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Bericht: Chemische Analyse anorganiseher Stoffe. 51 ges~ttigter NaF-L6sung und titriert. 1 ml 0,1 m KomplexonlSsung entspricht 1,148 mg In. Im Filtrat vom Zinkniederschlag kSnnen Ga und A1 mit SO~ und Pyridin gef~llt werden. It. KUI~TElg• Uber die ~Iethodik der Bestimmung yon Kieselsiiure in Silicaten durch Ab- seheidung aus LSsungen mittels Dehydratation stellt E. N. EGO~OVA 1 eine kritische Untersuchung an. Es wird gezeigt, dab eine vollstSndige Abscheidung der Kiesel- sgnre nicht nut abh~ngig ist vonder Auswahl der Dehydratationsbedingungen, yore Wasehen des Niederschlags und yon den allgemeinen analytischen Faktoren, sondern anch yon anderen nicht bei, iicksichtigten Bedingungen, wie yon dem Grad der Polymerisation der Kieselsgnre im Behandlungsprozeg des vorher getrockneten Salzes. Es besteht kein wesentlicher Unterschied zwischen den Mengen der ab- geschiedenen Kiesels~nre nach 3 stfindiger und 1 stiindiger Dehydratation bei 100o C. Die einzelnen Bestimmungen liegen zwischen 99,12 nnd 99,77~o. Beim Waschen der bei gleichen Dehydratationsbedingungen erhaltenen Kieselsgure mit verdiinnter Salzs~ure und Wasser wird kein wesentlicher Unterschied in den erhaltenen SiO2- Werten beobachtet. Aueh die Durchfiihrung der Dehydratation bei erhShten Temperaturen, zwischen 108--110 ~ C und 114--120 ~ C w~hrend 1 Std beeinflugt nicht die Analysenergebnisse. Die einzelnen Bestimmungen liegen zwischen 99,41 und 99,80O/o . Bei der Abscheidung der Kiesels~nre aus salzsam:en, mit NaC1 ge- s~ttigten LSsungen, in Gegenwart yon CaC12, MgC12, Titanehlorid nnd Aluminium- chlorid, wurde festgestellt, dab Calcium und Aluminium die vollst~ndige Ab- scheidung von Kiesels~ure begfinstigen. Magnesium verringert ein wenig die i~[enge der abgesehiedenen Kieselsgure, anch bei Temperaturen yon nicht fiber 100~ C. Der nichtfliichtige l%fickstand enth~lt 0,4---0,2 mg MgO. Titan beeinflugt die Ab- scheidung nicht, verunreinigt jedoch die KieseIs~ure. Bei Durchfiihrung der De- hydratation bei 100~ werden durchschnittlich etwas niedrigere Werte erhalten als bei h6heren Temperaturen. Beim Arbeiten in der PorzellansehMe ist es zweck- m~Big, die Dehydratation des getrockneten i:~iickstandes im Thermostaten bei I08--II0~ C durehzufiihren. IIShere Temperatur (118--120 ~ C) bewirkt keine Zu- nahme der abgesehiedenen Kiesels~uremenge, sondern begiinstigt in Gegenwart yon Magnesiumsa]zen den i)bergang der Kiesels~ure in LSsung bei weiterer Be- handlung des trockenen Riickstandes mit sanren LSsungen. Die Menge der im I-Iauptfiltrat enthaltenen Kieselsi~nre ist bedingt entweder dutch unvollst~ndigen fJbergang der Kiesels~ure in schwerlSsliehe Form bei der Dehydratation oder nach- folgendem Obergang der sehwerlSslichen Form in LSsnng bei Behandlung des trocknen t~iickstandes mit NaC1 enthaltenden sauren L6sungen. -- Die Menge der Kieselsi~ure im H~uptfiltrat wird bestimmt dureh F~tllung mit Aluminiumhydroxyd. In allen durehgefiihrten Versuehen waren die Bedingungen der I)ehydratation der Kiese]s/iure und ihre Digerierung die gleiehen. -- Arbeitsweise. Man sehmelzt 0,33 his 0,44 g gegltihte Kiesels~ure mit 2 g Natriumearbonat, zersetzt die Schmelze in einer PlatinsehMe mit 20 ml Salzs~ure (1:1) und dampft die LSsung auf dem Wasserbad ein. Der Riiekstand wird 1 Std bei 105--110 ~ C getroeknet, nach dem Abkiihlen mit 5 ml konz. Sa]zs~ure befeuchtet, 2--3 rain stehengelassen, mit 45 ml heiBem Wasser iibergossen nnd 10 rain auf siedendem Wasserba4 stehengelassen. Die ausgesehiedene Kiese]saure wird dann filtriert. -- Die Gesamtmenge der ge- fundenen Kiesels~ure ist in allen durehgefiihrten Versuehen nahezu 100%, dentliehe Verluste yon Si02 wurden nieht beobaehtet. Im tIauptfiltrat sehwankt die Menge yon SiO~ bei Parallelversuchen zwisehen 0,45 und 0,96%. In den Wasehwassern betragt die Menge SiO 2 beim Wasehen mit heiger verdiinnter Salzs~ure (5:95) i Izv. Akad. Nauk. SSSR, Otdel. Chim. 1952, 419--428 [Russiseh]. Naehr. Akad. Wiss. UdSSR, Chem. Abtlg., Inst. Sflieutehemie. 4*

