und 1104100 = 44056j.2.

Be o b ac h t e te F o r m en: 2 (loo), (OlO), (OOl), (Oll), (101), (021), (201).

Siehe Fig. 1 und 2.

Fig. 1. Fig. 2. W i n k e 1 ta be1 1 e.

Z o n e d e r A x e a: Gemessen Berechnet

ioi'ooi = 440 46'.1 OOl"101 = 44O46I.8

I m Mittel = 44O 46l.5' 101'201 = 18O 24'3

-___

18O 28'.8 1 260 44'.7 201*100 = 27' 1' 100'201 = 2 7 O i'.i 201~101 = 180 241.9 180 28j.8.

Z o n e d e r A x e b:

44042.7

18O 29'.7

26O 47'3

o2i'oii = 180 81.9 18O 29l.5.

O1lA0O1 = 41O 10'.6 ooi 'o i i = 450 11.8

0Zi"oio = 270 9j.6 i oio*oii = 270 41.5 j

oi i"o2i = 180 50'

240

Die Winkel zwischen 011'001 = 44O 10'.6 und O O l ' O i l = 450 1.8' sollten der rhombischen Symmetrie entsprechend einander gleich sein ; die Abweichnng erklart sich aus der schlechten Oberfliichenbeschaffenbeit der Fliicbe 011.

Z o n e d e r A x e c: Gemessen

l l O A I O O = 440 57j.8 ioo"iio = 440 54'.7

Im Mittel = 44O 56'.2

i ioAoio = 450 5'.5 oioAiio = 450 - .

Die Messungen wurden ausgefuhrt mit dem kleinen Ooniometer eines G r 0th -Fuess ' schen Universalapparates, das Beobachtungs- fernrohr nicht vergriissernd, das Collirnatorfernrohr mit W e b s k y'schem Spalt. Die Reflexe der Fliichen aus den Zonen der Axe a und der Axe c waren gut, diejenigen der Zone der Axe b theilweise weniger gut.

60. E. Drechsel: Znr Frage nach der Entstehung von Hypo- xanthin aus Eiweiaskorpern.

(Eingegangen am 3. Febr. 1880; verl. in der Sitzung yon Hrn. A. Pinner.)

Aus den Untersuchungen von G. S a l o m o n , H. K r a u s e und R. H. C h i t t e n d e n hat sich die Thatsache ergeben, dass in den Liisungen , welche durch Verdauung , beginnende Ffiulniss oder Ein- wirkung verdiinnter Sauren aus gewissen Eiweissstoffen entstehen, geringe Mengen von Xanthinkijrpern enthalten sind. Die genaneten Forscher sind der Ansicht, dass diese Xanthinkijrper unter den ge- gebenen Versochsbedingungen sich aus den Eiweisskiirpern bilden, also nicht in denselben priiformirt enthalten sind, was man bei der Geringfiigigkeit der gefundenen Mengen wohl vermuthen kannte ; als Beweis fur diese Ansicht dient h e n namentlich der Umstand, dass es nicht gelang, aus gut ausgewaschenem Fibrin Hypoxaothin auszu- eiehen. S a l o m o n 1) konnte weder im kalten Aufguss nocb im Heiss- wasserauszvg Hypoxanthio mit ammoniakaliscber Silberliisung nach- weisen, und C h i t t e n d e n 2) kam zu demselben Resultate, als er Fibrin rnit vie1 Alkohol iiber 15 Minuten lang mit Wasser kocbte, wabrend

') Dieae Berichte XI, 574 und XU, 95. ich leider nicht im Original einsehen kcnuen.

') Unters. nus dem physiol. Instit. d. Univ. Heidelberg, 11, 424.

Die Arbeit von H. Kranse habe