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347 diesem aus eben so weiter, so erreiclit inaii den drittcn Kern c desselbeii Radius u. s. w. Man wird finden, dafs die Distaiizen ab, bc, c d einander gleich sind, so weit iibcrhaupt von ciner Gleicliheit bei dieseu vegetativen Ele- inenten die Rede seyn kann. Hiernach scheiut es denn doch, dafs die Natur auch in der Blattrosette eine Gleichheit der Iiiterfoliardistanzen iu- nerhalb der Radien oder Ortliostichcn herzustellen beiniiht ist, und da€s es keiiiesweges )) willkiihrliche und durch nichts begriindete Voraussetzuiigen (I waren, weun ich auch bei der Hetracbtuug der Rosette diese Gleichheit zu Grunde lcgte. Inwiefern also das Urtheil aufrecht zu halteii seyli wird , )) da€s uns die Quincuncialmethode vollstandig im Sticlic lasse, wciiii wir sic auf die Blattrosettc anwenden wollcii I#, dariiber miissen wir wcitereii Belehrangeu ent- gegen sehen. XVI. Ueber die Menge des Wassers, welches der Fresucinn enthdt; von G. Mag n us. (Aus d. Monatsbericht. d. Aksd. 1855. August.) Die Uutersuchung, wclche Hr. Prof. Th. Schcerer iiber die Zusammcnsetzung dcs Vesuvians vor Kurzem veriiffent- liclit hat I), veranlafst inich die folgeudcii, schon vor einiger Zcit angcstcllteii Versuche mitzutheilen. Vor vielen Jahren habe ich mich mit den Vesuvianen bcschlftigt uiid auch uiehrere dcrselbeii gcschmolzen. Als ich den Gewichtsverlust bestimmte, welchen der Vcsuviaii vom Wiluiflusse erlcidet, fand ich, dafs dicser iiur 0,791 Proc. seines Gewichtes beiin Schlnelzeii vcrlor '). Ein Meuge, die so gering war, dafs inan sic als durch die Ungcnauigkeit 1) PoggcndorfT's hnnal. Bd. 95, S. 20. 2) Ebendas. Bd. 20, S. 475.

Ueber die Menge des Wassers, welches der Vesuvian enthält

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diesem aus eben so weiter, so erreiclit inaii den drittcn Kern c desselbeii Radius u. s. w. Man wird finden, dafs die Distaiizen ab, bc, c d einander gleich sind, so weit iibcrhaupt von ciner Gleicliheit bei dieseu vegetativen Ele- inenten die Rede seyn kann.

Hiernach scheiut es denn doch, dafs die Natur auch in der Blattrosette eine Gleichheit der Iiiterfoliardistanzen iu- nerhalb der Radien oder Ortliostichcn herzustellen beiniiht ist, und da€s es keiiiesweges )) willkiihrliche und durch nichts begriindete Voraussetzuiigen ( I waren, weun ich auch bei der Hetracbtuug der Rosette diese Gleichheit zu Grunde lcgte. Inwiefern also das Urtheil aufrecht zu halteii seyli wird , )) da€s uns die Quincuncialmethode vollstandig im Sticlic lasse, wciiii wir sic auf die Blattrosettc anwenden wollcii I # , dariiber miissen wir wcitereii Belehrangeu ent- gegen sehen.

XVI. Ueber die Menge des Wassers , welches der Fresucinn enthdt; von G. Mag n us.

( A u s d. Monatsbericht. d. Aksd. 1855. August.)

Die Uutersuchung, wclche Hr. Prof. Th. S c h c e r e r iiber die Zusammcnsetzung dcs Vesuvians vor Kurzem veriiffent- liclit hat I), veranlafst inich die folgeudcii, schon vor einiger Zcit angcstcllteii Versuche mitzutheilen.

Vor vielen Jahren habe ich mich mit den Vesuvianen bcschlftigt uiid auch uiehrere dcrselbeii gcschmolzen. Als ich den Gewichtsverlust bestimmte, welchen der Vcsuviaii vom Wiluiflusse erlcidet, fand ich, dafs dicser iiur 0,791 Proc. seines Gewichtes beiin Schlnelzeii vcrlor '). Ein Meuge, die so gering war, dafs inan sic als durch die Ungcnauigkeit

1 ) PoggcndorfT's hnnal . Bd. 95, S. 20. 2 ) Ebendas. Bd. 20, S. 475.