Über die Methodik der Bestimmung von Kieselsäure

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Bericht: Chemische Analyse anorganiseher Stoffe. 51

ges~ttigter NaF-L6sung und titriert. 1 ml 0,1 m KomplexonlSsung entspricht 1,148 mg In. Im Filtrat vom Zinkniederschlag kSnnen Ga und A1 mit SO~ und Pyridin gef~llt werden. It. KUI~TElg•

Uber die ~Iethodik der Bestimmung yon Kieselsiiure in Silicaten durch Ab- seheidung aus LSsungen mittels Dehydratation stellt E. N. EGO~OVA 1 eine kritische Untersuchung an. Es wird gezeigt, dab eine vollstSndige Abscheidung der Kiesel- sgnre nicht nut abh~ngig ist vonder Auswahl der Dehydratationsbedingungen, yore Wasehen des Niederschlags und yon den allgemeinen analytischen Faktoren, sondern anch yon anderen nicht bei, iicksichtigten Bedingungen, wie yon dem Grad der Polymerisation der Kieselsgnre im Behandlungsprozeg des vorher getrockneten Salzes. Es besteht kein wesentlicher Unterschied zwischen den Mengen der ab- geschiedenen Kiesels~nre nach 3 stfindiger und 1 stiindiger Dehydratation bei 100 o C. Die einzelnen Bestimmungen liegen zwischen 99,12 nnd 99,77~o. Beim Waschen der bei gleichen Dehydratationsbedingungen erhaltenen Kieselsgure mit verdiinnter Salzs~ure und Wasser wird kein wesentlicher Unterschied in den erhaltenen SiO2- Werten beobachtet. Aueh die Durchfiihrung der Dehydratation bei erhShten Temperaturen, zwischen 108--110 ~ C und 114--120 ~ C w~hrend 1 Std beeinflugt nicht die Analysenergebnisse. Die einzelnen Bestimmungen liegen zwischen 99,41 und 99,80O/o . Bei der Abscheidung der Kiesels~nre aus salzsam:en, mit NaC1 ge- s~ttigten LSsungen, in Gegenwart yon CaC12, MgC12, Titanehlorid nnd Aluminium- chlorid, wurde festgestellt, dab Calcium und Aluminium die vollst~ndige Ab- scheidung von Kiesels~ure begfinstigen. Magnesium verringert ein wenig die i~[enge der abgesehiedenen Kieselsgure, anch bei Temperaturen yon nicht fiber 100 ~ C. Der nichtfliichtige l%fickstand enth~lt 0,4---0,2 mg MgO. Titan beeinflugt die Ab- scheidung nicht, verunreinigt jedoch die KieseIs~ure. Bei Durchfiihrung der De- hydratation bei 100~ werden durchschnittlich etwas niedrigere Werte erhalten als bei h6heren Temperaturen. Beim Arbeiten in der PorzellansehMe ist es