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344 Bericht: Spezielle analytische Methoden ~ber elektrochromatographische~ zweidimensionale Trennungen yon biologiseh wertvollen Substanzen nach der Methode mit kontinuierlieher Zugabe yon Probe und PufferlSsung hat A. K~L]~ 1 berichtet und dabei hervorgehoben, dab z. B. das natfirliehe oder anch das gef~rbte Bfld auf dem Papierbogen, das sogenannte ,,Spektrum" der Probe auch vorteilhaft zur ~berwaehung yon Produktionen herangezogen werden kann, insbesondere wenn bei der Trennung eines Rohprodukts mit erhShter Au~gabe gearbeitet wird, da z.B. bei der Analyse yon Pest-Toxin bei Aufgabe yon 15 statt nur 5 ml/Std der Trenneffekt nur um 25~ sinkt. ]:Iingewiesen wird darauf, dab auch komplexe Systeme aus 6 biologiseh aktiven Komponenten bereits im ersten Schritt diese 6 Enzyme erkennen lassen, die natiirHch bei wieder- holtem Durehlauf einzelner l~raktionen hoehwertig angereichert werden. An Ver- suehen mit Toxinpriiparaten (Tetanus) wurde festgestellt, dab sich die biologische Aktivitiit (Reinheitsgrad) an einem im Prgparat mit enthaltenen gelben Farbstoff gut ablesen lieB, der im Reinstpr~p~rat feh]t. Auf die Bedeutnng der Zugabe geeigneter Farbstoffe zu derartig einfachen Kontrollen wird hingewiesen. Hervor- gehoben wird aueh der EinfluB yon oft vorhandenen Gel-Komponenten und ins- besondere yon Puffersalzen, naeh deren Beseitigung (z.B. dureh Dialyse) beim Tetanus-Prgparat sogar eine Abwanderung zum entgegengesetzten Pol beobaehtet wird. Hingewiesen wird aueh aaf die Bedeutung dieser ]Hethode zur 10raparativen Darstellung yon Vaeeine-Pr/~10araten, da sieh eine f/ir 100 106 Personen ausreiehende 1Viengeyon 500 g in 2--4 Woehen durehsetzen und zuverli~ssig pr/~parieren 1/~]t. 1 Analyt. Chemistry 31, 848--851 (1959). Karler Labs., Berkeley, Calif. (USA). K. CRVSE Lipoide. Uber die Trennung und Bestimmung der GesamtfettsSuren, der l~ett- siiuren der Glyceride, Steroide und Phosphatide, des Lipoidphosphors, sowie des freien und veresterten Cholesterins beriehten J. HOVG~ und G. BovTou 1. Sie haben bekannte l~ethoden derar~ modifiziert, da~ es bei Einhaltung ihrer sehr ausffihr- lichen und umfangreichen u m6glich ist, in 1 ml Plasma die erw~hnten Bestandteile mit einer Fehlerbreite yon • 30/0 zu bestimmen. 1 Bull. Soc. Chim. biol. 40, 1663--1676 (1958). Inst. Biol. physico-chim., Paris (Frankreich). E. Mi?LLE~,Wfirzburg tYber die Trennung yon Fettsiiuren aus Tuberkelbaeillen flureh Gasehromato- graphie und die Identifizierung yon 01s~ure beriehten J. C)~so~ und P. T• Gaschromatographiseh sin4 auBer Palmitin-, Stearin- und Tuberkulostearinsgure noch 3 Si~uren naehweisbar. Wahrseheinlieh shad es die normale und eine verzweigte Cl~.Saure , sowie eine verzweigte C16-S~ure. Verff. weisen Ols~'ure naeh, w~hrencl die sonst bei Mikroorganismen vorkommende Vuccens~ure fehlt. Zur Lok~lisierung der Doppelbindung eigne~ sieh die Ozonolyse am besten. In w~Brig-alkaHseher L6sung gib~ auch die Perjodat-Permanganatoxydation gute Resultute. Die Ver- suche sind ausifihrlieh beschrieben und werden eingehend diskutiert. 1 j. biol. Chemistry 284, 1401--1405 (1959). Univ. Berkeley, Calif. (USA). E. iVIi~LL~,Wiirzburg 1~ber die papierehromatographisehe Auftrenmmg yon Phesphatiden beriehten L. HO~n~, H. WA~ und G. Rzc~,~ ~. Dureh die Anwendung yon For- malinpapier (siehe unten) gelingt es Verff., Rohphosphatidgemisehe aufzutrennen. :Freie Fetts~uren, Pl~smale, freies und verestertes Cholesterin lau~en mit der LSsungsmittelfront und stSren nicht. GrSBere ~engen Triglyeeride und Cholesterin trennt man vorher naeh W. R. BLOO~ ~ ab. Enth~lt der Extrakt Sphingomyelin, Cardiolipin oder Cerebroside, ist eine Vorfraktionierung erforderlich, Als Laufmittel client die Oberphase yon n-Butanol-Eisessig-Wasser (4 : 1 : 5) oder eine ~iischung

