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2308 ClsH280. Ber. C 80.40, H 12.50. Gef. D 80.05, 12.63. Mol.-Ref. (d = 0.9380, n = 1.4S5) = 68.53. bicyclischer gesattigter Alkohol, C15 Hls 0, entstanden sein. C15H280. Mo1.-Ref. Ber. 68.46. Demnach diirfte fernerhin bei der Reduktion des #-Santalols ein Breslau, Technische Hochschule, Anfang Juli 1913. 298. Hans Fischer und Amandus Hahn: tfber die Molekulargr6ibe des HtLmins. [Aus cler 2. Ucdizinischon Klinik in Miinchen.] (Eingegangen am 3. Juli 1913.) Himi n ist beknnntlich ein chlorhaltiges Knnstprodukt, das er- halten wird, wenn man z. B. Blut in Eisessig, der niit Kochsnlz ge- sgttigt ist, eintragt. Es ist kein salzsaures Salz, vielmehr ist das Chlor an das Eisen gebunden, und es schien uns daher aussichtsvoll, die MolekulargrBBe des Hamins nacli der Siedepunkterhohungs-Me- thode festzustellen. In der Tat ergaben die Bestimmungen in Pyridin eindeutige Zahlen, die auf ein Molekulargewicht von 651 stinirnten. Es konute nun der Einwnnd gemacht werden, daB infolge des Chlorgehakes die Bestimmungen einen unrichtigen Wert vortauschten. Urn diesem Einwand zu begegnen, wurde nach den Angaben Zaleskis’) das komplexe Eise n salz d es Meso po r p b y r i ns dargestellt, das, wie schon dieser Autor hervorhebt, dem Hamin zum Verwechseln lhnlich ist, nur daB es einen hoheren Wasserstoffgehalt besitzt. Jlit diesem, dem Hiimin vollig analog gebauten chlorhaltigen Kom- p lexs al z haben wir gleichfnlls l\lolekulargewichtsbestimmungen aus- gefiihrt irn gleichen Losungsmittel und ebenfalls auf 655 stimmende Zahlen erbalten. Da das Molekulargewicht des freien Mesoporphyrins unzweifelhaft zu 564 feststeht, sowohl nach den Untersuchungen Zaleskis’) wie unseren eigenen”), so scheint der SchluB zwingend zu sein, daB auch dem Hiimin in der Tat die MolekulargroBe 651 zukommt. Das Hamin enthalt demnach 4 P y r r o l k e r n e , eine Feststellung, mit der nranche Beobachtungen Pi lot y s und seiner Mitarbeiter nicht leicbt in Einklang gebracht werden konnen. 1) J. Zaleski, 11. 48, 11; 37, 51. 2, B. 46, 511 [1913]; H. 84, 262.

Über die Molekulargröße des Hämins

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ClsH280. Ber. C 80.40, H 12.50. Gef. D 80.05, 12.63.

Mol.-Ref. (d = 0.9380, n = 1.4S5) = 68.53.

bicyclischer gesattigter Alkohol, C15 Hls 0, entstanden sein.

C15H280. Mo1.-Ref. Ber. 68.46. Demnach diirfte fernerhin bei der Reduktion des #-Santalols ein

B r e s l a u , Technische Hochschule, Anfang Juli 1913.

298. Hans Fischer und Amandus Hahn: tfber die Molekulargr6ibe des HtLmins. [Aus cler 2. Ucdizinischon Klinik in Miinchen.]

(Eingegangen am 3. J u l i 1913.)

H i m i n ist beknnntlich ein chlorhaltiges Knnstprodukt, das er- halten wird, wenn man z. B. Blut in Eisessig, der niit Kochsnlz ge- sgttigt ist, eintragt. Es ist kein salzsaures Salz, vielmehr ist das Chlor an das Eisen gebunden, und es schien u n s daher aussichtsvoll, die MolekulargrBBe des Hamins nacli der Siedepunkterhohungs-Me- thode festzustellen. I n der Tat ergaben die Bestimmungen in P y r i d i n eindeutige Zahlen, die auf ein Molekulargewicht von 651 stinirnten.