zweck- m~Big, die Dehydratation des getrockneten i:~iickstandes im Thermostaten bei I08--II0~ C durehzufiihren. IIShere Temperatur (118--120 ~ C) bewirkt keine Zu- nahme der abgesehiedenen Kiesels~uremenge, sondern begiinstigt in Gegenwart yon Magnesiumsa]zen den i)bergang der Kiesels~ure in LSsung bei weiterer Be- handlung des trockenen Riickstandes mit sanren LSsungen. Die Menge der im I-Iauptfiltrat enthaltenen Kieselsi~nre ist bedingt entweder dutch unvollst~ndigen fJbergang der Kiesels~ure in schwerlSsliehe Form bei der Dehydratation oder nach- folgendem Obergang der sehwerlSslichen Form in LSsnng bei Behandlung des trocknen t~iickstandes mit NaC1 enthaltenden sauren L6sungen. - - Die Menge der Kieselsi~ure im H~uptfiltrat wird bestimmt dureh F~tllung mit Aluminiumhydroxyd. In allen durehgefiihrten Versuehen waren die Bedingungen der I)ehydratation der Kiese]s/iure und ihre Digerierung die gleiehen. - - Arbeitsweise. Man sehmelzt 0,33 his 0,44 g gegltihte Kiesels~ure mit 2 g Natriumearbonat, zersetzt die Schmelze in einer PlatinsehMe mit 20 ml Salzs~ure (1:1) und dampft die LSsung auf dem Wasserbad ein. Der Riiekstand wird 1 Std bei 105--110 ~ C getroeknet, nach dem Abkiihlen mit 5 ml konz. Sa]zs~ure befeuchtet, 2--3 rain stehengelassen, mit 45 ml heiBem Wasser iibergossen nnd 10 rain auf siedendem Wasserba4 stehengelassen. Die ausgesehiedene Kiese]saure wird dann filtriert. - - Die Gesamtmenge der ge- fundenen Kiesels~ure ist in allen durehgefiihrten Versuehen nahezu 100%, dentliehe Verluste yon Si02 wurden nieht beobaehtet. Im tIauptfiltrat sehwankt die Menge yon SiO~ bei Parallelversuchen zwisehen 0,45 und 0,96%. In den Wasehwassern betragt die Menge SiO 2 beim Wasehen mit heiger verdiinnter Salzs~ure (5:95)

i Izv. Akad. Nauk. SSSR, Otdel. Chim. 1952, 419--428 [Russiseh]. Naehr. Akad. Wiss. UdSSR, Chem. Abtlg., Inst. Sflieutehemie.

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52 Bericht: Chemisehe Analyse anorganiseher Stoffe.

0,53--0,89%. Beim Waschen mit heil3em Wasser gehen 0,77--1,00% SiO 2 in LJsung, beim Waschen mit heii]er 10%iger Salzs/iure 1,48--1,34%. Es ist daher zweck- m~l~ig den Kiesels/~ureniederschlag mit heiBer verdfinnter Salzs/~ure (5:95) aus- zuwaschen. A. T ~ o ~ o w .