Über die papierchromatographische Auftrennung von Phosphatiden

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Page 1: Über die papierchromatographische Auftrennung von Phosphatiden

344 Bericht: Spezielle analytische Methoden

~ber elektrochromatographische~ zweidimensionale Trennungen yon biologiseh wertvollen Substanzen nach der Methode mit kontinuierlieher Zugabe yon Probe und PufferlSsung hat A. K ~ L ] ~ 1 berichtet und dabei hervorgehoben, dab z. B. das natfirliehe oder anch das gef~rbte Bfld auf dem Papierbogen, das sogenannte ,,Spektrum" der Probe auch vorteilhaft zur ~berwaehung yon Produktionen herangezogen werden kann, insbesondere wenn bei der Trennung eines Rohprodukts mit erhShter Au~gabe gearbeitet wird, da z.B. bei der Analyse yon Pest-Toxin bei Aufgabe yon 15 statt nur 5 ml/Std der Trenneffekt nur um 25~ sinkt. ]:Iingewiesen wird darauf, dab auch komplexe Systeme aus 6 biologiseh aktiven Komponenten bereits im ersten Schritt diese 6 Enzyme erkennen lassen, die natiirHch bei wieder- holtem Durehlauf einzelner l~raktionen hoehwertig angereichert werden. An Ver- suehen mit Toxinpriiparaten (Tetanus) wurde festgestellt, dab sich die biologische Aktivitiit (Reinheitsgrad) an einem im Prgparat mit enthaltenen gelben Farbstoff gut ablesen lieB, der im Reinstpr~p~rat feh]t. Auf die Bedeutnng der Zugabe geeigneter Farbstoffe zu derartig einfachen Kontrollen wird hingewiesen. Hervor- gehoben wird aueh der EinfluB yon oft vorhandenen Gel-Komponenten und ins- besondere yon Puffersalzen, naeh deren Beseitigung (z.B. dureh Dialyse) beim Tetanus-Prgparat sogar eine Abwanderung zum entgegengesetzten Pol beobaehtet wird. Hingewiesen wird aueh aaf die Bedeutung dieser ]Hethode zur 10raparativen Darstellung yon Vaeeine-Pr/~10araten, da sieh eine f/ir 100 �9 106 Personen ausreiehende 1Vienge yon 500 g in 2--4 Woehen durehsetzen und zuverli~ssig pr/~parieren 1/~]t.

1 Analyt. Chemistry 31, 848--851 (1959). Karler Labs., Berkeley, Calif. (USA). K. CRVSE

Lipoide. Uber die Trennung und Bestimmung der GesamtfettsSuren, der l~ett- siiuren der Glyceride, Steroide und Phosphatide, des Lipoidphosphors, sowie des freien und veresterten Cholesterins beriehten J. HOVG~ und G. BovTou 1. Sie haben bekannte l~ethoden derar~ modifiziert, da~ es bei Einhaltung ihrer sehr ausffihr- lichen und umfangreichen u m6glich ist, in 1 ml Plasma die erw~hnten Bestandteile mit einer Fehlerbreite yon • 30/0 zu bestimmen.