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dcr Reobachtung vcranlafst bctracliteii mufste. Als indcfs Rr. Prof. R a in m e I s b e r g I ) vor eiuiger Zeit Lei mehrereii Vesuvianeii gefuuderi hatte, dafs sic zwisclien 2 uud 3 Proc. beiin Schmelzen verlieren, sah ich mich veranlafst den Ve- suviaii vom Wiluiflufs vou Neuein in dieser Bezieliuog zu uutersucheii. Ich faiid wieder selir nahc denselben Verlust ii$rnlicli 0,734 Proc. Da aber andcre Vesuviane, die ich geschinolzeii habe, eineii cbcu so groCsen Verlust erlitten, wie ihn Prof. R a m m e l s b e r g angiebt, namlich 2 bis 3 Proc., so schien es inir unzweifelhaft, dafs der Vesuvian eine fliich- tige Substanz enthalte. Auch iiberzeugte ich mich bald, dafs er in hoherer Temperatur Wasser mit sehr kleiiien Mengen voii Kolilensaure abgiebt.

Um diese Substauzen zu bestirnmen, verfuhr icli auf folgciide Weise. Das Fossil wurde in einem Schiffchen aus Platinblech in eiue Porcellanrohre gebracht, die in e i - iicin Windofeii lag. Da die Hitze, welche derseIbe lieferte, nicht ausrciclite urn Wasscr aus dem Vesuvian auszutrcibcn, so wurde dieselbe durch Aiiwenduug eines starken Gebllses gesteigert. Wahreud der Erhitziiiig wurde eiitweder atmo- spliarische Luft oder Stickgas sehr langsain durcli die Riihre geleitet. Das Gas giag, bevor es in die Rohre trat, zucrst durcli eine concentrirte Aufliisung von kaustischem Kali, sodann durch Barytwasser, uiid darauf durcli eine zwci Fufs lange Chlorcalciumrohre. Auf diese Weisc koniitc ich siclier seyu, dafs die Luft, weiin sie mit dem Vesuvian in Bcriihrung kam, weder Kohlensaurc noch Wasserdampf enthielt. Aus der Porcellaurilhre ging die Luft ziiii%hst durch eine lange, eiige Glasriihre, die an ciner Stelle zu eiiier Kugel ausgeblasen war, und zur Aufnahme des Was- sers diente, wefshalb sie von aufseii abgekiihlt wurde. Dcr iiiclrt verdichtcte Wasserdampf, so wic die Kohlensaure wurden ganz so wie bci deli orgaiiischen Aiialyseii bestimmt, iiur wandtc ich statt kaustisclien I<alis Rarytwasscr an, uin sogleicli beobachteii zu kiiiiuen ob sicli Kohleiisk~re cat- wickelt.

I ) Pogg. Ann. Bd. 94, S. 92.

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Erst wenn der Vesuvian seincm Schmelzpunkt nahe war, entwickelte sich Wasser, und gleichzeitig beganii das Baryt- wasser sich zu trliben. Die Hitze iuufste liierfur so hoch gesteigert werdcn, dafs die Glasur des Porcellans weich wurdc. Dadurch entstand der Uebelstand, dafs das Platin- schiffchen rnit der Glasur zusammenschmolz. Um diefs zu vermeiden befestigte ich das Platinschiffchen auf vier Draht- spitzen, die wcim sic init der Glasur zusainiiiciigeschiiiolzen warcii, leicht gelost werden koniiten. Dadurch wurde es iniiglich das Schiffchen mit dem Vesuviaii nach Beendi- gung des Versuclis zu wagen, und den Gewichtsverlust zu bestimmen. Da iiidefs stets eitiige Gewalt angewendet wer- den lnufste um die Platinspitzen loszubrecheu, so war diese Bestiininung uicht mit voller Sicherheit auszufiihren.

Die Vesuviaiie wurden stets nur in vollkommen klaren Krystallen angewandt. Von jedem derselben wurde soviel Kohleiisaure enthalten , dafs das Barytwasser sich stark triibte; aber doch war. die Menge derselben so gering, dafs sie nur in zwei Fallen bestirnmt werden konnte. Das erhaltene Wasser reagirte schwach sauer, doch war es uicht moglich irgeiid eine andere als Kohlensaure in dem- selben aufzufinden. Die Menge des Wassers war nahe dem Gewichtsverlust glcich, welchen das Fossil erfahren hatte, bisweilen etwas geringer, bisweilen etwas grofser , was offenbar von der Unsicherheit herrfihrte, welche in der Bestimmung des Gewichtsverliistes lag.

Die erlialtenen Werthe sind folgende: Vesiivian Angewandte Verlust Wnsser Kotllens:iure

ron Grarnmes. in Proc. Proc. Pror.

Slatonst 4,636 2,54 2 4 4 0,15 A Ia 9,848 3,l8 2,98 unbestimiiib. Vesuv (griiner) 10,7335 2,63 0,29 desgl. Vesuv (brnoner) 7,814 1,73 1,79 0,06 Dersel he 7,970 1,55 2,03 nnbestimmh.