Die Reaktion zwischen Titan (IV )-salzen und Chromotrops~ture (1,8-Dioxy- naphthalin-3,6-disulfonsiiure) verls nach A. OKX5 und L. SOMMER 1 je nach Aeiditiit oder Alkalit/~t der LJsung verschiedenartig. - - In konzentriert 8chwe/el- saurer L6sung handelt es sich um eine Oxydation der Chromo~rops/~ure durch des Titan(IV)-salz zu einem rotvioletten Produkt, des nach photometrischen und potentiometrischen Versuchen identisch ist mi~ jenem, das bei der Oxydation der Chromotrops~ure durch K2Cr207 in 2 n Schwefelsiiure oder bei der Reaktion mit UO~ ++ oder Cu ++ im alkalischen Gebiet entsteht. ]:)as Molverhiiltnis Ti : Chromo- trops/~ure ist = 2 : 3. - - In 8ehwJcher saurer L6sung (prT 2,5--5) gibt Titan mit dem Reagens im Verh~ltnis 1 : 4 ein weinrotes innerkomplexes Salz, des der Formel

o) Ti <~_//--

J SOn- 4

entsprieht, ahnlich wie die mehrwertigen Pheno!e mit OH-Gruppen in 0rthostellung reagieren. Die Verbindung hat ein Absorptionsmaximum bei 470 m#. - - In Citrat- 15sungen yon p~ < 2,1 und in Aeetat15sungen yon p~ 5--7 entstehen orangerote Komplexe yon komplizierterer Zusammensetzung. In Citra~lJsungen vom pn. Weft 2,1--2,4 besteht wahrseheinlieh t in Komplex yon tier Zusammensetzung TiO (Chromotropsiiure)2. - - Bei energischer Oxydation des Reagenses nimmt die Chromotrops/~ure, unter Gelbf/~rbung 4, 6 oder mehr Sauerstoffatome auf. Wahrsehein- lich treten tiefgreifende Xnderungen in der Struktur ein. Mit Queeksilber(II)- salzen in grJ$erer Menge bildet Chromotrops~ure gelbe bis rote Niedersehl~ge, die den Ti-Naehweis st5ren. Es sind Gemisehe verschiedener Reaktionsprodukte, haupt- s~ehheh mit Queeksilber(I)-verbindungen, die durch die Reduk$ionswirkung der Chromotropsi~ure entstehen. Der st5rende EinfluB der QueeksilbersMze anf den Titannaehweis kann dureh Uberffihren in undissoziierte Quecksflbersa]ze beseitigt werden, welehe keine Niederschl/~ge geben. - - Fiir die photometrische Titanbestim- mung eignet sich die Reaktion in schwaeh saurer L5sung (p~ 3,5--5), die Bestim- mung ist dann bei einer Konzentration von 0,1 bis 13 #g Ti/ml mJglich.

~. KURTENACKER.

Germanium kann man nach H. J. CLULEr 2, a entweder nach Umsetzung mit ~ann i t acidimetrisch ,als Mannitogermaninms~ure oder colorimetrisch mit Phenylfluoron bestimmen. Die colorimetrische Methode eignet sich nach dem gleichen Autora zur Bestimmung in Flugstaub, Kohle und Koks. - - Mannito. germaniums~ure2: hlan versetzt die ProbelJsung, die in 100 ml 1--20 mg Ge ent- h/~It, mit verdfinnter SchwefeIs/~ure his zu einer Konzentration yon 5,5 n H2SO4, leitet 30 rain lang einen lebhaften Sehwefelwasserstoffstrom ein und 1/~$t das ver- schlossene Gefiiit fiber Nacht stehen. Den filtrierten und gut mit 5,5 n sehwefel- wasserstoffges~ttigter Schwefels~ure gewaschenen Niedersehlag 15st man in Am- moniak (2 A- 1), w/~scht mit Ammoniak (1 A- 9) und heii~em Wasser nach, oxydiert

1 Chem. Listy 47, 659--671 (1953) [Tscheehisch]; Univ. Briinn. 2 Analyst (London) 76, 517--522 (1951). Sir John Cass Coll., London. 3 Analyst (London) 76, 523--530 (1951).

Analyst (London) 76, 530--536 (1951).