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Ueber die Nachbildung krystallisirter Mineralien

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Page 1: Ueber die Nachbildung krystallisirter Mineralien

Chlor ersetzt wird , auch zugleich Sanerstoff in die Vcrbni- dung aufgenommen, und zwar fiir ein Atom sicli abscheiden- den Salmiaks vier Atome Sauerstoff. Das Endresultat der Einwirkung liifst sich durch folgende Gleichong ansdriicken :

C L W N , IiCI + 12 C1 + 4 HO = NHJ,HCl -+- 8HCl -k C'LC140'. Es scheint uns daher sehr wahrscheinlich, dafs irn Anilin der Iiohlenwasserstoff C i W verbunden niit Ammoniak angenom- men werden mnfs.

Die Analogie des Aethylamins init den1 Anilin , sowie das Verhalten des ersteren zu Chlorgas deoten wohl ebenfalls tlarauf hin , dafs diefs eine Verbindung von Leuchtgas mit Animoniak ist.

Durch die Einwirkung von Chlorgas auf salssaures Ni- cotiri liaben wir eine schon krystallisirte , in Wasser leicht liisliche , in Alkoliol aber unliisliche Chlorverbindung erhal- ten, init dcren Untersucliung wir noch beschiiftigt sind.

G o t t i n g c n , den 10. August 1858.

Ucber die Nachbildung krystallisirter lVlineralien ; nacli fI. Sainie-Claire Desille und H . Caron "1.

Verschiedene , nanienllicii auch natiirlich vorhoninciidc Metalloxyde, Spinelle und Silicate lassen sich nach 1) e v i 1 I c iind C a r o n i i n krystallisirtcn Zustande kiinstlich tlarstellen durch (lie gegenseitige Einwirkung fliichtiger Fluorrrietalle nnd fixer oder fliiclitigcr Sauerstoir~7erbindlurtg.en. Parbloser Cu- riaid wird z. B. crhallcn, wcnn man in einen ails dichter

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Iiohle angefertiglen Tiegel Fluoraluminiunl bringt , dariibcr cin aus Iiohle bestehendes, Borsaure enthaltendes Schalchen befestigt, und den mit seinem Deckel verschlossenen und gegen die Einwirkung der Luft in angemesscner Weise ge- schutzten Tiegel wahrend etwa einer Slunde bei Weifsgliih- hitze erhalt. Die Dampfe dcs Fluoraliiminiums und der Bor- saure zersetzen sich unter Bildung von Fluorbor und von Thonerde , welche letztere sich in weifsen grolsen breitcn aber dunnen Krystallen, abgestumpften Rhomboiidern mit F k - chen eines hexagonalen Prisma’s, abscheidet. Setzt man dem Fluoralnminium eine geringe Menge Fluorchrom mi und wendet eineri aus Thonerde gefertigten Tiegel und ein aus Platin bestehendes Schllchen an, so erhalt man violettrothen Rubin ; unter denselben Unistanden , manchmal zugleich mit Rubinkrystallen, werden blauc Krystalle von Saphir erhalten, deren Farbung entweder auf cinem anderen Gehalt an Chrom beruht, oder darauf, dafs letzteres in ihnen in einer andercn Oxydationsstufe erithalten ist, ills in den Rubinkrystallen. Bci einem sehr groken Gehalt an Chromoxyd nehmen die Thon- erdekrystalle die grune Flrbung des Ouwarowit’s an, - Eisenfluorid giebt mil Borsaure in derselhen b‘eise lange Nadeln, Aneinanderreihungen von Reguliiroctaiidern ; es findet hier, bei der hoheri Temperatur des Versuchs , einc Reduc- tion dcs Eisenoxyds zu Maglzeteiseiz statt. - In gleicher Weise wie die Thonerdc l a k t sich die Zirhonerde krystalli- riisch crhalten; es bilden sich kleine, zu denen dcs Salmiaks ahnlichen Dendritenbildungcn vcrwachsene Krystalle, wclche selbst in concentrirter Schwcfelsiure nnliislich sind , von schmelzendem saurem schwefelsaurem liali aber angegri1fi.n werden. - Auch das Uranyl-, das Titan- untl das &In-

flunrid gabcn bei gleicher Behandlung mil Horsiiurc Krystallc, deren Form und Zusainmensetzung indesseii noch nicllt gc- naucr besfimrnt wurden. - Werden die Diimpfe cines Ge-