Ich wiirdc diese Versuche nicht veriiffentlicbcn, da ihre Resultate zum Theil schon durch Hrn. Prof. S c h e e r e r’s Arbcit bekannt sitid, weiiii sic mir nicht von besoliderein

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Interesse dadurcb zii seyn s c l i i e ~ ~ c ~ ~ , clafs der Vesuvian das Wasser erst bci einer so aufserordentlich hohea Tempe- ratur abgiebt. Hr. Prof. S c h c e r e r erwlhnt diesen Um- stand nicht, in dem offenbar der Grund liegt, weshalb man das Wasser friiher nicht in deli Vesuvianeii gefunden hat. Denn wer konnte friiher wold voraussetzen, dafs ein Fossil, welches in der vollsten Rothgliil~hitze nichts an Gewiclit verliert, noch Wasser eiithalte.

Es ist schwicrig zu erinitteln bis zu welcher Tempe- ratur inaii die Vesuviane erhitzeii darf, ohne dafs sie Was- ser verlieren. Weder durch cine Spiritus - noch durch cine Gaslalnpe init doppeltem Luftzug koniite ich die ge- ringste Mengc von Wasser austreiben. Es gelang die& iiur durch Anwendung eines Gebllses. Als mittelst eines solchcn der Vcsuvian in einem offenen Tiegel erhitzt wurde, in dcm gleichzeitig ein Stuckchen Silber lag, zeigte cr selbst nachdein das Silber geschmolzen war, keinen Gewichtsver- lust. Auf diese Weise liabe ich mich bei Vesuvianeii von verscliiedenen Fundorten iiberzeugt, dafs sie bei der Tcm- peratur , bei der das Silber schmilzt, noch kein Wrtsser abgeben.

Da ich friiher gefunden liatte, da€s die Granate, wie die Vesuviane, durch Schmelzen ein geringeres specifischcs Gewicht annehmen, so lag mir besonders daran zu wissen, ob auch die Granate beim Schmelzen Wasser vcrlieren. Auf meinen Wunsch hat deshalb Hr. W e b e r , dessen um- sichtiger Hu lk ich inich bei diesen Versuchen zu erfreueii liatte, von einer Anzahl Vcsuvianen und Granaten den Gewichtsverlust bestimmt.

Die geringen Gewichtsverluste, welche bei den1 Gros- sular und Kaneelstein beobachtet wurden, habcn ihren Grund ohne Zweifel in einer Veranderuug des Oxydationsgrades des i n ihnen entlialtenen Eiscns, dcnn sic crschienen nacli dein Schmelzcii ganz dunkcl, fast schwarz. Die Graiiate cntlialten daher kein Wasser.

Die Gewichtsverluste waren folgende:

Vesuvian von

Slntoust Dcrsclbc Banat Derselbe Wilui Egg bei Christiansaud Uerselbe Vesuv (gruncr) Vesuv (brauner) Derselbe Ala

Grossular von Wilui hlrnaudin von Slatoust Rother Ihec l s t e in Derselbc

Granat.

Angewandtc Grammes. 2,1635 1,3100 2,8135 2,5965 1,9075 2,1175 1,9845 2,0715 2,1425 1,8555 0,9345

2,429 4,712 3,4755 2,9065

Vcrlust. Grammcs. Proc.

0,058 = 2,68 0,0275 = 2,10 0,068 = 2,41 0,0625 = 2,41 0,014 = 0,73 0,047 = 2,21 0,0435 = 2,19 0,058 = 2,SO 0,050 = 2,33 0,040 = 2,15 0,029 = 3,10

0,003 = 0,12

0,009 = 0,25 0,000 = 0,oo

0,010 = 0,34

XVII. Ueler die Entziindlichkeil des Wassewlo ff- gases; von Hrn. Baudr imont .

(Compfes rendus T. XLI. p . 177.)

. I in B c r z e 1 i u s 'schen und in audcrcii Lehrbiichern dcr Chcinie wird gesagt, dafs der auf trockncin Wege dargc- stcllte Wasserstoff niclit die Eigenscliaft liabe , sich in ISeriihrung init Platin zu entzfinden. Es ist zuerst von F a r a d a y angegcben ') uud wird vou B c r z c l i u s cinein allotropisdien Zustand des Wasscrstoffs zugcschrieben. Da uns die Saclie inerkwfirdig erschien ~ wiederholteii wir den Vcrsuch, indeni wir Wasserdampf durch rothgliihendes Ei- sen zersetzten uud den elitstandenen (wie man sagt, auf

I ) Sielie dcssen 61e Rrihe 5. 654, Ann. Bd. 33, S. 184 ( P ) .