Es konute nun der Einwnnd gemacht werden, daB infolge des Chlorgehakes die Bestimmungen einen unrichtigen Wert vortauschten. Urn diesem Einwand zu begegnen, wurde nach den Angaben Z a l e s k i s ’ ) das komplexe E i s e n s a l z d es Meso p o r p b y r i n s dargestellt, das, wie schon dieser Autor hervorhebt, dem Hamin zum Verwechseln lhnlich ist, nur daB es einen hoheren Wasserstoffgehalt besitzt. Jlit diesem, dem Hiimin v o l l i g a n a l o g gebauten c h l o r h a l t i g e n Kom- p l e x s al z haben wir gleichfnlls l\lolekulargewichtsbestimmungen aus- gefiihrt irn gleichen Losungsmittel und ebenfalls auf 655 stimmende Zahlen erbalten.

Da das Molekulargewicht des f r e i e n Mesoporphyrins unzweifelhaft zu 564 feststeht, sowohl nach den Untersuchungen Z a l e s k i s ’ ) wie unseren eigenen”), so scheint der SchluB zwingend zu sein, daB auch dem Hiimin in der Tat die MolekulargroBe 651 zukommt. Das Hamin enthalt demnach 4 P y r r o l k e r n e , eine Feststellung, mit der nranche Beobachtungen Pi l o t y s und seiner Mitarbeiter nicht leicbt in Einklang gebracht werden konnen.

1) J. Zaleski , 11. 48, 11; 37, 51. 2, B. 46, 511 [1913]; H. 84, 262.

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Samtliche Molekulargewichtsbestimmungen wurden in dem von Prof. D r u c k e r in Leipzig konstruierten Apparat ausgefuhrt.

h lo le k u l a r g e w i c h t s b e s t i m m u n g d e s H a m i n s. I. 0.9543 g Sbst. in 14.7 g Pyridin: Siedepnnkts-Erhohung von 0 30.io;

TI. 0.9945 g Sbst. in 15.65 g Pyridin: Sdp.-Erh. von 0.260; 111. 0.9280 g Sbst. in 18.15 g Pyridin: Sdp.-Erh. von 0.210.

C~,R3~O4N4FeC1. MoL-Gem. Ber. 651. Gel. 1. 551, 11. 633, 111. 631.

M ol e ku 1 a r ge \v i c h t s b es t i ni m u n g des Eisensa lzes des Mesoporphyrins .

Die Darstellung des Eisensalzes erfolgte nach den Angaben Z ale B k i 8

1. c. Das Rohprodukt (husbeute 1.6 g aus 2 g salzsaurem Yesoporphyrin) war schon absolut eioheitlicli krystallisiert. Zur Molekulargewichtsbestimmung wurde dae Priparat analog der Kiis ter-Wil ls tgt terschen Htimin-Umkry- stallisierungs-Vorbchritt behandelt.

I. 0.8867 g Sbst. in 19.05 g Pyridin: Sdp.-Erh. yon 0.240; 11. 0.6930 g Sbst. in 15.2 g Pyridin: Sdp.-Erh. von 0.200; 111. 0.7715 g Sbst. in 32.S g Py- ridin: Sdp.-Erh. yon 0.14O.

CsrH~60~N4FeC1. Mo1.-Gew. Bey. 655. Gef. I. 54S, 11. 590, 111. 626.

Endlich versuchten wir, das Molekulargewicht des f r e i e u H a - m a t o p o r p h y r i n s , das von P i l o t y und D o r m a n n ’ ) zu 1200 fest- gestellt wurde, entsprechend den Angaben dieser Butoren i n Pyridin zu bestimrnen. Bei zwei Bestimmungen wurden so niedrige Siede- punktserhohungen beobachtet, da13 eine kolloidale Liisung angenommen werden mu13. D a P i l o t y und D o r m a n n keine Angaben macben iiber die Darstellung ihres Praparates, sei bemerkt, da8 von reinern salzsaurem Hjimatoporphyrin ausgegangen war. Dieses wurde in ver- dunnter Natronlauge gelost, mit EssigsHure gefallt, chlorfrei gewaschen und bei g e w i i h n l i c h e r Temperatur im Vakuum iiber Phospbor- pentoxyd zur Gewichtslronstanz getrocknet.

I. 0.9377 g Sbst. in 18.85 g Pyridin: Sdp-Erh. von 0.030; 11. 0.6442 g Sbst. in 16.0 g Pyridin: Sdp.-Erh. von 0.030.

Das PrZparat loste sich spielend und restlos in Pyridin auf. Aus den gefundenen Zahlen wiirde sich ein Molekulargewicht

von I. 4295 und 11. 3397 berechnen.

I ) A. 888, 313.