D e v i l l e u. G a r o n , iiber die Nachbildulzy

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menges gleichcr Aequivalente Fluoraluminiurn und Fluor- beryllium in dem obcn beschriebencn Apparate mittelst Bor- siinrc zersetzt , so entstehen deutliche, bis zu mehreren Rlillimetern grofse Krystalle init der characteristischen Zwillings- hildung und Streifuiig des Cyrnopltans oder Chrysoberylls. - Zur Xachbildung von Gahnit (Thonerde - Zinkoxyd) erhitzt man ein Gemenge von Fluoraluminirun und Flaorzink in einem eisernen Gefak, worin nocli ein mit Borsaurc gefulltes Platin- schalchen cnthalten ist; der Gahnil scheidet sich in stark gefarhten (wold durch Eisen aus dem Gefiifse) , deutlichen und glanzendcn RegulkiroctaQdcrn ah.

Sehr klcine, aber oft beslirnmbare Brystallc von Silicaten lassen sich erlialten, indcm tnan in dem oben ang-egebenen Apparat die Diimpfc fliichtiger Fluormetalle auf Bieselerde cinwirken lafst. So wurde naincntlich eirie Verbindung von den iiufseren Eigcnscliaften urid der Zusammensetzung des Staurolitths 2 AlxOs, SiO3 erhalten. - Dieselbe Snbstanz bildet sich anch leielit , w m n ein Strom von Fluorsiliciumgas bei holier Temperatur auf Thoncrde cinwirkt; die amorphe Thon- erde wird zii einein Gewcbe yon Krystallen, welche die Zu- sammcnsctzung dcs Staurolitlis habcn und uber deren Form spater Genaueres milgethcilt werdcn soll. Zirkonerde giebt, an dcr Stelle dcr Thonerde angewendet, klcine Krystalle von dcm aufseren Anschen und dem eigenthurnlichen Glanz des Kiatiirlich vorkommenden Zirkons.

Bci Vcrsuchcn , Striarag-d durch Einwirkung der Dampfe vora Fluoraluminium und Fluorberyllium auf Kiesclerde darzu- stellcn , wurde eine in hexagonalen Hliittern kryslallisirende, selir ha rk Srihstaraz crhalten, dercn Zusammensetzung indes- sen von der des Smaragds vcrschicden war.

U c v i I Le und C a r o n theilen noch vorlaufig Init , dafs sic Titans;iure in Form des Rutils durch Zersetzung eines schmelzbaren litansaureri Sdlzes , nalricvitlich tics titansauren

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Zinnoxyduls , iriittelst Iiieselerde erhielten. Hieriibcr , wie iiber eine aus der Liisung in iiberschussigern Zinn in glln- zenden breiten Blattern krystallisirende , von Salzsaure nnr wenig angegrill'en werdende Legirung aus gleichen Aequiva- lenten Zinn und Eisen werdcn sie spater Gcnaueres an- geben.

Untersuchungen iiber

yon Wilhelm Illerck.

Da ich bei der Darstellung des Veratrins aus Sabadill- sanien Gelegenheit hatte, eine lileine Menge dieser inttres- santen SBure zu gewinnen, so schien es niir nicht ohne In- teresse, dieselbe einer nalieren Untersuchung zn anterwerfen. Zu ihrer Darstellung befolgte ich die bereits von mc' wiem Vater (diese Annalen , XXIX , 188) angegebene Melhocle, erhielt aber aus 5 Cenlner Sainen nur etwa 40 Grm. reinc Saure , eine schr geringc Ausbeute, die wohl durch dic leichte Zersetzbarkeit derselben bedingt war.

Um mich von der Reinheit rneiner Substanz zu itbur-

zeugen , unterwarf ich dieselbe einer Analysc und erhiell folgeride Zahlen , welchc mit der von S c h r ii t 1 t' r fur dic VeratrinnsBiire (dieso Anrialen XXlX , 1'30) aufgestcllten Foririel CleHloOb genau iibereiristiirrrrien

Versuch Bercchnung ni l ( l i b c 11 I o i

H 5,62 HI( 3,49 0 35,64 0, %,11

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