1 Bull. Soc. Chim. biol. 40, 1663--1676 (1958). Inst. Biol. physico-chim., Paris (Frankreich). E. Mi?LLE~, Wfirzburg

tYber die Trennung yon Fettsiiuren aus Tuberkelbaeillen flureh Gasehromato- graphie und die Identifizierung yon 01s~ure beriehten J. C)~so~ und P. T• Gaschromatographiseh sin4 auBer Palmitin-, Stearin- und Tuberkulostearinsgure noch 3 Si~uren naehweisbar. Wahrseheinlieh shad es die normale und eine verzweigte Cl~.Saure , sowie eine verzweigte C16-S~ure. Verff. weisen Ols~'ure naeh, w~hrencl die sonst bei Mikroorganismen vorkommende Vuccens~ure fehlt. Zur Lok~lisierung der Doppelbindung eigne~ sieh die Ozonolyse am besten. In w~Brig-alkaHseher L6sung gib~ auch die Perjodat-Permanganatoxydation gute Resultute. Die Ver- suche sind ausifihrlieh beschrieben und werden eingehend diskutiert.

1 j . biol. Chemistry 284, 1401--1405 (1959). Univ. Berkeley, Calif. (USA). E. iVIi~LL~, Wiirzburg

1~ber die papierehromatographisehe Auftrenmmg yon Phesphatiden beriehten L. H O ~ n ~ , H. W A ~ und G. R z c ~ , ~ ~. Dureh die Anwendung yon For- malinpapier (siehe unten) gelingt es Verff., Rohphosphatidgemisehe aufzutrennen. :Freie Fetts~uren, Pl~smale, freies und verestertes Cholesterin lau~en mit der LSsungsmittelfront und stSren nicht. GrSBere ~engen Triglyeeride und Cholesterin trennt man vorher naeh W. R. BLOO~ ~ ab. Enth~lt der Extrakt Sphingomyelin, Cardiolipin oder Cerebroside, ist eine Vorfraktionierung erforderlich, Als Laufmittel client die Oberphase yon n-Butanol-Eisessig-Wasser (4 : 1 : 5) oder eine ~iischung

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4. Analyse yon biologisohem 1}Iaterial 345

yon 20 Teflen dieser Phase mit 5 Teilen peroxydfreiem J~ther, dureh S~ttigung her- gestellt. M~n k~nn auf- und ~bsteigend ~rbeiten; die Temperatur sell 15 ~ C nieht fibersteigen. Aul~er den bekannten I~e~gentien zum Sichtb~rmachen benutzen Verff. flit Lysophosphatide eine neue, recht empfindliche und spezifisehe F~rbung, bei der beim langs~men Trocknen bei Tageslieht die Lyso-Verbindungen ais weiGe Fleeke au~ heltgriinem Grund erseheinen: ~ a n be]~I~t die Pherogramme 15 rain in einer Malachiigri~nI6sung (0,25 g/500 ml) un4 w~seht den iibersehiissigen F~rbstoff mehvmals mit Leitungswa~ser aus. In 2 Tubellen sind die t~,-Werte versehiedener Lipoide und Lysoverbindungen zusammengestellt. Am besten l~Bt man authen- tische Subst~nzen mitl~ufen. Im 14inderhirn wir4 ein neues Monophosphoinositid nachgewiesen. D~s Diphosphoinositi4 aus Rinderhirn yon. J. FoLc~ a li~Bt sich in 3 Komponenten au~teflen. Einzelue Craig-Fr~ktionen lassen sieh sehne]l mit dem Verf~hren an~lysieren. -- Herstellung yon ~ormalinpapier. Schl. & Sch.-Papier 2043b G1 schneider man ~iir die autsteigende Technik in Stiieke yon 36• 25 cm nnd ffir die absteigende in solehe yon 22 • 57 era. Die aufeinandergelegten Bli~tter rolIt m~n zu einem nicht zu engen Zylinder, packt iim in eine doppelte L~ge Filtrier- papier un4 stellt das P~ket aufrecht in eiuen Autoklaven au~ eine Porze]lansieb- platte. ~ n iibergieBt mit einer ~schung ~us 100 Teilen Formaldehyd soIutus (DAB 6), 5 Teilen Eisessig (p.a.) un4 0,2 Teilen Ammoniumrhodanid. Nach etwa. 1 Std erhitzt man 3 Std auf 123 ~ C bei 3 Arm. N~ch dem Abkiihlen rollt man den Zylinder in fliel]endem Leitungswasser auseinander un4 w~scht fiber N~cht konti- nuierlich, l~eh Abtropfen troeknet m~n das aufgeh~ngte P~pier bei Raum- temperatur. Zur Gl~ttung hs man die BSgen nach dem Troekuen fiber Dampf, legt sie aufeinander und besehwert. Die Impr~gnierlSsung k~nn mehrma]s ver- wendet werden, wenn sie mit Form~ldehyd erg~nzt, mit Eisessig wieder auf p~ 2,55 gebraeht und neues Ammoniumrhoda~dd zugeffigt wird. Die Autoren stetlen das Papier auf Wunsch anch zur Ve~%igung.

Bioehem. Z. 831, 155--161 (1959). Univ. ~iinehen. -- -~ J. biol. Chemistry 82, 273 (1929). -- a j . biol. Chemistry 177, 505 (1949). E. Mi2LLE~, Wiirzburg

Uber die mikrobiologische Bestimmung yon freiem und Gesamtcho]ln im Serum und die Auswertung zur Senlmlipoidbestimmung beriehtet L. COHE~L Verf. best~tigt dutch ausgedehnte, statistiseh gesicherte Versuche die Zuverl~ssig. keit der mih'obiologisehen ~iethoden zur Cholinbestimmung im Serum nach N. H. Ho~owlTz und G. W. BEADLE ~ sowio n~ch R.. W. LVECKE und P. B. PEA~SONL Nach seinen Untersuch~mgen ist l%einigung tiber Austauseher nicht nStig. Freies Cho]in tg.i~t sieh mit der ~Iethode nicht im Serum nachweisen. Es ist, wenn iiber- haupt, in sehr geringen ~engen, 2-4,4/~g/ml, vorh~nden4, 5. Cholfl~ finder sich im Serum gebunden als Phospha~ide (Lecithine und Sphingomyeline). In Verbindung mit Lipoidphosphorbestimmungen ergeben sieh ~iir Mensehenserum folgende Werte: 69--900/0 eholinhaltige Phosphatide und 10--310/0 eholinfreie Phosphatide (Kephaline).

1 j . Lab. clin. ~ed. 53, 629~-637 (1959). Univ. Chicago Clinics, Chicago, Ill. (USA). -- ~ J. biol. Chemis~ T 150, 325 (1943). -- a j . biol. Chemistry 153, 259 *~1944); 155, 507 (1944). -- ~ BLm~, J.: J. Physiology 117, 234 (t952). -- 5 ~PLn- T0~,H.A., B.N.L_~Dvjr. , B. B. LEVY, J. SL STEELE U. B. B. BnODIE: J. biol. Chemistry 205, 803 (1953); vgt. diese Z. 146, 378 (1954). E. ~ii~LE~, Wfirzburg

Aminos~turen. Papierchromatographi~che Un~ersuchungen an Aminosiiuren und anderen StiJcstoffverbindungen ffihren C. I-I. EDWARDS, E.L. GADSD]~N, L . P . CA~TE~ und G. A. EDW~DS 1 durch. Von 70 Substanzen werden die R~-Werte ffir die FlieBmittel Phenol-Wasser und Butanol-Propions~ure-Wasser mitgeteilt. Die